DE102005011230A1 - Verfahren zur Darstellung von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid Download PDF

Info

Publication number
DE102005011230A1
DE102005011230A1 DE200510011230 DE102005011230A DE102005011230A1 DE 102005011230 A1 DE102005011230 A1 DE 102005011230A1 DE 200510011230 DE200510011230 DE 200510011230 DE 102005011230 A DE102005011230 A DE 102005011230A DE 102005011230 A1 DE102005011230 A1 DE 102005011230A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dioxide
dichlorotetrahydrothiophene
solvent
cyclohexane
sulfolene
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200510011230
Other languages
English (en)
Inventor
Alexander Dipl.-Chem. Dr. Straub
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer CropScience AG
Original Assignee
Bayer CropScience AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer CropScience AG filed Critical Bayer CropScience AG
Priority to DE200510011230 priority Critical patent/DE102005011230A1/de
Priority to PCT/EP2006/001758 priority patent/WO2006094663A1/de
Publication of DE102005011230A1 publication Critical patent/DE102005011230A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D333/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom
    • C07D333/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
    • C07D333/46Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings substituted on the ring sulfur atom
    • C07D333/48Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings substituted on the ring sulfur atom by oxygen atoms

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von 3,4-Dichlortetrahydrothiophendioxid, wobei als Lösungsmittel in der Chlorierungsreaktion vorteilhaft Cyclohexan eingesetzt wird, das keinerlei schädlichen Einfluss auf die globale Ozonschicht besitzt und als Chlorierungsmittel Sulfurylchlorid verwendet wird, das die Entstehung der vorteilhaften cis-Form begünstigt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung des bereits bekannten 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxids (3,4-Dichlorsulfolan). Diese Verbindung hat nematizide Eigenschaften und ist als Zwischenprodukt für die über das 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid verlaufende Synthese des 3,4-Dichlorthiophendioxids erforderlich, das ebenfalls fungizide Eigenschaften besitzt bzw. selbst als Vorstufe für Fungizide eingesetzt werden kann. Die einfachste Darstellung erfolgt im Allgemeinen über eine Chloraddition an Sulfolen zum 3,4-Dichlorsulfolan (I) nach folgendem Schema:
    Figure 00010001
  • 3,4-Dichlorsulfolan der Formel (I) kann in cis-Form oder in trans-Form oder in Gemischen von beiden vorliegen. Wenn nicht anders angegeben, sind jeweils beide Formen eingeschlossen.
  • Die cis-Form ist besonders wertvoll, da sie in der nachfolgenden Chlorierungsreaktion zum 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid gegenüber der trans-Verbindung bevorzugt umgesetzt wird.
  • Die Darstellung und Umsetzung von 3,4-Dichlorsulfolan in Tetrachlorkohlenstoff ist z.B. in J. Org. Chem. 1960, 20, 346 beschrieben. US 2,898,205 beschreibt die Umsetzung von Sulfolen mit Chlor in Tetrachlorkohlenstoff bei 50°C. JP-A 5-339258 beschreibt die Umsetzung von 1 Mol Sulfolen mit einem Überschuss (3 Mol) Chlor in Tetrachlorkohlenstoff.
  • Zur Darstellung der trans-Verbindung verwendet SU 979348 Chlorgas in 40–55%iger wässriger Calciumchloridlösung. Die trans-Verbindung verhält sich jedoch unvorteilhaft in der Folgeumsetzung zum 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid. Zaika, T.D. et al. (Khimicheskaya Tekhnologiya (Kiev) 1981, (1), 21–2 (Chemical Abstr. 1981, 95, 168894) erhalten durch Chlorierung mit Chlor in Tetrachlorkohlenstoff eine cis/trans-Mischung von 48,8% : 43,6 %.
  • Die Photochlorierung von Sulfolen soll zu Gemischen führen, die cis- und trans-3,4-Dichlorosulfolan enthalten (Soderzh. Neftyakh Nefteprod. 1972, 9, 218–224; Chemical Abstr. 1973, 79, 115056).
  • Diese Verfahren verwenden in den meisten Fällen den Ozon-schädlichen Tetrachlorkohlenstoff als Lösungsmittel für die Chlorierungsreaktionen (Ozone-depleting potential OPD = 1,1). Da dieses Lösungsmittel aufgrund des Montreal-Abkommens in Zukunft nicht mehr verwendet werden darf, muss ein neues, Ozon-ungefährliches und preiswertes Lösungsmittel gefunden werden, das in industriellem Maßstab als Ersatz fungieren kann.
