DE102005008549A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Auswechseln und/oder Transportieren eines Gestellmoduls einer Webmaschine - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Auswechseln und/oder Transportieren eines Gestellmoduls (28) einer Webmaschine, wobei das Gestellmodul (28) einen Teil des Maschinengestells der Webmaschine bildet, von diesem lösbar ist und einen Kettbaum (33), einen Streichbaum, Schäfte (35) und Lamellen aufweist, wird zur Reduzierung der Gangbreite zwischen den Webmaschinen vorgeschlagen, dass das Gestellmodul (28) beim Entfernen von der Webmaschine oder danach und/oder beim Ansetzen an die Webmaschine oder zuvor zumindest mit einer rotatorischen Bewegungskomponente bewegt wird. Des Weiteren wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, mit der das vorstehend genannte Verfahren ausführbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswechseln und/oder Transportieren eines Gestellmoduls einer Webmaschine, wobei das Gestellmodul einen Teil des Maschinengestells der Webmaschine bildet, von diesem lösbar ist und einen Kettbaum, einen Streichbaum, Schäfte und Lamellen aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
- Allgemein bekannt sind in der Webereitechnik sogenannte Artikelschnellwechselsysteme, mit denen die für einen Artikelwechsel benötigte Zeit gegenüber dem separaten Wechsel einzelner Komponenten deutlich reduziert werden kann. Der Artikelwechsel erfolgt durch Austausch eines sogenannten Gestellmoduls, das die Rückseite des Maschinengestells bildet und von diesem trennbar ist. An dem Gestellmodul sind üblicherweise der Kettbaum, der Streichbaum sowie dessen Stützen, der Kettwächter, die Schäfte, das Webblatt sowie die Spulen der Kantenbinderapparatur befestigt:
- Das bekannte Artikelschnellwechselsystem erlaubt es, alle artikelbedingten Einstellungen auf der Kettseite bereits vor dem Artikelwechsel außerhalb des Websaals vorzunehmen. Dies reduziert nicht nur den Arbeitsaufwand und die Stillstandzeiten, sondern führt des Weiteren zu einer effizienteren Planung von Kett- und Artikelwechseln.
- Der Vorgang des Auswechselns eines Gestellmoduls wird dabei mit einer speziell für diesen Zweck konstruierten Vorrichtung durchgeführt, bei der es sich um eine Art Austausch-Hubwagen handelt. Dieser wird von der Rückseite an die Webmaschine mit zu wechselndem Gestellmodul herangefahren. Nach Trennung der Stromversorgung für das Gestellmodul, Lösen des Schaftantriebs und Entriegelung des trennbaren Gestellmoduls mit komplettem Streichbaum sowie Auskupplung des Kettbaumantriebs greifen hydraulisch betätigte Arme des bekannten Austausch-Hubwagens im Bereich des Kettbaumes unter das Gestellmodul und heben dieses insgesamt aus der Maschine. Zusammen mit dem Hubwagen wird das Gestellmodul in den Gang hinter der Webmaschine befördert und sodann entlang der Gänge in die Artikelvorbereitung befördert. Nach einer eventuellen Reinigung der Rest-Webmaschine kann diese sofort wieder mit einem anderen Gestellmodul, das für einen anderen Artikel bereits vorbereitet wurde, versehen werden. Hierzu wird das betreffende Gestellmodul mit Hilfe eines Austausch-Hubwagens so hinter der Webmaschine positioniert, dass es in die Aufnahmeposition abgesenkt und dort verriegelt werden kann. Die Schäfte werden dabei in die Antriebshebel eingeschoben und, nachdem der Bediener das Blatt, die Breithalter und die Schussscheren eingestellt hat, kann mit dem Anweben begonnen werden.
