DE102005004572A1

DE102005004572A1 - Türgriff, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür

Info

Publication number: DE102005004572A1
Application number: DE102005004572A
Authority: DE
Inventors: Rainer Pollmann; Thomas Fellner
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2005-02-01
Filing date: 2005-02-01
Publication date: 2006-08-17

Abstract

Türgriff (1), insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür (2), der ein inneres Bauteil (7) und in einem Sichtbereich ein äußeres Abdeckteil (16) aufweist. Das innere Bauteil ist ein Stützgitter (7) mit mehreren jeweils an einem Umfang geschlossenen Durchtrittsöffnungen (8). Das Stützgitter (7) ist zumindest über einen größeren bereich von einem Kunststoff (12) umhüllt, der einige oder alle Durchtrittsöffnungen (8) durchdringt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Türgriff, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Ein derartiger Türgriff ist in der WO 01/07736 A1 ein Außentürgriff an einem Fahrzeug, der in einem Hohlraum elektronische Bauteile aufnimmt. In einem Sichtbereich weist der Außentürgriff ein äußeres Abdeckteil auf, das mit wenigstens einer Grundschale des Außentürgriffes zu verclipsen ist. Durch den nicht vollständig ausgefüllten Hohlraum und die aus einem Kunststoff gefertigte Grundschale weist der Türgriff lediglich eine geringe Festigkeit aus. Beispielsweise bei Verwendung des Türgriffes an einer Fahrzeugtür kann die Festigkeit des Türgriffes nicht ausreichend sein, um die beispielsweise nach einem Unfall verklemmte Fahrzeugtür mit einer größeren Krafteinwirkung auf den Türgriff öffnen zu können. Über die Trennfugen des mehrteiligen Türgriffes kann Feuchtigkeit in den Hohlraum gelangen und die elektronischen Bauteile beschädigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Türgriff mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, der eine größere Festigkeit aufweist und ein im Türgriff angeordnetes Bauteil besser schützt.

