DE102004058421A1 - Anlage zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten und Verfahren zur Abscheidung von Sinkstoffen - Google Patents
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Abstract
Eine
Anlage (1) zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten weist einen Behälter (3) zum
Abscheiden von Sinkstoffen sowie eine Transportfördereinrichtung (7) zum Transport
der Sinkstoffe zu einer Austragsstelle (9) auf. Der Behälter (3)
weist einen Zulauf (15) und einen Ablauf (18) für die Flüssigkeit auf. Im Bereich einer
Sohle (5) ist in dem Behälter
(3) ein Sammelraum (6) für
Sinkstoffe ausgebildet. Der Behälter
(3) zum Abscheiden der Sinkstoffe weist wenigstens zwei Kammern
(11, 12) auf, wobei wenigstens eine Kammer als belüftete (11)
und wenigstens eine als unbelüftete
Kammer (12) ausgebildet ist.
Bei einem Verfahren zum Abscheiden von Sinkstoffen aus Flüssigkeiten in einem Behälter (3), welcher einen Zulauf (15) und einen Ablauf (18) für die Flüssigkeit und im Bereich einer Sohle (5) einen Sammelraum (6) für Sinkstoffe aufweist, erfolgt die Abscheidung der Sinkstoffe mehrstufig. Wenigstens eine Stufe ist hierbei als belüftete und wenigstens eine weitere Stufe als unbelüftete Stufe ausgeführt.
Bei einem Verfahren zum Abscheiden von Sinkstoffen aus Flüssigkeiten in einem Behälter (3), welcher einen Zulauf (15) und einen Ablauf (18) für die Flüssigkeit und im Bereich einer Sohle (5) einen Sammelraum (6) für Sinkstoffe aufweist, erfolgt die Abscheidung der Sinkstoffe mehrstufig. Wenigstens eine Stufe ist hierbei als belüftete und wenigstens eine weitere Stufe als unbelüftete Stufe ausgeführt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten, insbesondere Abwasser mit einem Behälter, welcher einen Zulauf und einen Ablauf für die Flüssigkeit und im Bereich einer Sohle einen Sammelraum für Sinkstoffe aufweist. Die Anlage weist eine Einrichtung zum Abscheiden der Sinkstoffe aus der Flüssigkeit, eine Transportfördereinrichtung für die Sinkstoffe sowie eine Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe auf. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abscheiden von Sinkstoffen aus Flüssigkeiten in einem Behälter.
- Derartige Anlagen werden bei der Reinigung von Abwässern in Kläranlagen eingesetzt. Im Abwasser sind neben organischen Inhaltsstoffen auch sogenannte Sinkstoffe, vorwiegend Sande und andere mineralischen Stoffe, enthalten. Diese anorganischen Stoffe sind in der biologischen Abwasserbehandlung nicht umwandelbar und können sich nachteilig auf die Betriebssicherheit von Kläranlagen und Schlammbehandlungseinrichtungen auswirken. Eine Trennung der im Abwasser mitgespülten Sande und anderer mineralischer Stoffe von den organischen Stoffen ist daher erforderlich. In Kläranlagen wird das Abwasser zunächst durch einen Rechen oder ein Sieb geleitet, welche grobe Verschmutzungen zurückhalten. Anschließend wird der im Abwasser mitgeführte Sand in Sandfanganlagen durch Sedimentation abgeschieden. Dazu sind neben Rundsandfanganlagen unbelüftete Sandfanganlagen und belüftete Sandfänge bekannt.
- Auf größeren Kläranlagen wird vorwiegend der im wesentlichen aus einer langgezogenen Rinne bestehende unbelüftete Langsandfang eingesetzt, welcher horizontal durchströmt wird. Der Querschnitt kann hierbei rechteckig oder trapezförmig ausgebildet sein. Durch Vorgabe einer entsprechenden Fließgeschwindigkeit setzt sich der mitgeführte Sand auf der Sohle ab, während die spezifisch leichteren organischen Stoffe von der Strömung in der Schwebe gehalten und abgespült werden. Demzufolge muß der Sandfang eine entsprechende Länge aufweisen. Nachteilig bei dieser Ausführung einer Sandfanganlage ist es, daß sich neben den mineralischen Bestandteilen auch organische Bestandteile mit ablagern. Eine Abscheidung von Fett ist mit diesen Anlagen nicht möglich. Insbesondere ist es jedoch bei den unbelüfteten Langsandfanganlagen schwierig, eine von der Zuflußwassermenge unabhängige Fließgeschwindigkeit einzuhalten. Die Abscheideleistung eines unbelüfteten Langsandfanges ist daher stark von der Zuflußmenge abhängig.
