In
der vorliegenden Erfindung werden weitere nichtsteroidale Entzündungshemmer
bereitgestellt.ß
Kurze Beschreibung
der Erfindung
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen der allgemeinen Formel
(I),
worin
R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-Gruppe, ein Halogenatom, eine gegebenenfalls
substituierte (C
1-C
10)-Alkylgruppe, eine
(C
1-C
10)-Alkoxygruppe,
eine (C
1-C
10)-Alkylthiogruppe, eine (C
1-C
5)-Perfluoralkylgruppe,
eine Cyanogruppe, eine Nitrogruppe, oder eine -NR
9R
9a-Gruppe sind,
oder R
1 und
R
2 zusammen eine Gruppe ausgewählt aus
den Gruppen -O-(CH
2)
n-O-,
-O-(CH
2)
n-CH
2-, -O-CH=CH-, -(CH
2)
n+2-, -NH-(CH
2)
n+1-, -N(C
1-C
3-alkyl)-(CH
2)
n+1-, und -NH-N=CH- bilden,
wobei n
= 1 oder 2 ist und die endständigen
Sauerstoffatome und/oder Kohlenstoffatome und/oder Stickstoffatome
mit direkt benachbarten Ring-Kohlenstoffatomen verknüpft sind,
R
11 ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-Gruppe,
ein Halogenatom, eine Cyanogruppe, eine gegebenenfalls substituierte
(C
1-C
10)-Alkylgruppe,
eine (C
1-C
10)-Alkoxygruppe,
eine (C
1-C
10)-Alkylthiogruppe,
oder eine (C
1-C
5)-
Perfluoralkylgruppe ist,
R
12 ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, ein Halogenatom, eine Cyanogruppe, eine gegebenenfalls
substituierte (C
1-C
10)-Alkylgruppe,
oder eine (C
1-C
10)-Alkoxygruppe
ist,
R
3 eine gegebenenfalls durch 1
bis 3 Hydroxygruppen, 1 bis 3 Halogenatome, und/oder 1 bis 3 (C
1-C
5)-Alkoxygruppen
substituierte C
1-C
10-Alkylgruppe,
eine
gegebenenfalls substituierte (C
3-C
7)-Cycloalkylgruppe,
eine gegebenenfalls
substituierte Heterocyclylgruppe,
eine gegebenenfalls substituierte
Arylgruppe, oder
eine gegebenenfalls durch eine oder mehrere
Gruppen, die unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus
(C
1-C
5)-Alkylgruppen,
die selbst gegebenenfalls substituiert sein können durch 1 bis 3 Hydroxy-
oder 1 bis 3 -COOR
13 -Gruppen,
(C
1-C
5)-Alkoxygruppen,
Halogenatomen,
Hydroxygruppen, -NR
9R
9a-Gruppen,
und Exomethylengruppen,
substituierte, gegebenenfalls 1 bis
4 Stickstoffatome und/oder 1 bis 2 Sauerstoffatome und/oder 1 bis
2 Schwefelatome und/oder 1 bis 2 Ketogruppen enthaltende mono- oder
bizyklische Heteroarylgruppe ist, wobei diese Gruppe über eine
beliebige Position mit der Gruppe X verknüpft ist und gegebenenfalls
an einer oder mehreren Stellen hydriert sein kann,
R
4 eine Hydroxygruppe, eine -OR
10-Gruppe
oder eine -O(CO)R
10-Gruppe ist,
R
5 eine (C
1-C
10)-Alkylgruppe, die gegebenenfalls teilweise
oder vollständig
fluoriert ist, eine (C
3-C
7)Cycloalkylgruppe,
eine (C
1-C
8)Alkyl-(C
3-C
7)cycloalkylgruppe, eine (C
2-C
8)Alkenyl-(C
3-C
7)cycloalkylgruppe, eine Heterocyclylgruppe,
eine (C
1-C
8)Alkylheterocyclylgruppe,
eine (C
2-C
8)-Alkenylheterocyclylgruppe,
eine Arylgruppe, eine (C
1-C
8)Alkylarylgruppe,
eine (C
2-C
8)Alkenylarylgruppe,
eine (C
2-C
8)Alkinylarylgruppe,
eine
gegebenenfalls durch 1 bis 2 Ketogruppen, 1 bis 2 (C
1-C
5)-Alkylgruppen,
1 bis 2 (C
1-C
5)-Alkoxygruppen, 1
bis 3 Halogenatome, und/oder 1 bis 2 Exomethylengruppen substituierte,
1 bis 3 Stickstoffatome und/oder 1 bis 2 Sauerstoffatome und/oder
1 bis 2 Schwefelatome enthaltende mono- oder bizyklische Heteroarylgruppe, eine
(C
1-C
8)Alkylheteroarylgruppe,
eine (C
2-C
8)Alkenylheteroarylgruppe,
oder eine (C
2-C
8)Alkinylheteroarylgruppe
ist,
wobei diese Gruppe über
eine beliebige Position mit dem Tetrahydronaphthalinsystem verknüpft ist
und gegebenenfalls an einer oder mehreren Stellen hydriert sein
kann,
R
6 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
oder eine gegebenenfalls substituierte (C
1-C
10)-Alkylgruppe ist,
R
7 und
R
8 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine gegebenenfalls
substituierte (C
1-C
10)-Alkylgruppe,
eine Cyanogruppe, gemeinsam eine (C
1-C
10)-Alkylidengruppe oder gemeinsam mit dem Kohlenstoffatom
des Tetrahydronaphthalinsystems einen gegebenenfalls substituierten
(C
3-C
6)-Cycloalkylring bedeuten;
oder
R
6 und R
7 gemeinsam
einen annelierten fünf-
bis achtgliedrigen gesättigten
oder ungesättigten
Carbo- oder Heterozyklus, der gegebenenfalls durch 1 bis 2 Ketogruppen,
1 bis 2 (C
1-C
5)-Alkylgruppen,
1 bis 2-(C
1-C
5)- Alkoxygruppen, und/oder
1 bis 4 Halogenatome substituiert ist, bilden; oder
R
1 und R
8 gemeinsam
einen annelierten fünf-
bis achtgliedrigen gesättigten
oder ungesättigten
Carbo- oder Heterozyklus, der gegebenenfalls durch 1 bis 2 Ketogruppen,
1 bis 2 (C
1-C
5)-Alkylgruppen,
1 bis 2 (C
1-C
5)-Alkoxygruppen, und/oder
1 bis 4 Halogenatome substituiert ist, bilden;
R
9 und
R
9a unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
(C
1-C
5)-Alkyl oder
-(CO)-(C
1-C
5)-Alkyl
bedeuten,
R
10 eine (C
1-C
10)-Alkylgruppe oder eine beliebige Hydroxyschutzgruppe
bedeutet,
R
13 ein Wasserstoffatom oder
eine (C
1-C
5)-Alkylgruppe
bedeutet, und
X eine Gruppe -C(=O)-, -C(=S)-, -C(=O)-NH-, -C(=S)-NH-,
-S(O)
m- (wobei m = 1 oder 2 ist), -C(=O)-O-, -C(=S)-O-
oder eine Gruppe -(CH
2)
p- (wobei p = 1, 2
oder 3) bedeutet, wobei, wenn X eine Carbonyl- oder Thiocarbonylfunktion
enthält,
diese Funktion an die Gruppe -NH- in der allgemeinen Formel (I)
gebunden ist,
mit der Bedingung, dass, wenn R
3 eine
gegebenenfalls substitiuerte (C
1-C
10)-Alkylgruppe
ist, X nicht eine Gruppe -(CH
2)
p-
darstellen kann;
in der Form eines beliebigen Stereoisomeren
oder eines Gemisches von Stereoisomeren; oder als pharmakologisch
unbedenkliches Salz oder Derivat.
