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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwalten einer
Anzeigeeinrichtung eines tragbaren Kommunikationsgeräts, sowie
ein tragbares Kommunikationsgerät
mit einer Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von grafischen Inhalten.
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Moderne
tragbare bzw. mobile Kommunikationsgeräte, wie Mobiltelefone, ermöglichen
neben den Grundfunktionen für
die Kommunikation die Ausführung
von Applikationen, d.h. Software-Programmen
oder Software-Anwendungen, welche von einer Prozessoreinrichtung
auf dem Mobiltelefon ausgeführt
werden. Die Grundfunktionen, wie System-, Netz- und Dienst-Management,
sowie Applikationen teilen sich dabei für ihre visuelle Ausgabe die
vorhandenen Display-Einrichtungen. In den meisten Fällen ist
die visuelle Ausgabefläche
zudem nicht auf mehrere physikalische Einrichtungen bzw. Geräte verteilt, womit
sich verschiedene Applikationen ein physikalisches Display teilen
müssen.
Wird dieses Display durch eine Applikation verwendet, so haben andere Applikationen
und Grundfunktionen im Normalfall keine visuelle Ausgabefläche des
Displays zur Anzeige ihres grafischen Ausgabeinhalte zur Verfügung. Es
bleibt lediglich die Möglichkeit,
die Anzeigebereiche der zuerst ausgeführten Applikation bzw. Vordergrund-Applikationen
zu überschreiben.
Das ist jedoch für
den Benutzer meist unangenehm und lästig, weil es ihn in der Ausführung der
Vordergrund-Applikationen
behindert.
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Es
ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zu schaffen, ein Display bzw. dessen Anzeigefläche derart zu verwalten, dass eine
Behinderung einer ersten Applikation durch eine zweite Applikation
bei der Ausgabe grafischer Inhalte minimiert wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Dabei
umfasst ein Verfahren zum Verwalten einer Anzeigeeinrichtung bzw.
eines Displays eines tragbaren Kommunikationsgeräts folgende Schritte. Zunächst wird
eine erste Applikation (Software-Anwendung) auf dem tragbaren Kommunikationsgerät ausgeführt. Dabei
stellt diese Applikation grafische Ausgabeinhalte zur Anzeige auf
der Anzeigeeinrichtung bereit. Nun wird für die erste Applikation bzw. deren
ersten grafischen Ausgabeinhalt ein erster Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung
zugewiesen, um den ersten grafischen Ausgabeinhalt auszugeben. Ferner
wird eine zweite Applikation (Software-Anwendung) auf dem tragbaren
Kommunikationsgerät
ausgeführt.
Diese zweite Applikation stellt entsprechend einen zweiten grafischen
Ausgabeinhalt zur Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung bereit. Nun wird
der zweiten Applikation ein zweiter Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung
zum Ausgeben eines zweiten grafischen Ausgabeinhalts zugewiesen,
wobei die Zuweisung der jeweiligen Anzeigebereiche derart erfolgt,
dass keine Überlagerung
von diesen stattfindet. Das hat den Vorteil, dass die erste Applikation
trotz der Anzeige der grafischen Inhalte der zweiten Applikation
voll bedienbar bleibt. Ein Benutzer muss sich somit beispielsweise
nicht erst mit den Inhalten der zweiten Applikation auseinandersetzen, bevor
er die erste Applikation fortsetzen kann. Vorteilhafter Weise erfolgt
die Zuweisung des ersten und des zweiten Anzeigebereichs automatisch
(durch eine Einrichtung in dem tragbaren Kommunikationsgerät), so dass
ein Benutzer die Verwaltung der Anzeigefläche der Anzeigeeinrichtung
nicht selbst durchführen
muss. Eine manuelle Verwaltung durch den Benutzer wäre nicht
nur arbeitsintensiv und lästig,
sondern oft wegen mangelnder Informationen bezüglich Weiteren auf dem Kommunikationsgerät auszuführenden
Applikationen gar nicht machbar.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird zunächst der
ersten Applikation ein erster Anzeigebereich zugewiesen, der dann
zur Festlegung bzw. Bestimmung des zweiten Anzeigebereichs für die zweite
Applikation angepasst wird. Das bedeutet, wird beispielsweise der
ersten Applikation – weil
sie zunächst
die einzige Applikation ist, die auf dem mobilen Kommunikationsgerät ausgeführt wird – ein Großteil der
gesamten verfügbaren Anzeigefläche der
Anzeigeeinrichtung oder die gesamte Anzeigefläche als erster Anzeigebereich
zur Verfügung
gestellt, so wird dieser erste Anzeigebereich dann beim Ausführen der
zweiten Applikation bzw. zu dem Zeitpunkt, an dem diese grafische
Ausgabeinhalte bereitstellt, angepasst. Zum einen ist dabei eine
Anpassung in der Größe oder
aber auch in der Position des ersten Anzeigebereichs denkbar. Insbesondere
in den Fall, in dem der erste Anzeigebereich die ganze oder fast
die ganze Anzeigefläche der
Anzeigeeinrichtung einnimmt, wird zunächst eine Verkleinerung des
ersten Anzeigebereichs durchgeführt
werden, um den zweiten Anzeigebereich für die zweite Applikation festzulegen.
