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Beim Üben der
Schwertkampf-Techniken des Mittelalters benutzt man Metall- oder
Holzschwerter. Beide sind hart und brüchig, und bei ihrem Gebrauch
kann es trotz der Verwendung von Schutzkleidung zu Verletzungen
kommen. Aus diesem Grund lassen sich nicht alle Techniken richtig
durchführen,
weil es zu gefährlich
wäre.
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Es
gibt auch weiche Schwerter mit einem flachen flexiblen Stab als
Kern (z.B. Glasfiber), der mit Latex oder ähnlichen Stoffen umgossen ist.
Deren Klinge ist außen
weich und zum Fechten ungeeignet, weil sie beim Kontakt nicht an
dem von der anderen Person geführten
Schwert entlang gleiten kann. Nach einem Kampf ist die Klinge so
beschädigt,
dass man ein neues Schwert benötigt.
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Bauanleitung
zu einem Latex-Schwert findet man im Internet auf der Webseite www.larpinfo.de/larpi242.htm.
Im Patent
DE 37 28
187 A1 ist ein Fechtsportgerät beschrieben, das aus einem
länglichen
Hiebkörper
aus Kunststoffschaum und einem anschließenden Griff besteht. Das Gerät ist mit
einem Weichschwert vergleichbar. Im Patent
DE 32 39 051 A1 ist eine
Fechtklinge beschrieben, die aus mehreren fest miteinander verbundenen
Schichten gebildet ist, von denen mindestens je eine Schicht aus
Klingenstahl und eine aus einem elastischen Material besteht.
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Angesichts
des Standes der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin,
ein Schwert als Sportgerät
zu entwickeln, dessen Klinge stabil genug ist, um das Fechten zu
ermöglichen,
gleichzeitig aber flexibel und nachgiebig, um Verletzungen zu vermeiden.
Die Klinge soll federnd nachgeben, aber nur so weit, dass sich die
andere Klinge nicht „verbeißt" d.h. die Klingen
sollen nicht in einander eindringen, sondern gut abgleiten können. Abmessungen,
Gewicht, Form und Eigenschaften des Übungsschwertes sollen dabei
einem echten Metallschwert möglichst nahe
kommen. Diese Aufgabe wird mit einem Übungsschwert mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Wie
aus der Figur zu sehen ist, besteht das Schwert hierbei aus einem
stabilen und einem flexiblen Teil, die fest miteinander verbunden
sind.
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Der
stabile Teil (A) bildet den Griff (b) des Schwertes mit dem Knauf
(a), die Parierstange (c) und ein kurzes Stück (d) der „Klinge" (e).
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Dieses
Teil kann z.B. aus Eisenrohren (1) und Eisenringen (2),
Gusseisen, Hartkunststoff oder ähnlichen
Materialien hergestellt werden. In den Griff oder Knauf kann man
Gewichte (3) integrieren, um das Schwert ausbalancieren
zu können.
Alle harten Teile werden außen
weich ummantelt, um Verletzungen beim Kontakt zu vermeiden. Darüber hinaus schont
eine Polsterung (4) auch die Gelenke des Übenden.
Sie absorbiert einen Teil der aufgewendeten Kraft beim Bewegungswechsel
oder beim Aufprall auf das Schwert des Gegners.
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In
diesen stabilen Teil werden flexible Stäbe (5) (z.B. aus Glasfiber)
eingesteckt und daran befestigt, die der „Klinge" (e) des Schwertes entsprechen (flexibler
Teil (B)). Zwischen die (mindestens 2) Stäbe (5) werden Dämpfelemente
(6) eingebaut (mindestens 1). Die Dämpfungselemente verkoppeln
somit die Bewegungen der Stäbe
miteinander und bewirken ein rasches Abklingen der oszillierenden
Bewegung der Stäbe.
Die Befestigung der Dämpfelemente dient
gleichzeitig als Verbindung der Stäbe untereinander (z.B. mit
einem Textilklebeband). So wird eine „Fachwerk-Konstruktion" gebildet, die die
Stabilität entlang
der Klinge in der Schneide-Richtung verstärkt. Die Stäbe sind mit einer Schutzschicht
(7) ummantelt (z.B. PVC-Schlauch), die sie gegen vorzeitige
Abnutzung schützt
und beim Zerbrechen eines Stabes Verletzungen durch etwaige Splitterung
verhindert. Die „Klinge" (e) des Schwertes
endet in einer weichen, runden „Spitze" (f) die entweder auf die Stäbe (5)
aufgesetzt ist und diese miteinander verbindet oder dadurch realisiert
ist, dass die Ummantelung als Spitze ausgebildet ist.
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Für den stabilen
Teil (A) des Schwertes haben sich am besten Eisenrohre (1)
bewährt.
Miteinander verbunden sind sie stabil genug und ermöglichen
das Einführen
des Gewichtes (3) sowie der Enden der flexiblen Stäbe (5).
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Für den Bau
des flexiblen Teiles (B) eignen sich in bevorzugter Weise 3 Stäbe (5)
aus Glasfiber die hinreichend flexibel und widerstandsfähig sind. Der
mittlere Stab (5.1) kann dabei etwas stärker als die beiden äußeren sein
und für
die Stabilität
der Klinge in alle Richtungen sorgt. Die äußeren Stäbe (52) simulieren
die „Schneide" der Klinge (e).
Sie geben nach, jedoch nur so weit, dass die Klinge beim Kontakt
mit dem gegnerischen Schwert noch gleiten kann. Außen bleibt
sie hart. Die Nachgiebigkeit der Klinge (e) ist von der Dicke der
Stäbe (5)
sowie von der Härte
und Anzahl der Dämpfelemente
(6) abhängig.
Für die
Dämpfelemente
kann man Schaumstoff, Moosgummi oder andere Materialien mit Dämpfeigenschaften
verwenden, die die Kraft der Klinge des Gegners absorbieren und
dadurch das Abspringen der anderen Klinge verhindern. Bei der Verwendung von
Schläuchen
als Ummantelung (7) der Stäbe (5) können diese
gleichzeitig die „Spitze" (f) des Schwertes
bilden, indem die beiden äußeren Stäbe in einem Schlauch
hintereinander angeordnet sind und der Schlauch im Bereich der Schwertspitze
eine Schlaufe bildet, wie dies in der 1 zu erkennen
ist.
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Dieses
System eignet sich besonders gut für den Bau von sogenannten „Langen
Schwertern" (auch
Anderthalbhänder
genannt). Mit diesem Übungsschwert
lassen sich alle komplizierten Fecht-Techniken lehren und trainieren, bei
Verwendung geeigneter Schutzkleidung auch regelrechte Schwertkämpfe austragen.
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Wichtige
Eigenschaften sind zusammengefasst:
- • gute Fechteigenschaften
(Ausbalancierung, Klinge außen
stabil, beim Kontakt gleitend)
vergleichbar mit einem Metallschwert,
besser als Holzschwert, deutlich besser als Weichschwert
- • „Klinge" stabil und leicht
durch „Fachwerk
Konstruktion"
(die
flexiblen Stäbe
sind untereinander durch die Dämpfelemente
verbunden und bilden damit ein „Fachwerk")
vergleichbare Übungswaffen
nicht bekannt
- • Verletzungsrisiko
minimiert (Griff, Knauf und Parierstange gepolstert, Klinge gedämpft und
ummantelt, weiche „Spitze")
deutlich besser
als Metall- oder Holzschwert, vergleichbar mit einem Weichschwert
- • Schonung
der Gelenke (Griff und Knauf gepolstert, Klinge gedämpft)
deutlich
besser als Metall- oder Holzschwert, vergleichbar mit einem Weichschwert
- • Widerstandsfähigkeit
(geringe Abnutzung durch Polsterung des Griffes sowie Dämpfung und
Ummantelung der Klinge)
deutlich besser als alle bekannten Übungswaffen
- • Variabilität (Durchmesser
und Länge
der Stäbe, Anzahl
und Härte
der Dämpfelemente;
sowie Anzahl der Gewichte im Griff können variieren.)
vergleichbare Übungswaffen
nicht bekannt
- • als
Baukasten-System möglich
(Einzelteile: z.B. der stabile Teil, die Gewichte, die Stäbe, die Dämpfelemente,
die Ummantelung)
vergleichbare Übungswaffen nicht bekannt
- • leicht
zu reparieren (alle Einzelteile sind austauschbar, vor allem die
Verschleißteile
wie die Ummantelung der Stäbe
und die Stäbe
selbst)
vergleichbare Übungswaffen
nicht bekannt