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Die
Erfindung betrifft ein Rotationszerstäuberbauteil, insbesondere in
Form eines Lenkluftrings oder eines Glockentellers, für einen
Rotationszerstäuber
gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
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Zur
Beschichtung von Werkstücken,
wie beispielsweise Kraftfahrzeugkarosserieteilen werden seit längerem Rotationszerstäuber eingesetzt,
die beispielsweise aus
DE
94 19 641 U1 bekannt sind. Derartige Rotationszerstäuber weisen
eine drehbar gelagerte Glockentellerwelle auf, die von einer mit Druckluft
beaufschlagten Turbine angetrieben wird und einen Glockenteller
trägt,
der während
des Beschichtungsbetriebs mit hoher Drehzahl rotiert. Dem Glockenteller
wird hierbei durch ein innen liegendes Farbrohr Beschichtungsmittel
(z.B. Lack) zugeführt, wobei
das Beschichtungsmittel durch die Fliehkräfte nach außen getragen und dann an einer
ringförmig umlaufenden
Absprühkante
abgesprüht
wird.
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Aus
der vorstehend erwähnten
Druckschrift ist es weiterhin bekannt, den von dem Glockenteller erzeugten
Sprühstrahl
durch sogenannte Lenkluft zu formen. Hierzu weist der vorstehend
beschriebene bekannte Rotationszerstäuber an seiner Stirnseite einen
Lenkluftring mit ringförmig
verteilt angeordneten Lenkluftdüsen
auf, wobei aus den Lenkluftdüsen
in axialer Richtung Druckluft ausgeblasen wird, die einen Lenkluftstrahl
bildet, der auf die Außenfläche des Glockentellers
gerichtet ist und dadurch den Sprühstrahl formt.
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Es
sind jedoch auch Rotationszerstäuber
bekannt, bei denen der Lenkluftstrahl nicht auf die Außenfläche des
Glockentellers gerichtet wird, sondern auf den Sprühkegel selbst.
Ferner ist es möglich,
den Lenkluftstrahl schräg
zur Drehachse des Glockentellers auszublasen oder sogar in radialer
Richtung, wobei der sogenannte Coanda-Effekt ausgenutzt wird, was
beispielsweise aus
DE
100 53 296 C2 bekannt ist.
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Aus
verschiedenen Druckschriften, wie beispielsweise
EP 0 333 040 B1 und
EP 1 367 302 A2 , ist
es weiterhin bekannt, einen Rotationszerstäuber zu reinigen, indem der
Rotationszerstäuber
mit dem montierten Glockenteller in eine automatische Reinigungsvorrichtung
eingeführt
und dann im eingeführten
Zustand innerhalb der Reinigungsvorrichtung mit einer Reinigungsflüssigkeit
besprüht
wird.
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Dieses
automatische Reinigungsverfahren ist jedoch bei dem eingangs beschriebenen
bekannten Rotationszerstäuber
mit einem Lenkluftring problematisch, da die Reinigungsflüssigkeit
oder Beschichtungsmittel aus dem vorangegangenen Beschichtungsbetrieb
bei der Reinigung in die Lagereinheit eindringen kann, was im Extremfall
zu einem Blockieren der Glockentellerwelle führen könnte. Bei der Reinigung des
eingangs beschriebenen bekannten Rotationszerstäubers musste also der Bereich
zwischen dem Glockenteller und dem Lenkluftring ausgespart werden,
um das Eindringen von Reinigungsflüssigkeit und Beschichtungsmittel
in die Lagereinheit zu verhindern. Eine automatische Reinigung war deshalb
bei dem eingangs beschriebenen bekannten Rotationszerstäuber nur
eingeschränkt
möglich.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den vorstehend beschriebenen
bekannten Rotationszerstäuber
so zu ver bessern, dass eine automatische Reinigung des Rotationszerstäubers möglich ist.
Darüber
hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes
Reinigungsverfahren anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch ein neuartiges Rotationszerstäuberbauteil bzw. ein Reinigungsverfahren
gemäß den nebengeordneten
Ansprüchen
gelöst.
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Die
Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, die Lagerung
der Glockentellerwelle gegenüber
eindringender Reinigungsflüssigkeit
bzw. Beschichtungsmittel zu schützen,
um eine automatische Reinigung des Rotationszerstäubers zu
ermöglichen
und dabei die Lebensdauer des Rotationszerstäubers bzw. der Turbine oder
der Lagereinheit zu erhöhen
und Lackierprobleme zu vermeiden.
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Die
Erfindung sieht deshalb eine hülsenförmige Wellenabdeckung
vor, welche die Glockentellerwelle im montierten Zustand zumindest
teilweise im Bereich des Ringspalts zwischen dem Glockenteller und
dem Rotationszerstäubergehäuse abdeckt. Diese
hülsenförmige Wellenabdeckung
verhindert bei einer automatischen Reinigung, des Rotationszerstäubers, dass
Reinigungsflüssigkeit
in den Ringspalt eindringt.
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Vorzugsweise
liegt der Durchmesser der Wellenabdeckung zwischen dem Außendurchmesser
des Glockentellers und dem Außendurchmesser der
Glockentellerwelle. Die Erfindung ist also zu unterscheiden von
solchen bekannten Rotationszerstäubern,
bei denen feststehende Teile des Rotationszerstäubers den Glockenteller an
dessen Außenseite
teilweise abdecken, so dass überhaupt
kein Ringspalt zwischen dem Glockenteller und dem Rotationszerstäuber vorhanden
ist.
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Die
erfindungsgemäße Wellenabdeckung bietet
den Vorteil, dass der Rotationszerstäuber in einer automatischen
Reinigungsanlage gereinigt werden kann, wie sie beispielsweise aus
EP 0 333 040 B1 und
EP 1 367 302 A2 bekannt
ist. Der Inhalt dieser beiden Druckschriften ist deshalb der vorliegenden Beschreibung
hinsichtlich der automatischen Reinigung des Rotationszerstäubers in
vollem Umfang zuzurechnen.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin die neu gewonnene technische Erkenntnis,
dass der Lenkluftstrahl in dem umlaufenden Ringspalt zwischen dem Glockenteller
und dem Lenkluftring einen Unterdruck erzeugt, was bei einer automatischen
Reinigung zu einem Eindringen von Reinigungsflüssigkeit führen kann, wenn die Reinigungsflüssigkeit
direkt auf den ungeschützten
Ringspalt zwischen dem Glockenteller und dem Lenkluftring gerichtet
wird.
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Bei
einer Reinigung des bekannten Rotationszerstäubers in einem automatischen
Reinigungssystem kann dieser Unterdruck in dem Ringspalt zwischen
dem Glockenteller und dem Lenkluftring nämlich dazu führen, dass
Reinigungsflüssigkeit
in den Ringraum eindringt und dort auch nach Beendigung des Reinigungsvorgangs
verbleibt, was in einem nachfolgenden Beschichtungsbetrieb zu den
störenden
Spritzern der Reinigungsflüssigkeit
führen
kann.
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Die
Erfindung umfasst deshalb auch die allgemeine technische Lehre,
den Unterdruck in dem Ringspalt zwischen dem Glockenteller und dem Lenkluftring
durch geeignete konstruktive Maßnahmen
herabzusetzen, wodurch dem Eindringen von Beschichtungsmittel bzw.
Reinigungsflüssigkeit
in den Ringspalt entgegen gewirkt wird.