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (I), wie hierin beschrieben.
Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
in Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutischen Träger- und/oder
Hilfsstoff(en) umfassen.
Die
vorliegende Erfindung betrifft zudem die Verwendung der Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen
mit entzündungshemmender
Wirkung.
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Verbindungen der allgemeinen
Formel (IV),
worin die Substituenten R
1 bis R
12 die oben
genannten Bedeutungen haben, sowie die Verwendung dieser Verbindungen
zur Darstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I).
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
Definitionen
Die
Bezeichnung Halogenatom oder Halogen bedeutet ein Fluor-, Chlor-,
Brom- oder Iodatom. Bevorzugt ist ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom.
Die
in den Definitionen der allgemeinen Formel (I) genannten Alkylgruppen
können
geradkettig oder verzweigt sein und beispielsweise für eine Methyl-,
Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl, iso-Butyl, tert.-Butyl- oder
n-Pentyl-, 2,2-Dimethylpropyl-, 2-Methylbutyl- oder 3-Methylbutylgruppe,
sowie die Hexyl-, Heptyl-, Nonyl-, Decylgruppe und ihre beliebig
verzweigten Derivate stehen. Bevorzugt sind Alkylgruppen, die 1
bis 10, 1 bis 8, oder 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthalten. Eine Methyl-
oder Ethylgruppe ist besonders bevorzugt.
Die
oben genannten Alkylgruppen können
gegebenenfalls substituiert sein durch 1 bis 5, bevorzugt 1 bis
3, Gruppen, die unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Hydroxy, Cyano, Nitro, -COOR13,
C1-C5-Alkoxygruppen,
Halogen, -NR9R9a,
eine teilweise oder vollständig
fluorierte C1-C3-Alkylgruppe.
Die Alkylgruppen können
bevorzugt substituiert sein durch 1 bis 3 Halogenatome und/oder
1 bis 3 Hydroxy- und/oder
1 bis 3 Cyano- und/oder 1 bis 3 -COOR13-Gruppen.
Eine besonders bevorzugte Untergruppe von Substituenten stellen
Fluoratom, Hydroxy- Methoxy- und/oder
Cyanogruppen dar.
Eine
weitere bevorzugte Gruppe von Substituenten für die Alkylgruppen sind 1 bis
3 Hydroxy- und/oder 1 bis 3 -COOR13 Gruppen.
Besonders bevorzugt sind dabei die Hydroxygruppen.
Für eine teilweise
oder vollständig
fluorierte Alkylgruppe kommen zum Beispiel die folgenden teilweise oder
vollständig
fluorierten folgenden Gruppen in Betracht: Fluormethyl, Difluormethyl,
Trifluormethyl, Fluorethyl, 1,1-Difluorethyl, 1,2-Difluorethyl, 1,1,1-Trifluorethyl,
Tetrafluorethyl, Pentafluorethyl. Von diesen bevorzugt sind die
Trifluormethyl- oder die Pentafluorethylgruppe. Die vollständig fluorierte
Gruppe wird auch Perfluoralkylgruppe genannt. Die Reagenzien, die
während
der Synthese gegebenenfalls eingesetzt werden, sind käuflich,
oder die publizierten Synthesen der entsprechenden Reagenzien gehören zum
Stand der Technik, oder publizierte Synthesen können analog angewendet werden.
Die
Alkenylgruppen weisen mindestens eine C=C-Doppelbindung auf und
können
geradkettig oder verzweigt sein. Bevorzugt sind Alkenylgruppen mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Die
Alkinylgruppen weisen mindestens eine C≡C-Dreifachbindung auf und
können
geradkettig oder verzweigt sein. Bevorzugt sind Alkinylgruppen mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Die
in den Definitionen der allgemeinen Formel (I) genannten Alkoxygruppen
können
geradkettig oder verzweigt sein und beispielsweise für eine Methoxy-,
Ethoxy-, n-Propoxy-,
iso-Propoxy-, n-Butoxy, iso-Butoxy, tert.-Butoxy- oder n-Pentoxy-,
2,2-Dimethylpropoxy-,
2-Methylbutoxy- oder 3-Methylbutoxygruppe stehen. C1-C5- sowie C1-C3-, C1-C8-,
und C1-C10-Alkoxygruppen
sind bevorzugt. Eine Methoxy- oder Ethoxygruppe ist besonders bevorzugt.
Die
in den Definitionen der allgemeinen Formel (I) genannten Alkylthiogruppen
können
geradkettig oder verzweigt sein und beispielsweise für eine Methylthio-, Ethylthio-,
n-Propylthio-, iso-Propylthio-, n-Butylthio, iso-Butylthio, tert.-Butylthio-
oder n-Pentylthio-, 2,2-Dimethylpropylthio-, 2-Methylbutylthio-
oder 3-Methylbutylthiogruppe
stehen. C1-C5-Alkylthiogruppen
sind bevorzugt. Eine Methylthio- oder Ethylthiogruppe ist besonders
bevorzugt.
Die
oben beschriebenen Alkoxy- und Alkylthiogruppen können an
ihren Alkylgruppen dieselben Substituenten tragen, die weiter oben
bereits für
die Alkylgruppen im allgemeinen beschrieben wurden. Bevorzugte Substituenten
für Alkoxy-
und Alkylthiogruppen sind unabhängig
voneinander ausgewählt
aus Halogenatomen (insbesondere Fluor und/oder Chlor), Hydroxy-
und Cyanogruppen.
Der
Substituent -NR9R9a bedeutet
beispielsweise -NH2, -NH(CH3),
-N(CH3)2, -NH(C2H5), -N(C2H5)2, -NH(C3H7), -N(C3H7)2,
-NH(C4H9), -N(C4H9)2,
-NH(C5H11), -N(C5H11)2,
-NH(CO)CH3, -NH(CO)C2H5, -NH(CO)C3H5, -NH(CO)C4H9, -NH(CO)C5H11.
Die
Cycloalkylgruppe bedeutet eine gegebenenfalls durch eine oder mehrere
Gruppen, ausgewählt aus
Hydroxygruppen, Halogenatomen, (C1-C5)-Alkylgruppen, (C1-C5)-Alkoxygruppen, -NR9R9a -Gruppen, -COOR13 -Gruppen,
-CHO, und Cyano, substituierte gesättigte zyklische Gruppe mit
3 bis 7 Ringkohlenstoffatomen wie beispielsweise Cyclopropyl, Methylcyclopropyl,
Cyclobutyl, Methylcyclobutyl, Cylopentyl, Methylcyclopentyl, Cyclohexyl,
Methylcyclohexyl, Cycloheptyl, Methylcycloheptyl.
Unter
einer (C1-C8)Alkyl-(C3-C7)cycloalkylgruppe
R5 ist ein Cycloalkyl-Gruppe (wie oben definiert)
zu verstehen, die über
eine geradkettige oder verzweigte (C1-C8)-Alkyleinheit
(wie oben definiert) mit dem Ringsystem verknüpft ist. Beispiele für solche
Gruppen sind -(CH2)-Cycloalkyl, -(C2H4)-Cycloalkyl,
-(C3H6)-Cycloalkyl,
-(C4H8)-Cycloalkyl,
-(C5H10)-Cycloalkyl,
wobei Cycloalkyl definiert ist wie oben beschrieben.
Unter
einer (C2-C8)Alkenyl-(C3-C7)cycloalkylgruppe
R5 ist ein Cycloalkyl-Gruppe (wie oben definiert)
zu verstehen, die über
eine geradkettige oder verzweigte (C2-C8)-Alkenyleinheit
mit dem Ringsystem verknüpft ist.
Beispiele für
solche Gruppen sind -(CH=CH)-Cycloalkyl, -[C(CH3)=CH]-Cycloalkyl,
-[CH=C(CH3)]-Cycloalkyl, -(CH=CH-CH2)-Cycloalkyl,
-(CH2-CH=CH)-Cycloalkyl, -(CH=CH-CH2-CH2)-Cycloalkyl, -(CH2-CH=CH-CH2)-Cycloalkyl, -(CH2-CH2-CH=CH)-Cycloalkyl, -(C(CH3)=CH-CH2)-Cycloalkyl, -(CH=C(CH3)-CH2)-Cycloalkyl.
Als
Alkyliden- oder Exoalkylidengruppe ist eine Gruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen zu verstehen, die über eine Exodoppelbindung an
das System (Ring oder Kette) gebunden ist. Bevorzugt ist (C1-C5)- und (C1-C3)-Alkyliden,
besonders bevorzugt ist Exomethylen.
Die
Heterocyclylgruppe ist eine eines oder mehrere Heteroatome enthaltende,
cyclische, nicht aromatische Gruppe und kann beispielsweise Pyrrolidin,
Imidazolidin, Pyrazolidin, Piperidin sein. Auch Perhydrochinolin
und Perhydroisochinolin gehören
zu den erfindungsgemäßen Heterocyclylgruppen.
Als
Substituenten für
Heterocyclyl- und Heteroarylgruppen kommen beispielsweise Substituenten
aus der folgenden Gruppe in Betracht: gegebenenfalls substituierte
C1-C5-Alkylgruppe, Hydroxy, C1-C5-Alkoxy, -NR9R9a, Halogen, Cyano, -COOR13,
-CHO. Die Substituenten können
gegebenenfalls auch am Stickstoffatom der Heterocyclyl- bzw. Heteroarylgruppe
gebunden sein; auch N-Oxide sind in die Definition mit eingeschlossen.
Arylgruppen
in Sinne der Erfindung sind aromatische oder teilaromatische carbocyclische
Gruppen mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, die einen Ring, wie z.B.
Phenyl oder Phenylen oder mehrere kondensierte Ringe wie z.B. Napthyl
oder Anthranyl aufweisen. Beispielhaft seien Phenyl, Naphthyl, Tetralinyl,
Anthranyl, Indanyl, und Indenyl genannt. Die gegebenenfalls substituierte
Phenylgruppe und die Naphthylgruppe sind bevorzugt.
Die
Arylgruppen können
an jeder geeigneten Stelle, die zu einer stabilen Verbindung führt, substituiert sein
durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Hydroxy, Halogen,
gegebenenfalls durch 1 bis 3 Hydroxygruppen oder -COOR13 -Gruppen
substituiertes C1-C5-Alkyl,
C1-C5-Alkoxy, Cyano,
-CF3, und Nitro.
Die
Arylgruppen können
teilweise hydriert sein und dann zusätzlich oder alternativ zu den
oben aufgeführten
Substituenten auch Keto oder Exoalkyliden, wie oben definiert, tragen.
Unter teilweise hydriertem Phenyl ist z.B. Cyclohexadienyl, Cyclohexenyl,
Cyclohexyl zu verstehen. Ein teilweise hydriertes substituiertes Naphthalinsystem
ist beispielsweise 1-Tetralon oder 2-Tetralon.
Eine
(C1-C8)Alkylarylgruppe
ist eine Arylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist, die über eine
geradkettige oder verzweigte (C1-C8)-Alkyleinheit (wie oben definiert) mit
dem Ringsystem verknüpft
ist.
Eine
(C2-C8)Alkenylarylgruppe
ist eine Arylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist, die über eine geradkettige
oder verzweigte (C2-C8)-Alkenyleinheit
(wie oben definiert) mit dem Ringsystem verknüpft ist.
Eine
(C2-C8)Alkinylarylgruppe
ist eine Arylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist, die über eine geradkettige
oder verzweigte (C2-C8)-Alkinyleinheit
(wie oben definiert) mit dem Ringsystem verknüpft ist.
Die
mono- oder bizyklische Heteroarylgruppe kann gegebenenfalls 1 bis
9 Gruppen, ausgewählt
aus Stickstoffatomen, Sauerstoffatomen, Schwefelatomen oder Ketogruppen
enthalten, wovon maximal 4 Stickstoffatome, maximal 2 Sauerstoffatome,
maximal 2 Schwefelatome und maximal 2 Ketogruppen enthalten sein können. Jede
Unterkombination dieser Gruppen ist möglich. Die Heteroarylgruppe
kann an einer oder mehreren Stellen hydriert sein.
Monozyklische
Heteroarylgruppen können
beispielsweise Pyridin, Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin, Triazin,
Azaindolizin, 2H- und 4H-Pyran, 2H- und 4H-Thiopyran, Furan, Thiophen,
1H- und 4H-Pyrazol, 1H- und 2H-Pyrrol, Oxazol, Thiazol, Furazan,
1H- und 4H-Imidazol,
Isoxazol, Isothiazol, Oxadiazol, Triazol, Tetrazol, Thiadiazol sein.
Bizyklische
Heteroarylgruppen können
beispielsweise Phthalidyl-, Thiophthalidyl-, Indolyl-, Isoindolyl-, Dihydroindolyl-,
Dihydroisoindolyl-, Indazolyl-, Benzothiazolyl-, Indolonyl-, Dihydroindolonyl-,
Isoindolonyl-, Dihydroisoindolonyl-, Benzofuranyl-, Benzimidazolyl-,
Benzo[b]thienyl-, Benzo[c]thienyl-, Dihydroisochinolinyl-, Dihydrochinolinyl-,
Benzoxazinonyl-, Phthalazinonyl-, Dihydrophthalazinonyl-Chinolinyl-, Isochinolinyl-,
Chinolonyl-, Isochinolonyl-, Chinazolinyl-, Chinoxalinyl-, Cinnolinyl-,
Phthalazinyl-, Dihydrophthalazinyl-, 1,7- oder 1,8-Naphthyridinyl-,
Cumarinyl-, Isocumarinyl-, Indolizinyl-, Isobenzofuranyl-, Azaindolyl-,
Azaisoindolyl-, Pyrazolo[1,5-a]pyridinyl, Furanopyridyl-, Furanopyrimidinyl-,
Furanopyrazinyl-, Furanopyidazinyl-, Dihydrobenzofuranyl-, Dihydrofuranopyridyl-,
Dihydrofuranopyrimidinyl-, Dihydrofuranopyrazinyl-, Dihydrofuranopyridazinyl-, Dihydrobenzofuranylgruppe
sein.
Sind
die Heteroarylgruppen teilweise oder vollständig hydriert, so gehören Verbindungen
der allgemeinen Formel (I), worin R3 z.B.
Tetrahydropyranyl, 2H-Pyranyl,
4H-Pyranyl, Piperidyl, Tetrahydropyridyl, Dihydropyridyl, 1H-Pyridin-2-onyl,
1H-Pyridin-4-onyl, 4-Aminopyridyl, 1H-Pyridin-4-ylidenaminyl, Chromanyl,
Isochromanyl, Thiochromanyl, Decahydrochinolinyl, Tetrahydrochinolinyl,
Dihydrochinolinyl, 5,6,7,8-Tetrahydro-1H-chinolin-4-onyl, Decahydroisochinolinyl,
Tetrahydroisochinolinyl, Dihydroisochinolinyl, 3,4-Dihydro-2H-benz[1,4]oxazinyl,
1,2-Dihydro[1,3]benzoxazin-4-onyl,
3,4-Dihydrobenz[1,4]oxazin-4-onyl, 3,4-Dihydro-2H-benzo[1,4]thiazinyl,
4H-Benzo[1,4]thiazinyl, 1,2,3,4-Tetrahydrochinoxalinyl, 1H-Cinnolin-4-onyl, 3H-Chinazolin-4-onyl,
1H-Chinazolin-4-onyl, 3,4-Dihydro-1H-chinoxalin-2-onyl, 2,3-1,2,3,4-Tetrahydro[1,5]naphthyridinyl,
Dihydro-1H-[1,5]naphthyridyl,
1H-[1,5]naphthyrid-4-onyl, 5,6,7,8-Tetrahydro-1H-naphthyridin-4-onyl, 1,2-Dihydropyrido[3,2-d][1,3]oxazin-4-onyl,
Octahydro-1H-indolyl, 2,3-Dihydro-1H-indolyl, Octahydro-2H-isoindolyl,
1,3-Dihydro-2H-isoindolyl, 1,2-Dihydroindazolyl, 1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridyl,
2,3-Dihydro-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridyl, 2,2-Dihydro-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-onyl
bedeutet, zur vorliegenden Erfindung.
Die
mono- oder bizyklische Heteroarylgruppe kann gegebenenfalls durch
einen oder mehrere Substituenten, ausgewählt aus gegebenenfalls durch
1 bis 3 Hydroxygruppen oder 1 bis 3 -COOR13-Gruppen
substituierten C1-C5-Alkylgruppen,
C1-C5-Alkoxygruppen,
Halogenatomen, und/oder Exomethylengruppen substituiert sein. Die
Substituenten können,
falls möglich,
gegebenenfalls auch am Heteroatom (z. B. am Stickstoffatom) direkt
gebunden sein. Auch N-Oxide gehören
mit zur vorliegenden Erfindung.
Eine
(C1-C8)Alkylheteroarylgruppe
ist eine Heteroarylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist,
die über
eine geradkettige oder verzweigte (C1-C8)-Alkyleinheit (wie oben definiert) mit
dem Ringsystem verknüpft ist.
Eine
(C2-C8)Alkenylheteroarylgruppe
ist eine Heteroarylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist, die über eine
geradkettige oder verzweigte (C2-C8)-Alkenyleinheit (wie oben definiert) mit
dem Ringsystem verknüpft
ist.
Eine
(C2-C8)Alkinylheteroarylgruppe
ist eine Heteroarylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist, die über eine
geradkettige oder verzweigte (C2-C8)-Alkinyleinheit (wie oben definiert) mit
dem Ringsystem verknüpft
ist.
Eine
(C1-C8)Alkylheterozyklylgruppe
ist eine Heterozyklylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist, die über eine
geradkettige oder verzweigte (C1-C8)-Alkyleinheit (wie oben definiert) mit
dem Ringsystem verknüpft
ist.
Eine
(C2-C8)Alkenylheterozyklylgruppe
ist eine Heterozyklylgruppe, wie sie oben bereits beschrieben ist,
die über
eine geradkettige oder verzweigte (C2-C8)-Alkenyleinheit
(wie oben definiert) mit dem Ringsystem verknüpft ist.
Als
Hydroxyschutzgruppen kommen alle üblichen dem Fachmann bekannten
Hydroxyschutzgruppen, insbesondere Silylether oder Ester von organischen
C1-C10-Säuren, C1-C5-Ether, Benzylether oder Benzylester, in
Frage. Die üblichen
Hydroxyschutzgruppen werden ausführlich
in T.W. Greene, P.G.M. Wuts "Protective Groups
in Organic Synthesis",
2nd Edition, John Wiley & Sons,
1991) beschrieben. Bei den Schutzgruppen handelt es sich vorzugsweise
um alkyl-, aryl- oder gemischt alkylarylsubstituierte Silylgruppen,
z.B. die Trimethylsilyl- (TMS), Triethylsilyl- (TES), tert.-Butyldimethylsilyl-
(TBDMS), tert.-Butyldiphenylsilyl- (TBDPS) oder Triisopropylsilylgruppen
(TIPS) oder andere gängige
Hydroxyschutzgruppen (z.B. Methoxymethyl-, Methoxyethoxymethyl-,
Ethoxyethyl-, Tetrahydrofuranyl-Tetrahydropyranyl-Gruppen).
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) können
durch das Vorhandensein von Asymmetriezentren als Stereoisomere
vorliegen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind alle möglichen
Diastereomere sowohl als Racemate, als auch in enantiomerenreiner
Form. Der Begriff Stereoisomere umfaßt auch alle möglichen
Diastereomere und Regioisomere und Tautomere (z.B. Keto-Enol-Tautomere), in denen
die erfindungsgemäßen Stereoisomere
vorliegen können,
die damit ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind.
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch in Form von Salzen mit pharmakologisch unbedenklichen Anionen
vorliegen, beispielsweise in der Form des Hydrochlorides, Sulfates,
Nitrates, Phosphates, Pivalates, Maleates, Fumarates, Tartrates,
Benzoates, Mesylates, Citrates oder Succinates.
Auch
pharmakologisch unbedenkliche Derivate oder Prodrugs der Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) sind von der Erfindung umfasst. Als Derivate
oder Prodrugs werden beispielsweise Ester, Ether oder Amide der
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) oder sonstige Verbindungen
bezeichnet, die im Organismus zu Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) metabolisieren. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise bei
Hans Bundgaard (Herausg.), Design of Prodrugs, Elsevier, Amsterdam
1985, aufgeführt.
Bevorzugte
Ausführungsformen
Eine
Untergruppe von erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen
R1 und R8 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine gegebenenfalls substituierte
(C1-C10)-Alkylgruppe, eine
Cyanogruppe, gemeinsam eine (C1-C10)-Alkylidengruppe oder gemeinsam mit dem
Kohlenstoffatom des Tetrahydronaphthalinsystems einen gegebenenfalls
substituierten (C3-C6)-Cycloalkylring
bedeuten.
Eine
weitere Untergruppe von erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R6 und
R7 gemeinsam einen annelierten fünf- bis
achtgliedrigen gesättigten oder
ungesättigten
Carbo- oder Heterozyklus, der gegebenenfalls durch 1 bis 2 Ketogruppen,
1 bis 2 (C1-C5)- Alkylgruppen, 1 bis
2-(C1-C5)-Alkoxygruppen,
und/oder 1 bis 4 Halogenatome substituiert ist, bilden.
Eine
weitere Untergruppe von erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R1 und
R8 gemeinsam einen annelierten fünf- bis
achtgliedrigen gesättigten oder
ungesättigten
Carbo- oder Heterozyklus, der gegebenenfalls durch 1 bis 2 Ketogruppen,
1 bis 2 (C1-C5)-Alkylgruppen, 1 bis
2 (C1-C5)-Alkoxygruppen,
und/oder 1 bis 4 Halogenatome substituiert ist, bilden.
Eine
weitere Untergruppe von erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R1 und
R2 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-Gruppe, ein Halogenatom,
eine gegebenenfalls substituierte (C1-C10)-Alkylgruppe, eine (C1-C10)-Alkoxygruppe, eine (C1-C10)-Alkylthiogruppe, eine (C1-C5)- Perfluoralkylgruppe, eine Cyanogruppe,
eine Nitrogruppe, oder eine -NR9R9a-Gruppe sind.
Eine
weitere Untergruppe von erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen oder R1 und R2 zusammen
eine Gruppe ausgewählt
aus den Gruppen -O-(CH2)n-O-,
-O-(CH2)n-CH2-, -O-CH=CH-, -(CH2)n+2-, -NH-(CH2)n+1-, -N(C1-C3-alkyl)-(CH2)n+1-, und -NH-N=CH- bilden, wobei n = 1 oder
2 ist und die endständigen
Sauerstoffatome und/oder Kohlenstoffatome und/oder Stickstoffatome
mit direkt benachbarten Ring-Kohlenstoffatomen verknüpft sind.
Eine
bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind
diejenigen Verbindungen, bei denen X eine Gruppe -C(=O)-, -C(=O)-NH-,
-SO2- oder -CH2-
ist.
Eine
weitere bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R4 eine
Hydroxygruppe oder eine Gruppe -OR10 ist.
Besonders bevorzugt sind diejenigen Verbindungen, bei denen R4 eine Hydroxygruppe ist.
Eine
weitere bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R5 eine
(C1-C5)-Alkylgruppe
oder eine teilweise oder vollständig
fluorierte (C1-C5)-Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine (C1-C8)Alkylarylgruppe,
eine (C2-C8)Alkenylarylgruppe,
eine (C3-C7)Cycloalkylgruppe,
eine (C1-C8)Alkyl(C3-C7)Cycloalkylgruppe
oder eine (C2-C8)Alkenyl(C3-C7)Cycloalkylgruppe darstellt. Mehr bevorzugt
sind dabei diejenigen Verbindungen, bei denen R5 eine
(C1-C5)-Alkylgruppe
oder eine teilweise oder vollständig
fluorierte (C1-C5)-Alkylgruppe
darstellt. Besonders bevorzugt sind dabei diejenigen Verbindungen, bei
denen R5 eine Trifluormethyl- oder eine
Pentafluorethylgruppe darstellt.
Eine
weitere bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R7 ein
Halogenatom oder eine gegebenenfalls substituierte Methyl- oder
Ethylgruppe darstellen.
Eine
weitere bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R7 und
R8 jeweils eine Methylgruppe darstellen,
oder gemeinsam mit dem Kohlenstoffatom des Tetrahydronaphthalinsystems
eine Cyclopropylgruppe bilden. Besonders bevorzugt sind diejenigen
Verbindungen, bei denen R7 und R8 jeweils eine Methylgruppe darstellen.
Eine
weitere bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) sind diejenigen Verbindungen, bei denen R3 eine
gegebenenfalls substituierte Aryl- oder Heteroarylgruppe bedeutet.
Besonders bevorzugt sind dabei diejenigen Verbindungen, bei denen
die Aryl- bzw. Heteroarylgruppe ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Naphthyl, Benzofuranyl, Pyrazolo[1,5-a]pyridinyl, Phenyl, Phthalidyl,
Isoindolyl, Dihydroindolyl, Dihydroisoindolyl, Dihydroisochinolinyl,
Thiophthalidyl, Benzoxazinonyl, Phthalazinonyl, Chinolinyl, Isochinolinyl,
Chinolonyl, Isochinolonyl, Indazolyl, Benzothiazolyl, Chromanyl,
Isochromanyl, Chinazolinyl, Chinoxalinyl, Cinnolinyl, Phthalazinyl,
1,7- oder 1,8-Naphthyridinyl, Dihydroindolonyl, Dihydroisoindolonyl, Benzimidazol
oder Indolyl. Besonders bevorzugt sind dabei die Gruppen Naphthyl,
Benzofuranyl, Chinoxalinyl, und Pyrazolo[1,5-a]pyridinyl.
Eine
Untergruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind diejenigen
Verbindungen, bei denen die Substituenten R11 und
R12 unabhängig voneinander jeweils ein
Wasserstoffatom, ein Halogenatom, insbesondere Fluor, eine Cyano- oder eine Methoxygruppe
darstellen.
In
einer bevorzugten Untergruppe stellen die Substituenten R11 und R12 jeweils
ein Wasserstoffatom dar.
Eine
besonders bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) wie oben definiert sind diejenigen Verbindungen, bei denen R1, R2, R11,
und R12 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein
Halogenatom, eine Hydroxygruppe, eine gegebenenfalls substituierte
(C1-C10)-Alkylgruppe,
oder eine (C1-C10)-Alkoxygruppe
bedeuten, R3 eine gegebenenfalls substituierte
Aryl- oder Heteroarylgruppe bedeutet, R4 eine
Hydroxygruppe, eine -OR10-Gruppe oder eine
-O(CO)R10-Gruppe bedeutet, R5 eine
(C1-C10)Alkylgruppe
bedeutet, die gegebenenfalls teilweise oder vollständig fluoriert
ist, R6 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom
oder eine gegebenenfalls substituierte (C1-C10)-Alkylgruppe bedeutet, R7 und
R8 unabhängig
voneinander eine gegebenenfalls substituierte (C1-C10)-Alkylgruppe,
gemeinsam eine (C1-C10)-Alkylidengruppe
oder gemeinsam mit dem Kohlenstoffatom des Tetrahydronaphthalinsystems
einen gegebenenfalls substituierten (C3-C6)-Cycloalkylring bedeuten, R10 eine
(C1-C10)-Alkylgruppe
bedeutet, und X die Gruppe -C(=O)-, -C(=O)-NH-, -S(O)m-
(wobei m gleich 1 oder 2 ist), oder -(CH2)p- (wobei p gleich 1, 2 oder 3 ist) bedeutet.
Eine
ganz besonders bevorzugte Gruppe von Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) wie oben definiert sind diejenigen Verbindungen, bei
denen R1 und R2 unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe oder eine Methoxygruppe
darstellen, R11 und R12 jeweils
ein Wasserstoffatom darstellen, R3 eine
Naphthyl-, Benzofuranyl-, Chinoxalinyl- oder Pyrazolo[1,5-a]pyridinylgruppe
darstellt, R4 eine Hydroxygruppe darstellt,
R5 eine Trifluormethylgruppe darstellt,
R6 ein Wasserstoffatom darstellt, R7 und R8 jeweils
eine Methylgruppe darstellen, und X eine der Gruppen -C(=O)-, -C(=O)-NH-,
-SO2- und -CH2-
darstellt.
Jede
weitere mögliche
Kombination der oben genannten Untergruppen und der als bevorzugt
angegebenen Substituenten mit ihren allgemeinen und/oder speziellen
Bedeutungen ist ebenfalls als von der vorliegenden Erfindung erfasst
anzusehen.
Herstellungsverfahren
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) sind auf verschiedenen Wegen zugänglich.
Die im Folgenden beschriebenen Herstellungsverfahren bilden ebenfalls
einen Teil der vorliegenden Erfindung.
Sofern
nichts anderes angegeben ist, haben die in den untenstehenden Verfahrensbeschreibungen verwendeten
Substituenten dieselbe Bedeutung wie oben im Abschnitt „Kurze
Beschreibung der Erfindung", einschließlich der
im Abschnitt „Ausführliche
Beschreibung der Erfindung" angegebenen
Definitionen.
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
(Verfahren A) zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) ist dadurch gekennzeichnet, dass
- a) eine
offenkettige Carbonylverbindung der allgemeinen Formel (II) gegebenenfalls unter Zugabe
einer anorganischen oder organischen Säure oder Lewissäure zu einer
Verbindung der allgemeinen Formel (III) zyklisiert wird,
- b) die Verbindung der allgemeinen Formel (III) durch im Stand
der Technik bekannte Verfahren zum Austausch der Hydroxy- gegen
die Aminogruppe in eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV) überführt wird; und
- c) die Verbindung der allgemeinen Formel (IV) durch Reaktion
mit einer Verbindung, ausgewählt
aus Verbindungen der allgemeinen Formeln R3-X-Nu
(wobei Nu eine nucleofuge Gruppe darstellt), R3-N=C=O oder R3-N=C=S, und gegebenenfalls anschließendem Austausch
eines Carbonylsauerstoffatoms gegen Schwefel durch im Stand der
Technik bekannte Verfahren, zu einer Verbindung der allgemeinen
Formel (I) umgesetzt wird.
Die
Substituenten R1 bis R12 haben
die oben angegebenen Bedeutungen.
