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Die
Erfindung betrifft eine Siebdruckvorrichtung zum Bedrucken von gekrümmten Oberflächen mit
einer Druckrakel, einem in einem Siebrahmen gehaltenen Drucksieb
und Mitteln zum Bewegen der Druckrakel.
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Beim
Bedrucken von geformten Teilen ergibt sich im Siebdruck das Problem,
dass das Siebdruckgewebe nur bedingt dieser Kontur angepasst werden kann. Üblicherweise
wird das Gewebe auf einen festen Rahmen aufgespannt und mit der
Rakel auf die Kontur des zu bedruckenden Gegenstandes gepresst.
Die Grenze dieser Überdrückung liegt
in der möglichen
Siebdehnung. Dies bedeutet, dass das Gewebe an bestimmten Stellen
extrem gedehnt werden muss, um die erforderliche Längung zu
ermöglichen.
Diese Dehnung des Drucksiebs verursacht neben einer starken Beanspruchung
des Gewebes darüber
hinaus einen Verzug im Druckbild. Dies gilt insbesondere dann, wenn
sich die Kontur des zu bedruckenden Gegenstandes in Rakelrichtung ändert.
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Es
ist bekannt, um diesem Problem entgegen zu wirken, Siebrahmen in
Druckrichtung vorzubiegen. Dies hilft jedoch nicht beim Bedrucken
der gewölbten
Innenseite von wannenartigen Teilen, wenn die obere Ab schlussfläche, die
durch die Berandung des wannenartigen Teils aufgespannt wird, relativ
eben ist. Hier ergibt sich dann nämlich zusätzlich zu der hohen Dehnung
in Teilbereichen des Siebgewebes ein Faltenwurf in Bereichen, in
denen das Siebgewebe infolge der unzulänglichen Aufnahme durch den
Rahmen keine Spannung mehr aufweisen kann.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Siebdruckvorrichtung
zum Bedrucken von gekrümmten
Oberflächen
zu schaffen, mit der auch stark gekrümmte Oberflächen mit insbesondere sich ändernder
Krümmung
bei hoher Druckqualität
bedruckt werden können.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
eine Siebdruckvorrichtung zum Bedrucken von gekrümmten Oberflächen mit
einer Druckrakel, einem in einem Siebrahmen gehaltenen Drucksieb
und Mitteln zum Bewegen der Druckrakel vorgesehen, bei der der Siebrahmen
an wenigstens einer Seite wenigstens abschnittsweise flexibel ausgebildet
ist.
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Indem
der Siebrahmen wenigstens abschnittsweise flexibel ausgebildet ist,
kann dieser bei hoher Siebspannung nachgeben, so dass auch bei stark
gekrümmten
Konturen das Sieb auf den zu bedruckenden Gegenstand gepresst werden
kann, ohne die zulässige
maximale Gewebedehnung zu überschreiten.
Gleichzeitig kann die Gewebelänge so
bemessen werden, dass auch in Bereichen des Siebgewebes, die im
Verlauf des Druckvorgangs wieder spannungslos werden, kein Faltenwurf
auftritt.
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In
Weiterbildung der Erfindung verläuft
die wenigstens eine flexibel ausgebildete Seite des Siebrahmens
parallel zur Druckrichtung.
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Speziell
bei sich in Druckrichtung ändernder Kontur
eines zu bedruckenden Gegenstandes ermöglicht die flexible Gestaltung
der parallel zu Druckrichtung verlaufenden Seiten des Siebrahmens
ein Anpassen des Siebrahmens an die gerade bedruckte Kontur und
somit wird auch bei stark gekrümmten Gegenständen oder
sich ändernder
Kontur ein Überschreiten
der maximal zulässigen
Siebspannung vermieden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die wenigstens eine flexibel ausgebildete
Seite des Siebrahmens mittels eines Riemens aus elastischem Material
gebildet. Der Riemen weist vorteilhafterweise einen trapezförmigen Querschnitt
auf.