Diese Aufgabe ist durch die Merkmale im Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Das Stützgitter im Türgriff kann eine vorgebbare Festigkeit aufweisen und gibt durch seine jeweils an einem Umfang geschlossenen Durchtrittsöffnungen dem das Stütz gitter umhüllenden Kunststoff einen solchen Halt, dass der Türgriff eine hohe Festigkeit aufweist. In dem Türgriff angeordnete weitere beispielsweise elektrische oder elektronische Bauteile können von dem Kunststoff wasserdicht umhüllt oder weitgehend geschützt und/oder an dem Stützgitter abgestützt oder befestigt werden. Den Türgriff schwächende Hohlräume können vollständig vermieden werden. Der Türgriff kann in unterschiedlichen Varianten mit und/ohne gleichen oder verschiedenen elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen und/oder gleichen oder unterschiedlichen Abdeckteilen gefertigt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
1 eine vereinfachte, geschnittene Draufsicht auf den Türgriff, kurz vor seiner Montage an einer Kraftfahrzeugtür und,
2 eine vereinfachte Seitenansicht des Türgriffes in Pfeilrichtung II der 1, ohne dem äußeren Abdeckteil.
Der in 1 in einer Draufsicht kurz vor seiner Montage vereinfacht dargestellte Türgriff 1 ist an einer seitlichen Kraftfahrzeugtür 2 verstellbar zu befestigen. Hierzu weist der Türgriff 1 beispielsweise einen hakenförmigen Stützarm 3 auf, der durch eine Öffnung 4 in der Außenwand der Kraftfahrzeugtür 2 mit einem nicht dargestellten Lagerungselement etwa um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar zu verbinden ist. An seinem vorderen Ende weist der Türgriff 1 einen zur Kraftfahrzeugtür 2 abstehenden Ziehhaken 5 auf, der nach der Montage des Türgriffes 1 durch eine Durchgangsöffnung 6 in der Außenwand der Kraftfahrzeugtür 2 hindurch gesteckt und von einem Übertragungselement hintergriffen ist. Bei einer seitlichen Zugbewegung an dem Türgriff 1 verstellt das Übertragungselement eine Sperrklinke eines Türschlosses in eine das Türschloss öffnende Öffnungslage, wenn zuvor das Türschloss entriegelt oder entsichert wurde.
Der Türgriff 1 weist ein inneres, durch ein Stützgitter 7 gebildetes Bauteil auf, das mit mehreren, jeweils an einem Umfang geschlossenen Durchtrittsöffnungen 8 versehen ist. An dem Stützgitter 7 sind beispielsweise ein Näherungssensor 9, eine Sende- und/oder Empfangsantenne 10 einer Fernsteuerungseinrichtung und eine Beleuchtungseinrichtung 11 abgestützt und/oder befestigt. Die Bauteile können auch unter Zwischenschaltung wenigstens eines Stütz- oder Befestigungselements an dem Stützgitter 7 abgestützt oder befestigt sein.
Bei der Montage des Türgriffes 1 werden das Stützgitter 7 und der Näherungssensor 9 sowie die Sende- und/oder Empfangsantenne 10 vollständig und die Beleuchtungseinrichtung 11 bis auf eine Lichtaustrittsöffnung teilweise beispielsweise in einem Spritzgussverfahren von einem Kunststoff 12 umhüllt. Dabei durchdringt der Kunststoff 12 die Durchtrittsöffnungen 8 im Stützgitter 7, wodurch eine zumindest weitgehend lückenlose Verbindung des Kunststoffes 12 mit dem Stützgitter 7 sowie dem Näherungssensor 9, der Sende- und/oder Empfangsantenne 10 sowie der Beleuchtungseinrichtung 11 bewirkt wird. In der Figur sind lediglich einige Durchtrittsöffnungen 8 durch Bezugslinien markiert.
Wie insbesondere 2 zu entnehmen ist, weist das Stützgitter 7 mehrere ebene oder räumlich verlaufende Längsstege 13 und Querstege 14 auf, die ein oder mehrere Längsstege 13 verbinden. In der Figur sind lediglich einige Längsstege 13 und Querstege 14 durch Bezugslinien markiert. Das Stützgitter 7 ist beispielsweise ein durch ein Stanz- und/oder Biegewerkzeug beschnittenes und/oder räumlich geformtes Gitterelement.
Einzelne oder alle Längsstege 13 und/oder einzelne oder alle Querstege 14 können elektrisch leitend ausgebildet sein oder einen elektrisch leitenden inneren und/oder äußeren Bereich aufweisen, wodurch die verwendeten elektrischen und/oder elektronischen Bauteile, bei dem Ausführungsbeispiel der Näherungssensor 9, die Sende- und/oder Empfangsantenne 10 sowie die Beleuchtungseinrichtung 11 mit einer nicht dargestellten Spannungsquelle stromleitend in Verbindung stehen. Bei dem Ausführungsbeispiel sind die elektrisch leitenden Längsstege 13 und Querstege 14 mit einem Elektrostecker 15 verbunden, der bei der Montage des Türgriffes 1 mit einem nicht dargestellten Gegenelektrostecker lösbar zu verbinden ist.
Das Stützgitter 7 bzw. die elektrisch leitenden Bereiche des Stützgitters 7 sind aus einem stromleitenden Metall und der Kunststoff 12 aus einem stromisolierenden Werkstoff gefertigt. Das lediglich in 1 dargestellte äußere Abdeckteil 16 ist lediglich von außen mit dem Kunststoff 12 lösbar verbunden. Hierzu kann beispielsweise eine Clipverbindung verwendet sein. Das Abdeckteil 16 überdeckt den gesamten äußeren Bereich des Kunststoffes 12, der somit nicht sichtbar ist und an seiner Oberfläche unbehandelt bleiben kann. Das Abdeckteil 16 ist an seinem sichtbaren Bereich lackiert und/oder in einer optisch ansprechenden Weise beschichtet.
Der Türgriff 1 wird in unterschiedlichen Varianten mit und/oder ohne gleichen oder verschiedenen elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen und/oder gleichen oder unterschiedlichen Abdeckteilen gefertigt. Dadurch können durch einfache Variationen mehrere Varianten des Türgriffes 1 mit wenigen unterschiedlichen Teilen gebildet werden, die kostengünstig zu fertigen sind.
Der Türgriff kann fest oder verstellbar an einer beliebigen Tür angeordnet sein. Das Stützgitter kann aus einem beliebigen geeigneten Material einstückig oder mehrteilig gefertigt und den Anforderungen entsprechend geformt sein. Das Stützgitter kann beispielsweise aus Drähten und/oder Sehnen gebildet sein. Das Material bzw. die Materialien des ein- oder mehrteiligen Abdeckteiles ist von einem Fachmann nach seinen Gesichtspunkten beispielsweise unter Berücksichtigung von Designanforderungen vorgebbar. Bei Verwendung des Türgriffes kann eine strikte Trennung in eine Funktionsbaugruppe mit Mechanik und Elektrokomponenten und in eine Designbaugruppe mit dem Abdeckteil vorgenommen werden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit einer aufwandreduzierten Individualisierung beispielsweise mit einem Abdeckteil in Wagenfarbe oder insgesamt bzw. teilweise vercromt, bzw. mit neuartigen Oberflächen. Bestehende Türgriffe können an neue gestalterische und funktionale Anforderungen beispielsweise unter Beibehaltung eines größtmöglichen Gleichteileanteils angepasst werden.

