DE102005018811B4 - Blendenvorrichtung für eine zur Abtastung eines Objektes vorgesehene Röntgeneinrichtung und Verfahren für eine Blendenvorrichtung - Google Patents

Blendenvorrichtung für eine zur Abtastung eines Objektes vorgesehene Röntgeneinrichtung und Verfahren für eine Blendenvorrichtung Download PDF

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Abstract

Blendenvorrichtung für eine zur Abtastung eines Objektes (2) vorgesehene Röntgeneinrichtung aufweisend zumindest zwei Blenden (3, 4), wobei für zumindest einen Abschnitt (7; 9) der Abtastung ein mit der ersten Blende (3) eingestelltes Strahlenbündel mittels der zweiten Blende (4) zumindest teilweise dynamisch ausblendbar ist, wobei das Einstellen des Strahlenbündels durch die erste Blende (3) mit einer hohen Stellgenauigkeit und das dynamische Ausblenden durch die zweite Blende (4) mit einer hohen Stellgeschwindigkeit durchführbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Blendenvorrichtung für eine zur Abtastung eines Objektes vorgesehene Röntgeneinrichtung und ein Verfahren für eine solche Blendenvorrichtung.
  • Aus der DE 102 42 920 A1 ist eine Blendenvorrichtung bekannt, mit der zur Vermeidung einer unnötigen Strahlenbelastung bei einer Abtastung eines Objektes mit einer Röntgeneinrichtung, beispielsweise in Form eines Computertomographen, das Strahlenbündel in sehr präziser Weise auf das Messfeld des Detektors eingestellt werden kann. Die Blendenvorrichtung umfasst zur Einstellung des von dem Röntgenstrahler ausgehenden Strahlenbündels eine Blende mit zwei strahlerseitigen Absorberelementen. Die Blende ist so ausgebildet, dass die beiden Absorberelemente mit einer hohen Stellgenauigkeit vor Beginn einer Untersuchung positionierbar sind.
  • Aus der DE 196 25 864 C2 ist ein Röntgenaufnahmegerät mit zwei hintereinander angeordneten Blenden bekannt, die zur Einblendung eines pyramidenförmigen Röntgenstrahlenbündels dienen. Lediglich die vom Fokus weiter entfernt liegende Blende ist verstellbar ausgeführt.
  • Weiterhin ist aus der DE 42 29 321 A1 eine Primärstrahlenblende bekannt, bei der in zwei parallelen Ebenen jeweils zwei Blendenpaare gegenläufig zueinander verstellbar sind, so dass eine rechteckförmige Einblendung des Röntgenstrahlenbündels möglich ist.
  • In der DE 31 36 806 A1 wird darüber hinaus ein Röntgenuntersuchungsgerät offenbart, welches eine Röntgenröhre mit unterschiedlich einstellbaren Brennflecken und eine justierbare Blende umfasst. Die Blende kann beim Umschalten des Brennflecks dabei synchron in der gleichen Richtung und um etwa den gleichen Betrag verschoben werden, um den sich der Brennfleck verschiebt.
  • Bei einer spiralförmigen Abtastung des Objektes, bei der das Aufnahmesystem um eine Systemachse des Computertomographen rotiert und bei der gleichzeitig das Objekt relativ zum Aufnahmesystem in Richtung der Systemachse verstellt wird, ist es zur Rekonstruktion eines Bildes innerhalb eines Nutzvolumens notwendig, ein in Richtung der Systemachse größeres Abtastvolumen als das Nutzvolumen zu bestrahlen. Das im Vergleich zum Nutzvolumen größere Abtastvolumen hängt im Wesentlichen von dem zur Rekonstruktion des Bildes verwendeten Algorithmus ab. Es ergibt sich aus der Anzahl der zusätzlich benötigten Rotationen bzw. dem zusätzlich benötigten Bruchteil einer Rotation, die während eines Vorlaufs und eines Nachlaufs der Abtastung zur Rekonstruktion durchgeführt werden müssen. Nur ein Bruchteil der durch die Abtastung gewonnenen Information während des Vorlaufs und des Nachlaufs wird jedoch später zur Rekonstruktion verwendet, so dass das Objekt während dieser Abschnitte der Abtastung einer unnötigen Strahlenbelastung ausgesetzt ist.
