DE536453C

DE536453C - Bogenrotationsdruckmaschine, insbesondere Bogenrotationstiefdruckmaschine fuer Schoen- und Widerdruck

Info

Publication number: DE536453C
Application number: DESCH87033D
Authority: DE
Original assignee: Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert and Cie AG
Current assignee: Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert and Cie AG
Priority date: 1928-07-10
Filing date: 1928-07-10
Publication date: 1932-02-10

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
10. FEBRUAR 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

' KLASSE 15 d GRUPPE

für Schön- und Widerdruck

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Juli 1928 ab

Werden Bogen mit der Vorderkante voraus von einem Zylinder .an einen anderen unmittelbar übergeben, so wird die Seite, die bei dem ersten Zylinder außen war, bei dem zweiten nach innen zu liegen kommen; wird der Bogen mittelbar übergeben, d. h. wird zwischen den ersten und zweiten Zylinder ein dritter Zylinder geschaltet, der den Bogen überträgt, so liegt sowohl beim ersten wie

• o beim zweiten Zylinder die gleiche Seite des Bogens außen. Von diesem Umstände macht man z. B. Gebrauch, wenn man den Bogen oder die Papierbahn auf beiden Seiten oder auf einer Seite in mehreren Farben bedrukken will. Für das nacheinander folgende Bedrücken von Bogen auf beiden Seiten, Sehön- -und Widerdruck, benutzt man die unmittelbare Übergabe der Bogen von einem Druckwerk zum anderen. Diese unmittelbare Übergäbe der Bogen läßt sich aber nicht überall anwenden; sie wird z. B. dort fast unmöglich, wo auf die Einfärbung des Formzylinders oder sonstige Umstände, wie Drehrichtung, einfaches Weiterleiten der Bogen, Anordnung der Druckwerke, einfache Bauart der Maschine, Rücksicht genommen werden muß. Ganz besonders tritt dies ein, wenn auf Mehrfarbenrotationstiefdruckmaschinen, die auf Bogen drucken, Schön- und Widerdruck hergestellt werden soll. Hier stellen sich dem Weiterleiten der Bogen schon beim ersten Widerdruckwerke Hindernisse entgegen. Würden die Bogen in üblicher Weise durch die Schön- und Widerdruckmaschine geführt, so würde die Maschine in der Bauart sehr umständlich werden.

Nach der Erfindung wird der durch die Rotationsdruckmaschine laufende Bogen beim Übergang vom Schöndruckwerk zum Widerdruckwerk nicht, wie üblich, mit der Vorderkante voranlaufend weitergegeben, sondern der Bogen wird an der Hinterkante erfaßt ■ und in das Widerdruckwerk geführt. Dies kann auf verschiedene Art geschehen. So können die beiden Zylinder, die bei der Übergäbe der Bogen zusammenwirken, sich aufeinander abwickeln. Der eine Zylinder, der den Bogen abnimmt, erhält eine besonders ausgebildete Greifervorrichtung, die den Bogen an der Hinterkante faßt und weiterführt. Auch kann eine Art Falzzylinder Verwendung finden, von denen der Bogen an der Hinterkante eingefalzt und, mit der Hinterkante nach vorn gerichtet, weitergeführt wird, oder es kann die Hinterkante des Bogens umgebogen werden. Es können auch Punkturen angewendet werden. An Stelle der umlaufenden Zylinder können schwingende Zylinder oder gegenläufige Zylinder treten. Vorteilhaft werden die Zylinder mit Luftführangen für die Bogen versehen, die gleichzeitig zum Trocknen der Farbe dienen.

Man hat bereits vorgeschlagen, einen auf der einen Seite bedruckten Bogen an der Hinterkante zu fassen und zum Widerdruck zu führen. Doch hat man diese Maßnahme

nur ergriffen, um den Bogen an den gleichen, soeben verlassenen Druckzylinder zurückgeben zu können. Das Beblasen des bedruckten Bogens hat man ebenfalls angewendet, um ein Trocknen des Druckes zu beschleunigen.

