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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Druckeinheit
und eine Druckeinheit mit einer Waschvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 16.
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Durch
die
DE 37 23 400 C1 ist
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Zylindern einer
Druckmaschine bei laufender Bedruckstoffbahn bekannt, wobei während des
Waschens die Übertragungszylinder
an die Bahn angestellt sind.
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Die
DE 103 39 655 A1 offenbart
ein Verfahren, wobei in einer Kalibrierphase der Verlauf von Passerdifferenzen
nach einer Druckunterbrechung, z. B. nach dem Waschen des Gummituchzylinders, über eine
Anzahl von Bogen ermittelt und als Registerkorrekturwert gespeichert
wird. Beim Wiederanlauf nach einer Unterbrechung wird der Registerkorrekturwert
aufgeschaltet.
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In
der
DE 37 81 814 T2 ist
eine Vorrichtung zum Aufrechterhalten des Phasenregisters zwischen den
Wellen von Abschnitten einer Druck-Schlitzmaschine beschrieben.
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Durch
die WO 90/15715 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Winkellage
einer Walze einer Druckmaschine im Hinblick auf die Einhaltung einer konstanten
Bahnspannung bekannt.
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Beim
Waschen von Zylindern bei Druck-An-Stellung und eingezogener Bahn
wird die mit Waschmittel getränkte
Papierbahn empfindlich gegenüber
der Bahnspannung. Dies liegt zum einen an der sich ändernden
Spannungs-Dehnungs-Charakteristik und/oder am für unterschiedliche Feuchte veränderten
Bruchverhalten der Papierbahn. Hinzu kommt, dass sich im Kanal des
Gummituchzylinders extrem viel Waschmittel, d. h. Flüssigkeit, sammelt. Dadurch
entsteht in der Papierbahn eine Art Sollbruchstelle. Diese wird
durch die registerhaltige Position aller Gummituchzylinder bei mehreren
aufeinander folgenden und/oder über
die Bahn zusammen wirkenden Druckstellen, z. B. in einem Druckturm, durch
Abrollen des Kanals auf immer der selben Stelle der Bahn verstärkt. Erfolgte
ein Waschen bei registerhaltiger Position der beteiligten Druckstellen,
so würde
durch das Abrollen mehrerer Flüssigkeit
speichernder Kanäle
auf immer der selben Stelle der laufenden Bahn an diesen Stellen
die Bahn stark mit Flüssigkeit
getränkt.
An diesen Stellen erhöhte
sich die Gefahr des Bahnbruches – zumindest zeigte sie an diesen
Stellen ein stark verändertes
Spannungs-Dehnungsverhalten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb
einer Druckeinheit und eine Druckeinheit mit Waschvorrichtung zu
schaffen, durch welche die Gefahr eines Bahnbruches infolge eines
Waschvorganges von Druckwerkszylindern verringert wird.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 16 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass beim Waschen von Druckwerkszylindern, insbesondere Übertragungszylindern,
ein sicherer Bahnlauf gewährleistet
ist.
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Dies
wird nun in einer Ausführung
dadurch erreicht, dass zumindest einige der Übertragungszylinder zum Waschen
bewusst aus ihrer registerhaltigen Position in der Weise gebracht
werden, dass zumindest nicht die Kanäle sämtlicher beteiligter Druckwerke
auf der selben Stelle der Bahn abrollen. Idealer Weise rollen die
Kanäle
sämtlicher
der selben Bahn zugeordneter Übertagungszylinder
auf unterschiedlichen Längsabschnitten
bzw. Streifen der Bahn ab.
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In
Weiterbildung wird – um
Bahnbruch vorzubeugen – im
Waschbetrieb ein Sollwert für
die einzuhaltende Bahnspannung abgesenkt. Dadurch wird erreicht,
dass während
des Waschens die an den Stellen der Kanalüberrollung stärker gefeuchtete – und dadurch „geschwächte" – Bahn einer niedrigeren Spannung
ausgesetzt und einem Bahnbruch vorgebeugt wird.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 vier
von einer Bahn durchlaufene Druckstellen;
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2 einen
Druckturm einer Druckmaschine mit Steuerung;
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3 einen
schematischen Querschnitt eines Übertragungszylinders.
