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Die Erfindung betrifft ein Verkleidungsteil für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffträgers für ein Verkleidungsteil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 11.
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Aus der
DE 195 30 346 A1 ist eine Airbagklappe bekannt, in die ein erster Fangbandbereich eines Fangbandes eingebettet ist, so dass das Fangband mit dem ersten Fangbandbereich an der Airbagklappe festgelegt ist. Das Fangband ist vom in die Airbagklappe eingebetteten ersten Fangbandbereich ausgehend aus der Airbagklappe herausgeführt, wobei ein zweiter, freier Fangbandbereich ausgebildet wird, an dessen Ende eine Befestigungslasche angeordnet ist. Diese Befestigungslasche wird am Randbereich einer Airbagdurchtrittöffnung einer Instrumententafel befestigt, so dass die Airbagklappe in einer montierten Grundstellung eine Airbagdurchtrittöffnung in der Instrumententafel verschließt, wobei die Airbagklappe als separater Deckel in die Airbagaustrittöffnung eingeclipst ist. Diese als separates Bauteil ausgebildete Airbagklappe wird mittels dem Fangband bzw. mittels der am Fangband angeordneten Befestigungslasche an der Instrumententafel festgelegt, so dass bei einer Verlagerung der Airbagklappe bei einer Aktivierung eines zugeordneten Airbags das Fangband eine Verlagerung begrenzt.
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In der
DE 196 33 109 A1 ist ebenfalls eine als separates Bauteil hergestellte Airbagklappe beschrieben, in die ein erster Fangbandbereich eines Fangbandes eingebettet ist. An einem zweiten Fangbandbereich, der zugleich ein freies Fangbandende bildet, ist das Fangband zu einer Schlaufe umgelegt, die mittels eines Verankerungselementes fahrzeugfest befestigt wird. Im montierten Zustand der Airbagklappe weist das Fangband zwischen dem an der Airbagklappe festgelegten Fangbandbereich und der endseitigen und fahrzeugfest gelegten Fangbandschlaufe eine Überlänge auf. Inder
DE 195 48 996 C1 ist ein dem eben beschriebenen ähnlicher Aufbau einer Airbagklappe mit Fangband gezeigt. Lediglich die Anbindung des ersten Fangbandbereiches an der Airbagklappe ist unterschiedlich ausgeführt, nämlich einerseits als Verklemmung zwischen zwei Schichten der Airbagklappe und andererseits mittels eines Metallstreifens, der durch Umbiegungen seiner Endbereiche den ersten Fangbandbereich an der Airbagklappe fixiert.
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Aus der
DE 196 53 512 A1 ist ein gattungsgemäßes Verkleidungsteil bekannt, bei dem ein Fangband für einen Airbagklappenbereich im Kunststoffträger eingebettet ist. Aus der
DE 198 34 384 A1 ist ein weiteres Verkleidungsteil bekannt, bei dem das Fangband für die Airbagklappe mit dem Randbereich eines Airbag-Durchtrittes verklebt ist. Aus der
US 5,398,959 A ist ein Fangband für einen Airbagklappenbereich bekannt, der mit seinem außerhalb des Airbagklappenbereiches befindlichen Fangbandende über eine Schraubverbindung am Kunststoffträger des Verkleidungsteiles befestigt ist. Eine solche Befestigung des äußeren Fangband-Endes am Kunststoffträger des Verkleidungsteiles ist auch aus der
US 2003/0025305 A1 und aus der
DE 101 35 614 A1 bekannt.
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Bei der in der
DE 196 45 866 C2 beschriebenen Airbagklappe, die ebenfalls als separates Bauteil ausgebildet ist, ist ein erster Fangbandbereich durch eine Klemmverbindung mit Klemmelementen reibschlüssig an der Airbagklappe befestigt. Die Klemmverbindung ist dabei so ausgebildet, dass bei einer Verlagerung der Airbagklappe aufgrund eines teilweisen Durchrutschens des Fangbandbereichs durch die Klemmelemente Energie absorbiert wird, wobei der erste Fangbandbereich so ausgebildet ist, dass ein vollständiges Durchrutschen durch die Klemmelemente verhindert ist. Ein freier, zweiter Fangbandbereich ist an einem Schusskanal eines Airbagmoduls ortsfest angebunden.