  • Mit steigender Volumenabdeckung der Detektoren in Richtung der Systemachse kann zwar die Anzahl der Rotationen des Aufnahmesystems zur Abtastung des Nutzvolumens reduziert werden. Die Anzahl der Rotationen eines Spiralscans während des Vorlaufs und des Nachlaufs, die zur vollständigen Rekonstruktion des Nutzvolumens notwendig sind, bleiben jedoch von der Volumenabdeckung des Detektors unbeeinflusst. In Folge dessen steigt also der Anteil der Rotationen durch den Vorlauf und den Nachlauf der Abtastung im Vergleich zu den Rotationen, die für die gesamte Abtastung benötigt werden; gleichzeitig wird dadurch die Dosiseffizienz, also der tatsächlich zur Rekonstruktion verwendete Anteil der Strahlung reduziert.
  • Der Anteil der Abtastung durch den Vorlauf und den Nachlauf im Vergleich zur gesamten Abtastung des Abtastvolumens beträgt beispielsweise bei einem Computertomographen, der einen Detektor mit Z = 16 Zeilen und einer Zeilenbreite von B = 0,75 mm aufweist und einen Röntgenstrahler umfasst, wobei der Röntgenstrahler das 12 mm breite Messfeld in Richtung der Systemachse des Computertomographen mit einem von der Blendenvorrichtung eingestellten Strahlenbündel ausleuchtet, bei einem abzutastenden Nutzvolumen von L = 200 mm, einem eingestellten Pitch von P = 1 und bei jeweils einer vollen zur Rekonstruktion benötigten Rotation des Aufnahmesystems während des Vorlaufs und des Nachlaufs der Abtastung insgesamt 12%. Nur ungefähr die Hälfte der während des Vorlauf und des Nachlaufs applizierten Strahlung leistet zur Rekonstruktion eines Bildes einen Beitrag, sodass die Strahlenbelastung des Patienten ca. 6 % der insgesamt applizierten Strahlendosis beträgt.
  • Bei dem Einsatz eines Detektors mit Z = 128 Zeilen und einer Zeilenbreite von B = 0,6 mm würde sich der Anteil des Vorlaufs und des Nachlaufs an der gesamten Abtastung sogar auf unge fähr 77 % erhöhen, sodass die zusätzliche Strahlenbelastung des Patienten auf ca. 39 % der insgesamt applizierten Strahlendosis ansteigt.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Blendenvorrichtung für eine zur Abtastung eines Objektes vorgesehene Röntgeneinrichtung bzw. ein Verfahren für eine solche Blendenvorrichtung anzugeben, mit der bzw. mit dem die Abtastung eines Volumens des Objektes mit einer verringerten Strahlenbelastung möglich ist.
  • Die Aufgabe wird durch eine Blendenvorrichtung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 bzw. durch ein Verfahren für eine solche Blendenvorrichtung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Blendenvorrichtung bzw. des Verfahrens sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 9 bzw. 11 bis 18.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass eine Strahlenbelastung eines Objektes dann verringert werden kann, wenn mit der Blendenvorrichtung sowohl eine sehr präzise Einstellung des Strahlenbündels zur Ausleuchtung des Messfeldes eines Detektors als auch eine dynamische Ausblendung eines nicht benötigten Teils der Röntgenstrahlung durchführbar ist.
  • Beim Einstellen eines Strahlenbündels auf das Messfeld des Detektors und beim dynamischen Ausblenden eines nicht benötigten Teils des Strahlenbündels sind jedoch zwei sehr unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Das Einstellen des Strahlenbündels auf das Messfeld des Detektors muss einerseits sehr präzise mit einer Positionsgenauigkeit der Blende von wenigen Mikrometern erfolgen. Die hohe Anforderung ergibt sich daraus, dass bereits ein geringer Positionsfehler der Blende durch den hohen Abbildungsmaßstab dazu führt, dass das Strahlenbündel erheblich verstellt wird. Anderseits ist es erforderlich, dass das dynamische Ausblenden eines Teils des Strahlenbündels mit einer hohen Geschwindigkeit durchführbar ist.
  • Eine präzise und zugleich schnelle Einstellung des Strahlenbündels sind durch die sehr unterschiedlichen Anforderungen an die Blende mit den bekannten Vorrichtungen nur sehr unzureichend zeitgleich realisierbar. Eine Optimierung der einen Anforderung würde nur auf Kosten der verbleibenden Anforderung möglich sein. Die Blendenvorrichtung würde bei schneller Ausblendmöglichkeit des Strahlenbündels entweder zu hohe Toleranzen bei der präzisen Einstellung des Strahlenbündels auf das Messfeld des Detektors oder bei einer präzisen Einstellmöglichkeit eine zu hohe Trägheit bei der dynamischen Ausblendung des Strahlenbündels aufweisen. Normalerweise werden die Blendenvorrichtungen daher so betrieben, dass im Zweifel ein größerer Bereich des Objektes bestrahlt wird, als dies zur Rekonstruktion erforderlich wäre, damit eine artefaktfreie Rekonstruktion eines Bildes gewährleistet ist. In diesem Fall ist jedoch das Objekt einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt.