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1 zeigt
auf der linken Seite einen Ausschnitt aus einer Druckmaschine, insbesondere
einer Rollenrotationsdruckmaschine, wobei eine Bahn 01, z.
B. eine Bedruckstoffbahn wie insbesondere eine Papierbahn 01,
mit mehreren Druckwerken 02 an Druckstellen 03 zusammen
wirkt, um mehrfach bedruckt zu werden. Die Druckwerke 02 sind
in 1 jeweils durch lediglich einen ersten Zylinder 04,
z. B. einen Übertragungszylinder 04,
welcher in Druck-An-Stellung mit der Bahn 01 zusammen wirkt, angedeutet.
Dieser bildet zusammen mit einem in 1 nicht
dargestellten Zylinder 06, z. B. Formzylinder 06 (2),
einem Gegendruckzylinder und einem nicht dargestellten Farb- und
ggf. Feuchtwerk das Druckwerk 02.
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Bei
den Druckstellen 03 kann es sich wie im Beispiel um Doppeldruckstellen 03 handeln,
wobei beide Seiten der Bahn 01, d. h. Vorder- und Rückseite,
jeweils gleichzeitig bedruckt werden. Die beiden Druckwerke 02 bilden
zusammen ein Doppeldruckwerk 02, wobei jeder der beiden Übertragungszylinder 04 als
Gegendruckzylinder des jeweils anderen Druckwerkes 02 wirkt.
Es kann sich in anderer Ausführung
jedoch auch um mehrere nacheinander durchlaufene „Einzeldruckstellen" handeln, wobei dann
jeweils lediglich eine Seite der Bahn 01 beduckt wird und
der Übertragungszylinder 04 des
Druckwerkes 02 mit einem von einem Übertragungszylinder 04 verschiedenen
Gegendruckzylinder zusammen wirkt.
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Mehrere
dieser Druckwerke 02 und/oder Doppeldruckwerke 02 bilden
zusammen z. B. eine Druckeinheit 05. Es können jeweils
zwei zusammen wirkende Druckwerke 02 Brückendruckeinheiten oder zwei
derartige Paare von jeweils zwei Druckwerken 02 wie in 2 dargestellt
H-Druckeinheiten bilden. Die Druckeinheiten 05 können aber
auch als Neun- (bzw. Zehn-) Zylinder-Satellitendruckeinheit ausgebildet
sein, wobei jeweils vier Übertragungszylinder 04 mit
einem (bzw. zwei) von der Bahn 01 umschlungenen Satellitenzylinder(n)
zusammen wirken. Mehrere, insbesondere zwei, dieser Druckeinheiten 05 können aufeinander
gestapelt angeordnet sein (wie in 1 und 2 dargestellt)
und bilden dann einen sog. Druckturm. Im Beispiel der 2 bilden zwei
gestapelte H-Druckeinheiten 05 einen Druckturm, es kann
sich jedoch auch um vier oder 5 gestapelte Brückendruckeinheiten, um zwei
gestapelte Neun- oder Zehnzylinder-Satellitendruckeinheiten (mit oder ohne
ein zusätzliches
Druckwerk) handeln.