Jedoch ist es auch denkbar, dass der erste Anzeigebereich in seiner
Position bezüglich
der gesamten Anzeigefläche
verschoben wird. Auf diese Weise lässt es sich dann erreichen,
dass der erste und der zweite Anzeigebereich sich nicht überlappen
und somit keine Beeinträchtigung
besteht.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung findet die Festlegung bzw.
die Zuweisung der Anzeigebereiche für die Ausgabe der grafischen Ausgabeinhalte
der Applikationen nach vorbestimmten Regeln statt. Dabei können die
Regeln fest vorgegeben sein, oder aber auch von einem Benutzer vorgegeben
werden. Die Regeln können
dabei wie folgt aussehen. Es ist denkbar, dass der ersten und/oder der
zweiten Applikation jeweils eine Priorität (ein Grad der Wichtigkeit)
zugeordnet wird. Die Zuordnung kann dabei durch einen Benutzer erfolgen.
Es ist auch denkbar, dass eine Applikation sich selbst eine bestimmte
Priorität
vorgibt bzw. zuordnet. Insbesondere Systemapplikationen werden sich
eine hohe Priorität
geben, da sie meist für
die Aufrechterhaltung des Betriebs eines Kommunikationsgeräts wichtige Meldungen
bereitstellen. Die Bestimmung der Größe des jeweiligen Anzeigebereichs
kann in Abhängigkeit der
zugeordneten Priorität
erfolgen. Genauer gesagt, kann dabei derjenigen Applikation mit
der höheren Priorität ein größerer Anzeigebereich
zugeordnet werden.
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Gemäß einer
weiteren möglichen
Ausgestaltung ist bei der Festlegung eines Anzeigebereichs für eine Applikation
ein minimal erforderlicher Anzeigebereich für die Ausführung der Applikation festgelegt. Diesen
minimal erforderlichen Anzeigebereich kann zum einen eine Applikation
selbst festlegen, oder dieser kann von einem Benutzer angepasst
werden. Es ist dabei möglich,
dass eine Applikation zunächst
einen minimalen erforderlichen Anzeigebereich festlegt, und ein
Benutzer, weil dessen Sehschärfe
beispielsweise nicht mehr so gut ist, den minimal erforderlichen
Anzeigebereich an seine Bedürfnisse
angepasst und vergrößert. Ferner
ist auch eine Kombination der Kriterien der Priorität mit dem
minimal erforderlichen Anzeigebereich möglich. Somit kann gemäß einer
Ausgestaltung die Regel festgelegt werden, dass derjenigen Applikation
mit der höheren
Priorität
zumindest der minimal erforderliche Anzeigebereich zuzuweisen ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Regel zur Festlegung
der Anzeigebereiche derart lauten, dass die Bestimmung bzw. Anpassung
der Größe des jeweiligen
Anzeigebereichs für
eine Applikation in Abhängigkeit
davon erfolgt, welche Applikation zuerst ausgeführt wurde. Es ist auch denkbar,
dass die Bestimmung bzw. Anpassung der Größe des Anzeigebereichs für eine Applikation
in Abhängigkeit
davon erfolgt, welche der Applikationen zuerst grafische Ausgabeinhalte
zur Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung bereitstellt. Insbesondere
kann dabei der zuerst ausgeführten
Applikation ein größerer Anzeigebereich
zugewiesen werden. Das bedeutet, wird die erste Applikation zuerst ausgeführt und
stellt somit die Vordergrund-Applikation dar, so ist es zwar möglich, dass
ihr Anzeigebereich auf Grund der Ausführung einer zweiten Applikation
verringert wird, jedoch einen größeren Teil
der Anzeigefläche
beanspruchen darf als der der zweiten Applikation. Es ist hier auch
wieder eine Kombination der verschiedenen Regeln bzw. Kriterien
zur Festlegung der Anzeigebereiche möglich. Wird beispielsweise
die erste Applikation früher
gestartet bzw. ausgeführt
als die zweite, und wird der zweiten Applikation eine höhere Priorität zugewiesen
als der ersten, wobei beide Applikationen einen minimal erforderlichen
Anzeigebereich festgelegt haben, so ist es möglich, dass die zweite Applikation
mit höherer
Priorität
den minimal erforderlichen Anzeigebereich für Ihre Ausführung zugeordnet bekommt, während die erste
Applikation den ersten Anzeigebereich zugeordnet bekommt, der die
restliche Anzeigefläche
der Anzeigeeinrichtung außer
dem zweiten Anzeigebereich umfasst. Dies wird im Normalfall der
größere Anzeigebereich
sein. Wie an diesem Beispiel zu erkennen ist, kann auch eine Abstufung
bezüglich
ihrer Wichtigkeit der einzelnen Kriterien zur Festlegung des Anzeigebereichs
durchgeführt
werden. Während der
minimal erforderliche Anzeigebereich für die höher priorisierte Applikation
(die zweite Applikation) in jedem Fall einzuhalten ist, ist gemäß dem Beispiel das
Kriterium, dass der ersten ausgeführten Applikation ein größerer Anzeigebereich
zugewiesen wird nur dann auszuführen,
sofern dies auf der Anzeigefläche
noch möglich
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung wird vorteilhafter Weise bei der Verkleinerung
des ersten Anzeigebereichs auf Grund der Zuweisung des zweiten Anzeigebereichs
der erste grafische Ausgabeinhalt in seiner Skalierung bzw. Auflösung derart
angepasst, damit weiterhin der gesamte erste Ausgabeinhalt auf der
Anzeigeeinrichtung angezeigt werden kann. Würde lediglich der Anzeigebereich
für den grafischen
Ausgabeinhalt verringert, so wäre
es denkbar, dass Teile des Ausgabeinhalts nicht angezeigt werden,
was jedoch bei einer entsprechenden Skalierung des Ausgabeinhalts
an den angepassten oder verringerten Anzeigebereich verhindert wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein tragbares Kommunikationsgerät geschaffen,
das folgende Merkmale aufweist. Es hat eine Anzeigeeinrichtung mit
einer Anzeigefläche
zum Anzeigen von grafischen Inhalten. Ferner hat es eine Prozessoreinrichtung
zum Ausführen
einer ersten und einer zweiten Applikation, die jeweils einen grafischen
Ausgabeinhalt bereitstellen. Schließlich hat es eine Steuereinrichtung
zum Verwalten der grafischen Anzeigefläche der Anzeigeeinrichtung,
wobei die Steuereinrichtung der ersten Applikation einen ersten Anzeigebereich
und der zweiten Applikation einen zweiten Anzeigebereich auf der
Anzeigefläche
der Anzeigeeinrichtung derart zuweist, dass keine Überlagerung
der Anzeigebereiche stattfindet. Das bedeutet, die Verteilung der
Anzeigefläche
erfolgt nicht durch die Applikationen selbst, da diese die Anforderungen
anderer Applikationen nicht kennen. Die Steuereinrichtung hat dabei
den besten Überblick über die
Anforderungen der ausgeführten
Applikationen, weshalb Sie die Ressourcen der Anzeigeeinrichtung
bedarfsgerecht zuweisen kann. Wie bereits oben erwähnt, kann
die Zuweisung der Anzeigebereiche für die grafischen Ausgabeinhalte
der jeweiligen Applikationen nach bestimmten Regeln erfolgen. Die
Regeln können
dabei fest vorbestimmt sein, jedoch auch optional von einem Benutzer
an seine Bedürfnisse
angepasst sein. Die Verwendung von (eventuell angepassten) Regeln
bedeutet nun, dass ein Benutzer im Betrieb des tragbaren Kommunikationsgeräts die Anzeigefläche nicht
manuell verwalten muss, sondern die Verwaltung durch die Steuereinrichtung
erfolgen kann. Zur Erläuterung
möglicher Regeln
für die
Bestimmung bzw. die Zuweisung der Anzeigebereiche für die jeweiligen
grafischen Ausgabeinhalte der Applikationen sei auf das oben beschriebene
Verfahren verwiesen. Insbesondere sei auf die Möglichkeiten oder Regeln verwiesen,
die von der Steuereinrichtung anwendbar sind, wenn zunächst der
ersten Applikation ein erster Anzeigebereich zugewiesen wird, der
dann (nach Beginn einer Ausführung
einer zweiten Applikation) zur Festlegung des zweiten Anzeigebereichs
der zweiten Applikation beispielswei se in der Größe oder der Position auf der
Anzeigefläche
anzupassen ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist das tragbare Kommunikationsgerät als ein
Mobilfunkgerät
oder ein tragbarer Computer ausgebildet. Dabei kann das Mobilfunkgerät in der
Ausführung
eines Mobiltelefons gestaltet sein und kann der tragbare Computer
als ein PDA (PDA: Personal Digital Assistant) oder Organizer ausgebildet
sein.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung der Architektur eines tragbaren Kommunikationsgeräts in der
Ausführung
eines Mobiltelefons gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
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2A und 2B ein
erstes Beispiel zur Verwaltung der Anzeigefläche gemäß der vorliegenden Erfindung;
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3A und 3B ein
zweites Beispiel zur Verwaltung einer Anzeigefläche gemäß der vorliegenden Erfindung;
und
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4A und 4B ein
drittes Beispiel zur Verwaltung der Anzeigefläche gemäß der vorliegende Erfindung.
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Bevor
nun ein Verfahren zum Verwalten der Anzeigefläche eines tragbaren Kommunikationsgeräts erläutert wird,
soll zunächst
ein tragbares Kommunikationsgerät
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erläutert
werden, das für
die Ausführung
des Verfahrens ausgelegt ist.
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In 1 ist
dabei ein tragbares Kommunikationsgerät, das im Wesentlichen einer
multi-modalen Architektur gemäß einer
Spezifikation der OMA (OMA: Open Mobile Alliance) entspricht, gezeigt. Dieses
tragbare Kommunikationsgerät
beispielsweise in der Ausführung
eines Mobiltelefons MFG umfasst folgende Komponenten. Neben einer
Antenne ANT und entsprechender Funkkommunikationsmodule (nicht dargestellt),
welche beispielsweise nach dem GSM-(GSM: Global System for Mobile
communication) oder dem UMTS-(UMTS: Universal Mobile Telecommunications
System)Standard arbeiten, umfasst das Mobiltelefon MFG verschiedene
Ein/Ausgabeeinrichtungen EA1, EA2 und EA3 zur Eingabe von Sprache,
Handschrift, usw., bzw. zur Ausgabe von Sprache, grafischen Inhalten,
usw. Eine Einrichtung zur automatischen Spracherkennung ("Automatic Speech
Recognition") ASR
dient zum Erfassen und Erkennen von Spracheingabesignalen eines
Benutzers. Entsprechend dient eine Einrichtung zur Sprachausgabe
TTS dazu, im Mobiltelefon gespeicherten und einem Benutzer zu übermittelnden
Text in Sprache umzusetzen (im Rahmen eines "Text-to-Speech"-Verfahrens). Eine Einrichtung zum Erfassen
einer Handschrift HRE dient dazu, eine Handschrift eines Benutzers
zu erfassen bzw. zu erkennen, um daraus Steueranweisungen herzuleiten. Die
Handschrifterkennung kann dabei beispielsweise mittels eines eingebauten
oder eines mit dem Mobiltelefon MFG verbindbaren Sensors, beispielsweise eines
Beschleunigungssensors, erfolgen, der die Bewegung eines Benutzers
zur Beschreibung eines Schriftzeichens erfasst und mittels eines
Handschrifterkennungssystems in Steueranweisungen umsetzt. Neben
der Handschrifterkennung ist es auch denkbar, mittels haptischer
Eingabemöglichkeiten,
beispielsweise durch eine Tastatur KBD Zeichen bzw. Steueranweisungen
in das Mobiltelefon einzugeben. Zur Ausgabe von Informationen für einen
Benutzer kann dann eine Anzeigeeinrichtung DSP vorgesehen sein,
die in der Lage ist, grafische Inhalte von Applikationen beziehungsweise
Software-Anwendungen auszugeben. Es können auch weitere Ein/Ausgabegeräte ("User Agents") vorgesehen sein,
die andere Schnittstellen des Mo biltelefons MFG zu seiner Umwelt
bereitstellen, wie beispielsweise eine Funkschnittstelle SZ, über die
ein Fernzugriff (Remote-Zugriff) auf Speichereinrichtungen des Mobiltelefons MFG
möglich
ist. Die verschiedenen Möglichkeiten bzw.
Ein/Ausgabe-Typen zur Ein- und/oder Ausgabe von Informationen werden
auch als Modalitäten
bezeichnet. Auf Grund der Tatsache, dass das in 1 gezeigte
Mobiltelefon MFG eine Vielzahl von Ein/Ausgabeeinrichtungen EA1,
EA2 und EA3 umfasst, welche ihrerseits wieder eine Vielzahl von Ein/Ausgabe-Typen
bzw. Modalitäten
umfassen, wird das Mobiltelefon MFG auch als multi-modales System
bezeichnet.
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Das
Mobiltelefon MFG umfasst ferner eine Einrichtung BGE zum Speichern
von Benutzerpräferenzen
und Geräteeigenschaften
(beispielsweise der Ein/Ausgabeeinrichtungen wie gerade erläutert).
Als Geräteeigenschaften
können
dabei festgehalten werden, welche Art von Tastatur KBD dem Mobiltelefon MFG
zugeordnet ist, oder welche Anzeigeeinrichtung DSP mit welcher Größe der Anzeigefläche dem
Mobiltelefon MFG zugeordnet ist. Des Weiteren kann das Mobiltelefon
MFG eine Einrichtung LAE zum lokalen Ausführen von Applikationen bzw.
Anwendungen (als lokales Application Execution Environment) aufweisen.
Die Einrichtung LAE umfasst dabei eine Prozessoreinrichtung, die
zum Ausführen
der Applikationen ausgelegt ist. Als zentrale Steuereinrichtung oder
Verwaltungseinrichtung des Mobiltelefons MFG dient ein Interaktions-Manager
IM, der, da ein Mobiltelefon auch als ein Klient einer zentralen
Applikations-Verwaltungseinheit
gesehen werden kann, als Klient-seitiger Interaktions-Manager bezeichnet
werden kann. Das Mobiltelefon steht beispielsweise über Funkkommunikationsmodule
(nicht dargestellt) und die Antenne ANT mit einer Netz-Infrastruktur
bzw. einer Mobilfunknetz-Infrastruktur in Verbindung, mit der ferner
eine zentrale Ausgangsseite für
multi-modale Dienste SB sowie eine mit dieser verbundenen Applikations-Logik
AL verbundenen ist.
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Moderne
tragbare Kommunikationsgeräte, wie
Mobiltelefone sind heute in der Lage, mehrere Prozesse bzw. Applikationen
gleichzeitig auszuführen.
Derartige Applikationen umfassen dabei Software-Anwendungen, welche
ferner grafische Inhalte bereitstellen, die einem Benutzer über eine
Anzeige angezeigt werden, damit der Benutzer einerseits über einen
gewissen Status der Applikation informiert wird und andererseits
auf die Ausführung
der Applikation beispielsweise mittels einer Tastatur KBD Einfluss nehmen
kann. Das bedeutet, wird ein Display bzw. eine Anzeigeeinrichtung
DSP des Mobiltelefons durch den grafischen Ausgabe-Inhalt einer
oder mehrerer Applikationen belegt, so haben andere Applikationen
keine freie Anzeigefläche
für eigene
Anzeigen. Die Überlagerung
der Ausgaben mit den später
eingeblendeten oder angezeigten Informationen ist für den Benutzer
meist lästig,
da er bei der Ausführung
bzw. Überwachung
der aktuellen Applikation gestört
wird. Beispielsweise können
Fenster mit Werbung oder Systemmeldungen auftauchen, die der Benutzer
dann zuerst wegklicken muss, um überhaupt
weiterarbeiten zu können.
Um derartige Probleme in den Griff zu bekommen, umfasst das in 1 gezeigte
Mobiltelefon MFG verschiedene Vorkehrungen. Auf Grund der Tatsache,
dass einzelne Applikationen keinen Überblick über anderen Ausgabeerfordernisse
haben, ist gemäß der bevorzugten Ausführungsform
nach 1 der Erfindung der Interaktions-Manager IM dafür ausgelegt,
nicht nur die Datenströme,
insbesondere visuelle Datenströme auf
mögliche
Anzeigeeinrichtungen zu lenken, sondern auch die Anzeigefläche des
Displays DSP oder anderer eventuell mit dem Mobiltelefon verbundener Displays
aufzuteilen und zu verwalten. Dabei stellt der Interaktions-Manager
IM die Ausgabefläche
des Displays DSP den Applikationen zur Ausgabe ihrer grafischen
Ausgabeinhalte nicht uneingeschränkt voll
zur Verfügung,
sondern es wird einer Applikation ein bestimmter dynamisch festgelegter
Anzeigebereich zugewiesen. Auf Grund der Tatsache, dass der Interaktions-Manager
IM eine zentrale Steuereinheit bildet, der wie bereits erwähnt auch
Zugriff auf die Einrichtung BGE zur Speicherung der Geräteeigenschaften
hat, kennt der Inte raktions-Manager die reale Größe des Displays DSP bzw. seiner
Anzeigefläche
und kann somit in geeigneter Weise Anzeigebereiche für die Applikationen
reservieren, und bei einer entsprechenden Vielzahl von Applikationen,
die Ausgabeinhalte auf dem Display DSP bereitstellen wollen, einen
entsprechend reduzierten Anzeigebereich zuweisen.
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Die
Zuweisung der jeweiligen Anzeigebereiche für die Applikationen erfolgt
automatisch durch den Interaktions-Manager IM anhand vorbestimmter Regeln.
Die Regeln können
dabei beispielsweise in in der Einrichtung BEG gespeichert werden.
Gemäß dieser
Regeln kann entweder vom Mobiltelefon selbst oder durch einen Benutzer
den Applikationen ein bestimmter Prioritätsgrad zugeordnet werden, der
die Wichtigkeit der Anzeige für
den Benutzer festlegt. So können
wichtige Systemmeldungen, beispielsweise Hinweise für einen
zu ladenden Akku, oder Werbeeinblendungen des Netzbetreibers eine hohe
Priorität
zugeordnet bekommen, während
Spiele-Applikationen eine niedrige Priorität erhalten. Ebenso kann gemäß den Regeln
zur Zuweisung der Anzeigebereiche berücksichtigt werden, dass die
jeweiligen Applikationen eine bestimmte minimal erforderliche Größe bzw.
einen minimal erforderlichen Anzeigebereich benötigen. Des Weiteren kann gemäß den Regeln
zur Vergabe des Anzeigebereichs berücksichtigt werden, welche Applikation
zuerst gestartet wurde bzw. welche Applikation zuerst Daten zur
Ausgabe auf der Anzeigeeinrichtung bereitstellt. Anhand der folgenden 2 bis 4 sollen
nun einige Beispiele zur Zuweisung von Anzeigebereichen für von der
lokalen Applikationsausführungsumgebung LAE
ausgeführten
Applikationen erläutert
werden.
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Es
sei nun auf 2A verwiesen, in der wiederum
das in 1 dargestellte Mobiltelefon MFG gezeigt ist, jedoch
hier in einer Art und Weise, in der weniger auf die im Inneren vorgesehenen
Komponenten, sondern auf eine Draufsicht von außen auf das Mobiltelefon (wie
es der Benutzer bei der Ausführung
von Applikationen wahrnimmt) eingegangen werden soll.
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wie
bereits bzgl. 1 erwähnt, hat das Mobiltelefon MFG
(von außen
sichtbar) eine Antenne ANT, eine Anzeigeeinrichtung bzw. ein Display
DSP zum Anzeigen von grafischen Inhalten, sowie eine Tastatur KBD
zum Eingeben von Steueranweisungen, insbesondere zur Steuerung von
Applikationen. Wie es ferner in 2A zu
erkennen ist, hat das Display DSP eine Anzeigefläche AZF, auf der der grafische
Inhalt einer ersten Applikation zu erkennen ist, wobei von dem Interaktions-Manager IM zunächst ein
erster Anzeigebereich AB1 zur Ausgabe die ersten grafischen Inhalte
der ersten Applikation zugewiesen wurde, welcher die gesamte mögliche Anzeigenfläche AZF
des Displays einnimmt. Das bedeutet, in dem in 2A gezeigten
Fall ist die erste Applikation, die einen Stadtplandienst bereitstellt,
zunächst die
erste bzw. einzige Applikation, die grafische Ausgabeinhalte zur
Ausgabe auf dem Display DSP bereitstellt.
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Nun
sei auf 2B verwiesen, in der zusätzlich zur
ersten Applikation eine zweite Applikation, in diesem Fall eine
Systemapplikation grafische Ausgabeinhalte bereitstellt. Auf Grund
der Tatsache, dass eine Beeinträchtigung
der ersten Applikation vermieden werden soll, wenn die grafischen
Ausgabeinhalte der zweiten Applikation ebenso auf der Anzeigefläche AZF
dargestellt werden, hat nun der Interaktions-Manager IM eine Anpassung
des ersten Anzeigebereichs AB1 vorzunehmen.
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Diese
Anpassung des ersten Anzeigebereichs geschieht nun gemäß dem Beispiel
von 2A und 2B wie
folgt. Es wurde zuvor festgelegt, dass die erste Applikation AP1
eine niedrige Priorität
erhält,
während
die zweite Applikation AP2 eine hohe Priorität erhält, da es sich bei dieser um
eine Systemapplikation handelt, die für die Funktion des Mobiltelefons
MFG von großer
Wichtigkeit ist. Bezüglich
der Prioritäten
wird die Regel festgesetzt, dass Applikationen mit hoher Priorität eine größere Anzeigefläche als
Anwendungen mit niedriger Priorität erhalten. Des Weiteren wird
die Regel festgesetzt, dass jede Anwendung einen minimal erforderlichen
Anzeigebe reich erhalten soll, sofern das möglich ist. Jedoch soll die
Anwendung mit der höheren
Priorität
in jedem Fall den minimal erforderlichen Anzeigebereich erhalten.
Auf Grund dieser getroffenen Regeln ist es nun notwendig, dass der
Interaktions-Manager IM
als zentrale Steuereinrichtung für
die Verwaltung der Anzeigefläche
AZF den ersten Anzeigebereich AB1 anpasst bzw. verkleinert.
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Auf
Grund der ersten Regel wird nun der zweiten Applikation AP2 der
zweite Anzeigebereich AB2 zugewiesen, der, wie in 2B zu
sehen ist, größer als
der erste Anzeigebereich AB1 ist, da die zweite Applikation AP2
eine höhere
Priorität
hat. Gemäß der zweiten
Regel jedoch darf der erste Anzeigebereich AB1 nicht unter eine
minimal erforderliche Größe fallen,
um noch eine ungehinderte Benutzung der ersten Applikation AP1 zu
gewährleisten.
Somit wurde im Beispiel von 2B der
erste Anzeigebereich AB1 auf die minimal erforderliche Größe verkleinert.
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Um
ferner zu gewährleisten,
dass auf Grund der Verkleinerung des Anzeigebereichs AB1 grafische
Ausgabeinhalte der ersten Applikation nicht mehr angezeigt werden
können,
werden die ersten grafischen Ausgabeinhalte nach unten skaliert,
so dass zwar alle grafischen Ausgabeinhalte der ersten Applikation
anzeigbar sind, jedoch in unterschiedlichen (kleineren) Abmessungen
als in 2A gezeigt. Vorteilhaft an dieser
Zuweisung der Anzeigebereiche AB1 und AB2 gemäß 2B ist,
dass zum einen ein Benutzer seine erste Applikation AP1 ohne Informationsverlust
fortführen
kann, aber auf Grund der Größe der Anzeige
des grafischen Inhalts der zweiten Applikation AP2 eindringlich
darauf hingewiesen wird, dass der Akku des Mobiltelefons MGF leer
ist und ggf. geladen oder ausgewechselt werden muss. Das heißt, neben
der Vordergrund-Applikation kann
auch ohne Beeinträchtigung
eine Hintergrund-Applikation
zur Anzeige gebracht werden.
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Es
sei nun auf die 3A und 3B verwiesen,
anhand derer ein zweites Beispiel zur Verwaltung der Anzeigefläche AZF
des Displays DSP erläutert
werden soll. Wie in 2A wird in 3A davon
ausgegangen, dass zunächst
eine erste Applikation AP1 in Form eines Stadtplandienstes als erste Applikation
AP1 mit grafischem Ausgabeinhalt ausgeführt wird, weshalb dieser ersten
Applikation als erster Anzeigebereich AB1 die gesamte Anzeigefläche AZF
zur Verfügung
gestellt wird.
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Es
sei nun auf 3B verwiesen, in der gezeigt
ist, dass eine zweite Applikation AP2 ausgeführt wird, die ebenso grafische
Ausgabeinhalte zur Anzeige auf dem Display DSP bereitstellt. Die
Zuweisung der Anzeigebereiche AB1 und AB2 geschieht nun nach folgenden
Regeln. Zunächst
wird festgelegt, dass diejenige Applikation den größeren Anzeigebereich
zugewiesen bekommt, welche zuerst grafische Inhalte zur Ausgabe
bereitstellt. Das ist in diesem Fall die erste Applikation AP1.
