DE102005006077A1 - Sturzhelm und Windabweiser für Sturzhelm - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Sturzhelm (1) mit einer schlagfesten Helmkalotte (2), in der Lüftungsöffnungen (3) eingearbeitet sind, die durch auf der Außenseite der Helmkalotte (2) angeordnete, zu der Helmkalotte (2) beabstandete Windabweiser (4) überdeckt sind. Die Erfindung betrifft ebenfalls die Windabweiser als solche. Aufgabe der Erfindung ist es, den Tragekomfort von Sturzhelmen zu erhöhen. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass um die Lüftungsöffnung (3) eine Wasserableiteinrichtung (6) angeordnet ist und dass an dem Windabweiser (4) eine Wasserableiteinrichtung (6) angeformt ist, die im montierten Zustand des Windabweisers (4) auf der Außenseite der Helmkalotte (2) aufliegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Sturzhelm mit einer schlagfesten Helmkalotte, in der Lüftungsöffnungen eingearbeitet sind, die durch auf der Außenseite der Helmkalotte angeordnete, zu der Helmkalotte beabstandete Windabweiser überdeckt sind.
  • Solche Sturzhelme werden insbesondere von Motorradfahrern oder Fahrern von Fahrzeugen ohne Fahrgastzelle eingesetzt.
  • Sturzhelme, insbesondere Integralhelme mit einem Visier, weisen vielfach Belüftungseinrichtungen auf, durch die gezielt Luft in den Helm und aus dem Helm herausgeführt werden kann. Neben einer Visierbelüftung, die das Beschlagen eines Visiers verhindern soll, sind Lüftungsöffnungen auf der Helmoberseite vorgesehen, die einen Luftaustausch ermöglichen. Die so genannte Kopfbelüftung verhindert einen Wärmestau während der Fahrt oder bei Nichtvorhandensein von Fahrtwind an Ampeln oder während eines Staus. Bei auf der Helmoberseite angeordneten Lüftungslöchern soll vermieden werden, dass direkt Luft eintritt, vielmehr soll erwärmte Luft aus dem Helminneren abgeleitet werden. Dazu sind oberhalb der Lüftungsöffnungen Windabweiser angeordnet, die in einem gewissen Abstand zu den Lüftungsöffnungen auf dem Helm befestigt sind. Neben der Verhinderung eines direkten Lufteintrittes wird der Direkteintritt von Regenwasser vermieden.
  • Durch Luftverwirbelungen oder während Stillstandsphasen kann es jedoch sein, dass sich hinter dem Windabweiser Feuchtigkeit sammelt, die durch die Lüftungsöffnungen in das Helminnere gelangen, was für den Helmnutzer unangenehm ist. Versuche haben gezeigt, dass das Regenwasser im Wesentlichen durch eine Filmströmung in den Helm gelangt, die sich nach dem Auftreffen der tropfen auf der Helmoberfläche ausbildet.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Sturzhelm bereitzustellen, der für den Helmnutzer einen erhöhten Komfort bietet.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Sturzhelm mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen Windabweiser mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschreiben.
  • Der erfindungsgemäße Sturzhelm mit einer schlagfesten Helmkalotte, in der Lüftungsöffnungen eingearbeitet sind, die durch auf der Außenseite der Helmkalotte angeordnete, zu der Helmkalotte beabstandete Windabweiser überdeckt sind, weist Wasserableiteinrichtungen auf, die um die Lüftungsöffnungen herum angeordnet sind. Diese Wasserableiteinrichtung verhindert, dass an der Helmkalotte herablaufendes Wasser in die Lüftungsöffnung eintritt und somit in das Helminnere gelangt. Die Wasserableiteinrichtung umgibt die Lüftungsöffnung zumindest teilweise und ist insbesondere so angeordnet, dass in der normalen Haltung während der Helmnutzung die Wasserableiteinrichtung in Fließrichtung des Wassers vor der Lüftungsöffnung liegt und das Wasser so ableitet, dass es nicht mehr in die Lüftungsöffnung eindringen kann.
