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Es
ist bekannt, an Ringspinnmaschinen Effektgarne mit Garnverdickungen
herzustellen, indem der Verzug des Streckwerkes kurzzeitig vermindert wird.
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Beim
Durchlauf derartiger Garnverdickungen durch den Fadenballon weitet
sich der Fadenballon auf, da die Masse des Garnes in diesem Bereich
größer ist
als die des Garnes zwischen den Garnverdickungen. Hierbei unterliegt
die Garnverdickung höherer
Zentrifugalbeschleunigung und damit auch größerer Fadenbruchgefahr. Darüber hinaus
besteht die Gefahr, dass die Garnverdickung mit der Garnverdickung
des einer Nachbarspindel zulaufenden Garnes, die dessen Fadenballon
gleichzeitig durchläuft und
aufweitet, in Berührung
kommt und dadurch zu Fadenbrüchen
führt.
Auch das Berühren
einer eventuell vorhandenen Ballonbegrenzungsscheibe sollte vermieden
werden.
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Der
Erfindung war demgemäss
die Aufgabe gestellt, ein Aufweiten des Fadenballons beim Durchlaufen
einer Garnverdickung in einem Effektgarn insoweit zu verhindern,
als dieses zu Fehlern führen kann.
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In
einer ersten Ausführungsform
kann dies dadurch erfolgen, dass der geläufige Balloneinengungsring
höhenverlagerbar
ist und seine Höhenverlagerung
in Abhängigkeit
vom Durchlaufen einer Garnverdickung durch den Fadenballon steuerbar ist.
Ein wirksames Einengen des Fadenballons wird bereits erreicht, wenn
der Balloneinengungsring während des
Durchlaufs einer Garnverdickung durch den Fadenballon nach oben
verlagert wird. Ein besonders wirksames Einengen des Fadenballons
wird jedoch dann erreicht, wenn der Balloneinengungsring dem Durchlauf
einer Garnverdickung gewissermaßen
folgt, er sich also zunächst
der zulaufenden Garnverdickung entgegen nach oben bewegt, der Garnverdickung
folgend dann nach unten geführt wird
um nach Durchlauf der Garnverdickung in seine Normalstellung zurück zu kehren.
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In
der US-PS 4,685,285 ist bereits ein Balloneinengungsring gezeigt,
der in mittels einer mit der Ringbank verbundenen Kolben/Zylindereinheit
bei seinem Nach-Oben-Wandern in Abhängigkeit von der Höhenstellung
der Ringbank und der sich demgemäß einstellenden
Länge des
Fadenballons zusätzlich
zum Nach-Oben-Wandern der Ringbank nach oben geführt wird. Das Verlagern des
Balloneinengungsringes in Bezug auf die Ringbank wird also nur durch
deren Höhenstellung
gesteuert. Ein Hinweis auf den Einsatz dieser Verlagerungseinrichtung
an Effekt-Ringspinnmaschinen zum Begrenzen des Fadenballons ist
dieser Druckschrift nicht zu entnehmen.
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Ein
wirksames Einengen eines durch eine Garnverdickung aufgeweiteten
Fadenballons ist bereits erreichbar, wenn der Balloneinengungsring
der zulaufenden Garnverdickung entgegen laufend nach oben bewegt
und nach Durchlauf derselben wieder in seine Normalstellung zurück bewegt
wird. Ein besonders wirksames Einengen des Fadenballons ist dadurch
möglich,
dass der Balloneinengungsring zunächst der zulaufenden Garnverdickung
entgegen nach oben, mit der Garnverdickung über seine Normalstellung hinaus
nach unten und dann wieder in seine Normalstellung bewegt wird.
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Da
die Durchlaufzeit einer Garnverdickung durch den Fadenballon in
Abhängigkeit
von der Garnliefergeschwindigkeit und der Länge der Garnverdickung sehr
kurz ist und im Bereich von einer bis eineinhalb Sekunden liegt,
das Verlagern des beweglichen Balloneinengungsringes bereits vor
Ankunft der Garnverdickung im Fadenballon einzuleiten. Das Steuergerät, das die
Garnverdickung auslöst,
müsste hierzu
der Vorrichtung, die den Balloneinengungsring verlagert, mit Vorlauf
ein entsprechendes Signal zuleiten.
