DE102007034881A1 - Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formhäuten und nach dem Verfahren hergestelltes Verkleidungsteil - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formhäuten, insbesondere für den Innenausbau eines Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einer Trägerschicht, auf die eine sichtseitige Oberflächenhaut aufgebracht wird. Es ist vorgesehen, dass zuerst ein erter Teilbereich (3) der Oberflächenhaut in einem erten Werkzeug (1) hergestellt wird, danach der fertige erste Teilbereich (3) in ein zweites Werkzeug (5) eingebracht wird und ein mit dem ersten Teilbereich (3) kombinierter zweiter Teilbereich (7) der Oberflächenhaut hergestellt wird. Die Erfindung betrifft ferner ein Verkleidungsteil, insbesondere für den Innenausbau eines Kraftfahrzeugs, mit einer sichtseitigen Oberflächenhaut.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formhäuten, insbesondere für den Innenausbau eines Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einer Trägerschicht, auf die eine sichtseitige Oberflächenhaut aufgebracht wird, sowie ein nach dem Verfahren hergestelltes Verkleidungsteil..
- Solche Verfahren sind beispielsweise bekannt aus
DE 10 2005 012 720 A1 oderDE 10 2005 003 550 A1 . - Bei solchen bekannten Verfahren besteht das Problem, Oberflächenhäute nur in einer auf ihrer gesamten Fläche gleichartigen Ausbildung herstellen zu können. So werden solche Oberflächenhäute durch ein einlagiges Beschichten im Pulververfahren, Sprühverfahren oder einem anderen Verfahren erstellt. Dadurch ergibt sich eine Oberflächenhaut mit gleichartiger Farbe oder gleichartigem Material auf der gesamten Fläche.
- Für die Ausbildung mehrfarbiger Verkleidungselemente müssen die Bereiche mit jeweils einer Farbe in den jeweiligen Werkzeugen einzeln hergestellt werden. Es sind dann eine Reihe von Werkzeugen erforderlich, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Zudem kann ein exakter Verlauf der zahlreichen Trennfugen zwischen den jeweiligen einzelnen Oberflächenhäuten einer Innenverkleidung nicht gewährleistet werden. Zumindest ist es sehr schwer, für einen exakten Verlauf zu sorgen.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine einteilige Oberflächenhaut mit ungleichartigen Bereichen herzustellen.
- Die Aufgabe ist auch, ein Verkleidungsteil mit wenigstens einer einteiligen Oberflächenhaut zu schaffen, die ungleichartige Bereiche aufweist.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zuerst ein erster Teilbereich der Oberflächenhaut in einem ersten Werkzeug hergestellt wird, danach der fertige erste Teilbereich in ein zweites Werkzeug eingebracht wird und ein mit dem ersten Teilbereich kombinierter zweiter Teilbereich der Oberflächenhaut hergestellt wird.
- Die Aufgabe wird zudem dadurch gelöst, dass die Oberflächenhaut in einen ersten Teilbereich und einen zweiten Teilbereich unterteilt ist, die aus einem unterschiedlichen Material bestehen.
- Mit dieser Maßnahme können zum Beispiel zweifarbige Häute in Serie hergestellt werden. Zudem ist es möglich, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in ein und derselben Oberflächenhaut unterschiedliche Materialien zu verwenden.
- Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass der erste Teilbereich der Oberflächenhaut während der Herstellung des zweiten Teilbereichs in dem zweiten Werkzeug mittels Vakuum gehalten wird. Dadurch werden Lufteinschlüsse zwischen dem ersten Teilbereich und dem zweiten Werkzeug vermieden.
- Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass eine erste Oberflächenhaut und eine zweite Oberflächenhaut mit jeweils ungleichartigen Teilbereichen glatt in eine Schaumform eingelegt werden können, wobei eine Stoßkante zwischen der ersten Oberflächenhaut und der zweiten Oberflächenhaut mit einem Fugenabdecker belegt wird und abschließend ein Schaumprozess durchgeführt wird. Durch die Möglichkeit, einen Farbwechsel oder sonstigen Wechsel einer Eigenart innerhalb einer Oberflächenhaut herstellen zu können, ist für die Kombination von Oberflächenhäuten nur eine reduzierte Anzahl von Trennfugen erforderlich, die zudem präzise vorgesehen sein können. Daher ist die Erzeugung eines exakten Verlaufs der Trennfugen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kein großes Problem mehr.