- Eine verbesserte Trennung zwischen organischen und anorganischen Stoffen unabhängig vom Zufluß konnte durch den Einsatz belüfteter Sandfänge erreicht werden. Die Ablagerung organischer Stoffe wird hierbei durch eine gleichmäßige Umwälzströmung begrenzt. Durch das Einblasen von Luft in Sohlennähe wird eine Walzenströmung im Abwasser erzeugt, so daß unabhängig vom Zufluß an der Sohle des Beckens eine für die Absetzung der Sinkstoffe günstige Umfangsgeschwindigkeit des Abwassers erreicht wird. Zusätzlich kann an belüfteten Sandfanganlagen eine Fettkammer angeordnet sein, die durch eine geschlitzte Trennwand von dem Sandfang abgetrennt ist. Durch die flotierende Wirkung der Belüftung kann auch der größte Teil der Fettbestandteile abgeschieden werden. Durch belüftete Sandfänge konnte das Absetzen organischer Stoffe weitgehend vermieden werden und eine vom Zufluß unabhängige konstante Abscheideleistung erreicht werden. Die durch die Belüftung entstehenden Turbulenzen halten jedoch neben den organischen Stoffen auch Sand in der Schwebe, so daß sich der Rückhalt insbesondere feiner Sande mit zunehmendem Lufteintrag verschlechtert.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine gute Abscheidung mineralischer Partikel aller Korngrößen unabhängig vom Zufluß zu erreichen.
- Die Aufgabe wird gelöst mit einer Anlage zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten sowie einem Verfahren zum Abscheidung von Sinkstoffen gemäß der unabhängigen Ansprüche.
- Eine Anlage zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten weist einen Behälter zum Abscheiden von Sinkstoffen sowie eine Transportfördereinrichtung zum Transport der Sinkstoffe zu einer Austragsstelle auf. Der Behälter weist einen Zulauf und einen Ablauf für die Flüssigkeit auf. Im Bereich einer Sohle ist in dem Behälter ein Sammelraum für Sinkstoffe ausgebildet. Zur Lösung der Aufgabe besteht der Behälter zum Abscheiden der Sinkstoffe aus wenigstens zwei Kammern, wobei wenigstens eine Kammer als belüftete und wenigstens eine als unbelüftete Kammer ausgebildet ist. Durch Anordnung einer belüfteten Kammer wird eine vom Zufluß in die Anlage unabhängige Abscheideleistung erreicht. Ein Absetzen von organischen Bestandteilen, welche der biologischen Reinigung zugeführt werden sollen, wird durch die Belüftung ebenfalls weitgehend vermieden. In einer unbelüfteten Kammer können auch feinere Sande gut abgesetzt werden, so daß eine erfindungsgemäße Anlage eine sehr hohe Abscheideleistung aufweist. Darüber hinaus ermöglicht eine derartige Anlage auch das Abscheiden und Austragen von Fetten, welche ebenfalls nicht in den biologischen Klärprozeß gelangen sollen.
- Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die unbelüftete Kammer des Behälters zum Abscheiden von Sinkstoffen im wesentlichen von unten nach oben von der Flüssigkeit durchströmt ist. Der Weg, den die Partikel zurücklegen müssen, bis sie sich absetzen können, kann durch die Anströmung von unten erheblich reduziert werden. Die Baulänge der Anlage ist daher für die Abscheideleistung weitgehend unerheb lich, so daß eine derartige Anlage im Vergleich zum Stand der Technik erheblich kürzer ausgeführt werden kann.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die belüftete und die unbelüftete Kammer durch eine Trennwand voneinander abgetrennt, die eine Öffnung für die Flüssigkeit aufweist.
- Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß eine belüftete Kammer in Flußrichtung vor einer unbelüfteten Kammer angeordnet ist. Das Abwasser wird hierbei in der belüfteten Kammer in eine zirkulierende Strömung versetzt, so daß die organischen Bestandteile des Abwassers in der Schwebe gehalten werden. Die Trennwand weist bei dieser Anordnung eine Öffnung im unteren Bereich auf, so daß die Wasserwalze von unten in den unbelüfteten Bereich eingeleitet wird. Die durch die Belüftung entstehenden Turbulenzen klingen bei dieser Anordnung schnell ab. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn an der Trennwand für die belüftete und die unbelüftete Kammer eine Leiteinrichtung für die Flüssigkeit zur Vergleichmäßigung der Aufwärtsströmung angeordnet ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Leiteinrichtung in Längsrichtung der unbelüfteten Kammer, so daß eine gleichmäßige Aufwärtsströmung über die gesamte Länge der unbelüfteten Kammer erreicht wird.
- Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß eine unbelüftete Kammer in Flußrichtung vor einer belüfteten Kammer angeordnet ist. Durch diese Anordnung läßt sich der Abfluß des gereinigten Abwassers besonders einfach gestalten. Vorteilhafterweise ist hierbei an der unbelüfteten Kammer zulaufseitig eine Leiteinrichtung für die Flüssigkeit zur Erzielung einer Aufwärtsströmung angeordnet. Durch die Leiteinrichtung kann das Abwasser am vorderen Ende und in einer für die Absetzung günstigen Tiefe in die unbelüftete Kammer eingeleitet werden.
- Um auch Schwimmstoffe, insbesondere Fette, aus dem Abwasser entfernen zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Behälter zum Abscheiden von Sinkstoffen eine Fettfangkammer aufweist. Hierdurch können auch Fette, welche sich störend auf den biologischen Abwassereinigungsprozeß auswirken, aus dem Abwasser entfernt werden.
- In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Behälter zum Abscheiden von Sinkstoffen ablaufseitig ein Überfallrohr aufweist. Insbesondere, wenn der unbelüftete Teil der Anlage nach dem belüfteten Teil angeordnet ist, kann durch den Ablauf über ein Überfallrohr eine kleine Strömungsgeschwindigkeit erhalten werden, so daß die Absetzung der Partikel im unbelüfteten Teil nicht behindert wird.
- Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter zum Abscheiden von Sinkstoffen einen Notumlauf aufweist. Hierdurch ist eine Umgehung der Anlage beispielsweise zu Wartungszwecken möglich. Ebenso kann durch den Notumlauf die Anlage bei hohen Zuflüssen entlastet werden.
- Vorzugsweise weist die Anlage als Transportfördereinrichtung für die Sinkstoffe eine Räumschnecke auf, welche vorteilhafterweise in dem Sammelraum für die Sinkstoffe angeordnet ist. Das Sandfanggut kann hierdurch auf besonders einfache Weise geräumt werden.
- Als ebenfalls besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn dem Behälter zum Abscheiden von Sinkstoffen eine Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen zugeordnet ist. Grobe Verschmutzungen werden hierdurch bereits zurückgehalten, so daß die anschließende Abscheidung von Sinkstoffen besonders effektiv erfolgen kann. Vorzugsweise ist die Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen in dem Behälter angeordnet. Eine erfindungsgemäße Anlage kann hierdurch besonders kompakt ausgeführt werden, so daß sie insbesondere für den Einsatz auch auf kleineren Kläranlagen hervorragend geeignet ist. Die Baulänge der gesamten Anlage kann hierdurch erheblich reduziert werden.
- Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen eine Rechen- oder Siebanlage ist. Ist die Rechen- oder Siebanlage als rotierend angetriebene Anlage ausgebildet, ist eine besonders platzsparende Anordnung in dem Behälter möglich. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rechen- oder Siebanlage das Rechengut mit dem Austrag entwässert.
- Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen einen Überlauf auf. Bei hohem Wasseranfall oder Störungen in der Siebeinrichtung kann das Wasser hierdurch dennoch der Einrichtung zur Abscheidung von Sinkstoffen zugeführt werden. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn an dem Überlauf ein Rechen zum Rückhalt von Grobstoffen angeordnet ist. Das Abwasser kann hierbei unter Umgehung der Rechen- oder Siebanlage der Abscheidung von Sinkstoffen zugeführt werden. Ein übermäßiger Eintrag von Grobstoffen wird dennoch vermieden.
