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Die
Erfindung betrifft eine Backform mit einem Backformboden und einem
Backformrand und ist ferner auf ein Verfahren zum Herstellen einer Backform
gerichtet.
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Klassische
Backformen, zu denen im Sinne der Erfindung auch Backbleche gehören sollen,
bestehen im Allgemeinen aus Blech, beispielsweise Weißblech,
lackiertem Blech od.dgl.. Die Backformen weisen regelmäßig einen
unteren Boden und einen von diesem aufragenden Backformrand auf,
der im Falle von Backblechen nur ein kurzes Stück über den Backformboden aufragt,
im Falle von Springformen oder Kastenformen aber deutlich höher ist
und somit ein Backen von Kuchen erlaubt, die eine Höhe von mehreren
Zentimetern aufweisen können.
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Bei
den bekannten Backformen aus Blech bereitet das Ausformen des fertigen
Backguts häufig Probleme.
Auch wenn die Backformen an ihrem Formenboden und/oder Formenrand
gut eingefettet wurden, bevor der Teig in bzw. auf die Backform
gebracht wird, kommt es häufig
dazu, daß das
fertige Backgut, also der Kuchen, das Brot od.dgl., zumindest an
einigen Stellen am Backformboden oder am Backformrand anhaftet und
dann oft nicht mehr ohne Beschädigungen
aus der Form gelöst
werden kann. Die Zuhilfenahme von Werkzeugen wie beispielsweise Messern
beim Ausformen des Backgutes hat den Nachteil, daß dabei
häufig
die Backformoberfläche zerkratzt
wird, was das Ausformen beim nächsten Backvorgang
weiter erschwert.
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In
jüngerer
Vergangenheit sind als Alternativen zu den klassischen Blechbackformen
Backformen aus Silikonkautschuk bekannt geworden, die den Vorteil
haben, sich vorzüglich
vom fertigen Backgut nach dem Backvorgang zu lösen, da der Silikonkautschuk
an dem gebackenen Teig nicht anhaftet. Die bekannten Backformen
aus Silikonkautschuk haben aber den Nachteil, daß sie aufgrund ihrer hohen Flexibilität schwierig
zu handhaben sind. Insbesondere wenn in den Backformen ein vergleichsweise flüssiger Teig
abgebacken werden soll, kommt es wegen der fehlenden Stabilität der Backform
häufig
dazu, daß die
mit Teig befüllte
Backform bei ihrer Überführung in
den Backofen überschwappt
und Kuchenteig in den Ofen läuft.
Diese dann entstehenden Verunreinigungen sind erst nach Erkalten
des Backofens und nur mit großem
Aufwand zu beheben. Auch beim Entfernen des fertigen Backguts aus
einer Backform aus Silikonkautschuk hat die Hausfrau häufig Schwierigkeiten,
weil die Backformen die für ihre
sichere Handhabung erforderliche Steifigkeit vermissen lassen, so
daß es
schon oft vorgekommen ist, daß der
Hausfrau der an sich perfekt gebackene Kuchen aus der Hand fällt, wenn
sie versucht, die instabile Silikonform vom fertigen Backgut zu
lösen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die vorstehend erläuterten, mit den starren Blechbackformen
einerseits und den flexiblen Silikon-Backformen andererseits verbundenen
Nachteile zu vermeiden und eine Backform zu schaffen, die hervorragend
handhabbar ist und aus der sich das fertige Backgut problemlos ausformen
läßt.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Backform mit einem Backformboden und einem
Backformrand gelöst,
wobei zumindest der Backformboden und/oder der Backformrand einen
Werkstoffverbund aufweist, der im wesentlichen aus einem Trägermaterial
aus Blech oder einem anderen geeigneten, zumindest im wesentlichen
starren und wärmefesten
Werkstoff und einer zumindest auf einer dem Backgut zugewandten Fläche des
Trägermaterials
angeordneten Beschichtung aus hitzebeständigem Silikonkautschuk besteht. Hiermit
in Übereinstimmung
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Backform
zur Verfügung,
bei dem ein Trägermaterial
aus Blech oder einem anderen geeigneten, zumindest im wesentlichen
starren und wärmefesten
Werkstoff zur Bildung eines Backformbodens und/oder eines Backformrands
für die
Backform mit einer Beschichtung aus Silikonkautschuk versehen wird,
die zumindest auf einer dem Backgut zugewandten Fläche des
Trägermaterials
angeordnet wird.
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Mit
der Erfindung werden die Vorzüge
der beiden Backformarten miteinander kombiniert, so daß man eine
starre und gut handhabbare Form erhält, deren zumindest innenseitige
Beschichtung aus hitzebeständigem
Silikonkautschuk, wie es bei den bisher bekannten Silikonbackformen
zum Einsatz kommt, sicherstellt, daß der fertige Kuchen, das Brot od.dgl.
leicht ausgeformt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Backform
kann eine Springform sein. Die Beschichtung am Backformboden bzw.
am Backformrand bildet in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
im Übergangsbereich
zum jeweils anderen Backformteil eine an diesem anliegende bzw.
anlegbare Dichtlippe. Dabei kann die Ausgestaltung zweckmäßig so getroffen
sein, daß die
Dichtlippe am Backformrand ausgebildet ist und im geschlossenen
Zustand der Backform unter Eigenspannung der sie bildenden Beschichtung
abdichtend an der am Backformboden ausgebildeten Beschichtung anliegt.
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Die
am Backformrand angeordnete Beschichtung kann von einem endlosen
Ringmantel aus Silikonkautschuk gebildet sein. Vorzugsweise ist die
Beschichtung im wesentlichen vollflächig mit dem Trägermaterial
verbunden. Bei einer als Springform ausge bildeten Backform ist die
Beschichtung in vorteilhafter Weise im Bereich einer Öffnungsvorrichtung
des Backformrands mit dem Trägermaterial nicht
verbunden, so daß ein
ungehindertes Öffnen des
Springformenrands möglich
ist.
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Die
Beschichtung ist vorzugsweise unter Verwendung eines geeigneten
Haftvermittlers mit dem Trägermaterial
verbunden und löst
sich von diesem auch unter großen
mechanischen und/oder chemischen bzw. thermischen Beanspruchungen
nicht. Als Silikonkautschuk für
die Beschichtung wird zweckmäßig ein
warmhärtendes,
lebensmittelechtes Elastomer eingesetzt, beispielsweise ein Silikonkautschuk
vom Typ Methylvinylpolysiloxan. Der Silikonkautschuk ist vorzugsweise
platinvernetzend, wie dies beispielsweise aus der
DE 299 16 808 U1 bekannt
ist. Es ist auch möglich,
für die
Erfindung einen peroxidisch-vernetzenden Silikonkautschuk zum Einsatz
zu bringen. Die Beschichtung hat vorzugsweise eine Dicke, die zwischen
0,5 und 5 mm liegt.
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Mit
der Erfindung wird also eine neue Verwendung von hitzebeständigem Silikonkautschuk
geschaffen, das zur Beschichtung von Backform-Trägermaterialien an einer dem
Backgut zugewandten Fläche
des Trägermaterials
eingesetzt wird. Als Silikonkautschuk wird hierzu lebensmittelechtes,
warmhärtendes
und vorzugsweise platinvernetzendes Silikonelastomer eingesetzt.
Verfahrensgemäß kann die Beschichtung
im wesentlichen vollflächig
mit der Fläche
des Trägermaterials
verbunden werden, wobei vorzugsweise unter Verwendung eines Haftvermittlers
gearbeitet wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung näher
erläutert
wird. Es zeigt:
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1 eine
erfindungsgemäße Springform
in einer Seitenansicht;
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2 eine
Einzelheit II der Springform nach 1 in einer
vergrößerten Schnittdarstellung;
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3 eine
andere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Springform
in einer 2 entsprechenden Darstellung;
und.
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4 eine
andere Backform nach der Erfindung im Querschnitt.
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Die
in den 1 bis 3 der Zeichnung dargestellte,
in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Backform ist eine
in ihrem Gesamtaufbau an sich bekannte Springform, die im wesentlichen
aus einem Springformboden 11 und einem Springformrand 12 besteht.
Der Backformrand kann vom Backformboden gelöst werden, indem ein an seinem
Außenumfang 13 angeordneter
Bügelverschluß 14 geöffnet wird,
wodurch sich der Durchmesser des Backformrands vergrößert, so
daß der
im Gebrauch der Backform zwischen Formrand und Formboden wirksame Klemmverschluß aufgehoben
wird und der Formrand nach oben vom Formboden abgehoben werden kann.
Der konstruktive Aufbau und die Wirkungsweise solcher Springformen
sind bekannt und sollen hier im Detail nicht nochmals erläutert werden.
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Erfindungsgemäß bestehen
bei dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel der
Backformrand 12 und der Backformboden 11 aus einem
Verbundwerkstoff, der im wesentlichen aus einem Trägermaterial 15 bzw. 16 aus
Stahlblech und einer Beschichtung 17 bzw. 18 besteht,
die von einer Lage aus hitzebeständigem
Silikonkautschuk an der Innenseite 19 bzw. 20 des Formbodens 11 bzw.
des Formrands gebildet wird. Bei dem hitzebeständigen Silikonkautschuk handelt
es sich um ein warmhärtendes,
lebensmittelechtes Elastomer vom Typ Methylvinylpolysiloxan, das
platinvernetzend ist. Bei dem in 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist
die Beschichtung unter Verwendung eines (nicht dargestellten) Haftvermittlers
mit dem jeweiligen Trägermaterial
des Formbodens und des Formrands verbunden und löst sich von diesem auch bei
starker mechanischer, chemischer und/oder thermischer Beanspruchung
nicht. Im Bereich des Bügelverschlusses 14 kann
die feste Verbindung zwischen Beschichtung und Trägermaterial
des Formrands 12 unterbrochen sein, so daß ein Öffnen des
Formrands ohne weiteres weiterhin möglich ist, wobei dies unter Dehnung
der elastischen Beschichtung erfolgt.