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In der
US 5,544,912 A ist eine Airbagklappe gezeigt, die integral mit einer Instrumententafel ausgebildet ist. Ein erstes Fangbandende ist in die Airbagklappe eingebettet, wobei ein zweites Fangbandende aus der Airbagklappe herausgeführt ist und außerhalb der Instrumententafel direkt an der Fahrzeugkarosserie mittels einer Nietverbindung festgelegt ist. Um dieses zweite Fangbandende mit der Nietverbindung zum Fahrzeuginnenraum hin verdecken zu können, ist eine zusätzliche separate Abdeckung vorgesehen.
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Aus der
US 5,340,149 A ist eine Airbagklappe bekannt, die als separates Bauteil ausgebildet ist und deren Außenhaut mit Überlänge nach innen in eine Airbagaustrittöffnung geführt ist. Unter Ausbildung von Schlaufen sind diese Überlängen der Außenhaut am Airbagaustrittöffnungs-Randbereich mittels Nietverbindungen fixiert. Bei der Aktivierung eines der Airbagklappe zugeordneten Airbags wird diese so von der Airbagaustrittöffnung abgehoben, dass die Überlängen der Außenhaut der Airbagklappe eine einseitig offene Kammer ausbilden, so dass der Airbag sich durch die eine offene Seite dieser Kammer hindurch in Richtung Fahrzeuginnenraum entfaltet.
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In der
DE 39 18 281 C2 ist eine Airbagklappe beschrieben, die integral an einer Instrumententafel angeordnet ist. Bei einer Aktivierung eines zugeordneten Airbags bildet die Airbagklappe einen elastischen Scharnierbereich aus, so dass eine Verschwenkung der Airbagklappe um diesen Scharnierbereich zur Freigabe einer Airbagaustrittöffnung möglich ist.
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Aus der
DE 102 03 407 A1 ist eine in einer Instrumententafel integrierte Airbagklappe bekannt, wobei im Airbagklappenbereich eine Schwächungsstruktur eines Kunststoffträgers der Airbagklappe vorgesehen ist. Im Bereich dieser Schwächungsstruktur ist ein Gewebeband angeordnet, so dass die Airbagklappe bei einer Aktivierung eines zugeordneten Airbags als einstückiges Bauteil verlagert wird. Zudem bildet das Gewebeband bei dieser Verlagerung ein Scharnier für die Airbagklappe aus.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verkleidungsteil für ein Fahrzeug mit einer im Falle einer Airbagaktivierung eine Airbagaustrittöffnung funktionssicher freigebenden Airbagklappe zu schaffen, das zudem einfach und preiswert in der Herstellung ist. Des Weiteren wird ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffträgers für ein derartiges Verkleidungsteil vorgeschlagen.
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Die Aufgabe wird bezüglich des Verkleidungsteiles gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Gemäß Anspruch 1 weist das Verkleidungsteil einen darin integrierten, d. h. insbesondere nicht durch ein separates Bauteil gebildeten Airbagklappenbereich auf, der bei einer Aktivierung eines hinter dem Airbagklappenbereich angeordneten Airbags vom Verkleidungsteil unter Freigabe einer Airbagaustrittöffnung ausbildbar und abhebbar ist. Das Verkleidungsteil weist einen flächigen Kunststoffträger als Grundkörper auf, in den ein Fangband so eingebettet ist, dass das Fangband mit einem Fangbandbereich am Airbagklappenbereich festgelegt ist, wobei das Fangband vom ersten Fangbandbereich ausgehend mit einem Schlaufenbereich aus dem Kunststoffträger herausgeführt und unter Bildung einer Fangbandschlaufe vorgegebener Schlaufenlänge wieder zum Kunststoffträger zurückgeführt sowie mit einem zweiten Fangbandbereich außerhalb des Airbagklappenbereiches am Kunststoffträger festgelegt ist.