- Daneben ist es besonders vorteilhaft, wenn die Anlage ein hydraulisches Gefälle aufweist. Die Durchströmung der Anlage ist hierdurch ohne zusätzliche Einrichtungen zur Strömungserzeugung möglich.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Austragsstelle für die Sinkstoffe ablaufseitig angeordnet ist. Eine zusätzliche Einrichtung zur Sandwäsche kann hierdurch besonders günstig und konstruktiv einfach angeordnet werden. Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Austragsstelle für die Sinkstoffe zulaufseitig oder mittig angeordnet ist. Insbesondere bei kleinen Sandfanganlagen und Kompaktanlagen kann eine Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe hierdurch platzsparend in den Behälter integriert werden. Der Austrag entgegen der Flußrichtung bewirkt dar über hinaus ein Auswaschen evtl. abgeschiedener organischer Stoffe aus den Sinkstoffen.
- Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist an der Austragsstelle eine Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe, insbesondere eine Förderschnecke oder Klassierschnecke, angeordnet. Der abgeschiedene Sand kann hierdurch entwässert ausgetragen und abgeführt werden.
- In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß zwischen der Austragsstelle und dem Ablauf des Behälters eine Verbindungsleitung angeordnet ist. Der Verbindungsleitung ist eine Belüftungseinrichtung zugeordnet, so daß evtl. abgeschiedene organische Stoffe aufgetrieben und von dem Sog der ablaufenden Flüssigkeit erfaßt werden.
- Daneben ist es vorteilhaft, wenn der Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe eine Einrichtung zur Sandwäsche zugeordnet ist.
- Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Abscheiden von Sinkstoffen aus Flüssigkeiten erfolgt die Abscheidung der Sinkstoffe mehrstufig in einem Behälter. Wenigstens eine der beiden Stufen ist hierbei als belüftete Stufe und wenigstens eine weitere Stufe als unbelüftete Stufe ausgeführt. Der Behälter, welcher einen Zulauf und einen Ablauf für die Flüssigkeit sowie im Bereich der Sohle einen Sammelraum für Sinkstoffe aufweist, ist hierzu in wenigstens zwei Kammern unterteilt. Mit einem derartigen Verfahren kann eine vom Zufluß in die Anlage unabhängige konstante Abscheideleistung erreicht werden, wobei dennoch auch feinere Sande zuverlässig abgesetzt werden.
- Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn in einer unbelüfteten Stufe die Flüssigkeit den Behälter von unten nach oben durchströmt. Die tiefe Einleitung der Flüssigkeit bewirkt eine kurze Sinkzeit der Partikel, so daß diese besonders zuverlässig abgesetzt werden können.
- Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Flüssigkeit nacheinander eine belüftete und eine unbelüftete Stufe durchströmt. Durch die Belüftung bedingte Turbulenzen können in dieser Anordnung schnell abklingen.
- Weitere Vorteile der Erfindung sind im Zusammenhang mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen
-
1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer Einrichtung zur Abscheidung von Sinkstoffen sowie eines entsprechenden Verfahrens, -
2 eine erfindungsgemäße Anlage zur Reinigung von Flüssigkeiten in einer Seitenansicht und -
3 eine erfindungsgemäße Anlage zur Reinigung von Flüssigkeiten in einer Draufsicht. - In
1 ist eine erfindungsgemäße Anlage1 zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten schematisch dargestellt. Die Anlage1 weist einen Behälter3 zum Abscheiden von Sinkstoffen auf. Der Behälter3 hat im dargestellten Beispiel einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt, welcher günstig für die Abscheidung von Sinkstoffen ist. Im Bereich einer Sohle5 des Behälters3 ist ein Sammelraum6 für die Sinkstoffe ausgebildet. In dem Sammelraum6 ist eine Transportfördereinrichtung7 angeordnet, welche hier als strichpunktierte Linie angedeutet ist. Die Transportfördereinrichtung7 ist durch einen Motor8 angetrieben und transportiert die abgeschiedenen Sinkstoffe zu einer Austragsstelle9 . Der Behälter3 ist durch eine Trennwand10 in zwei Kammern11 ,12 unterteilt. In einer der Kammern11 ,12 ist eine Belüftungseinrichtung13 angeordnet, so daß diese Kammer11 als belüfteter Sandfang betrieben werden kann. - Die zu behandelnde Flüssigkeit, insbesondere Abwasser, strömt durch einen Zulauf