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Wie
aus 2 gut erkennbar ist, bildet die Beschichtung am
Formrand 12 im Übergangsbereich 21 zum
Formboden 11 eine sich an diesen dicht an die Formbodenbeschichtung 18 anlegende
Dichtlippe 22. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Dichtlippe
von der unteren Kante 23 der Randbeschichtung 17 gebildet
wird, d.h. die Randbeschichtung ist in ihrem unteren Bereich ein
Stück weit
oberhalb ihrer unteren Kante nicht mit dem Trägerrand 15 verbunden,
sondern ragt von diesem ein Stück
weit radial nach innen und legt sich beim Verschließen der Springform
unter Eigenspannung des Silikonkautschuks abdichtend an den Backformboden
bzw. die darauf ausgebildete Beschichtung 18 an.
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Wie
bereits angedeutet, wird die am Backformrand 12 angeordnete
Beschichtung 17 von einem endlosen Ringmantel aus Silikonkautschuk
gebildet, der auch den Springformrand im Bereich seines Bügelverschlusses 14 gegen
einen Austritt von Teig abdichtet und der sich in diesem Bereich
beim Öffnen
des Bügelverschlusses
dehnen kann und somit ein Abheben des Formenrands vom Formboden nicht
behindert. Abgesehen von einem schmalen Streifen oberhalb der unteren
Kante 23 und einem Umfangsabschnitt im Bereich des Bügelverschlusses 14 ist
die Beschichtung 17 des Springformrands 12 im
wesentlichen vollflächig
mit dessen Trägermaterial
verbunden. Auch die Beschichtung 18 des Springformbodens 11 ist
unter Verwendung eines Haftvermittlers vollflächig mit diesem zu einem Verbundwerkstoff
verklebt. Die Dicke der Beschichtung beträgt bei dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
beim Springformboden ca. 1,5 mm und am Springformrand ca. 3 mm.
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Eine
etwas andere Ausführungsform
der Erfindung zeigt 3. Bei dieser Ausführungsform
ist lediglich der Formrand 12 mit einer Beschichtung 17 aus
hitzebeständigem
Silikonkautschuk versehen; der Formboden besteht bei dieser Ausführungsform aus
Edelstahl und ist unbeschichtet.
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Zur
Befestigung der Beschichtung 17 am Trägermaterial 15 des
Formenrands 12 ist am Formenrandträger eine sich nach außen aufstülpende, umlaufende
Befestigungsnut 24 ausgebildet, in die die Beschichtung
mit einer an ihrer Außenseite
ausgebildeten, im Querschnitt etwa hammerförmigen Halteleiste 25 eingeschoben
ist, womit eine formschlüssige
Verbindung zwischen Beschichtung und Trägermaterial des Formrandes
geschaffen wird. Eine weitergehende Verbindung zwischen Beschichtung
und Trägermaterial
ist bei dieser Ausführungsform
nicht erforderlich; die Beschichtung legt sich mit ihrer Außenseite
infolge der ihr innewohnenden Eigenspannung und aufgrund des gegen
sie drückenden
Kuchenteiges dicht an die Innenseite des Formbodenträgers 15 an,
wobei eine Abdichtung gegenüber
dem Formboden ähnlich
wie bei der in 2 dargestellten Ausführungsform über eine
am unteren Rand 23 der Beschichtung 17 sich ausbildende Dichtlippe 22 erfolgt.
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4 zeigt
eine weitere, erfindungsgemäße Backform 26,
nämlich
eine einfache Kastenform, wie sie auch häufig zum Brotbacken eingesetzt
wird. Die Kastenform 26 ist einteilig, läßt sich
im Gegensatz zu der in den 1 bis 3 gezeigten
Springform also nicht in mehrere Teile zerlegen. An der Innenseite 27 ihrer
Seitenwände 28 und
ihres Bodens 29 ist die Kastenform mit einer Beschichtung 30 aus
peroxidisch-vernetzendem oder platinvernetzendem Silikonkautschuk
versehen, der unter Einsatz eines (nicht dargestellten) Haftvermittlers
fest mit den aus Blech bestehenden Wand- und Bodenteilen 28, 29 der
Kastenform 26 verbunden sind. Auch bei dieser einteiligen
Backform ist das Ausformverhalten des fertigen Backguts ausgezeichnet.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern es sind eine Reihe von Änderungen
und Ergänzungen
denkbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So kann der
erfindungsgemäße Sandwichaufbau
aus einem im wesentlichen starren Trägermaterial und einer hiermit
verbundenen elastischen Beschichtung aus Silikonkautschuk auch bei
flachen Backblechen oder starren Kastenformen und natürlich auch
bei im wesentlichen jeder anderen Backform zum Einsatz kommen. Dabei
ist es möglich,
den Werkstoffverbund aus Trägermaterial
und Beschichtung am Formboden, am Formrand oder auch an beiden dieser
Backformteile einzusetzen. Wie bereits erwähnt, sollen unter Backform
im Sinne der Erfindung auch Backbleche verstanden werden, deren
Backformrand für
das Erreichen des Backergebnisses von untergeordneter Bedeutung
oder gar ohne jede Bedeutung sein kann.