DE102005016371B3 - Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge mit einem ausfahrbaren säulenförmigen Überrollkörper - Google Patents

Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge mit einem ausfahrbaren säulenförmigen Überrollkörper Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, mit mindestens einem sensorgesteuert mittels eines Energiespeichers aus einer Grundstellung in eine Stützstellung aufstellbaren, säulenförmigen, zylindrischen Überrollkörper (1), der in einem becherförmigen, fahrzeugfesten Trägerkörper (2) geführt aufgenommen ist und der einen gegenüber dem Säulenquerschnitt großflächigeren Abstützkopf (4) aufweist. DOLLAR A Um ein geräuscharmes, kräftemäßig konstruktiv gut beherrschbares Aufstellen des Überrollkörpers zu ermöglichen sowie eine einfache, stufenlose Wiedereinfahrsperre zu realisieren, sieht die Erfindung vor, daß der säulenförmige, zylindrische Überrollkörper (1) ein Außengewinde (1a) und der becherförmige Trägerkörper (2) ein dazu komplementäres Innengewinde (2a) eines Bewegungsgewindes, antreibbar durch eine vorgespannte Antriebs-Schraubenfeder als Energiespeicher, aufweist, mit einem Selbsthemmung bewirkenden kleinen Steigungswinkel und Mitteln (11) zum Aufheben der Selbsthemmung beim Aufstellen des Überrollkörpers (1).

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, mit mindestens einem sensorgesteuert mittels eines Energiespeichers aus einer Grundstellung in eine Stützstellung aufstellbaren, säulenförmigen zylindrischen Überrollkörper, der in einem becherförmigen fahrzeugfesten Trägerkörper geführt aufgenommen ist, und der einen gegenüber dem Säulenquerschnitt großflächigeren Abstützkopf aufweist.
  • Derartige Überrollschutzsysteme dienen zum Schutz der Insassen in Kraftfahrzeugen ohne schützendes Dach, typischerweise in Cabriolets oder Roadstem bei einem Überschlag, da das Fahrzeug über den aufgestellten Überrollkörper abrollen wird, der den Insassen einen Überlebensraum bietet.
  • Es ist dabei bekannt, einen die gesamte Fahrzeugbreite überspannenden, fest installierten Überrollbügel vorzusehen. Bei dieser Lösung wird der erhöhte Luftwiderstand und das Auftreten von Fahrgeräuschen als nachteilig empfunden, abgesehen von der Beeinträchtigung des Fahrzeugaussehens.
  • Es ist auch bekannt, jedem Fahrzeugsitz einen höhenunveränderlich fest installierten, d.h. starren, U-förmigen Überrollbügel zuzuordnen. Diese Lösung wird typischerweise bei Roadstern zur Unterstreichung des sportlichen Aussehens eingesetzt.
  • Weit verbreitet bei Cabriolets sind konstruktive Lösungen, bei denen der Überrollkörper im Normalzustand eingefahren ist, und im Gefahrenfall, also bei einem drohenden Überschlag, sehr schnell in eine schützende Position ausgefahren wird, um zu verhindern, dass die Fahrzeuginsassen durch das sich überschlagende Fahrzeug erdrückt werden.
  • Diese Überrollschutzsysteme weisen typischerweise einen in einem fahrzeugfesten Führungskörper geführten U-förmigen Überrollbügel oder aus einem Profilkörper gebildeten Überrollkörper, auf, wobei der Führungskörper in einem Kassetten-Gehäuse, das Seitenteile und ein Bodenteil aufweist, befestigt ist. Dieser Überrollbügel bzw. Überrollkörper wird im Normalzustand gegen die Vorspannkraft mindestens einer Antriebs-Druckfeder durch eine Haltevorrichtung in einer unteren Ruhelage gehalten, und ist im Überschlagfall, sensorgesteuert unter Lösen der Haltevorrichtung, durch die Federkraft der Antriebs-Druckfeder in eine obere, schützende Stellung bringbar, wobei eine dann in verzahnenden Wirkeingriff tretende Verriegelungseinrichtung, die Wiedereinfahrsperre, ein Zurückdrücken des Überrollbügels verhindert. Dabei ist typischerweise jedem Fahrzeugsitz eine Kassette zugeordnet, insbesondere bei den Fondsitzen. Alternativ können zwei Kassetten auch in einer Rückwand-Baueinheit integriert sein.