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Das
Vorsehen eines Riemens, beispielsweise eines Gummiriemens, als Seite
des Siebrahmens ermöglicht
dessen flexible, elastische Gestaltung.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die wenigstens abschnittsweise flexibel
ausgebildete Seite des Siebrahmens im Bereich eines benachbarten, seitlichen
Endes der Druckrakel in einer Führung
geführt.
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Durch
Vorsehen einer Führung
können
auch mit einem flexiblen Siebrahmen exakt reproduzierbare Druckergebnisse
erreicht werden. Speziell kann mittels einer Führung eine reproduzierbare
Lage und Spannung des Siebs relativ zur Druckrakel sichergestellt
werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Führung
als Rollenführung
ausgebildet.
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Während des
Druckvorgangs rollt die Führung
auf den flexiblen Seiten des Siebrahmens ab, wobei mittels eines
trapezförmigen
Riemens und einer entsprechend angepassten Rollenführung eine sehr
exakte Führung
erreicht werden kann. Gegebenenfalls kann der Siebrahmen an seinen
flexiblen Seiten eine Verzahnung aufweisen, um eine besonders exakte
und reproduzierbare Längenzuordnung zwischen
Führung
und den flexiblen Längsseiten
des Siebrahmens zu ermöglichen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Führung an einem in Druckrichtung
bewegbaren Rakelbalken angeordnet, alternativ kann die Führung auch an
einem seitlichen Ende des Rakelhalters angeordnet sein.
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In
beiden Fällen
werden die flexiblen Seiten des Siebrahmens dadurch während des
Druckvorgangs im Bereich der Druckrakel exakt geführt, so dass
sich auch im Bereich der Druckrakel reproduzierbare Spannungen des
Siebgewebes quer und parallel zur Druckrichtung ergeben.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Führung zum definierten Spannen
des Drucksiebes relativ zur Druckrakel bewegbar angeordnet.
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Auf
diese Weise kann eine Spannung des Drucksiebes relativ zur Druckrakel
auf einem konstanten oder vorgebbaren Wert gehalten werden und insbesondere
bei sich in Druckrichtung ändernder Kontur
eines zu bedruckenden Gegenstandes kann die Siebspannung angepasst
werden. Die Führung ist
dabei vorteilhafterweise an einem verstellbaren Hubzylinder angeordnet.
Der Hubzylinder kann beispielsweise an einem Rakelbalken oder auch
unmittelbar an dem seitlichen Ende des Rakelhalters angeordnet sein.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist der Siebrahmen, in Druckrichtung
gesehen, wenigstens an seiner vorne oder hinten liegenden Seite
wenigstens abschnittsweise flexibel ausgebildet.
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Auf
diese Weise kann auch eine Spannung des Drucksiebes parallel zur
Druckrichtung innerhalb erlaubter Grenzen gehalten werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die vorne oder hinten liegende Seite
des Siebrahmens mittels einer Ausgleichsvorrichtung mit einer Halterung
verbunden, wobei die Ausgleichsvorrichtung eine über die vorne oder hinten liegende
Seite des Siebrahmens definiert einstellbare Siebspannkraftverteilung ermöglicht.
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Mittels
einer Ausgleichsvorrichtung kann sichergestellt werden, dass eine
gewünschte
Verteilung der Spannkraft im Sieb über den gesamten Druckvorgang
aufrecht erhalten bleibt. Speziell können unsymmetrisch eingeleitete
Spannkräfte
ausgeglichen werden, um einen Verzug des Drucksiebes während des
Druckvorgangs zu vermeiden. Die Halterung des Drucksiebes ist dabei
beispielsweise an einem Druckwerksrahmen befestigt, an dem beispielsweise
auch ein Rakelhalter längsverschieblich angeordnet
ist.
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In
Weiterbildung der Erfindung weist die Ausgleichsvorrichtung wenigstens
einen parallel zu der vorne oder hinten liegenden Seite des Siebrahmens angeordneten
Hebel auf, der einerseits schwenkbar an der Halterung und andererseits
schwenkbar an der vorne oder hinten liegenden Seite des Siebrahmens
befestigt ist.
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Mittels
eines solchen Hebels kann eine mechanische Ausgleichsvorrichtung
geschaffen werden, die eine gleichmäßige Spannkraftverteilung über die
vorne oder hinten liegende Seite des Siebrahmens sicherstellt. Durch
Anpassen der Hebelverhältnisse
kann die Spannkraftverteilung variiert werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist der Rakelhalter flexibel ausgebildet
und es sind Verstelleinrichtungen vorgesehen, um den Rakelhalter
entsprechend der Kontur eines zu bedruckenden Gegenstandes während des
Druckvorgangs anzupassen.
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Mittels
eines verstellbaren Rakelhalters können auch Gegenstände bedruckt
werden, deren Kontur sich parallel zum Druckrakel über die
Drucklänge gesehen
stark ändert.
Ein flexibel ausgebildeter Rakelhalter kann beispielsweise mittels
Pneumatikzylindern während
des Druckvorgangs verstellt werden. Eine Führung für die flexiblen Seiten des
Siebrahmens befindet sich dann vorteilhafterweise an den beiden
Enden des Rakelhalters und auch zum Verstellen der Führungen
sind vorteilhafterweise Pneumatikzylinder vorgesehen, um eine Spannung
des Drucksiebes zur Druckrakel während
des Druckvorgangs anpassen zu können.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
perspektivische, abschnittsweise Ansicht einer erfindungsgemäßen Siebdruckvorrichtung
gemäß einer
ersten Ausführungsform,
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2 eine
Schnittansicht der Siebdruckvorrichtung der 1 von vorne,
wobei der Schnitt lediglich durch das Drucksieb verläuft,
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3 eine
Einzelheit der Siebdruckvorrichtung der 1,
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4 eine
abschnittsweise Ansicht der Siebdruckvorrichtung der 1 von
oben im Bereich der in Druckrichtung hinten liegenden Seite eines Siebrahmens,
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5 eine
schematische, abschnittsweise Darstellung einer erfindungsgemäßen Siebdruckvorrichtung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
und
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6 eine
Schnittansicht der Siebdruckvorrichtung der 5 von vorne,
wobei lediglich das Drucksieb geschnitten dargestellt ist.
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In
der perspektivischen Ansicht der 1 ist abschnittsweise
eine Siebdruckvorrichtung 10 dargestellt. Die Siebdruckvorrichtung
weist einen Druckwerksrahmen auf, von dem in der 1 lediglich
ein in Druckrichtung gesehen vorderer Querbalken 12 und
ein hinterer Querbalken 14 dargestellt sind. Der vordere
Querbalken 12 und der hintere Querbalken 14 sind
mittels zweier, nicht dargestellter Längsträger miteinander verbunden,
um einen Rahmen zu bilden. Auf dem Druckwerksrahmen längsverschieblich
geführt
ist ein Rakelbalken 16, wobei lediglich der Rakelbalken 16 selbst
dargestellt ist, nicht aber seine Verbindung zu den ebenfalls nicht
dargestellten Längsträgern des
Druckwerksrahmens. Der Druckwerksrahmen und die längsverschiebliche
Lagerung des Rakelbalkens 16 auf diesem können aber
in konventioneller Weise ausgeführt
sein, alternativ kann der Rakelbalken 16 aber auch mittels
eines oder mehrerer Roboterarme geführt sein.
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Die
Siebdruckvorrichtung 10 weist ein Drucksieb 18 auf,
das mittels eines Siebrahmens 20 mit dem vorderen Querbalken 12 sowie
dem hinteren Querbalken 14 verbunden ist. Eine Druckrichtung verläuft in der
Darstellung der 1 von links unten nach rechts
oben, entsprechend dem Pfeil 21, der somit auch die Bewegung
des Rakelbalkens 16 während
eines Druckvorgangs angibt. Der Siebrahmen 20 weist eine
in Druckrichtung vorne liegenden Seite 22, eine in Druckrichtung
hinten liegende Seite 24 sowie eine in Druckrichtung rechte
Seite 26 und eine in Druckrichtung links liegende Seite 28 auf.
Die in Druckrichtung rechts bzw. links liegenden Seiten 26, 28 sind
mittels eines flexiblen und elastischen Riemens gebildet. Die in
Druckrichtung vorne bzw. hinten liegenden Seiten 22, 24 sind
mittels eines flexiblen Stabs gebildet, wobei die vorne liegende
Seite 22 mittels einer Ausgleichsvorrichtung 30 an
dem vorderen Querbalken 12 gehalten ist und die in Druckrichtung
hinten liegende Seite 24 mittels einer identischen Ausgleichsvorrichtung 32 mit
dem hinteren Querbalken 14 verbunden ist. Die Ausgleichsvorrichtungen 30, 32 stellen
sicher, dass Spannkräfte
in das Drucksieb 18 unter Beibehaltung einer festen Position
auch bei einer Verformung der vorderen Seite 22 bzw. der
hinteren Seite 24 gleichmäßig über die gesamte Breite des
Siebs 18 in dieses eingebracht werden. Die Ausgleichsvorrichtungen 30, 32 werden nachstehend
noch detailliert erläutert.
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Die
Siebdruckvorrichtung 10 weist weiterhin eine Druckrakel 34 auf,
die bei der dargestellten Ausführungsform
kreisabschnittsförmig
ausgebildet ist, um eine zylindrische Vertiefung zu bedrucken. Die Druckrakel 34 ist
an einem im wesentlichen starren Rakelhalter 36 befestigt,
der wiederum mittels zweier Pneumatikzylinder 38 mit dem
Rakelbalken 16 verbunden ist.
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Die
flexiblen Längsseiten 26, 28 des
Siebrahmens 20 werden jeweils mittels einer Rollenführung 40, 42 am
Rakelbalken 16 geführt.
Die Rollenführungen 40, 42 weisen
jeweils drei Rollenpaare auf, zwischen denen der Riemen, der die
flexiblen Seiten 26, 28 bildet, aufgenommen ist.
Die Rollen der Führungen 40, 42 sind
relativ zum Rakelbalken höhenverstellbar,
um während
des Druckvorgangs eine Spannung des Drucksiebs 18 relativ
zur Druckrakel 34 einstellen zu können.
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Wie
in der 1 zu erkennen ist, werden die flexiblen Seiten 26, 28 des
Siebrahmens 20 durch die Rollenführungen 40, 42 im
Bereich der Druckrakel 34 exakt geführt, so dass während des
eigentlichen Druckvorgangs im Bereich der Druckrakel 34 immer eine
definierte Siebspannung vorliegt. Dennoch kann die Siebspannung
im Vergleich zu einem starren Siebrahmen gering gehalten werden,
da das Drucksieb 18 um die Kontur der Druckrakel 34 gespannt wird,
so dass das Drucksieb 18 nicht, wie bei konventionellen
Siebdruckvorrichtungen, ausgehend von einem ebenen und bereits gespannten
Zustand in die Kontur eines zu bedruckenden Gegenstandes hineingedrückt werden
muss. Weiterhin ist zu erkennen, dass nach dem eigentlichen Druckvorgang
das Drucksieb 18 sich wieder entspannen kann, wobei die
flexiblen Seiten 26, 28 als Gummiriemen ausgebildet
sind und dadurch das Drucksieb auch in den spannungslosen Bereichen,
beispielsweise der Bereich 39, faltenfrei halten. Es kann
dadurch sichergestellt werden, dass nach dem Druckvorgang durch den
Druckrakel 34 das Drucksieb 18 zuverlässig vom zu
bedruckenden Gegenstand abhebt und dadurch eine hohe Druckqualität ermöglicht.
