DE102005002133A1 - Verfahren zur Herstellung von Korrosionsschutzschichten und Korrosionsschutzöl für metallische Oberflächen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Korrosionsschutzschichten und Korrosionsschutzöl für metallische Oberflächen Download PDF

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Abstract

Wassriges Korrosionsschutzöl zum Auftrag auf metallische Oberflächen, insbesondere auf Stählen, enthaltend Tenside, Emulgatoren und Öle, wobei es nach dem Auftragen durch eine radikalische Polymerisation zu einem nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film vernetzbar ist, sowie hieraus erhältliche Korrosionsschutzbeschichtungen auf metallischen Oberflächen, gebildet durch einen nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film und einen darüber angeordneten Korrosionsschutzlack, und Verfahren zur Erzeugung der Korrosionsschutzbeschichtung.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein wässriges Korrosionsschutzöl zum Auftrag auf metallische Oberflächen, insbesondere auf Stählen, enthaltend Tenside, Emulgatoren und Öle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Korrosionsschutzbeschichtung auf metallischen Oberflächen, gebildet durch einen nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film und einem darüber angeordneten Korrosionsschutzlack und ein Verfahren zur Erzeugung dieser Korrosionsschutzbeschichtung auf metallischen Oberflächen.
  • Es ist gängige Praxis metallische Bleche und Bauteile direkt nach der Herstellung bis zu deren weiteren Verwendung gegen Korrosion, insbesondere gegen das Rosten zu schützen, indem schützende und wasserabweisende Öle auf das Metall aufgespritzt werden. Das Öl bildet dabei eine nur dünne und schwach korrosionsschützende Beschichtung, die einer mechanischen Beanspruchung nicht standhalten kann. Vor der weiteren Verarbeitung muss das Öl in aller Regel wieder entfernt werden. Dies wird auch als Entfetten bezeichnet. Besonders problematisch ist das Entfetten, wenn auf das Metall Lackschichten aufgebracht werden sollen, denn für eine gute Haftung des Lacks sind sehr reine, das heißt nahezu völlig Öl- und Fett-freie Oberflächen erforderlich. Mit den inzwischen von organischen Lösungsmitteln freien Entfettungsbädern können diese hohen Anforderungen nur teilweise erreicht werden.
  • Aus der DE 27 58 028 ist bereits ein Korrosionsschutzmittel für Metalle auf der Basis einer wässrigen Emulsion bekannt. Die Beschichtung kann nach dem Trocknen der Emulsion wider abgewaschen werden kann. Das Korrosionsschutzmittel enthält mindestens einen Emulgator, Korrosionsinhibitoren und carboxylgruppen-haltiges Wachs. Das Korrosionsschutzmittel kann gut vom Metall entfernt oder abgewaschen werden, um nach Verbrauch der Korrosionsinhibitoren durch neues ersetzt zu werden.
  • Aus der DE 26 42 207 ist eine Öl-in-Wasser-Emulsion für die Behandlung von Metallteilen, insbesondere aus Eisen und Stahl, bekannt. Hiermit soll der Oberfläche des Metallteils eine gute zeitweilige Korrosionsbeständigkeit verliehen werden. Die Emulsion wird nach dem Aufziehen an der Luft getrocknet und bildet einen nicht-schmierigen Film.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung eine Korrosionsschutzschicht für die Lagerung metallischer Bauteile bereitzustellen, die einen geeigneten Untergrund für eine nachfolgende Lackierung darstellt, sowie hierfür geeignete Korrosionsschutzöle aufzuzeigen. Weiter soll ein Verfahren zur Erzeugung einer Korrosionsschutzbeschichtung auf metallischen Oberflächen aufgezeigt werden, bei dem auf den Schritt des Entfettens vollständig verzichtet werden kann.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein wässriges Korrosionsschutzöl zum Auftrag auf metallische Oberflächen, insbesondere aus Stählen, enthaltend Tenside, Emulgatoren und Öle mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie eine Korrosionsschutz beschichtung auf metallischen Oberflächen, gebildet durch einen nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film und einem darüber angeordneten Korrosionsschutzlack mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und ein Verfahren zur Erzeugung einer Korrosionsschutzbeschichtung auf metallischen Oberflächen mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
  • In einem ersten Aspekt der Erfindung ist somit ein wässriges Korrosionsschutzöl zum Auftrag auf metallische Oberflächen, insbesondere aus Stählen, enthaltend Tenside, Emulgatoren und Öle vorgesehen, das nach dem Auftragen durch eine radikalische Polymerisation zu einem nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film vernetzbar ist.