Als weitere Regel wird festgelegt, dass jede Applikation eine bestimmte
minimal erforderliche Größe zugewiesen
bekommen soll, damit eine ordnungsgemäße Ausführung möglich ist. Aus diesem Grund
wird nun der erste Anzeigebereich AB1 derart angepasst bzw. verkleinert, dass
gerade die minimal erforderliche Größe des zweiten Anzeigebereich
AB2 noch auf der Anzeigefläche
AZF einstellbar ist. Somit hat auf Grund der beiden Regeln die erste
Applikation AP1 den Großteil der
Anzeigefläche
AZF als Anzeigebereich AB1 zugewiesen bekommen, während die
zweite Applikation AP2 zur Anzeige lediglich von Status-Informationen
(hier eines im Mobiltelefon MFG1 integrierten MP3-Players) nur einen
minimal erforderlichen Anzeigebereich AB2 zugewiesen bekommt. Da
derartige Status-Informationen
keinen hohen Wichtigkeitsgrad aufweisen, sondern lediglich wie im
vorliegenden Fall den Titel des vom MP3-Player gespielten Lieds
anzeigen, ist der minimal erforderliche Anzeigebereich AB2 in jedem
Fall ausreichend, während die
Vordergrund-Applikation mit dem Stadtplandienst so wenig wie nötig beeinträchtigt wird.
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Es
sei nun auf die 4A und 4B verwiesen,
in der ein drittes Beispiel zur Verwaltung der Anzeigefläche AZF
des Displays DSP eines Mobiltelefons MFG gezeigt ist. Ausgangspunkt
ist wie in den vorangegangenen Beispielen in 4A, dass
eine erste Applikation AP1 einen Stadtplandienst ausführt, der
als Anzeigebereich AB1 die gesamte Anzeigefläche AZF des Displays DSP zugewiesen
bekommen hat. Nun wird über
die Netzinfrastruktur N (vgl. dazu 1) vom Netzbetreiber
eine Werbenachricht zum Mobiltelefon MFG2 gesendet, die durch eine zweite
Applikation AP2 angezeigt werden soll. Wie es in 4B gezeigt
ist, ist es, um die Applikation AP2 auszuführen, wieder nötig, den
ersten Anzeigebereich AB1 zu verkleinern. Durch die Verkleinerung des
Anzeigebereichs AB1 wird nun der zweite Anzeigebereich AB2 der zweiten
Applikation AP2 zugewiesen, in dem schließlich die Botschaft des Netzbetreibers
zu sehen ist. Im Folgenden sollen nun die Regeln zur Verwaltung
der Anzeigefläche
gemäß diesem
Beispiel dargelegt werden.
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Zunächst wurden – wie schon
im ersten Beispiel – Prioritäten für die jeweiligen
Applikationen vergeben. Dabei erhielt die zweite Applikation AP2
eine höhere
Priorität
als die erste Applikation AP1. Gemäß einer weiteren Regel soll
beiden Applikationen ein minimal erforderlicher Anzeigebereich zugeordnet werden,
wobei die Applikation mit der höheren
Priorität
in jedem Fall den minimal erforderlichen Anzeigebereich zugewiesen
bekommen soll. Gemäß einer dritten
Regel bekommt diejenige Applikation, welche zuerst grafische Inhalte
zur Ausgabe bereitgestellt, den größeren Anzeigebereich zur Verfügung gestellt, da
diese Applikation als die Vordergrund-Applikation gesehen wird. Das bedeutet
nun, ausgehend von der letzten erwähnten Regel soll die erste
Applikation, da diese zuerst grafische Inhalte zur Ausgabe bereitgestellt
hat, den größeren Anzeigebereich
zugewiesen bekommen, während
der zweiten Applikation als Applikation mit höherer Priorität in jedem
Fall der minimal erforderliche Anzeigebereich zugeteilt werden soll.
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Somit
ist nun der zweite Anzeigebereich AB2 der minimal erforderliche
Anzeigebereich für
die zweite Applikation AP2 und ist der erste Anzeigebereich AB1
der maximale übrig
gebliebene Bereich der Anzeigefläche
AZF ohne dem zweiten Anzeigebereich AB2. Auf diese Weise wird die
Vordergrund-Applikation AP1 nur in geringem Maße durch die Ausführung der
zweiten Applikation AP2 bzw. durch die Anzeige deren Inhalte beeinträchtigt.