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Vorzugsweise
ist die hülsenförmige Wellenabdeckung
in radialer Richtung zwischen den außen liegenden Lenkluftdüsen und
der innen liegenden Glockentellerwelle angeordnet. Bei einer ringförmigen Anordnung
mehrerer Lenkluftdüsen
ist die hülsenförmige Wellenabdeckung
also vorzugsweise innerhalb des Lenkluftdüsenrings angeordnet, so dass der
Durchmesserunterschied zwischen der Glockentellerwelle und dem Lenkluftdüsenring
(d.h. die Spalttiefe in radialer Richtung) verringert wird. Zum
einen wird dadurch die Gefahr des Eindringens von Spülmittel
oder Schmutz verringert. Zum anderen trägt eine solche Anordnung der
Wellenabdeckung dazu bei, den Unterdruck in dem Ringspalt zu verringern.
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In
einer Variante der Erfindung ist das erfindungsgemäße Rotationszerstäuberbauteil
ein Lenkluftring, in den die hülsenförmige Wellenabdeckung
integriert ist, wobei sich die hülsenförmige Wellenabdeckung
vorzugsweise an der Stirnseite des Lenkluftrings befindet und koaxial
zu diesem ausgerichtet ist. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit,
dass die hülsenförmige Wellenabdeckung
von dem Lenkluftring bezüglich
der Drehachse des Glockentellers schräg oder radial absteht.
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Eine
andere Variante der Erfindung sieht dagegen vor, dass das erfindungsgemäße Rotationszerstäuberbauteil
ein Zerstäubergehäuse mit
einem integrierten Lenkluftring ist. Der Lenkluftring und das Zerstäubergehäuse bilden
hierbei also ein einstückiges
Bauteil.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung ist das erfindungsgemäße Rotationszerstäuberbauteil dagegen
ein neuartiger Glockenteller, in den die hülsenförmige Wellenabdeckung integriert
ist, wobei die Wellenabdeckung vorzugsweise an der dem Lenkluftring
zugewandten Seite des Glockentellers angeordnet und koaxial zu dem
Glockenteller ausgerichtet ist.
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Die
hülsenförmige Wellenabdeckung
kann einstückig
an das erfindungsgemäße Rotationszerstäuberbauteil
angeformt werden, was jedoch eine Neukonstruktion des Rotationszerstäuberbauteils
erfordert.
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Es
besteht deshalb im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit,
dass die hülsenförmige Wellenabdeckung
als separates Bauteil ausgebildet ist und mit dem Rotationszerstäuberbauteil
mechanisch verbunden ist.
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Beispielsweise
kann die hülsenförmige Wellenabdeckung
in die Bohrung des Lenkluftrings eingepresst werden, die zur Durchführung der
Glockentellerwelle dient. Die hülsenförmige Wellenabdeckung
ist hierbei durch eine Pressverbindung mit dem Lenkluftring verbunden.
Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich der mechanischen Verbindung
des Rotationszerstäuberbauteils
mit der hülsenförmigen Wellenabdeckung
nicht auf eine Presspassung beschränkt, sondern auch mit anderen
Fügeverfahren realisierbar.
Beispielsweise kann die hülsenförmige Wellenabdeckung
durch eine Schweißverbindung, eine
Lötverbindung,
eine Schraubverbindung, eine Nietverbindung oder eine Klebeverbindung
mit dem Lenkluftring verbunden sein.
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Bei
der Ausbildung der hülsenförmigen Wellenabdeckung
als separates Bauteil kann die Wellenabdeckung aus einem anderen
Material bestehen als der Lenkluftring, was eine konstruktive Optimierung
der beiden Bauteile auf ihre jeweiligen technischen Funktionen hin
ermöglicht.
Beispielsweise kann die Wellenabdeckung aus Kunststoff bestehen.
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Es
wurde bereits vorstehend erwähnt,
dass die hülsenförmige Wellenabdeckung
vorzugsweise auch die technische Funktion hat, den Unterdruck in dem
Ringspalt zwischen dem Glockentel ler und dem Lenkluftring zu verringern,
um dem Eindringen von Reinigungsflüssigkeit oder Beschichtungsmittel
in den Ringspalt entgegen zu wirken. Vorzugsweise reduziert die
hülsenförmige Wellenabdeckung
deshalb die freie Spalttiefe in radialer Richtung im Vergleich zu
einem Rotationszerstäuber
ohne eine derartige Wellenabdeckung auf einen Wert im Bereich von 20%–90%, 20%–80%, 20%–70%, 20%–60%, 20%–50% oder
20%–40%,
wobei beliebige Zwischenwerte innerhalb dieser Wertebereiche möglich sind.