Auf der Zeichnung ist nur eine Ausführungsform für eine Bogenrotationstiefdruckmaschine · dargestellt, und zwar zeigt sie schematisch die Übergabe der Bogen durch ι ο Greifer.

Der letzte Bogenüberführungszylinder a einer Mehrfarbenschöndruckmaschine übergibt den Bogen δ an einen Zylinder C und dieser an einen weiteren Zylinder d_f der ihn dem ersten Druckzylinder/ der Widerdruckmaschine weitergibt, worauf ihn dieser an den Bogenüberführungszylinder h weiterleitet. Mit dem Druckzylinder/ steht der Formzylinder g in Berührung, der mit der Rakel/ versehen ist, die die aus dem· Farbkasten £ mitgenommene Farbe von dem Formzylinder g abstreift.

Die Übergabe der Bogen erfolgt in der Weise, daß die Greifer nt des Überführungs-Zylinders α den Bogen δ in normaler Weise an die Greifer« des Zylinders ό übergeben. Die Übergabe des Bogens vom Zylinder c an den Zylinder d erfolgt aber so, daß der Bogen b von. dem Zylinder c so wieit geführt wird, daß das Ende des Bogens & sich ungefähr in der Berührungslinie zwischen den Zylindern c und d befindet. Dort wird das Ende des Bogens von Zangengreiferpaaren 0 gepackt; während "des Weiterdrehens der Zylinder werden die Zangengreiferpaare ο so bewegt, daß sie sich der ungefähren. Richtung des Bogens δ anpassen und in richtiger Stellung den Bogen δ den Greifern;?¹ des Druckzylinders/ übergeben. Je nach der Länge des Bogens δ werden die Greifer« innerhalb des Zylinders c verschoben, oder es sind Vorrichtungen vorgesehen, die den Bogen δ, während die Greifer ti schon freigegeben haben, festhalten, so daß ihn die Greifer ο an der Hinterkante fassen können.

Der Zylinder c kann mit Führungen versehen sein; so können Blasvorrichtungenr vorgesehen sein, die den Bogen δ¹ etwas gegen den Zylinder halten, auch gleichzeitig die Farbe trocknen; eine gleiche Einrichtung s" kann auch innerhalb des Zylinders c angeordnet sein. Der Bogenö kann dadurch, daß er von den Luftstrahlen geführt wird,, sich leicht vom Zylinder c lösen und dem Zylinder d folgen. Zwischen die beiden Zylinder c und d kann eine Blasvorrichtung t geschaltet sein, die fest oder drehbar eingerichtet ist. Es kann aber auch der Bogen δ von dem Bogenüberführungszylinder α dem Druckzylinder/ unmittelbar übergeben werden, der in diesem Falle Greifer haben müßte, die den Greifern ο des Zylinders d entsprechen. Auch können die Zylinder c und d wie auch die Druckzylinder/ mehrere Greiferreihen besitzen.

Als ein besonderer Vorteil ist folgender zu erwähnen: Erhält eine Maschine, die z. B. bestimmt ist, vier Farben auf eine Seite zu drucken, eine Vorrichtung nach der Erfindung, so kann sie unter Berücksichtigung des Gesagten ebensogut vier Farben auf eine Seite als auch eine Farbe auf die eine und drei Farben auf die andere Seite drukken, je nachdem es gewünscht wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Bogenrotationsdruckmaschine, insbesondere Bogenrotationstiefdruckmaschine für Schön- und Widerdruck, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen nach Empfang des Schöndruckes an der hinteren Kante von Zylindergreifern gefaßt und mit dieser voraus dem Widerdruckwerk zugeführt werden.

2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylindergreifer, die den Bogen an seiner Hinterkante fassen, als Zangengreifer (0) ausgebildet sind, die der Papierrichtung entsprechend gedreht werden können.

3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch i, bei der 'zwischen dem Schön- und Widerdruckwerk mehrere Überführungszylinder angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außen- und Innenseite des einen Überführungszylinders (c) Blasvorrichtungen (/, s) vorgesehen sind.

4. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch ι und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Überführungszylindern (c, d) Führungen (t) für den Bogen (δ) angebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen