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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sperrvorrichtung für eine Tür oder ein
Fenster mit einem Sperrelement, das aus einer Schließstellung
in eine Sperrstellung bewegbar ist, um in der Sperrstellung ein
Schließen
der Tür
zu verhindern, mit einem vorgespannten Element, dessen Vorspannungskraft
ein Bewegen des Sperrelements in die Sperrstellung bewirkt, mit
einer Haltevorrichtung, die das Sperrelement entgegen der Vorspannungskraft
in der Schließstellung
lösbar
hält, und
mit einem Löseelement,
das beim Schließen
der Tür
oder des Fensters ein Lösen
des Sperrelements aus der Schließstellung bewirkt.
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Außentüren, beispielsweise
Haustüren und/oder
Wohnungstüren,
weisen an der Außenseite des
Türblatts üblicherweise
keine Türklinke
sondern einen Türknauf
auf. Dies hat zur Folge, dass eine derartige Tür von außen nicht ohne einen Aufschließvorgang
mit einem Schlüssel
geöffnet
werden kann. Wenn nun eine Person durch die Tür hinausgeht, sollte sie einen
Schlüssel
mitführen
oder das ungewollte Zuschlagen bzw. Zufallen der Tür, beispielsweise
durch einen Windstoß,
verhindern.
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In
der
DE 39 04 961 C2 ist
eine Aussperr-Sicherungsvorrichtung mit einem schwenkbaren Sperrteil
offenbart, welches an einem Türrahmen
anschlägt.
Bei ei nem Schließen
der Tür
wird ein mit einem Gewichtsstück
versehener Hebelarm des Sperrteils durch einen Impuls verschwenkt,
der beim Auftreffen des Gewichtsstücks auf den Türrahmen
auf selbiges einwirkt. Das Sperrteil gelangt somit in eine Position,
in der ein zweiter, dem Gewichtsstück gegenüberliegender Hebelarm an dem
Türrahmen
anliegt. Ein weiteres Verschwenken des Sperrteiles aufgrund der
Gewichtskraft des ersten Hebelarms wird durch das Anliegen des zweiten
Hebelarms an dem Türrahmen
verhindert.
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Beim Öffnen der
Tür wird
aufgrund der Gewichtskraft des Gewichtsstückes an dem ersten Hebelarm
die Rotation des Sperrteiles fortgesetzt, so dass der vorher am
Türrahmen
anliegende, zweite Hebelarm weiter verschwenkt wird. Dieser Hebelarm weist
nun im Wesentlichen zu dem Türrahmen
hin und sorgt für
einen Minimalabstand zwischen Türrahmen
und Türblatt.
Die Gewichtskraft des Gewichtsstückes
bewirkt, dass das Sperrteil stabil in dieser Position verbleibt.
Um die Tür
zu schließen,
muss eine Person durch Anheben des Gewichtsstückes das Sperrteil zurückschwenken.
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Bei
einem langsamen und vorsichtigen Schließen der Tür kann diese geschlossen werden, ohne
dass das Sperrteil so weit verschwenkt wird, dass es bei einem erneuten Öffnen in
eine sperrende Position verschwenkt wird. Die Tür kann dann, auch ungewollt,
ins Schloss fallen.
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Die
DE 340 299 C offenbart
eine mit einem Türschloss
vereinigte Sperrvorrichtung an Türen, durch
welche das Zuschlagen derselben verhindert wird. Es ist vorgesehen,
dass oberhalb einer Türdrückerfalle
eine von dieser beim Zurückführen derselben
beeinflusste, mit einem Anschlagnocken versehene Büchse angeordnet
ist, welche auf einen drehbar gelagerten Bolzen gleitend und entgegen
der Wirkung einer Feder geführt
wird und mit dem Bolzen durch einen schneckenförmigen Schlitz und einen in diesem
gleitenden Zapfen in Verbindung steht, derart, dass beim Zurückführen der
Büchse
durch die Türfalle
der Bolzen eine Vierteldrehung ausführt und den winkelrecht aufgenieteten
Sperrarm aus der waagerechten Sperrlage in die senkrechte Freistellung überführt.
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Die
DE 322 375 C offenbart
einen Türzuschlaghinderer
mit beim Öffnen
der Tür
selbsttätig unter
Einfluss einer ersten Feder in Sperrstellung vorrückenden
Sperrriegel. Es ist vorgesehen, dass bei eingerückter Stellung des Sperrriegels
der diese Stellung sichernde Schieber nach außen vortritt, um unmittelbar
beim Schluss der Tür
entgegen der Wirkung einer zweiten Feder von der Türzarge nach
innen gedrängt
zu werden, wodurch die Sicherung des Riegels ausgeschaltet wird,
so dass beim Wiederöffnen
der Tür
der Sperrriegel selbsttätig
unter Einwirkung der ersten Feder nach außen vorrückt.
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Die
WO 97/47842 A1 offenbart eine Sicherheitsvorrichtung zum Halten
einer Tür
oder ähnlichem
in einer oder an einem Rahmen angelehnten Sicherheitsposition. Die
Vorrichtung weist eine längliche
Strebe auf, die mit ihrem proximalen Ende an der Kante der Tür befestigt
ist und deren distales Ende in der Sicherheitsposition an dem Rahmen
anliegt, so dass ein vollständiges
Schließen
der Tür
in dem Rahmen verhindert wird. Die Strebe kann aus der Sicherheitsposition
gegen eine Vorspannungskraft versetzt werden, um ein Schließen der
Tür zu
ermöglichen.
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Die
DE 195 22 254 C2 offenbart
einen pneumatischen Türpuffer
zum Verhindern des Zuschlagens einer sich drehenden oder gleitenden
Tür, Klappe,
Schublade oder dergleichen. Mit Hilfe dieses Türpuffers wird eine offen stehende
Tür beim
heftigen Zuschlagen unmittelbar vor der Schließstellung gebremst und nach
dem Abbremsen selbsttätig
geschlossen.
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Vor
diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
verbesserte Sperrvorrichtung für
eine Tür
bereitzustellen, die auf einfache Weise zuverlässig ein Zufallen der Tür verhindert.
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Diese
Aufgabe wird von einer Sperrvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist bei
einer gattungsgemäßen Sperrvorrichtung
vorgesehen, dass die Sperrvorrichtung an einer Innenkante eines
Türblattes
der Tür
oder eines Fensterflügels
des Fensters an der einer Tür-
oder Fensteraufhängung
gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist, dass das Sperrelement ein in einer vertikalen
und zu dem Türblatt
oder Fensterflügel
senkrechten Ebene schwenkbarer zweiarmiger Hebel ist, der mit einem
ersten Hebelarm an einer durch einen Türrahmen oder Fensterrahmen
gebildeten Anschlagfläche
anschlägt,
und mit dem zweiten Hebelarm mit der Haltevorrichtung zusammenwirkt,
und dass die Sperrvorrichtung als eine Baugruppe ausgeführt ist.
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Bei
einer geöffneten
Tür ist
das Sperrelement entweder durch die Haltevorrichtung derart gehalten,
dass ein Schließen
der Tür
möglich
ist, oder durch eine aufgrund der Vorspannung wirkende Kraft in
eine Sperrstellung bewegt. In dieser Sperrstellung sorgt das Sperrelement
für einen
minimalen Abstand zwischen einem Rahmen und der Tür oder einem Fenster.
Somit wird zuverlässig
und auf einfache Weise ein ungewolltes Zuschlagen bzw. Zufallen
der Tür
oder des Fensters verhindert. Ein Löseelement ist vorgesehen, das
beim Schließen
der Tür
oder des Fensters ein Lösen
des Sperrelements aus der Schließstellung bewirkt. Auf diese
Weise ist ein einmaliges Schließen
möglich
und bei einem erneuten Öffnen
der Tür
oder des Fensters bewegt sich das Sperrelement automatisch in die
Sperrstellung.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung
sieht vor, dass die Haltevorrichtung einen Magnet zum Festhalten
des Sperrelements aufweist.