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Weiterhin
ist zu erwähnen,
dass die Erfindung nicht nur das vorstehend beschriebene neuartige
Rotationszerstäuberbauteil
(z.B. Glockenteller oder Lenkluftring) als Einzel- oder Ersatzteil
betrifft, sondern auch einen kompletten Rotationszerstäuber mit
einem derartigen neuartigen Rotationszerstäuberbauteil umfasst.
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Bei
einem derartigen erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber kann
der Glockenteller auch eine Außenspülung ermöglichen,
was beispielsweise aus der bereits eingangs zitierten Druckschrift
DE 94 19 641 U1 bekannt
ist, so dass der Inhalt dieser Druckschrift hinsichtlich der konstruktiven
Gestaltung des Glockentellers und des Rotationszerstäubers der vorliegenden
Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen ist. Zur Außenspülung des
Glockentellers kann deshalb auch bei dem erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber ein
Außenspülkanal vorgesehen sein,
der in dem Glockenteller verläuft
und in einen umlaufenden Ringraum mündet, der in der Stirnseite des
Glockentellers auf der dem Lenkluftring zugewandten Seite angeordnet
ist. Die hülsenförmige Wellenabdeckung
ist dann vorzugsweise an dem Lenkluftring des Rotationszerstäubers angebracht und
ragt in axialer Richtung bis in den Ringraum des Glockentellers
hinein, ohne den Glockenteller zu berühren. Die hülsenförmige Wellenabdeckung bildet hierbei
also mit dem zur Außenspülung des
Glockentellers dienenden Ringraum eine Art Labyrinthdichtung, wodurch
dem Eindringen von Reinigungsflüssigkeit
oder Beschichtungsmittel in den Ringspalt zwischen dem Glockenteller
und dem Lenkluftring wirksam entgegen gewirkt wird.
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Die
Erfindung kann beispielsweise bei einem Rotationszerstäuber eingesetzt
werden, bei dem der Lenkluftstrahl in axialer Richtung abgegeben
wird, was beispielsweise aus
DE 94 19 641 U1 bekannt ist. Darüber hinaus
eignet sich die Erfindung auch für Rotationszerstäuber, bei
denen der Lenkluftstrahl schräg
zur Drehachse des Glockentellers abgegeben wird oder sogar in radialer
Richtung, wobei in letzterem Fall der sogenannte Coanda-Effekt ausgenutzt wird,
was beispielsweise aus
DE
100 53 296 C2 bekannt. Der Inhalt dieser Druckschrift ist
deshalb der vorliegenden Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen,
was die konstruktive Gestaltung eines Rotationszerstäubers mit
einer radialen Lenkluftabgabe anbetrifft.
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Weiterhin
besteht bei dem erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber auch
die Möglichkeit,
das abgesprühte
Beschichtungsmittel elektrisch aufzuladen, was an sich bekannt ist.
Die elektrische Aufladung des Beschichtungsmittels kann beispielsweise durch
Außenelektroden
erfolgen, die beispielsweise von dem Zerstäubergehäuse schräg nach vorne abstehen. Es besteht
jedoch alternativ auch die Möglichkeit,
das Beschichtungsmittel durch Elektroden aufzuladen, die in den
Glockenteller integriert sind. Hierzu kann beispielsweise eine Frontelektrode
eingesetzt werden, die stirnseitig an dem Glockenteller hervorsteht.
Eine andere Möglichkeit
zur elektrischen Aufladung des Beschichtungsmittels besteht in dem Einsatz
einer Kanalelektrode, die in einen innerhalb des Glockentellers
verlaufenden Beschichtungsmittelkanal hineinragt. Ferner besteht auch
die Möglichkeit
einer elektrischen Aufladung des Lenkluftrings bzw. der Lenkluftdüsen.