Claims

Türgriff, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür, der ein inneres Bauteil und in einem Sichtbereich ein äußeres Abdeckteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Bauteil ein Stützgitter (7) mit mehreren jeweils an einem Umfang geschlossenen Durchtrittsöffnungen (8) ist, und das Stützgitter (7) zumindest über einen größeren Bereich von einem Kunststoff (12) umhüllt ist, der einige oder alle Durchtrittsöffnungen (8) durchdringt.
Türgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgitter (7) mehrere ebene oder räumlich verlaufende Längsstege (13) und Querstege (14) aufweist, die zwei oder mehrere Längsstege (13) verbinden.
Türgriff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgitter (7) ein durch ein Stanz- und/oder Biegewerkzeug beschnittenes und/oder räumlich geformtes Gitterelement ist.
Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Stützgitter (7) wenigstens ein elektrisches oder elektronisches Bauteil (9, 10, 11) direkt oder unter Zwischenschaltung wenigstens eines Stütz- oder Befestigungselements abgestützt oder befestigt ist.
Türgriff nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne oder alle Längsstege (13) und/oder Querstege (14) elektrisch leitend ausgebildet sind oder einen elektrisch leitenden inneren und/oder äußeren Bereich aufweisen.
Türgriff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne oder mehrere elektrisch leitende Längsstege (13) und/oder Querstege (14) mit einem Elektrostecker (15) verbunden sind.
Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgitter oder elektrisch leitende Bereiche an dem Stützgitter (7) aus einem stromleitenden Metall und der Kunststoff (12) aus einem stromisolierenden Werkstoff gefertigt sind.
Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckteil (16) mit dem Kunststoff und/oder Stützgitter lösbar oder unlösbar verbunden ist und/oder zumindest in einem sichtbaren Bereich lackiert oder beschichtet ist.
Türgriff nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische oder elektronische Bauteil ein Schalter, eine nach außen Licht abgebende Beleuchtungseinrichtung (11), ein Sensor (9) oder eine Sende- und/oder Empfangsantenne (10) einer Fernsteuerungseinrichtung ist.
Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff (1) in unterschiedlichen Varianten mit und/oder ohne gleichen oder verschiedenen elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen (9, 10, 11) und/oder gleichen oder unterschiedlichen Abdeckteilen (16) gefertigt ist.