  • Die Erfindung geht weiter von der Erkenntnis aus, dass eine Erfassung der zur Rekonstruktion eines artefaktfreien Bildes notwendigen Projektionen bei gleichzeitig möglichst geringer Strahlenbelastung des Objektes insbesondere dann möglich ist, wenn das Einstellen des Strahlenbündels auf das Messfeld des Detektors und das dynamische Ausblenden des nicht benötigten Teils des Strahlenbündels getrennt voneinander vorgenommen werden.
  • Nach der Erfindung weist die Blendenvorrichtung daher zumindest zwei Blenden auf, wobei für zumindest einen Abschnitt der Abtastung des Objektes ein mit der ersten Blende eingestelltes Strahlenbündel mittels der zweiten Blende zumindest teilweise dynamisch ausblendbar ist.
  • Das Einstellen und das dynamische Ausblenden des Strahlenbündels erfolgt also mit zwei unterschiedlichen Blenden getrennt voneinander, so dass die unterschiedlichen Anforderungen zur Abtastung eines Objektes mit einer geringen Strahlenbelastung zeitgleich erfüllt werden können. Die erste Blende wird zur präzisen Einstellung des Strahlenbündels auf das Messfeld des Detektors eingesetzt, während die zweite Blende das dynamische Ausblenden des Strahlenbündels ermöglicht. Jede Blende kann durch diese Trennung also in sicherer und gleichzeitig einfacher Weise an die ihr zugeordnete Funktion angepasst werden. Die Blenden sind dabei vorzugsweise so ausgeführt, dass das Einstellen des Strahlenbündels durch die erste Blende mit einer hohen Stellgenauigkeit und das dynamische Ausblenden durch die zweite Blende mit einer hohen Stellgeschwindigkeit durchführbar ist.
  • Bei einer dynamischen Ausblendung des Strahlenbündels bestrahlt das verbleibende Strahlenbündel vorteilhaft im Wesentlichen nur einen Bereich des Objektes, der zur Rekonstruktion eines Bildes beiträgt, so dass eine unnötige Strahlenbelastung des Objektes vermieden wird.
  • Der Abschnitt der Abtastung, in dem eine dynamische Ausblendung des Strahlenbündels erfolgt, entspricht vorteilhaft einem Vorlauf der Abtastung, beispielsweise in Form eines Spiralscans, des Objektes. Ebenso ist es selbstverständlich auch denkbar, dass der Abschnitt der Abtastung vorzugsweise einem Nachlauf der Abtastung des Objektes entspricht. Durch eine dynamische Ausblendung eines nicht benötigten Teils des Strahlenbündels beim Vorlauf und beim Nachlauf während beispielsweise eines Spiralscans kann sich, wie schon eingangs erwähnt, die Strahlenbelastung des Objektes in einem erheblichen Maße reduzieren.
  • Das dynamische Ausblenden erfolgt in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung in Abhängigkeit einer Abtastposition in Richtung einer Systemachse der Röntgeneinrichtung. Es ist jedoch auch denkbar, die Ausblendung in Abhängigkeit des Drehwinkels des Aufnahmesystems oder in Abhängigkeit einer Abtastzeit zu steuern.
  • Die zweite Blende ist im Vergleich zur ersten Blende in einer vorteilhaften Ausführung näher an einem Fokus des Strahlenbündels angeordnet. Aufgrund der Fächergeometrie des Strahlenbündels ist eine zum Fokus der Strahlung nähere Positionierung der zweiten Blende deshalb von Vorteil, weil dadurch das Übersetzungsverhältnis zwischen einer Verstellung der zweiten Blende und einer damit verbundenen Änderung des Strahlenbündels erhöht wird. Natürlich ist auch eine umgekehrte Reihenfolge der Blendenpositionen denkbar.