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Wie
in 1 dargestellt, durchläuft die Bahn 01 um
in einem Druckbetrieb A mehrfach bedruckt zu werden mehrere Druckstellen 03,
hier vier Doppeldruckstellen 03. Jedem Übertragungszylinder 04 ist eine
schematisch dargestellte Waschvorrichtung 07 zugeordnet,
durch welche in einem Waschbetrieb B bei Aktivierung ein Waschfluid
auf die Mantelfläche aufbringbar
ist. Dies kann entweder durch Berührkontakt eines entsprechenden
Auftragmittels (Bürste, Tuch,
Schwamm etc.) oder aber berührungslos
(Aufsprühen,
Aufträufeln
etc.) erfolgen. Vorteilhafter Weise ist es eine Waschvorrichtung 07,
welche dazu ausgebildet ist bei in Druck-Anstellung befindlicher Druckstelle 03 und
laufender Bahn 01 aktiviert zu sein. Das Waschfluid mitsamt
den zu entfernenden Farb- und/oder
Papierstaubresten wird dann über
die Bahn 01 ausgetragen.
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Werden
nun die Waschvorrichtungen 07 aktiviert (Waschbetrieb B)
und die Bahn 01 mit dem Waschfluid beaufschlagt, so ändert sich
die Spannungs-Dehnungs-Charakteristik und/oder das Bruchverhalten
der Bahn 01. In einer Ausführung der Übertragungszylinder 04 (siehe
z. B. 3) mit einem oder mehreren Kanälen 08 an der Mantelfläche zur Befestigung
von endlichen Aufzügen 10,
z. B. Gummitüchern 10,
insbesondere mehrschichtige Metalldrucktücher 10 mit einer
elastischen Schicht auf beispielsweise einer Metallunterlage, kann
die Problematik dadurch verschärft
werden, dass sich eine erhöhte
Menge Waschfluid in den Kanälen 08 sammelt und
dann bei Abrollen des jeweiligen Kanals 08 sehr konzentriert
auf die Bahn 01 aufgebracht wird.
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Zur
Lösung
der genannten Problematik sind im folgenden zwei Maßnahmen
beschrieben, welche zwar jede für
sich einzeln einsetzbar ist und eine erhebliche Verbesserung birgt,
im Fall von Kanäle 08 aufweisenden
Zylindern 04 jedoch auch besonders in Kombination miteinander
ein optimales Ergebnis erbringt.
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Während eines
registergerechten Betriebs A, z. B. den Druckbetriebe A nehmen sämtliche
einer selben Bahnseite zugeordneten Druckwerke 02 bzw. deren
Zylinder 04 eine relative Winkel- bzw. Phasenlage zueinander
in der Weise ein, dass durch aufeinander folgende Druckstellen 03 aufgebrachte
Druckbilder registergerecht aufeinander zu liegen kommen und dass
die Kanäle 08 jeweils
auf den selben Stellen der Bahn 01 abrollen. Bei der Ausbildung
von Doppeldruckwerken 02 sind die jeweils beiden zusammen
wirkenden Übertragungszylinder 04 bzgl. ihrer
relativen Winkellagen bzw. Phasenlagen derart zu orientiert, dass
deren Kanäle 08 aufeinander
abrollen.
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Ein
derartiger Zustand für
das registergerechte Drucken im Druckbetrieb A ist vereinfacht in 1 durch
die mit ϕ1r bis ϕ8r bezeichneten ersten Phasenlagen symbolisiert,
wobei für
jedes Druckwerk 02 bzw. Doppeldruckwerk 02 der
Einfachheit halber als Momentaufnahme der Durchgang des Kanals 08 durch
die Nipp- bzw. Druckstelle 03 angenommen wurde. Diese Relativlage
gilt selbstverständlich
nur dann, wenn die Länge
des Bahnweges zwischen den aufeinander folgenden Druckwerken 02 einem
ganzzahligen Vielfachen des Umfanges der Zylinder 04 entspräche. Die
relative Phasenlage ϕ1r bis ϕ8r aufeinander folgender Zylinder 04 kann
beim registergerechten Drucken abhängig von der Länge des
Bahnweges beliebig anders sein und wird im folgenden auch als Nullphasenlage ϕ1r bis ϕ8r.
bezeichnet.