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Weiterhin
umfasst die Erfindung nicht nur einen solchen erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber, sondern
auch eine komplette Beschichtungsanlage, wie beispielsweise einen
Lackierroboter, mit einem derartigen Rotationszerstäuber.
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Darüber hinaus
ist zu erwähnen,
dass die Erfindung nicht auf Nasslack-Rotationszerstäuber beschränkt, sondern
grundsätzlich
auch bei Pulver-Rotationszerstäubern
realisierbar ist.
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Weiterhin
umfasst die Erfindung auch die neuartige Verwendung einer Hülse als
Wellenabdeckung zur Abdeckung einer Glockentellerwelle in einem
Ringspalt zwischen einem Rotationszerstäuber und einem auf der Glockentellerwelle
montierten Glockenteller.
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Schließlich betrifft
die Erfindung auch ein neuartiges Reinigungsverfahren für den erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber, der
aufgrund der hülsenförmigen Wellenabdeckung
erstmals eine automatische Reinigung in einer automatischen Reinigungsanlage
ermöglicht,
wie sie beispielsweise aus
EP
0 333 040 B1 und
EP
1 367 302 A2 bekannt ist. Der Inhalt dieser beiden Druckschriften
ist deshalb der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der automatischen
Reinigung in vollem Umfang zuzurechnen.
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Eine
Besonderheit des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens
besteht dann darin, dass die Reinigungsflüssigkeit direkt auf den Bereich
zwischen dem Glockenteller und dem Lenkluftring gerichtet werden
kann, ohne dass dies zu den eingangs beschriebenen Problemen führt.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet oder
werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele anhand
der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Rotationszerstäubers,
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2 die
Querschnittsansicht aus 1 in teilweise aufgerissener
Form,
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3 eine
Querschnittsansicht eines Lenkluftrings des in den 1 und 2 dargestellten
Rotationszerstäubers,
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4 eine
Frontansicht des Lenkluftrings gemäß 3,
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5 ein
alternatives Ausführungsbeispiel eines
Lenkluftrings für
den Rotationszerstäuber
gemäß den 1 und 2,
-
6 eine
schematische Darstellung zur Verdeutlichung des Erfindungsprinzips
sowie
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7 eine
Querschnittsansicht eines Glockentellers mit einer Außenspülung in
Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Lenkluftring.
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Die
1 und
2 zeigen
einen erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber
1,
der weitgehend herkömmlich
aufgebaut ist und beispielsweise in
DE 102 33 198 A1 beschrieben ist, so dass
der Inhalt dieser Druckschriften hinsichtlich des Aufbaus und der
Funktionsweise des Rotationszerstäubers
1 der vorliegenden
Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen ist.
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Zur
Montage des Rotationszerstäubers
1 weist
dieser an seiner montageseitigen Stirnfläche einen Befestigungsflansch
2 mit
einem Befestigungszapfen
3 auf, der eine mechanische Befestigung
an einem Roboterarm eines Lackierroboters ermöglicht. Die Befestigung des
Rotationszerstäubers
1 an
dem Roboterarm ist in
DE
43 06 800 A1 beschrieben, so dass der Inhalt dieser Druckschrift
der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der Befestigung des Rotationszerstäubers
1 an
dem Roboterarm in vollem Umfang zuzurechnen ist.
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An
dem Rotationszerstäuber 1 kann
ein herkömmlicher
Glockenteller 4 angebracht werden, der im Betrieb des Rotationszerstäubers 1 durch
eine Druckluftturbine 5 mit einer hohen Drehzahl angetrieben
wird. Die Drehung des Glockentellers 4 führt hierbei
dazu, dass das in das Innere des Glockentellers 4 eingeführte Beschichtungsmittel
axial und insbesondere radial beschleunigt wird und an einer Glockentellerabrisskante
abgesprüht
wird.