- Auch wenn sich das Artikelschnellwechselsystem dem Grunde nach sehr bewährt hat, ist ein Nachteil bei einer derartigen Verfahrensweise darin zu sehen, dass für den Transport der Gestellmodule mit Hilfe der Austausch-Hubwagen vergleichsweise viel Platz, d.h. breite Gänge zwischen den Webmaschinen, erforderlich sind. Bei bestehenden Maschinenanordnungen mit schmalen Gängen ist die Durchführung des Artikelschnellwechsels bisweilen auf Grund von Platzmangel überhaupt nicht möglich. Des Weiteren bedingt die große Länge des Austausch-Hubwagens, dass dieser einen sehr großen Kurven- bzw. Wenderadius hat. Auch die quer zu den Maschinengängen verlaufenden Gänge müssen daher eine große Breite besitzen, damit der Austausch-Hubwagen zusammen mit dem Gestellmodul sicher ohne Kollision durch den Websaal rangiert werden kann.
- Aber auch bei dem Neubau bzw. der Neugestaltung einer Webhalle, bei der grundsätzlich die Bedürfnisse für den Transportvorgang berücksichtigt werden könnten, ist das Vorsehen großer Gangbreiten in mehrfacher Hinsicht nachteilig:
- Zum einen wird der Platzbedarf für eine bestimmte Anzahl Webmaschinen, d.h. die Websaalgröße, erhöht, wodurch die Investitionskosten steigen. Des Weiteren steigen mit zunehmender Fläche bzw. zunehmendem Volumen des Websaals die Klimatisierungskosten, die circa 50% der gesamten Energiekosten in der. Weberei ausmachen, entsprechend stark an. Schließlich bedeuten breite Gänge und ein großer Abstand zwischen den einzelnen Webmaschinen eine Vergrößerung der Arbeitswege, d.h. eine Verlängerung der Wegezeiten, und damit eine entsprechende Erhöhung der Personalkosten.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auswechseln bzw. Transportieren eines Gestellmoduls einer Webmaschine vorzuschlagen, bei dem der Raumbedarf bei einem Verfahren des auf der Vorrichtung befindlichen Gestellmoduls reduziert wird.
- Lösung
- Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Gestellmodul beim Entfernen von der Webmaschine oder danach und/oder beim Ansetzten an die Webmaschine oder zuvor zumindest mit einer rotatorischen Bewegungskomponente bewegt wird und/oder in einer gegenüber der Betriebsstellung, in der es während des Webbetriebs mit der Webmaschine verbunden ist, verschwenkten Transportstellung durch Gänge zwischen den Webmaschinen verfahren wird.
- Die rotatorische Bewegungskomponente führt zu einer Reduzierung des beim Wechselvorgang benötigten Platzes, da das Gestellmodul nach Entfernung aus der Webmaschine durch die Verschwenkung einen geringeren Raumbedarf – insbesondere in Bezug auf die Breite – besitzt als in der Webmaschine befindlichen Stellung. Die Verschwenkung des Gestellmoduls um eine zu der Drehachse des Kettbaums parallelen Achse führt insbesondere dazu, dass die Schäfte, die sich typischerweise weit in Richtung des feststehenden Maschinengestells erstrecken, nach oben gedreht werden. Da die Kettbaumdrehachse sich vergleichsweise weit hinten am Gestellmodul befindet, und in der Regel keine Bauteile existieren, die über die Kettscheiben nach hinten hinausragen, führt die erfindungsgemäße Schwenkbewegung zu keiner rückwärtigen Verbreiterung des gedrehten Gestellmoduls. Die bei der Schwenkbewegung eintretende Breitenreduzierung führt dazu, dass die Gänge zwischen den Webmaschinen kleiner ausgeführt werden können. Die bei dem Transport verwendete Vorrichtung kann ohne weiteres so ausgeführt werden, dass sie eine geringere Breite besitzt, als dies der Breite selbst des geschwenkten Gestellmoduls entspricht, so dass die durch die Schwenkbewegung des Gestellmoduls erzielte Breitenreduzierung vollständig für eine Reduzierung der Gangbreite ge nutzt werden kann. Mit der Möglichkeit, die Gänge zwischen den Webmaschinen kleiner zu dimensionieren, gehen eine Mehrzahl von Vorteilen einher, nämlich insbesondere die Reduzierung der Investitionskosten über eine reduzierte Hallengröße, die Reduzierung der Klimatisierungskosten sowie eine Reduzierung der vom Personal zurükzulegenden Arbeitswege beim Betrieb der Webmaschinen.