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In
einer zweiten Ausführungsform
kann oberhalb des geläufigen
Balloneinengungsringes ein weiterer Balloneinengungsring angeordnet
wird, der fest mit dem geläufigen
Balloneinengungsring verbunden sein kann. Dabei kann der weitere
Balloneinengungsring im Wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisen
wie der geläufige
Balloneinengungsring, so dass er nur beim Durchlauf einer Garnverdickung
und der durch sie bewirkten Aufweitung des Fadenballons mit dem
Garn in Berührung
kommt.
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Die
DE 657 862 und die
DE 959 532 zeigen Ringspinnmaschinen
mit zwei übereinander
angeordneten Balloneinengungsringen, von denen der untere fest mit
der Ringbank verbunden ist, während der
obere über
die Höhenstellung
des unteren hinaus mittels einer Verlagerungsvorrichtung nach oben
verlagerbar ist. Beide Balloneinengungsringe sind dazu bestimmt,
den Fadenballon einzuengen und werden ständig vom Garn berührt. Ein
Hinweis darauf, beide Balloneinengungsringe fest mit der Ringbank
zu verbinden und den oberen Balloneinengungsring so anzuordnen,
dass er nur durch eine Garnverdickung berührt wird und ein Aufweiten
des Fadenballons nur beim Durchlauf einer Garnverdickung zu verhindern, ist
der Druckschrift nicht zu entnehmen. Auch einen Hinweis auf den
Einsatz zweier Balloneinengungsringe in Ringspinnmaschinen mit Effekteinrichtung
gibt die Druckschrift nicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
geht von einer Ringspinnmaschine aus, die eine Einrichtung aufweist,
mittels deren die Drehzahl der gesamten Ringspinnmaschine, zumindest
aber deren Spindeln, veränderbar
ist. Hier besteht die erfindungsgemäße Lösung darin, dass die Drehzahl
zumindest der Spindeln der Ringspinnmaschine beim Durchlauf einer Garnverdickung
durch den Fadenballon vorübergehend
vermindert wird. Durch dieses Vermindern zumindest der Drehzahl
der Spindeln wirkt auf den Fadenballon eine geringere Zentrifugalkraft,
so dass das Aufweiten des Fadenballons durch die Garnverdickung
in zulässigen
Grenzen gehalten werden kann.
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Auch
in diesem Falle erscheint es zweckmäßig, wenn die Drehzahlveränderung
bereist vor Einlaufen der Garnverdickung in den Fadenballon eingeleitet
wird. Dies kann durch ein Vorsignal der die Garnverdickung auslösenden Steuervorrichtung
erreicht werden.
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In
den Figuren der Zeichnung sind die verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei zeigen
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1 eine
Vorrichtung mit einem zusätzlich zu
seinem Nach-Oben-Wandern verlagerbaren Balloneinengungsring;
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2 eine
Vorrichtung zum raschen Verlagern des Balloneinengungsringes;
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3 eine
Vorrichtung mit zwei übereinander
angeordneten, fest miteinander verbundenen Balloneinengungsringen;
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4 eine
Ringspinnmaschine zum gleichlaufenden Vermindern der Spindeldrehzahl
beim Durchlauf einer Garnverdickung.
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In
den 1 und 2 ist jeweils eine Spindel 1 einer
Vielzahl von Spindeln einer Ringspinnmaschine dargestellt, bei der
auf einen Schaft 2 aufgesteckten Hülse 3 mit Garnwicklung 4 erkennbar
ist. Auf einer Ringbank 5 ist ein Ring 6 befestigt,
auf dem ein Läufer 7 umlaufen
kann. Oberhalb der Ringbank 5 ist ein Balloneinengungsring 8,
der den Ballon 9 des zulaufenden Garnes 10 zwischen
wanderndem Fadenführer 11 und
dem Läufer 7 einengt.
Dieser Balloneinengungsring wird mit fortschreitendem Nach-Oben-Bewegen
der Ringbank 5 ebenfalls derart mit verminderter Hubhöhe nach
oben geführt, dass
er den Fadenballon 9 etwa am unteren Drittel seiner Höhe stützt und
an einem unzulässigen
Aufweiten hindert.
