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Die
Erfindung richtet sich auf eine Wendeanordnung für eine Bogendruckmaschine zur
Wendung eines Bogens mittels einer Wendetrommel, beispielsweise
für das
Bedrucken der Bogenrückseite
im Widerdruck in einem nachfolgenden Druck- oder Lackwerk.
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Zur
Bewerkstelligung der Bogenwendung wird üblicherweise der im Schöndruck bedruckte
Bogen auf eine Speichertrommel geführt und von dieser durch eine
Wendetrommel abgezogen. Der Abzug des Bogens von der Speichertrommel
kann durch seitens der Wendetrommel vorgesehene Zangengreifer, oder
mit Wider- und Schöndruckgreifern
unter Abgriff der Bogenhinterkante des auf der Speichertrommel aufliegenden
Bogens erfolgen (Hinterkantenwendung). Die Speichertrommel kann
derart geteilt ausgebildet sein, dass durch diese unterschiedlichen
Bogenlängen
Rechnung getragen werden kann. Die Speichertrommel kann ferner mit
Drehsaugern ausgestattet sein, zum Spannen des Bogens.
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Aus
DE 43 36 047 A1 ist
eine Bogenwendevorrichtung mit einer Wendetrommel zur Durchführung einer
Hinterkantenwendung bekannt, wobei die Wendetrommel mit Abnahmesaugern
versehen ist, zur Abnahme der Bogenhinterkante von einem Druckzylinder
und zur Einführung
der Bogenhinterkante in einen Greifer-Greifbereich. Die Ausbildung der Wendetrommel
als formatadaptive Struktur, sowie die ggf. erforderliche Ansteuerung
der Greifer als unter die Mantelfläche der Wendetrommel absenkbare
Organe, sowie der hierbei erforderliche Bogenhinterkantenabgriff
durch Abnahmesauger erweist sich als vorrichtungstechnisch aufwendig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wendeanordnung für eine Bogendruckmaschine
zu schaffen durch welche eine Bogenwendung in vorrichtungstechnisch
vorteilhafter Weise bewerkstelligt werden kann und die sich als
solche auch unter maschinendynamischen Gesichtspunkten als vorteilhaft
erweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Wendeanordnung für
eine Bogendruckmaschine mit einem Druckzylinder, einer Wendetrommel,
und seitens der Wendetrommel vorgesehenen Wendegreifern zum Ergreifen
einer Bogenhinterkante eines über
den Druckzylinder zulaufenden Bogens, wobei der Druckzylinder und
die Wendetrommel im Wendebetrieb derart aufeinander abgestimmt sind,
dass die seitens der Wendetrommel vorgesehenen Wendegreifer in einen
in dem Druckzylinder ausgebildeten Greiferkanal eintauchen können, zum
Ergreifen eines den Greiferkanal abschnittsweise überlappenden
Hinterkantenbereiches des Bogens.
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Dadurch
wird es auf vorteilhafte Weise möglich
bei Verarbeitung von Bogen maximaler Formatlänge einen Abgriff der Bogenhinterkante
durch Hintergriff des Bogens innerhalb des druckzylinderseitigen
Greiferkanals zu bewerkstelligen. Die erfindungsgemäße Wendeanordnung
eignet sich damit insbesondere für
die Verarbeitung relativ biegesteifer Bedruckstoffe wie beispielsweise
Karton. Die erfindungsgemäße Wendeanordnung
eignet sich weiterhin auch in besonderem Maße für die Erstellung von Großformat-
insbesondere Plakatdrucken.
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Besondere
Vorteile bietet die erfindungsgemäße Wendeanordnung bei der Aufbringung
von zur Schöndruckseite
spielgelbildlichen, durchlichtdeckungsgleichen Aufdrucken auf der
Widerdruckseite von Plakaten die als solche von hinten beleuchtet werden.
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Die Übernahme
des Bogens durch die Wendetrommel kann unter permanentem Greiferschluss erfolgen.
Gegenüber
der bekannten Dreitrommelwendung besteht der Vorteil, dass die farbführende Seite
des Bogens vor der Übergabe
keinen Kontakt mit Bogenleitelementen hat. Dadurch vermindert sich die
Gefahr des Ab schmierens. Es ist möglich, die Bogendruckmaschine
so zu konfigurieren, dass diese im Wendebetrieb auf die Verarbeitung
eines standardisierten Großformats
ausgelegt ist. Insbesondere bei der Verarbeitung von Standardformaten
ist das erfindungsgemäße Wendekonzeptes
besonders vorteilhaft anwendbar.
