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Die
Erfindung betrifft einen Tsunami-Rettungsturm, der tief im Erdreich
verankert ist und eine Höhe über dem
Erdboden von mindesten 15 Meter aufweist, mit einem Treppenaufgang
mit einer Treppe, die zu einer einen Zufluchtsbereich, der von einem
Schutzgitter umfaßt
ist, aufweisenden Plattform am oberen Ende des Rettungsturms führt und
im Notfall mittels einer Hydraulikanlage um weitere fünf Meter
nach oben auszufahren ist, wobei die zur Plattform führende Treppe
automatisch mit der Plattform nach oben auszufahren ist, und mit
einer Trinkwasserversorgung sowie gängigen Rettungsutensilien.
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Tsunamiwellen,
im Volksmund auch Monsterwellen genannt, werden bekanntlich durch
Erdbeben am Meeresgrund aktiviert, die durch Verschiebungen von
Erdplatten hervorgerufen werden, und treffen meist, je nach der
Entfernung des Ortes ihrer Entstehung, in Form meterhoher Wellen
in zerstörender
Weise auf Strand und angrenzendes Hinterland.
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Um
am Strand oder in dessen Nähe
befindlichen Menschen Rettung vor einer herannahenden Monsterwelle
zu ermöglichen,
sind aus der
JP 2004-339920A Tsunami-Rettungstürme der
eingangs erwähnten
Art bekannt. Die jüngste
Tsunami-Katastrophe in Südostasien,
der tausende Menschen zum Opfer fielen, hat deutlich gemacht, das neben
dem Erfordernis eines auch im Indischen Ozean zu installierenden
Frühwarnsystems
die Notwendigkeit besteht, an gefährdeten Meeresstränden in einem
Abstand von ca. 100 bis 150 Meter Tsunami-Rettungstürme zu installieren, die nicht
nur Zuflucht vor Eintreffen der Monsterwelle bieten, sondern auch
die Möglichkeit
einer schnellen Rettung für
verhältnismäßig viele
Menschen aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich vor und bei Eintreffen
der Tsunamiwelle gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Tsunami-Rettungsturm der eingangs genannten Art, der erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß zum
Ausfahren der Plattform um die weiter en fünf Meter nach oben mittels
der Hydraulikanlage ein von der Plattform aus zu betätigender
Einschalthebel vorgesehen ist, daß die Plattform mindestens
einen Durchmesser von 30 Meter und für einen Wasserablauf ein Gefälle von
ca. 3% zur Randmauer der Plattform hin aufweist, und daß mittig
des Tsunami-Rettungsturms auf der Plattform ein Hubschrauberlandeplatz
mit allen gängigen
Kommunikations-, Warn- und Beleuchtungsanlagen ausgebildet ist,
der gegenüber
dem übrigen
Zufluchtbereich auf der Plattform durch ein Abgrenzungsgeländer gesichert
ist.
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Vorzugsweise
ist der sich vom Erdboden aufwärts
erstreckende Teil des Tsunami-Rettungsturms säulenförmig ausgebildet
und geht an seinem oberen Ende in einen sich nach außen erweiternden
Teil einer Höhe
von 5 Meter über,
dessen Mantelfläche – gesehen
im Längsschnitt
des Tsunami-Rettungsturms – unter
einem Winkel α von
45° zum
Mantel des säulenartigen
Teils aufwärts
und auswärts
gerichtet ist und auf dem die Plattform in der unausgefahrenen Stellung
gelagert ist, wobei die Hydraulikanlage, von der die Plattform und
die Treppe des Tsunami-Rettungsturms gleichzeitig höhenmäßig zu verstellen
sind, längsmittig
des Tsunami-Rettungsturms angeordnet ist.
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Der
sich zwischen dem Erdboden und der Plattform erstreckende Teil des
Tsunami-Rettungsturms
kann bevorzugt – gesehen
im Längsschnitt
des Tsunami-Rettungsturms- eine geschwungene S-Form wie das Raumschiff
Enterprise aufweisen.
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Bevor
die Monsterwellen den Strand erreichen, können die Strandbewohner auf
den Tsunami-Rettungsturm
flüchten
und somit dem ansonsten sicheren Tod entgehen. Die Erstankömmlinge
auf dem Tsunami-Rettungsturm müssen
sofort den gut erkennbaren Notsignalschalter betätigen. Das Notsignal wird vom
nächstgelegenen
Flughafen oder einer Radiostation empfangen und schaltet automatisch für eine Minute
die Sirenen ein. Die Hubschrauber-Rettungsaktion kann nun sofort
beginnen.
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Auf
dem Tsunami-Rettungsturm sind ca. 4 Trinkwasseranschlüsse, mehrere
turmrandseitig montierte aufklappbare Liegen für Verletzte und Verbandskästen zu
finden. Weiterhin ist ein wasserdichter Telefonkasten vorgesehen,
wobei bei Abnahme des Telefonhörers
sofort Kontakt mit der jeweiligen Rettungsstelle hergestellt ist.
