DE102005016527A1 - Vorrichtung zum Verschluss und ggf. zur Drainage von Körperöffnungen - Google Patents

Vorrichtung zum Verschluss und ggf. zur Drainage von Körperöffnungen Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Verschluß und zur Drainage von Körperöffnungen in Form einer an der die Körperöffnung umgebenden Körperoberfläche adhäsiv fixierbaren Struktur, wobei der die Körperöffnung seitlich umgebende Bereich der Struktur an seiner der Haut zugewandten Seite mit einer Klebemasse auf Silikonbasis beschichtet ist und der die Körperöffnung überdeckende Bereich der Struktur von der Klebemasse freigehalten ist.

Description

  • Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Verschluss bzw. zur schützenden Abdeckung von Körperöffnungen in Form einer an der die Körperöffnung umgebenden Körperoberfläche adhäsiv fixierbaren Struktur.
  • Zum Verschluss bzw. zur Dichtung von Körperöffnungen, z.B. Darm-Stomata, Uro-Stomata, Tracheo-Stomata, werden die verschiedenste Pflastertypen verwendet, deren Klebeflächen mit natürlichen und/oder synthetischen Klebemedien beschichtetet sind. Heftpflastertypische Klebemedien sind bspw. Zinkoxid-Mastix-basierte Kleber. Derartige Medien liefern jedoch in der Regel keinen ausreichend beständigen Halt auf feuchter, schwitzender und kontinuierlich bewegter Haut. Klebeflächen auf konventioneller Pflasterbasis lösen sich bei anhaltend einwirkender Feuchtigkeit in der Regel bereits nach kurzen Anwendungsintervallen von der Körperhaut. In vielen Fällen kann bei wiederholter Anwendung solcher Klebemedien darüber hinaus eine Sensibilisierung bzw. allergische Reaktion sowie eine chemische Reizung der exponierten Körperhaut beobachtet werden. Für permanent sezernierende Körperöffnungen, wie zum Beispiel chirurgisch angelegte Darm-Stomata wurden daher spezielle Klebemedien, in der Mehrzahl auf der Grundlage pflanzlicher Kleber und Harze, entwickelt. Die verwendeten Substanzen, wie z.B. Karaya-Harz, sind in der Regel langfristig gut hautverträglich und weisen brauchbare Haftungseigenschaften auf. Die Haftung ist jedoch keinesfalls sicher und stark von der Temperierung des Klebemediums abhängig. Bei Körpertemperatur erweicht das Medium und bietet sodann zwar einen akzeptablen Tragekomfort. Bei tieferen Temperaturen, wie etwa in Schwimmbädern, Bade- oder Duschwasser, versteift der Kleber jedoch und verliert seine Haftungseigenschaften weitgehend. Die Lösung der Klebefläche von der Körperhaut wird durch anhaltende Bewegungen beschleunigt.
  • Es besteht demnach ein Bedürfnis nach einer Konstruktion, die eine Körperöffnung bzw. einen Stomabereich verlässlich an der Körperwand anhaftend dichtend verschließt, und dabei bestmögliche Klebebeständigkeit gegen wechselnde Umgebungstemperatur und anhaltende Feuchtigkeits- oder Sekretexposition gewährleistet, und insbesondere bei niedriger Umgebungstemperatur geschmeidig ist. Sie soll ein neutrales Trageverhalten gewährleisten und auch bei kontinuierlicher Körperbewegung (Schwimmen, Sport) ohne Gefahr der Ablösung vom Körper der Hautoberfläche zuverlässig anhaften.
  • Darüber hinaus sollte eine derartige Vorrichtung eine Körperöffnung bestmöglich vor Druck- und direkter Krafteinwirkung schützen, Austrocknung der oftmals benetzten, schleimhauttragenden Strukturen der Öffnung vermeiden, und im Falle eines sezernierenden Stomas, die benachbarte Oberflächenhaut so gut wie möglich von stomaeigenem Sekret trocken halten, wozu ggf. ein in der Körperöffnung zur Dichtung, Drainage und/oder Zuführung eingeführter Katheter verwendet werden kann.
  • Anwendbar soll die Vorrichtung sein für passagere Verschlüsse von Körperöffnungen als auch kontinuierlich ableitende oder versorgende Verschlüsse mit eventuell in den Verschluss integrierten Schlaucheinheiten.
