DE102005000141A1 - Motorischer Antrieb - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen motorischen Antrieb für einen zumindest um eine Achse (5) schwenkbaren Flügel (3) eines Fensters oder einer Tür, mit einem Antriebsgehäuse (9), in dem ein zug- und drucksteifes Übertragungsglied (7) in Form einer Kette (8) oder einer Zahnstange aufgenommen oder gelagert ist, das über einen Motor aus dem Antriebsgehäuse (9) verlagerbar ist und das mit seinem freien Ende an einem Lagerbock oder Konsole (10) schwenkbar am Rahmen (2) angelenkt ist, wobei das Antriebsgehäuse (9) flügelseitig angebracht und relativ zu dem Flügel (3) schwenkbar ist. Um eine vereinfachte Ausführung eines motorischen Antriebes zu finden, die universell einsetzbar ist, wird vorgeschlagen, dass das Antriebsgehäuse (9) an einer Konsole (11) um eine Achjse (12) schwenkbar gelagert ist, die parallel zu einer Krümmungsachse (13) einer Kette (8) oder der Schwenkachse einer Zahnstange verläuft.
Description
- Die Erfindung betrifft einen motorischen Antrieb für einen um eine Achse schwenkbaren Flügel eines Fensters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Motorische Antreb der vorgenannten Art sind bereits seit langem bekannt, beispielsweise aus der
DE 94 03 755 U1 oder derDE 295 14 179 U1 . Hierbei ist jeweils vorgesehen, dass der motorische Antrieb mit einer Kette ausgestattet ist, die in einem Antriebsgehäuse aufgenommen ist und über einen Motor aus dem Antriebsgehäuse heraus bzw. in dieses hinein verlagert werden kann. Das freie Ende der Kette ist an einer ersten Konsole an dem Rahmen angelenkt. - Die erste Konsole und/oder das Antriebsgehäuse über eine zweite Konsole sind an dem Rahmen und/oder Flügel schwenkbar angelenkt. Flügel und Rahmen können hierbei auch Klappen, Lüftungsklappe, Lichtkuppeln oder Rauchabzugselemente sein, die einen ortsfesten Rahmen und ein gegenüber diesem schwenkbewegliches Flächenelement aufweisen.
- Die Konsole und das Antriebselement sind dabei schwenkbeweglich an dem Flügel und dem Rahmen angebracht, damit bei der Öffnungsbewegung die im wesentlichen biegesteife Kette nur unwesentlich quer zu ihren Verbindungsbolzen, mit denen die einzelnen Glieder verbunden werden, gekrümmt wird. Die Schwenkachse des Flügels und die parallel zu den Verbindungsbolzen gebildete Krümmungsachse der Kette verlaufen dementsprechend quer zueinander.
- Aus der
DE 100 02 532 A1 ist ein motorischer Antrieb bekannt geworden, bei dem die Konsole zur Anbindung des freien Endes der Kette in einer Ebene parallel zur Schwenkachse des Flügels schwenkbar ist, so dass die Kette auch bei einem ausgestellten Flügel nicht in Kontakt mit der Kette gelangt. - Nachteilig bei den genannten Ausgestaltungen ist es, dass die motorischen Antriebe jeweils an den drehachsenfernen Flügelkanten angreifen müssen. Bei einem Einsatz der Antriebe an einer zur Schwenkachse benachbarten Seite des Flügels, beispielsweise einem Drehflügel, müssen sehr lange Ketten eingesetzt werden, die als Seitenbogenketten bezeichnet werden. Diese sind gegenüber den erstgenannten Antrieben aufwändiger.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Ausführung eines motorischen Antriebes zu finden, die universell einsetzbar ist.
- Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
- Durch die schwenkbare Lagerung des Antriebsgehäuses über die zweite Konsole werden Winkeländerungen der Kette bzw. der Zahnstange zum Antriebsgehäuse kompensiert, die dadurch entstehen, dass der Flügel aufschwenkt. Üblicherweise wird die Schwenkbewegung ausschließlich über einen Rahmen angeordnete Lagerung des Übertragungsglieds ausgeglichen. Durch die schwenkbare Lagerung an beiden Enden des Übertragungsgliedes kann sich das Antriebsgehäuse nun mit verschwenken. Dadurch lassen sich aber auch die in großen Stückzahlen hergestellten einfachen Antriebe, z.B. mit rückensteifen Ketten, durch eine entsprechende Konsole an dem Flügel anordnen und für Drehflügel verwenden. Wahlweise können die gleichen Antriebe auch ohne die schwenkbare Konsole, für Kippflügel verwendet werden.