  • Die Hauptkomponente des Korrosionsschutzöls bildet Wasser, so dass das Öl eine wässrige und eine hierin emulgierte Ölphase aufweist.
  • Zur Anwendung des Korrosionsschutzöls, das heißt zum Auftragen auf die metallische Oberfläche, wird dieses zweckmäßigerweise mit Wasser verdünnt. Dabei sind Konzentrationen im Bereich von 1 bis 10 Gew.-% besonders geeignet.
  • Im Gegensatz zu den gängigen Korrosionsschutzölen, die als temporärer Schutzfilm auf metallische Oberflächen aufgetragen werden ist das erfindungsgemäße Korrosionsschutzöl als dauerhafte Korrosionsschutz-Beschichtung vorgesehen und haftet als wasserabweisender und nicht klebriger Film fest auf der metallischen Oberfläche an.
  • Bei den im erfindungsgemäßen Korrosionsschutzöl eingesetzten Ölen handelt es sich im wesentlichen um die dem Fachmann für die Verwendung als temporäre Beschichtung der Metallteile bereits bekannten Verbindungen. Hierzu gehören unter anderem Öle auf der Basis von Mineralölen oder höhere Kohlenwasserstoffe. Ebenso können auch Silikonöle als Bestandteil der Ölphase eingesetzt werden. Die Öle sind dabei hydrophob und wasserabweisend. Die Öle können des Weiteren im Öl gelöste hydrophobe Polymere, Wachse oder Fette enthalten.
  • In dem Korrosionsschutzöl liegt der Gehalt an Ölen oder der Ölphase in einem Bereich von 5 bis 60 Gew.-% und bevorzugt 15 bis 40 Gew.-%.
  • Das erfindungsgemäße Korrosionsschutzöl hat den Vorteil, dass der übliche Verfahrensschritt des Entfettens, zur Entfernung eines temporären Korrosionsschutzöls grundsätzlich eingespart werden kann. Das erfindungsgemäße Korrosionsschutzöl bildet einen schützenden Film, der einen festen Kontakt zur metallischen Oberfläche herstellt und sich als Grundschicht oder Basisschicht für eine darauf folgende Lackierung eignet. Er haftet so fest an, dass er sich überlackieren lässt.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzöls und des daraus gebildeten Films ist es, dass der Film eine verbesserte Haftung zeigt und auch kleineren mechanischen Belastungen, wie sie durch die Handhabung der Metallteile hervorgerufen werden, unbeschadet überstehen kann.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzöls ist es, dass die zu behandelnden Metallteile keiner besonderen Reinigung bedürfen, da die im Korrosionssschutzöl enthaltenen Tenside eine Ablösung der anhaftenden Verschmutzungen bewirken. Hierdurch wird durch die Beschichtungslösung selbst eine Säuberung der Oberfläche erreicht.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Korrosionsschutzöl, beziehungsweise seine verdünnte wässrige Lösung, nach dem Auftragen und Abtrocknen durch eine Polymerisation seiner Komponenten gezielt vernetzbar ist, wobei sich durch die Vernetzung ein nicht klebriger und haftender Film ausbildet. Dabei ist der bevorzugte Polymerisationsmechanismus die radikalische Polymerisation. Diese wird durch ethylenisch ungesättigte Gruppen hervorgerufen, die sich an Komponenten des Korrosionsschutzöls befinden. Die Polymerisation führt zu einer Verfestigung des Films, die zumindest soweit führt, dass der Film nicht mehr klebrig ist. Eine vollständige Vernetzung aller Komponenten und Aushärtung des Films wird dabei nicht erreicht. Insbesondere sind die hydrophoben bzw. wasserabweisenden Öle zum überwiegenden Teil unvernetzt.