- Vorzugsweise wird das Gestellmodul um eine horizontale Drehachse geschwenkt, die sich in einem Abstand von der Drehachse des Kettbaums befindet. Dabei ist es empfehlenswert, dass sich die Drehachse des Gestellmoduls ungefähr auf derselben Höhe befindet wie die Drehachse des Kettbaums.
- Um das Gestellmodul zunächst aus seiner Halterung bzw. Verankerung an dem feststehenden Teil des Maschinengestells zu lösen, sollte das Gestellmodul beim Entfernen von der Webmaschine zunächst ein geringes Wegstück in vertikaler Richtung und anschließend auch rotatorisch bewegt werden. Bedarfsweise kann im Anschluss an die vertikale translatorische Bewegung noch eine kleine horizontale translatorische Bewegung angefügt werden, wenn die Einbausituation eine unmittelbar an die vertikale Bewegung anschließende rotatorische Bewegung noch nicht erlauben sollte.
- Vorzugsweise wird das Gestellmodul beim Entfernen von der Webmaschine in eine Transportstellung überführt, in der es durch Gänge zwischen Webmaschinen einer Webhalle bewegt wird, wobei das Gestellmodul in der Transportstellung gegenüber der Betriebsstellung, so geschwenkt ist, dass die Breite des Gestellmoduls im Vergleich mit der Betriebsstellung reduziert ist.
- In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gestellmodul – ausgehend von der Betreibstellung – um einem Winkel zwischen 30° und 45°, vorzugsweise zwischen 35° und 40°, in die Transportstellung geschwenkt wird.
- Die erfindungsgemäße Aufgabe wird des Weiteren durch eine Vorrichtung zum Auswechseln und/oder Transportieren eines Gestellmoduls einer Webmaschine gelöst, wobei das Gestellmodul einen Teil des Maschinengestells der Webmaschine bildet, von diesem lösbar ist und einen Kettbaum, einen Streichbaum, Schäfte und Lamellen aufweist, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass das Gestellmodul beim Entfernen von der Webmaschine oder danach und/oder beim Ansetzten an die Webmaschine zumindest mit einer rotatorischen Bewegungskomponente bewegbar ist.
- Erfindungsgemäß lässt sich durch die vorgenannte Vorrichtung der zum Auswechseln und Transportieren eines Gestellmoduls erforderliche Platzbedarf insbesondere die Breite der Gänge zwischen den Webmaschinen reduzieren, wodurch die Investitions- und Betriebskosten einer Weberei gesenkt werden können.
- In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass das Gestellmodul in der Vorrichtung im wesentlichen um eine horizontale Drehachse schwenkbar ist, die gegenüber der Drehachse des Kettbaums ungefähr in horizontale Richtung nach hinten versetzt ist. Auf diese Weise kann ein optimaler Ablauf der Schwenkbewegung realisiert werden.
- Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung Tragarme zur Unterstützung des Kettbaums und Stützarme zur Unterstützung einer rückwärtigen Konsole des Gestellmoduls aufweist, welche einen Dreherapparat und die Spulen für die Dreherfäden trägt. Das zu handhabende Gestellmodul ist auf diese Weise an wenigstens vier Punkten sicher abgestützt – und zwar sowohl in der Betriebsstellung als auch in der Transportstellung.
- Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist jeweils einen Tragarm und einen Stützarm auf, die zu einem L-förmigen Hebel verbunden sind, der relativ zu einem Fahrgestell der Vorrichtung verdrehbar ist. Sämtliche vier Aufnahmepunkte des Gestellmoduls bewegen sich somit auf Kreisbahnen um die Drehachse des L-förmigen Hebels. Diese Drehachse für das Gestellmodul sollte sich vorzugsweise in der Nähe des Verbindungsbereichs von Tragarm und Stützarm befinden.