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Vorteilhaft kann das Fangband bereits bei der Herstellung des Kunststoffträgers in diesen integriert werden. Dadurch sind weitere Arbeitsschritte zur Fixierung des Fangbandes nicht mehr erforderlich, da nach der Einbettung der beiden Fangbandbereiche, bevorzugt der beiden Fangbandendbereiche das Fangband bereits fixiert ist. Bevorzugt wird der Kunststoffträger in einem Spritzgussverfahren hergestellt, so dass die beiden Fangbandbereiche zur Einbettung in den Kunststoffträger umspritzt, angespritzt bzw. eingespritzt werden. Dabei sind die Fangbandbereiche so in den Kunststoffträger eingebettet, dass diese im oberflächennahen Bereich angeordnet sind. Insgesamt wird dadurch ein hoher Automatisierungsgrad bei der Herstellung des Verkleidungsteiles bzw. des Kunststoffträgers des Verkleidungsteiles erhalten, wodurch der Herstellprozess kostengünstig durchzuführen ist. Wird der zugeordnete Airbag aktiviert, so bricht der Kunststoffträger unter Ausbildung der Airbagklappe, die zur Freigabe der Airbagaustrittöffnung wegverlagert wird, wobei das Fangband einerseits eine Begrenzung dieser Verlagerung und andererseits ein Scharnier für diese Verlagerung ausbildet. Durch die Schlaufe ist dabei sichergestellt, dass die abgehobene Airbagklappe nicht unter einer derartigen ”Spannung” steht, das diese wieder in Richtung Airbagaustrittöffnung zurückgezogen wird. Durch die Fangbandschlaufe wird ferner ein einfacher Scharnierbereich für die Airbagklappe ausgebildet.
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In einer konkreten Ausbildung kann das Fangband aus einem Gewebe und/oder Gewirke und/oder Netz hergestellt sein. Bei der Wahl des Materials des Fangbandes ist bevorzugt auf eine hohe Zugstabilität desselben zu achten, so dass eine funktionssichere Ausbildung einer Begrenzung der Verlagerung der Airbagklappe bei der Aktivierung des zugeordneten Airbags unter Ausbildung einer Scharnierfunktion der Fangbandschlaufe möglich ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Fangbandschlaufe eine Länge von wenigstens 2 cm und bevorzugt wenigstens 3 cm aufweisen. Durch die Länge der Fangbandschlaufe kann vorteilhaft der Verlagerungsweg der Airbagklappe bei der Aktivierung des zugeordneten Airbags eingestellt werden. Damit ist ein kontrolliertes Verlagern bzw. Verschwenken der Airbagklappe möglich. Die Schlaufenlänge sollte hierfür aber nicht mehr als ca. 7 cm betragen. Als Länge der Fangbandschlaufe ist die Länge der Abwicklung der Fangbandschlaufe zu verstehen, d. h., dass eine 2 cm lange Fangbandschlaufe einen Überstand vom Kunststoffträger aus gesehen von 1 cm aufweist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann der erste im Airbagklappenbereich eingebettete Fangbandbereich flächenmäßig wenigstens 50%, bevorzugt wenigstens 70%, höchstbevorzugt wenigstens 90% des Airbagklappenbereiches überdecken. Je größer die Überdeckung des ersten Fangbandbereiches gegenüber dem Airbagklappenbereich ist, umso sicherer ist die Einbettung und damit Fixierung des ersten Fangbandbereiches.