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Bevorzugt
weist bei der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung
die Haltevorrichtung einen Stift auf, der der in Richtung des Sperrelements
verschiebbar ist, um dieses von dem Magnet zu lösen.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung
ist das vorgespannte Element eine Zugfeder. Alternativ kann das vorgespannte
Element eine Spiralfeder sein. Eine weitere vorteilhafte Sperrvorrichtung
gemäß der Erfindung sieht
als vorgespanntes Element ein elastisches Band, beispielsweise ein
Gummiband, vor.
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Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung
als Baugruppe nachträglich
an einer Tür oder
einem Fenster montierbar.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung
anhand der beigefügten
Figuren beispielhaft näher
erläutert. Diese
zeigen in:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung in einer
Schließstellung;
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2 die
Sperrvorrichtung aus 1 bei geschlossener Tür;
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3 die
Sperrvorrichtung aus 2 in Sperrstellung; und
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4 eine
Vorderansicht der Sperrvorrichtung aus 1 in Schließstellung.
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In
der 1 ist eine Sperrvorrichtung 1 von der
Seite betrachtet dargestellt. Die Sperrvorrichtung ist an einer
Innenkante 2 eines Türblattes 3 mittels Befestigungsschrauben 4 angebracht.
Das Türblatt 3 ist
mit einer nach außen
weisenden Anlagefläche 5 einer
nach innen weisenden Anschlagfläche 6 eines Türrahmens 7 gegenüberliegend
angeordnet. Obwohl nachfolgend die Sperrvorrichtung 1 an
einer Tür befestigt
beschrieben wird, ist es selbstverständlich, dass sie in gleicher
Weise ein Zuschlagen eines Fensters o. ä. verhindern kann. Ebenfalls
ist eine Verwendung bei einer Tür
ohne Falz möglich.
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Die
Sperrvorrichtung 1 weist eine um 90° gebogene Grundplatte 8 auf,
die mit dem Türblatt 3 an der
Innenkante 2 verbunden ist. Auf der nach innen weisenden
Seite der Grundplatte 8 ist eine horizontal angeordnete
Schwenkachse 9 vorgesehen, um die ein Hebel 10 schwenkbar
gelagert ist. Der Hebel 10 weist einen ersten Hebelarm 11 auf,
dessen äußerer Endbereich
abgerundet ist. Diesem ersten Hebelarm 11 gegenüberliegend
ist ein zweiter Hebelarm 12 angeordnet, der in der dargestellten
Schließstellung von
einem Magneten 13 gehalten wird. Alternativ kann der Hebel 10 durch
Rastmittel stabil in der Schließstellung
gehalten werden.
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Damit
der Magnet 13 den Hebel 10 festhalten kann, besteht
entweder der zweite Hebelarm 12 aus einem magnetischen
Material oder es ist eine entsprechende mag netische Schicht an der
dem Magneten 13 zugewandten Seite des zweiten Hebelarmes 12 vorgesehen.
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An
der Seitenfläche
der Grundplatte 8 befindet sich ferner ein horizontal angeordneter
Hohlzylinder 14, durch den ein Stift 15 hindurchragt.
Innerhalb des Hohlzylinders 14 kann eine Feder vorgesehen sein,
um den Stift 15 in der dargestellten Position zu halten.
An der der Anschlagfläche 6 des
Türrahmens 7 zugewandten
Endseite des Stiftes 15 befindet sich ein Stiftkopf 16,
der vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt ist, um eine Beschädigung der
Anschlagfläche 6 zu
vermeiden.