  • Zur Lösung dieses Problems sieht die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung folgende Merkmale vor:
    • a) der die Körperöffnung seitlich umgebende Bereich der Struktur ist an seiner der Haut zugewandten Seite mit einer Klebemasse auf Silikonbasis beschichtet;
    • b) der die Körperöffnung überdeckende Bereich der Struktur ist von der Klebemasse freigehalten.
  • Damit erfolgt eine Fixierung des Verschlusses auf der umgebenden Hautoberfläche, jedoch nicht im unmittelbaren Bereich der Körperöffnung selbst. Vor allem mit Schleimhäuten ausgestattete Körperöffnungen gelten als chemisch besonders reizbar und empfindlich auf übertragene Zug- und Scherkräfte, wie dies im Falle einer direkt aufgebrachten Pflasterverklebung zu erwarten wäre. Durch eine anatomische Präformierung des Verschlusses, die sich an der Form der zur Körperoberfläche hin konvex erhebenden bzw. konkav einsinkenden Körperöffnungsstruktur orientiert, kann die direkte Krafteinwirkung auf diesen sensiblen Bereich weiter reduziert werden.
  • Der die Körperöffnung überdeckende, klebefreie Bereich kann zur nach außen hin dichtenden Durchführung eines abführenden oder zuführenden Schlauchelementes ausgestaltet sein. Das in das nichtklebende, zentrale, die Öffnungsstruktur überkleidende Element des Verschlusses integrierte bzw. durchgezogene Katheterelement reduziert durch die kontinuierliche Drainage eventueller aus der Öffnung austretender Sekrete die Sekretmenge, welche bis auf das Hautniveau vordringt. Trägt der Katheter ein in der Öffnung oder darunter dichtendes Ballonelement, kann diese Sekretmenge weiter vermindert werden, wodurch die Körperöffnung bzw. der ihr unmittelbar angrenzende Hautbereich trocken gehalten werden kann, was vor allem im Falle aggressiver, verdauungsenzymhaltiger Sekrete von erheblichem Patientenvorteil ist (Darm-Stomata).
  • Als besonders resistent gegenüber Schwankungen der Außen- und Körpertemperatur sowie permanent von innen oder außen her einwirkender Feuchtigkeit hat sich Silikonkautschuk als Klebemittel erwiesen.
  • Bewährt haben sich Polysiloxan basierte Klebemassen, vorzugsweise Methyl-Polysiloxane, wie z.B. Vinyl-Methyl-Polysiloxan (VMQ). Von besonderem Vorteil ist dabei die besonders weiche Konsistenz dieses Silikonkautschuks.
  • Indem der Silikonkautschuk bei einer Temperatur bis etwa 70°C ausgehärtet bzw. vernetzt ist, vorzugsweise bei etwa 60°C, kann er leicht verarbeitet werden, insbesondere ohne Gefahr einer Beschädigung des Substrats.
  • Der die Körperöffnung überdeckende Bereich der Struktur sollte der betreffenden Anatomie entsprechend vorgeformt sein, insbesondere derart, dass er die Körperöffnung und den unmittelbar anschließende Hautbereich in einem Abstand überdeckt und direkten Druck oder Krafteinwirkung auf die Struktur vermeidet. Die überdeckende Struktur ist idealerweise so konstruiert, dass sie sich bei passagerer Deformation selbst in die päformierte Konfiguration (z.B. Kuppelform) aufrichtet um die Körperöffnung in einem definierten Abstand zu übergreifen In dem Bereich zwischen der Innenseite des die Körperöffnung überdeckenden Bereichs der Struktur und er Körperoberfläche selbst kann ein Polster angeordnet sein, ggf. mit einem zentralen Kanal zum Durchzug eines Katheters oder Schlauchs.
  • Darüber hinaus sollte der die Körperöffnung überdeckende Bereich der Struktur zum Durchführen eines drainierenden oder zuführenden Katheters ausgebildet sein, insbesondere dadurch, dass er eine, der Körperöffnung unmittelbar gegenüber positionierte Durchzugsöffnung zum Durchführen des Katheters aufweist. Eine solche Durchzugsöffnung kann mit einem abdichtenden Element versehen sein, vorzugsweise nach Art einer quetschenden, pressenden Dichtung.