- Um ohne eine Veränderung der Drehachse des L-Hebels, relativ zu dem Fahrgestell der Vorrichtung, ein anfängliches vertikales Anheben des Gestellmoduls zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, den Stützarm in seiner Länge veränderbar auszugestalten und den Tragarm mit einer kurvenförmigen Auflagefläche für den Kettbaum zu versehen. Der Kettbaum kann sodann, bei dem anfänglichen vertikalen Anheben des Gestellmoduls, auf der kurvenförmigen Auflagefläche nach oben wandern, bis das Gestellmodul für die anschließende ro tatorische Bewegung, bzw, eine Bewegung mit rotatorischer Bewegungskomponente, frei ist. Außerdem kann der Stützarm des L-Hebels gegenüber dem Tragarm, vorzugsweise zwischen zwei Endanschlägen, verschwenkbar sein. Der von den beiden Armen des L-Hebels eingeschlossene Winkel ist somit innerhalb von gewissen Grenzen veränderbar. So kann sich bei einer Einleitung der Drehbewegung in den Tragarm der Stützarme um einen bestimmten Winkel relativ zum Tragarm verdrehen, um dem bewegten Gestellmodul gewisse Freiheit insbesondere bei der ersten Phase nach dem Verlassen der Betriebsstellung zu ermöglichen.
- Ferner wird nach der Erfindung noch vorgeschlagen, dass der L-förmige Hebel, insbesondere der Tragarm mit einem Kopplungselement versehen ist, das mit dem Fahrgestell über eine drehbare Gewindestange verbunden ist und dass das Kopplungselement oder das Fahrgestell mit einer Mutter verbunden ist, in die die Gewindestange eingeschraubt ist. Durch einfaches Drehen der Gewindestange – beispielsweise mit Hilfe einer handbetätigten Kurbel, aber auch unter zur Hilfenahme eines Antriebs – lässt sich eine Relativbewegung zwischen dem L-Hebel und dem Fahrgestell der Vorrichtung erreichen, d.h. der Schwenkwinkel des Gestellmoduls einstellen.
- Schließlich besteht eine erfindungsgemäße Ausgestaltung noch darin, dass zwei mit Rollen versehene Ausleger des Fahrgestells der Vorrichtung während des Wechselvorgangs zwischen zwei Auslegern des feststehenden Teils des Maschinengestells und/oder zwei Auslegern eines fahrbaren Modulträgers angeordnet sind. Auf diese Weise kann die Länge der Vorrichtung gegenüber dem Stand der Technik deutlich reduziert werden. Während bei den bekannten Vorrichtungen sich die Ausleger beidseitig außerhalb der zwei Ausleger des feststehenden Teils des Maschinengestells und/oder den Auslegern eines fahrbaren Modulträgers befinden, sind die Ausleger bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung beispielsweise vertikal unterhalb der Tragarme für den Kettbaum angeordnet. Nach der Erfindung wird somit die Länge der mit dem Gestellmodul bestückten Vorrichtung lediglich von dem Gestellmodul selbst bestimmt. Eine zusätzliche Länge, wie sie bei Vorrichtungen nach dem Stand der Technik an beiden Enden des Moduls vorhanden ist, tritt bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht mehr auf. Die Kurvenradien der erfindungsgemäßen Vorrichtung können daher im Vergleich mit dem Stand der Technik kleiner sein, weshalb auch die Quergänge in ihren Breiten reduziert werden kön nen. Hierdurch können die Hallengröße und sämtliche hiermit in Verbindung stehenden weiteren Kosten nochmals reduziert werden.