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Erfindungsgemäß ist im Bereich des außerhalb des Airbagklappenbereiches eingebetteten zweiten Fangbandbereiches eine vorzugsweise mehrere stiftartige Bolzen aufweisende Bolzenplatte mit in den Kunststoffkörpereingebettet, an der der zweite Fangbandbereich im eingebetteten Zustand festgelegt ist. Bevorzugt wird der zweite Fangbandbereich an den stiftartigen Bolzen der Bolzenplatte formschlüssig eingehakt. Damit ist der zweite Fangbandbereich zusätzlich zur Einbettung im Kunststoffkörper an der Bolzenplatte fixiert, wodurch die Funktionssicherheit dieser Befestigung vorteilhaft erhöht wird. Bevorzugt ist der Airbagklappenbereich wenigstens bereichsweise durch eine Materialschwächung im Kunststoffträger definiert. Eine derartige Materialschwächung kann in der Art einer Sollbruchstelle bzw. Sollbruchlinie ausgebildet sein, die beispielsweise als Perforierung oder als Schnittlinie ausgebildet ist. Bevorzugt weist die Airbagklappe eine Rechteckform auf, so dass Rechteckseite keine Materialschwächung aufweist und dem Schlaufenbereich zugeordnet ist, während die anderen drei U-förmigen Rechteckseiten eine in den Kunststoffträger eingebrachte Materialschwächung aufweisen. Grundsätzlich kann aber auch im Bereich der Fangbandschlaufe von der gegenüberliegenden Oberseite des Kunststoffträgers her eine Schwächungslinie eingebracht werden. Mit diesen Materialschwächungen im Kunststoffträger ist ein Brechen des Kunststoffträgers entlang dieser Materialschwächung bei einer Aktivierung des zugeordneten Airbags gewährleistet, so dass die funktionssichere Wegverlagerung der Airbagklappe zur Freigabe der Airbagaustrittöffnung sichergestellt ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich das Fangband im Wesentlichen über die gesamte Airbagklappenbreite, wobei der Schlaufenbereich über die gesamte Fangbandbreite gesehen in etwa geradlinig verläuft.
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In einer weiteren konkreten Ausführung kann der erste Fangbandbereich im Airbagklappenbereich beabstandet zum ersten Schlaufenbereich mit einem zweiten Schlaufenbereich vorgegebener Schlaufenlänge aus dem Kunststoffträger herausgeführt und unter Ausbildung einer von der ersten Fangbandschlaufe beabstandeten zweiten Fangbandschlaufe wieder zurückgeführt sein. Mit dieser ”Schlaufe vor der Schlaufe” ist eine Delaminierbremse ausgebildet, mittels der bei der Wegverlagerungsbewegung der Airbagklappe von der Airbagaustrittöffnung ein Delaminieren der Airbagklappe verhindert werden kann. Damit wird trotz der Belastungen, die bei der Wegverlagerung auf die Verbindung des ersten Fangbandbereiches mit dem Kunststoffträger des Airbagklappenbereiches einwirken können, sichergestellt, dass diese Verbindung nicht in unerwünschter Weise ausreißen kann.
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Gemäß einer Weiterbildung kann dabei die Schlaufenlänge der ersten Fangbandschlaufe größer sein als die Schlaufenlänge der zweiten Fangbandschlaufe. Mittels der Schlaufenlänge der ersten Fangbandschlaufe kann der zur Verfügung stehende Verlagerungsweg für die Airbagklappe eingestellt werden, der beispielsweise bei bestimmten Bauraumgegebenheiten im Entfaltungsraum des Airbags länger sein kann. Die Schlaufenlänge der zweiten Fangbandschlaufe, mit der Funktion der Delaminierbremse, kann relativ kurz ausgebildet sein, da dies zur Verhinderung einer etwaigen Delaminierung der Airbagklappe ausreichend ist.
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In einer konkreten Ausführungsform ist das Verkleidungsteil mehrschichtig aufgebaut dergestalt, dass sich an den Kunststoffträger eine Schaumschicht und eine die Sichtseite des Verkleidungsteiles bildende Dekorschicht aufbauend anschließt. Das Verkleidungsteil ist bevorzugt durch eine Instrumententafel gebildet, wobei die Dekorschicht dann eine Slushhaut sein kann. Der Airbagklappenbereich kann dann beifahrerseitig in der Instrumententafel angeordnet sein, so dass der zugeordnete Airbag ein Beifahrerairbag ist.