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In 1 ist
mit „A" überschrieben schematisch der
Sachverhalt des registerhaltigen Druckens dargestellt, wobei die
Vorder- und Rückseite
der Bahn 01 jeweils gleichzeitig durch die Kanäle 08 zusammenwirkender Übertragungszylinder 04 überrollt werden.
Durch die äquidistante
Darstellung zwischen den wechselnden Mustern soll ausgedrückt werden, dass
die Druckwerke 02 untereinander registergerecht ausgerichtet
sind und die Kanäle 08 der
acht Druckwerke 02 bzw. vier Doppeldruckwerke 02 jeweils
auf dem selben Streifen der Bahn 01 abrollen.
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Soll
nun ein Waschen erfolgen, so werden ein oder mehrere der Zylinder 04 derart
aus ihrer registergerechten Nullphasenlage ϕ1r bis ϕ8r (kurz: ϕir mit
i aus 1 bis 8) gebracht, dass zumindest nicht Kanäle 08 sämtlicher
mit der selben Bahn 01 zusammen wirkender Zylinder 04 auf
dem selben Streifen der Bahn 01 abrollen. Hierzu werden
ein oder mehreren der Zylindern 04 bzw. den diesen zugeordneten Antrieben
bzw. Antriebsmotoren M (2) in von der Nullphasenlage ϕ1r bis ϕ8r verschiedene
zweite Phasenlagen ϕ1w bis ϕ8w (kurz: ϕiw mit
i aus 1 bis 8) für das
Waschen gebracht (nur exemplarisch für den selben Zylinder 04 bezeichnet
in 2).
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Es
können
in einer ersten Ausführung
zumindest zwei oder mehrere, insbesondere sämtliche aufeinander nachfolgenden
Druckwerke 02 bzw. Übertragungszylinder 04 einer
selben Seite der Bahn 01 zueinander in o.g. Weise gegeneinander
außer
Register gebracht sein, indem ein oder mehrere dieser Zylinder 04 in
die zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w gebracht werden bzw. sich in dieser befinden.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass beim Waschen eines
dieser Druckwerke 02 bzw. Übertagungszylinder 04 in
seiner Nullphasenlage ϕ1r bis ϕ8r verbleibt und die übrigen gegeneinander und gegenüber dem
erstgenannten verdreht, also in die zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w gebracht
werden bzw. sind. Im Falle einer Anzahl n (z. B. n = 4) aufeinander
folgender, lediglich auf eine Seite der Bahn 01 druckender „Einzeldruckstellen" ist hier es ausreichend,
lediglich n-1 Druckwerke 02 aus ihrer relativen Nullphasenlage ϕ1r bis ϕ8r herauszudrehen.
Es ist aber auch möglich,
dass beim Waschen alle n (z. B. n = 4) dieser Seite der Bahn 01 zugeordneten
Zylinder 04 in die zweite, von der ersten Phasenlage ϕ1r bis ϕ8r verschiedene
zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w gebracht werden bzw. sind.
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In
einer Variante der ersten Ausführung,
wobei mit einer selben Seite der Bahn 01 zusammen wirkende
Zylinder 04 gegeneinander verdreht werden bzw. sind, können auch
Gruppen von Übertragungszylindern 04 gegen
andere Gruppen von Übertragungszylindern 04 verdreht
werden bzw. sein. So können
beispielsweise zwei Übertragungszylinder 04 zweier
erster der Bahn 01 zugeordneter Druckwerke 02,
z. B. einer H-Druckeinheit, in gleicher Weise gegen zwei nachfolgende Übertragungszylinder 04,
z. B. einer zweiten H-Druckeinheit verdreht sein und umgekehrt.
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In
einer zweiten Ausführung
können
zumindest die beiden über
die Bahn 01 zusammen wirkenden Übertragungszylinder 04 eines
oder mehrerer Doppeldruckwerke 02, insbesondere die einander zugeordneten Übertragungszylinder 04 sämtlicher der
Bahn 01 zugeordneter Doppeldruckwerke 02, zueinander
in der Weise paarweise außer
Register gebracht sein, dass die Kanäle 08 der beiden zusammen
wirkenden Zylinder 04 nicht aufeinander abrollen. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass beim Waschen einer der
beiden zusammen wirkenden Übertagungszylinder 04 bzw.