15 in Pfeilrichtung in die erste Kammer11 des Behälters3 . Über die Belüftungseinrichtung13 wird auf einer Seite des Behälters3 Luft eingeblasen. Hierdurch wird in der strömenden Flüssigkeit in an sich bekannter Weise eine Walzenströmung erzeugt, welche vom Zufluß unabhängig ist. Organische Abwasserinhaltsstoffe können hierdurch in der Schwebe gehalten werden und fließen mit der Flüssigkeit ab. Mineralische Partikel setzen sich dagegen an den Absetzflächen14 ab. Durch eine Öffnung16 im unteren Bereich der Trennwand10 strömt das Abwasser in die zweite Kammer12 , welche als unbelüfteter Sandfang ausgebildet ist. Die unbelüftete Kammer12 wird von unten nach oben durchströmt. Solange die Aufwärtsgeschwindigkeit der strömenden Flüssigkeit kleiner ist als die Sinkgeschwindigkeit der Teilchen, können die Sande an den Absetzflächen14 abgesetzt werden. Die leichteren organischen Abwasserinhaltsstoffe bleiben in der Schwebe bzw. werden zusammen mit der strömenden Flüssigkeit nach oben befördert. Durch die tiefe Einleitung in die Kammer12 werden kürzere Wege bis zur Absetzung und damit kürzere Sinkzeiten erreicht, so daß die Absetzung der Sande besonders zuverlässig erfolgt. Auch Sande kleinerer Korngrößen können gut abgesetzt werden. Um eine gleichmäßige Aufwärtsströmung in der Kammer12 zu erreichen, ist an der Trennwand10 eine Leiteinrichtung17 für die Flüssigkeit angeordnet. - Vor dem Ablauf
18 kann eine Tauchwand19 angeordnet sein, um den Austrag von Schwimmstoffen zu verhindern und die Strömung zu vergleichmäßigen. Um eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit zu vermeiden, erfolgt der Ablauf der Flüssigkeit über ein Überfallrohr20 , das im vorliegenden Beispiel quer in dem Behälter3 angeordnet ist. Ebenso ist jedoch eine Anordnung in Längsrichtung möglich. Das Überfallrohr20 bzw. der Ablauf18 sind derart angeordnet, daß sich ein hydraulisches Gefälle in der Anlage1 ergibt. Im dargestellten Beispiel ist eine belüftete Kammer11 vor einer unbelüfteten Kammer12 angeordnet, ebenso ist es jedoch auch möglich, die belüftete Kammer11 als zweite Kammer anzuordnen oder mehrere belüftete oder unbelüftete Kammern hintereinander anzuordnen. Ist die belüftete Kammer11 zuerst angeordnet, werden die Schwimmstoffe, insbesondere Fette, besonders gut zurückgehalten und die Absetzung der Sinkstoffe in der unbelüfteten Kammer12 erfolgt besonders effektiv. Die Anordnung eines belüfteten Sandfanges und eines unbelüfteten in einem Behälter3 ermöglicht eine besonders kurze Baulänge der Anlage1 bei einer erhöhten Abscheideleistung. Eine derartige Anlage ist daher auch sehr gut in kleineren Kläranlagen einsetzbar; ebenso kann eine derartige Anlage besonders günstig als Kompaktanlage ausgeführt werden. -
2 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage1 zur Reinigung von Flüssigkeiten in einer Seitenansicht. Bei der hier dargestellten Ausführungsform ist in dem Behälter3 eine Einrichtung25 zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen angeordnet. Das Abwasser gelangt über den Zulauf15 in den Behälter3 , wobei grobe Verunreinigungen in der Einrichtung25 zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen zurückgehalten werden. Durch die Anordnung der Einrichtung25 in dem Behälter3 kann eine besonders kurze Baulänge der Anlage1 erreicht werden. Die Einrichtung25 ist hier als Siebanlage ausgebildet. Das Rechengut entwässert hierbei im Steigrohr26 und kann in einen bereitgestellten Container30 ausgetragen werden. Die auf den Absetzflächen14 abgesetzten Sinkstoffe sammeln sich in dem Sammelraum6 , wo sie von einer Räumschnecke21 der Austragsstelle9 zugeführt werden. Im hier dargestellten Beispiel ist an der Austragsstelle9 eine Förderschnecke28 zum Austrag der Sinkstoffe angeordnet. Die abgeschiedenen Sinkstoffe werden ebenfalls in Container30 ausgetragen, ebenso können sie jedoch in eine nachgeschaltete Einrichtung zur Sandwäsche abgeworfen werden. Zur Abscheidung von Fetten ist eine Fettfangkammer29 an dem Behälter3 ausgebildet. Die Fettfangkammer29 ist durch eine geschlitzte Tauchwand32 von dem Behälter3 abgetrennt. Durch die Flotationswirkung der in der belüfteten Kammer11 eingeblasenen Luft werden die Schwimmstoffe aufgetrieben und anschließend in der Fettfangkammer29 gesammelt. - Das abgeschiedene Fett kann mittels eines – hier nicht dargestellten – Zwangsräumers in eine Pumpenvorlage
36 (3 ) gefördert und anschließend dem Rechengut in der Einrichtung25 zum Abscheiden von Schwimmund Schwebstoffen zugeführt werden. Der Austrag des Fettes erfolgt zusammen mit dem Rechengut, so daß Faulprozesse durch nicht weggefördertes Fett ausgeschlossen werden. Die Einrichtung25 zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen weist einen Überlauf35 auf. Hierdurch kann die Betriebssicherheit der Anlage1 auch bei Störungen der Einrichtung25 , beispielsweise einem zugesetzten Sieb, gewährleistet werden. An dem Überlauf35 kann ein Rechen angeordnet sein, so daß zumindest gröbere Schwimmstoffe nicht in die Anlage gelangen können. - Die abgesetzten Sinkstoffe werden durch die – hier als strichpunktierte Linie angedeutete – Transportfördereinrichtung
7 in Fließrichtung der Flüssigkeit durch die Anlage1 zu der Austragsstelle9 am Ende des Behälters3 befördert. Eine Einrichtung zur Sandwäsche kann hierdurch auf besonders einfache Weise platzgünstig angeordnet werden. Ebenso ist es jedoch möglich, die Sinkstoffe entgegen der Fließrichtung zu transportieren und zulaufseitig aus dem Behälter3 zu entnehmen. Durch den Transport entgegen der Fließrichtung können evtl. abgesetzte organische Stoffe wieder in die Schwebe gebracht werden. Ebenso kann eine Verbindungsleitung27 zwischen der Austragsstelle9 und dem Ablauf18 des Behälters angeordnet sein, welcher eine – nicht dargestellte – Belüftungseinrichtung zugeordnet ist. Durch gezielte Belüftung werden die in den abgesetzten Sinkstoffen enthaltenen organischen Stoffe aufgetrieben und mit der ablaufenden Flüssigkeit abtransportiert. Um die Anlage1 beispielsweise zu Wartungszwecken entleeren zu können, ist an dem Behälter3 ein Notumlauf33 angeordnet. - In den dargestellten Beispielen ist jeweils eine belüftete Kammer
11 vor jeweils einer unbelüfteten Kammer12 angeordnet. Ebenso ist es jedoch auch möglich, mehrere belüftete11 oder unbelüftete Kammern12 in beliebigen Kombinationen und in beliebiger Reihenfolge hintereinander anzuordnen. Wird eine unbelüftete Kammer12 als erste Kammer angeordnet, ist es vorteilhaft, in dieser Kammer12 eine Leiteinrichtung anzuordnen, welche die Flüssigkeit möglichst tief in die Kammer einleitet. Hierdurch kann eine gleichmäßige Aufwärtsströmung erreicht werden. Wird eine belüftete Kammer11 als zweite bzw. als letzte Kammer angeordnet, erleichtert dies den Abzug der Flüssigkeit. - Durch die Anordnung einer belüfteten
11 und einer unbelüfteten Kammer12 in einem Behälter3 kann eine Baulänge der Anlage1 von nur ca. 50 % herkömmlicher belüfteter oder unbelüfteter Sandfänge erreicht werden. Insbesondere bei Durchströmung der unbelüfteten Kammer12 von unten nach oben kann eine sehr kurze Baulänge erreicht werden. Eine Kombination einer belüfteten Kammer11 mit einer als Flachsandfang ausgeführten Kammer ist jedoch ebenso möglich. - Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
Claims (26)
- Anlage (
1 ) zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten, insbesondere Abwasser, mit einem Behälter (3 ) zum Abscheiden von Sinkstoffen aus der Flüssigkeit, weicher einen Zulauf (15 ) und einen Ablauf (18 ) für die Flüssigkeit und im Bereich einer Sohle (5 ) einen Sammelraum (6 ) für die Sinkstoffe aufweist, und einer Transportfördereinrichtung (7 ) zum Transport der Sinkstoffe zu einer Austragsstelle (9 ), dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (3 ) zum Abscheiden der Sinkstoffe wenigstens zwei Kammern (11 ,12 ) aufweist, wobei wenigstens eine Kammer als belüftete (11 ) und wenigstens eine Kammer als unbelüftete Kammer (12 ) ausgebildet ist. - Anlage nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die unbelüftete Kammer (