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Beim
Zulauf einer effekterzeugenden Garnverdickung 12 in den
oberen Bereich des Fadenballons 9 wird der Balloneinengungsring 8 gemäß Pfeil A
nach oben in die Stellung 8' bewegt,
in der er ein Aufweiten des Fadenballons in diesem Bereich einengt.
Beim weiteren Durchlauf der Garnverdickung auch in den unteren Bereich
des Fadenballons wird der Balloneinengungsring gemäß Pfeil
B wieder in seine Normalstellung geführt, da die nunmehr auch im
unteren Bereich des Fadenballons wirksam werdende Aufweitung desselben
der Aufweitung im oberen Bereich entgegen wirkt. In manchen Fällen kenn es
vorteilhaft sein, den Balloneinengungsring 8 mit der Garnverdickung 12 gemäß Pfeil
C über
seine normale Stellung hinaus in den unteren Bereich des Fadenballons
in die Stellung 8" zu
führen,
um ein Aufweiten des Fadenballons auch in diesem Bereich zu verhindern.
Nach vollständigem
Durchlauf der Garnverdickung durch den Fadenballon kann der Balloneinengungsring 8 gemäß Pfeil
D wieder in sein Normalstellung zurück geführt werden.
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Der
Balloneinengungsring 8 ist an einer Schiene 13 befestigt,
für deren
rasches Verlagern je nach Ausführungsform
ihrer Aufhängung
unterschiedliche Ausführungsformen
möglich
sind. In 2 ist eine Ausführungsform
für eine
an flexible Zugbänder 14 angehängte Schiene 13 für die Balloneinengungsringe 8 dargestellt.
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Ein
Schaltwerk 15 zum Steuern des Kopsaufbaues weist eine Trommel 16 auf,
auf die das Zugband 14 allmählich aufgewunden wird und
die Balloneinengungsringe 8 nach oben verlagert werden. Das
Zugband ist über
ortsfeste Umlenkscheiben 17 geführt. Zwischen zwei Umlenkscheiben
ist eine Auslenkrolle 18 angeordnet, die an einem Schwenkarm 19 gelagert
ist, der seinerseits ortsfest schwenkbar gelagert ist. Der Schwenkarm
ist mittels einer drehbaren Kurvenscheibe, bspw. eines Exzenters 20 schwenkbar,
dessen Drehbewegung durch ein Signal zum Herstellen einer Garnverdickung 12 auslösbar ist.
Die Drehbewegung des Exzenters erfolgt zeitverzögert dann, wenn die erzeugte
Garnverdickung durch den Fadenballon 9 läuft.
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3 zeigt
eine Spindel 2, bei der dem Balloneinengungsring 8 ein
weiterer Balloneinengungsring 81 zugeordnet ist, der fest
mit dem Balloneinengungsring 8 verbunden ist und über diesem
steht. Der gegenseitige Abstand der beiden Balloneinengungsringe 8 und 81 hängt von
den Höhe
des Fadenballons 9 ab und kann mit zunehmender Ballonhöhe zunehmen.
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Wenn
der Durchmesser des Balloneinengungsringen 81 annähernd demjenigen
des Balloneinengungsringes 8 entspricht, ergibt sich der
Vorteil, dass er beim Durchlauf der Garnabschnitte zwischen den
Garnverdickungen 12 infolge des sich nach oben verjüngenden
Fadenballons vom Garn nicht berührt wird.
Er beeinflusst also das Garn nicht und kann bspw. die Fortpflanzung
der Drehung zum Spinndreieck nicht behindern. Beim Durchlauf einer
Garnverdickung durch den Fadenballon legt diese sich jedoch an den
zusätzlichen
Balloneinengungsring 81 an, wodurch ein Aufweiten des Fadenballons
verhindert wird.
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In 4 ist
das Prinzip einer Vorrichtung an einer Ringspinnmaschine zum Herstellen
von Effektgarn zum Verändern
der Spindeldrehzahl beim Durchlauf einer Garnverdickung 12 durch
den Fadenballon 9 dargestellt. Die Vorrichtung weist ein Steuergerät 21 auf,
das dazu eingerichtet ist, Signale zum Herstellen der Garnverdickungen
auszusenden. Eines dieser Signale beschleunigt den Antriebsmotor 22,
der die Eingangswalze 23 und die Mittelwalze 24 des
Streckwerkes 25 antreibt und demgemäß den Hauptverzug zwischen
der Mittelwalze 24 und der Ausgangswalze 26 vermindert.