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Der
Antrieb der Druckluftturbine 5 erfolgt hierbei durch Druckluft,
die von dem Lackierroboter über
den Befestigungsflansch 2 geführt wird, wobei die Zuführung der
Antriebsluft zur Vereinfachung nicht dargestellt ist.
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Zur
Formung des von dem Glockenteller 4 abgegebenen Sprühstrahls
ist weiterhin ein sogenannter Lenkluftring 6 vorgesehen,
der in der glockentellerseitigen Stirnfläche eines Gehäuses 7 des Rotationszerstäubers 1 angeordnet
ist. In dem Lenkluftring 6 sind mehrere axial ausgerichtete
und ringförmig
angeordnete Lenkluftdüsen 8, 9 vorgesehen, über die
im Betrieb des Rotationszerstäubers 1 ein
Lenkluftstrom axial außen
auf die kegelförmige Mantelfläche des
Glockentellers 4 geblasen werden kann. In Abhängigkeit
von der Menge und der Geschwindigkeit der aus den Lenkluftdüsen 8, 9 ausgeblasenen
Lenkluft wird auf diese Weise der Sprühstrahl geformt und die gewünschte Strahlbreite
eingestellt.
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Die
Zuführung
der Lenkluft für
die beiden Lenkluftdüsen 8, 9 erfolgt
hierbei durch jeweils eine Flanschöffnung 10, 11,
die in den Befestigungsflansch 2 des Rotationszerstäubers 1 angeordnet
ist. Die Position der Flanschöffnung 10, 11 innerhalb
der Stirnfläche
des Befestigungsflanschs 2 ist hierbei durch die Position
der entsprechenden Anschlüsse an
dem zugehörigen
Befestigungsflansch des Lackierroboters vorgegeben.
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Die
außen
liegenden Lenkluftdüsen 8 werden
hierbei in der eingangs beschriebenen herkömmlichen Weise durch eine Lenkluftleitung 12 versorgt,
die an der Außenseite
der Druckluftturbine 5 zwischen dem Gehäuse 7 und der Druckluftturbine 5 entlang
geführt
ist. Hierzu mündet
die Flanschöffnung 10 zunächst in
eine axial verlaufende Stichbohrung 13, die dann in eine
radial verlaufende Stichbohrung 14 übergeht, die schließlich an
der Außenseite eines
Ventilgehäuses 15 in
einen Zwischenraum zwischen dem Gehäuse 7 und dem Ventilgehäuse 15 mündet. Die
Lenkluft wird dann an der Druckluftturbine 5 vorbei in
einen sogenannten Luftraum 16 geführt, von wo sie schließlich durch
eine Stichbohrung 17 in dem Lenkluftring 6 zu
der Lenkluftdüse 8 gelangt.
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Die
Zuführung
der Lenkluft für
die ringförmig angeordneten
inneren Lenkluftdüsen 9 erfolgt
dagegen durch eine Lenkluftleitung 18, die von der Flanschöffnung 11 in
dem Befestigungsflansch 2 ausgehend axial und knickfrei
durch das Ventilgehäuse 15 hindurch
geht. Darüber
hinaus geht die Lenkluftleitung 18 auch axial durch eine
Lagereinheit 19 der Druckluftturbine 5. Der radiale
Abstand der Lenkluftleitung 18 von der Drehachse des Glockentellers 4 ist hierbei
größer als
der Außendurchmesser
des zur Vereinfachung nicht dargestellten Turbinenrads, so dass
die Lenkluftleitung 18 an der Außenseite des Turbinenrades
verläuft.
Die Lenkluftleitung 18 mündet dann glockentellerseitig
in einen weiteren Luftraum 20, der zwischen einem im Wesentlichen
zylindrischen Abschnitt 21 der Druckluftturbine 5 und
einer diesen umgebenden Abdeckung 22 angeordnet ist.
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In
der Mantelfläche
des Abschnitts 21 befinden sich mehrere Bohrungen 23,
die in der glockentellerseitigen Stirnfläche der Druckluftturbine 5 münden und
schließlich
in die Lenkluftdüsen 9 münden. Die
Bohrungen 23 in dem Abschnitt 21 der Druckluftturbine 5 bestehen
hierbei aus einer von der Mantelfläche des Abschnitts 21 ausgehenden
radial verlaufenden Stichbohrung und einer von der glockentellerseitigen
Stirnfläche 21 ausgehenden
axial verlaufenden Stichbohrung, was eine einfache Montage ermöglicht.
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Vorteilhaft
an der vorstehend beschriebenen Anordnung der zusätzlichen
Lenkluftleitung 18 ist zunächst die Tatsache, dass der
Durchmesser des Gehäuses 7 des
Rotationszerstäubers 1 durch
die zusätzliche
Lenkluftleitung 18 nicht vergrößert wird und auch der für die Druckluftturbine 5 verfügbare Bauraum
durch die Lenkluftleitung 18 nicht verringert wird.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lenkluftleitung 18 ist
in der knickfreien Führung
des Lenkluftstroms zu sehen, die strömungsdynamisch optimiert ist.
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Zwischen
dem Glockenteller 4 und dem Lenkluftring 6 befindet
sich hierbei ein umlaufender Ringspalt 24, dessen Boden
durch eine hülsenförmige Wellenabdeckung 25 gebildet
wird, wobei die hülsenförmige Wellenabdeckung 25 einstückig an
dem Lenk– luftring 6 angeformt
ist und koaxial zu der Drehachse des Glockentellers 4 ausgerichtet
ist.
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Die
hülsenförmige Wellenabdeckung
25 ermöglicht vorteilhaft
eine automatische Reinigung des Rotationszerstäubers
1 in einer automatischen
Reinigungsanlage, wie sie beispielsweise aus
EP 0 333 040 B1 und
EP 1 367 302 A2 bekannt
ist. Bei einer Reinigung des Rotationszerstäubers
1 mit dem montierten
Glockenteller
4 in einer automatischen Reinigungsvorrichtung
verhindert die hülsenförmige Wellenabdeckung
25 nämlich, dass
Reinigungsflüssigkeit
in den Ringspalt
24 zwischen dem Glockenteller
4 und
dem Lenkluftring
6 eindringt. Derartige Reste von Reinigungsflüssigkeit
in dem Ringspalt
24 könnten
nämlich
bei einem nachfolgenden Beschichtungsbetrieb zu einer Verunreinigung
der zu beschichtenden Werkstücke
durch Spritzer der Reinigungsflüssigkeit
führen.
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Darüber hinaus
greift die hülsenförmige Wellenabdeckung 25 die
Ursache derartiger Verunreinigungen an, nämlich den Unterdruck, der in
dem Ringspalt 24 durch die Lenkluftausblasung verursacht
wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die hülsenförmige Wellenabdeckung 25 die
freie Spalttiefe des Ringspalts 24 in radialer Richtung
verringert, was zu einer entsprechenden Reduzierung des Unterdrucks
in dem Ringspalt 24 führt.
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5 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Lenkluftrings 6', das mit dem
vorstehend beschriebenen und in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
des Lenkluftrings 6 weitgehend übereinstimmt, so dass zur Vermeidung
von Wiederholungen weitgehend auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird, wobei für
entsprechende Teile dieselben Bezugszeichen verwendet werden, die lediglich
zur Unterscheidung mit einem Apostroph gekennzeichnet sind.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass die hülsenförmige Wellenabdeckung 25' hierbei nicht
einstückig
mit dem Lenkluftring 6' verbunden
ist, sondern ein separates Bauteil bildet. Zur Montage wird die
hülsenförmige Wellenabdeckung 25' in eine Bohrung
in dem Lenkluftring 6' eingepresst,
so dass die hülsenförmige Wellenabdeckung 25' dann durch
eine Presspassung mit dem Lenkluftring 6' verbunden ist.