- Ausführungsbeispiel
- Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, die in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Beladung mit einem Gestellmodul; -
2 eine vergrößerte Teilansicht eines L-förmigen Hebels der Vorrichtung gemäß1 ; -
3 eine Ansicht eines mit einem Gestellmodul versehenen Modulträgers mit einer herangefahrenen und mit dem Gestellmodul gekoppelten Vorrichtung; -
4 eine vergrößerte Teilansicht eines Stützarms der Vorrichtung gemäß3 ; -
5 wie3 , jedoch in einer geschwenkten Stellung des Gestellmoduls; -
6 wie5 jedoch nach Entfernung der Vorrichtung von dem Modulträger; -
7 eine vergrößerte Teilansicht eines alternativen Kragarms und -
8 eine Ansicht einer drehbaren Halterung für die Spulen der Dreherfäden. - Eine in
1 gezeigte Vorrichtung 1 zum Auswechseln und Transportieren eines in1 nicht näher dargestellten Gestellmoduls einer Webmaschine, besteht aus einem in der Draufsicht U-förmigem Fahrgestell2 aus im Querschnitt quadratischen Stahlrohren. Die Schenkel des U werden gebildet von jeweils einem Ausleger3 , der an seinem dem Verbindungssteg4 des U abge wandten Ende mit einer Rolle5 versehen ist. Zwei weitere Rollen6 befinden sich an den Enden des Mittelstegs4 . - Des Weiteren besitzt das Fahrgestell
2 zwei vertikal verlaufende Streben7 sowie zwei kürzere ebenfalls vertikal verlaufende Streben 8. An den Enden der Streben8 befinden sich Lager9 , in denen nicht näher gezeigte Zapfen jeweils eines L-förmigen Hebels10 aufgenommen sind. Die L-förmigen Hebel10 besitzen jeweils einen in der gezeigten Stellung ungefähr horizontal verlaufende Tragarme11 mit einer endseitigen kurvenförmigen Auflagefläche12 sowie einen in der gezeigten Betriebsstellung ungefähr vertikal verlaufenden Stützarm13 . - wie sich insbesondere aus
2 entnehmen lässt, besitzt der Stützarm13 in seiner oberen Hälfte eine Ausnehmung14 , in deren Längsrichtung eine drehbar gelagerte Gewindestange15 verläuft, die mit Hilfe einer in1 erkennbaren Kurbel16 gedreht werden kann. In die längliche Ausnehmung14 greift von einer Stirnseite der Vorrichtung1 her, ein L-förmiger Kragarm17 ein. Im Bereich der Gewindestange15 ist der Kragarm17 mit einer entsprechenden Gewindebohrung versehen, so dass infolge einer Drehung der Kurbel16 der Kragarm17 mit seinem gabelförmigen Ende18 in vertikale Richtung auf- und abbewegbar ist. - Aus
2 ist des Weiteren zu erkennen, dass an dem Tragarm11 des L- förmigen Hebels10 ein Ropplungselement19 , in Form eines weiteren kürzeren Hebels angeschweißt ist. Das Kopplungselement19 und der Tragarm11 sind durch Verschweißen fest miteinander verbunden. Der Stützarm13 ist gelenkig an dem L-förmigen Hebel10 gelagert und zwischen zwei Endstellungen um einen Winkel von ca. 10° bis 15° um ein Gelenk13' verschwenkbar. Die Endstellungen sind durch entsprechende Anschläge, die einstellbar sind, definiert. Der L-Winkel ist somit in gewissen Grenzen zwischen einem Maximalwert und einem Minimalwert veränderlich. - In einem ebenfalls gabelförmigen Ende
20 des Kopplungselements19 befindet sich eine drehbar gelagerte Mutter, die mit einer Gewindestange21 in Eingriff ist. Diese Gewindestange21 ist mit ihrem gegenüberliegenden Ende in der Strebe7 gelagert (siehe1 ) und dort drehmomentfest mit einer Kurbel22 verbunden, deren Griff23 in1 in einer abgeklappten Stellung gezeigt ist. Während sich somit durch Betätigen der Kurbel22 der L- förmige Hebel10 in seiner Gesamtheit um eine durch eine gestrichelte Linie dargestellte Drehachse24 verschwenken lässt, bewirkt eine Betätigung der weiteren Kurbel16 eine Höhenverstellung des Kragarms17 . - In
