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Die
Erfindung betrifft ein Gleichlaufdrehgelenk mit einer ringförmigen Anschlußkappe aus
Blech zur Befestigung einer Dichtmanschette. Die Dichtmanschette
kann in Form eines Rollbalges oder Faltenbalges ausgeführt sein,
wobei sie mit einem größeren Durchmesser
an der Anschlußkappe
befestigt ist und mit einem kleineren Durchmesser auf einer in das
Gelenkinnenteil des Gleichlaufgelenks eingesteckten Welle zur Abdichtung
des offenen Gelenkraumes aufsitzt. Das Gelenkaußenteil kann als Scheibengelenk
mit im wesentlichen zylindrischem Grundkörper ausgeführt sein oder als Monoblock-Gelenk
mit einstückig
angeformtem Bodenteil und Gelenkzapfen. Die vorliegende Erfindung
erstreckt sich auf alle bekannten Gleichlaufgelenkbauarten und umfaßt damit
sowohl Axialfestgelenke als auch Verschiebegelenke.
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Aus
der
JP 09-142 84 A ist
eine Anschlusskappe zur Befestigung einer Dichtmanschette am Gelenkaußenteil
eines Gleichlaufdrehgelenks bekannt, bei der ein erweiterter und
ungefalzter Endabschnitt an der Anschlusskappe in eine umlaufende
Außennut
auf dem Gelenkaußenteil
eingerastet ist. Ein an den Endabschnitten anschließender Ringabschnitt
der Anschlußkappe
sitzt auf einem zylindrischen Sitzbereich des Gelenkaußenteils
auf.
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Aus
der
DE 100 20 640
A1 und der
DE
100 20 641 A1 ist jeweils ein Anschlussstück zur Befestigung
einer Manschette am Außenteil
eines Universalgelenks bekannt, das mit einem zylindrischen Abschnitt
auf einer zylindrischen Befestigungsumfangsfläche des Außenteils aufsitzt. Innerhalb
des zylindrischen Abschnitts des Anschlussstücks sind nach außen weisende
ausgeprägte
Verbindungsrille ausgebildet, die während des Aufschiebens des
Anschlussstücks
auf das Außenteil
einen Druckausgleich zwi schen dem abzudichtenden Inneren des Universalgelenks
und der Umgebung herstellen, bis nach vollständigen Aufschieben zusätzliche
Dichtungsmittel zwischen Anschlussstück und Außenteil wirksam werden. Nach
Erreichen dieses Zustands wird ein Endabschnitt des Anschlußstücks zur
Herstellung eines Formschlusses in eine umlaufende Außennut am Außenteil
eingeformt.
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Aus
der
DE 102 21 438
A1 sind Anschlußkappen
für Faltenbälge bekannt,
die eine zylindrische Sitzhülse
mit nach innen vorstehenden Formationen umfassen, wobei letztere
linienförmig
auf einem ringzylindrischen Sitzbereich eines Gelenkaußenteils
eines Gleichlaufdrehgelenks mit Vorspannung aufsitzen. Im übrigen bildet
sich ein umlaufender Ringspalt zwischen der Hülse der Anschlußkappe und
der zylindrischen Außenfläche des
Gelenkaußenteils.
Die Abdichtung zwischen Faltenbalgkappe und Gelenkaußenteil
erfolgt im Bereich der Stirnfläche
des Gelenkaußenteils
bzw. der Anschraubfläche
der Faltenbalgkappe.
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Durch
die vorbeschriebene Konfiguration kann in den Ringraum, der nur
von den einzelnen nach innen vorstehenden Formationen unterbrochen ist,
von außen
im Betrieb Schmutz und Wasser eindringen. Bei abgestelltem Fahrzeug
kann dieses Wasser als sogenanntes Rostwasser abtropfen, was auf
sauberen Garagenböden
deutlich erkennbar ist. Dies führt
zu Irritationen der Fahrzeugbesitzer bzw. zu Beanstandungen durch
die Fahrzeugbesitzer, die Undichtigkeiten am Fahrzeug vermuten oder
grundsätzlich
keine Verschmutzungen des Garagenbodens durch Rostwasser akzeptieren.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Anordnung aus Gleichlaufgelenk und Anschlußkappe bereitzustellen, die
eine leichte Montierbarkeit der Anschlußkappe auf dem Gelenkaußenteil
weiterhin ermöglicht,
dabei übermäßige Radialkräfte vermeidet,
die zur Verformung des Gelenkaußenteils
führen
könnten,
und das obenbezeichnete Problem des Rostwassers vermeidet.