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Die
Ausgestaltung der hülsenförmigen Wellenabdeckung 25' als separates
Bauteil ermöglicht
es vorteilhaft, dass die hülsenförmige Wellenabdeckung 25' einerseits
und der Lenkluftring 6' andererseits aus
unterschiedlichen Materialien bestehen, was eine konstruktive Optimierung
der einzelnen Bauteile auf ihre jeweilige technische Funktion hin
ermöglicht. In
diesem Ausführungsbeispiel
besteht die hülsenförmige Wellenabdeckung 25' deshalb aus
Kunststoff.
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Die
schematische Darstellung in 6 verdeutlicht
das Erfindungsprinzip, ohne auf konstruktive Details einzugehen.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird deshalb ebenfalls auf die
vorstehende Beschreibung verwiesen, wobei für entsprechende Bauteile dieselben
Bezugszeichen verwendet werden, die lediglich zur Unterscheidung
durch zwei Apostrophe gekennzeichnet sind.
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Darüber hinaus
zeigt diese Zeichnung eine Glockentellerwelle 26'', die von der Wellenabdeckung 25'' hülsenförmig umgeben wird und dadurch vor
Verunreinigungen geschützt
ist.
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Schließlich zeigt
7 eine
Querschnittsansicht eines Glockentellers
27 und eines Lenkluftrings
28,
die im Wesentlichen aus der bereits eingangs zitierten Druckschrift
DE 94 19 641 U1 bekannt
sind, so dass hinsichtlich der konstruktiven Details und der Funktionsweise
auf die vorstehend zitierte Druckschrift verwiesen wird, während im
Folgenden nur die erfindungsgemäßen Besonderheiten
dieses Ausführungsbeispiels
erläutert
werden.
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Der
Glockenteller 27 weist zur Außenspülung des Glockentellers 27 Außenspülkanäle 29 auf, die
in einen Ringraum 30 münden,
der auf der dem Lenkluftring 28 zugewandten Seite des Glockentellers 27 angeordnet
ist, was an sich bekannt ist und in herkömmlicher Weise eine Ausspülung ermöglicht.
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Auf
der dem Glockenteller 27 zugewandten Stirnfläche des
Lenkluftrings 28 ist eine hülsenförmige Wellenabdeckung 31 einstückig angeformt,
wobei die Wellenabdeckung 31 in axialer Richtung bis in den
Ringraum 30 hinein ragt. Auf diese Weise bildet die hülsenförmige Wellenabdeckung 31 zusammen mit
dem Ringraum 30 eine Art Labyrinthdichtung, wodurch das
Eindringen von Reinigungsflüssigkeit
bzw. Beschichtungsmittel effektiv verhindert wird.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehenden beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.
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- 1
- Rotationszerstäuber
- 2
- Befestigungsflansch
- 3
- Befestigungszapfen
- 4,
4''
- Glockenteller
- 5
- Druckluftturbine
-
-
- 6,
6', 6''
- Lenkluftring
- 7
- Gehäuse
- 8,
8'
- Lenkluftdüsen
- 9,
9'
- Lenkluftdüsen
- 10
- Flanschöffnung
- 11
- Flanschöffnung
- 12
- Lenkluftleitung
- 13
- Stichbohrung
- 14
- Stichbohrung
- 15
- Ventilgehäuse
- 16
- Luftraum
- 17,
17'
- Stichbohrungen
- 18
- Lenkluftleitung
- 19
- Lagereinheit
- 20
- Luftraum
- 21
- Abschnitt
- 22
- Abdeckung
- 23
- Bohrungen
- 24
- Ringspalt
- 25,
25', 25''
- Wellenabdeckung
- 26''
- Glockentellerwelle
- 27
- Glockenteller
- 28
- Lenkluftring
- 29
- Außenspülkanäle
- 30
- Ringraum
- 31
- Wellenabdeckung