Der
Austausch der Hydroxy- gegen die Aminogruppe im oben angegebenen
Schritt b) kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die
Verbindung der allgemeinen Formel (III) durch im Stand der Technik bekannte
Verfahren (nucleophile Substitution) in das entsprechende Azid umgewandelt
wird, welches unter geeigneten Bedingungen zum primären Amin
der allgemeinen Formel (IV) reduziert werden kann.
Eine
weitere Möglichkeit
zur Einführung
der Aminogruppe besteht in der Umsetzung der Verbindung der allgemeinen
Formel (III) mit Burgess-Reagenz (Tetrahedron Lett. 2002, 43, 3887–3890) und
anschließender
Spaltung des entstehenden Heterocyclus, welches nach im Stand der
Technik bekannten Verfahren zugänglich
ist.
Der
in Schritt c) beschriebene optionale Austausch eines Carbonylsauerstoffatoms
gegen Schwefel ist im Stand der Technik bekannt und kann beispielsweise
durch Reaktion mit Lawesson-Reagenz oder Phosphorpentasulfid erreicht
werden.
Als
nucleofuge Gruppen Nu in der in Schritt c) verwendeten Verbindung
R3-X-Nu sind beispielsweise Halogenatome
oder Abgangsgruppen wie beispielsweise die Acetat-, Tosylat-, Mesylat-
oder Triflatgruppe geeignet. Die Verbindungen R3-X-Nu
gehören
somit beispielsweise zu den Klassen der Carbonsäure-, Sulfonsäure-, oder
Sulfinsäurehalogenide
oder der gemischten Anhydride dieser Säuren, sowie zu den Estern der Chlorameisensäure, der
Toluolsulfonsäure,
der Methylsulfonsäure
und der Trifluormethylsulfonsäure.
Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren
(Verfahren B) zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) besteht darin, dass eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV),
wie oben beschrieben, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
R3-CHO umgesetzt und das entstehende Imin
reduziert wird.
Schließlich besteht
ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren
(Verfahren C) zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) darin, dass eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV), wie
oben beschrieben, mit Phosgen oder Thiophosgen umgesetzt wird, und
das entstehende Isocyanat bzw. Isothiocyanat anschließend mit
Verbindungen der allgemeinen Formel R3-OH
oder R3-NH2 zu einer
Verbindung der allgemeinen Formel (I) umgesetzt wird, wobei X die
in Anspruch 1 angegebene Bedeutung -C(=O)-NH-, -C(=S)-NH- oder -C(=O)-O-
hat.
Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren
(Verfahren D) zur Herstelllung einer Verbindung der allgemeinen
Formel (I) ist dadurch gekennzeichnet, dass
- a)
eine Verbindung der allgemeinen Formel (VI) wobei R8 eine
(C1-C10)-Alkylgruppe
darstellt, mit einer α-Ketocarbonsäure oder
einem α-Ketocarbonsäureester
der allgemeinen Formel R5-C(=O)-COOR13 in einer En-Reaktion in Gegenwart einer
gegebenenfalls chiralen Lewissäure
zu einer Verbindung der allgemeinen Formel (VII) umgesetzt wird, worin R7 und
R8 gemeinsam die Bedeutung einer (C1-C10)-Alkylidengruppe haben,
- b) die Verbindung der allgemeinen Formel (VII) zu einem Aldehyd
der allgemeinen Formel (IIa) reduziert wird, worin R7 und
R8 gemeinsam die Bedeutung einer (C1-C10)-Alkylidengruppe haben,
und
- c) der Aldehyd (IIa) analog dem oben angegebenen Verfahren A
zu einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) umgesetzt wird, worin
R7 und R8 gemeinsam
die Bedeutung einer (C1-C10)-Alkylidengruppe haben.
Die
Substituenten R1 bis R13 haben
die oben angegebenen Bedeutungen.
Verfahren
zur selektiven Reduktion einer Carbonsäure bzw. eines Carbonsäureesters
zum Aldehyd, wie in Schritt b) von Verfahren D verwendet, sind im
Stand der Technik bekannt.
Gegebenenfalls
können
in Verfahren D weitere Reaktionsschritte zur Modifikation von R7 und R8 eingeschlossen
werden. So kann beispielsweise die (C1-C10)-Alkylidengruppe
im Zwischenprodukt (IIa) hydriert werden, wodurch Verbindungen der
allgemeinen Formel (I) zugänglich
werden, in denen einer der Reste R7 und
R8 die Bedeutung eines Wasserstoffatoms
hat, wogegen der andere Rest eine (C1-C10)-Alkylgruppe
darstellt.
Die
(C1-C10)-Alkylidengruppe
im Zwischenprodukt (IIa) kann auch als Substrat für eine Hydrohalogenierung
eingesetzt werden. Dabei entstehen als Endprodukte der Synthese
Verbindungen der allgemeinen Formel (I), in denen einer der Reste
R7 und R8 die Bedeutung
eines Halogenatoms hat, wogegen der andere Rest eine (C1-C10)-Alkylgruppe
darstellt.
Schließlich können an
der (C1-C10)-Alkylidengruppe
im Zwischenprodukt (IIa) auch Cycloadditionsreaktionen durchgeführt werden.
Besonders bevorzugt sind hier Cyclopropanierungsreaktionen, die
als Endprodukte der Synthese Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) liefern, in denen die Reste R7 und R8 gemeinsam mit dem Ring-Kohlenstoffatom
die Bedeutung eines (gegebenenfalls substituierten) Cyclopropanrings
haben.
Es
ist dem Fachmann unmittelbar einsichtig, dass diese Modifikationen
an den Resten R7 und R8 im Verfahren
D nicht zwingend auf der Zwischenstufe (IIa) durchgeführt werden
müssen,
sondern gegebenenfalls auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Gesamtsynthese
vorgenommen werden können.
Diese Variationen in der Reihenfolge der Reaktionsschritte werden
von der vorliegenden Erfindung ebenfalls umfasst.
Biologische
Aktivität
Die
anti-inflammatorische Wirkung der Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) wird im Tierexperiment durch Testen in der Crotonöl-induzierten
Entzündung
in der Ratte und der Maus getestet (J. Exp. Med. (1995), 182, 99–108). Hierzu
wird den Tieren Crotonöl
in ethanolischer Lösung
topisch auf die Ohren appliziert. Die Testsubstanzen werden gleichzeitig
oder zwei Stunden vor dem Crotonöl
ebenfalls topisch oder systemisch appliziert. Nach 16-24 Stunden
werden das Ohrgewicht als Maß für das entzündliche Ödem, die
Peroxidaseaktivität
als Maß für die Einwanderungen
von Granulozyten und die Elastaseaktivität als Maß für die Einwanderung von neutrophilen
Granulozyten gemessen. Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
hemmen in diesem Test sowohl nach topischer, als auch nach systemischer
Applikation die drei oben genannten Entzündungsparameter.
Die
Bindung der Substanzen an den Glucocorticoid-Rezeptor (GR) und weitere
Steroidhormon-Rezeptoren (Mineralcorticoid-Rezeptor (MR), Progesteron-Rezeptor
(PR) und Androgen-Rezeptor (AR)) wird mit Hilfe rekombinant hergestellter
Rezeptoren überprüft. Cytosolpräparationen
von Sf9 Zellen, die mit rekombinanten Baculoviren, die für den GR
kodieren, infiziert worden waren, werden für die Bindungsuntersuchungen eingesetzt.
Im Vergleich zur Bezugssubstanz [3H]-Dexamethason zeigen
die Substanzen eine hohe Affinität zum
GR. So wurde für
die Verbindung aus Beispiel 3L ein IC50(GR)
= 36 nM und IC50(PR) > 1 μM
gemessen.
Als
wesentlicher, molekularer Mechanismus für die anti-inflammatorische
Wirkung von Glucocorticoiden wird die durch den GR vermittelte Hemmung
der Transkription von Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, Enzymen und anderer pro – inflammatorischen
Faktoren angesehen. Diese Hemmung wird durch eine Interaktion des
GR mit anderen Transkriptionsfaktoren, z.B. AP-1 und NF-kappa-B,
bewirkt (zur Übersicht
siehe Cato ACB and Wade E, BioEssays 18, 371–378 1996).
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) hemmen die durch Lipopolysaccharid (LPS)
ausgelöste
Sekretion des Cytokins IL-8 in der menschlichen Monozytenzelline
THP-1. Die Konzentration der Cytokine wurde im Überstand mittels kommerziell
erhältlicher
ELISA-Kits bestimmt. Die Verbindung aus Beispiel 3E zeigte eine
Inhibition IC50(IL8) = 1 μmol bei einer
11 %igen Effizienz bezüglich
[3H]-Dexamethason
als Standard.
Eine
der häufigsten
unerwünschten
Wirkungen einer Glucocorticoid-Therapie ist der sogenannte "Steroiddiabetes" [vgl. Hatz, HJ,
Glucocorticoide: Immunologische Grundlagen, Pharmakologie und Therapierichtlinien,
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 1998]. Ursache
hierfür
ist die Stimulation der Gluconeogenese in der Leber durch Induktion
der hierfür
verantwortlichen Enzyme und durch freie Aminosäuren, die aus dem Abbau von
Proteinen (katabole Wirkung der Glucocorticoide) entstehen. Ein
Schlüsselenzym
des katabolen Stoffwechsels in der Leber ist die Tyrosinaminotransferase
(TAT). Die Aktivität
dieses Enzyms kann photometrisch aus Leberhomogenaten bestimmt werden
und stellt ein gutes Maß für die unerwünschten
metabolischen Wirkungen der Glucocorticoide dar. Zur Messung der
TAT-Induktion werden die Tiere 8 Stunden nach Gabe der Testsubstanzen
getötet,
die Leber entnommen und die TAT – Aktivität im Homogenat gemessen. Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) induzieren in diesem Test
in Dosen, in denen sie anti-inflammatorisch wirksam sind, nicht
oder nur in geringem Maße
die Tyrosinaminotransferase.
Medizinische
Indikationen
Aufgrund
ihrer anti-inflammatorischen und zusätzlichen anti-allergischen,
immunsuppressiven und anti-proliferativen Wirkung können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) als Medikamente zur Behandlung oder Prophylaxe
folgender Krankheitszustände
bei Patienten, insbesondere Säugetieren,
besonders bevorzugt Menschen, Verwendung finden: Dabei steht der
Begriff „ERKRANKUNG" für die folgenden
Indikationen:
- (i) Lungenerkrankungen, die mit
entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– Chronisch
obstruktive Lungenerkrankungen jeglicher Genese, vor allem Asthma
bronchiale
– Bronchitis
unterschiedlicher Genese
– Adult
respiratory distress syndrome (ARDS)
– Bronchiectasis
– Alle Formen
der restriktiven Lungenerkrankungen, vor allem allergische Alveolitis,
– Alle Formen
des Lungenödems,
vor allem toxisches Lungenödem,
z.B. Bestrahlungs-Pneumonitis
– Sarkoidosen und Granulomatosen,
insbesondere Morbus Boeck
- (ii) Rheumatische Erkrankungen/Autoimmunerkrankungen/Gelenkerkrankungen,
die mit entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– Alle Formen
rheumatischer Erkrankungen, insbesondere rheumatoide Arthritis,
akutes rheumatisches Fieber, Polymyalgia rheumatica, Morbus Behcet
– Reaktive
Arthritis
– Entzündliche
Weichteilerkrankungen sonstiger Genese
– Arthritische Symtome bei
degenerativen Gelenkerkrankungen (Arthrosen)
– Traumatische
Arthritiden
– Vitiligo
– Kollagenosen
jeglicher Genese, z.B. systemischer Lupus erythematodes, Sklerodermie,
Polymyositis, Dermatomyositis- Sjögren-Syndrom, Still-Syndrom, Felty-Syndrom
– Sarkoidosen
und Granulomatosen
– Rheumatische
Weichteilerkrankungen
- (iii) Allergien oder pseudoallergische Erkrankungen, die mit
entzündlichen,
und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– Alle Formen
allergischer Reaktionen, z.B. Quincke Ödem, Heuschnupfen, Insektenstich,
allergische Reaktionen auf Arzneimittel, Blutderivate, Kontrastmittel
etc., Anaphylaktischer Schock, Urtikaria, allergische und irritative
Kontakdermatitis, allergische Gefäßerkrankungen
– Vasculitis
allergica
- (iv) Gefäßentzündungen
(Vaskulitiden)
– Panarteriitis
nodosa, Arteriitis temporalis, Erythema nodosum
– Polyarteritis
nodosa
– Wegner
Granulomatose
– Giant
cell arteriitis
- (v) Dermatologische Erkrankungen, die mit entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– Atopische
Dermatitis (vor allem bei Kindern)
– Sämtliche Ekzemformen wie z.B.
atopisches Ekzem (v.a. bei Kindern)
– Exantheme jedweder Genese
oder Dermatosen
– Psoriasis
und Parapsoriasis-Formenkreis
– Pityriasis rubra pilaris
– Erythematöse Erkrankungen,
ausgelöst
durch unterschiedlichen Noxen, z.B. Strahlen, Chemikalien, Verbrennungen
etc.
– Bullöse Dermatosen
wie z.B. autoimune Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid
– Erkrankungen
des lichenoiden Formenkreises,
– Pruritus (z. B. allergischer
Genese)
– Seborrhoisches
Ekzem
– Rosacea-Formenkreis
– Pemphigus
vulgaris
– Erythema
exsudativum multiforme
– Balanitis
– Vulvitis
– Manifestation
von Gefäßerkrankungen
– Haarausfall
wie Alopecia areata
– Cutane
Lymphome
– Parapsoriasis
- (vi) Nierenerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder
proliferativen Prozessen einhergehen:
– Nephrotisches Syndrom
– Alle Nephritiden,
z.B. Glomerulonephritis
- (vii) Lebererkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder
proliferativen Prozessen einhergehen:
– akuter Leberzellzerfall
– akute
Hepatitis unterschiedlicher Genese, z.B. viral, toxisch, arzneimittelinduziert
– chronisch
aggressive und/oder chronisch intermittierende Hepatitis
- (viii) Gastrointestinale Erkrankungen, die mit entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– regionale
Enteritis (Morbus Crohn)
– Colitis
Ulcerosa
– Gastritis
– Refluxoesophagitis
– Gastroenteritiden
anderer Genese, z.B. einheimische Sprue
- (ix) Proktologische Erkrankungen, die mit entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– Analekzem
– Fissuren
– Hämorrhoiden
– idiopathische
Proktitis
- (x) Augenerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder
proliferativen Prozessen einhergehen:
– allergische Keratitis, Uveitis,
Iritis,
– Konjunktivitis
– Blepharitis
– Neuritis
nervi optici
– Chorioditis
– Ophtalmia
sympathica
- (xi) Erkrankungen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches, die mit entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– allergische
Rhinitis, Heuschnupfen
– Otitis
externa, z.B. bedingt durch Kontaktexem, Infektion etc.
– Otitis
media
- (xii) Neurologische Erkrankungen, die mit entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– Hirnödem, vor
allem Tumor-bedingtes Hirnödem
– Multiple
Sklerose
– akute
Encephalomyelitis
– Meningitis
– verschieden
Formen von Krampfanfällen,
z.B. BNS-Krämpfe
– Akute
Rückenmarksverletzung
– Schlaganfall
- (xiii) Bluterkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder
proliferativen Prozessen einhergehen wie z. B.:
– Erworbene
hämolytische
Anämie
– Idopathische
Thrombocytopenia
- (xiv) Tumorerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder
proliferativen Prozessen einhergehen wie z. B.:
– Akute
lymphatische Leukämie
– Maligne
Lymphome
– Lymphogranulomatosen
– Lymphosarkome
– Ausgedehnte
Metastasierungen, vor allem bei Mamma- Bronchial- und Prostatakarzinom
- (xv) Endokrine Erkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder
proliferativen Prozessen einhergehen wie z. B.:
– Endokrine
Orbitopathie
– Thyreotoxische
Krise
– Thyreoiditis
de Quervain
– Hashimoto
Thyreoiditis
– Morbus
Basedow
– Endokrine
Ophthalmopathy
– Granulomatous
thyroiditis
– Struma
lymphomatosa
– Grave
Krankheit
- (xvi) Organ- und Gewebstransplantationen, Graft-versus-host-disease(xvii)
Schwere Schockzustände,
z.B anaphylaktischer Schock, systemic inflammatory response syndrome
(SIRS)
- (xviii) Substitutionstherapie bei:
– angeborene primäre Nebenniereninsuffizienz,
z.B. kongenitales adrenogenitales Syndrom
– erworbene primäre Nebenniereninsuffizienz,
z.B. Morbus Addison, autoimmune Adrenalitits, postinfektiös, Tumoren,
Metastasen etc.
– angeboren
sekundäre
Nebeniereninsuffizienz, z.B. kongenitaler Hypopitutitarismus
– erworbene
sekundäre
Nebenniereninsuffizienz, z.B. postinfektiös, Tumoren etc.
- (xix) Emesis, die mit entzündlichen,
allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen:
– z.B. in
Kombination mit einem 5-HT3-Antagonisten bei Zytostika – bedingten
Erbrechen.
- (xx) Schmerzen bei entzündlicher
Genese, z.B. Lumbago
- (xxi) Endometriose
- (xxii) Verschiedene Erkrankungen.
Darüber hinaus
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) zur Therapie und Prophylaxe weiterer
oben nicht genannter Krankheitszustände eingesetzt werden, für die heute
synthetische Glucocorticoide verwendet werden (siehe dazu Hatz,
HJ, Glucocorticoide: Immunologische Grundlagen, Pharmakologie und
Therapierichtlinien, Wissenschafliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart,
1998).
Die
zuvor genannten Indikationen sind ausführlich beschrieben in Hatz,
HJ, Glucocorticoide: Immunologische Grundlagen, Pharmakologie und
Therapierichtlinien, Wissenschafliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart,
1998.
Für die therapeutische
Wirkung bei den oben genannten Krankheitszuständen ist die geeignete Dosis unterschiedlich
und hängt
beispielsweise von der Wirkstärke
der Verbindung der allgemeinen Formel (I), dem Patienten (z.B. Größe, Gewicht,
Geschlecht etc.), der Art der Verabreichung und der Art und der
Schwere der zu behandelnden Zustände,
sowie der Verwendung als Prophylaktikum oder Therapeutikum ab.
Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung der beanspruchten Verbindungen
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung.
Die
Erfindung liefert weiterhin
- (i) die Verwendung
einer der erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) oder deren Gemische zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung oder Vorbeugung
von entzündlichen Prozessen,
und insbesondere zur Behandlung einer ERKRANKUNG (wie oben definiert);
- (ii) ein Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung von entzündlichen
Prozessen, insbesondere zur Behandlung einer ERKRANKUNG (wie oben
definiert), welches Verfahren eine Verabreichung einer pharmazeutisch
wirksamen Menge einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) umfaßt, wobei
die Menge die Krankheit oder die Symptome erleichtert oder unterdrückt, und
wobei die Verbindung einem Patienten, vorzugsweise einem Säugetier,
besonders bevorzugt einem Menschen, verabreicht wird, der eine solche
Behandlung benötigt;
- (iii) eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Entzündungshemmung,
insbesondere zur Behandlung einer ERKRANKUNG (wie oben definiert),
wobei die Zusammensetzung eine der erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) oder deren Gemische und gegebenenfalls wenigstens einen
pharmazeutischen Hilfs- und/oder Trägerstoff umfaßt.
Im
allgemeinen sind bei Tieren zufriedenstellende Resultate zu erwarten,
wenn die täglichen
Dosen einen Bereich von 1 μg
bis 100.000 μg
der erfindungsgemäßen Verbindung
pro kg Körpergewicht
umfassen. Bei größeren Säugetieren,
beispielsweise dem Menschen, liegt eine empfohlene tägliche Dosis
im Bereich von 1 μg
bis 100.000 μg
pro kg Körpergewicht.
Bevorzugt ist eine Dosis von 10 bis 30.000 μg pro kg Körpergewicht, mehr bevorzugt
eine Dosis von 10 bis 10.000 μg
pro kg Körpergewicht.
Zum Beispiel wird diese Dosis zweckmäßigerweise mehrmals täglich verabreicht.
Zur Behandlung eines akuten Schocks (z.B. anaphylaktischer Schock)
können
Einzeldosen gegeben werden, die deutlich über den oben genannten Dosen
liegen.
Die
Formulierung der pharmazeutischen Präparate auf Basis der erfindungsgemäßen Verbindungen erfolgt
in an sich bekannter Weise, indem man den Wirkstoff mit den in der
Galenik gebräuchlichen
Trägersubstanzen,
Füllstoffen,
Zerfallsbeeinflussern, Bindemitteln, Feuchthaltemitteln, Gleitmitteln,
Absorptionsmitteln, Verdünnungsmitteln,
Geschmackskorrigentien, Färbemitteln
usw., verarbeitet und in die gewünschte
Applikationsform überführt. Dabei
ist auf Remington's Pharmaceutical
Science, 15th ed. Mack Publishing Company, East Pennsylvania (1980)
hinzuweisen.
Für die orale
Applikation kommen insbesondere Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen,
Pulver, Granulate, Pastillen, Suspensionen, Emulsionen oder Lösungen in
Frage.
Für die parenterale
Applikation sind Injektion- und Infusionszubereitungen möglich.
Für die intraartikulären Injektion
können
entsprechend zubereitete Kristallsuspensionen verwendet werden.
Für die intramuskuläre Injektion
können
wässrige
und ölige
Injektionslösungen
oder Suspensionen und entsprechende Depotpräparationen Verwendung finden.
Für die rektale
Applikation können
die neuen Verbindungen in Form von Suppositorien, Kapseln, Lösungen (z.B.
in Form von Klysmen) und Salben sowohl zur systemischen, als auch
zur lokalen Therapie verwendet werden.
Zur
pulmonalen Applikation der neuen Verbindungen können diese in Form von Aerosolen
und Inhalaten verwendet werden.
Für die lokale
Anwendung an Augen, äußerem Gehörgang, Mittelohr,
Nasenhöhle
und Nasennebenhöhlen
können
die neuen Verbindungen als Tropfen, Salben, Tinkturen und Gelen
in entsprechenden pharmazeutischen Zubereitungen verwendet werden.
Für die topische
Auftragung sind Formulierungen in Gelen, Salben, Fettsalben, Cremes,
Pasten, Puder, Suspensionen, Emulsionen oder Lösungen möglich. Die Dosierung der Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) sollte in diesen Zubereitungen 0.01 %–20% betragen,
um eine ausreichende pharmakologische Wirkung zu erzielen.
Die
Erfindung umfasst ebenfalls die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) als therapeutischen Wirkstoff. Weiterhin gehören zur Erfindung
die erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) als therapeutischer Wirkstoff zusammen
mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen und annehmbaren Hilfsstoffen
und/oder Trägerstoffen.
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) können
gegebenenfalls auch in Kombination mit weiteren Wirkstoffen formuliert
und/oder verabreicht werden.