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Die
Lösung
hierfür
besteht in einem Gleichlaufdrehgelenk mit einer ringförmigen Anschlußkappe aus
Blech zur Befestigung einer Dichtmanschette, wobei das Gelenkaußenteil
des Gleichlaufdrehgelenks zylindrische Sitzflächen für die Anschluß kappe aufweist,
und die Anschlußkappe
einen ringzylindrischen Sitzbereich aufweist, in dem einzelne nach
innen weisende längsverlaufende
radiale Einprägungen
ausgebildet sind, wobei der Sitzbereich sich auf einer ersten zylindrischen
Sitzfläche
des Gelenkaußenteils,
die einen kleineren Durchmesser hat, mittels der Einprägungen abstützt und
auf einer zylindrischen zweiten Sitzfläche des Gelenkaußenteils,
die einen größeren Durchmesser
hat, umlaufend dichtend unmittelbar aufsitzt, was durch eine geeignete Passung
erreicht werden kann. Hiermit wird bei geringstem Aufwand eine zusätzliche
umlaufende Abdichtpaarung geschaffen, die die Verwendung bekannter
Abdichtkappen ermöglicht
und bei der Herstellung des Gelenkaußenteils nur zu geringstem Mehraufwand
führt,
indem beim Überdrehen
des Gelenkaußenteils
ein Durchmessersprung zwischen den zwei zylindrischen Sitzflächenabschnitten
vorgesehen werden muß.
Das relativ große
Volumen des Ringspaltes zwischen der Anschlußkappe und dem Gelenkaußenteil
im Bereich der Einprägungen
wird hiermit nach außen
verschlossen, so daß kein Schmutzwasser
mehr eintreten kann und damit kein Rostwasser mehr austreten kann.
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In
bevorzugter Ausführung
ist vorgesehen, daß der
erste Sitzflächenbereich
und der zweite Sitzflächenbereich
sich axial unmittelbar aneinander anschließen. Weiterhin wird vorgeschlagen,
daß die Sitzhülse von
ihrem freien Ende aus betrachtet axial hinterschnittfrei ist. Weiterhin
ist vorgesehen, daß die einzeln
nach innen weisenden Einprägungen
Längsrippen
sind. Weiterhin wird vorgeschlagen, daß das freie Ende der Sitzhülse eine
konische Erweiterung umfaßt.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, daß die
Anschlußkappe
von der Sitzhülse
aus in eine radiale Anschraubfläche übergeht,
an deren Innenumfang eine Trägerhülse für die Dichtmanschette
ansetzt. Schließlich
wird vorgeschlagen, daß am
Grundkörper des
Gelenkaußenteils
und in der Anschraubfläche der
Anschlußkappe
umfangsverteilte Durchgangslöcher
ausgebildet sind.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachstehend
beschrieben.
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1 zeigt
die erfindungsgemäße Kombination
eines Gelenkaußenteils
eines Gleichlaufdrehgelenks mit einer Anschlußkappe zur Befestigung einer Dichtmanschette;
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2 zeigt
eine vergrößerte Einzelheit
aus 1;
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3 zeigt
eine Einzelheit der Anordnung nach 1 in einem
abweichenden Schnitt;
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Kombination
eines Gelenkaußenteils
mit einer Anschlußkappe
zur Befestigung einer Dichtmanschette im Querschnitt entsprechend
der Schnittlinie nach 1;
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5 zeigt
eine vergrößerte Einzelheit
der 4.
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In 1 ist
eine Einheit aus einem Gelenkaußenteil 11 in
Scheibenform und einer Anschlußkappe 12 aus
Blech in montierter Stellung im Längsschnitt erkennbar. Das Gelenkaußenteil
bildet im wesentlichen einen ringzylindrischen Scheibenkörper, in dessen
Innenfläche 13 umfangsverteilt
Kugelbahnen 141 , 142 eines Gegenbahngelenkes erkennbar
sind. Diese Einzelheiten sind für
die vorliegende Erfindung von nachrangiger Bedeutung. In dem ringzylindrischen
Körper
sind umfangsverteilte Durchgangslöcher 151 , 152 geschnitten dargestellt, die dem Einstecken
von Befestigungsschrauben dienen, die das Gelenkaußenteil
mit einem Anschlußflansch
verbinden sollen.
