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Die
Erfindung betrifft eine Wadenabstützvorrichtung für Schneegleitbretter
oder Schuhe oder dergleichen, mit
– einem als Standfläche für einen
Fuß oder
Schuh ausgebildeten Basisteil,
– einem den Schaft des Schuhs
oder das Bein oberhalb des Fußes
U-förmig
umgreifenden Schalen- bzw. Strukturteil, welches mit seitlichen
U-Schenkeln an das Basisteil anschließt, und
– einem
außenseitig
am Schalen- bzw. Strukturteil vertikal verstellbar angeordneten
Anschlagteil, welches mit einem zum Basisteil stationären Anschlag zur
vertikalen Abstützung
des Schalen- und Strukturteiles zusammenwirkt.
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Eine
derartige Wadenabstützvorrichtung,
bei der das Schalen- bzw.
Strukturteil als Wadenschale ausgebildet ist, ist Gegenstand der
US 5,727,797 bzw. der dazu
parallelen WO 97/28858.
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Bei
dieser bekannten Wadenabstützvorrichtung
ist auf der Rückseite
der Wadenschale ein Bereich mit parallelen Quer rippen angeformt,
in die das Anschlagteil mit entsprechenden Querrippen eingreift,
wobei das Anschlagteil innerhalb eines Verstellbereiches weiter
oben oder unten in die wadenschalenseitigen Querrippen eingesetzt
werden kann. Zur Fixierung des Anschlagteiles dient eine Spannvorrichtung,
die einen an der Wadenschale unverrückbar gehalterten Zuganker
aufweist, der einen Vertikalschlitz am Anschlag durchsetzt und auf
dessen von der Wadenschale abgewandter Seite mit einem Exzenterhebel
zur Verklemmung des Anschlages auf den Querrippen über Verstellgewinde
verbunden ist.
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Durch
das Anschlagteil lässt
sich die Neigung der Wadenschale in deren am stationären Anschlag
vertikal abgestützter
Lage festlegen.
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Aus
der
EP 0 855 200 A1 ist
eine weitere Wadenabstützvorrichtung
bekannt, bei der das Anschlagteil auf der der Wade zugewandten Seite
einer Wadenschale angeordnet und mit einem Polster versehen ist.
Die einander zugewandten Seiten von Anschlagteil und Wadenschale
sind wiederum mit ineinandergreifenden Querrippen versehen. Zur
verstellbaren Fixierung des Anschlagteiles an der Wadenschale dient
ein fest am Anschlagteil angeordneter, einen Vertikalschlitz in
der Wadenschale durchsetzender Gewindestift, auf dessen aus der
Rückseite der
Wadenschale herausragendes Ende eine Spannmutter aufdrehbar ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es nun, eine Wadenabstützvorrichtung zu schaffen,
die besonders vielfältig
und komfortabel einstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
Wadenabstützvorrichtung
der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, dass eine innenseitig des Schalen-
bzw. Strukturteiles angeordnete vertikal verstellbare Wadenstütze sowie
das außenseitig
des Schalen- bzw. Strukturteiles verstellbar angeordnete Anschlagteil
durch ein für
beide Teile gemeinsames Fixiermittel in voneinander unabhängigen Positionen am
Schalen- bzw. Strukturteil kraft- und/oder formschlüssig feststellbar
sind.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das Schalen- bzw.
Strukturteil sowohl mit einem verstellbaren Anschlagteil für die vertikale
Abstützung
sowie mit einer davon unabhängig
verstellbaren Wadenstütze
zu versehen, jedoch für
beide Elemente eine gemeinsame Fixiervorrichtung vorzusehen. Dadurch
lässt sich
bei hohem Komfort und flexibler Einstellbarkeit eine einfache Konstruktion
gewährleisten.
Ein besonderer Vorzug der Erfindung besteht darin, dass die Neigung
der Wadenstütze und
deren vertikale Einstellung unabhängig voneinander einstellbar
sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist als Fixiermittel eine Spannvorrichtung vorgesehen,
die mit einem Zugglied einerseits verstellbar an der Wadenstütze und
andererseits verstellbar am Anschlagteil angekuppelt bzw. ankuppelbar
ist und das Schalen- bzw. Strukturteil zwischen Anschlagteil und
Wadenstütze
einzuspannen gestattet.
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Im übrigen wird
hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche sowie
die Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung näher beschrieben
wird.
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Schutz
wird nicht nur für
ausdrücklich
beanspruchte oder dargestellte Merkmalskombinationen sondern auch
für prinzipiell
beliebige Unterkombinationen dieser Merkmale beansprucht.
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In
der Zeichnung zeigt
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1 eine
Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Wadenabstützvorrichtung,
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2 einen
Vertikalschnitt dieser Vorrichtung,
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3 die
Einzelheit III in 2 und
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4 die
Einzelheit IV in 2.