Druckwerke 02 in seiner Nullphasenlage ϕ1r bis ϕ8r verbleibt
und der andere gegeneinander und gegenüber dem erstgenannten verdreht,
also in die zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w gebracht wird bzw. ist. Es ist aber auch
möglich,
dass beim Waschen beide zusammen wirkenden Zylinder 04 in
die zweite, von der ersten Phasenlage ϕ1r bis ϕ8r verschiedene zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w gebracht
werden bzw. sind. Für
mehrere oder alle einer selben Seite der Bahn 01 zugeordneten Druckwerke 02 kann
das Verdrehen der Übertragungszylinder 04 in
der selben Weise erfolgen, so dass dann zwar Kanäle 08 von einer selben
Seite der Bahn 01 zugeordneten Zylindern 04 auf
dem selben Streifen, jedoch der anderen Bahnseite zugeordnete Kanäle 08 auf
davon verschiedenen Streifen der Bahn 01 abrollen.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
sind während
des Waschens sowohl ein oder mehrere der selben Bahnseite zugeordnete
Zylinder 04 als auch zwei aufeinander abrollende Zylinder 04 eines
oder mehrerer Doppeldruckstellen 03 gegeneinander in der Weise
verdreht, dass deren Kanäle 08 nicht
auf dem selben Streifen der Bahn 01 abrollen; d. h. sie
weisen eine entsprechend gewählte
zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w auf. Die Phasenlagen ϕ1w bis ϕ8w für die einzelnen
Zylinder 04 sind dann bevorzugt derart gewählt, dass
eine verringerte Anzahl von Kanälen 08 aufeinander
folgender Zylinder 04, als auch eine verminderte Anzahl
von Kanälen 08 einander
zugeordneter Zylinder 04 auf dem selben Streifen der Bahn 01 abrollen.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung, wenn z. B. sämtliche Übertragungszylinder 04 einer
Druckeinheit 05 und/oder eines Druckturmes durch voneinander
verschiedene, insbesondere lagegeregelte Antriebsmotoren M rotatorisch
angetrieben sind, oder aber zumindest jeweils eine Vorrichtung zur Änderung
einer relativen Lage in Umfangsrichtung, z. B. einen Längsregisterantrieb,
aufweisen, sind beim Waschen sämtliche
der selben Bahn 01 zugeordneten Übertragungszylinder 04 derart
relativ zueinander positioniert, dass sämtliche Kanäle 08 auf unterschiedlichen
Streifen der Bahn 01 abrollen. Dies kann entweder durch
Verbringen sämtlicher
n (z. B. n = 8) Übertragungszylinder 04 in
die zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w erfolgen, oder aber es verbleibt einer
der n Übertragungszylinder 04 in
seiner registergerechten Phasenlage ϕ1r bis ϕ8r und die übrigen n-1 (z. B. 7) Übertragungszylinder 04 werden
in die zweite Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w, z. B. Waschphasenlage ϕ1w bis ϕ8w verbracht
bzw. befinden sich in dieser.
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Das
Verbringen von der registergerechten Phasenlage ϕ1r bis ϕ8r eines
oder mehrerer der Bahn 01 zugeordneter Zylinder 04 in
die Waschphasenlage ϕ1w bis ϕ8w und umgekehrt kann in einer einfacheren,
nicht dargestellten Ausführung
der Druckeinheit 05 durch Stellen der Zylinder 04 über o. g.
Längsregisterantriebe
realisiert sein, was beispielsweise über entsprechende Signale aus
einer Maschinensteuerung und/oder von einem Leitstand her erfolgt.
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Werden
die der selben Bahn 01 zugeordneten Zylinder 04 bzw.