  • Da die meisten Lüftungsöffnungen kreisförmig ausgebildet sind, um Spannungsspitzen innerhalb der Helmkalotte zu vermeiden, ist die Wasserableiteinrichtung vorteilhafterweise als ein Ring oder ein Ringsegment ausgebildet, das die Lüftungsöffnung umgibt bzw. teilweise um die Lüftungsöffnung herum angeordnet ist. Dabei kann die Wasserableiteinrichtung entweder auf der Helmkalotte ausgebildet sein oder auf ihr aufliegen, wenn die Wasserableiteinrichtung als separates Bauteil ausgebildet ist. Die Windabweiser können formschlüssig, insbesondere über Klipsverbindungen, an der Helmkalotte befestigt sein, wobei bei entsprechender Anordnung der Lüftungsöffnungen mehrere Windabweiser zu einem Abdeckteil zusammengefasst sein können. Dadurch wird die Anzahl der Befestigungsmittel verringert, ebenso wie die Herstellkosten für die Windabweiser und die Montage der Windabweiser auf der Helmkalotte.
  • Ebenso wie die einzelnen Windabweiser kann auch das Abdeckteil an der Helmkalotte formschlüssig festgelegt sein. Zur effektiven Ableitung des Windes und zur Bereitstellung strömungsgünstiger Bedingungen zur Entlüftung ist es vorgesehen, dass die Windabweiser in Fahrtrichtung geneigt über den Lüftungsöffnungen angeordnet sind, wobei sich bei mehreren, sich hintereinander befindlichen Lüftungsöffnungen die Windabweiser vorteilhafterweise dachschindelartig überlappen. Dadurch wird einerseits der Fahrtwind abgeleitet, andererseits wird Luft aus dem Helminneren aufgrund der vorbei geführten Luftströmung des Fahrtwindes mitgerissen, sodass eine aktive Entlüftung stattfindet. Gleichzeitig wird durch den dachschindelartigen Aufbau der Windabweiser das unmittelbare Eindringen von Flüssigkeit, insbesondere Regen, durch die Lüftungsöffnungen verhindert.
  • Die Wasserableiteinrichtung kann einstückig mit dem Windabweiser oder mit dem Abdeckteil ausgebildet sein, sodass diese bei der Montage des Windabweisers oder des Abdeckteils vor der Lüftungsöffnung zu liegen kommt. Vorteilhafterweise steht die Wasserableiteinrichtung in Richtung auf die Helmkalotte unter Vorspannung, sodass ein dichtes Anliegen bzw. Aufliegen der Wasserableiteinrichtung an oder auf der Helmkalotte gewährleistet ist. Der Windabweiser, das Abdeckteil und die Wasserableiteinrichtung sind vorteilhafterweise aus Kunststoff ausgebildet, wobei die Wasserableiteinrichtung auf der der Helmkalotte zugewandten Seite ein Dichtelement aufweisen kann.
  • Die Erfindung betrifft auch einen Windabweiser für Lüftungsöffnungen in einem Sturzhelm mit einer angeformten Wasserableiteinrichtung, die im montierten Zustand des Windabweisers auf der Außenseite der Helmkalotte aufliegt. Der Win dabweiser kann mit benachbarten Windabweisern zu einem Abdeckteil zusammengefasst ausgebildet sein.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauelemente.
  • Es zeigen:
  • 1 – einen Sturzhelm mit Windabweisern in perspektivischer Ansicht;
  • 2 – einen Schnitt durch eine Helmkalotte;
  • 2a – eine Detailansicht der 2; sowie
  • 3 – einen Ausschnitt einer Innenansicht einer Helmkalotte mit montierten Windabweisern.
