Die
durch Palladiumverbindungen katalysierte Knüpfung einer C-N-Bindung zwischen
einem Arylhalogenid und einem Amin, die auf Arbeiten von Buchwald
und Hartwig aufbaut, hat große
Bedeutung in der industriellen Synthese von Bausteinen für die Produktion
von Grund- und Spezialchemikalien, die unter anderem Anwendungen
in der Agro- und Pharmaindustrie finden, erlangt.
Die
Technik an sich ist in einer Vielzahl von Patentschriften und Übersichtsartikeln
zusammengefasst.
So
berichtet Buchwald in Übersichtsartikeln wie
B. H. Yang, S. L. Buchwald, J. Organomet. Chem. 1999, 576, 125–146 und
Muci, A.R., Buchwald, S.L., Top. Curr. Chem. 2002, 219, 131–209 über die
palladiumkatalysierte Aminierung von Arylhalogeniden. Es wird beschrieben,
dass sich auf einem Biphenylgrundgerüst basierende monodentate bisalkylsubstituierte
Phosphine oftmals als geeignete Liganden zur Katalyse der übergangsmetallkatalysierten
Kupplung erweisen.
Hartwig
berichtet in mehreren Übersichtsartikeln
wie J. F. Hartwig in Modern Arene Chemistry 2002, 107–168 und
J. F. Hartwig in Handbook of Organopalladium Chemistry for Organopalladium
Chemistry of Organic Synthesis 2002, 1, 1051–1096 ebenfalls über den
Stand der Technik auf dem Gebiet der pallladiumkatalysierten C-N-Verknüpfung.
Des
Weiteren berichtet Buchwald in mehreren Patentschriften über die
Verwendung von biphenylbasierten Ligandsystemen. In WO-A 2000/002887 und
US-A 6,307,087 wird die Darstellung von Arylaminverbindungen durch
Reaktion eines Amins mit einer aromatischen Verbindung unter Verwendung
von Palladiumkomplexen beansprucht.
Neuere
biphenylbasierte Liganden, insbesondere 2,4,6-Triisopropyl-2'-biscyclohexylphosphinobiphenyl, werden
von Buchwald in X. Huang, K. W. Anderson, D. Zim, L. Jiang, A. Klapars,
S. L. Buchwald, J. Am. Chem. Soc. 2003, 125, 6653–6655 und
E.R. Strieter, D.G. Blackmond, S.L. Buchwald, J. Am. Chem. Soc.
2003, 125, 13978–13980
beschrieben.
Der
Zusatz von polaren Lösungsmitteln
wie tert-Butanol oder Wasser wird beschrieben in R. A. Singer, S.
Caron, R. E. McDermott, P. Arpin, N. M. Do, Synthesis 2003, 11,
1727–1731,
M. H. Ali, S. L. Buchwald, J. Org. Chem. 2001, 66, 2560–2565, R. Kuwano,
M. Utsunomiya, J. F. Hartwig, J. Org. Chem. 2002, 67, 6479–6486, J.
Yin, M. M. Zhao, M. A. Huffman, J. M. McNamara, Org. Lett. 2002,
4, 20, 3481–3484
und S. R. Stauffer, J. F. Hartwig, J. Am. Chem. Soc. 2003, 125,
6977–6985.
Bei
vielen der beschriebenen Reaktionen ist eine der grundlegenden Probleme
eine Verlangsamung des Umsatzes des Substrates während des Reaktionsverlaufes,
die bis zum völligen
Erliegen der katalytischen Reaktion führen kann. Als potentielle Gründe werden
hierfür
eine Abnahme der Aktivität des
Katalysatorsystems sowie Verarmung an verfügbarem Substrat oder Base durch
Adsorption der Reaktionsprodukte an der Basen- oder Substratoberfläche diskutiert.
Es
bestand somit weiterhin Bedarf an einem Verfahren zur Knüpfung von
C-N-Bindungen, bei dem der vorangehend aufgeführte Nachteil eines unvollständigen Umsatzes
behoben oder zumindest deutlich reduziert wird.
Die
Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde lag, bestand somit
darin, ein Verfahren für die
Knüpfung
von C-N-Bindungen aufzufinden, bei welchem der Umsatz des Substrats
gegenüber
bekannten Verfahren gesteigert wird. Insbesondere bestand eine weitere
Aufgabe darin, ein solches Verfahren für die Umsetzung von Arylhalogeniden
bzw. Aryloxysulfonylverbindungen mit einem Amin aufzufinden.
Überraschend
wurde gefunden, dass eine solche Umsatzsteigerung unter Einsatz
spezieller Lösungsmittelsysteme
enthaltend wenigstens zwei, bevorzugt mehr als zwei Lösungsmittel
ausgewählt
aus Ethern, cyclischen Ethern, tertiären Aminen, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Alkoholen und Wasser erzielt wird. Eine Erhöhung des Umsatzes des als Substrat
eingesetzten Amins durch eine solche Kombination von zwei oder bevorzugt
mehr als zwei Lösungsmitteln
ist bisher in der Literatur nicht beschrieben.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung eines solchen
Lösungsmittelsystems
enthaltend wenigstens zwei, bevorzugt mehr als zwei Lösungsmittel
ausgewählt
aus Ethern, cyclischen Ethern, tertiären Aminen, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Alkoholen und Wasser für C-N-Kupplungen.
Ganz
besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Lösungsmittelsystems enthaltend
wenigstens drei oder mehr Lösungsmittel
ausgewählt aus
Ethern, cyclischen Ethern, tertiären
Aminen, aromatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen und Wasser.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Lösungsmittelsystem
enthaltend vier Lösungsmittel
ausgewählt
aus Ethern, cyclischen Ethern, tertiären Aminen, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Alkoholen und Wasser verwendet.
Als
geeignete Lösungsmittel
im Rahmen der Erfindung seien beispielhaft im Folgenden aufgeführt. Geeignete
Ether sind beispielsweise Dialkylether, wie z.B. Dimethylether,
Diethylether, Diisopropylether, Methyl-t-Butylether (MTBE), Isopropyl-t-Butyl-ether,
Diarylether oder Polyether, wie z.B. 1,2-Dimethoxyethan (DME), wobei
der „Poly" im Sinne von zwei
oder mehr zu verstehen ist. Geeignete cyclische Ether sind beispielsweise
Tetrahydrofuran (THF), Methyl-tetrahydrofuran (Methyl-THF), Tetrahydropyran
(THP) oder Dioxan. Geeignete tertiäre Amine sind beispielsweise
Trialkyl-, Triaryl- oder gemischt aliphatisch-aromatische tertiäre Amine,
wie z.B. Triethylamin, Tri-n-propylamin, Tri-isopropylamin, Tri-n-butylamin
(TBA) oder Triphenylamin. Geeignete aromatische Kohlenwasserstoffe
sind beispielsweise Toluol, Xylole, Anisol, Veratrol, Benzol oder
Chlorbenzol. Geeignete Alkohole sind beispielsweise Methanol, Ethanol,
n-Propanol, Iopropylalkohol, n- oder tert-Butanol, n-Pentanol, n-Hexanol,
n-, sec- oder tert-Amylalkohol.
Die
angegebenen Lösungsmittel
können
in beliebigen Mischungsverhältnissen
in dem Lösungsmittelsystem
enthalten sein. Bevorzugt ist Wasser gegebenenfalls in einer Menge
von 20 Vol.-% oder weniger, bevorzugt 5 Vol.-% oder weniger, besonders bevorzugt
3 Vol.-% oder weniger im Lösungsmittelsystem
vorhanden. Ein Ether ist gegebenenfalls bevorzugt in einer Menge
von 50 Vol.-% oder weniger, bevorzugt 30 Vol.-% oder weniger, besonders
bevorzugt 25 Vol.-% oder weniger im Lösungsmittelsystem vorhanden.
Ein cyclischer Ether ist gegebenenfalls bevorzugt in einer Menge
von 75 Vol.-% oder weniger, bevorzugt 50 Vol.-% oder weniger, besonders bevorzugt
25 Vol.-% oder weniger im Lösungsmittelsystem
vorhanden. Ein tertiäres
Amin ist gegebenenfalls bevorzugt in einer Menge von 95 Vol.-% oder weniger,
bevorzugt 85 Vol.-% oder weniger, besonders bevorzugt 75 Vol.-%
oder weniger im Lösungsmittelsystem
vorhanden. Ein aromatischer Kohlenwasserstoff, ist gegebenenfalls
bevorzugt in einer Menge von 95 Vol.-% oder weniger, bevorzugt 85 Vol.-%
oder weniger, besonders bevorzugt 75 Vol.-% oder weniger im Lösungsmittelsystem
vorhanden. Ein Alkohol ist gegebenenfalls bevorzugt in einer Menge
von 75 Vol.-% oder weniger, bevorzugt 50 Vol.-% oder weniger, besonders
bevorzugt 25 Vol.-% oder weniger im Lösungsmittelsystem vorhanden. Dabei
addieren die Mengenanteile der einzelnen Lösungsmittel im Lösungsmittelsystem
zu 100 Vol.-%.
Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist die Verwendung eines Lösungsmittelsystems
enthaltend Tri-n-butylamin,
1,2-Dimethoxyethan, Tetrahydrofuran und Wasser. Ganz besonders bevorzugt
werden in diesem Lösungsmittelsystem
1,5 Vol.-% oder weniger Wasser, 15 Vol.-% oder weniger Tetrahydrofuran,
25 Vol.-% oder weniger 1,2-Dimethoxyethan und soviel Tri-n-butylamin
verwendet, dass die zusammenaddierten Mengenanteile 100 Vol.-% ergeben.
Beispielhaft für
ein solches ganz besonders bevorzugtes Mengenverhältnis ist
ein Volumenverhältnis
von 71:18:19:1 Vol.-% Tri-n-butylamin:1,2-Dimethoxyethan:Tetrahydrofuran:Wasser.
Die
vorangehend aufgeführten
Lösungsmittelssysteme
eignen sich bevorzugt für
Pd-katalysierte C-N-Kupplungen,
bei denen ein Arylhalogenid oder eine Aryloxysulfonylverbindung
mit einem Amin umgesetzt wird. Dabei werden insbesondere Verbindungen
der allgemeinen Formel (II)
worin
R unabhängig voneinander
für unabhängig voneinander
für H,
gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkoxy, bevorzugt
C
1-C
6-Alkoxy, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl, gegebenenfalls
substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl,
Pseudohalogen, OH, NO
2 oder COR
x steht,
worin R
x für Halogen, OH, OR
y oder NR
yR
z steht, wobei
R
y und R
z unabhängig voneinander
für gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
1 8-Arylalkyl stehen,
n
für 0 oder
eine ganze Zahl von 1 bis 5 steht und
A für Halogen oder -OR
6 steht,
worin R
6 für gegebenenfalls substituiertes
C
1-C
18-Alkyl-sulfonyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl-sulfonyl
oder gegebenenfalls substituiertes C
4-C
24-Aryl-sulfonyl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl-sulfonyl
steht, mit Verbindungen der allgemeinen Formel (III),
worin
R
2 für H, gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
1 8-Arylalkyl steht,
X für O, S,
NH oder CH
2 steht,
Y für O oder
S steht,
Z für
N oder CH steht,
R
1, R
3,
R
4 unabhängig
voneinander für
H, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkoxy, bevorzugt
C
1-C
6-Alkoxy, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl, gegebenenfalls
substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl,
Halogen, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkyl-carbonyl,
bevorzugt C
1-C
6-Alkyl-carbonyl,
gegebenenfalls substituiertes C
4-C
24-Aryl-carbonyl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl-carbonyl,
Pseudohalogen, OH, NO
2 oder COR
x steht,
worin R
x für Halogen, OH, OR
y oder NR
yR
z steht, wobei
R
y und R
z unabhängig voneinander
für gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl stehen,
R
5 für H, gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl
steht,
zu Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
worin R
1,
R
3 bis R
5, X, Y
und Z die für
die allgemeine Formel (III) genannte Bedeutung haben und die Verbindung
der Formel (I-a) ausgenommen ist,
gekuppelt.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I),
worin
X für O, S,
NH oder CH
2 steht,
Y für O oder
S steht,
Z für
N oder CH steht,
R
1, R
3,
R
4 unabhängig
voneinander für
H, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkoxy, bevorzugt
C
1-C
6-Alkoxy, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl, gegebenenfalls
substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl,
Halogen, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkyl-carbonyl,
bevorzugt C
1-C
6-Alkyl-carbonyl,
gegebenenfalls substituiertes C
4-C
24-Aryl-carbonyl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl-carbonyl,
Pseudohalogen, OH, NO
2 oder COR
x steht,
worin R
x für Halogen, OH, OR
y oder NR
yR
z steht, wobei
R
y und R
z unabhängig voneinander
für gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl stehen,
R
5 für H, gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl
steht,
ausgenommen die Verbindung der Formel (I-a),
wobei Verbindungen der allgemeinen
Formel (II)
worin
R unabhängig voneinander
für unabhängig voneinander
für H,
gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C
1-C
18-Alkoxy, bevorzugt
C
1-C
6-Alkoxy, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl, gegebenenfalls
substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl,
Pseudohalogen, OH, NO
2 oder COR
x steht,
worin R
x für Halogen, OH, OR
y oder NR
yR
z steht, wobei
R
y und R
z unabhängig voneinander
für gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl stehen,
n für 0 oder
eine ganze Zahl von 1 bis 5 steht und
A für Halogen oder -OR
6 steht,
worin R
6 für gegebenenfalls substituiertes
C
1-C
18-Alkyl-sulfonyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl-sulfonyl
oder gegebenenfalls substituiertes C
4-C
24-Aryl-sulfonyl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl-sulfonyl
steht,
mit Verbindungen der allgemeinen Formel (III),
worin
R
2 für H, gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
18-Alkyl, bevorzugt
C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
4-C
24-Aryl,
bevorzugt C
6-C
24-Aryl
oder gegebenenfalls substituiertes C
5-C
18-Arylalkyl
steht und
R
1, R
3 bis
R
5, X, Y und Z die für die allgemeine Formel (I)
genannte Bedeutung haben,
in Gegenwart eines Katalysatorsystems
enthaltend wenigstens einen Palladiumvorläufer, wenigstens einen Liganden
und wenigstens einer Base umgesetzt werden, wobei die Umsetzung
in einem Lösungsmittelsystem
enthaltend wenigstens zwei, bevorzugt mehr als zwei Lösungsmittel
ausgewählt
aus Ethern, cyclischen Ethern, tertiären Aminen, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Alkoholen und Wasser durchgeführt
wird.
Für die Vorzugsbereiche
für die
Zusammensetzung des Lösungsmittelsystems
gelten die vorangehend bereits aufgeführten analog.
Alkyl
oder Alkoxy bedeutet jeweils unabhängig einen linearen, cyclischen,
verzweigten oder unverzweigten Alkyl- oder Alkoxy-Rest. Gleiches
gilt für den
nichtaromatischen Teil eines Aryl-alkyl-Restes sowie für Alkyl- oder Alkoxybestandteile
komplexerer Gruppen, wie z.B. Alkyl-carbonyl- oder Alkyl-sulfonyl-Resten.
C1-C6-Alkyl steht
beispielsweise für
Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl,
1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, neo-Pentyl, 1-Ethylpropyl,
Cyclohexyl, Cyclopentyl, n-Hexyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,2-Dimethylpropyl,
1,2-Dimethylpropyl, 1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl,
4-Methylpentyl, 1,1-Dimethylbutyl, 1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl,
2,3-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl, 1,1,2-Trimethylpropyl,
1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl
oder 1-Ethyl-2-methylpropyl, C1-C18-Alkyl darüber hinaus beispielsweise für darüber hinaus
beispielsweise für
n-Heptyl und n-Octyl, Pinakyl, Adamantyl, die isomeren Menthyle,
n-Nonyl, n-Decyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Hexadecyl,
n-Octadecyl oder Stearyl.
C1-C18-Alkoxy steht
beispielsweise für
die den vorangehenden Alkylgruppen entsprechenden Alkoxygruppen,
wie z.B. Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, sec.-Butoxy,
tert.-Butoxy etc..
Aryl
steht jeweils unabhängig
für einen
aromatischen Rest mit 4 bis 24 Gerüstkohlenstoffatomen, in denen
keines, ein, zwei oder drei Gerüstkohlenstoffatome
pro Cyclus, im gesamten Molekül
mindestens jedoch ein Gerüstkohlenstoffatom,
durch Heteroatome, ausgewählt
aus der Gruppe Stickstoff, Schwefel oder Sauerstoff, substituiert
sein können, vorzugsweise
jedoch für
einen carbocyclischen aromatischen Rest mit 6 bis 24 Gerüstkohlenstoffatomen.
Gleiches gilt für
den aromatischen Teil eines Arylalkyl-Restes sowie für Arylbestandteile
komplexerer Gruppen, wie z.B. Aryl-carbonyl- oder Aryl-sulfonyl-Resten.
Beispiele
für C6-C24-Aryl sind Phenyl,
o-, p-, m-Tolyl, Naphthyl, Phenanthrenyl, Anthracenyl oder Fluorenyl,
Beispiele für
heteroaromatisches C4-C24-Aryl
in denen keines, ein, zwei oder drei Gerüstkohlenstoffatome pro Cyclus,
im gesamten Molekül
mindestens jedoch ein Gerüstkohlenstoffatom, durch
Heteroatome, ausgewählt
aus der Gruppe Stickstoff, Schwefel oder Sauerstoff, substituiert
sein können,
sind beispielsweise Pyridyl, Pyridyl-N-Oxid, Pyrimidyl, Pyridazinyl,
Pyrazinyl, Thienyl, Furyl, Pyrrolyl, Pyrazolyl, Imidazolyl, Thiazolyl,
Oxazolyl oder Isoxazolyl, Indolizinyl, Indolyl, Benzo[b]thienyl,
Benzo[b]furyl, Indazolyl, Chinolyl, Isochinolyl, Naphthyridinyl,
Chinazolinyl, Benzofuranyl oder Dibenzofuranyl.
Arylalkyl
bedeutet jeweils unabhängig
einen geradkettigen, cyclischem, verzweigten oder unverzweigten
Alkylrest nach obiger Definition, der einfach, mehrfach oder vollständig durch
Aryl-Reste gemäß obiger
Definition substituiert sein kann.
C5-C18-Arylalkyl steht
beispielsweise für
Benzyl oder (R)- oder (S)-1-Phenylethyl.
Halogen
kann für
Fluor, Chlor, Brom oder Iod stehen. Pseudohalogen kann beispielsweise
für Cyanid,
Cyanat oder Thiocyanat stehen.
Für den Rest
A steht gegebenenfalls substituiertes C4-C24-Aryl-sulfonyl bevorzugt für Trifluormethansulfonyl
(Triflat) oder p-Toluolsulfonyl.
Im
Rahmen der Erfindung können
alle oben stehenden und im Folgenden aufgeführten, allgemeinen oder in
Vorzugsbereichen genannten Restedefinitionen, Parameter und Erläuterungen untereinander,
also auch zwischen den jeweiligen Bereichen und Vorzugsbereichen
in beliebiger Weise kombiniert werden.
Gegebenenfalls
substituiert bedeutet im Rahmen der Erfindung, dass die vorangehend
genannten Reste A, R, R1 bis R6 sowie
Rx bis Rz gegebenenfalls
einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten tragen
können.
Als
mögliche
Substituenten für
die Reste A, R, R1 bis R6 sowie
Rx bis Rz kommen
zahlreiche organische Gruppen in Frage, beispielsweise C1-C18-Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, C1-C18-Alkoxy-,
C1-C18-Halogenalkoxy-,
insbesondere C1-C18-Perfluoralkoxy,
Halogen-, C1-C18-Halogenalkyl-,
insbesondere teil oder perfluoriertes C1-C18-Alkyl, disubstituierte Amin-, disubstituierte
Phosphin-, Ether-, Thioether-, Disulfid-, Sulfoxid-, Sulfonsäure-, Sulfonat-,
Aldehyd-, Keto-, Carbonsäureester-,
Carbonsäurechlorid-,
Carbonat-, Carboxylat, Cyano-, Nitro-, Amino-, Hydroxy, C1-C18-Alkylsilan-,
C1-C18-Alkoxysilan-
oder Carboxylamidgruppen.
Als
bevorzugte Palladiumvorläufer
werden Palladium(II)acetat, Trisdibenzylidenacetonpalladium(0),
Allypalladium(II)chloriddimer, Palladium(II)chlorid, Palladium(II)acetylacetonat
oder Palladium(II)nitrat eingesetzt. Besonders bevorzugt ist Trisdibenzylidenacetonpalladium(0).
Bevorzugte
Ligand(en) sind mono- und bidentate Phosphorverbindungen, besonders
bevorzugt monodentate Phosphine, die einen substituierten Biphenylrest
tragen. Ganz besonders bevorzugt ist 2,4,6-Triisopropyl-2'-biscyclohexylphosphinobiphenyl.