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Die
Abwicklung der erfindungsgemäßen Bogenwendung
erfolgt unter Verarbeitung von Bogen maximaler Formatlänge, d.h.
Bogen die bei Auflage auf dem zugeordneten Druckzylinder einen hinreichenden Überstand
des Hinterkantenbereiches in den Greiferkanal bieten. Der Druckzylinder
fungiert hierbei als Speichertrommel, wobei das Bogenende (Greiferweis)
in den Greiferkanal hineinragt. Hinsichtlich der Formatbreite besteht
unter der Voraussetzung einer hinreichenden Erfassung des Bogens durch
die Greifer, im wesentlichen die gleiche Gestaltungsfreiheit wie
im Schöndruckbetrieb.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Wendetrommel derart ausgestaltet, dass diese
wahlweise auch als Transfertrommel zur Bogenweiterleitung ohne Bogenwendung
konfigurierbar ist. Die entsprechende Druckmaschine kann hierbei
als Schöndruckmaschine
ohne Formateinschränkung
betrieben werden.
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Vorzugsweise
sind die Wendegreifer als Zangengreifer ausgebildet und derart positioniert, dass
diese den in den druckzylinderseitigen Greiferkanal hineinragenden
Hinterkantenabschnitt des Bogens in dessen Greiferweißbereich
der Hinterkante ergreifen. Es ist auch möglich, die Wendegreifer als Wider-
und Schöndruckgreifer
(innere Übergabe)
zu gestalten.
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Der
Druckzylinder ist vorzugsweise als wenigstens doppelt großer Zylinder
ausgebildet. Die Wendetrommel kann als einfach große Trommel
oder vorzugsweise ebenfalls als doppelt große Trommel ausgebildet sein.
Es ist möglich,
die Wendetrommel mit Saugern auszustatten zur Unterstützung des
Abgriffs des in den Greiferkanal hineinhängenden Bogenendabschnittes
des Druckzylinders beim Betrieb der Druckmaschine unter Bogenwendung.
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Vorzugsweise
ist auch der Druckzylinder mit Halteorganen, insbesondere Saugern
ausgestattet, wobei diese Sauger insbesondere derart ausgebildet sein
können,
dass durch diese eine Straffung des Bogens herbeiführbar ist.
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Durch
die Beschränkung
der Option des Wendebetriebs auf die Verarbeitung von Bogen maximaler
Formatlänge
wird es möglich,
auf bislang erforderliche Einstellungen der Wendetrommel zu verzichten
und zur Abwicklung des Wendebetries lediglich eine Umstellung der
Greiferansteuerung vorzunehmen. In apparativer sowie in betriebstechnischer Hinsicht
ergeben sich hierdurch Vorteile. Insbesondere können stabilere Bauteile Verwendung
finden und der Anteil an beweglichen Komponenten kann reduziert
werden. Sowohl für
den Schöndruckbetrieb als
auch für
den bei Verarbeitung von Bogen maximaler Formatlänge möglichen Widerdruckbetrieb ergeben
sich damit auch unter maschinendynamischen Gesichtspunkten Vorteile.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
Schema-Darstellung zur Veranschaulichung einer bei Verarbeitung
von Bogen maximaler Formatlänge
unmittelbar mit dem Druckzylinder als Speichertrommel verwirklichten
erfindungsgemäßen Wendeanordnung
für eine
Bogendruckmaschine;
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2 eine
Detaildarstellung zur Erläuterung des
Bogenabgriffs durch die Wendetrommel im Bereich des Greiferkanals
des vorgelagerten Druckzylinders.
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Die
in 1 dargestellte Wendeanordnung für eine Bogendruckmaschine
umfasst einen Druckzylinder 1 und eine mit diesem zusammenwirkende Wendetrommel 2.
Der Druckzylinder 1 und die Wendetrommel 2 sind
bei diesem Ausführungsbeispiel
jeweils als doppelt große
Zylinder bzw. Trommel ausgebildet. Der Druckzylinder 1 ist
mit Druckzylindergreifern 1a, 1b versehen, durch
welche der von einem hier lediglich skizzenhaft und dargestellten
Anleger AL aufgegriffene Bogen 5'' jeweils
ergriffen und während
des Bedruckens desselben durch den hier lediglich beispielhaft dargestellten
Gummizylinder GZ, gehalten wird. Die Druckzylindergreifer 1a, 1b sind
jeweils in einander diametral gegenüberliegenden Greiferkanälen 4a, 4b angeordnet.