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In
der Darstellung der 2 ist eine Vorderansicht der
Siebdruckvorrichtung 10 der 1 dargestellt,
wobei ein Schnitt in Druckrichtung gesehen hinter dem Rakelbalken 16 erfolgt
ist, so dass lediglich das Drucksieb 18 geschnitten dargestellt
ist. In der 2 gut zu erkennen ist der jeweils
trapezförmige
Querschnitt der Riemen, die die flexiblen Seiten 26, 28 des
Siebrahmens 20 bilden. Die trapezförmigen Riemen werden jeweils
mittels Rollenpaaren geführt,
die eine außenliegende
zylindrische Rolle 44 sowie eine innenliegende Rolle 46 mit
trapezförmiger Aufnahmenut
aufweisen. Durch die trapezförmige Gestaltung
des Riemens sowie die spezielle Ausbildung der Rollenpaare 44, 46 können Spannkräfte zuverlässig und
reproduzierbar in das Drucksieb 18 eingebracht werden und
darüber
hinaus ist eine schlupffreie Abrollbewegung der Rollen 46, 44 an
den trapezförmigen
Riemen sichergestellt. Dadurch kann auch in Druckrichtung eine exakt
reproduzierbare Positionierung von Drucksieb 18 zur Druckrakel 34 sichergestellt
werden.
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Die
Druckrakel 34 ist an dem Rakelhalter 36 befestigt,
der wiederum mittels der Pneumatikzylinder 38 mit dem Rakelbalken 16 verbunden
ist. Mittels der Pneumatikzylinder 38 kann ein Anpressdruck
des Druckrakels 34 gegen den zu bedruckenden Gegenstand
eingestellt werden. In seiner Winkellage zu den Pneumatikzylindern 38 kann
der Rakelhalter 36 mittels zweier Einstellvorrichtungen 47 verändert werden.
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In
der Detailansicht der 3 ist die in Druckrichtung gesehen
linke Rollenführung 42 genauer
zu erkennen. Insgesamt sind drei Rollenpaare vorgesehen, wobei jedes
Rollenpaar jeweils eine zylindrische Rolle 44 und eine
Rolle 46 mit trapezförmiger
Laufnut aufweist. Die Rollen 46, 44 sind jeweils auf
einer zugeordneten Achse 48, 50 drehbar gelagert,
wobei die Achsen 48, 50 jeweils mit einer Grundplatte 52 verbunden
sind. Die Grundplatte 52 ist wiederum mittels der Pneumatikzylinder 54 einstellbar
mit dem Rakelbalken 16 verbunden. Zusätzlich können die Rollen 44, 46 auf
ihren jeweiligen Achsen 48, 50 verschoben werden,
um einen Abstand der Rollen 44, 46 zur Grundplatte 52 verändern zu
können.
Dadurch kann eine Siebspannung über die
Länge der
Rollenführung 42 erforderlichenfalls veränderlich
eingestellt werden, beispielsweise, um in kritischen Bereichen sprunghafte Änderungen
der Siebspannung im Bereich der Druckrakel 34 zu vermeiden.
Es kann vorgesehen sein, den Abstand der Rollen 44, 46 zur
Grundplatte 42 während
des Druckvorgangs einstellbar zu gestalten, beispielsweise in der
Weise, dass während
des gesamten Druckvorgangs zu jedem Zeitpunkt eine konstante Siebspannung
erreicht ist.
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Die
Darstellung der 4 zeigt eine Draufsicht auf
den in Druckrichtung hinten liegenden Querbalken 14 sowie
das zugeordnete hintere Ende des Drucksiebs 18. Die in
Druckrichtung hinten liegende Seite 24 des Siebrahmens 20 ist
dabei mittels der Ausgleichsvorrichtung 32 mit dem hinteren
Querbalken 14 verbunden. Die hintere Seite 24 des
Siebrahmens 20 ist an insgesamt sechs Punkten mit der Ausgleichsvorrichtung 32 verbunden,
wobei diese sechs Angriffspunkte symmetrisch zur Mitte der hinteren Seite 24 angeordnet
sind. Zwei Befestigungspunkte liegen in Verlängerung der in Druckrichtung
gesehen rechten Seite 26 bzw. der linken Seite 28 des
Siebrahmens 20, so dass tatsächlich die Enden der Riemen,
die die flexiblen Seiten 26, 28 bilden, mit der Ausgleichsvorrichtung 32 verbunden
sind. Zwei weitere rechte und zwei weitere linke Befestigungspunkte
sind symmetrisch zur Mitte der hinteren Seite 24 verteilt
angeordnet. Die in Verlängerung
der Riemen angeordneten Befestigungspunkte sind mit einem in Druckrichtung 21 gesehen
rechten Ausgleichshebel 54 bzw. mit einem linken Ausgleichshebel 56 verbunden.