  • Beim Abtrocknen des frisch aufgetragenen Korrosionsschutzöls verdunstet ein erheblicher Teil des im Korrosionsschutzöl enthaltenen Wassers. Bevorzugt wird vor der Vernetzung das Wasser bis auf Gehalte unter ca. 10 Gew.-%, bevorzugt unterhalb 2 Gew.-% abgetrocknet.
  • Besonders bevorzugt werden die durch radikalische Polymerisation vernetzbaren Komponenten im wesentlichen durch die Emulgatoren gebildet. Der vernetzte Film weist somit eine gelartige Struktur aus polymerem Netzwerk und darin eingeschlossenen hydrophilen und im Wesentlichen unvernetzten Ölen auf.
  • Als Emulgatoren sind Derivate der bekannten Emulgatoren für die Herstellung von Öl/Wasser-Emulsionen geeignet, wobei diese Emulgatoren zumindest teilweise durch ethylenisch ungesättigte Gruppen, insbesondere Vinyl- oder (Meth)acrylatgruppen, derivatisiert sind. Durch diese Gruppen werden die Emulgatoren zur Polymerisation befähigt.
  • Besonders geeignete Emulgatoren sind Glycerophospholipide, insbesondere Phosphatidylcholine wie z.B. Lecitin.
  • Der Gehalt an Emulgatoren liegt erfindungsgemäß bei einer Menge von 5 bis 30 Gew.-% und bevorzugt bei 10 bis 25 Gew.-%.
  • Gegebenenfalls können dem Emulgator, beziehungsweise dem Öl noch Vernetzer zugegeben sein, welche mehrfache ethylenisch ungesättigte Gruppen tragen. Deren Gehalt liegt bevorzugt bei 1 bis 5 Gew.-%.
  • Die Polymerisation oder Vernetzung des Films kann durch thermische, katalytische oder photochemische initiierte Polymerisation erfolgen.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung der katalytisch initiierten Polymerisation ist der Start der Polymerisation durch Luftsauerstoff. Hierbei wird der frisch auf die metallische Oberfläche aufgetragene Film der Luft ausgesetzt und die Polymerisation durch den Luftsauerstoff gestartet.
  • Ebenso ist es möglich die Vernetzung durch Metallsalz-haltige Katalysatoren zu starten, die in dem Korrosionsschutzöl enthalten sind.
  • Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist der photochemische Start, wie er beispielsweise durch Bestrahlung mit Sonnenlicht oder UV-Licht ausgelöst wird. Dabei enthält das Korrosionsschutzöl in der Regel Photoinitiatoren. Nach dem Beschichten wird das Korrosionsschutzöl bevorzugt einer UV-Lichtquelle oder Sonnenlicht ausgesetzt, um die Vernetzung zu starten und einen nicht klebrigen und fest auf dem Untergrund haftenden wasserabweisenden Film zu bilden.
  • Als weitere Komponente des Korrosionsschutzöls sind Tenside enthalten. Die Tenside tragen dabei wesentlich zu der guten Benetzung der metallischen Oberfläche und der Ausbildung einer fest haftenden Schicht bei. Durch die Einwirkung der Tenside werden die an der metallischen Oberfläche anhaftenden Verunreinigungen, die insbesondere durch Fette, Wachse oder Öle gebildet sind, vom Untergrund abgelöst und in das Korrosionsschutzöl aufgenommen. Durch den Gehalt an Emulgatoren können dabei auch verhältnismäßig große Mengen an Verunreinigungen vom wässrigen Korrosionsschutzöl aufgenommen und emulgiert und werden. Es ist als besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzöls anzusehen, dass diese hydrophoben Verunreinigungen nicht von der metallischen Oberfläche abgewaschen werden müssen. Vielmehr verbleiben diese Stoffe als emulgierte und öllösliche Phase in dem Korrosionsschutzöl. Hierbei unterstützen sie in dem später durch Vernetzung des Korrosionsschutzöls gebildeten Film die wasserabweisende Wirkung.