  • In einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind die beiden Blenden der Blendenvorrichtung parallel zueinander verstellbar angeordnet, so dass eine situationsabhängige Anpassung der Blendenvorrichtung an die Strahlengeometrie des Aufnahmesystems der Röntgeneinrichtung vorgenommen werden kann. Eine Anpassung an die Strahlengeometrie kann beispielsweise dann erforderlich sein, wenn sich aufgrund von thermischen Belastungen der Fokus des Strahlers verschiebt.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den Unteransprüchen sind in den folgenden schematischen Zeichnungen dargestellt; es zeigen:
  • 1 in perspektivischer Teilansicht ein Computertomographiegerät mit einer erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung mit zwei Blenden,
  • 2 in Form eines Diagramms einer zweidimensionalen Projektion senkrecht zur Systemachse die spiralförmige Abtastung während des Vorlaufs, der Abtastung des Nutzvolumens und des Nachlaufs,
  • 3 in einer seitlichen Detailansicht die in 1 gezeigte Blendenvorrichtung,
  • 4 in Form eines Diagramms die Verstellpositionen der Blendenelemente der beiden Blenden relativ zur Gantry während des Vorlaufs, der Abtastung des Nutzvolumens und des Nachlaufs,
  • 5 in Form eines Diagramms die Verstellpositionen der beiden Blenden relativ zur Gantry während des Vorlaufs, der Abtastung des Nutzvolumens und des Nachlaufs, wobei die zweite Blende eine Schlitzblende ist,
  • 6 in Form eines Diagramms, eine parallele Verstellung der beiden Blenden.
  • In 1 ist eine Röntgeneinrichtung, hier ein Computertomograph, in teils blockartiger und teils perspektivischer Ansicht gezeigt. Dessen Aufnahmesystem weist einen Strahler 15, beispielsweise in Form einer Röntgenröhre, mit einer quellennahen Blendenvorrichtung 1 und einen als flächenhaftes Array ausgebildeten Detektor 13 auf. Das Array umfasst dabei eine Mehrzahl von zu Zeilen und zu Spalten angeordneten Detektorelementen 14, wobei nur eines davon mit einem Bezugszeichen versehen ist.
  • Der Strahler 15 und der Detektor 13 sind in einem nicht explizit eingezeichneten, als Gantry bezeichneten Drehrahmen derart gegenüberliegend angebracht, dass im Betrieb des Computertomographen ein von einem Fokus 12 des Strahlers 15 ausgehendes und durch die Blendenvorrichtung 1 eingeblendetes, fächerförmiges Strahlenbündel 10 auf den Detektor 13 trifft. Die Detektorelemente 14 erzeugen jeweils einen von der Schwächung der durch den Messbereich tretenden Strahlung abhängigen Schwächungswert, der im Folgenden als Messwert bezeichnet wird. Die Umwandlung der Strahlung in Messwerte erfolgt bei spielsweise mittels einer mit einem Szintillator optisch gekoppelten Photodiode oder mittels eines direkt konvertierenden Halbleiters. Ein Satz von Messwerten des Detektors 13 wird als ,Projektion' bezeichnet.
  • Der Drehrahmen kann mittels einer nicht dargestellten von der Steuereinheit 18 kontrollierten Antriebseinrichtung um eine Systemachse 11 in gezeigter φ-Richtung in Rotation versetzt werden. Auf diese Weise lassen sich eine Vielzahl von Projektionen aus unterschiedlichen Projektionsrichtungen von einem im Messbereich des Aufnahmesystems angeordneten Objekt 2 anfertigen. Durch eine Rotation der Gantry bei gleichzeitigem kontinuierlichem Vorschub des Objektes 2 in Richtung der Systemachse 11 kann insbesondere ein Untersuchungsvolumen des Objektes 2 abgetastet werden, das größer ist als der vom Aufnahmesystem gebildete Messbereich. Die Messwerte der Projektionen werden von einer Datenerfassungseinheit 16 ausgelesen und zur Berechnung eines rekonstruierten Bildes einer Recheneinheit 17 zugeführt. Das rekonstruierte Bild kann auf einer Anzeigeeinheit 19 einer Bedienperson visuell dargestellt werden.
  • Zur Rekonstruktion eines Bildes eines Untersuchungsvolumens, welches im Folgenden als Nutzvolumen 8 bezeichnet wird, ist es notwendig, ein in Richtung der Systemachse 11 größeres Abtastvolumen als das Nutzvolumen 8 zu bestrahlen. Das im Vergleich zum Nutzvolumen 8 größere Abtastvolumen hängt im Wesentlichen von dem zur Rekonstruktion des Bildes verwendeten Algorithmus ab. Es ergibt sich aus der Anzahl der zusätzlich benötigten Rotationen, die während eines in 2 gezeigten Vorlaufs 7 und eines Nachlaufs 9 der spiralförmigen Abtastung 5 zur Rekonstruktion durchgeführt werden müssen.