  • Eine derartige Kassetten-Konstruktion eines Überrollbügelschutzsystems mit einem U-förmigen Überrollbügel zeigt beispielsweise die DE 100 40 642 C1 .
  • Neben den Kassetten-Konstruktionen sind auch Überrollschutzsysteme nach einem Konstruktionsprinzip bekannt, wie es beispielsweise in der DE 103 44 446 B3 beschrieben wird. Dieses Prinzip weist eine zwischen Fond und Gepäckraum angebrachte Rahmenkonstruktion auf, bestehend einmal aus einem sich über die Innenbreite des Fahrzeuges erstreckenden, karosseriefest angebrachten Profil-Querträger, der Führungsmittel für zwei nebeneinander angeordnete U-förmige Überrollbügel aufweist, sowie bestehend zum anderen aus sich vertikal nach unten erstreckenden Profil-Trägerelementen mit einem Bodenteil für die Aufnahme der üblichen Komponenten des ausfahrbaren Überrollschutzsystems, wie z.B. den Auslösemagneten für das sensorgesteuerte Auslösen der Ausfahrbewegung der Überrollbügel sowie die Antriebs-Druckfedern.
  • Sowohl die Kassetten-Konstruktionen als auch die Querträger-Konstruktionen sind in vielfältigen Ausführungsformen, angepasst an den jeweiligen Fahrzeugtyp, auf dem Markt eingeführt und in Betrieb. Eine typische Problemstellung ist dabei der für die Unterbringung des Überrollschutzsystems im Fahrzeug benötigte Bauraum, was wegen der zum Teil beengten Platzverhältnisse in bestimmten Cabriolet-Fahrzeugen zu konstruktiven Problemen führen kann. Ferner ist eine stufenlose Arretierung der Wiedereinfahrsperre wünschenswert.
  • Die DE 195 01 522 A1 zeigt dabei eine Überrollschutz-Vorrichtung mit jeweils einer rückwärtig in den beiden Seitenwandbereichen hinter dem Fahrgastraum eingebauten Zylinder/Kolben-Anordnung, mit einem an verformungssteifen Fahrzeugteilen karosseriefest abstützenden bzw. befestigten Zylinder und einem darin begrenzt verschiebbar angeordneten säulenförmigen Kolben als Überrollkörper (auch Stützkörper genannt), der im Gefahrenfall selbsttätig aus seiner in der Karosse versenkten Ruhestellung in seine Wirk- oder Stützstellung ausfährt. Der obere, freie Endabschnitt des Kolbens, quasi sein Kopf, weist einen relativ großflächigen Abstützbereich auf, der festigkeitsmäßig so ausgelegt ist, daß er die bei einem Überschlag zunächst auf ihn auftreffenden Kräfte ohne wesentliche Verformung in die Kolben/Zylinder-Anordnung und die Karosse weiterleiten kann und der geometrisch, d.h. optisch, an die ihm benachbarte Karosserieform angepasst ist. Der Antrieb des säulenförmigen Kolben-Überrollkörpers aus seiner Ruhelage erfolgt durch einen pyrotechnischen Treibsatz, der zwischen dem hutförmig ausgebildeten Kolbenboden und dem Zylinderboden angeordnet ist. Diese bekannte Überrollschutz-Vorrichtung weist u.a. die Nachteile auf, daß relativ hohe Explosionskräfte konstruktiv zu handhaben sind, der Überrollkörper mit einem sehr harten Anschlag in seine aufgestellte Position fährt, ein sehr lautes Explosionsgeräusch beim Aufstellen entsteht, sowie die Wiedereinfahrsperre gegen das Eindrücken des Kolbens beim Überschlag und das Reversieren des unbeabsichtigt aufgestellten Kolbens konstruktiv nicht einfach zu lösen sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete Überrollschutzsystem so auszubilden, daß ein geräuscharmes Aufstellen des säulenförmigen Überrollkörpers mit konstruktiv gut beherrschbaren Kräften und Anschlägen möglich ist und die Funktionen der Wiedereinfahrsperre mit einer stufenlosen Arretierung und des Reversierens auf relativ einfache Weise konstruktiv ausgebildet werden können.
  • Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einem Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, mit mindestens einem sensorgesteuert mittels eines Energiespeichers aus einer Grundstellung in eine Stützstellung aufstellbaren, säulenförmigen, zylindrischen Überrollkörper, der in einem becherförmigen, fahrzeugfesten Trägerkörper geführt aufgenommen ist, und der einen gegenüber dem Säulenquerschnitt großflächigeren Abstützkopf aufweist, gemäß der Erfindung dadurch, daß der säulenförmige, zylindrische Überrollkörper ein Außengewinde und der becherförmige Trägerkörper ein dazu komplementäres Innengewinde eines Bewegungs-Gewindes antreibbar durch eine vorgespannte Antriebs-Schraubenfeder als Energiespeicher, aufweist, mit einem Selbsthemmung bewirkenden kleinen Steigungswinkel und Mitteln zum Aufheben der Selbsthemmung beim Aufstellen des Überrollkörpers.
  • Das erfindungsgemäße Bewegungs-Gewinde besitzt daher prinzipiell gegenüber den typischen Bewegungs-Gewinden eine, die Selbsthemmung bedingende kleine Steigung entsprechend einem Befestigungs-Gewinde, d.h. der Steigungswinkel ist kleiner als der sogenannte, durch die Reibzahl bedingte Reibungwinkel.
  • Diese Selbsthemmung ist jedoch durch Mittel zur Reduzierung des Reibungwinkels einseitig in Aufstell-Richtung aufgehoben, damit der Überrollkörper „leichtgängig" und damit schnell ausgefahren werden kann.
  • Beim Gegendruck durch externe Belastung auf den Überrollkörper wird die Leichtgängigkeit aufgehoben und es kommt die Selbsthemmung zwischen entsprechenden Gewindeflanken als Wiedereinfahrsperre fungierend zum Tragen.
  • Das erfindungsgemäß ausgebildete Bewegungs-Gewinde zwischen dem säulenförmigen Überrollkörper und dem becherförmigen Trägerkörper in Verbindung mit der vorgespannten Schraubenfeder ermöglicht daher ein geräuscharmes, schnelles Aufstellen des säulenförmigen Überrollkörpers mit konstruktiv gut beherrschbaren Kräften und nicht zu harten Anschlägen. Zum anderen kann das Bewegungs-Gewinde auf sehr einfache Weise die Funktionen der stufenlosen, durch die Selbsthemmung bedingten Wiedereinfahrsperre sowie des Reversierens übernehmen, so daß entsprechende, zusätzliche Komponenten entbehrlich sind.
  • Die DE 92 00 457 U1 zeigt ein Kraftfahrzeug-Cabrio mit Überrollschutz, bestehend aus sitzbezogen angeordneten Überrollbügeln, die jeweils elektromotorisch mit einer karosseriefesten, zentralen Antriebsspindel und einer am Überrollbügel abgestützten Spindelmutter aufstellbar sind. Das Gewinde der Spindel und der Mutter kann ein Trapezgewinde oder ein Sägezahngewinde mit möglichst großer Steigung sein. Um eine gesonderte Verriegelung des Überrollbügels in der Stützstellung zu ver meiden, kann das Gewinde auch selbsthemmend ausgebildet sein, was einen Kompromiss hinsichtlich der Gewindesteigung erfordert. Die Aufstellgeschwindigkeit ist dadurch beeinträchtigt. Im Fall der Erfindung ist nur ein Gewinde vorgesehen, nämlich ein Bewegungs-Gewinde mit einem selbsthemmenden kleinen Steigungswinkel, wobei die Selbsthemmung beim Aufstellen aufhebbar ist.