  • Hierfür wurden bisher Hexachloraceton (JP-A 10-101668) beschrieben. Das Lösungsmittel ist jedoch relativ teuer und kann aufgrund seines hohen Siedepunktes (204°C) nur schlecht zurück gewonnen werden.
  • Wenig vorteilhaft ist auch der Einsatz von gasförmigem Chlor, wozu besondere technische Vorraussetzungen erforderlich sind und das darüber hinaus zur Erzielung eines quantitativen Umsatzes meist in einem größeren Überschuss eingesetzt werden muss.
  • Sulfurylchlorid ist ein bekanntes Chlorierungsmittel [Paquette, C.A. (ed.): Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis Vol. 7, p. 4704–9; Wiley (1995)]. In Prochazka, M.: Chemicke Listy pro Vedu a Prumysl (1958) 52, 1768–1773 (Chem. Abstr. 1959, 53, 29022) wird die Umsetzung von Sulfolen mit einem Überschuss an Sulfurylchlorid in Benzol in Gegenwart von Jod zum trans-3,4-Dichlorsulfolan (73–80% Ausbeute) beschrieben. Benzol ist jedoch krebserzeugend, die trans-Verbindung wie oben angegeben unvorteilhaft für eine Folgeumsetzung und der Sulfurylchlorid-Überschuss unwirtschaftlich.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Herstellen von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid der Formel (I)
    Figure 00020001
    dadurch gekennzeichnet, dass man in 2,5-Dihydrothiophen-1,1-dioxid (Sulfolen) der Formel (II)
    Figure 00020002
    in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels mit Sulfurylchlorid zum cis/trans-3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid der Formel (I) umsetzt.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, dass in Sulfurylchlorid die Entstehung der für die Folgestufe vorteilhafteren cis-Form des 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid begünstigt wird. Sulfurylchlorid wird jedoch nicht als Lösungsmittel benötigt. Es genügt, in inerten Lösungsmitteln wie z.B. Cyclohexan zu arbeiten und nur die zur Umsetzung notwendige, etwa stöchiometrische Menge an Sulfurylchlorid zuzugeben. Leitet man dagegen stattdessen bei Raumtemperatur z.B. Chlor in den Cyclohexan-Ansatz, so erhält man eine Bevorzugung der trans-Form.
  • Nach Beendigung der Reaktion erlaubt es nach Abkühlen der Lösung die Kristallisation des Zielproduktes in hoher Reinheit, wobei die Verunreinigungen in der Lösung verbleiben.
  • Das bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ausgangsstoff verwendete Sulfolen der Formel (II) ist eine bekannte Synthesechemikalie.
  • Als Lösungsmittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen alle üblichen inerten, organischen Solventien in Frage. Vorzugsweise verwendbar sind verzweige oder unverzweigte Alkane wie Cyclohexan, Methylcyclohexan, Hexan, Heptan, Octan oder Petrolether sowie Sulfurylchlorid, besonders bevorzugt Cyclohexan, Methylcyclohexan, Hexan oder Heptan, ganz besonders bevorzugt Cyclohexan.
  • Diese Lösungsmittel haben keinen schädlichen Einfluss auf die atmosphärische Ozonschicht.
  • Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem größeren Bereich variiert werden. Im Allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen von –10°C bis +150°C, bevorzugt im Bereich von 0°C bis 80°C.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man pro Mol des Sulfolens der Formel (II) im Allgemeinen zwischen 0,8 und 1,5 Mol, bevorzugt äquimolare Mengen an Sulfurylchlorid ein. Es kann aber auch in jedem beliebigen anderen Verhältnis von Sulfolen und Sulfurylchlorid gearbeitet werden.
  • Herstellungsbeispiele
  • Beispiel 1
    Figure 00040001
  • 150 g (1,24 mol) gemörsertes Sulfolen werden in 1200 ml Cyclohexan vorgelegt. Man tropft unter Rühren innerhalb von 1 h 186,5 g (111 ml; 1,38 mol) Sulfurylchlorid ein, wobei die Temperatur bei 20°C gehalten wird. Man rührt anschließend 18 Stunden bei Raumtemperatur nach, wobei die Gasentwicklung nach 6 h nahezu beendet ist. Man saugt bei Raumtemperatur ab, verrührt den Rückstand auf der Fritte mit 300 ml Cyclohexan, saugt wieder ab und wäscht mit 100 ml Cyclohexan nach.
  • Man erhält als Filterrückstand 233,8 g (92 % der Theorie) 3,4-Dichlortetrahydrothiophendioxid in 92,3 % Reinheit (NMR) mit einem cis/trans-Verhältnis von 68:32.