  • Ferner empfiehlt die Erfindung, dass der durch die an der Körperoberfläche fixierte Struktur hindurchgeführte Katheter gegenüber dem betreffenden Körperhohlraum abgedichtet ist, vorzugsweise mittels eines Ballons. Dadurch können körpereigene Sekrete weitgehend an einem unkontrollierten Austritt durch die betreffende Körperöffnung gehindert werden. Um dennoch austretende Sekrete entfernen zu können, kann der die Körperöffnung überdeckende Bereich der Struktur eine verschließbare Auslasstülle aufweisen.
  • Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass der Umfang der an der Körperoberfläche adhäsiv fixierbaren Struktur etwa kleeblattförmig vorgeschnitten ist. Dadurch kann eine verwertungsbedingte Faltenbildung reduziert oder gar vermieden werden. Die Tendenz zum Aufwerfen von Falten (partielle Lösung der Klebefläche vom Körper) innerhalb der Klebefläche wird reduziert. Weitere Vorteile sind eine Vermeidung von Stauchungseffekten bzw. eine mögliche Prädisponierung des Faltenwurfes, die bei der Aufklebung auf morphologisch schwierige Körperpartien (Bereiche mit bewegungsdynamischer Faltenbildung) für die dauerhafte Anhaftung von Nutzen ist.
  • Weitere Merkmale, Einzelheiten Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
  • 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform der Erfindung;
  • 2 eine der 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
  • 3 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Auslasstülle;
  • 4 eine Vorrichtung zur Fixierung einer Trachealkanüle;
  • 5 einen Schnitt durch die Anordnung aus 4;
  • 6 die Ausführungsform gemäß 4 und 5 bei einer besonderen Anwendung; sowie
  • 7 eine abermals abgewandelte Ausführungsform der Erfindung in einer der 1 entsprechenden Darstellung.
  • Jede der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsformen 14 weist eine flächige Struktur 5 als Substrat für eine rückseitige Klebstoffbeschichtung 6 auf. Die flächige Struktur 5 kann relativ weich sein, bspw. aus einem Gewebe bestehen.
  • Die Klebstoffbeschichtung 6 besteht aus Vinyl-Methyl-Polysiloxan, welches hervorragende Klebeeigenschaften auch bei Wärme, Kälte und Feuchtigkeit hat.
  • Die flächige Struktur 5 ist bei allen Ausführungsformen 14 jeweils mit einer etwa zentralen Ausnehmung 7 versehen, die von einem ebenfalls flächigen, aber steiferen und vorgeformten Element 8, bspw. aus festem Silikon mit elastischen Selbstaufrichtungseigenschaften, abgedeckt wird.
  • Das vorgeformte Element 8 überlappt die flächige Struktur 5 in einem flachen Ringbereich und kann mit dieser bspw. durch das dort rückseitig aufgetragene Klebemittel 6 fixiert sein.
  • Vorzugsweise hat das vorgeformte Element 8 in seinem Zentrum innerhalb der Ausnehmung 7 einen kalottenförmig ausgestülpten Bereich mit einer zentralen Ausnehmung zum Hindurchführen eines Katheters 9 od. dgl.
  • Bei der Ausführungsform 2 aus 2 ist der zentrale Bereich des vorgeformten Elements 8 etwa pilzförmig erweitert, so dass sich ein großes Maß an (Relativ-) Beweglichkeit des Katheters 9 gegenüber der Körperoberfläche ergibt. Hier ist dargestellt, dass das vorgeformte Element 8 auch an der Außenseite des Klebesubstrats 5 fixiert sein kann.
  • Das pilzförmig, taschenartig vorgeformte Element 8 kann auch aus einer Weichfolie, z.B. PVC, PE, oder PUR geformt oder geschweißt sein und einem sogenannten Pouch entsprechend ausgeformt sein.
  • Ausführungsform 3 aus 3 läßt eine mit einem Stöpsel 10 verschließbare Auslasstülle 11 erkennen, durch die ausgeschiedenes Körpersekret abgezogen werden kann. Der Umfang 12 des flächigen Klebesubstrats 5 ist hier kleeblattartig vorgeschnitten und kann daher auch an gewölbten Körperoberflächen leicht und weitgehend faltenfrei fixiert werden.
  • Gemäß 4 kann das flächige Klebesubstrat 5 auch eine längliche, band- oder etwa manschettenartige Gestalt aufweisen, so dass es am Hals 13 eines Patienten 14 fixiert werden kann.
  • Diese Ausführungsform dient vorzugsweise zur Fixierung und Abdichtung von Trachealkanülen 15, wie 5 zeigt.