Gruppen von Zylindern 04 jedoch durch verschiedene, voneinander
mechanisch unabhängige
Antriebsmotoren M, insbesondere lageregelbaren Antriebsmotoren M,
angetrieben, so erfolgt das Verbringen eines oder mehrerer der Bahn 01 zugeordneter
Zylinder 04 von der registergerechten Phasenlage ϕ1r bis ϕ8r in
die Waschphasenlage ϕ1w bis ϕ8w und umgekehrt bevorzugt über diese
Antriebsmotoren M.
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Die
Antriebsmotoren M folgen in der letztgenannten Ausführung einer
Leitachsposition Φ einer elektronisch
erzeugten virtuellen Leitachse, welche durch eine übergeordnete
Antriebssteuerung 11 generiert und in einer Signalleitung 16 geführt wird.
Die Antriebssteuerung 11 generiert die umlaufende Leitachsposition Φ auf der
Basis von Vorgaben bezüglich
einer vorgegebenen Produktionsgeschwindigkeit, welche sie von einer
Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit 12, z. B. einem
Sektionsrechner 12, oder (nicht dargestellt) direkt aus
einem Leitstandsrechner 13 erhält. In 2 erhält die Antriebssteuerung 11 die
Vorgabe aus der Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit 12,
welche ihrerseits die Vorgabe der Produktionsgeschwindigkeit von
dem mit ihr verbundenen Leitstand 13 bzw. Leitstandsrechner 13 erhält.
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In
einer nicht dargestellten Variante laufen in einer die Leitachsposition Φ führenden
Signalleitung 16 für
jeden Antriebsmotor M bereits für
das registergerechte Drucken angepasste Sollwinkellagen Φi (mit i = 1, 2, 3, ... 8) um und werden
den Antriebsreglern 14 jedes Antriebsmotors M als Sollwertvorgabe zugeführt. In
diesem Fall werden beim Wechsel vom registergerechten Druckbetrieb
A auf den Waschbetrieb B diese bereits aufbereiteten Sollwinkellagen Φi mit vorgegeber Phasenlage ϕ1w bis ϕ8w,
z. B.
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Waschphasenlage ϕ1w bis ϕ8w für das Waschen
beaufschlagt. Diese Offsetwerte Δϕw1 bis Δϕw8 (Δϕwi mit i aus 1 bis 8) können in den einzelnen Antriebsreglern 14 oder
in der Antriebssteuerung 11 oder dem Sektionsrechner 12 vorgehalten
sein und beim Signal „Waschen" aktiviert werden.
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In
der in 2 dargestellten Ausführung läuft in der Signaleitung 16 eine
Leitachsposition Φ um, welche
erst in einer untergeordneten Steuerung 17 oder in den
Antriebsreglern 14 durch Beaufschlagung mit spezifischen
Offsetwerfen Δϕr1 bis Δϕr8 (Δϕri mit i aus 1 bis 8) für die registergerechte Positionierung
der einzelnen Antriebsmotoren M aufbereitet wird. Dies hat den Vorteil,
dass in der Signalleitung 16 nicht zu viele Achsen in Echtzeit
geführt
werden müssen.
Die Offsetwerte Δϕri für
die registergerechte Positionierung können über eine Signalleitung 18 den
einzelnen Antriebsreglern 14 zugeführt und dort vorgehalten sein.
Sie können
aber auch über
Signalleitungen 19 der untergeordneten Steuerung 17 zugeführt sein
und dort vorgehalten sein (strichliert).
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Für den Wechsel
zum Waschbetrieb B können
nun in einer Variante sämtlichen
vom Bahnlauf betroffenen Antriebsreglern 14 oder der betreffenden untergeordneten
Steuerung 17 die Offsetwerte Δϕw1 bis Δϕw8 (Δϕwi) für
das Waschen übermittelt
und dort dann verarbeitet werden. Diese können beispielsweise veränderbar
im Leitstandsrechner 13 oder der Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit 12 vorgehalten
sein.
