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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bolzenschweißen von
Schweißteilen,
die eine länglich ausgedehnte,
gerade oder gekrümmte
Schweißfläche aufweisen.
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Schutzgas-Feldformereinheit
für eine
Bolzenschweißvorrichtung
zum Verschweißen
derartiger Schweißteile
sowie eine Bolzenschweißvorrichtung mit
einer derartigen Schutzgas-Feldformereinheit.
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Bei
Schweißteilen
mit länglicher,
gerader oder in Längsrichtung
gekrümmter
Schweißfläche besteht
das Problem, dass bei einem Verschweißen derartiger Schweißteile mit
in der Praxis üblichen
Bolzenschweißgeräten die
Schweißteile
häufig
nur bevorzugt in einem mittleren Bereich der länglich ausgedehnten Schweißfläche verschweißt wird
und die Endbereiche nicht oder nur unvollständig verschweißt werden.
In derartigen Fällen
ist ein manuelles oder automatisches Nachschweißen erforderlich, was jedoch
mit einem entsprechenden Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass im Sinne der vorliegenden
Erfindung unter einer länglichen,
geraden oder gekrümmten
Schweißfläche eine
Geometrie der Schweißfläche verstanden wird,
bei der die Länge
der Schweißfläche um ein Mehrfaches
größer ist
als die Breite der Schweißfläche. Dabei
muss die Breite der Schweißfläche entlang
der Länge
der Schweißfläche selbstverständlich nicht
notwendigerweise konstant sein. Die Schweißfläche kann geradlinig verlaufen
oder auch entlang ihrer Länge
gekrümmt
sein. Eine ringförmig
geschlossene Schweißfläche soll
jedoch nicht von dem vorstehend definierten Begriff einer länglichen,
gekrümmten
Schweißfläche erfasst
sein.
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Zur
Verbesserung der Schweißqualität beim Bolzenschweißen von
im Querschnitt kreiszylindrischen Schweißteilen auf gelochtes oder
ungelochtes Blechmaterial ist es beispielsweise aus der
DE 195 08 380 B4 bekannt,
im Bereich der Schweißstelle
mittels einer ringförmigen
Spule ein Magnetfeld mit radialer Komponente zu erzeugen. Durch
die radiale Magnetfeldkomponente wird ein Rotieren des Lichtbogens
bei Schweißteilen
oder Werkstücken
erreicht, bei der die zu verschweißende Oberfläche jeweils eine
im Querschnitt kreisförmige
Ausnehmung aufweist. Insbesondere sind auch Schweißteile sicher verschweißbar, die
einen ringförmigen
Querschnitt und damit eine ringförmige
Schweißfläche aufweisen.
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Bei
der Schweißvorrichtung
nach der
DE 195 08
380 B4 ist einer der Spulenanschlüsse über einen Regelwiderstand mit
dem an der Halteeinrichtung für das
Schweißteil
anliegenden negativen Potenzial verbunden. Der andere Spulenanschluss
ist mit einem Spulenkörper
bzw. einem Abstandshalter verbunden, innerhalb dem die Spule vorgesehen
ist. Innerhalb des Führungskolbens,
mit dem die Halteeinrichtung für
das Schweißteil
verbunden ist, ist ein integrierter Gaszufuhrkanal ausgebildet.
Auf diese Weise wird in den Innenraum des hohlzylindrischen Gehäuses der
Ringspule, in welchen der Führungskolben
bzw. die Halteeinrichtung und das Schweißteil hineinragen, Schutzgas
zugeführt,
um ein Verschweißen
auch bei längeren
Schweißzeiten
ohne die sonst auftretende Porenbildung zu ermöglichen.
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Bei
dieser Schweißvorrichtung
wird somit der Erregerstrom für
die Ringspule direkt vom Schweißstrom
abgeleitet, da der Spulenkreis parallel zu dem über die Schweißstelle
geschlossenen Stromkreis geschaltet ist. Notwendig hierfür ist jedoch
ein Regelwiderstand, mit dem der Erregerstrom für die Spule an die jeweiligen
Schweißverhältnisse angepasst
werden muss.