  • 6 ist zu entnehmen, dass diese Ausführungsform auch verwendet werden kann, wenn die Umgebung der Körperöffnung 16 des Patienten 14 einen konkaven Verlauf hat entsprechend einer Kavität. Solchenfalls kann in den Zwischenraum zwischen dem zentralen, vorgeformten Element 8 und der Körperoberfläche 16 ein Kissen 17 eingesetzt sein, welches vorzugsweise eine zentrale Ausnehmung 18 zum Hindurchführen der Trachealkanüle 15 aufweist.
  • Durch die Erfindung wird das Austreten von Sekret aus dem Bereich des vorgeformten Elements 8 auf die restliche Körperhaut vermieden, auch wenn sich der Patient im Wasser befindet oder schwitzt oder sich rege bewegt. Das entsprechende Kappenelement 8 ist zum Durchführen eines drainierenden oder zuführenden Katheters 9, 15 geeignet sein, wobei der Katheter 9, 15 ein dichtendes Ballonelement tragen kann, welches den Rückstrom von Sekret in die schützende Kappe 8 vermeidet und so die im Kappenbereich liegende, dem Stoma oder Öffnung angrenzende Haut 16 trocken hält, d.h. die Wahrscheinlichkeit der Lösung der Klebung von der Körperoberfläche 16 weiter reduziert.
  • Im Falle des Durchzugs eines Katheters 9, 15, mit im Stoma oder im sich dem Stoma anschließenden Körperraum platzierter Ballondichtung soll das Kappenelement 8 eine axiale Pufferstrecke gestatten, die Relativ- und Scherbewegungen zwischen dem in der Körperöffnung platzierten Katheter 9, 15 und dem mit einem Durchzugsloch versehenen Kappenelement 8 erlauben, zur Reduzierung der Reizung des Stomas bzw. der im Körperinneren sich dem Stoma anschließenden Struktur. Dies ist vor allem bei Kathetern von Vorteil, die mit einem sekretdichtenden Ballonelement ausgestattet sind.
  • 7 beschreibt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei das drainierende Katheterelement 9 nicht über die Öffnung 19 im Kappenelement 8 hinaus verlängert ist; stattdessen geht das Katheterelement 9 diesem Bereich in einen kurzen Schlauchnippel über, welcher austretendes Sekret in einen an dem Klebesubstrat reversibel anheftbaren Beutel 22 ableitet. Der Nippel kann ein winkelförmiges Mündungselement 20 aufweisen, welches abfließendes Sekret nach unten in den Beutel umleitet. Das Mündungselement 20 kann mit einem Konnektormechanismus 21 zum alternativen Anschluss eines weiter abführenden Schlauchelementes versehen sein, falls der Anwender vom Beutel auf die oben beschriebene Schlauchdrainage wechseln will. Evtl. kann hier auch eine Kappe aufgesetzt oder aufgeschraubt werden.
  • An der Außenseite des Klebesubstrats 5 ist ein Ring 23 befestigt, an welchem der Rand 24 der Tasche 22 formschlüssig eingehängt werden kann. Der Ring 23 hat einen etwa winkligen Querschnitt mit einem an dem Klebesubstrat 5 befestigten, bspw. angeklebten Schenkel und einem etwa lotrecht demgegenüber abstehenden Schenkel, der an seiner radial außenliegenden Seite eine rundumlaufende Nut aufweist. In diese Nut kann ein nach innen vorspringender Bund an dem Rand 24 des Beutels 22 eingehängt werden. Damit sich der randseitige Bund nicht aus der rundumlaufenden Nut lösen kann, wird er mit einem Federelement 25 radial nach innen vorgespannt.
  • Die Erfindung empfiehlt die Verwendung der folgenden Materialen:
  • Substrat 5:
  • Flüssigkeitsabweisend imprägniertes Baumwollgewebe, wie es u.a. für Heftpflaster verwendet wird, als Grundlage für aufzubringende Klebemasse, Alternativ dazu ist auch die Verwendung einer Kunststoff-Weichfolie, z.B. PUR, PE, PVC usw., denkbar. Alternativ dazu kann das Substrat 5 aus Silikonfolie bestehen und ggf. mit dem Kappenteil 8 zu einem Teil integriert sein.