  • Die 1 zeigt in perspektivischer Schrägdraufsicht einen Sturzhelm 1 mit einer Helmkalotte 2, bei dem auf der Helmoberseite nicht sichtbare, in der 2 gezeigte Lüftungsöffnungen 3 angeordnet sind, die durch Windabweiser 4, die in Fahrtrichtung nach vorn geneigt ausgebildet sind, abgedeckt sind. Die Windabweiser 4 überdecken die Lüftungsöffnungen, sodass weder Feuchtigkeit noch Fahrtwind unmittelbar in die Lüftungsöffnungen 3 eindringen kann. Da die Lüftungsöffnungen 3 in Reihe hintereinander angeordnet sind, sind die Windabweiser 4 entsprechend angeordnet und aus Gründen der vereinfachten Herstellung und Montage zu einem Abdeckteil 5 zusammengefasst. Das Abdeckteil 5 kann auf der Helmkalotte 2 formschlüssig über Klipsverbindungen befestigt oder aufgeklebt sein.
  • Die Lüftungsöffnungen 3 sind vorzugsweise Entlüftungsöffnungen, die bevorzugt mit einer nicht dargestellten Belüftungsöffnung funktionieren. Die Belüftungseinrichtung kann als eine nach vorne gerichtete, verschließbare Hutze ausgebildet sein, die an dem Ort des maximalen Staudruckes angeordnet sein kann. Die Entlüftungsöffnungen 3 sind an den Stellen oder Gebieten mit maximalem Unterdruck an dem Helm 1 ausgebildet, so dass möglichst effizient Luft aus dem Helminneren transportiert werden kann. Die Windabweiser 4 sind in stromabwärtiger Richtung orientiert und stellen sicher, dass sich kein Staudruck aufbaut, der Luft in die Entlüftungsöffnungen 3 presst.
  • In der 2 ist ein Schnitt durch die Helmkalotte 2 mit einem montierten Abdeckteil 5 gezeigt, das über Befestigungsstifte 7 an der Helmkalotte formschlüssig festgelegt ist. Das Abdeckteil 5 deckt drei runde Lüftungsöffnungen 3 in der Helmkalotte 2 ab, wobei die Abdeckung durch Windabweiser 4 erfolgt, die beabstandet zu der Außenseite der Helmkalotte 2 angeordnet sind. Die Windabweiser 4 sind in Fahrtrichtung geneigt und dachschindelartig hintereinander angeordnet, sodass Luft aus dem Helminneren durch die Lüftungsöffnungen 3 durch die Helmkalotte 2 austreten und durch schlitzartige Öffnungen 9 austreten kann.
  • Treffen Wassertropfen auf der Helmkalotte 2 auf, werden sie je nach Fahrgeschwindigkeit durch die Luftumströmung des Fahrtwindes nach hinten oder durch die Schwerkraft nach unten bewegt. Das Abdeckteil 5 und die Windabweiser 4 wirken wie entgegen der Fahrtrichtung offene Hutzen, in denen die Luftgeschwindigkeit sehr klein ist, so dass bezüglich des eingedrungenen Wassers im Wesentlichen die Schwerkraft wirkt. Das Wasser wird also zu einer geodätisch tieferen Stelle an dem Helm 1 fließen und würde ohne weitere Maßnahmen in die Entlüftungsöffnungen 3 eindringen.
  • Um ein Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. Regenwasser, durch die Lüftungsöffnungen 3 zu vermeiden, das durch die schlitzartigen Öffnungen 9 unter die Windabweiser 4 gelangen kann, sind Wasserableiteinrichtungen 6 in Strömungsrichtung vor den Lüftungsöffnungen 3 angeordnet, die das Wasser um die Lüftungsöffnungen 3 herumleiten. Das unter die Windabweiser 4 bzw. unter das Abdeckteil 5 gelangte Wasser läuft aufgrund der leicht nach vorne gebeugten Haltung in Fahrtrichtung nach vorn bzw. zu einem geodätisch tieferen Punkt. Innerhalb der Abdeckeinrichtung 5 oder unter den Windabweisern 4 sind Ableiteinrichtungen 6 angebracht, die als halbrunde Schutzwände die Lüftungsöffnungen 3 an ihrer geodätisch höher gelegenen Seite umfassen und so das Wasser seitlich um die Lüftungsöffnungen 3 herumleitet. Das abgeleitete Wasser fließt dann gemäß der wirk wirksamen Schwerkraftkomponente geradeaus weiter an den Lüftungsöffnungen 3 vorbei nach unten ab.