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Der
wesentliche Effekt, der mit einer derartigen Schweißvorrichtung
erzielt wird, ist das Ausüben einer
Kraft in Umfangsrichtung auf den Lichtbogen, so dass dieser entlang
der ringförmigen
Schweißfläche wandert,
um auf diese Weise ein vollständiges Aufschmelzen
und Verschweißen
von ringförmigen Schweißflächen zu
gewährleisten.
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Aus
der
DE 36 31 598 A1 ist
eine Schweißpistole
für das
Lichtbogenschweißen
nach dem Hubzündungsverfahren
bekannt, bei der zur Stabilisierung des Lichtbogens eine Ringspule
mit einer Windung oder wenigen Windungen verwendet wird, wobei die
Spule vom gesamten Schweißstrom
durchflossen wird. Durch die Verwendung einer Spule mit einer oder
wenigen Windungen ergibt sich der Vorteil, dass diese nahe dem Bolzen
und dem Lichtbogen vorgesehen werden können. Dies führt zu einer günstigen
Anpassung der Feldlinien des magnetischen Feldes im Bereich des
Lichtbogens. Die Feldlinien verlaufen in diesem Bereich annähernd parallel zur
Achse des Bolzens und erzeugen so nur geringe magnetische Streufelder.
Da der Schweißstrom
vom Durchmesser des Bolzens abhängt,
wird zudem erreicht, dass für
stärkere
Lichtbogen, d.h. größere Schweißströme, die
für dickere
Bolzen erforderlich sind, ein stärkeres
Magnetfeld erzeugt und damit eine größere Stabilisierungswirkung
erreicht wird.
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Auch
bei dieser Vorrichtung wird das Verschweißen der Bolzen mit Schutzgas
durch das Vorsehen einer Gasglocke ermöglicht, wobei die Ringspule
mit der wenigstens einen Windung im vordersten Bereich der Gasglocke
vorgesehen ist, die mit ihrer vorderen Stirnseite auf das Werkstück aufgesetzt werden
kann. Das Zuführen
des Gases in den Innenraum der topfförmigen Gasglocke erfolgt in üblicher Weise,
d.h. durch einen Gasanschluss im oberen Bereich der Gasglocke.
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Mit
einer derartigen Gasglocke ist ein relativ langes Vorströmen von
Schutzgas erforderlich, bis im Bereich der Schweißstelle
eine ausreichende Schutzgasatmosphäre gegeben ist. Denn die zunächst vorhandene
Luftatmosphäre
muss entweder vom rückwärtigen Bereich
der Gasglocke her in Richtung auf den vorderen Bereich der Gasglocke
durch einen Spalt zwischen dem Werkstück und der vorderen Stirnseite
der Gasglocke nach außen
gedrückt werden
oder es muss laufend Schutzgas zugeführt werden, wobei das Schutzgas
langsam den Innenraum der Gasglocke füllt und jeweils das Gas oder das
Gas-Luft-Gemisch am rückwärtigen (oberen)
Bereich der Gasglocke durch entsprechende Öffnungen ausgespült werden
kann.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Bolzenschweißverfahren
bereitzustellen, mit dem auch Schweißteile mit länglicher
Schweißfläche sicher
verschweißbar
sind. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Schutzgas-Feldformereinheit für
eine Bolzenschweißvorrichtung
sowie eine Bolzenschweißvorrichtung
mit einer derartigen Schutzgas-Feldformereinheit zu schaffen, mit
der das Verfahren realisierbar ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 7 und 15.
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Erfindungsgemäß wurde
festgestellt, dass mit einer Vorrichtung mit einer Schutzgas-Feldformereinheit,
die eine Magnetspule aufweist, wie sie in der
DE 36 31 598 A1 beschrieben
ist, überraschenderweise
auch Schweißteile
mit länglicher
Schweißfläche sicher
verschweißbar
sind. Offensichtlich wirkt sich das Magnetfeld, das durch eine Ringspule
mit wenigen Windungen im vordersten Bereich der Schutzgas-Feldformereinheit
erzeugt wird, auch in der Weise positiv aus, dass auch bei Schweißteilen mit
länglicher
Schweißfläche eine
Schweißung über die
gesamte Länge
gewährleistet
werden kann.
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Da
für das
Verschweißen
derartiger Schweißteile
regelmäßig längere Schweißzeiten
von zumindest mehr als 50 ms erforderlich sind, müssen derartige
Schweißungen
zur Vermeidung von ansonsten auftretenden Poren im aufgeschmolzenen Material
unter Schutzgasatmosphäre
durchgeführt werden.