  • Das Substrat 5 kann insbesondere beim Aufkleben auf plane, sich dynamisch verformende Flächen, wie z.B. dem Abdomen, kleeblattartig vorgeschnitten sein und so zur Reduktion bzw. Vermeidung von verwerfungsbedingter Faltenbildung beitragen.
  • Klebeschicht 6:
    • Vinyl-Methyl-Siloxan, wie z.B. Tacky Silicone Gel, Typ MED-6345, der Firma Nusil Silicone Technology, Carpinteria, CA, USA.
  • Von großer Bedeutung ist die weiche Konsistenz dieser Substanz, die so komponiert ist, dass bei Abzug des Pflasterschutzes von der Körperhaut kein Material auf der Haut verbleibt.
  • Diese Klebeschicht wird bevorzugte in einer Stärke von ca. 1 bis 2 mm dick plan aufgetragen.
  • Vorgeformtes Kappenelement 8:
    • Silikon, PUR, PUR-Schaum, Weich-PVC, usw.
  • Dieser Werkstoff ist körperverträglich, flexibel, knickbar, sich selbst aufrichtend, eine Dom-Formation kann zudem durch radial vom Zentrum nach Außen auslaufenden Stege unterstützt sein, oder alternativ dazu könnte die Stabilität der Kappe 8 durch ein härteres Material hervorgerufen werden, das ggf. in ein weicheres Material eingebettet sein kann und/oder in das umgebende Substrat 5 auslaufen kann.
  • Dieses Material kann durch Gießen, Tauchen, usw., verarbeitet werden.
  • Die bevorzugte Gestalt ist kalottenförmig. Wahlweise ist auch eine beutel- oder taschenartige Ausführung des Kappenelementes 8 denkbar, aus Weichfolie (geschlossener Pouch) mit nach unten gerichteter, verschließbarer Ablass-Tülle zum Entfernen von Sekret aus der Kappeneinheit, falls sich dort Sekret sammelt. Durchzugsöffnung im Scheitelbereich der Kappe bzw. im Zentrum des abdeckenden Auges, entweder aus einem Guss in den Scheitelbereich der Doms integriert, mit wulstartigen Dichtungsrand, aus einem dehnbaren, sich über einen gewissen Sonden-Durchmesserbereich hinweg aufdehnbaren Durchzugselement (ähnlich einem Kabeldurchzug).
  • Das Augen- bzw. Kappenelement 8 ist auf die Oberfläche des Substrats 5 aufgeklebt oder in die Klebefläche 6 integriert. Zur Optimierung der Einbindung des Kappenelementes 8 in das Klebe-Silikonbett 6, und Vermeidung der Desintegration der Vorrichtung beim Abziehen vom Körper, kann in die seitlichen, dem Kleber exponierten Ausläufer des Kappenelements 8, ein Rand aus einem gitterartigen, flexiblen Kunststoffmaterial eingearbeitet sein (eingegossen), bzw. ein derartiger, sich über die gesamte Fläche der Verklebung ausbreitender gitterartig durchbrochener Randsaum in einem Guss in das Kappenelement 8 hinein gefertigt werden.
  • Zentrale Durchzugsöffnung 7 zum Durchführen des Katheterelementes 9, 15:
  • Quetschende, pressende Dichtung des durchgezogenen Schlauches in dem Teil der Folie oder Kappe 8, der dem Stoma unmittelbar gegenüber liegt, nach Art einer Kabeldurchführung, entweder in das vorgeformte Element 8 eingeklebt oder aus einem Guss integriert.
  • Optional kann in diesem Bereich eine nach senkrecht unten ausgezogene verschließbare Auslasstülle 11 vorgesehen sein, und eventuell eine gegenüber liegende, nach oben weisende zweite Tülle zur reinigenden Spülung des Pouches.
  • Ausfüllendes Polster 17:
  • Die Kavität in ihrer räumlichen Ausdehnung füllend und zur Oberfläche hin plan ausgleichend; kann individuell patientengerecht geformt werden, vorzugsweise aus Weich-Silikon oder PUR-Schaum, mit zentralem Kanal zum Durchzug eines Katheterelementes 9, 15 geeignet. Das Polster 17 ist auf die Klebefläche 6 aufklebbar und reversibel lösbar, ggf. durch Austausch nur der deckenden Klebefläche, leichte Reinigung des wiederverwendbaren Prothesen-Teils 17 mit Wasser und Seife. Alternativ kann das Kissen 17 auch als Schaum, z.B. PUR-Schaum, ausgeführt sein, mit abschließender Oberfläche für gute Pflegbarkeit.
  • Ein solches Kissen eignet sich z.B. bei Tracheostoma mit einem eingefallenen Wundbereich, wenn das Stoma konkav eingesunken ist. Diese Kavität wird dabei durch das Silikon-Inlay 17 ausgeglichen, welches weich in der Konsistenz, jedoch ausreichend druckstabil ist, um bei Betätigung eines Sprechventils ein ausreichendes Widerlager zu ermöglichen. Das Sprechventil soll dem Inlay 17 gepolstert aufliegen, das Inlay 17 soll ein Einsinken des Ventils bei Druckbeaufschlagung zum Verschluss der Katheteröffnung vermeiden; das Ventil kann auch in den Inlay-Körper reversibel eingesteckt werden, Eine Abdichtung gegen Sekret und ausströmende Atemluft erfolgt durch die austauschbare Klebefläche 5, 6, welche die flächige Ausdehnung der Kavität deutlich überschreitet, und vorzugsweise schmetterlingsförmig ausgeschnitten ist und mit den seitlichen Flügelpartien großflächig am Hals des Patienten aufliegt. Die Vorrichtung ermöglicht einen positiven Atemwegsdruck bei Patienten mit erhaltener Sprechfunktion und vermeidet das Entwichen von Atemluft im Bereich zwischen der eingesetzten Kanüle und der Wandung des Stomas.
  • Sie kann auch zum Durchzug des Schaftes einer Tracheostomiekanüle 15 verwendet werden.

Claims (21)

  1. Vorrichtung (14) zum Verschluß und/oder zur Drainage von Körperöffnungen in Form einer an der die Körperöffnung umgebenden Körperoberfläche adhäsiv fixierbaren Struktur (5), dadurch gekennzeichnet, dass a) der die Körperöffnung seitlich umgebende Bereich der Struktur (5) an seiner der Haut zugewandten Seite mit einer Klebemasse (6) auf Silikonbasis beschichtet ist, und b) der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) von der Klebemasse freigehalten ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebemasse (6) ein Silikonkautschuk ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebemasse (6) ein Polysiloxan ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebemasse (6) ein Methyl-Polysiloxan ist.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebemasse (6) ein Vinyl-Methyl-Polysiloxan (VMQ) ist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Silikonkautschuk bei einer Temperatur bis etwa 70°C ausgehärtet bzw. vernetzt ist, vorzugsweise bei etwa 60°C.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) der betreffenden Anatomie entsprechend vorgeformt ist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) derart vorgeformt ist, dass die Körperöffnung und der unmittelbar anschließende Hautbereich in einem Abstand überdeckt wird.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) konkav oder konvex vorgeformt ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) kappen- oder domartig gewölbt ist.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöfnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) beutelförmig erweitert ist, insbesondere in radialer Richtung.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) zum Durchführen eines drainierenden oder zuführenden Katheters (9) ausgebildet ist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) eine Durchzugsöffnung aufweist zum Durchführen des Katheters (9).
  14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchzugsöffnung mit einem abdichtenden Element versehen ist, vorzugsweise nach Art einer quetschenden, pressenden Dichtung.
  15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die an der Körperoberfläche fixierte Struktur (5, 8) hindurchgeführte Katheter (9) gegenüber dem betreffenden Körperhohlraum abgedichtet ist, vorzugsweise mittels eines Ballons.
  16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) eine verschließbare Auslaßtülle (11) aufweist.
  17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des die Körperöffnung überdeckenden Bereichs (8) der Struktur (5) ein Polster (17) angeordnet ist, vorzugsweise mit einem zentralen Kanal zum Durchzug des Katheters (9).
  18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfang (12) der an der Körperoberfläche adhäsiv fixierbaren Struktur etwa kleeblattförmig vorgeschnitten ist.
  19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Körperöffnung überdeckende Bereich (8) der Struktur (5) an der Außenseite von einem Beutel (22) umgeben ist.
  20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (24) des Beutels (22) an der flächigen Struktur (5) festgelegt ist.
  21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (24) des Beutels (22) von der flächigen Struktur (5) lösbar ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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CN103720532B (zh) * 2012-10-15 2015-06-17 施乃平 用于替代j形输尿管支架的造口尿袋
DE102022004373A1 (de) 2022-11-23 2024-05-23 Uli Hoiß Stoma-Verschluss

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