- Weitere Vorteile ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
- Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines ersten Werkzeugs mit einem damit hergestellten ersten Teilbereich einer Oberflächenhaut; -
2 eine schematische Darstellung eines zweiten Werkzeugs mit einem kombinierten ersten Teilbereich und zweiten Teilbereich der Oberflächenhaut; -
3 eine schematische Darstellung einer Aufnahme in einem Pulverkasten für ein Einlegeteil aus einem zweiten Werkzeug; -
4 eine schematische Darstellung des Pulverkastens aus3 in einer an einem Werkzeug herangefahrenen Position zum Zwecke der Rotation; -
5 eine schematische Darstellung der Kombination von zwei Oberflächenhäuten und -
6 eine schematische Darstellung von drei alternativen Ausbildungen einer Verbindungsfuge zwischen Oberflächenhäuten. - In
1 ist schematisch ein erstes Werkzeug1 dargestellt, mit dem ein erster Teilbereich3 zur Herstellung einer Oberflächenhaut, insbesondere für den Innenausbau eines Kraftfahrzeugs, hergestellt werden kann. Die Herstellungsverfahren für Oberflächenhäute und insbesondere für Teilbereiche derselben können beliebige bekannter Art sein. Insofern wird die Herstellung des ersten Teilbereichs3 hier nicht weiter beschrieben. - Der erste Teilbereich
3 der Oberflächenhaut wird aus dem ersten Werkzeug1 entnommen und in ein zweites Werkzeug5 (2 ) gelegt. Anschließend wird ein zweiter Teilbereich7 in dem zweiten Werkzeug5 hergestellt und mit dem ersten Teilbereich3 kombiniert. In2 ist der erste Teilbereich3 als Einlegeteil ausgebildet. In anderen Ausführungsformen können aber der erste Teilbereich3 und der zweite Teilbereich7 beliebig ausgebildet sein und kombiniert werden. - Das zweite Werkzeug
5 ist mit einem Vakuumraum9 kombiniert, über den ein Vakuum erzeugt werden kann. Mit Hilfe des Vakuums wird der erste Teilbereich3 fest in dem zweiten Werkzeug5 gehalten. Hierzu sind entsprechende, nicht dargestellte Kanäle vorgesehen. - Alternativ zu einem Vakuum kann die ortsfeste Positionierung auch durch einen Hinterschnitt (nicht dargestellt) erfolgen.
- In
3 ist der erste Teilbereich mit einem Pulverkasten11 kombiniert. In dem Pulverkasten11 ist Pulver13 enthalten. Der Pulverkasten11 kann mehrere unterschiedliche Abteilungen aufweisen, in denen Pulver13 unterschiedlicher Farbe oder Konsistenz enthalten sein kann. Der Pulverkasten11 bildet für den ersten Teilbereich3 eine Form15 . - Vorzugsweise wird der erste Teilbereich
3 direkt auf die Form15 gedrückt. Der erste Teilbereich3 kann an der Form15 mittels Vakuum oder Hinterschnitt gehalten werden. - Nach dem Zusammenfahren des zweiten Werkzeugs
5 und des Pulverkastens11 – wie4 zeigt – ist der erste Teilbereich3 der Oberflächenhaut zwischen dem zweiten Werkzeug5 und der Form15 eingepresst. Im zweiten Werkzeug5 ausgebildete Teilbereiche der herzustellenden Oberflächenhaut liegen über dem Pulverkasten11 beziehungsweise dem Pulver13 , so dass das Pulver13 bei Rotation der gesamten Einrichtung in Kontakt mit der Galvanoform5 kommt und so den zweiten Teilbereich7 der Oberflächenhaut bildet, dass heißt, Teilbereich7 und3 bilden eine geschlossene Oberflächenhaut, wobei die Teilbereiche7 und3 quasi an ihren Stirnseiten aneinander liegen, beispielsweise aneinander stoßen, überlappen, sich hinterschneiden oder dergleichen. - In
5 ist schematisch dargestellt, wie zwei Oberflächenhäute oder Teile davon in einer weiteren Ausführungsform kombiniert werden können. Mittels an sich bekannter Verfahren, beispielsweise mit Hilfe eines Pulverkastens und einer Galvanoform, hergestellte Oberflächenhäute werden in eine Schaumform17 eingelegt. Eine Stoßkante19 zwischen benachbarten Oberflächenhäuten kann in verschiedenen Ausbildungen vorliegen, zum Beispiel in den in6 dargestellten Auslegungen. Die an der Stoßkante19 entstehende Verbindungsfuge wird dann mit einem Fugenabdichter belegt. Eine solche Belegung kann in beliebiger Weise erfolgen, zum Beispiel durch einen Roboter21 , der den Fugenabdichter auf die Verbindungsfuge aufsprüht. Nach Fugenabdichtung kann der bekannte Schäumungsprozess zur Herstellung eines Bauteiles, beispielsweise einer Verkleidungsteiles für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für eine Instrumententafel durchgeführt werden. -