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Mittels
Versuchen konnte festgestellt werden, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und
unter Verwendung einer Bolzenschweißvorrichtung mit einer Schutzgas-Feldformereinheit
nach der Erfindung sogar Schweißteile
mit vorzugsweise gerader Schweißfläche (wobei
die Schweißfläche in einer Ebene
liegt) über
die gesamte Länge
der Schweißfläche sicher
verschweißbar
sind, wenn die Länge
der Schweißfläche 25 mm
und die Breite der Schweißfläche beispielsweise
2,5 mm beträgt.
Mit herkömmlichen
Schweißvorrichtungen
und Verfahren für
das Bolzenschweißen
waren derartige Schweißteile kaum
verschweißbar,
ohne dass ein Nachschweißen in
den Endbereichen der Schweißfläche erforderlich wurde.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt das Zuführen
des erforderlichen Schutzgases über
einen Ringraum, wobei sich die Schweißachse, insbesondere der Bolzenhalter
mit dem darin gehaltenen Schweißteil,
durch den Innenraum innerhalb des Ringraums hindurch erstreckt.
Das Gas wird bis in einen vorderen Bereich des Ringraums geführt, so dass
das Schutzgas in etwa an einer axialen Position (bezogen auf die
Achse der Schweißachse)
radial aus dem Ringraum nach innen in Richtung auf die Schweißstelle
strömen
kann. Das Abführen
des Schutzgases, gegebenenfalls zusammen mit der im Raum innerhalb
des Ringraums zunächst
befindlichen Luft erfolgt entgegen der Zuführrichtung des Schutzgases
im Ringraum.
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Auf
diese Weise ergibt sich der Vorteil, dass bereits kurze Zeit nach
dem Zuführen
von Schutzgases in den inneren Raum innerhalb des Ringraums in der
Umgebung der Schweißstelle
eine Schutzgasatmosphäre
erzeugt werden kann, wobei die zunächst in diesem Raum enthaltene
Luft in Richtung des rückwärtigen Bereichs
des Raums innerhalb des Ringraums verdrängt wird. Zusätzlich wird
durch diese Maßnahme
pro Schweißung
ein relativ geringes Volumen von Schutzgas verbraucht.
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Demzufolge
umfasst die Schutzgas-Feldformereinheit nach der Erfindung einen
topfförmigen Bereich,
welcher eine Umfangswandung aufweist, in der ein Ringraum vorgesehen
ist, in dem in einem rückwärtigen,
dem Schweißkopf
oder der Schweißpistole
zugewandten Bereich über
wenigstens eine Zuführöffnung das
Schutzgas zugeführt
wird. Das Schutzgas wird in dem Ringraum bis in einen vorderen,
dem Werkstück
zugewandten Bereich geleitet und von dort in Richtung auf die Schweißstelle
in den Innenraum des topfförmigen
Bereichs der Schutzgas-Feldformereinheit geleitet.
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Der
topfförmige
Bereich der Schutzgas-Feldformereinheit ist bei der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung durch ein im Wesentlichen hohlzylindrisches oder topfförmiges Trägerelement
gebildet, wobei der elektrische Leiter der Spule vorzugsweise auf
den Außenumfang
des Trägerelements
gewickelt sein kann. Selbstverständlich
kann der Leiter jedoch auch in die betreffende Außenwandung
integriert oder innerhalb der Außenwandung vorgesehen sein.
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Die
Windungen des elektrischen Leiters der Spule liegen vorzugsweise
in axialer Richtung im Wesentlichen dicht an dicht nebeneinander,
wenn mehr als eine Windung vorgesehen ist. Der elektrische Leiter
kann dabei insbesondere als Litze mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet
sein, dessen längere
Seite dem Außenumfang
des Trägerelements
zugewandt ist. Auf diese Weise können
die Windungen im vordersten Bereich der Schutzgas-Feldformereinheit
vorgesehen sein. Innerhalb des hohlzylindrischen oder topfförmigen Trägerelements
und im Wesentlichen koaxial zu diesem kann ein hohlzylindrisches
Teil mit gegenüber
dem Innendurchmesser des Trägerelements
kleinerem Außendurchmesser
vorgesehen sein. Die Innenfläche
der Wandung des Trägerelements
und die Außenfläche der
Wandung des hohlzylindrischen Teils bilden dabei einen Ringraum
für das
Zuführen
des Schutzgases, wobei der Ringraum vorzugsweise von einem rückwärtigen Bereich,
in dem das Zuführen
des Schutzgases erfolgt, bis in einen vorderen Bereich der Schutzgas-Feldformereinheit
reicht. Selbstverständlich
können
das Trägerelement
und das hierzu koaxiale, hohlzylindrische Teil auch einstückig ausgebildet
sein.
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Der
topfförmige
Bereich der Schutzgas-Feldformereinheit bzw. das Trägerelement
besteht aus einem nicht-ferromagnetischen Material, wie z.B. Messing
oder Kunststoff, wobei das Material vorzugsweise entsprechend widerstandsfähig gegen
Hitze und Schweißspritzer
sein sollte, da die Schutzgas-Feldformereinheit zur Durchführung eines
Schweißvorgangs
vorzugsweise mit ihrem vorderen Bereich unmittelbar auf die Oberfläche des
Werkstücks
aufgesetzt wird Annähernd
die selben Anforderungen gelten für das innere, hohlzylindrische
Teil. Bei Verwendung eines Kunststoffmaterials muss daher ein entsprechend
hitzebeständiger
Kunststoff gewählt
werden.
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Nach
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schutzgas-Feldformereinheit
ist die vordere Stirnseite des inneren, hohlzylindrischen Teils
in axialer Richtung gegen über
der vorderen Stirnseite des äußeren, hohlzylindrischen
oder topfförmigen Trägerelements
zurückversetzt.
Auf diese Weise kann das Schutzgas bei einem Aufsetzen der Stirnseite
des Trägerelements
auf eine Werkstückoberfläche über den
durch die Werkstückoberfläche und
die zurückversetzte
Stirnseite des hohlzylindrischen Teils entstehenden Ringspalt radial
nach innen in den Innenraum des hohlzylindrischen Teils strömen.
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Selbstverständlich kann
jedoch der Ringraum zwischen den beiden Wandungen des Trägerelements
und des hohlzylindrischen Teils im vorderen Bereich in axialer Richtung
geschlossen sein, Das Ausströmen
des Gases kann dann beispielsweise durch radiale Durchbrüche oder
Bohrungen im vorderen Bereich des hohlzylindrischen Teils erfolgen.
Die betreffenden Durchbrüche
können
beispielsweise in äquidistanten
Winkelabständen
in der Wandung des hohlzylindrischen Teils vorgesehen sein.
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Anstelle
von Bohrungen kann auch ein umlaufender Ringspalt zwischen einer
zurückversetzten Stirnseite
der Wandung des hohlzylindrischen Teils und einem sich radial nach
innen erstreckenden Flansch an der Innenseite der Wandung des hohlzylindrischen
oder topfförmigen
Trägerelements
vorgesehen sein.
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Durch
das Erzeugen eines im Wesentlichen gleichmäßigen, symmetrischen Gasstroms
radial nach innen ergeben sich keine nennenswerten Störungen des
Lichtbogens.
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Nach
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schutzgas-Feldformereinheit
weisen das hohlzylindrische Teil und das Trägerelement im rückwärtigen Endbereich
zwischen sich einen durch senkrecht zur Achse des Trägerelements
und des hohlzylindrischen Teils verlaufende Ringwandungen begrenzten
Ringraum auf, dem durch Zuführöffnungen
Schutzgas zuführbar
ist. Die in Richtung auf das vordere Ende des hohlzylindrischen
Teils und des Trägerelements
gesehen vordere Ringwandung kann dabei eine Mehrzahl von Durchbrüchen aufweisen,
die vorzugsweise in äquidistanten
Winkelabständen
vorgesehen sind. Durch diese Durchbrüche kann das Schutzgas in den
Ringraum strömen,
der sich bis in den vorderen Bereich des Trägerelements und des hohlzy lindrischen
Teils erstreckt. Auf diese Weise wird ein gleichmäßiger Schutzgasstrom
im Ringraum bis in den vorderen Bereich des Trägerelements und von hier ein
gleichmäßiger Strom
des Schutzgases radial nach innen erzeugt.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird nachfolgend
anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische Explosionsdarstellung einer Schutzgas-Feldformereinheit
nach der Erfindung und
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2 einen
Längsschnitt
durch die Schutzgas-Feldformereinheit nach 1 in zusammengesetztem
Zustand.
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Die
in 1 dargestellte Schutzgas-Feldformereinheit 1 umfasst
einen Haltering 3, mit dem die gesamte Schutzgas-Feldformereinheit 1 in
montiertem Zustand an einem nicht näher dargestellten Bolzenschweißkopf oder
an einer nicht näher
dargestellten Bolzenschweißpistole
ortsfest fixiert werden kann. Beispielsweise kann der Haltering 3 mittels
einer Schraubverbindung oder klemmend am Gehäuse eines Bolzenschweißkopfs oder
der Bolzenschweißpistole
fixiert werden.
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Von
der vom Bolzenschweißkopf
oder von der Bolzenschweißpistole
abgewandten Stirnseite des Halterings 3 erstrecken sich
zwei Distanzstäbe 5 nach
unten, die beispielsweise mit dem Haltering 3 verschraubt
sein können.
Am anderen Ende der Distanzstäbe 5 wird
eine Halteplatte 7 befestigt, beispielsweise mittels Maschinenschrauben 9,
verschraubt.
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Die
Halteplatte 7 weist einen kreisförmigen Durchbruch 11 auf,
wobei in den beiden Seitenwandungen der Halteplatte 7 Bohrungen 13 für das Zuführen von
Schutzgas vorgesehen sind. Mit den Bohrungen 13 werden
Anschlussstutzen 15 verbunden, die, wie in 1 dargestellt,
als Winkel-Anschlussstutzen ausgebildet sein können. Die freien Enden der
Anschlussstutzen 15 können
selbstverständlich mit
nicht näher
dargestellten Leitungen für
das Zuführen
von Schutzgas verbunden werden.
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In
den Durchbruch 11 der Halteplatte 7 wird ein im
Wesentlichen hohlzylindrisches Teil 17 eingesetzt, das
beispielsweise aus einem ausreichend hitzebeständigen Kunststoff oder einem
nicht-ferromagnetischen Metall bestehen kann. Aus Gründen einer kompakteren
Darstellung ist das hohlzylindrische Teil 17 in 1 rechts
von der Halteplatte 7 dargestellt. Wie aus 2 ersichtlich,
weist das hohlzylindrische Teil 17 jedoch an seinem oberen
Bereich, der mit der Halteplatte 7 verbunden ist, zwei
Ringflansche 19 und 21 auf, wobei der Ringflansch 19 einen
geringfügig
größeren Durchmesser
aufweist als der Ringflansch 21. Damit kann der Ringflansch 21 von
der Unterseite der Halteplatte 7 her (in 1 die
linke Seite der Halteplatte 7) in den Durchbruch 11 der
Halteplatte 7 so weit eingeschoben werden, bis dessen Oberseite
im Wesentlichen bündig
mit der Oberseite der Halteplatte 7 abschließt und der
Ringflansch 19 in eine Ringschulter 23 am unteren
Rand des Durchbruchs 11 in der Halteplatte 7 eingreift.
Die Ringschulter 23 dient dabei als Anschlag für den Ringflansch 19 und
definiert die axiale Position des hohlzylindrischen Teils 17 in
Bezug auf die Halteplatte 7, d.h. wie weit das hohlzylindrische
Teil 17 in den Durchbruch 11 der Halteplatte 7 (mit
dem Ringflansch 21 voraus) eingeschoben werden kann.
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Nach
dem Einschieben des hohlzylindrischen Teils 17 in den Durchbruch 11 der
Halteplatte 7 wird von unten ein weiteres hohlzylindrisches
Trägerelement
auf das hohlzylindrische Teil 17 aufgeschoben, wobei das
hohlzylindrische Trägerelement 25 einen
Innendurchmesser aufweist, der um einen vorgegebenen Betrag größer ist
als der Außendurchmesser
des vorderen Bereichs des hohlzylindrischen Teils 17. Auch
das Trägerelement 25 kann
aus einem nicht-ferromagnetischen Metall oder einem ausreichend
hitzebeständigen
Kunststoff bestehen.