Die Verbindung dieser äußeren Befestigungspunkte
mit den Ausgleichshebeln 54, 56 erfolgt dabei jeweils
mittels eines beidseitig gelenkig angeschlossenen Verlängerungsstücks 58.
Die beiden Ausgleichshebel 54, 56 sind in Verlängerung
der Mitte der hinteren Seite 24 ebenfalls gelenkig miteinander verbunden.
Mittig zwischen der gelenkigen Verbindung der beiden Ausgleichshebel 54, 56 und
dem gelenkigen Anschluss des rechten bzw. linken Verlängerungsstücks 58 sind
die beiden Ausgleichshebel 54, 56 jeweils gelenkig
mit dem hinteren Querbalken 14 verbunden. An der Verbindungsstelle
der beiden Ausgleichshebel 54, 56 greift ebenfalls
gelenkig ein U-förmiger
Bügel 60 an,
der symmetrisch ausgebildet ist und an seinen beiden freien Enden
wiederum gelenkig mit einem rechten Querbalken 62 bzw.
einem linken Querbalken 64 verbunden ist. Der rechte Querbalken 62 und
der linke Querbalken 64 sind an ihren Enden wiederum gelenkig
mit der hinteren Seite 24 des Siebrahmens 20 verbunden.
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Wie
in der 4 zu erkennen ist, ist die Ausgleichsvorrichtung 32 vollständig symmetrisch
um die Mitte der hinteren Seite 24 des Siebrahmens 20 aufgebaut,
so dass in den Riemen, die die Seiten 26, 28 bilden,
wirkende Zugkräfte
symmetrisch in die hintere Seite 24 eingeleitet werden.
Durch die Ausgleichsvorrichtung 32 wird die hintere Seite
des Siebrahmens in einem konstanten, gleichbleibenden Abstand zum
hinteren Querbalken 14 gehalten und dennoch werden die
Spannkräfte
in das Sieb 18 gleichmäßig über die
gesamte Siebbreite eingebracht. Eine Spannkraftverteilung ist dabei
durch Veränderung der
Hebelverhältnisse
einstellbar. Die Möglichkeit, die
Hebelverhältnisse
einzustellen ergibt sich beispielsweise dadurch, dass die gelenkigen
Anschlusspunkte der Ausgleichshebel 54, 56 am
hinteren Querbalken 14 seitlich verschoben werden können.
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In
der perspektivischen, abschnittweisen Darstellung der 5 und
der geschnittenen Vorderansicht der 6 ist eine
Siebdruckvorrichtung 70 gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung schematisch dargestellt. Die Siebdruckvorrichtung 70 weist
ein Drucksieb 72 auf, das abschnittsweise dargestellt ist
und an seinen Längsseiten
jeweils einen flexiblen Riemen 74, 76 mit trapezförmigem Querschnitt
aufweist. Die Siebdruckvorrichtung 70 weist eine streifenförmige Druckrakel 78 auf,
die an einem Rakelhalter 80 befestigt ist. Um die Druckrakel 78 an
eine sich in Druckrichtung gegebenenfalls ändernde Kontur eines zu bedruckenden
Gegenstandes 82 anzupassen, ist der Rakelhalter 80 flexibel ausgeführt und
mittels dreier Verstellzylinder 84 kann ein Verlauf des
Rakelhalters 80 quer zur Druckrichtung eingestellt werden.