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In
grundsätzlich
bekannter Weise besitzt eine Snowboardbindung für jeden Fuß eine auf der Oberseite eines
Snowboards angeordnete Basisplatte 1, die eine in der Regel
verstellbare Standfläche
für einen
Schuh bildet. An den Längsrändern der
Basisplatte 1 sind zumindest im Mittelfußbereich
Halterungen 2 für
eine Wadenabstützvorrichtung 3 angeordnet.
Diese Halterungen 2 können
als flanschartige vertikale Stege ausgebildet sein. Gegebenenfalls können die
Halterungen 2 an den beiden Längsseiten der Basisplatte 1 Teile
eines einziges flanschartigen Vertikalsteges bilden, der die Basisplatte
im Heck- bzw. Fersenbereich umrandet.
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Am
Heck bzw. am Fersenbereich der Basisplatte 1 ist desweiteren
ein Anschlag 4 angeordnet, der als Teil des vorgenannten
Steges ausgebildet sein kann und zur vertikalen Abstützung der
Wadenabstützvorrichtung 3 dient,
wie weiter unten dargestellt wird.
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Die
Wadenabstützvorrichtung 3 besitzt
ein den Schuh bzw. das Bein des Snowboardfahrers oberhalb der Ferse
U-förmig
umfassendes Schalen- bzw. Strukturteil 5, welches mit seinen
U-Schenkeln 5' an den Halterungen 2,
d.h. beidseitig des auf die Basisplatte 1 aufzusetzenden
Schuhs, befestigt ist. Die Befestigung kann mit nicht dargestellten
Spannschrauben erfolgen, die entsprechende Bohrungen bzw. Öffnungen
an den Anschlägen 4 sowie
den Endstücken
der U-Schenkel 5' des
Schalen- bzw. Strukturteiles 5 durchsetzen.
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Wie
in den 1 und 2 dargestellt ist, können die Öffnungen
an den Endstücken
der U-Schenkel 5' als
Langlöcher
ausgebildet sein, so dass sich die wirksame Länge der U-Schenkel 5' verändern lässt. Um eine unverrutschbare
Befestigung der U-Schenkel 5' an
den Halterungen 2 zu ermöglichen, können an den Endstücken der
U-Schenkel 5' Riffelungen 6 ausgebildet
sein, die mit entsprechenden Riffelungen an den Halterungen 2 zusammenwirken.
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Das
Schalen- bzw. Strukturteil 5 erstreckt sich in der Regel
vertikal bis in die Nähe
der Wade des Beines des Snowboardfahrers.
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In
einer Mittelzone des Schalen- bzw. Strukturteiles 5 ist
in einem unteren Bereich eine Bohrung 7 vorgesehen. An
der Bohrung 7 sind auf beiden Seiten des Schalen- bzw.
Strukturteiles 5 Querriffelungen 8 innerhalb von
vertikalen Streifen angeordnet. Diese Querriffelungen 8 haben
jeweils ein unsymmetrisches Sägezahnprofil,
wobei zur Vertikalrichtung im wesentlich quer verlaufende Flanken
auf der in 1 rechten Seite des Schalen-
bzw. Strukturteiles 5 nach aufwärts und auf der in 1 linken
Seite nach abwärts
weisen.
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Vertikal
oberhalb der Bohrung 7 ist am Schalen- bzw. Strukturteil 5 eine
Innengewindehülse 9 angeordnet.
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Das
Schalen- bzw. Strukturteil 5 trägt einerseits eine schalenartige
Wadenstütze 10 und
andererseits ein Anschlagteil 11, welches mit dem Anschlag 4 an
der Basisplatte 4 zusammenwirkt.
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Sowohl
die Wadenstütze 10 als
auch das Anschlagteil 11 sind am Schalen- bzw. Strukturteil 5 vertikal
verstellbar angeordnet.
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Die
Wadenstütze 10 ist
vorzugsweise doppelschalig ausgebildet, wobei auf der dem Schalen- bzw.
Strukturteil 5 zugewandten Seite der Wadenstütze 10 ein
hartes Schalenteil und auf der anderen Seite ein polsterartiges
nachgiebiges bzw. halbsteifes Schalenteil angeordnet ist.
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Die
Wadenstütze 10 besitzt
in einem oberen Mittelbereich einen Vertikalschlitz 12,
der von einer in die Innengewindehülse 9 am Schalen-
bzw. Strukturteil 5 eindrehbaren Schraube 13 durchsetzt
wird, die so bemessen ist, dass eine feste Verspannung der Wadenstütze 10 zwischen
dem Kopf der Schraube 13 und der zugewandten Seite des
Schalen- bzw. Strukturteiles 5 vermieden wird, wenn die
Schraube 13 fest in die Innengewindehülse 9 bis in eine
Endlage eingedreht wird. An der Schraube 13 wird also die Wadenstütze 10 vertikal
verschiebbar gehaltert.