  • Es hat sich gezeigt, dass ein Tensidgehalt in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-% besonders geeignet ist. Der Gehalt ist dabei entsprechend auf den exakten Einsatzbereich abstimmbar.
  • Bevorzugte Zusammensetzungen des Korrosionsschutzöls weisen Tenside in einer Menge von 1 bis 10%, Öle in einer Menge von 15 bis 60% und Emulgatoren in einer Menge von 1 bis 10% auf. Der Rest wird durch Wasser und gegebenenfalls weiteren Hilfsstoffen in einer Menge unterhalb 10% gebildet. Unter Hilfsstoffen sind beispielsweise Vernetzer, Radikalstarter oder Stabilisatoren zu verstehen.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Korrosionsschutzbeschichtung auf metallischen Oberflächen, gebildet durch einen nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film und einem darüber angeordneten Korrosionsschutzlack, wobei der Film durch Vernetzung aus einem wässrigen Korrosionsschutzöl mit Tensiden, Emulgatoren und Ölen erhalten ist. Dabei enthalten sowohl der Film als auch der Lack Tenside. Durch die gleichzeitige Anwesenheit von Tensiden im wasserabweisenden fest auf der Oberfläche haftenden Film, hervorgegangen aus dem erfindungsgemäßen Korrosionsschutzöl, und dem darüber angeordneten Lack findet eine sehr gute Haftung zwischen Film und Lack statt. Insbesondere ist der flüssige Lack beim Auftragen geeignet, eine durchgängige und gute Benetzung des hydrophoben Films auszubilden. Durch den Tensidgehalt wird kann der Lack den Film gut benetzen.
  • Als Lacke sind im Prinzip die gängigen wasserbasierten Korrosionsschutzlacke geeignet. Als Korrosionsschutzlack wird aus Gründen der Umweltverträglichkeit bevorzugt ein wasserbasierter oder nahezu lösungsmittelfreier Lack eingesetzt. Zu den geeigneten Lacken gehören beispielsweise wässrige PE-, PUR-, Epoxi- sowie Kombinationssysteme.
  • Das Korrosionsschutzöl kann hinsichtlich seiner Zusammensetzung so eingestellt werden, dass der erfindungsgemäße wasserabweisende Film Tenside in den frisch aufgetragenen wasserbasierten Lack abgibt. Hierdurch kann bereits für gängige Lacke eine wesentliche Verbesserung von Benetzung und Haftung erreicht werden. Durch die Abgabe der Tenside in den wässrigen Lack enthält der Lack später die gleichen Tenside wie das dem Film zugrunde liegende Korrosionsschutzöl.
  • Zweckmäßigerweise wird ein angepasster Lack verwendet, der ebenfalls schon Tenside enthält. Durch den erfindungsgemäßen gleichzeitigen Gehalt an Tensiden kann auch ein wasserbasierter Lack eine sehr gute Benetzung und Anbindung an den wasserabweisenden Film ausbilden. Dabei wird die Benetzung sowohl durch im flüssigen Lack befindliche, als auch durch die im Film befindlichen Tenside unterstützt.
  • Bevorzugt ist der wasserabweisende Film vor dem Lackieren nicht zu einer festen Schicht ausgehärtet, sondern weist insbesondere noch fluide Ölphasen auf, die insbesondere Tenside abgeben können.
  • Bevorzugt ist der Korrosionsschutzlack als Hydro-Einschichtlack ausgebildet. Er weist nur geringe Gehalte, bevorzugt unterhalb 5 Gew.-% an organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Alkohole oder Glykole, auf. Aufgrund der guten Benetzung und Haftung kann die Lackschicht vergleichsweise dünn ausgebildet sein, ohne an Korrosionsschutzwirkung zu verlieren. Bevorzugte Schichtdicken des getrockneten bzw. gehärteten Lacks liegen bei 20 bis 150, besonders bevorzugt 30 bis 70 μm.
  • Bevorzugte Hilfsstoffe des Lacks sind als Korrosionsinhibitoren aktives Zinkoxid, Zinkmolybdat und als Haftvermittler Silane.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems aus dem wasserabweisenden Film des Korrosionsschutzöls und dem tensidhaltigen Lack ist es, dass der Film während und nach der Lackierung, insbesondere auch nach der Lackhärtung in begrenztem Maße Öl, beziehungsweise die wasserabweisenden Substanzen in den Lack abgeben kann. Hierdurch erhöht sich die hydrophobe Eigenschaft des Korrosionsschutzlackes und wird sogar noch im Gebrauchszustand nachgebildet.
  • Die Korrosionsschutzbeschichtung wird somit besonders bevorzugt durch einen wasserabweisenden fest haftenden Film und eine darüber angeordnete Korrosionsschutzlack-Schicht gebildet, wobei beide dieselben Öle enthalten. Der Ölgehalt der Lackschicht ist dabei nur sehr gering, in der Regel unterhalb 0,1 Gew.-%. Dennoch sind bereits Gehalte im Bereich von 0,01 bis 0,05% geeignet die wasserabweisende Wirkung der Lackschicht vorteilhaft zu verbessern.
  • Die Korrosionsschutzbeschichtung auf der metallischen Oberfläche wird erfindungsgemäß durch die folgenden Verfahrensschritte hergestellt:
    • – Aufbringen eines wässrigen Korrosionsschutzöls mit Ölen, Emulgatoren und Tensiden, wobei die hydrophoben Verunreinigungen der Oberfläche im Korrosionsschutzöl gelöst werden,
    • –- Abtrocknen des Korrosionsschutzöls
    • – Verfestigung des Korrosionsschutzöls durch Polymerisation des Emulgators zu einem wasserabweisenden und haftenden Film
    • – Aufbringen eines tensidhaltigen wasserbasierten Korrosionsschutzlackes
    • – Trocknung und/oder Vernetzung des Korrosionsschutzlackes.
  • Das aufgetragene Korrosionsschutzöl ist dabei bevorzugt eine verdünnte wässrige Lösung, in der der Wassergehalt oberhalb 80, bevorzugt im Bereich von 90 bis 97 Gew.-% liegt. Beim Abtrocknen des frisch aufgetragenen Korrosionsschutzöls verdunstet der überwiegende Teil des im Korrosionsschutzöl enthaltenen Wassers. Dabei wird eine sehr dünne und an Öl, Emulgatoren und Tensiden entsprechend hochkonzentrierte Beschichtung gebildet. Diese Beschichtung wird in dem nachfolgenden Verfahrensschritt durch Polymerisation des Emulgators vernetzt, wobei sich ein nicht mehr klebriger und fest anhaftender Film bildet. Der Film ist bevorzugt noch flexibel und weist bevorzugt eine gelartige Struktur auf. Die Flexibilität des Films wird insbesondere durch das enthaltene Öl und Restwasser gegeben.
  • Nach der Verfestigung beziehungsweise Vernetzung weist der Film bevorzugt eine Dicke unterhalb 1 μm auf. Besonders bevorzugt liegt die Dicke im Bereich von 100 bis 800 nm. Zu hohe Filmdicken haben Nachteile bei der Haftfestigkeit der später auf diesen aufgebrachten Lack- beziehungsweise Korrosionschutzlack-Schichten.
  • Der über den vernetzten Film angeordnete Lack kann im Vergleich zu den gängigen Korrosionsschutzbeschichtungen vergleichsweise dünn ausfallen. Geeignete Lackschichten liegen bei einer Dicke von 20 bis 150 μm. Besonders bevorzugt werden die Korrosionsschutzlacke in einer Dicke von 30 bis 70 μm aufgetragen.
  • Verfahrensgemäß löst das Korrosionsschutzöl die an der metallischen Oberfläche haftenden hydrophoben Verunreinigungen, so dass sich der wasserabweisende und fest haftende Film im Wesentlichen ohne Zwischenschichten von hydrophoben Verunreinigungen auf der metallischen Oberfläche ausbildet. Die Haftung des Films wird nicht mehr durch verunreinigte Bereiche mit hydrophoben Oberflächenanhaftungen verringert.
  • Das Verfahren führt dazu, dass die hydrophoben Verunreinigungen beim oder unmittelbar nach dem Lackieren zumindest teilweise in den Lack aufgenommen werden können. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der wasserabweisende Film beim Aufbringen des wasserbasierten Lacks nicht vollständig ausgetrocknet oder vollständig ausgehärtet ist.

Claims (15)

  1. Wässriges Korrosionsschutzöl zum Auftrag auf metallische Oberflächen, insbesondere auf Stählen, enthaltend Tenside, Emulgatoren und Öle dadurch gekennzeichnet, dass es nach dem Auftragen durch eine radikalische Polymerisation zu einem nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film vernetzbar ist.
  2. Korrosionsschutzöl nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die durch radikalische Polymerisation vernetzbaren Komponenten im Wesentlichen durch die Emulgatoren gebildet sind.
  3. Korrosionsschutzöl nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Emulgatoren zumindest teilweise durch ethylenisch ungesättigte Gruppen derivatisiert sind, vorzugsweise durch mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der Glycerophospholipide gebildet sind.
  4. Korrosionsschutzöl nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dass es thermisch, katalytisch oder photochemisch vernetzbar ist.
  5. Korrosionsschutzöl nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dass es durch Metallsalz-Katalysatoren vernetzbar ist.
  6. Korrosionsschutzöl nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es Tenside in einer Menge von 1 bis 10%, Öle in einer Menge von 15 bis 60% und Emulgatoren in einer Menge von 1 bis 10% enthält.
  7. Korrosionsschutzöl nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tenside ausgewählt sind aus der Gruppe der Fettsäureethoxylate, insbesondere Ölsäureethoxylat.
  8. Korrosionsschutzöl nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öle ausgewählt sind aus der Gruppe der Borsäureester, insbesondere der Borsäureaminester.
  9. Korrosionsschutzbeschichtung auf metallischen Oberflächen, gebildet durch einen nicht klebrigen und haftenden wasserabweisenden Film und einem darüber angeordneten Korrosionsschutzlack, erhältlich aus einem Korrosionsschutzöl nach einem der vorangegangenen Ansprüche durch Abtrocknen von Wasser und Vernetzen von Emulgatoren, wobei sowohl Film als auch Lack Tenside enthalten.
  10. Korrosionsschutzbeschichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Film und der Lack im Wesentlichen die gleichen Tenside aufweisen.
  11. Korrosionsschutzbeschichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack einen Gehalt an mindestens 0,01 Gew.-% an Ölen aufweist, die auch in dem Film enthalten sind.
  12. Verfahren zur Erzeugung einer Korrosionsschutzbeschichtung auf metallischen Oberflächen, gekennzeichnet durch die Abfolge der Schritte, – Aufbringen eines wässrigen Korrosionsschutzöls mit Ölen, Emulgatoren und mit Tensiden, wobei die hydrophoben Verunreinigungen der Oberfläche im Korrosionsschutzöl gelöst werden, – Abtrocknen des Korrosionsschutzöls – Verfestigung des Korrosionsschutzöls durch Polymerisation des Emulgators zu einem wasserabweisenden und haftenden Film – Aufbringen eines wasserbasierten tensidhaltigen Korrosionsschutzlackes – Trocknung und/oder Vernetzung des Korrosionsschutzlackes.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich der wasserabweisende haftende Film ohne Zwischenschichten von hydrophoben Verunreinigungen auf der metallischen Oberfläche ausbildet.
  14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophoben Verunreinigungen der Oberfläche durch Öle oder Wachse gebildet werden.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophoben Verunreinigungen beim oder unmittelbar nach dem Lackieren zumindest teilweise in den Lack aufgenommen werden.
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