- Wenn der Kraftangriffspunkt, an dem das Übertragungsglied an dem Antriebsgehäuse angreift, auf einer Linie liegt, die von dem Übertragungsglied und der rahmenseitigen Schwenklagerung gebildet wird, dann entsteht auf das Antriebsgehäuse kein nennenswertes Drehmoment, so dass Maßnahmen hinsichtlich der Drehhemmung des Antriebsgehäuses zur zweiten Konsole entbehrlich werden.
- Alternativ dazu kann aber vorgesehen werden, dass der Kraftangriffspunkt außermittig zur Schwenkachse angeordnet und so gelagert ist, dass er bei Verwendung einer Kette gegen deren rückensteife Seitenkante drückt. Dadurch nimmt die Kette die entstehenden Momente auf ohne auszuknicken.
- Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Achse parallel zur Schwenkachse des Flügels verläuft. Dadurch lässt sich die Konsole des motorischen Antriebs auf einem der Schwenkachse benachbarten Holm eines dreh-öffnenbaren Flügels anbringen.
- Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn an der Achse eine Rückstellfeder angebracht ist, welche eine Rückstellkraft entsprechend der Öffnungsrichtung des Flügels bewirkt. Dadurch wird vermieden, dass das Antriebsgehäuse gegen den Rahmen anschlägt oder aber – bei sehr schweren Flügeln – das Antriebsgehäuse sich um die Achse verschwenkt, ohne dass es zur Öffnungsbewegung kommt.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen zeigen die Figuren. Es zeigt:
-
1 ein Fenster mit einem geschlossenen Flügel und einem motorischen Antrieb von oben, -
2 ein Fenster nach1 mit einem Flügel in Kippstellung und -
3 ein Fenster nach1 und2 in Drehöffnungsstellung. - Das in der
1 in einer Ansicht von oben dargestellte Fenster1 weist einen feststehenden Rahmen2 und einen Flügel3 auf. Der Flügel3 ist über ein Gelenke4 mit dem Rahmen2 verbunden, wobei durch das Gelenk4 zumindest eine erste Schwenkachse5 gebildet wird, um die der Flügel3 in einer Schaltstellung des hier nicht dargestellten Verriegelungsbeschlages verschwenkt werden kann. An dem Flügel2 ist ein motorischer Antrieb6 angebracht, der im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Übertragungsglied7 in Form einer rückensteifen Kette8 (2 und3 ) aufweist. Die Kette8 lässt sich in daher nur in der von der Schwenkachse5 weggerichteten Seite krümmen. - Der motorische Antrieb
6 besteht aus einem Antriebsgehäuse9 , welches einen hier nicht dargestellten Motor, eine gegebenenfalls erforderliche Steuerung und die Kette8 in sich aufnimmt. Die Kette8 ist an einer ersten Konsole10 schwenkbar gelagert, so dass die Kette8 gegenüber dem Rahmen2 bei einer Neigung des Flügels3 eine Winkeländerung durchführen kann. Das Antriebsgehäuse9 ist dem Flügel3 an einer zweiten Konsole11 zugeordnet während die Kette8 an dem Rahmen2 an einer zweiten Konsole11 angelenkt ist. - Das Antriebsgehäuse
9 ist ebenfalls an der Konsole11 um eine Achse12 schwenkbar gelagert. Die Achse12 verläuft in der1 und3 senkrecht zur Zeichnungsebene und parallel zu einer Krümmungsachse13 der Kette8 . Die Krümmungsachse13 wird dabei üblicherweise von der Antriebswelle des Motors gebildet, auf dem das Zahnrad befestigt ist, welches mit der Kette8 zusammenwirkt. - In Verbindung mit der
3 wird deutlich, dass durch die schwenkbare Lagerung des Antriebsgehäuses9 über die Konsole11 Winkeländerungen der Kette8 zum Antriebsgehäuse9 kompensiert, die dadurch entstehen, dass der Flügel3 aufschwenkt. Üblicherweise wird die Schwenkbewegung ausschließlich über die dem Rahmen2 zugeordnete erste Konsole10 ausgeglichen. Die schwenkbare Lagerung über die Konsolen10 ,11 an beiden Enden des Übertragungsgliedes7 bewirkt, dass sich das Antriebsgehäuse9 mit verschwenken kann. Die Kette8 erhält dadurch einen stumpferen Winkel relativ zum Rahmen2 , so dass ein Ausknicken der Kette8 verhindert wird. - Wenn der Kraftangriffspunkt, an dem das Übertragungsglied
7 an dem Antriebsgehäuse9 angreift, auf einer Linie liegt, die von dem Übertragungsglied7 und der Schwenklagerung an der Konsole11 gebildet wird, dann entsteht auf das Antriebsgehäuse9 kein nennenswertes Drehmoment beim Ausstellen des Übertragungsgliedes. Maßnahmen zur Drehhemmung des Antriebsgehäuses6 an der Konsole11 sind daher entbehrlich. Es ist jedoch zweckmäßig, dass an der Achse12 eine Rückstellfeder angebracht ist, welche eine Rückstellkraft14 entsprechend der Öffnungsrichtung des Flügels3 bewirkt. Dadurch wird vermieden, dass das Antriebsgehäuse9 beim Schließvorgang gegen den Rahmen2 anschlägt oder aber – bei sehr schweren Flügeln3 – das Antriebsgehäuse9 sich um die Achse12 verschwenkt, ohne dass es zur Öffnungsbewegung kommt. Die Rückstellfeder kann beispielsweise von einer Spiralfeder gebildet werden, welche die Achse12 umschließt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Konsole11 einen Anschlag aufweist, der die Rückstellbewegung an der parallelen Ausrichtlage des Antriebsgehäuses9 zum Flügel3 begrenzt. Zweckmäßig ist es dabei auch, dass sich die Rückstellfeder in einfacher Weise an die Öffnungsrichtung des Flügels3 anpassen lässt, da dadurch unterschiedliche Ausgestaltungen der Konsolen11 vermieden werden. - Diese Anordnung ist insbesondere dann notwendig, wenn der Kraftangriffspunkt – also der Punkt, an dem die von dem Übertragungsglied aufgenommenen Kräfte in das Antriebsgehäuse
9 eingeleitet werden – außermittig zur Schwenkachse12 angeordnet sind. Es ist dabei zweckmäßig, dass der Kraftantriebspunkt so angeordnet ist, dass er gegen die rückensteife Seitenkante15 der Kette8 drückt. Dadurch nimmt die Kette8 die entstehenden Momente auf, ohne auszuknicken. Dementsprechend sollte der Kraftangriffspunkt beispielsweise in der Darstellung nach3 in Richtung der Achse5 verlagert sein. - Aus den
1 bis3 gehen verschiedene Stellungen des Flügels3 relativ zum Rahmen2 hervor. In der1 befindet sich der Flügel3 noch in seiner Schließlage, in der dieser allseitig an dem dem Rahmen2 anliegt. In dieser Stellung ist die Kette8 nahezu vollständig in dem Antriebsgehäuse9 aufgenommen. - In der
2 ist der Flügel3 um eine untere Seitenkante des Flügels3 verschwenkt. Dazu ist ausschließlich die untere Seitenkante des Flügels3 an dem Rahmen2 durch geeignete Verriegelungen festgelegt, so dass der Flügel3 um eine untere horizontale Achse verschwenkt werden kann. Hierzu wird das Gelenk4 zumindest an dem oberen Abschnitt des Flügel3 gelöst. Um der Schwenkbewegung des Flügels3 folgen zu können kann vorgesehen werden, dass das Antriebsgehäuse9 ebenfalls um eine horizontal verlaufende Achse geringfügig schwenkbar ist, wie dies beispielsweise in derDE 29514179 U1 beschrieben ist. - In der
3 wird schließlich eine Drehstellung des Flügels3 dargestellt, bei der der Flügel3 um die Achse5 verschwenkt wird. Die Öffnungsweite des Flügels3 kann dabei über die Ausstellweite des Übertragungsglieds7 eingestellt werden. Das schwenkbar an dem Flügel3 gelagerte Antriebsgehäuse9 ist vergleichsweise nahe an der Achse5 angeordnet, so dass die Kette8 kurz gehalten werden kann. Die Schwenkbewegung des Antriebsgehäuses9 erlaubt hier eine Winkelstellung des Übertragungsgliedes7 , die – bezogen auf die Ebene des Flügels3 – einen spitzeren Winkel15 einschließt. Dadurch kann die Seitenkante15 , die rückensteif ausgebildet ist, ausschließlich auf Druck beansprucht werden und die Gefahr eines Ausknickens besteht nicht mehr. - Es besteht ansonsten noch die Möglichkeit, das Antriebsgehäuse
9 relativ zum Flügel zu verlagern, beispielsweise in dem es von der Achse5 wegbewegt wird. Diese Lösung ist jedoch vergleichsweise aufwändig und benötigt zudem auch ein längeres Übertragungsglied7 . Zur Aufnahme eines längeren Übertragungsgliedes7 ist dabei aber auch ein größeres Antriebsgehäuse9 notwendig, so dass die Ausgestaltung auch eine geringere Baugröße des motorischen Antriebs6 mit sich bringt. - Es sei noch abschließend darauf hingewiesen, dass die Achse
12 parallel zur Schwenkachse5 des Flügels3 verläuft. Dadurch lässt sich die Konsole11 des motorischen Antriebs6 auf einem der Schwenkachse5 benachbarten Holm eines dreh-öffnenbaren Flügels3 anbringen. Alternativ könnte der motorische Antrieb6 auch an dem drehachsenfernen senkrechten Holm angebracht werden. - Abschließend soll ncoh darauf hingewiesen werden, dass anstelle der Kette
8 auch eine Zahnstange als Übertragungsglied verwendet werden kann. Die Krümmungsachse der Zahnstange beschreibt dabei eine Achse12 , um welche die starre und gerade Zahnstange verschwenkt wird. -
- 1
- Fenster
- 2
- Rahmen
- 3
- Flügel
- 4
- Gelenk
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Antrieb
- 7
- Übertragungsglied
- 8
- Kette
- 9
- Antriebsgehäuse
- 10
- Konsole
- 11
- Konsole
- 12
- Achse
- 13
- Krümmungsachse
- 14
- Rückstellkraft
- 15
- Seitekante
- 16
- Winkel
Claims (5)
- Motorischer Antrieb für einen zumindest um eine Achse (
5 ) schwenkbaren Flügel (3 ) eines Fensters oder einer Tür, mit einem Antriebsgehäuse (9 ), in dem ein zug- und drucksteifes Übertragungsglied (7 ) in Form einer Kette (8 ) oder einer Zahnstange aufgenommen oder gelagert ist, das über einen Motor aus dem Antriebsgehäuse (9 ) verlagerbar ist und das mit seinem freien Ende an einem Lagerbock oder Konsole (10 ) schwenkbar am Rahmen (2 ) angelenkt ist, wobei das Antriebsgehäuse (9 ) flügelseitig angebracht und relativ zu dem Flügel (3 ) schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgehäuse (9 ) an einer Konsole (11 ) um eine Achse (12 ) schwenkbar gelagert ist, die parallel zu einer Krümmungsachse (13 ) einer Kette (8 ) oder der Schwenkachse einer Zahnsstange verläuft. - Motorischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftangriffspunkt, an dem das Übertragungsglied an dem Antriebsgehäuse (
9 ) angreift, auf einer Linie liegt, die von dem Übertragungsglied (7 ) und der rahmenseitigen Schwenklagerung (10 ) gebildet wird. - Motorischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftangrifspunkt außermittig zur Achse (
12 ) angeordnet und so gelagert ist, dass er bei Verwendung einer Kette (8 ) gegen deren rückensteife Seitenkante (15 ) drückt. - Motorischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (
12 ) parallel zur Schwenkachse des Flügels verläuft. - Motorischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Achse (
12 ) eine Rückstellfeder angebracht ist, welche eine Rückstellkraft (14 ) entsprechend der Öffnungsrichtung des Flügels (3 ) bewirkt.
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R005 | Application deemed withdrawn due to failure to request examination |
Effective date: 20121019 |