  • Ohne eine dynamische Ausblendung eines Teils des vom Strahler 15 ausgehenden Strahlenbündels 10 werden während des Vorlaufs 7 und des Nachlaufs 9 Bereiche des Objektes 2 bestrahlt, die keinen Beitrag zur Rekonstruktion des Bildes leisten, so dass das Objekt 2, beispielsweise ein Patient, während dieser Abschnitte der spiralförmige Abtastung 5 einer unnötigen Strahlenbelastung durch Röntgenstrahlung ausgesetzt ist.
  • Zur Verringerung der Strahlenbelastung des Objektes 2 bei einem Abtastvorgang weist die Blendenvorrichtung 1 zwei unterschiedliche Blenden 3, 4 auf. Die erste Blende 3 dient zur präzisen Einstellung des Strahlenbündels 10 auf das Messfeld des Detektors 13. Die erste Blende 3 ist so ausgestaltet, dass das Einstellen des Strahlenbündels 10 mit einer sehr hohen Stellgenauigkeit möglich ist. Die zweite Blende 4 dient im Gegensatz dazu zur dynamischen Ausblendung des zur Rekonstruktion nicht benötigten Teils des Strahlenbündels 10. Beispielsweise erfolgt die dynamische Ausblendung des Strahlenbündels 10 während des Vorlaufs 7 und des Nachlaufs 9 der Abtastung. Die zweite Blende 4 ist so ausgestaltet, dass eine besonders hohe Stellgeschwindigkeit, beispielsweise von mehreren cm pro Sekunde erfolgen kann.
  • Das Einstellen und das Ausblenden eines Teils des Strahlenbündels 10 werden also getrennt voneinander durchgeführt, so dass die jeweilige Blende 3; 4 an die mit ihr verbundene Anforderung bezüglich der Stellgenauigkeit und der Steilgeschwindigkeit angepasst werden kann.
  • Die zweite Blende 4 ist im Vergleich zur ersten Blende 3 näher zum Fokus 12 angeordnet, so dass schon mit geringen Verstellungen der zweiten Blende 4 große Veränderungen der Fächergeometrie bewirkt werden. Prinzipiell lassen sich aber Blendenvorrichtungen natürlich auch mit einer umgekehrten Anordnung der Blenden realisieren.
  • Die beiden Blenden 3, 4 umfassen, so wie in 3 in einer seitlichen Detailansicht der Blendenvorrichtung 1 gezeigt, jeweils zwei voneinander unabhängig verstellbare Blendenelemente 3.1, 3.2; 4.1, 4.2 mit denen das Strahlenbündel 10 eingegrenzt werden kann.
  • Ebenso kann die Bewegung der Blendenelemente 3.1, 3.2; 4.1, 4.2 synchron erfolgen, insbesondere dann, wenn Schlitzblenden mit einer festen Öffnung verwendet werden. Ferner kann nur eine der beiden Blenden 3; 4 als Schlitzblende, die jeweils andere Blende mit zwei voneinander unabhängig verstellbaren Blendenelementen ausgebildet sein.
  • Die Blendenelemente 3.1, 3.2 der ersten Blende 3 sind, wie eben beschrieben, derart verstellbar ausgeführt, dass eine sehr präzise Einstellung des Strahlenbündels 10 auf das Messfeld des Detektors 13 erfolgen kann. Beispielsweise kann jedes dieser Blendenelemente 3.1; 3.2 jeweils mit einem dafür vorgesehenen Stellmotor zusammenwirken, der eine Stellgenauigkeit von wenigen Mikrometern aufweist. Die hohe Stellgenauigkeit wird jedoch in der Regel auf Kosten einer schnellen dynamischen Verstellung der Blendenelemente erzielt. Aus diesem Grund eignet sich die erste Blende 3 nicht zum dynamischen Ausblenden eines Teils des Strahlenbündels 10 in dem Bereich des Vorlaufs 7 und des Nachlaufs 9 der spiralförmigen Abtastung 5. In diesen Bereichen werden zur Verminderung der Strahlenbelastung des Objektes 2 vor allem schnelle Stellgeschwindigkeiten je nach Betriebsart des Computertomographen von mehreren Zentimetern pro Sekunde benötigt.