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Die Aufgabe bezüglich des Verfahrens wird mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Gemäß Anspruch 11 wird ein Fangband in ein Formwerkzeug eingelegt und anschließend das Kunststoffmaterial so eingebracht, dass das Fangband am Kunststoffträger mit dem ersten Fangbandbereich am Airbagklappenbereich und mit dem zweiten Fangbandbereich außerhalb des Airbagklappenbereiches eingebettet wird unter Ausbildung einer zwischen dem ersten Fangbandbereich und dem zweiten Fangbandbereich angeordneten Fangbandschlaufe.
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Vorteilhaft bei einer derartigen Herstellung des Kunststoffträgers für ein Verkleidungsteil ist, dass das Fangband bei der Herstellung des Kunststoffträgers bereits so im Kunststoffmaterial des Kunststoffträgers fixiert angeordnet wird, dass weitere Arbeitsschritte bezüglich der Anbringung des Fangbandes entfallen können. Damit ist auf einfache Weise ein hoher Automatisierungsgrad bei der Herstellung des Kunststoffträgers und damit bei der Herstellung des Verkleidungsteils gegeben, was insgesamt zu einer vorteilhaften Kostenoptimierung führt.
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In einer Weiterbildung kann im Formwerkzeug wenigstens ein Aufnahmeraum vorgesehen sein, in den der die Fangbandschlaufe bildende Schlaufenbereich eingelegt wird. Damit ist sichergestellt, dass der Schlaufenbereich des Fangbandes nicht mit in das in das Formwerkzeug eingebrachte Kunststoffmaterial eingebettet wird, so dass die Fangbandschlaufe frei außerhalb des Kunststoffträgers angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens kann der Kunststoffträger im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Grundsätzlich kann der Kunststoffträger auch beispielsweise in einem Warmformverfahren hergestellt werden, wobei üblicherweise insbesondere bei einer Herstellung eines Kunststoffträgers für eine Instrumententafel das Spritzgussverfahren eingesetzt wird.
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Des weiteren kann der Kunststoffträger entlang einer Umrandung des Airbagklappenbereichs wenigstens bereichsweise geschwächt werden. Durch diese Schwächung des Kunststoffträgers, die bevorzugt durch eine Laserbestrahlung in den Kunststoffträger eingebracht wird, ist ein sicheres Aufbrechen des Airbagklappenbereiches bei einer Aktivierung des zugeordneten Airbags gegeben.
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Erfindungsgemäß wird vor dem Einbringen des Kunststoffmaterials eine Bolzenplatte in das Formwerkzeug eingelegt, an der der zweite Fangbandbereich festgelegt wird. Anschließend wird das Kunststoffmaterial so eingebracht, dass die Bolzenplatte zusammen mit dem zweiten Fangbandbereich eingebettet wird. Die Festlegung des zweiten Fangbandbereiches an der Bolzenplatte kann bevorzugt durch ein Einhaken des Fangbandbereiches an der Bolzenplatte ausgebildet sein, so dass nach dem Einbringen des Kunststoffmaterials der zweite Fangbandbereich einerseits an der Bolzenplatte und andererseits durch das Kunststoffmaterial fixiert ist.
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Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung durch eine Instrumententafel im Bereich eines Airbagklappenbereichs, wobei ein zugeordneter Airbag im nicht aktivierten Zustand dargestellt ist,
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2 eine schematische Schnittdarstellung durch die Instrumententafel im Bereich des Airbagklappenbereichs, wobei der zugeordnete Airbag im aktivierten Zustand dargestellt ist,
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3 eine schematische Schnittdarstellung durch einen Kunststoffträger mit einem eingebetteten Fangband, und
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4 eine schematische Draufsicht auf den Kunststoffträger.