  • Die DE 41 08 878 C2 zeigt einen sitzbezogen angebrachten Überrollbügel mit einer elektromotorisch antreibbaren, karosseriefest gelagerten Gewindespindel und einer zugeordneten Spindelmutter für jeden Bügelschenkel. Das Gewinde ist selbsthemmend ausgebildet, und um trotz des steigungsarmen Gewindes den Überrollbügel im Crash-Fall hinreichend schnell ausfahren zu können, muß der Elektroantrieb eine hinreichend große Drehzahl haben. Es ist daher ein hochdrehender, aufwändiger Elektromotor notwendig, der auch nur bedingt den kleinen Steigungswinkel beim Ausfahren kompensieren kann.
  • Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet und ergeben sich auch aus der Figurenbeschreibung.
  • Anhand eines in den Zeichnungen in verschiedenen Ansichten und Zuständen dargestellten Ausführungsbeispieles mit einem Trapez-Bewegungs-Gewinde wird die Erfindung näher beschrieben:
  • Es zeigen:
  • 1 in einer perspektivischen Schnittdarstellung eine Überrollschutz-Vorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem säulenförmigen, hohlzylindrischen Überrollkörper, der in einem fahrzeugfesten becherförmigen Trägerkörper mittels eines Trapezgewindes geführt aufgenommen und mittels einer vorgespannten Antriebs-Schraubenfeder aus der dargestellten, niedergehaltenen Grundstellung in eine Stützstellung ausfahrbar ist,
  • 2 die Überrollschutz-Vorrichtung nach 1 im Voll-Längsschnitt in der Grundstellung,
  • 3 in einer perspektivischen Schnitt-Darstellung die Überrollschutz-Vorrichtung nach 1, jedoch in der ausgefahrenen Stützstellung des Überrollkörpers,
  • 4 die Überrollschutz-Vorrichtung nach 3 im Voll-Längsschnitt in der Stützstellung, und
  • 5 in zwei Figurenteilen A, B einen Ausschnitt aus dem Trapezgewinde zwischen Überrollkörper und Trägerkörper, mit einer speziellen Flankenausbildung zum fördernden Aufstellen des Überrollkörpers im Figurenteil A und einer Flankenausbildung für den Abstützvorgang unter dem Angriff einer äußeren Kraft auf den Überrollkörper.
  • Die Figuren zeigen eine Überrollschutzvorrichtung für Fahrzeuge, mit einem säulenförmigen, hohlzylindrischen Überrollkörper 1, der in einem becherförmigen Trägerkörper 2, der mittels eines Sockels oder Fußes 3 fahrzeugfest angebracht ist, aufstellbar geführt aufgenommen ist. Der Überrollkörper 1 besitzt einen gegenüber dem Säulendurchmesser großflächigen pilzhutförmigen Abstützkopf 4, der festigkeitsmäßig so ausgelegt ist, daß er die beim Überschlag auftretenden Kräfte auffangen und in die Schutzvorrichtung bzw. die Fahrzeug-Karosse ableiten kann. Ferner ist er optisch an die Form der Karosse, auf deren Oberseite er in der abgesenkten Grundstellung ruht, angepasst.
  • Im Innern des hohlzylindrischen Überrollkörpers 1 ist eine Federführungssäule 5 angeordnet, die im Fuß 3 mittig fahrzeugfest verankert ist und sich axial zentrisch entlang zur Hohlzylinderachse erstreckt. Er besitzt einen fest daran angebrachten oberen Führungs-Ringteller 6, der gleitbar am Innenumfang des hohlzylindrischen Überrollkörpers 1 im letzteren aufgenommen ist. Im Innern des hohlzylindrischen Überrollkörpers 1 und des becherförmigen Trägerkörpers 2 ist eine die Federführungssäule 5 umgreifende Antriebs-Schraubenfeder 7, die sich am unteren Ende am Sockel bzw. Fuß 3 und am oberen Ende an einer Druckscheibe 8 abstützt, welche eine mittige Bohrung für einen gleitenden Durchtritt der Federführungssäule besitzt, sowie welche fest an der Innenwand des hohlzylindrischen Überrollkörpers 1 angebracht ist, z.B. durch Schweißen. Diese Antriebs-Schraubenfeder 7 ist hinsichtlich ihrer Federeigenschaften als Energiespeicher für das sensorgesteuerte sehr schnelle Aufstellen des Überrollkörpers 1 aus dem Grundzustand, in welchem sie vorgespannt ist (1 und 2), in die Stützstellung (3 und 4) ausgelegt.