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In
Variation können
die Offsetwerte Δϕw1 bis Δϕw8 (Δϕwi) für
das Waschen aber auch in den einzelnen Antriebsreglern 14 oder
der untergeordneten Steuerung 17 veränder- bzw. parametrierbar in
einem Speicher vorgehalten sein und bei einem einzigen Signal „Waschen" oder "Kanal Offset" an alle diese Antriebsregler 14 oder
an die Steuerung 17 dann aktiviert werden.
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Ein
letztlich für
die Lageregelung gültiges Sollwertsignal
des Antriebsmotors M bzw. dessen Aggregates setzt sich im Druckbetrieb
dann zumindest aus der Leitachsposition Φ und dem spezifischen Offsetwert Δϕri für
registergerechte Positionierung zusammen. Beim Waschbetrieb kommt
zusätzlich
jeweils der Offsetwert Δϕwi für
das Waschen hinzu.
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Beim
Wechsel von einem registergerechten Betrieb, z. B. Druckbetrieb
A, in den Waschbetrieb B werden die Winkellagesollwerte in den Antriebsreglern 14 nun
mit den spezifischen Offsetwerten Δϕwi für das Waschen
beaufschlagt und so die Zylinder 04 in der o. g. Weise
gegeneinander verdreht.
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In 2 ist
jedem Paar aus Übertragungs- und
Formzylinder 04; 06 ein gemeinsamer, jedoch von
anderen Druckwerken 02 mechanisch unabhängiger Antriebsmotor M zugeordnet.
Dieser kann wie in 2 dargestellt auf den Formzylinder 06 treiben, welcher über eine
Antriebsverbindung den Übertragungszylinder 04 antreibt
oder auch in umgekehrter Weise. In nicht dargestellter Ausführung weist
jeder Zylinder 04; 06 der Druckeinheit 05 einen
eigenen, mechanisch von den übrigen
Zylindern 04; 06 unabhängigen Antriebsmotor M auf.
Hierbei werden beim Wechsel vom registergerechten Betrieb A (z.
B. Druckbetrieb A) zum Waschbetrieb B zumindest die den Übertragungszylindern 04 zugeordneten
Antriebsmotoren M mit den o. g. Offsetwerten Δϕwi für das Waschen
beaufschlagt. Der Formzylinder 06 kann während des
Waschbetriebes stehen oder auch ein anderes Rüstprogramm durchlaufen. in
anderer Betriebsweise kann jedoch, um Form- und Übertragungszylinder 04; 06 nicht
unnötigerweise
außer
Register zu bringen, der Formzylinder 06 mit umlaufen und
entsprechend dem zugeordneten Übertragungszylinder 04 verdreht
werden bzw. sein.
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Damit
das Verdrehen der Zylinder 04 nicht zu viel Zeit in Anspruch
nimmt und/oder beim Kontakt mit der Bahn 01 kein Bahnbruch
riskiert wird, wird vor oder zumindest zu Beginn des Wechsels in
den Waschbetrieb B in den betroffenen Druckwerken 02 die
Druck-Ab-Stellung
aktiviert, um erst danach die Zylinder 04 (06)
in o. g. Weise zu verdrehen.
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Die
genannte Maßnahme,
das Verdrehen der Zylinder 04 betreffend, kann entweder
vorteilhaft zusammen mit der nachfolgenden Maßnahme, jedoch auch einzeln
für sich
zur Verminderung von durch das Zylinderwaschen bedingten Probleme
eingesetzt sein.
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Um
die o. g. Bahnspannungsproblematik zu lösen, kann – unabhängig von der durch die Kanäle 08 verursachten
Problematik oder auch in Verbindung damit – bei Aktivierung des Waschbetriebes
B, z. B. mit einem Signal "Waschen", eine Vorgabe für eine Bahnspannung σ verändert werden.
Insbesondere wird ein Vorgabewert für die Bahnspannung σ an einem
den Druckwerken 02 vorgeordneten Einzugswerk 09 der
am Waschprozess beteiligten Bahn 01 (bzw. der am Waschprozess
beteiligten Bahnen 01) für die Dauer des Waschens von
einem ersten Vorgabewert σ1
auf einen parametrierbaren neuen Vorgabewert σ2 oder aber um einen parametrierbaren
Wert Δσ auf einen
neuen Vorgabewert σ2
abgesenkt. Dies erfolgt beispielsweise durch Signalübermittlung
vom Sektionsrechner 12 und/oder dem Leitstandsrechner 13 über eine
Signalleitung 22 an eine die Bahnspannung σ mittels
einer das Einzugwerk 09 (bzw. ein in anderer Weise ausgeführtes zur
Einstellung der Bahnspannung σ ausgebildetes
Element 09) vor dem ersten Druckwerk 02 regelnden
Regeleinrichtung 21. Nach Beendigung des Waschprozesses, wird
der Vorgabewert σ2
für die
Bahnspannung σ wieder
auf die Produktionsbahnspannung umgeschaltet, d. h. wieder der erste
Vorgabewert σ1
als Sollwert vorgegeben (2).
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Die
Bahnspannung σ wird
beispielsweise über
eine Messvorrichtung 24, z. B. eine Messwalze 24,
ermittelt und über
Zugwalzen 23 oder einen kraftbeaufschlagbaren Tänzer (nicht
dargestellt) in der Art eines Regelkreises eingestellt.
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Die
Vorgabewerte σ1
und/oder σ2
und/oder der Wert Δσ können hierbei
in der Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit 12 oder
dem Leitstandsrechner 13 vorgehalten sein, und ggf. am
Leitstand 13 veränder-
bzw. parametrierbar sein. Der Vorgabewert σ1 kann jedoch auch entweder
am Leitstand 13 vorgebbar sein oder aber einer Regeleinrichtung
für die
Bahnspannung σ entspringen
und dort oder im Leitstandsrechner 13 vorgehalten sein.
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- 01
- Bahn,
Papierbahn
- 02
- Druckwerk,
Doppeldruckwerk
- 03
- Druckstelle,
Doppeldruckstelle
- 04
- Zylinder, Übertragungszylinder
- 05
- Druckeinheit
- 06
- Zylinder,
Formzylinder
- 07
- Waschvorrichtung
- 08
- Kanal
- 09
- Einzugwerk,
Element
- 10
- Aufzug,
Gummituch, Metalldrucktuch
- 11
- Antriebssteuerung, übergeordnet
- 12
- Rechen-
und/oder Datenverarbeitungseinheit, Sektionsrechner
- 13
- Leitstandsrechner,
Leitstand
- 14
- Antriebsregler
- 15
- –
- 16
- Signalleitung
(Leitachse)
- 17
- Steuerung
- 18
- Signalleitung
- 19
- Signalleitung
- 20
- –
- 21
- Regeleinrichtung
- 22
- Signalleitung
- 23
- Zugwalzen
- 24
- Messvorrichtung,
Messwalze
- A
- Betrieb,
registergerecht, Druckbetrieb
- B
- Waschbetrieb
- M
- Antrieb,
Antriebsmotor
- Φ
- Leitachsposition
- ϕ1r bis ϕ8r
- Phasenlage,
erste, relativ, Nullphasenlage
- ϕ1w bis ϕ8w
- Phasenlage,
zweite, Waschphasenlage
- Δϕw1 bis ϕ8w8
- Offsetwerte,
waschen (i = 1, 2 ... 8)
- Δϕr1 bis ϕ8r8
- Offsetwerte
(i = 1, 2 ... 8)
- σ
- Bahnspannung
- σ1
- Vorgabewert
(Bahnspannung)
- σ2
- Vorgabewert
(Bahnspannung)
- Δσ
- Wert
(Bahnspannung)