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Bei
der vorgenannten doppelschaligen Ausbildung der Wadenstütze 10 können die
vertikalen Längsränder des
Vertikalschlitzes 12 zwischen den beiden Schalen ausgebildete
Hinterschneidungen zur verschiebbaren und unverlierbaren Aufnahme des
Schraubenkopfes aufweisen, der dabei für ein Werkzeug zugänglich bleibt
und dementsprechend ohne weiteres in die Innengewindehülse 9 eingedreht werden
kann.
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Im
Bereich der Bohrung 7 des Schalen- bzw. Strukturteiles 5 besitzt
die Wadenstütze 10 auf
ihrer dem Schalen- bzw. Strukturteil 5 zugewandten Seite einen
Vertikalschlitz 14 sowie eine zur Querriffelung 8 auf
der zugewandten Seite des Schalen- und Strukturteiles 5 gegengleiche
Riffelung.
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Wie
insbesondere aus 4 hervorgeht, braucht der Vertikalschlitz 14 bei
zweischaliger Ausbildung der Wadenstütze 10 nur das Hartschalenteil auf
der dem Schalen- bzw. Strukturteil 5 zugewandten Seite
der Wadenstütze 10 zu
durchsetzen. Im Bereich zwischen den beiden Schalenteilen der Wadenstütze 10 ist
dann am Vertikalschlitz 14 ein flacher Hohlraum ausgebildet,
welcher ein flanschartiges Schieberteil 15 in Längsrichtung
des Vertikalschlitzes 14 verschiebbar aufnimmt. Am Schieberteil 15 ist eine
Gewindehülse 16 fest
angeordnet, die den Vertikalschlitz 14 durchsetzt und in
die Bohrung 7 des Schalen- bzw. Strukturteiles 5 einschiebbar
ist.
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Das
Anschlagteil 11 ist auf seiner dem Schalen- bzw. Strukturteil 5 zugewandten
Seite mit einer zur Querriffelung 8 des Schalen- bzw. Strukturteiles 5 passenden
Riffelung versehen. Im übrigen
wird das Anschlagteil 11 von einem Vertikalschlitz 17 durchsetzt,
der seinerseits von einer Spannschraube 18 durchsetzt wird,
die in die Gewindehülse 16 des Schieberteiles 15 eindrehbar
ist, derart, dass sich das Schalen- bzw. Strukturteil 5 zwischen
dem Anschlagteil 11 und der Wadenstütze 10 fest einspannen
lässt.
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Wird
die Spannschraube 18 hinreichend weit aus der Gewindehülse 16 herausgedreht,
können
die Wadenstütze 10 sowie
das Anschlagteil mit ihren jeweiligen Riffelungen aus den Querriffelungen 8 des Schalen-
bzw. Strukturteiles 5 austreten und am Schalen- bzw. Strukturteil 5 in
Vertikalrichtung beliebig und unabhängig voneinander verstellt
werden.
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Auf
diese Weise kann einerseits die vertikale Höhe der Wadenstütze 10 am
Schalen- bzw. Strukturteil 5 eingestellt werden. Andererseits
lässt sich
die Lage des Anschlagteiles 11 am Schalen- bzw. Strukturteil 5 einstellen,
wobei durch Zusammenwirken des Anschlagteiles 11 mit dem
Anschlag 4, auf dem sich das Anschlagteil 11 vertikal
abstützt,
die Neigung des Schalen- bzw. Strukturteiles 5 und damit der
Wadenstütze 10 eingestellt
wird.
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Durch
eine zur Gewindehülse 16 bzw.
zur Spannschraube 18 konzentrische Druckfeder 20,
die am Schalen- bzw. Strukturteil 5 abgestützt und
gegen das Anschlagteil 11 gespannt ist, lässt sich
erreichen, dass das Anschlagteil 11 beim Lösen der
Spannschraube 18 mit seiner Riffelung aus der Riffelung 8 des
Schalen- bzw. Strukturteiles 5 austreten kann, bevor die
Riffelung der Wadenstütze 10 aus
der zugeordneten Riffelung 8 freikommt. Damit kann das Anschlagteil 11 bei
noch fixierter Wadenstütze 10 verstellt
werden.
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Um
das Lösen
und Festspannen der Spannschraube 18 zu erleichtern, kann
an der Spannschraube 18 ein Exzenterhebel 21 angeordnet
sein.
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Die
Erfindung ist nicht auf Snowboardbindungen oder dergleichen beschränkt. Vielmehr
kann die in der Zeichnung dargestellte Konstruktion auch an Schuhen
vorgesehen sein. In diesem Falle bildet die Basisplatte 1 eine
Fußschale
bzw. einen Teil einer Fußschale,
und das Schalen- bzw. Strukturteil 5 ist Teil eines Stiefelschaftes.