  • Damit es keine Wasseransammlung unter dem Abdeckteil 5 im vorderen Bereich, also dem geodätisch tiefsten Punkt des Abdeckteils 5 gibt, ist ein Abflusskanal 8 ausgebildet, der in der 2a als eine Detailansicht des in Fahrtrichtung vorderen Teils des Abdeckteils 5 gezeigt ist. Statt eines Kanales 8 können auch feine Schlitze an dem geodätisch tiefsten Punkt des Abdeckteils 5 oder des Windabweisers 4 angeordnet sein, so dass das Wasser abfließen kann. In vergrößerter Darstellung ist in der 2a zu erkennen, dass über den Befestigungsstift 7 das Abdeckteil 5 formschlüssig an der Helmkalotte 2 festgelegt ist. Gesammelte Feuchtigkeit tritt dann aus dem Kanal 8 nach vorne aus dem Abdeckteil 5 aus.
  • In der 3 ist in Untenansicht ein Teil der Helmkalotte 2 gezeigt, in der Lüftungsöffnungen 3 in Gestalt von runden Löchern ausgebildet sind. Die einstückig an dem Abdeckteil 5 angeformten Ableiteinrichtungen 6 sind kreissegmentförmig ausgebildet und liegen dicht auf der Außenseite der Helmkalotte 2 auf. Dadurch wird nach vorne laufendes Wasser um die Lüftungsöffnungen 3 herum geleitet. Alternativ können die Ableiteinrichtungen auch die gesamte Lüftungsöffnung 3 umgeben und als Sperrwandung oder Wall dienen. Bei einer anderen Form der Lüftungsöffnung 3 kann sich die Form der Wasserableiteinrichtung 6 entsprechend anpassen. Alternativ kann die Wasserableiteinrichtung 6 als separates Bauteil ausgebildet und an der Helmkalotte 2 befestigt sein. Ebenfalls kann die Ableiteinrichtung an der Helmkalotte 2 ausgebildet sein.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, dass eine permanente Helmentlüftung bereitgestellt werden kann, die ihre Aufgabe bedienfrei und verschleißfrei ausführt. Sie ist einfach und sicher und verhindert zudem effektiv das Eindringen von Wasser in das Helminnere.

Claims (10)

  1. Sturzhelm (1) mit einer schlagfesten Helmkalotte (2), in der Lüftungsöffnungen (3) eingearbeitet sind, die durch auf der Außenseite der Helmkalotte (2) angeordnete, zu der Helmkalotte (2) beabstandete Windabweiser (4) überdeckt sind, dadurch gekennzeichnet, dass um die Lüftungsöffnung (2) eine Wasserableiteinrichtung (6) angeordnet ist.
  2. Sturzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserableiteinrichtung (6) als Ring oder Ringsegment ausgebildet ist.
  3. Sturzhelm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserableiteinrichtung (6) auf der Helmkalotte (2) aufliegt oder an ihr ausgebildet ist.
  4. Sturzhelm nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Windabweiser (4) formschlüssig an der Helmkalotte (2) befestigt sind.
  5. Sturzhelm nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Windabweiser (4) zu einem Abdeckteil (5) zusammengefasst sind.
  6. Sturzhelm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckteil (5) an der Helmkalotte (2) formschlüssig festgelegt ist.
  7. Sturzhelm nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Windabweiser (4) in Fahrtrichtung geneigt angeordnet sind.
  8. Sturzhelm nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Windabweiser (4) sich dachschindelartig überlappend angeordnet sind.
  9. Sturzhelm nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserableiteinrichtung (6) einstückig mit dem Windabweiser (4) oder mit dem Abdeckteil (5) ausgebildet ist.
  10. Windabweiser (4, 5) für Lüftungsöffnungen (3) in einem Sturzhelm (1) mit einer angeformten Wasserableiteinrichtung (6), die im montierten Zustand des Windabweisers (4, 5) auf der Außenseite der Helmkalotte (2) aufliegt.
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