Die flexible, streifenförmige Druckrakel 78 folgt
dabei der Formänderung
des Rakelhalters 80. In den schematischen Darstellungen der 5 und 6 ist
der Übersichtlichkeit
halber kein Gegenlager für
die Verstellzylinder 84 eingezeichnet. Auch Führungseinrichtungen
für den
Rakelhalter 80, die diesen in Druckrichtung bewegen, sind
lediglich schematisch mittels eines zweigelenkigen Führungsarmes 86 angedeutet.
Der Führungsarm 86 kann
die Führung
des in der Darstellung der Fig. linken Endes des Rakelhalters 80 übernehmen, ein
gleichartiger Führungsarm
würde dann
zur Führung
des in der 5 rechten Endes des Rakelhalters
benötigt.
Die Verstellzylinder 84 könnten dann beispielsweise an
einer Verbindung dieser beiden Führungsarme
befestigt sein. Alternativ zu den Führungsarmen 86, beispielsweise
Arme eines Freiformroboters, könnten
aber beispielsweise auch Kulissenführungen vorgesehen sein.
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An
jedem Ende des Rakelhalters 80 ist schematisch jeweils
eine Rollenführung 88 angedeutet, die
analog zu den anhand den 1 bis 4 erläu terten
Rollenführungen
die Riemen 74, 76 führt. Um eine Spannung des Drucksiebs 72 auch
quer zur Druckrichtung, das bedeutet entlang dem Druckrakel 78,
zu erreichen, sind die Rollenführungen 88 verschiebbar
zum Rakelhalter 80 angeordnet. Wie bereits erläutert wurde,
werden die Riemen 74, 76 dabei in den Rollenführungen 88 geführt und
die Rollenführungen 88 werden
beispielsweise pneumatisch relativ zum Rakelhalter 80 verschoben.
Zur Befestigung der Rollenführungen 88 am
Rakelhalter 80 können L-förmige Bügel 90 vorgesehen
sein, die lediglich in 6 angedeutet sind.
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Die
in den 5 und 6 schematisch dargestellte Siebdruckvorrichtung 70 ermöglicht es, auch
Gegenstände 82 mit
sich in Druckrichtung verändernder
Krümmung
präzise
zu bedrucken. Dies vor allem deshalb, da der Rakelhalter 80 in
seinem Verlauf an eine sich verändernde
Krümmung
angepasst werden kann und die flexible Druckrakel 78 diesem
Verlauf folgen wird. Mittels der Verstellzylinder 84 kann
dabei nicht nur eine veränderliche
Formgebung, sondern auch ein über
die Druckbreite definierter Anpressdruck der Druckrakel 78 erreicht
werden. Eine Siebspannung wird mittels der verschiebbaren Rollenführungen 88 erreicht.
Aufgrund der flexiblen Riemen 74, 76 an den Seiten
des Siebrahmens kann sichergestellt werden, dass eine maximal erlaubte Siebdehnung
nicht überschritten
wird und auch in Bereichen, in denen das Sieb hinter der Druckrakel spannungslos
wird, kein Faltenwurf auftritt.
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Mit
der Erfindung lassen sich überraschenderweise
sogar wannenartige Gegenstände,
beispielsweise speziell geformte Heckscheiben von Fahrzeugen, mittels
Siebdruck mit hoher Druckqualität
bedrucken. Überraschenderweise
wird dabei eine hohe Druckqualität
bei problemloser Wiederholbarkeit ermöglicht, trotzdem aufgrund der
flexiblen Gestaltung wenigstens einer Seite des Siebrahmens eine
Ausrichtung des Drucksiebs zu dem zu bedruckenden Gegenstand und
der Druckrakel zunächst problematisch
erscheint. Gemäß einer
Ausführungsform
der Er findung kann zur besonders exakten Positionierung und Führung der
flexiblen Siebrahmenseite eine Rollenführung eingesetzt werden. Trotz des
Verzichts auf einen starren Siebrahmen kann dadurch eine hohe Druckqualität auch bei
kompliziert geformten zu bedrucken Gegenständen erreicht werden.