  • Zur schnellen dynamischen Ausblendung eines entsprechenden Teils des Strahlenbündels 10 wird daher die zusätzliche, von der ersten Blende 3 unabhängig betreibbare zweite Blende 4 verwendet. Die hohe Stellgeschwindigkeit vom mehreren Zentimetern pro Sekunde der zweiten Blende 4 ist beispielsweise durch den Einsatz entsprechender Stellmotoren, die mit den Blendenelemente 4.1, 4.2 zusammenwirken, erzielbar. Die hohe Stellgeschwindigkeit der zweiten Blende 4 kann jedoch auch zu größeren Toleranzen der einstellbaren Genauigkeit der Stellposition der Blendenelemente 4.1, 4.2 führen. Aus diesem Grund wird die zweite Blende 4 so betrieben, dass die Ausblendung des Strahlenbündels 10 zur Verringerung der Strahlenbelastung unter Berücksichtigung der möglichen Toleranzen so erfolgt, dass zu jedem Zeitpunkt der zur Rekonstruktion notwendige Teilbereich des Detektors 13 während des Vorlauf 7 und des Nachlaufs 9 bestrahlt wird.
  • 4 veranschaulicht das Zusammenwirken der beiden Blenden 3, 4 während der spiralförmigen Abtastung 5 des Objektes 2, wobei die Verstellpositionen 22, 23, 24, 25 der jeweiligen Blendenelemente in Richtung der Systemachse 11 des Computertomographen während des Vorlaufs 7, der Abtastung des Nutzvolumens 8 und während des Nachlaufs 9 relativ zur Gantry in Form eines Diagramms dargestellt sind. Die Verstellpositionen des ersten Blendenelementes 3.1 der ersten Blende 3 sind mit dem Bezugszeichen 24, die des zweiten Blendenelementes 3.2 mit dem Bezugszeichen 25 versehen. Die Verstellpositionen des ersten Blendenelementes 4.1 der zweiten Blende 4 sind mit dem Bezugszeichen 22, die des zugehörigen zweiten Blendenelementes 4.2 mit dem Bezugszeichen 23 versehen. Darüber hinaus ist in schraffierte Form der Öffnungsbereich 21 der Blendenvorrichtung dargestellt, der für eine artefaktfreie Rekonstruktion eines Bildes erforderlich ist.
  • Die erste Blende 3 wird vor Beginn der Untersuchung in präziser Weise so eingestellt, dass das gesamte Messfeld des Detektors 13 ausgeleuchtet werden kann. Es erfolgt während der Untersuchung typischerweise keine Verstellung der ersten Blende 3 unter der Vorraussetzung, dass sich die Geometrie des Aufnahmesystems, insbesondere die Geometrie zwischen Fokus 12 und Detektor 13 nicht ändert. Die Verstellpositionen 24, 25 der beiden Blendenelemente 3.1, 3.2 der ersten Blende 3 sind also während des Verlaufs der Untersuchung, so wie in der 4 gezeigt, konstant.
  • Wie aus dem schraffierten Öffnungsbereich 21 erkennbar, wird zur Rekonstruktion des Bildes während des Vorlaufs 7 der Abtastung nicht der vollständige Bereich der Blendenöffnung der ersten Blende 3, sondern nur ein Teilbereich davon genutzt. Zu Beginn der Abtastung beträgt der Teilbereich in diesem Beispiel ungefähr die Hälfte der gesamten Blendenöffnung der ersten Blende 3. Der zur Rekonstruktion verwendete Teilbereich vergrößert sich schritthaltend mit dem Objektvorschub 20 und erreicht bei Abtastung des Nutzvolumens 8 die vollständige Größe der Blendenöffnung der ersten Blende 3, die so eingestellt ist, dass in sehr präziser Weise das gesamte Messfeld des Detektors 13 ausgeleuchtet ist. Umgekehrt verkleinert sich die genutzte Blendenöffnung mit dem Objektvorschub 20 in diesem Beispiel wiederum bis etwa zur Hälfte der Blendenöffnung der ersten Blende 3.
  • Die zweite Blende 4 wird zur Reduzierung der Strahlenbelastung während des Vorlaufs 7 dynamisch so verstellt, dass der nicht benötigte Teil des Strahlenbündels 10 im Wesentlichen ausgeblendet ist.