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Der
ringzylindrische Grundkörper 12 des
Gelenkaußenteils 11 umfaßt einen
ersten zylindrischen Sitzflächenbereich 16,
der ungefähr
die halbe axiale Länge
des Grundkörpers
ausmacht, sowie einen zweiten zylindrischen Sitzflächenbereich 17 von
größerem Durchmesser,
der dementsprechend ebenfalls die halbe Länge des Grundkörpers 12 umfaßt. Auf
den beiden Sitzflächenbereichen
sind Teile der Anschlußkappe 21 in
noch näher
zu beschreibender Weise aufgezogen. Die Anschlußkappe 21 umfaßt eine
im wesentlichen zylindrische Sitzhülse 22, deren Innendurchmesser
so bemessen ist, daß sie
umlaufend abdichtend, nämlich
mit Übergangspassung oder
im Preßsitz
auf dem zweiten Sitzflächenbereich 17 des
Gelenkaußenteils
unmit telbar aufsitzt. An diesen schließt sich eine radiale Anschraubfläche 23 an, die
an der äußeren Stirnfläche 18 des
Gelenkaußenteils
anliegt und Durchgangslöcher 241 , 242 in
Zuordnung zu den Durchgangslöchern 151 , 152 aufweist. Am
inneren Umfang der Anschraubfläche 23 setzt eine
Trägerhülse 25 an,
die im wesentlichen zylindrisch ist und an deren freien Ende eine
Dichtmanschette, d. h. insbesondere ein Faltenbalg oder ein Rollbalg,
zur Abdichtung des Gelenks befestigt wird. Hierbei kann z. B. ein
Wulst einer derartigen Manschette in das freie Ende eingebördelt werden
oder ein Bund einer solchen Dichtmanschette mit einem Spannband
außen
auf dem freien Ende der Trägerhülse 25 aufgezogen
werden. Da die im wesentlichen zylindrische Sitzhülse 22 umlaufend
auf dem zweiten Sitzflächenbereich 17 unmittelbar
aufsitzt, dichtet sie in diesem Bereich Gelenkaußenteil und Anschlußkappe ohne
weitere Dichtungsmaßnahmen
hermetisch ab. Das der Trägerhülse 25 entgegengesetzte Ende
der Sitzhülse 22 ist
zu einem Einführkonus 26 aufgeweitet,
der das Aufschieben der Sitzhülse 22 auf
das Gelenkaußenteil 11 erleichtert.
Zwischen der Sitzhülse 22 und
dem ersten Sitzflächenbereich 16 ist
in dem gezeigten Querschnitt ein Ringspalt 31 erkennbar.
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2 zeigt
eine Einzelheit aus 1 in vergrößerter Darstellung, wobei gleiche
Einzelheiten mit gleichen Bezugsziffern belegt sind. Auf die vorhergehende
Beschreibung der 1 wird Bezug genommen.
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3 zeigt
eine Einzelheit ähnlich
der in 2 gezeigten in einem abweichenden Radialschnitt
zwischen zwei Durchgangsbohrungen 15 bzw. Durchgangslöchern 24.
Im übrigen
sind gleiche Einzelheiten wie in 1 und 2 mit
gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Der Hülsenabschnitt 22 sitzt auf
dem Sitzflächenbereich 17 in
gleicher Weise auf wie in 1 gezeigt,
dagegen ist dem Sitzflächenbereich 16 eine
rillenförmige
Einprägung 27 in
der Hülse 22 zugeordnet,
die im wesentlichen in Linienkontakt mit Preßsitz unmittelbar auf dem Sitzflächenbereich 16 aufsitzt.
Die Einprägung 27 ist
weniger formsteif als die Sitzhülse 22,
so daß der
entsprechende Abschnitt der Sitzhülse 22 relativ leicht
auf das Gelenkaußenteil 12 aufgeschoben
werden kann, dabei jedoch die Zentrierung der Anschlußkappe 21 gegenüber dem
Gelenkaußenteil 12 auf
der gesamten Länge
sicherstellt.
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In 4 ist
ein Querschnitt durch das Gelenkaußenteil mit aufgeschobener
Anschlußkappe 21 im Bereich
der Sitzfläche 16 gezeigt.
Am Gelenkaußenteil
sind die bereits in 1 angesprochenen Einzelheiten
der umfangsverteilten Durchgangslöcher 15 sowie der
umfangsverteilten Kugelbahnen 141 , 142 erkennbar. Weiterhin ist sichtbar,
daß die
Sitzhülse 22 der
Anschlußkappe 21 jeweils
mittig zwischen zwei Durchgangslöchern 15 mit
rillenförmigen
Einprägungen 27 versehen
ist, die etwa linienförmig
mit Vorspannung auf der Sitzfläche 16 des
Gelenkaußenteils 11 unmittelbar
aufsitzen. Hiermit entsteht jeweils zwischen zwei Einprägungen 27 ein
Ringspalt 31 zwischen dem Ringkörper 12 des Gelenkaußenteils 11 und
der Hülse 22 der
Anschlußkappe 21.
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In 5 sind
gleiche Einzelheiten wie in 4 mit gleichen
Bezugsziffern belegt. Die Einprägung 27 und
der Ringspalt 31 sind in dieser Darstellung deutlicher
erkennbar. Auf die Beschreibung der 4 wird Bezug
genommen.
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- 11
- Gelenkaußenteil
- 12
- Grundkörper
- 13
- Innenfläche
- 14
- Kugelbahn
- 15
- Durchgangsloch
- 16
- Sitzfläche
- 17
- Sitzfläche
- 18
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- 19
-
- 20
-
- 21
- Anschlußkappe
- 22
- Sitzhülse
- 23
- Anschraubfläche
- 24
- Durchgangsloch
- 25
- Trägerhülse
- 26
- Erweiterung
- 27
- Einprägung
- 28
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- 29
-
- 30
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- 31
- Ringspalt