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Der
Tsunami-Rettungsturm sowie die in dessen Treppenaufgang zur Plattform
führende
Treppe mit Geländer
sind außerordentlich
stabil ausgeführt, um
den gewaltigen Monsterwellen standhalten zu können. Bei herannahenden Wellen,
deren Höhe größer als
die Höhe
des Tsunami-Rettungsturms vom mindestens 15 Meter ist, kann die
Plattform durch Bedienung eines Hebels von der Plattform aus hydraulisch
um weitere 5 Meter in die Höhe
gefahren werden, wobei die zur Plattform führende Treppe gleichzeitig
automtisch ausgefahren wird. Die verschiedenen Schalter und Hebel
sind gut sichtbar angeordnet und in verschiedenen Sprachen beschriftet.
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Am
obersten Rand des Tsunami-Rettungsturms können kleine Positionslampen
installiert sein, damit auch bei schlechter Sicht der Tsunami-Rettungsturm
vom anfliegenden Hubschrauber aus einfacher zur orten ist. Weiterhin
ist von Wichtigkeit, daß die
schriftmäßige Kennzeichnung „H1" („H" für Hubschrauber/Helicopter
und „1" für Hubschrauberplatz
Nummer 1) auf dem Hubschrauberlandplatz auf der Plattform des Tsunami-Rettungsturms
mit einer Beleuchtung versehen sind.
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Da
auch in Zukunft Tsunamis zu erwarten sind, gewährleistet der erfindungsgemäße Tsunami-Rettungsturm für gefährdete Strände und
deren Hinterland, insofern dort keine Anhöhen oder Berge anzutreffen
sind, die Möglichkeit
einer sicheren und schnellen Rettung für eine verhältnismäßig große Anzahl von Menschen und
deren fortlaufenden schnellen Abtransport aus dem unmittelbaren
Gefahrensbereich am Strand.
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Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Tsunami-Rettungsturms
werden nun anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen sind:
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1 eine
Längsschnittsansicht
einer schematisch dargestellten ersten Ausführungsform des in einem Strandboden
tief verankerten Tsunami-Rettungsturms bei nicht ausgefahrener Plattform,
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2 eine
Längsschnittsansicht
entsprechend der 1, wobei eine längsmittig
im Tsunami-Rettungsturm
angeordnete Hydraulikanlage dargestellt ist,
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3 eine
Längsschnittansicht
entsprechend der 1, jedoch bei mittels der Hydraulikanlage
ausgefahrener Plattform,
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4 eine Draufsicht auf die Plattform der
in den 1 bis 3 dargestellten ersten Ausführungsform
des Tsunami-Rettungsturms, wobei ein auf der Plattform ausgebildeter
Hubschrauberlandplatz des Tsunami-Rettungsturms gezeigt ist,
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5a eine
Längsschnittansicht
entsprechend der 1 mit bis zur Plattform schematisch dargestelltem
Verlauf der Treppe im Treppenaufgang des Tsunami-Rettungsturms,
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5b eine
Längsschnittansicht
einer schematisch dargestellten zweiten Ausführungsform des Tsunami-Rettungsturms,
dessen sich vom Strandboden zur Plattform erstreckender Teil in
S-Form gestaltet ist, und
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5c eine
Längsschnittansicht
einer schematisch dargestellten dritten Ausführungsform des Tsunami-Rettungsturms,
dessen sich vom Strandboden zur Plattform erstreckender Teil als
zylindrische Säule
ausgebildet ist.
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Wie
aus den 1 bis 4 und 5a hervorgeht,
weist die erste Ausführungsform
des Tsunami-Rettungsturms 1 einen
säulenförmigen Teil 2 mit einem
Durchmesser dS = 10 Meter und einer Höhenabmessung
hS = 10 Meter über dem Strand 4 auf. Der
säulenförmige Teil 2 des
Tsunami-Rettungsturms 1 ist mit einem Abschnitt 3 im
Erdreich 5 des Strandes 4 bis zu einer Tiefe T
von ungefähr
10 Meter verankert. An seinem oberen Ende geht der säulenförmige Teil 2 des
Tsunami-Rettungsturms 1 in einen sich erweiternden Teil 6 über, der
eine Höhe
hk = 5 Meter aufweist und auf dessen oberer
Fläche 7 eine ausfahrbare
Plattform 8 des Tsunami-Rettungsturms 1 in
ihrer nicht ausgefahrenen Stellung gelagert ist. Die Mantelfläche 9 des
sich erweiternden Teils 6 verläuft unter einem Winkel α = 45° nach aufwärts und auswärts zum
Mantel 10 des säulenartigen
Teils 2 des Tsunami-Rettungsturms 1. Die Plattform 8 weist einen
Durchmesser d = 30 Meter und eine umlaufende Randmauer 11 einer
Höhe hR = 1 Meter auf, auf der ein Schutzgeländer 12 einer
Höhe hG = 0,60 Meter vorgesehen ist, wie aus 1 ersichtlich
ist. Die Plattform 8 ist in der unausgefahrenen Stellung 15 Meter über dem
Strand 4 angeordnet.
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Wie
aus den 1 und 5a ersichtlich
ist, weist der Tsunami-Rettungsturm einen Treppenaufgang 13 mit
einer zur Plattform 8 führenden
ausfahrbaren Treppe 14 auf, die sehr stabil ist.