  • Zum Niederhalten des säulenförmigen Überrollkörpers 1 gegen die Vorspannkraft der Antriebs-Schraubenfeder im Grundzustand sowie zum sensorgesteuerten Auslösen der Aufstellbewegung des Überrollkörpers 1 in seine Stützstellung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel am Kopf der Federführungssäule 5 im Bereich des Führungs-Ringtellers 6 ein Aktuator 9 angeordnet, welcher mit einer zentrischen Öffnung 9a zur lösbaren Aufnahme eines Haltegliedes 10 in Form eines metallischen Stiftes, der zentrisch, seitlich elastisch nachgebend, am pilzhutförmigen Abstützkopf 4, fest angebracht ist, und eine umlaufende Nut 10a aufweist, versehen ist, und welcher ein Auslöseglied (nicht dargestellt) aufweist, das im Grundzustand mit der umlaufenden Nut 10a im niederhaltenden, lösbaren Wirkeingriff steht.
  • Je nach Anwendungsfall kann der Aktuator 9 durch ein elektromagnetisches oder durch ein pyrotechnisches Auslöseglied gebildet werden. Dem Fachmann stehen dabei geeignete konstruktive Lösungen zur jeweiligen Realisierung der Halte- und Auslösefunktion zur Verfügung. Die Zeichnungen zeigen ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel mit einer besonders einfachen, kompakten und dennoch hoch-wirksamen konstruktiven Lösung.
  • Der säulenförmige, hohlzylindrische Überrollkörper 1 ist mit dem becherförmigen Trägerkörper 2 über ein Trapezgewinde-Trieb, d.h. ein Bewegungsgewinde mit trapezförmiger Gewindezahnung, gekoppelt, welches zum einen der Aufstellung des Überrollkörpers 1 in seine Stützstellung und zum anderen als Wiedereinfahrsperre des aufgestellten Überrollkörpers dient. Dieses Bewegungsgewinde, das in 5 näher dargestellt ist, wird durch ein Trapez-Außengewinde 1a am Überrollkörper 1 und durch ein dazu komplementäres Trapez-Innengewinde 2a im Inneren des becherförmigen Trägerkörpers 2 gebildet.
  • Zur Unterstützung der Aufstellbewegung ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß auf der nach oben weisenden Zahnflanke des Innengewindes 2a Mittel zur leichtgängigen und reibungsreduzierten Verstellung aufgebracht sind.
  • Dieses kann z.B. erreicht werden, indem die obere Flanke des Gewindezahns jeweils mit einer Teflonschicht, einem metallischen Gleitwerkstoff oder einer Kombination aus synthetischen und metallischen Werkstoffen, beschichtet ist.
  • Als Alternative dazu können die oberen Zahnflanken mit einer umlaufenden Nut 2b versehen werden, in denen Roll-Kugeln 11 eine rollende Bewegung ermöglichen. Diese Alternative ist in der 5 dargestellt.
  • Das leichte Gleiten bzw. Rollen ist erforderlich, damit die erforderlichen kurzen Aufstellzeiten des Überrollkörpers erreicht werden, die im ms-Bereich liegen.
  • Die untere Zahnflanke ist konventionell gefertigt ohne besondere Gleiteigenschaften, stattdessen wird hier ein etwas größeres Flankenspiel „S" konstruktiv vorgesehen (5A), das typischerweise im Bereich von 0,2-0,5 mm liegt.
  • Beim schnellen Aufstellen wird der Überrollkörper 1 auf Grund der vorgespannten Antriebs-Schraubenfeder 7 mit seiner nach oben weisenden Gewindeflanke gegen die Innenverzahnung des Trägerkörpers 2 gedrückt und es ergibt sich auf Grund der guten Reib- bzw. Rollverhältnisse ein leichtes schnelles Aufstellen des Überrollkörpers. Ein Anschlagdämpfer 12 sorgt für einen „weichen" Anschlag.
  • Auf Grund des eingebauten Flankenspiels liegt die untere Zahnflanke dabei im Wesentlichen frei und hat keine Berührung mit dem Innengewinde des Trägerkörpers 2. Somit ist die untere Flanke reibungsfrei, wie auch die 5A zeigt.
  • Im Abstützfall wird durch die von außen angreifende Kraft der Überrollkörper 1 belastet, dabei kommen die unteren Zahnflanken des Überrollkörpers auf den oberen Zahnflanken des Muttergewindes des Trägerkörpers 2 zur Anlage. Auf Grund des kleinen Steigungswinkels und der Oberflächenrauheit bzw. des größeren Reibungskoeffizienten stellt sich Selbsthemmung ein. Diese Selbsthemmung nimmt die hohen Abstützkräfte im Sinne einer Wiedereinfahrsperre sicher auf.
  • Die Antriebs-Schraubenfeder 7 ist als Dreh- und zugleich axial wirkende Druckfeder ausgelegt, d.h. die Antriebs-Schraubenfeder ist bei in der Grundstellung eingefahrenem Überrollkörper 1 drehend vorgespannt, d.h. bei einer Expansion erfährt sie neben ihrer axialen Ausdehnung zusätzlich eine Drehbewegung. Nach Aufhebung der Halterung durch die Trennung zwischen Aktuator 9 und Halteglied 10 wird daher der Überrollkörper 1 über die Druckscheibe 8 in Drehbewegung gesetzt und zugleich axial aufgestellt.
  • Die Auslegung der Antriebs-Schraubenfeder 7 als axial wirkende Druckfeder bewirkt die Anlage der oberen Zahnflanken mit der Gleit- oder Rollseite am Gegengewinde und damit ein „reibungsarmes Aufstellen".
  • Die aufgestellte obere Position wird allein auf Grund der Reibungsverhältnisse im Gewinde zwischen der unteren Flanke des Außengewindes 1a und der oberen Flanke des Innengewindes 2a gehalten. Dadurch ist mit großem Vorteil auf einfache Weise eine stufenlose Arretierung möglich.
  • Die Reversierung erfolgt durch Zurückdrehen des Überrollkörpers 1 in seine gespannte Ruhelage. Dazu wird am Abstützkopf 4 eine einfache Handkurbel mit einem Vierkantzapfen in eine entsprechende Aussparung 4a eingeführt.
  • Auch eine elektromotorische Reversierung ist denkbar, mit einem entsprechend starken Motor, der die Antriebs-Schraubenfeder spannen kann. Dieser Motor könnte auch als Komfortantrieb für eine kontinuierliche Aufstellung des Überrollkörpers, z.B. um eine daran angebrachte Kopfstütze angepasst einzustellen, verwendet werden.
  • Diese motorische Reversierung kann mit technisch geläufigen Mitteln an oder unter dem Fuß des Überrollkörpers realisiert werden.
  • Bevorzugter Einbauort des Gesamtsystems ist der Raum zwischen der Rückseite der Fondsitze und der Trennwand zum Kofferraum und in Querrichtung vorzugsweise weit außen im Bereich der Fahrzeugseitenwand, um eine optimale Abstützung zu erreichen.
  • 1
    Säulenförmiger, hohlzylindrischer Überrollkörper
    1a
    Trapez-Außengewinde
    2
    Becherförmiger Trägerkörper
    2a
    Trapez-Innengewinde
    3
    Sockel oder Fuß
    4
    Abstützkopf
    4a
    Aussparung
    5
    Federführungssäule
    6
    Führungs-Ringteller
    7
    Antriebs-Schraubenfeder
    8
    Druckscheibe
    9
    Aktuator
    9a
    Öffnung
    10
    Halteglied
    10a
    Nut
    11
    Rollkugeln
    12
    Anschlagdämpfer

Claims (13)

  1. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, mit mindestens einem sensorgesteuert mittels eines Energiespeichers aus einer Grundstellung in eine Stützstellung aufstellbaren, säulenförmigen, zylindrischen Überrollkörper (1), der in einem becherförmigen, fahrzeugfesten Trägerkörper (2) geführt aufgenommen ist, und der einen gegenüber dem Säulenquerschnitt großflächigeren Abstützkopf (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der säulenförmige, zylindrische Überrollkörper (1) ein Außengewinde (1a) und der becherförmige Trägerkörper (2) ein dazu komplementäres Innengewinde (2a) eines Bewegungs-Gewindes, antreibbar durch eine vorgespannte Antriebs-Schraubenfeder (7) als Energiespeicher, aufweist, mit einem Selbsthemmung bewirkenden kleinen Steigungswinkel und Mitteln (11) zum Aufheben der Selbsthemmung beim Aufstellen des Überrollkörpers (1).
  2. Überrollschutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegungs-Gewinde als Trapez-Gewinde ausgebildet ist, und daß die oberen Zahnflanken des Trapez-Innengewindes (2a) Mittel (11) zur leichtgängigen und reibungsreduzierten Gewinde-Verstellung aufweisen und die unteren Zahnflanken des Trapez-Innengewindes ein vorgegebenes im Überrollfall unter Last aufhebbares Spiel besitzen.
  3. Überrollschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der säulenförmige Überrollkörper (1) hohlzylindrisch und sein Abstützkopf (4) pilzhutförmig ausgebildet ist.
  4. Überrollschutzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zentrisch im Innern des becherförmigen Trägerkörpers (2) eine sich axial erstreckender Federführungssäule (5), die von der Antriebs-Schraubenfeder (7) umgriffen ist, angebracht ist, und die kopfseitig ein Führungsglied für eine gleitende Führung im Innern des hohlzylindrischen Überrollkörpers (1) besitzt.
  5. Überrollschutzsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsglied als Führungs-Ringteller (6) ausgebildet ist.
  6. Überrollschutzsystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenwand des hohlzylindrischen Überrollkörpers (1) eine Druckscheibe (8), die eine mittige Bohrung für einen gleitenden Durchtritt der Federführungssäule (5) besitzt, zur Abstützung des oberen Endes der Antriebs-Schraubenfeder (7), fest angebracht ist.
  7. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Kopf der Federführungssäule (5) ein Aktuator (9) mit einem sensorgesteuerten Auslöseglied für einen lösbaren Wirkeingriff mit einem Halteglied (10), das im Inneren des hohlzylindrischen Überrollkörper (1) befestigt ist, angebracht ist.
  8. Überrollschutzsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteglied (10), stiftförmig ausgebildet, zentrisch am Abstützkopf (4) nach unten ragend, befestigt ist.
  9. Überrollschutzsystem nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktuator (9) als elektromagnetisches oder pyrotechnisches Auslöseglied ausgebildet ist.
  10. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs-Schraubenfeder (7) als Dreh- und zugleich axial wirkende Druckfeder ausgelegt und angebracht ist.
  11. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Zahnflanken des Trapez-Innengewindes (2a) zur leichtgängigen und reibungsreduzierten Gewindeverstellung mit einem Gleitwerkstoff beschichtet sind und die unteren Zahnflanken ein definiertes Flankenspiel (S) aufweisen.
  12. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Zahnflanken des Trapez-Innengewindes (2a) zur leichtgängigen und reibungsreduzierten Gewindeverstellung eine umlaufende Nut (2b) mit darin aufgenommenen Rollkugeln (11) aufweisen.
  13. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der säulenförmige Überrollkörper (1, 4) Mittel (4a) zum Reversieren des aufgestellten Überrollkörpers aufweist.
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