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Das
Trägerelement 25 weist
an seinem oberen Endbereich (rechts in 1) einen
sich radial nach außen
erstreckenden Ringflansch 27 auf. Im Ringflansch 27 sind
Bohrungen 29 vorgesehen, die dazu dienen, um das Trägerelement 25 mittels
Maschinenschrauben 9 mit der Halteplatte 7 zu
verbinden. An seiner oberen Stirnseite weist die Wandung des Trägerelements
bzw. der Ringflansch 27 ebenfalls eine Ringschulter 31 (2)
auf, in welche der Ringflansch 19 des hohlzylindrischen
Teils 17 mit einem Bereich eingreift, der über die
untere Stirnseite der Halteplatte 7 hinausragt. Die Höhe der durch
die Ringschultern 23 der Halteplatte 7 und der
Ringschulter 31 des Trägerelements 25 gebildeten
Ringnut ist kleiner bemessen als die Dicke des Ringflanschs 19.
Bei einem Anziehen der Schrauben 9 für das Befestigen des Trägerelements 25 an
der Halteplatte 7 wird somit auch das hohlzylindrische
Teil 17 durch das Klemmen der Ringschulter 19 fest
fixiert.
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An
der Oberseite der Halteplatte 7 (rechte Oberseite in 1)
wird eine Abdeckplatte 33 aufgesetzt und mittels Schrauben 9 mit
der Halteplatte verschraubt. Die Abdeckplatte 33 weist
einen zentralen Durchbruch 35 auf, durch den die Schweißachse 37 des
nicht näher
dargestellten Bolzenschweißkopfs bzw.
der nicht näher
dargestellten Bolzenschweißpistole
hindurchragt. Die Schweißachse
weist, wie in 1 dargestellt, eine Halteeinrichtung
für das
Halten und Führen
von zu verschweißenden
Schweißteilen 41 während des
Bolzenschweißvorgangs
auf. Selbstverständlich
muss der Durchbruch 35 in der Abdeckplatte 33 nicht
notwendigerweise kreiszylindrisch ausgebildet sein, sondern kann
der Form der Schweißachse
angepasst sein.
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Die
in 1 dargestellte Halteeinrichtung 39 ist
so ausgebildet, dass sie spezielle Schweißteile 41 zu fixieren
vermag, welche einen unteren Bereich (in 1 links)
aufweisen, der eine längliche
Schweißfläche 43 aufweist.
Die längliche
Schweißfläche 43 ergibt
sich durch das Herstellen des Schweißteils 41 aus einem
Blech vorbestimmter Dicke, beispielsweise einer Dicke von 1 – 5 mm.
Die Länge
der Schweißfläche 43 ist
deutlich größer als
deren Breite, die der Blechdicke entspricht, und kann 25 mm und
mehr betragen.
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Die
Halteeinrichtung 39 weist für das Fixieren des Schweißteils 41 eine
Grundplatte 45 auf, mit welcher, beispielsweise mittels
einer Schraubverbindung 47, eine Anpressplatte 49 federnd
verbunden ist. Die Federung kann beispielsweise durch das Vorsehen
eines Federelements, beispielsweise einer Tellerfeder 51 zwischen
der Unterseite des Schraubenkopfs und der Oberseite der Anpressplatte 49 erreicht
werden. Auf diese Weise kann in den durch eine Vertiefung in der
Grundplatte 45 vorgesehenen Spalt das Schweißteil 41 aufgenommen
und geklemmt werden.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
weist das Schweißteil 41 in
seinem oberen Bereich die Form eines aufgebrochenen Kreisrings auf,
in welchem ein zu haltendes Element, beispielsweise ein Kabel eingelegt
und fixiert werden kann.
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Wie
aus 1 und 2 ersichtlich, weist der Ringflansch 19 axiale
Durchbrüche
oder Bohrungen 53 auf, durch die das Schutzgas, welches über die
Zuführbohrungen 13 der
Halteplatte dem Ringraum zwischen den Ringflanschen 19 und 21 und der
Innenwandung des Durchbruchs 11 der Halteplatte 7 zugeführt wird,
in den Ringraum zwischen den Wandungen des Trägerelements 25 und
des hohlzylindrischen Teils 17 in Richtung auf den vorderen,
unteren Bereich der Schutzgas-Feldformereinheit 1 strömen kann.
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Die
Durchbrüche
oder Bohrungen 53 sind vorzugsweise in äquidistanten Winkelabständen vorgesehen,
so dass selbst dann, wenn das Gas nur an einer oder wenigen Stellen
in den Ringraum zwischen den Ringflanschen 19 und 21 zugeführt wird, annähernd gleichmäßig in den
Ringraum unterhalb des Ringflanschs 19 eintritt.
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Wie
in 2 ersichtlich, ist die untere Stirnfläche der
Wandung des hohlzylindrischen Teils 17 gegenüber der
unteren Stirnfläche
des hohlzylindrischen Trägerelements 25 um
einen Abstand D zurückversetzt,
so dass das Schutzgas nach einem Aufsetzen der Stirnseite des Trägerelements 25 auf ein
Werkstück 55 durch
den Ringspalt, der von der Werkstückoberfläche und der unteren Stirnseite
des hohlzylindrischen Teils 17 gebildet wird, zunächst radial
nach innen in Richtung auf die Schweißstelle strömt und anschließend, entgegen
der Zuführrichtung
im Ringraum zwischen den Wandungen des Teils 17 und des
Trägerelements 25,
nach oben in den rückwärtigen Bereich
der Schutzgas-Feldformereinheit
geführt
wird. Das Schutzgas kann dann durch den Durchbruch 35 der
Abdeckplatte 33 nach oben austreten.
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Auf
diese Weise wird ein gleichmäßiges Zuführen von
Schutzgas unmittelbar in den Bereich der Schweißstelle ermöglicht. Somit wird die Luft,
die zunächst
im Ringraum zwischen den Wandungen des hohlzylindrischen Teils 17 und
des Trägerelements 25 sowie
im Innenraum des hohlzylindrischen Teils 17 vorhanden ist
von unten nach oben verdrängt,
wobei im Bereich der Schweißstelle
durch das Zuführen des
Schutzgases sehr schnell eine für
das Durchführen
des Schweißvorgangs
ausreichende Schutzgasatmosphäre
entsteht. Auf diese Weise ist kein zeitlich langer Vorströmvorgang
für das
Zuführen
des Schutzgases erforderlich. Zudem ist pro Schweißung nur
ein geringes Volumen von Schutzgas erforderlich.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die vorstehend näher beschriebene
Schutzgaszuführeinheit
auch ohne die nachfolgend beschriebene Spule, welche die Schutzgaszuführeinheit
zu einer Schutzgas-Feldformereinheit erweitert verwendbar ist, um
Bolzenschweißungen
mit Schweißteilen durchzuführen, bei
denen keine Feldformung erforderlich ist.
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Wie
in den 1 und 2 gezeigt, ist im vorderen Bereich
des hohlzylindrischen Trägerelements 25 eine
Ringspule 57 vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
drei Windungen umfasst. Die Ringspule 57 wird mittels eines
(erforderlichenfalls isolierten) elektrischen Leiters gebildet,
der vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Auf diese
Weise können
die Windungen mit hoher Kompaktheit im vordersten Bereich des Trägerelements 25 vorgesehen
werden. Die Windungen der Ringspule 57 werden in an sich
bekannter Weise vom gesamten Schweißstrom durchflossen. Hierzu kann
dem einen Anschlussende der Spule 57 der von einem Schweißgerät oder Steuergerät gelieferte Schweißstrom zugeführt werden.
Das andere Anschlussende der Spule 57 kann dann mit der Schweißachse verbunden
werden. Auf diese Weise fließt
der Schweißstrom
zunächst
durch die Ringspule 57 und anschließend über die Schweißachse und das
Schweißteil 41,
den Lichtbogen zwischen der Schweißfläche 43 des Schweißteils 41 und
dem Werkstück 55.
Versuche, die mit einer derartigen Schutzgas-Feldformereinheit bzw. einer entsprechenden
Bolzenvorrichtung mit einer derartigen Schutzgas-Feldformereinheit 1 durchgeführt wurden, haben
gezeigt, dass mit einer derartigen Vorrichtung auch Schweißteile sicher
und über
die gesamte Länge
der Schweißfläche verschweißbar sind,
wenn die Schweißfläche eine
gegenüber
der Breite der Schweißfläche große Länge aufweist.