3 ist dargestellt, wie die Vorrichtung1 gemäß den1 und2 an einen ebenfalls mittels vier Rollen25 verfahrbaren Modulträgers26 herangefahren ist. Dabei befinden sich während des im Folgenden näher erläuterten Wechselvorgangs die Ausleger3 des Fahrgestells2 der Vorrichtung1 innerhalb von zwei endseitig und parallel zu den Auslegern3 verlaufenden Auslegern27 des Modulträgers26 . Die Ausleger3 der Vorrichtung1 befinden sich dabei unterhalb des Gestellmoduls28 , das in3 in dem Modulträger26 gelagert ist und dort insbesondere im Bereich eines Vorsprungs29 des Modulträgers26 anliegt. Die Verbindungstechnik zwischen Modulträger26 und Gestellmodul28 ist allgemein bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Ebenfalls zum Stand der Technik zählt die nicht abgebildete Webmaschine mit der das Gestellmodul28 gekoppelt wird. - Aus
3 lassen sich des Weiteren die Verbindungspunkte30 ,32 zwischen. der Vorrichtung1 und insbesondere deren L-förmigen Hebel10 mit dem Gestellmodul28 entnehmen. Im Bereich eines ersten Verbindungspunktes30 greift das gabelförmige Ende18 des Kragarms17 , des Stützarms13 in eine angepasste Ausnehmung einer Konsole31 ein, die unter anderem zur Aufnahme eines Dreherapparates dient. Dieser Sachverhalt lässt sich insbesondere aus4 entnehmen, wo sowohl die Konsole31 als auch der Tragarm17 und der Stützarm13 des L-förmigen Hebels10 erkennbar sind. - Der zweite Verbindungspunkt
32 befindet sich im Bereich der Auflagefläche12 des Tragarms11 des Hebels10 . Der Hebel10 stützt sich dort von unten an einem Kettbaum33 ab, der drehbar in dem Gestellmodul28 gelagert ist. Der Tragarm11 und der Kettbaum33 mit seiner Kettscheibe34 sind auch in4 erkennbar. Der Tragarm11 greift in einem Bereich zwischen der Kettscheibe34 und einem seitlichen Modulgestell von unten an den Kettbaum33 . -
5 zeigt das Gestellmodul28 in einer gegenüber der Stellung gemäß4 im Uhrzeigersinn um etwa 35° geschwenkten Stellung der sogenannten Transportstellung. Im Bereich des Vorsprungs29 des Modulträgers26 , liegt das Gestellmodul28 nun nicht mehr auf. Das Gestellmodul28 stützt sich nunmehr ausschließlich auf den Tragarmen11 sowie den Stützarmen13 des Hebels10 , der Vorrichtung1 ab und wird ausschließlich über deren Rollen5 und6 getragen. Ausgehend von der in3 gezeigten Lagerstellung des Gestellmoduls28 in dem Modulträger26 , die von Ihrer Ausrichtung her auch der Betriebstellung des Gestellmoduls28 in der nicht gezeigten Webmaschine entspricht, wird das Modul zunächst durch Betätigen der Kurbel16 um wenige Zentimeter vertikal nach oben angehoben, um eine Entriegelung im Bereich des Vorsprungs29 des Modulträgers26 zu bewirken. Sodann kann durch Betätigung der zweiten Kurbel22 der eigentliche Schwenkvorgang eingeleitet werden, der durch eine Drehung der L-förmigen Hebel10 um die Drehachse24 bewirkt wird. Während des Schwenkvorgangs folgen mit Ausnahme der Schäfte35 (diese werden rein translatorisch schräg nach oben bewegt) sämtliche Komponenten des Gestellmoduls28 der Drehbewegung. Da die Schäfte35 jedoch frei hängend an dem Gestellmodul28 befestigt sind, behalten diese stets ihre vertikale Ausrichtung bei und lediglich ihre Lagerachse verlagert sich, wie sich aus einem Vergleich der3 und5 sehr deutlich ergibt. Dies hat den Vorteil, dass die Schäfte35 bei der Drehbewegung mit ihrem unteren Ende nicht weiter ausladen, sondern sich platzsparend in Richtung der Drehachse des Kettbaums33 bewegen. Auf diese Weise nimmt das Gestellmodul28 im Hinblick auf seine Breite eine minimale Ausdehnung ein. -