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Wie
weiterhin aus den 2 und 3 hervorgeht
ist, ist längsmittig
des Tsunami-Rettungsturms 1 eine Hydraulikanlage 15 vorgesehen, die
einen Sockel 16, einen oberen und einen unteren Zylinderkopf 17 bzw. 18 und
eine Hydraulikpumpe 19 aufweist. Die Plattform 8 kann,
wie 3 verdeutlicht, mittels der Hydraulikanlage 15 bis
zu einer Ausfahrhöhe
von ha = 5 Meter nach oben ausgefahren werden,
wobei die ausfahrbare Treppe 14 gleichzeitig mit der Plattform 8 entsprechend
ausfahrbar ist.
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Wie 4 zeigt, ist mittig des Tsunami-Rettungsturms 1 auf
der Plattform 8 ein Hubschrauberlandeplatz 20 vorgesehen,
der durch ein Abgrenzungsgeländer 21 zum
Schutz vor Hubschrauberrotoren gegenüber dem übrigen Zufluchtbereich auf der
Plattform 8 gesichert ist.
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Wie 4 zeigt, mündet der Treppenaufgang 13 mit
der ausfahrbaren Treppe 14 in unmittelbarer Nähe des Hubschrauberlandeplatzes 20 auf der
Plattform 8, die ein Gefälle von ca. 3% zu ihrer umlaufenden
Randmauer 11 hin aufweist, damit auf der Plattform 8 anfallendes
Flut- oder Regenwasser schnell wieder über in der umlaufenden Randmauer 11 der
Plattform 8 befindliche Ablaufrohre 22 von der Plattform 8 abfließen kann.
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An
der umlaufenden Randmauer 11 der Plattform 8 sind
weiterhin vorgesehen:
Ein Notsignalgeber 23 mit automatisch
eingeschalteter Sirene, Verbandskästen 24, aufklappbare
Liegen 25, eine Telefonverbindung 26 mit der Rettungsstation,
Antennen 27 für
das Notsignal, Trinkwasseranschlüsse 28,
ein Einschalthebel 29, damit die Plattform 8 hydraulisch
um weitere 5 Meter nach oben ausgefahren werden kann, und installierte
Sirenen 30.
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Der
Hubschrauberlandeplatz 20 auf der Plattform 8 ist
mit dem Buchstaben „H" als Symbol für Hubschrauber
(Helicopter) und mit der Zahl „1" als Symbol für Hubschrauberlandeplatz
Nr. 1 jeweils mit Beleuchtung versehen.
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5b zeigt
eine zweite Ausführungform des
Tsunami-Rettungsturms 1, dessen sich vom Strandboden 4 zur
Plattform 8 erstreckender Teil 31 in geschwungener
S- Form gestaltet ist.
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5c zeigt
schließlich
eine dritte Ausführungsform
des Tsunami-Rettungsturms 1, dessen sich vom Strandboden 4 zur
Plattform 8 erstreckender Teil insgesamt in Form einer
Säule 32 gleichen Durchmessers
gestaltet ist.
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- 1
- Tsunami-Rettungsturm
- 2
- säulenförmiger Teil
- 3
- Abschnitt
im Erdreich
- 4
- Strand
- 5
- Erdreich
- 6
- sich
erweiternder Teil
- 7
- obere
Fläche
des sich erweiternden Teils
- 8
- Plattform
- 9
- Mantel
des sich erweitenden Teils
- 10
- Mantel
des säulenförmigen Teils
- 11
- umlaufende
Randmauer
- 12
- Schutzgeländer
- 13
- Treppenaufgang
- 14
- Treppe
- 15
- Hydraulikanlage
- 16
- Sockel
- 17
- unterer
Zylinderkopf
- 18
- oberer
Zylinderkopf
- 19
- Hydraulikpumpe
- 20
- Hubschrauberlandeplatz
- 21
- Abgrenzungsgeländer
- 22
- Ablaufrohre
- 23
- Notsignalgeber
- 24
- Verbandskästen
- 25
- aufklappbare
Liegen
- 26
- Telefonverbindung
mit Rettungsstation
- 27
- Antennen
für das
Notsignal
- 28
- Trinkwasseranschlüsse
- 29
- Einschalthebel
- 30
- Sirenen
- 31
- Teil
in geschwungener S-Form
- 32
- zylindrische
Säule
- H1
- schriftbildliche
Kennzeichnung des Hubschrauberlandeplatzes
- α
- Winkel
des kragenartig erweiterten Teils
- G
- Gefälle der
Plattform
- T
- Tiefe
des Abschnitts im Erdreich
- hP
- Höhe der Plattform über dem
Strand
- hS
- Höhe des säulenartigen
Teils über
dem Strand
- hk
- Höhe des erweiterten
Teils
- hR
- Höhe der umlaufenden
Randmauer
- hG
- Höhe des Schutzgeländers
- ha
- Ausfahrhöhe der Plattform
- dS
- Durchmesser
des säulenförmigen Teils
- dP
- Durchmesser
der Plattform