Claims (3)

  1. Verfahren zum Herstellen von cis/trans-3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid der Formel (I)
    Figure 00050001
    dadurch gekennzeichnet, dass man 2,5-Dihydrothiophen-1,1-dioxid (Sulfolen) der Formel (II)
    Figure 00050002
    in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels mit Sulfurylchlorid umsetzt.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Alkane als Lösungsmittel einsetzt.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Cyclohexan, Methylcyclohexan, Hexan oder Heptan als Lösungsmittel einsetzt.
DE200510011230 2005-03-11 2005-03-11 Verfahren zur Darstellung von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid Withdrawn DE102005011230A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200510011230 DE102005011230A1 (de) 2005-03-11 2005-03-11 Verfahren zur Darstellung von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid
PCT/EP2006/001758 WO2006094663A1 (de) 2005-03-11 2006-02-27 Verfahren zur darstellung von 3,4-dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200510011230 DE102005011230A1 (de) 2005-03-11 2005-03-11 Verfahren zur Darstellung von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102005011230A1 true DE102005011230A1 (de) 2006-09-14

Family

ID=36284021

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200510011230 Withdrawn DE102005011230A1 (de) 2005-03-11 2005-03-11 Verfahren zur Darstellung von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102005011230A1 (de)
WO (1) WO2006094663A1 (de)

Also Published As

Publication number Publication date
WO2006094663A1 (de) 2006-09-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19708782C1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Aminoethansulfonylazid-säureadditionssalzen, 2-Aminoethansulfonylazid-hydrochlorid sowie dessen Verwendung
EP1031566B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-5-chlormethylthiazol
DE3132332C2 (de)
DE950465C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzthiazolyl-2-sulfen-morpholid
EP2931703B1 (de) Verfahren zur herstellung von bis(3-aminophenyl)-disulfiden und 3-aminothiolen
DE102005011230A1 (de) Verfahren zur Darstellung von 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid
DE1085159B (de) Verfahren zur Herstellung von N, N-Diisopropylbenzthiazolyl-2-sulfenamid
EP1658259B1 (de) VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON a-FLUOR-MALONSÄUREDIALKYLESTERN
DE102004027871B3 (de) Verfahren zur Herstellung von 10α-[4'-(S,S-Dioxothiomorpholin-1'-yl)]-10-desoxo-10-dihydroartemisinin
DE60202583T2 (de) Verfahren zur Herstellung von optisch reinem (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketon
EP0071038B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-4-nitrotoluol
DE2616612C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorsulfonylbenzoylchlorid
EP0010281B1 (de) Verfahren zur Herstellung von alpha, beta-Dihalogenalkylisocyanaten
DE2360248C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Estern von Thiolcarbaminsäuren
EP0150411A1 (de) Verfahren zur Herstellung substituierter Chinazolin-2.4(1H.3H)-dione
CH624668A5 (de)
DE2943433A1 (de) Verfahren zur herstellung von carbonsaeurehalogeniden
DE947370C (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid
EP0041923A1 (de) Verfahren zur Herstellung von N-(1'-Alkoxycarbonyläthyl)-2,6-dialkylanilinen
AT372940B (de) Verfahren zur herstellung von (d)-(-)-phydroxyphenylglycylchlorid-hydrochlorid
DE1235906B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 4, 5, 6, 7, 8, 8-Heptachlor-2, 3-epoxy-3a, 4, 7, 7a-tetrahydro-4, 7-methanoindan
AT253488B (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-4-chlorphenoxyalkansäuren
DE2915800C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Perfluoralkansulfonylchloriden
DE929192C (de) Verfahren zur Herstellung von am Stickstoffatom acylierten oder sulfonylierten aliphatischen Aminocarbonsaeureamiden
AT258264B (de) Verfahren zur Herstellung von 5-(3'-Methylaminopropyl)-5H-dibenzo[a,d] cyclohepten

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee