-
Die
Erfindung betrifft ein Glasrahmentürblatt nach dem Oberbegriff
des beigefügten
Anspruches 1 sowie eine damit versehene Glasrahmentür, wie sie aus
der
EP 0 803 634 A2 bekannt
sind.
-
Diese
Druckschrift beschreibt eine Glastür für Brandschutzzwecke, die einen
Türblattrahmen aus
Holz hat. Dieser Türblattrahmen
weist eine Stützkonstruktion
auf, mittels der das Gewicht der Brandschutzscheibe über die
Türbänder in
eine aus Holz gebildete Zarge eingeleitet werden kann. Bei dieser bekannten
Stützkonstruktion
hat der Türblattrahmen einen
größer dimensionierten
oberen und einen größer dimensionierten
unteren Rahmenholm, welche beiden Rahmenholme als Tragprofile wirken.
Die Gewichtskraft der Scheibe wird über diese beiden Tragprofile
in die Zarge eingeleitet. Damit soll eine Glastür mit besonders hohen Glasanteil
geschaffen werden. Nun sind jedoch die beiden Tragprofile zwangsweise massiv
auszuführen,
so dass im oberen und unteren Bereich der Tür ein unerwünscht hoher Holzanteil sichtbar
ist.
-
Ausgehend
vom Stand der Technik nach der
EP 0 803 634 A2 ist es daher Aufgabe der
Erfindung, ein Glasrahmentürblatt
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art sowie eine damit
versehene Glasrahmentür
zu schaffen, bei der der Glasanteil noch weiter erhöhbar ist.
-
Diese
Aufgabe wird mit einem Glasrahmentürblatt mit den Merkmalen des
beigefügten
Anspruches 1 bzw. mit einer damit versehenen Glasrahmentür gemäß Anspruche
20 gelöst.
-
Im
Stand der Technik nach der
EP
0 803 634 A2 wird davon ausgegangen, dass die als Brandschutzscheibe
ausgeführte
Glasscheibe besonders empfindlich ist, so dass die dort vorgeschlagene Stützkonstruktion
mit oberen und unteren Tragprofilen notwendig ist.
-
Die
vorliegende Erfindung geht den gegenteiligen Weg. Erfindungsgemäß werden
die Rahmenholme derart fest mit der Glasscheibe verbunden, dass
die Glasscheibe selbst als tragendes Element dient. Versuche haben
gezeigt, dass dies überraschenderweise
auch mit Funktionsscheiben wie Brandschutzscheiben oder für Rauchschutzzwecke oder
Schallschutzzwecke einzusetzenden Glasscheiben funktioniert.
-
Dadurch,
dass auch die Glasscheibe als tragendes Element mitbenutzt wird,
kann man – muss aber
nicht – auch
die oberen und unteren Rahmenprofile mit wesentlich geringeren Breiten
ausbilden. Dadurch kann man den Glasanteil auf den Ansichtsseiten
der Türen
weiter erhöhen
und dies auch dann, wenn der Rahmen von Zarge und Türblatt im
wesentlichen oder ausschließlich
aus Holzwerkstoffen gebildet sind.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Ausbildung
kann man sogar auf einen unteren Rahmenholm verzichten, um den Glasanteil
weiter zu erhöhen.
-
Der
Türblattrahmen
wird bevorzugt mit der Glasscheibe fest verklebt, so dass auf der
gesamten Länge
des Glasscheibenrandes eine Verbindung entsteht. Biegebelastungen
auf die Scheibe werden so durch die Rahmenholme aufgefangen. Die
Funktionsscheiben werden so in einer Richtung quer zur Scheibenebene
kaum belastet. Und gegenüber
Kräften
in Richtung der Scheibenebene sind auch auf dem Markt erhältliche
Funktionsscheiben wie Brandschutzscheiben ausreichend steif ausgebildet.
-
Um
die Steifheit der Glasscheibe weiter zu erhöhen, wird vorzugsweise eine
Glasscheibe verwendet, die aus mehreren Einzelscheiben gebildet ist,
welche vorzugsweise aus gehärtetem
Glas und/oder Einscheibensicherheitsglas (ESG) gebildet sind und
mittels Abstandshalter fest zueinander fixiert sind. Der dazwischen
ausgebildete Hohlraum kann dann entsprechend der gewünschten
Funktion der Glasscheibe befüllt
sein. Bei einer Brandschutzscheibe ist dieser Hohlraum zum Beispiel
mit Brandschutzgel befüllt.
-
Um
auch ein nachträgliches
Einsetzen der Glasscheiben nach dem Verbinden der Rahmenholme zu
dem Türblattrahmen
und damit nach dem Aufbau des Türblattrahmens
zu ermöglichen,
ist weiter bevorzugt, dass alle oder einige oder wenigstens einer
der Rahmenholme ein L-Profil mit einem Steg und einem davon abragenden
Schenkel aufweisen. In dem zwischen dem Steg und dem Schenkel gebildeten
Hohlraum kann dann die Glasscheibe aufgenommen werden und dann mit
einer an dem dem Schenkel gegenüberliegenden
Ende des L-Profils angeordneten Glasleiste fixiert werden. Mit dieser Ausbildung
sind die Rahmenholme auch bei geringen Ansichtsbreiten aufgrund
der Profil-Form ausreichend steif. Dennoch lässt sich die Glasscheibe auch bei
eingebautem Türblatt
nachträglich
noch auswechseln.
-
Aus
optischen Gründen
ist die Glasleiste bevorzugt in Form und Abmaßen an den Schenkel angepasst,
so dass der mit Glasleiste versehene Rahmenholm insgesamt eine U-Profilform
aufweist. Bei entsprechend fester Verbindung der Glasleiste mit dem
L-profilförmigen
Rahmenholm wird hierdurch außerdem
eine Versteifung des Rahmenholmes erreicht.
-
Durch
die erfindungsgemäße Konstruktion muss
das Türband
auch nicht an einem der horizontalen Rahmenholme befestigt werden,
sondern kann auch an den vertikalen Rahmenholmen angreifen. Hierzu
ist der türblattseitige
Bandlappen jedes Türblattes
vorzugsweise an dem Steg des vertikalen Rahmenholmes auf dessen
der Glasscheibe abgewandten Seite mit einer Bandbefestigungseinrichtung
befestigt. Die Bandbefestigungseinrichtung ist vorzugsweise durch
mehrere Gewindemuffen gebildet, welche in Öffnungen klemmend eingeschlagen sind.
Die Öffnungen
reichen in Dickenrichtung durch den Rahmenholm. Die Gewindemuffen
werden bevorzugt von der der Glasscheibe zugewandten Seite aus eingeschlagen
und dienen als Gegenlager für Schrauben,
mit denen die türblattseitigen
Bandlappen von der der Glasscheibe entgegen gerichteten Seite aus
befestigt sind. Die Befestigung des türblattseitigen Bandlappens
erfolgt vorzugsweise in einer an den Bandlappen angepassten Aussparung,
die beispielsweise aus dem Holz des Rahmenholms ausgefräst ist.
Der Bandlappen sitzt dann vorzugsweise flächenbündig mit der der Glasscheibe
entgegengerichteten Seite in dieser Ausnehmung.
-
Bei
besonders großen
Türhöhen in Verbindung
mit besonders schmalen Rahmenholmen kann es bei einigen Funktionen,
insbesondere bei Feuerschutztüren
zur Erhöhung
der Stabilität
vorteilhaft sein, wahlweise Verstärkungsleisten aus steifem Material
in die jeweiligen Rahmenholme einzubringen. Dies sind vorzugsweise
Metallleisten oder Leisten aus anderem geeigneten Material, beispielsweise
faserverstärkte
Leisten. Vorzugsweise sind die Leisten zur weiteren Versteifung
profiliert ausgeführt,
beispielsweise als U-Profil,
L-Profil oder T-Profil. Eine solche Leiste kann an der der Glasscheibe
zugewandten Seite des Rahmenholmes befestigt sein. Alternativ oder
zusätzlich
hierzu kann wahlweise auch an dem Scheibenrand eine Leiste befestigt
sein. Letztere hat vorzugsweise ein U-Profil zum Umfassen des Scheibenrandes.
-
Das
Glasrahmentürblatt
wird vorzugsweise in einer Glasrahmentür verwendet, deren Zarge aus Zargenholmen
gebildet ist, welche ebenfalls auf der Basis von Holzwerkstoffen
aufgebaut sind. Vorzugsweise bestehen die Holme der Zarge und des
Türblattrahmens
aus dem gleichen Material. Dies ergibt eine gleiche Optik für Zarge
und Türblattrahmen.
Als Materialien für
beide werden vorzugsweise Massivholz oder lamellierte Hölzer eingesetzt.
Auch möglich sind
keilverzinkte Hölzer.
Die Holme der Zarge sind vorzugsweise ebenfalls profiliert und so
ausgebildet, dass sie auf der Gegenbandseite die Rahmenholme des
Türblattrahmens
im Schießzustand
der Tür
vollständig überdecken.
Dies gibt auf der Gegenbandseite des Türblattes eine Ansicht ganz
ohne Fugen. Hierzu sind die Holme der Zarge vorzugsweise ebenfalls
als L-förmige
Profile ausgebildet. Mit dem Schenkel wird die eben erwähnte Deckfunktion
erzielt.
-
Zur
Reduzierung von im Schließzustand sichtbaren
Fugen kann die Glasleiste auf der Bandgegenseite des Türblattes
angeordnet sein. Dort wird sie von der Zarge überdeckt. Auf der Bandseite
gibt es somit auch nur eine einzelne sichtbare Fuge.
-
An
den Holmen von Zarge oder Türblattrahmen
kann weiter beidseits oder einseitig ein Brandschutzeinleimer mit
aus im Brandfall aufschäumendem
Material befestigt sein. Damit dieser die Optik der Tür nicht
stört,
ist über
dem intumeszierenden Material vorzugsweise auch noch eine Deckschicht befestigt,
die der Optik der Holzoberfläche
des entsprechenden Holmes entspricht. Zargenseitig ist das Türband vorzugsweise
in einer Bandaufnahmetasche aufgenommen, welche an dem schenkelfreien Ende
des L-Profiles des vertikalen bandseitigen Zargenstabes auf der
Bandseite befestigt ist.
-
Die
Glasrahmentür
kann sowohl einflügelig als
auch mehrflügelig
aufgebaut sein. Bei einer zweiflügeligen
Tür sind
vorzugsweise sowohl der Standflügel
als auch der Gangflügel
aus einem entsprechenden Glasrahmentürblatt gebildet.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin
zeigen:
-
1 eine
Ansicht von der Bandseite aus auf eine erste Ausführungsform
einer zweiflügeligen Glasrahmentür;
-
2 eine
Ansicht der Ausführungsform
von 1 von der Bandgegenseite aus;
-
3 eine
Ansicht auf eine zweite Ausführungsform
einer zweiflügeligen
Glasrahmentür
von der Bandseite aus;
-
4 eine
Ansicht der zweiten Ausführungsform
der Glasrahmentür,
jedoch von der Bandgegenseite aus;
-
5 eine
Ansicht einer dritten Ausführungsform
einer Glasrahmentür
in einflügeliger
Ausführung
von der Bandseite aus;
-
6 die
dritte Ausführungsform
der Glasrahmentür
von der Bandgegenseite aus;
-
7 eine
Ansicht einer vierten Ausführungsform
einer Glasrahmentür
in einflügeliger
Ausführung
von der Bandseite aus;
-
8 die
Tür von 7 von
der Bandgegenseite aus gesehen;
-
9 einen
Vertikalschnitt durch ein Türblatt einer
der Türen
von 1, 2, 5 oder 6 in
einer Ausführungsform:
-
10 einen
Vertikalschnitt durch ein Türblatt
einer der Türen
von 1, 2, 5 und 6 in
einer weiteren Ausführungsform;
-
11 einen
Vertikalschnitt durch ein Türblatt
einer der Türen
von 3, 4, 7 oder 8 in
einer Ausführungsform;
-
12 einen
Vertikalschnitt durch eine Tür gemäß 3, 4, 7 oder 8 in
einer weiteren Ausführungsform;
-
13 einen
Horizontalschnitt durch die zweiflügeligen Türen gemäß 1–4;
-
14 einen
Horizontalschnitt durch die einflügeligen Türen gemäß 5–8;
-
15 einen
Horizontalschnitt durch einen Teilbereich der Türen gemäß 1–8 im
Bereich eines der Türbänder.
-
In
den 1–8 sind
insgesamt vier Ausführungsformen
von Glasrahmentüren 1–4 jeweils von
der Bandseite aus gesehen und von der Bandgegenseite aus gesehen
dargestellt.
-
In
den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform
einer Glasrahmentür 1 in
zweiflügeliger Ausführung mit
einem Standflügel 5 und
einem Gangflügel 6 dargestellt.
Die Türblätter 7,
aus denen Standflügel 5 und
Gangflügel 6 gebildet
sind, weisen einen vierseitigen Türblattrahmen 8 auf.
-
Bei
der in 3 und 4 dargestellten zweiten Ausführungsform
einer Glasrahmentür 2 ist ebenfalls
eine zweiflügelige
Ausführung
mit Standflügel 5 und
Gangflügel 6 zu
sehen, wobei deren Türblätter 7 jedoch
einen dreiseitigen Türblattrahmen 9 aufweisen.
-
Eine
in den 5 und 6 gezeigte dritte Ausführungsform
einer Glasrahmentür 3 ist
einflügelig
mit nur einem Türblatt 7 ausgebildet,
wobei dieses Türblatt 7 den
vierseitigen Türblattrahmen 8 aufweist.
-
Und
eine vierte Ausführungsform
einer Glasrahmentür 4 in
einflügeliger
Ausführung,
wobei das Türblatt 7 den
dreiseitigen Türblattrahmen 9 aufweist,
ist in den 7 und 8 dargestellt.
-
Alle
Türen 1–4 weisen
eine Zarge 10 mit je einem ersten vertikalen Zargenstab 11 und
einem zweiten vertikalen Zargenstab 12 und einem horizontalen
Zargenstab 13 auf.
-
Die
Türblattrahmen 8, 9 weisen
jeweils einen ersten vertikalen Rahmenholm 14, einen zweiten
vertikalen Rahmenholm 15 und einen oberen horizontalen
Rahmenholm 16 auf. Der vierseitige Türblattrahmen 8 weist
zusätzlich
noch einen unteren horizontalen Rahmenholm 17 auf.
-
Sämtliche
Zargenstäbe 11–13 und
Rahmenholme 14–17 sind
aus Holzwerkstoffen aufgebaut. Eingesetzt werden Massivholz oder
lamelliertes Holz oder keilverzinkte Hölzer.
-
Die
Türblätter 7 sind
jeweils durch wenigstens zwei oder mehrere Türbänder 18, die an beliebigen
Stellen entlang eines der vertikalen Rahmenholme 14 angreifen,
an der Zarge 10 befestigt.
-
Der
Türblattrahmen 8, 9 umfasst
jeweils eine Glasscheibe 20, die je nach Funktion der Glasrahmentür 1–4 ausgebildet
ist. In bevorzugter Ausführung
ist die Glasrahmentür 1–4 als
T30-Feuerschutztür
ausgebildet, die einer Feuerbeaufschlagung von einer Seite aus mindestens
30 Minuten Stand hält. Hierzu
ist die Glasscheibe 20, wie sich insbesondere aus den Schnittdarstellungen
der 1–15 ergibt,
als mehrlagige Brandschutzscheibe 21 ausgebildet. Hierzu
werden in den gezeigten Ausführungsformen
Brandschutzscheiben ausgewählt,
die sich durch besondere Steifheit und Unempfindlichkeit gegenüber Belastungen
auszeichnen. Ein Beispiel hierfür
ist eine Brandschutzscheibe, welche unter dem Markennamen „Contraflam" von der Fa. Vetrotech Saint-Gobain
Deutschland GmbH angeboten wird. Bei derartigen Brandschutzgläsern sind
die Einzelscheiben gehärtet
ausgebildet, beispielsweise als Einscheibensicherheitsglas ausgebildet,
und über Abstandshalter – nicht
dargestellt – von
außen
unsichtbar miteinander fixiert. In den abgebildeten Hohlräumen ist
dann Brandschutzgel eingefüllt.
Der Abstandshalter in den verwendeten Scheiben kann, muss aber nicht
vorhanden sein. Eine andere brauchbare Brandschutzscheibe hat verschieden
dicke Glasscheiben, wobei eine dickere, wahlweise gehärtete Innenscheibe
von dünneren äußeren Scheiben
umgeben ist. Allgemein werden in den gezeigten Ausführungsbeispielen
Scheiben verwendet, deren maximal zulässige Biegespannung mindestens
45 N/mm2 beträgt.
-
Auch
sind Rauchschutzausführungen
der Glasrahmentüren 1–4 möglich.
-
Wie
sich aus den Vertikalschnitten gemäß den 9 bis 15 ergibt,
sind die Zargenstäbe 11–13 jeweils
L-Profilförmig
mit einem Steg 24 und einem an einem Ende davon abragenden
Schenkel 25 ausgebildet. In dem durch den Steg 24 und
den Schenkel 25 aufgespanntem Hohlraum ist dann jeweils
ein Rahmenholm 14–16 des
Türblattrahmens 8, 9 vollständig aufgenommen.
Auch die Rahmenholme 14–17 des Türblattrahmens 8, 9 sind
L-profilförmig mit
einem Steg 26 und einem Schenkel 27 ausgebildet.
Beispielhafte Ausmaße
sind eine Gesamtbreite DZ2 des Zargenstabs
von ca. 64 mm und eine Dicke DZ1 des Zargen-Stegs
von ca. 30 mm, eine Gesamtbreite BT3 von
ca. 30 mm für
die Rahmenholme 14–17 mit
Breiten BT1 und BT2 von
je ca. 15 mm für
den Rahmen-Steg 26 und den Rahmen-Schenkel 27 (siehe 10).
Diese Werte können
um ± 5
mm abweichen.
-
An
den sich gegenüberliegenden
Seiten der Stege 24, 26 von Zarge 10 und
Türblattrahmen 8, 9 sind
wahlweise Brandschutzeinleimer 30 in eine entsprechende
Ausnehmung flächenbündig eingebracht.
Der Brandschutzeinleimer 30 hat jeweils eine untere Schicht 31 aus
im Brandfall aufschäumendem (intumeszierenden)
Material und eine Deckschicht 32, welche ansichtsgleich
zu dem Holz der Zarge 10 und des Türblattrahmens 8, 9 ist.
-
Im
folgenden wird nun anhand der Darstellung gemäß 9–14 der
Aufbau des Glasrahmen-Türblattes 7 näher erläutert. In
den durch den Steg 26 und den Schenkel 27 aufgespannten
Hohlraum ist der Randbereich der Glasscheibe 20 eingesetzt
und über
Hinterklotzungen 33 – dies
sind zum Beispiel kleine Holzklötze – in passendem
Abstand zu den einzelnen Rahmenholmen 14–17 gehalten. An
dem freien Ende des Steges 26 ist eine Glasleiste 34 befestigt.
Die Befestigung der Glasleiste 34 erfolgt durch verdecktes
Nageln, durch Anschrauben oder durch Verkleben. Die Glasleiste 34 hat
vorzugsweise in Dicke und Breite die gleichen Abmessungen wie der
Schenkel 27, so dass die Kombination aus Glasleiste 34 und
Rahmenholme 14–17 ein
U-Profil aus Holzwerkstoff bildet, welches den Randbereich der Glasscheibe 20 umgreift.
-
Im
gesamten Umgreifungsbereich und auf der gesamten Länge des
Glasscheibenrandes ist zwischen der Glasscheibe 20 und
der Kombination aus Rahmenholme 14–17 und Glasleiste 34 ein
Dichtungsmaterial 36 mit Kleberfunktion oder ein Kleber eingesetzt.
Hierdurch wird der Glasscheibenrand großflächig und fest mit dem U-Profil
des Türblattrahmens 8, 9 verbunden.
In den meisten Fällen
und den meisten Größen reicht
diese Verbindung zur Versteifung des Türblattes 7 während des
gesamten Betriebes der Tür 1–4 aus.
Bei besonders hohen und breiten Türen können wahlweise auch Metallverstärkungsleisten 38, 40 vorgesehen
sein. Ein erste Metallleiste 38 ist in den dargestellten
Ausführungsbeispielen
als T-profilförmige
Leiste ausgebildet, welche in entsprechende Ausnehmungen an dem
Rahmenholm 14–17 eingesetzt
ist. Zusätzlich
oder alternativ kann auch noch eine zweite Metallleiste 40 in
Form eines U-Profils den Rand der Glasscheibe 20 umgreifend
vorgesehen sein.
-
In 10 ist
eine Ausführung
des vierseitigen Türblattrahmens 9 gezeigt,
bei der der untere horizontale Rahmenholm 17 in Rauchschutz-
und/oder Schallschutzausführung
mit einer Bodendichtung 42 versehen ist. In diesem Fall
ist der untere horizontale Rahmenholm 17 etwas breiter
ausgeführt
und in dem Beispiel in etwa von seiner Breite her vergleichbar mit der
Breite des jeweiligen Zargenstabes 11–13.
-
In 11 ist
eine Rauchschutz- und/oder Schallschutzausführung bei dem dreiseitigen
Türblattrahmen 9 dargestellt.
In diesem Fall ist ein S-förmiges
Metallprofil 44 am unteren Glasscheibenrand befestigt,
so dass die Bodendichtung 42 auch bei dem dreiseitigen
Türblattrahmen 9 einsetzbar
ist.
-
12 zeigt
den dreiseitigen Türblattrahmen 9 mit
einem wahlweisen einfachen Abschluss mittels eines metallenen U-Profil 45 zum
Schutz der unteren Glaskante.
-
13 zeigt
einen Horizontalschnitt durch die beiden zweiflügeligen Glasrahmentüren 1, 2.
Abweichend von der Darstellung in 13 kann
in dem Türspalt
zwischen Standflügel 5 und
Gangflügel 6 ebenfalls
die an den bandseitigen vertikalen Rändern gezeigten Kombinationen
von Brandschutzeinleimern 30 vorhanden sein. Der Brandschutzeinleimer 30 kann
einseitig oder beidseitig vorhanden sein. Im Standflügel 5 ist
noch eine Treibriegelführung 46 dargestellt.
Im Gangflügel 6 ist
gestrichelt eine Schlosstasche 48 dargestellt. Die Schlosstasche 48 ist durch
ein auf den vertikalen Rahmenholm 14 auf der der Glasscheibe 20 zugewandten
Seite aufgesetztes Schlossgehäuse
aus Holzwerkstoff gebildet. Bei der Herstellung wird dabei so vorgegangen,
dass der Rahmenholm und das Schlossgehäuse zunächst aus dem vollen Massivholz
miteinander verleimt werden und anschließend von der Schmalseite aus
eine Schlosstasche eingefräst
wird.
-
Aufgrund
der Befestigung des Türblattrahmens 8, 9 mittels
Verklebung mit dem Glasscheibenrand tragen die L-profilförmige Rahmenholme
zu einer Versteifung gegenüber
auf die Glasscheibe wirkenden Querkräften bei. Die in vertikaler
Richtung und damit in Richtung der Ebene der Glasscheibe 20 wirkenden
Gewichtskräfte
können
auch durch die Glasscheibe mit aufgenommen werden und durch die
großflächige und
umgreifende Verbindung mit dem Türblattrahmen
auf diesen übertragen
werden. Auf diese Weise kann man den Türblattrahmen insgesamt sehr
schmal ausbilden. Der Türblattrahmen kann
so – muss
aber nicht – auch
weniger als 40 mm breit – gemessen
entlang der Türebene – ausgebildet werden.
Beispielsweise beträgt
die Breite BT2 des Schenkel 27 weniger
als etwa 30 mm. Die Breite BT2 Schenkels 27 beträgt in einer
Ausführungsform
beispielsweise nur etwa 15 mm (± 10%). Auch die Dicke BT1 des Steges 25 kann sehr schmal,
beispielsweise weniger als etwa 30 mm ausgebildet sein. In einem Ausführungsbeispiel
ist die Dicke BT1 ungefähr gleich der Breite BT2 des Schenkels 27. Beispielsweise
beträgt
die Dicke BT1 Steges 25 in einer
Ausführungsform
nur etwa 15 mm (± 10%).
Bei der genannten Ausführungsform
ergäbe
dies eine sichtbare Breite BT3 von nur etwa
30 mm. Abweichungen von den hier lediglich rein beispielhaft genannten
Werten sind selbstverständlich
möglich.
-
So
geringe Rahmenholmdicken werden insbesondere durch die folgende
Verfahrensweise bei der Herstellung der Glasrahmentürblätter erreicht:
Die
Ausbildung der Rahmenholme und Verklebung mit der Glasscheibe erfolgt
derart, dass in der Praxis bei Verbiegung des Glasrahmentürblattes
mit eingesetzter und verbundener Scheibe die maximale Biegespannung
(Zugfestigkeit) in der Glasscheibe höchstens 30 N/mm2,
vorzugsweise höchstens
18 N/mm2 und am meisten bevorzugt höchstens
10 N/mm2 beträgt. Damit können dann Glasscheiben mit einer
maximalen Biegespannung oder Zugfestigkeit von 45 N/mm2 verwendet
werden. Hierzu wird das Glasrahmentürblatt mit einer definierten
Kraft ausgebogen und die Auslenkung am Glas gemessen. Über Kennwerte
der jeweils eingesetzten Scheiben lässt sich dann die Biegespannung
in der Scheibe berechnen. Ohne vorliegende Kennwerte erfolgt die
Berechnung nach der Methode der finiten Elementen. Liegt der so
ermittelte maximale Biegespannungswert oberhalb der genannten Werte
oder, bei spezielleren Scheiben, die größere mechanische Spannungen aushalten,
oberhalb von etwa 2/3 bis 4/5 der maximal zulässigen Biegespannung, dann
wird die Holzrahmenkonstruktion durch dickere Rahmenmaterialien oder
wahlweise Verstärkungsleisten
oder eine stärkere
und/oder großflächigere
Verklebung verstärkt. Liegt
der ermittelte maximale Biegespannungswert weit unterhalb der oben
genannten Werte, zum Beispiel weniger als etwa 1/5 oder ¼ der maximalen Bruchspannung,
dann kann der Rahmenholm schlanker ausgeführt werden, um eine größere sichtbare
Glasfläche
zu erhalten. Spezielle gehärtete
Gläser,
wie TVG, ESG oder VSG sind für
weitaus höhere maximale
Biegespannungen oder Zugfestigkeiten geeignet. Wird eine Spezialscheibe,
wie zum Beispiel eine Brandschutzscheibe aus oder mit solchen Gläsern gebildet,
können
unter Verwendung der Tragfähigkeit
des Glases schmalere Rahmenholme realisiert werden.
-
Bei
der Konstruktion und dem Aufbau der hier beschriebenen Glasrahmentürblätter wird
die maximale Dicke der Holz-Rahmenholme an die maximale Biegespannung
der benutzten Scheibe angepasst und so minimiert. Versuche haben
gezeigt, dass hier bei einer Vielzahl einsetzbarer unterschiedlicher
Scheiben eine erstaunlich geringe Rahmenholmdicke vorgesehen werden
kann, und dies auch bei Verwirklichung einer Brandschutz- oder Rauchschutzfunktion.
-
In 15 ist
noch die Befestigung des Türbandes 18 zwischen
dem Türblatt 7 und
der Zarge 10 dargestellt. Eine Bandebefestigungseinrichtung 50 zum
Befestigen eines türblattseitigen
Bandlappens 52 weist mehrere Gewindemuffen 53 auf,
die in quer durch den Steg 26 greifende mit geringerem
Durchmesser gefertigte Bohrungen eingetrieben sind, so dass sie
sich mit einer geriffelten oder mit Rippen versehenen Außenfläche in dem
Holz festkrallen. In diese Gewindemuffen sind entsprechend der geringen Dicke
des Steges 24 kurz bemessene Senkkopfschrauben 56 eingedreht,
die die türblattseitigen Bandlappen 52 flächenbündig in
einer entsprechenden Ausfräsung
auf der der Glasscheibe entgegengesetzten Seite des vertikalen Rahmenholms 14, 15 befestigen.
-
An
der Zarge 10 ist an dem freien Ende des Steges 24 in
eine passende Ausfräsung
eine Bandaufnahmetasche 54 aufgenommen, in welcher der zargenseitige
Bandlappen 55 befestigt ist. Hier wird ein Großteil der
Dicke des ebenfalls möglichst schmal
ausgebildeten zargenseitigen Steges 24 durch die Bandaufnahmetasche 54 besetzt.
-
Die
Dicke DZ1 des zargenseitigen Steges 24 entspricht
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
in etwa der sichtbaren Breite BT3 des Türblattrahmens 8.
-
Insbesondere
ist der zargenseitige Schenkel 25 so breit bemessen, dass
er den gesamten Türblattrahmen 8 bei
geschlossener Glasrahmentür 1–4 überdeckt.
-
Beispielhafte
Werte für
die Dicke DZ1 des Steges 24 und
die Gesamtdicke DZ2 des Zargenstabes 11–13 liegen
in Bereichen zwischen etwa 50 bis 100 mm.
-
- 1
- Glasrahmentür
- 2
- Glasrahmentür
- 3
- Glasrahmentür
- 4
- Glasrahmentür
- 5
- Standflügel
- 6
- Gangflügel
- 7
- Türblatt
- 8
- vierseitiger
Türblattrahmen
- 9
- dreiseitiger
Türblattrahmen
- 10
- Zarge
- 11
- erster
vertikaler Zargenstab
- 12
- zweiter
vertikaler Zargenstab
- 13
- horizontaler
Zargenstab
- 14
- erster
vertikaler Rahmenholm
- 15
- zweiter
vertikaler Rahmenholm
- 16
- oberer
horizontaler Rahmenholm
- 17
- unterer
horizontaler Rahmenholm
- 18
- Türbänder
- 20
- Glasscheibe
- 21
- Brandschutzscheibe
- 22
- Einzelscheiben
- 24
- Steg
(Zarge)
- 25
- Schenkel
(Zarge)
- 26
- Steg
(Türblatt)
- 27
- Schenkel
(Türblatt)
- 30
- Brandschutzeinleimer
- 31
- Brandaufschäumer
- 32
- Deckschicht
- 33
- Hinterklotzungen
- 34
- Glasleiste
- 36
- Dichtungsmaterial
mit Klebefunktion oder Kleber
- 38
- Metallleiste
- 40
- U-Profil
- 42
- Bodendichtung
- 44
- S-förmiges Metallprofil
- 45
- U-Profil
- 46
- Treibriegelführung
- 48
- Schlosstasche
- 50
- Bandbefestigungseinrichtung
- 52
- türblattseitiger
Bandlappen
- 53
- Gewindemuffe
- 54
- Bandaufnahmetasche
- 55
- zargenseitiger
Bandlappen
- 56
- Senkkopfschrauben