12 ) des Behälters (3 ) im wesentlichen von unten nach oben von der Flüssigkeit durchströmt ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die belüftete (
11 ) und die unbelüftete Kammer (12 ) durch eine Trennwand (10 ) voneinander abgetrennt sind, welche eine Öffnung (16 ) für die Flüssigkeit aufweist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine belüftete Kammer (
11 ) in Flußrichtung vor einer unbelüfteten Kammer (12 ) angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (
16 ) für die Flüssigkeit im unteren Bereich der Trennwand (10 ) angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Trennwand (
10 ) eine Leiteinrichtung (17 ) für die Flüssigkeit zur Vergleichmäßigung der Aufwärtsströmung angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine unbelüftete Kammer (
12 ) in Flußrichtung vor einer belüfteten Kammer (11 ) angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der unbelüfteten Kammer (
12 ) zulaufseitig eine Leiteinrichtung für die Flüssigkeit zur Erzielung einer Aufwärtsströmung angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (
3 ) zum Abscheiden von Sinkstoffen eine Fettfangkammer (29 ) aufweist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (
3 ) zum Abscheiden von Sinkstoffen ablaufseitig ein Überfallrohr (20 ) aufweist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (
3 ) zum Abscheiden von Sinkstoffen einen Notumlauf (33 ) aufweist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Transportfördereinrichtung (
7 ) in dem Sammelraum (6 ) für die Sinkstoffe eine Räumschnecke (21 ) angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Behälter (
3 ) zum Abscheiden von Sinkstoffen eine Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen (25 ) zugeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen (
25 ) in dem Behälter (3 ) angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen (
25 ) eine Rechen- oder Siebanlage ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebstoffen (
25 ) einen Überlauf (35 ) aufweist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Überlauf (
35 ) ein Rechen zum Rückhalt von Grobstoffen angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage (
1 ) ein hydraulisches Gefälle aufweist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragsstelle (
9 ) für die Sinkstoffe ablaufseitig angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragsstelle (
9 ) für die Sinkstoffe zulaufseitig oder mittig angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Austragsstelle (
9 ) eine Einrichtung zum Austragen der Sink stoffe, insbesondere eine Förderschnecke (28 ) oder Klassierschnecke, angeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindungsleitung (
27 ) zwischen der Austragsstelle (9 ) und dem Ablauf (18 ) des Behälters (3 ) angeordnet ist, welcher eine Belüftungseinrichtung zugeordnet ist. - Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe eine Einrichtung zur Sandwäsche zugeordnet ist.
- Verfahren zum Abscheiden von Sinkstoffen aus Flüssigkeiten, insbesondere Abwasser, in einem Behälter (
3 ), welcher einen Zulauf (15 ) und einen Ablauf (18 ) für die Flüssigkeit und im Bereich einer Sohle (5 ) einen Sammelraum (6 ) für Sinkstoffe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung der Sinkstoffe in dem Behälter (3 ) mehrstufig erfolgt, wobei wenigstens eine Stufe als belüftete und wenigstens eine Stufe als unbelüftete Stufe ausgeführt ist. - Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (
3 ) in einer unbelüfteten Stufe von unten nach oben von der Flüssigkeit durchströmt wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit nacheinander eine belüftete und eine unbelüftete Stufe durchströmt.
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