  • Die Ausblendung wird dabei mittels des ersten Blendenelementes 4.1 der zweiten Blende 4 bewirkt. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird dieses Blendenelement 4.2 zu Beginn der Untersuchung soweit in Richtung der Systemachse 11 ausgefahren, bis etwa die Hälfte der Blendenöffnung der ersten Blende 3 abgedeckt und der nicht benötigte Teil des Strahlenbündels 10 ausgeblendet ist. Das erste Blendenelement 4.1 der zweiten Blende 4 wird während des Vorlaufs 7 der Abtastung schritthaltend mit dem Objektvorschub 20 kontinuierlich zurückgefahren, wodurch während des Vorlaufs 7 das erste Blendenelement 4.1 der zweiten Blende 4 bezüglich des Objektes 2 ortsfest angeordnet ist und nur der zur Rekonstruktion notwendige Teilbereich des Messfeldes bestrahlt wird.
  • Um der eventuell schlechteren Stellgenauigkeit der zweiten Blende 4 Rechnung zu tragen, sind die Verstellpositionen dieses Blendenelementes 4.1 so gewählt, dass auch bei auftretenden größeren Toleranzen in jedem Fall der zu Rekonstruktion notwendige Teilbereich des Messfeldes des Detektors 13 bestrahlt wird. Die zweite Blende 4 wird also um einen geringen Betrag weiter zurückgestellt, als dieses normalerweise not wendig wäre. Die Verstellposition des zweiten Blendenelementes 4.2 der zweiten Blende 4 ist während des Vorlaufs 7 so gewählt, dass das Strahlenbündel 10 durch das präzise eingestellte zweite Blendenelement 3.2 der ersten Blende 3 eingegrenzt wird.
  • In dem sich an den Vorlauf 7 anschließenden Bereich der Abtastung zur Erfassung des Nutzvolumens 8 sind die beiden Blendenelemente 4.1, 4.2 der zweiten Blende 4 soweit zurückgefahren, dass das Strahlenbündel 10 in präziser Form lediglich durch die erste Blende 3 eingeblendet ist.
  • Erst beim Nachlauf 9 der Abtastung wird das zweite Blendenelement 4.2 der zweiten Blende 4 schritthaltend mit dem Objektvorschub 20 in die durch die erste Blende 3 gebildete Blendenöffnung eingefahren, so dass der zu Rekonstruktion nicht benötigte Teil des Strahlenbündels 10 dynamisch ausgeblendet ist. Während des Nachlaufs 9 ist das zweite Blendenelement 4.2 der zweiten Blende 4 somit ortsfest zum Objekt ausgerichtet. Aufgrund der geringeren Stellgenauigkeit der zweiten Blende 4 werden, so wie beim Vorlauf 7, Verstellpositionen eingenommen, bei denen auch bei größeren Toleranzen in der jeweils eingenommen Position in jedem Fall der zur Rekonstruktion benötigte Teilbereich des Messfeldes bestrahlt wird.
  • Die zu Beginn und während der Abtastung beim Vorlauf 7 und beim Nachlauf 9 eingenommen Verstellpositionen der Blendenelemente 4.1, 4.2 der zweiten Blende 4 zur Reduzierung der Strahlenbelastung haben in diesem Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter und hängen im Wesentlichen davon ab, welcher Algorithmus zur Rekonstruktion verwendet wird.
  • Abweichend von den vorangestellten Betrachtungen ist es ebenfalls denkbar, dass zumindest eine der beiden Blenden 3; 4 als Schlitzblende 30 mit einer fest eingestellten Blendenöffnung 31 ausgeführt ist. 5 zeigt beispielhaft das Zusammen wirken der beiden Blenden während einer Abtastung für den Fall, dass die zweite Blende als Schlitzblende 30 ausgeführt ist. Die dynamische Ausblendung des nicht benötigten Teils des Strahlenbündels 10 erfolgt in diesem Fall durch ein Verstellen der Schlitzblende 30 als Ganzes. Die Blendenöffnung 31 der Schlitzblende 30 ist so zu dimensionieren, dass in dem Bereich der Abtastung des Nutzvolumens 8, die Eingrenzung des Strahlenbündels 10 allein durch die erste Blende 3 möglich ist. Für den Fall, dass die Blendenöffnung 31 der Schlitzblende 30 größer ist als die der ersten Blende 3, so wie in dem Beispiel gezeigt, wird die Schlitzblende 30 während der Abtastung des Nutzvolumens 8 so verstellt, dass eine dynamische Eingrenzung des Strahlenbündels 10 während des Nachlaufs 9 mit dem in Bezug auf den Vorlauf 7 gegenüberliegenden Teil der Schlitzblende 30 möglich ist.