Dies erzeugt die beabsichtigte Garnverdickung.
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Gleichzeitig
geht eines der Signale des Steuergerätes 21 an einen Antriebsmotor 27,
der über
einen Tangentialriemen 28 die Spindeln 1 antreibt.
Es ist hier nur eine Spindel dargestellt, die übrigen sind durch ihre strichpunktierten
Achsen angedeutet. Dieses Signal verändert zeitgleich mit dem die
Garnverdickung erzeugenden Signal die Drehzahl des Antriebsmotors 27 und
damit der Spindeln 1 während des
Durchlaufs einer Garverdickung 12 durch den Fadenballon 9.
Ein Vermindern der Spindeldrehzahl übt geringere Zentrifugalbeschleunigung
auf die Garnverdickung aus und vermindert das Aufweiten des Fadenballons
während
des Durchlaufs einer Garnverdickung durch den Fadenballon.
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Ein
Vermindern der Spindeldrehzahl bei gleichbleibender Drehzahl der
Ausgangswalze 26 vermindert die Garndrehung. Dies erfolgt
hier vorteilhaft beim Durchlaufen einer Garnverdickung 12 durch
den Fadenballon 9. Das Vermindern der Garndrehung fällt also
mit der Dickstelle im Garn zusammen und vermeidet ein Überdrehen
des Garnes in diesem Abschnitt desselben.
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In
manchen Fällen
kann es sich aber ergeben, dass ein Erhöhen der Drehzahl ein Aufweiten des
Fadenballons verhindert. Dies ist bspw. dann der Fall, wenn der
Anpressdruck des Läufers
an den Ring zu gering ist, um diejenige Zugkraft im Garn zu erzeugen,
die erforderlich wäre,
das Aufweiten des Fadenballons zu verhindern.
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Es
ist aber auch möglich,
die Drehzahl der ganzen Ringspinnmaschine zu verändern, wenn eine Garnverdickung 12 einen
Fadenballon 9 durchläuft.
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Das
Problem des Aufweitens des Fadenballons beim Durchlauf einer Dickstelle
tritt vor allem dann auf, wenn die Aufwindespannung im Garn im Verlaufe
des Aufbaus des Kopses gering ist. Dies ist insbesondere in dessen
unterem Bereich der Fall. In manchen Fällen ist es daher ausreichend,
das Höhenverlagern
des Balloneinengungsringes bzw. das Verändern der Drehzahl der Spindeln
auf das untere Drittel oder die untere Hälfte des Kopsaufbaues zu beschränken.
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Es
versteht sich, dass dieses Vermindern der Spindeldrehzahl mit dem
Verlagern des Balloneinengungsringes 8 nach 1 oder
mit dem Anordnen zweier Balloneinengungsringe 8 und 81 nach 3 kombiniert
werden kann, um ein besonders wirksames Vermindern des Aufweiten
des Fadenballons 9 beim Durchlauf einer Garnverdickung
durch den Fadenballon zu erreichen oder die Vorteile der unterschiedlichen
Vorrichtungen zu kombinieren.
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- 1
- Spindel
- 2
- Schaft
- 3
- Hülse
- 4
- Garnwicklung
- 5
- Ringbank
- 6
- Ring
- 7
- Läufer
- 8
- Balloneinengungsring
- 9
- Fadenballon
- 10
- Garn
- 11
- Fadenführer
- 12
- Garnverdickung
- 13
- Schiene
- 14
- Zugbänder
- 15
- Schaltwerk
- 16
- Trommel
- 17
- Umlenkscheiben
- 18
- Auslenkrolle
- 19
- Schwenkarm
- 20
- Exzenter
- 21
- Steuergerät
- 22
- Antriebsmotor
von Eingangs- und Mittelwalze
- 23
- Eingangswalze
- 24
- Mittelwalze
- 25
- Streckwerk
- 26
- Ausgangswalze
- 27
- Antriebsmotor
der Spindeln
- 28
- Tangentialriemen
- 81
- zusätzlicher
Balloneinengungsring