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Die,
wie bereits angegeben, als doppelt große Trommel ausgeführte Wendetrommel 2 umfasst Wendegreifer 2a, 2b zum
Aufgreifen des Hinterkantenbereiches eines Bogens 5 maximaler
Formatlänge
welcher mit seiner Hinterkante in den jeweiligen Greiferkanal 4a, 4b zumindest
abschnittsweise hineinragt.
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Der
Druckzylinder 1 und die Wendetrommel 2 sind derart
aufeinander abgestimmt, dass die seitens der Wendetrommel 2 vorgesehenen
Wendegreifer 2a bzw. 2b phasenweise in den seitens
des Druckzylinders 1 ausgebildeten Greiferkanal 4a, 4b eintauchen
können
zum Ergreifen des in den Greiferkanal 4a, 4b hineinragenden
Hinterkantenbereiches des Bogens 5.
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Durch
die hier gezeigte Wendeanordnung wird es möglich, bei der Verarbeitung
von Bogen maximaler Formatlänge
eine Bogenwendung durch eine ansonsten im Schöndruckbetrieb als Transfertrommel
wirksame Trommel vorzunehmen. Bei der unter der Bedingung der Verarbeitung
maximaler Formatlängen
als Wendetrommel einsetzbaren Trommel handelt es sich vorzugsweise
um eine auf den Schöndruckbetrieb
ausgelegte, im Widerdruckbetrieb nicht-formatvariable Trommel.
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Wie
aus 2 hervorgeht, sind die Greifer 2a, 2b als
Schön +
Widerdruckgreifer oder als Zangengreifer ausgebildet und ermöglichen
insoweit ein „Umkippen" des Hinterkantenbereiches
des Bogens und nachfolgendes Schleppen desselben. Es ist möglich, den
Druckzylinder 1 mit Halteorganen 7, insbesondere
Saugern, auszustatten, die als solche den in den Greiferkanal 4a bzw. 4b hineinragenden
Endabschnitt des Bogens 5 definiert halten und gegebenenfalls
den Bogen 5 definiert straften.
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Die
erfindungsgemäße Wendeanordnung kann
in vorteilhafter Weise durch Modifikation eines Transferters als
unmittelbar mit dem Druckzylinder 1 zusammenarbeitende
Wendetrommel realisiert werden. Die mit einer derartigen Wendetrommel
bestückte
Maschine kann wahlweise als Schöndruck- und
als Perfekting-Maschine betrieben werden. Hierzu ist sie mit wenigstens
einer, oder gegebenenfalls auch mehreren erfindungsgemäß mit dem
jeweiligen Druckzylinder unmittelbar zusammenwirkenden umstellbaren
Wendetrommeln ausgestattet. Die erfindungsgemäßen Wendetrommeln können unter
weitgehendem Rückgriff
auf übliche
Druckwerkkomponenten realisiert werden. Die erfindungsgemäße Maschine
hat im Schöndruck
keine Formateinschränkungen.
Der Wiederdruckbetrieb wird bei Verarbeitung eines bestimmten Bogenformates,
insbesondere im Bogenformat maximaler Bogenlänge möglich. Der Druckzylinder übernimmt
im Rahmen des Wiederdruckbetriebes der Druckmaschine die Funktion einer
Speichertrommel, wobei das Bogenende des Bedruckstoffes in den jeweiligen
Greiferkanal hineinragt.
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Auf
Grundlage des erfindungsgemäßen Ansatzes
wird es möglich,
den Bedruckstoff in permanentem Greiferschluss zu führen. Die
Einschränkung der
Verfügbarkeit
der Wendefunktion auf ein bestimmtes Papierformat, insbesondere
das von der Maschine durch deren Druckzylinder bestimmte, bewältigbare
Maximalformat ist in vielen Anwendungsfällen unkritisch und wird durch
den relativ einfachen und robusten Aufbau der Wendeanordnung kompensiert.
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- 1
- Druckzylinder
- 1a
- Druckzylindergreifer
- 1b
- Druckzylindergreifer
- 2
- Wendetrommel
- 2a
- Wendegreifer
- 2b
- Wendegreifer
- 4a
- Greiferkanal
- 4b
- Greiferkanal
- 5
- Bogen
- 5'
- Bogen
- 5''
- Bogen
- 7
- Halteorgan
- AL
- Anleger
- GZ
- Gummizylinder