6 zeigt noch das auf der Vorrichtung1 befindliche Gestellmodul28 in seiner Transportstellung – diesmal jedoch aus der entgegengesetzten Blickrichtung. Die Vorrichtung1 mit dem Gestellmodul28 wurde von dem Modulträger26 entfernt und zeigt sich nunmehr in dem Zustand, wie es auf der Vorrichtung1 durch die Gänge zwischen Webmaschinen transportiert wird. Es versteht sich, dass sowohl die Schwenkbewegung als auch die Fahrbewegung der Vorrichtung sowohl manuell als auch jeweils mittels eines Antriebs durchgeführt werden kann. Auch eine führerlose Steuerung des Fahrvorgangs mit Hilfe von Induktionsschleifen-Systemen kommt selbstverständlich in Frage. Der Vorgang des Ansetzens des Gestellmoduls28 an die Webmaschine läuft umgekehrt zu dem Vorgang des Entfernen des Gestellmoduls28 aus der Webmaschine ab. Da die Aufnahmepunkte und Halterungsmechanismen an dem Modulträger26 und der nicht gezeigten Webmaschine übereinstimmen, laufen die Wechselvorgänge bei der Webmaschine identisch ab, wie bei dem gezeigten Modulträger. -
7 zeigt eine alternative Ausführung eines Kragarms17 , der an demselben Stützarm13 wie der aus2 entnehmbare angeordnet ist. Das gabelförmige Ende18 ist an beiden Zinken36 mit einer im Querschnitt rechteckförmigen Ausnehmung37 versehen, in die ein aus den4 und6 ersichtlicher Steg38 an der Konsole31 des Gestellmoduls28 eingreift. Nachdem dieser Eingriff stattgefunden hat, werden zwei gabelförmig gekoppelte Schieberiegel39 mittels eines Betätigungshebels40 nach oben in die Ausnehmung in der Konsole31 geschoben, um somit zu verhindern, dass Ausnehmung37 und Steg38 wieder außer Eingriff geraten können. Der Schieberiegel39 kann mittels Federkraft in seine Verriegelungsstellung vorgespannt sein, und muss dann nur zu Entriegelungszwecken betätigt werden. - Aus
8 lässt sich schließlich noch entnehmen, dass eine auch aus5 ersichtliche und dort ungeteilte Stütze41 für Spulen von Dreherfäden auch gelenkig geteilt ausgeführt sein kann, um die Spulen der Dreherfäden in der in5 gezeigten geschwenkten Stellung des Gestellmoduls28 platzsparend in beide Richtungen der Pfeile42 schwenken zu können. Im Bereich einer aus5 ersichtlichen Feder43 besitzt die in8 gezeigte Stütze41 ein aus zwei Scheibenkörpern44 gebildetes Drehgelenk45 , das es ermöglicht, das Stützenoberteil41o , an dem die Spulen der Dreherfäden gelagert sind, relativ zu dem fest am Gestellmodul28 befestigten Stützenunterteil41u zu verschwenken. Das Stützenoberteil41o und das Stützenunterteil41u sind auf gegenüberliegenden Seiten des Drehgelenks45 mit jeweils einem Scheibenkörper verschweißt. Ein an einer der Scheibenkörper44 befestigter Bolzen46 ist dabei durch eine Nut47 in dem anderen Scheibenkörper44 geführt und begrenzt in Verbindung mit den beidseitigen Nutenden48 die Schwenkbewegung. Mit Hilfe eines Schnellspannhebels49 lassen sich die beiden Scheibenkörper44 und damit das Stützenoberteil41o und das Stützenunterteil41u relativ zueinander fixieren.