  • Während des Betriebs des Computertomographen kann die thermische Belastung des Strahlers 15 dazu führen, dass sich der Fokus 12 aus seiner Ursprungslage verlagert. Aus diesem Grund kann es erforderlich sein, die Lage der beiden Blenden 3, 4 zu korrigieren. Zu diesem Zweck können die beiden Blenden 3, 4, so wie in der 6 abgebildet, parallel zueinander verstellt werden, wobei die Verlagerung entsprechend einer Verlagerung des Fokus 12 der Strahlung durchgeführt wird. Die Verlagerung ist auf einfache Weise beispielsweise dann möglich, wenn die beiden Blenden 3, 4 jeweils auf einem Schienensystem gelagert sind.

Claims (18)

  1. Blendenvorrichtung für eine zur Abtastung eines Objektes (2) vorgesehene Röntgeneinrichtung aufweisend zumindest zwei Blenden (3, 4), wobei für zumindest einen Abschnitt (7; 9) der Abtastung ein mit der ersten Blende (3) eingestelltes Strahlenbündel mittels der zweiten Blende (4) zumindest teilweise dynamisch ausblendbar ist, wobei das Einstellen des Strahlenbündels durch die erste Blende (3) mit einer hohen Stellgenauigkeit und das dynamische Ausblenden durch die zweite Blende (4) mit einer hohen Stellgeschwindigkeit durchführbar ist.
  2. Blendenvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das verbleibende Strahlenbündel (10) im Wesentlichen nur einen Bereich des Objektes (2) bestrahlt, der zur Rekonstruktion eines Bildes beiträgt.
  3. Blendenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Abschnitt der Abtastung einem Vorlauf (7) der Abtastung des Objektes (2) entspricht.
  4. Blendenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Abschnitt der Abtastung einem Nachlauf (9) der Abtastung des Objektes (2) entspricht.
  5. Blendenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das dynamische Ausblenden in Abhängigkeit von einer Abtastposition (6) in Richtung einer Systemachse (11) der Röntgeneinrichtung erfolgt.
  6. Blendenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die zweite Blende (4) im Vergleich zur ersten Blende (3) näher an einem Fokus (12) des Strahlenbündels (10) angeordnet ist.
  7. Blendenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die beiden Blenden (3, 4) parallel zueinander verstellbar angeordnet sind.
  8. Blendenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei zumindest eine der Blenden (3; 4) verstellbare Blendenelemente (3.1, 3.2; 4.1, 4.2) aufweist.
  9. Blendenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei zumindest eine der Blenden (3; 4) eine Schlitzblende (30) ist.
  10. Verfahren für eine Blendenvorrichtung einer zur Abtastung eines Objektes (2) vorgesehenen Röntgeneinrichtung mit zumindest zwei Blenden (3, 4), wobei für zumindest einen Abschnitt (7; 9) der Abtastung ein mit der ersten Blende (3) eingestelltes Strahlenbündel (10) mittels der zweiten Blende (4) zumindest teilweise dynamisch ausgeblendet wird, wobei das Einstellen des Strahlenbündels (10) durch die erste Blende (3) mit einer hohen Stellgenauigkeit und das dynamische Ausblenden durch die zweite Blende (4) mit einer hohen Stellgeschwindigkeit durchgeführt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das verbleibende Strahlenbündel (10) im Wesentlichen nur einen Bereich des Objektes (2) bestrahlt, der zur Rekonstruktion eines Bildes beiträgt.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei der Abschnitt der Abtastung einem Vorlauf (7) der Abtastung des Objektes (2) entspricht.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei der Abschnitt der Abtastung einem Nachlauf (9) der Abtastung des Objektes (2) entspricht.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei das dynamische Ausblenden in Abhängigkeit von einer Abtastposition (6) in Richtung einer Systemachse (11) der Röntgeneinrichtung erfolgt.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die zweite Blende (4) im Vergleich zur ersten Blende (3) näher an einem Fokus (12) des Strahlenbündels (10) angeordnet ist.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei die beiden Blenden (3, 4) parallel zueinander verstellbar angeordnet sind.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, wobei zumindest eine der Blenden (3; 4) verstellbare Blendenelemente (3.1, 3.2; 4.1, 4.2) aufweist.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, wobei zumindest eine der Blenden (3; 4) eine Schlitzblende (30) ist.
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