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In 1 ist eine schematische Schnittdarstellung durch eine Instrumententafel 1, in die ein Airbagklappenbereich 2 integriert ist, gezeigt. Hinter dem Airbagklappenbereich 2 ist ein Airbag 3 angeordnet, der hier im nicht aktivierten Grundzustand dargestellt ist. Der Airbagklappenbereich 2 ist teilweise durch eine Materialschwächung 4 definiert zur Ausbildung einer Airbagklappe 5 im Aktivierungsfall. Die Materialschwächung 4 ist hier nur schematisch mit einer Linie angedeutet. Die gesamte Instrumententafel 1, d. h. auch der Airbagklappenbereich 2, ist mehrschichtig aufgebaut, wobei von unten nach oben gesehen ein Kunststoffträger 6, eine Schaumschicht 7 und eine Slushhaut 8 vorgesehen sind. Die Materialschwächung 4 ist nur im Kunststoffträger 6 und der Schaumschicht 7 ausgebildet, die Slushhaut 8 wird beim Ausbilden der Materialschwächung 4 nicht beschädigt. Die Materialschwächung 4 wird durch Laserbestrahlung von der Seite des Kunststoffträgers 6 her in die Instrumententafel 1 eingebracht.
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Bei der Herstellung des Kunststoffträgers 6 wird ein Fangband 9 so in den Kunststoffträger 6 eingebettet, dass das Fangband 9 mit einem ersten Fangbandbereich 10 am Airbagklappenbereich 2 festgelegt ist. Das Fangband 9 wird vom ersten Fangbandbereich 10 ausgehend mit einem Schlaufenbereich 11 aus dem Kunststoffträger 6 herausgeführt und unter Bildung einer Fangbandschlaufe 12, die eine vorgegebene Schlaufenlänge aufweist, wieder zum Kunststoffträger 6 zurückgeführt. Vom Schlaufenbereich 11 weitergehend ist ein zweiter Fangbandbereich 13 außerhalb des Airbagklappenbereiches 2 am Kunststoffträger 6 festgelegt.
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Im Bereich des zweiten Fangbandbereiches 13 ist zudem im Kunststoffträger 6 eine Bolzenplatte 14 mit daran angeordneten stiftartigen Bolzen 15 eingebettet, an der der zweite Fangbandbereich 13 zusätzlich zu seiner Einbettung im Kunststoffträger 6 eingehakt ist. Grundsätzlich wäre es auch möglich, bei der Herstellung des Kunststoffträgers 6 nur die Bolzenplatte 14 im Kunststoffträger einzubetten, so dass in einem anschließenden Arbeitsschritt, beispielsweise nach einer Materialschwächung im Kunststoffträger 6 im Schlaufenbereich 11, der zweite Fangbandbereich 13 an den Bolzen 15 der Bolzenplatte 14 eingehakt und anschließend durch z. B. Schweißschrauben gesichert wird.
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Wird der Kunststoffträger 6 im Spritzgussverfahren hergestellt, so wird in die Spritzgussform zuerst das Fangband 9 und gegebenenfalls die Bolzenplatte 14 eingelegt. Anschließend wird das Kunststoffmaterial in die Spritzgussform eingespritzt, so dass die Fangbandbereiche 10 und 13 entsprechend angespritzt bzw. umspritzt werden. Des weiteren ist in der Spritzgussform ein Aufnahmeraum vorgesehen, in den der Schlaufenbereich 11 bei der Herstellung des Kunststoffträgers 6 eingelegt wird, so dass der Schlaufenbereich 11 von der Einbettung im Kunststoffmaterial des Kunststoffträgers 6 ausgenommen ist.
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In 2 ist in einer schematischen Schnittdarstellung die Instrumententafel 1 von 1 gezeigt, wobei der Airbag 3 im aktivierten Zustand gezeigt ist. Durch den sich entfaltenden Airbag 3 wird die Airbagklappe 5 im Airbagklappenbereich 2 entlang der Materialschwächungen 4 aus der Instrumententafel 1 herausgebrochen und in Pfeilrichtung eines Pfeiles 16 zur Freigabe einer Airbagaustrittöffnung 17 wegverlagert. Der Airbag 3 kann sich nun in Richtung Fahrzeuginnenraum (Pfeil 18) entfalten. Das Fangband 9 dient einerseits zur Begrenzung der Verlagerung der Airbagklappe 5 und andererseits im Bereich der Fangbandschlaufe 12 zur Ausbildung einer Art Scharnier für die Verlagerung bzw. Verschwenkung der Airbagklappe 5. Wie aus 2 ersichtlich ist, wird bei dieser Verlagerung sowohl der Kunststoffträger 6 als auch die Schaumschicht 7 im Bereich der Materialschwächungen 4 vollständig durchtrennt, wobei im Scharnierbereich die Slushhaut 8 aufgrund Dehnung derselben erhalten werden kann.