- 1
- erstes Werkzeug
- 3
- erster Teilbereich
- 5
- zweites Werkzeug
- 7
- zweiter Teilbereich
- 9
- Vakuumraum
- 11
- Pulverkasten
- 13
- Pulver
- 15
- Form
- 17
- Schaumform
- 19
- Stoßkante
- 21
- Roboter
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005012720 A1 [0002]
- - DE 102005003550 A1 [0002]
Claims (14)
- Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formhäuten, insbesondere für den Innenausbau eines Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einer Trägerschicht, auf die eine sichtseitige Oberflächenhaut aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst ein erster Teilbereich (
3 ) der Oberflächenhaut in einem ersten Werkzeug (1 ) hergestellt wird, danach der fertige erste Teilbereich (3 ) in ein zweites Werkzeug (5 ) eingebracht wird und ein mit dem ersten Teilbereich (3 ) kombinierter zweiter Teilbereich (7 ) der Oberflächenhaut hergestellt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich (
3 ) der Oberflächenhaut während der Herstellung des zweiten Teilbereichs (7 ) in dem zweiten Werkzeug (5 ) mittels Vakuum gehalten wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich (
3 ) der Oberflächenhaut während der Herstellung des zweiten Teilbereichs (7 ) in dem zweiten Werkzeugmittel mittels Hinterschnitt gehalten wird. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung des ersten Teilbereichs (
3 ) und des zweiten Teilbereichs (7 ) unterschiedliche Oberflächenhautmaterialien eingesetzt werden. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Werkzeug (
5 ) mit einem Pulverkasten (11 ) in Verbindung gebracht wird, wobei der Pulverkasten (11 ) gleichzeitig den ersten Teilbereich (3 ) fixiert. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der fertige erste Teilbereich (
3 ) an eine Form (15 ) des Pulverkastens (11 ) gedrückt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Zusammenfahren des Pulverkastens (
11 ) und des zweiten Werkzeugs (5 ) durch Rotation der mit dem ersten Teilbereich (3 ) kombinierte zweite Teilbereich (7 ) hergestellt wird. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Oberflächenhaut und eine zweite Oberflächenhaut zuerst glatt in eine Schaumform (
17 ) eingelegt werden, dann eine Stoßkante (19 ) zwischen der ersten Oberflächenhaut und der zweiten Oberflächenhaut mit einem Fugenabdichter belegt wird und anschließend ein Schaumprozess durchgeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fugenabdichter aufgelegt wird.
- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fugenabdichter mittels Roboter (
21 ) aufgesprüht wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Oberflächenhaut und die zweite Oberflächenhaut mittels Vakuum in der Schäumform (
17 ) gehalten werden. - Verkleidungsteil, insbesondere für den Innenausbau eines Kraftfahrzeugs, mit einer sichtseitigen Oberflächenhaut, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenhaut in einen ersten Teilbereich (
3 ) und einen zweiten Teilbereich (7 ) unterteilt ist, die aus einem unterschiedlichen Material bestehen. - Verkleidungsteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Materialien zumindest Materialien unterschiedlicher Farbe sind.
- Verkleidungsteil nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich (
3 ) eine Einlage des zweiten Teilbereichs (7 ) ist.
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