Als
Base(n) werden bevorzugt Alkali- oder Erdalkalimetallphosphate,
wie z.B. Kaliumphosphat, Alkali- oder Erdalkalimetallcarbonate,
wie z.B. Cäsiumcarbonat,
Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, wie z.B. Natrium- oder Kaliumhydroxid,
oder Alkalimetall-C1-C18-alkoxide, wie z.B.
Natrium- oder Kalium-tert-Butylat, Natrium-Methanolat oder Natrium-tert-Amylat, eingesetzt.
Die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Schutzgasatmosphäre,
wie z.B. Stickstoff- oder Argonatmosphäre, kann von Vorteil sein,
ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann bei normalem, erhöhtem
oder vermindertem Druck durchgeführt
werden, beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 50 bar. Im Allgemeinen
wird es bei Normaldruck durchgeführt.
Die
Umsetzung der Verbindungen der allgemeinen Formel (II) mit den Verbindungen
der allgemeinen Formel (III) wird bevorzugt bei Temperaturen von
50°C bis
140°C, besonders
bevorzugt von 85°C bis
130°C, besonders
bevorzugt von 90°C
bis 120°C durchgeführt. Die Reaktionszeit
bei dieser Temperatur beträgt
bevorzugt mehrere Stunden, besonders bevorzugt 0,2 bis 36 h, ganz
besonders bevorzugt 1 bis 24 h.
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (II) und (III) sowie die einzelnen
Komponenten des Katalysatorsystems und des Lösungsmittelsystems können in
beliebiger Reihenfolge zusammengegeben werden. Dies kann so erfolgen,
dass jeweils die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) und (III)
in einem Teil des Lösungsmittelsystems,
z.B. in einem mengenmäßigen Anteil
oder in einem Teil der Lösungsmittelkomponenten,
und unabhängig
davon das Katalysatorsystem in dem restlichen mengenmäßigen Teil
oder der oder den restlichen Komponenten des Lösungsmittelsystems vorgemischt
und anschließend
zusammengegeben werden. Dabei kann sowohl das Katalysatorsystem
in die Lösung
der Verbindungen der allgemeinen Formel (II) und (III) als auch
umgekehrt gegeben werden.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann beispielsweise in der Form ausgeführt werden, dass die Verbindungen
der allgemeinen Formel (II) und (III) zunächst gegebenenfalls bei einer
niedrigeren Temperatur als der Reaktionstemperatur, bevorzugt bei Raumtemperatur,
im Lösungsmittelsystem
oder einem Teil des Lösungsmittelsystems
vorgelegt und gegebenenfalls entgast werden, woraufhin das Katalysatorsystem
enthaltend die Komponenten Palladiumvorläufer, Ligand(en) und Base(n),
die in beliebiger Reihenfolge gegebenenfalls bei einer niedrigeren Temperatur
als der Reaktionstemperatur, bevorzugt bei Raumtemperatur, gegebenenfalls
im restlichen Teil des Lösungsmittelsystems
gegebenenfalls unter Entgasen und Rühren zusammengegeben wurden, in
die vorgelegte Lösung
gegeben wird und der Reaktionsansatz anschließend auf die gewünschte Umsetzungstemperatur
gebracht und für
die entsprechende Reaktionszeit umgesetzt wird. Die Abtrennung des
Reaktionsproduktes aus der Reaktionslösung kann beispielsweise durch
Filtration vor oder nach dem Abkühlen
erfolgen. Gegebenenfalls können
sich ein oder mehrere weitere(r) übliche(r) Reinigungsschritt(e)
anschließen.
Eine Recyclisierung des Katalysatorsystems ist möglich.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich, z.B. batchweise
durchgeführt
werden.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich hervorragend zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen
Formel (I), die beispielsweise wichtige Bausteine für die Herstellung
von Wirkstoffen für pharmazeutische,
Agro- oder Spezialchemie-Anwendungen sind. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit einem gegenüber bekannten
Verfahren gesteigerten Umsatz hergestellt werden.
Weiterhin
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung monodentater
Phosphine, die einen substituierten Biphenylrest tragen, zur Herstellung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (I).
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird 2,4,6-Triisopropyl-2'-biscyclohexylphosphinobiphenyl
als Ligand verwendet.