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In 3 ist eine schematische Schnittdarstellung durch den Kunststoffträger 6 mit Fangband 9 gezeigt. Der grundsätzliche Aufbau bezüglich der Einbettung der Fangbandbereiche 10 und 13 mit Bolzenplatte 14 entspricht dem von 1, so dass hier auf diese Merkmale nicht näher eingegangen wird. Im Unterschied zu der Ausführungsvariante der 1 ist hier am ersten Fangbandbereich 10 im Airbagklappenbereich 2 beabstandet zum ersten Schlaufenbereich 11 ein zweiter Schlaufenbereich 19 vorgegebener Schlaufenlänge aus dem Kunststoffträger 6 herausgeführt. Dieser bildet eine von der ersten Fangbandschlaufe 12 beabstandete zweite Fangbandschlaufe 20 und ist wieder in den Kunststoffträger 6 zurückgeführt. Zwischen den beiden Fangbandschlaufen 12 und 20 ist ein Fangband-Zwischenbereich 21 im Kunststoffträger 6 festgelegt bzw. eingebettet. Die zweite Fangbandschlaufe 20 wirkt in der Art einer Delaminierbremse, so dass bei der Verlagerung der Airbagklappe 5 bei einer Aktivierung des Airbags 3 (hier nicht mit dargestellt) ein etwaiges Delaminieren und damit Ausreißen des ersten Fangbandbereiches 10 aus dem Kunststoffträger 6 im Airbagklappenbereich 2 funktionssicher vermieden werden kann.
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In 4 ist eine schematische Draufsicht auf den Kunststoffträger 6 im Airbagklappenbereich 2 dargestellt. Mit strichlierten Linien ist die die Airbagklappe 5 definierende Materialschwächung 4, die hier beispielhaft U-förmig ausgebildet ist, eingezeichnet. Der erste Fangbandbereich 10 und der zweite Fangbandbereich 13 sind mit den im Kunststoffträger 6 eingespritzten Bereichen schraffiert dargestellt. Im schmalen Stegbereich zwischen den beiden schraffierten Flächen ist somit der Schlaufenbereich 11 angeordnet, d. h., dass die Fangbandschlaufe 12 unterhalb der Zeichenebene angeordnet ist. Eine zweite Fangbandschlaufe, wie bei der Ausführung von 3, ist hier nicht vorgesehen. Der Schlaufenbereich 11 verläuft über die Breite des Fangbandes 9 gesehen geradlinig, so dass in gewünschter Weise ein funktionssicheres Verschwenken der Airbagklappe 5 bei einer Aktivierung des Airbags 3 sichergestellt ist. Der erste Fangbandbereich 10 überdeckt weitgehend den gesamten Airbagklappenbereich 2 bzw. die gesamte Airbagklappe 5, so dass damit eine funktionssichere Verbindung durch die Einbettung zwischen dem ersten Fangbandbereich 10 und der Airbagklappe 5 hergestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Instrumententafel
- 2
- Airbagklappenbereich
- 3
- Airbag
- 4
- Materialschwächung
- 5
- Airbagklappe
- 6
- Kunststoffträger
- 7
- Schaumschicht
- 8
- Slushhaut
- 9
- Fangband
- 10
- erster Fangbandbereich
- 11
- Schlaufenbereich
- 12
- Fangbandschlaufe
- 13
- zweiter Fangbandbereich
- 14
- Bolzenplatte
- 15
- Bolzen
- 16
- Pfeil
- 17
- Airbagaustrittöffnung
- 18
- Pfeil
- 19
- zweiter Schlaufenbereich
- 20
- zweite Fangbandschlaufe
- 21
- Fangband-Zwischenbereich