Claims (13)
- Verfahren zum Auswechseln und/oder Transportieren eines Gestellmoduls (
28 ) einer Webmaschine, wobei das Gestellmodul (28 ) einen Teil des Maschinengestells der Webmaschine bildet, von diesem lösbar ist und einen Kettbaum (33 ), einen Streichbaum, Schäfte (35 ) und Lamellen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestellmodul (28 ) beim Entfernen von der Webmaschine oder danach und/oder beim Ansetzen an die Webmaschine oder zuvor zumindest mit einer rotatorischen Bewegungskomponente bewegt wird und/oder in einer gegenüber einer Betriebsstellung, in der es während des Webbetriebs mit der Webmaschine verbunden ist, verschwenkten Transportstellung durch Gänge zwischen Webmaschinen verfahren wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestellmodul (
28 ) um eine horizontale Drehachse (24 ) geschwenkt wird, die sich in einem Abstand von der Drehachse des Kettbaums (33 ) befindet. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (
24 ) des Gestellmoduls (28 ) sich ungefähr auf der selben Höhe befindet, wie die Drehachse des Kettbaums (30 ). - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestellmodul (
28 ) beim Entfernen von der Webmaschine zunächst ein geringes Wegstück in vertikale Richtung und anschließend auch rotatorisch bewegt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestellmodul (
28 ) beim Entfernen von der Webmaschine in eine Transportstellung überführt wird, in der es durch Gänge zwischen Webmaschinen einer Webhalle bewegt wird, wobei das Gestellmodul in der Transportstellung gegenüber der Betriebsstellung, so geschwenkt ist, dass die Breite des Gestellmoduls (28 ) im Vergleich mit der Betriebsstellung reduziert ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestellmodul (
28 ), ausgehend von der Betriebsstellung, um ei nen Winkel zwischen 30° und 45° vorzugsweise zwischen 35° und 40° in die Transportstellung geschwenkt wird. - Vorrichtung (1) zum Auswechseln und/oder Transportieren eines Gestellmoduls einer Webmaschine, wobei das Gestellmodul (
28 ) einen Teil des Maschinengestells der Webmaschine bildet, von diesem lösbar ist und einen Kettbaum (33 ), einen Streichbaum, Schäfte (35 ) und Lamellen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestellmodul (28 ) beim Entfernen von der Webmaschine oder danach und/oder beim Ansetzen an die Webmaschine oder zuvor zumindest mit einer rotatorischen Bewegungskomponente bewegbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestellmodul (
28 ) in der Vorrichtung (1 ) im wesentlichen um eine horizontale Drehachse (24 ) schwenkbar ist, die gegenüber der Drehachse des Kettbaums (33 ) ungefähr in horizontale Richtung nach hinten versetzt ist. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragarme (11 ) zur Unterstützung des Kettbaums (33 ) und Stützarme (13 ) zur Unterstützung einer rückwärtigen Konsole (31 ) des Gestellmoduls (28 ) aufweist, welche einen Dreherapparat und die Spulen für die Dreherfäden trägt. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Tragarm (
11 ) und ein Stützarm (13 ) zu einem L-förmigen Hebel (10 ) verbunden sind, der relativ zu einem Fahrgestell (2 ) der Vorrichtung (1 ) verdrehbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehachse (
24 ) für das Gestellmodul (28 ) in der Nähe des Verbindungsbereichs von Tragarm (11 ) und Stützarm (13 ) befindet. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche
9 bis11 , dadurch gekennzeichnet, dass der Stützarm (13 ) in seiner Länge veränderbar und/oder gegenüber dem Tragarm (12 ) zwischen zwei Endanschlägen verschwenkbar ist und der Tragarm (12 ) eine kurvenförmige Auflagefläche (12 ) für den Kettbaum (33 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der L-förmige Hebel (
10 ) mit einem Kopplungselement (20 ) versehen ist, das mit dem Fahrgestell (2 ) über eine drehbare Gewindestange (21 ) verbunden ist und dass das Kopplungselement (20 ) oder das Fahrgestell (2 ) mit einer Mutter verbunden ist, mit der die Gewindestange (21 ) zusammenwirkt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei mit Rollen (
5 ,6 ) versehene Ausleger (3 ) des Fahrgestells (2 ) der Vorrichtung (1 ) während des Wechselvorgangs zwischen zwei Auslegern des feststehenden Teils des Maschinengestells und/oder zwei Auslegern (27 ) eines fahrbaren Modulträgers (26 ) angeordnet sind.
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