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In
der 2 ist die Tür
geschlossen gezeigt, d.h. das Türblatt 3 befindet
sich teilweise innerhalb des Türrahmens 7 und
die in 1 gezeigte Anlagefläche 5 sowie die Anschlagfläche 6 sind
miteinander in einem flächigen
Kontakt. Der Stift 15 wurde aufgrund des Kontaktes zwischen
dem Stiftkopf 16 und der Anschlagfläche 6 (aus 1)
in der Zeichnungsebene nach links verschoben und das dem Stiftkopf 16 gegenüberliegende
Stiftende 17 hat den magnetischen Kontakt zwischen dem
zweiten Hebelarm 12 und dem Magneten 13 gelöst. Der
Hebel 10 wurde deshalb aus der Schließstellung (gezeigt in 1)
in Uhrzeigerrichtung (bezogen auf die Zeichnungsebene) herausgekippt.
Der erste Hebelarm 11 des Hebels 10 liegt an der
Anschlagfläche 6 des
Türrahmens 7 an.
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Ein
anschließendes Öffnen der
Tür führt zu der
in 3 gezeigten Situation, in der der Hebel 10 weiter
in Uhrzeigerrichtung (bezogen auf die Zeichnungsebene) in die Sperrstellung
gekippt ist. In der Sperrstellung ist der Hebel 10 etwas über die
horizontale Ausrichtung hinausgehend weiter verschwenkt, d.h. der
erste Hebelarm 11 ist bezogen auf die Horizontale etwas
tiefer als der zweite Hebelarm 12. Diese leicht geneigte
Stellung sorgt zuverlässig dafür, dass
bei einem Zuschlagen der Tür
der Hebel 10 nicht aus der Sperrstellung heraus entgegen
der Uhrzeigerrichtung (bezogen auf die Zeichnungsebene) verschwenkt
werden kann. In der Figur ist ferner durch eine Punktlinie ein Vorsprung 21 angedeutet, der
in der Sperrstellung als Anschlag dient.
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Um
die Tür
erneut zu schließen,
muss eine Person den Hebel 10 aus der Sperrstellung (gezeigt in 3)
in die Schließstellung
(gezeigt in 1) zurückschwenken.
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4 zeigt
eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung 1,
d.h. eine Ansicht der Sperrvorrichtung 1 von der Innenseite
der Tür
gesehen. Die Grundplatte 8 ist mittels der Befestigungsschrauben 4 an
dem Türblatt 3 befestigt.
Seitlich neben der Innenkante 2 des Türblattes ist der Hebelarm 10 angeordnet,
der um die horizontale Schwenkachse 9 verschwenkt bzw.
gedreht werden kann. Die Schwenkachse 9 ist in einem Drehlager 18 gelagert.
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An
der Schwenkachse 9 ist als vorgespanntes Element 19 eine
Zugfeder vorgesehen, die mit einem Ende an der Schwenkachse 9 und
mit ihrem anderen Ende an der Grundplatte 8 befestigt ist.
Die Zugfeder bzw. das vorgespannte Element 19 ist in der
dargestellten Schließstellung
angespannt. Um den Hebel in der Schließstellung zu halten, ist die Haltekraft
des Magneten 13 (1 – 3)
größer als
die Kraft aufgrund der Vorspannung. Der zweite Hebelarm 12 weist
eine zum Türblatt 3 parallele
Kontaktfläche 20 auf,
auf die die magnetische Haltekraft des Magneten 13 (1 – 3)
wirkt.
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Parallel
zu der Kontaktfläche 20 ist
in Höhe der
Schwenkachse 9 an dem Hebel 10 ein Vorsprung 21 vorgesehen.
Der Vorsprung 21 dient als Begrenzung der Verschwenkung
in der Sperrstellung. Zur Verdeutlichung der begrenzenden Funktion
ist der Vorsprung 21 in der 3 durch
eine Punktlinie angedeutet. Bei einer Drehung des Hebels 10 in
die Sperrstellung kommt der Vorsprung 21 in Kontakt mit der
Grundplatte 8 und verhindert somit eine weitere Drehung.