DE102004055852A1 - Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, insbesondere zur selektiven Zylinderzuschaltung - Google Patents
Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, insbesondere zur selektiven Zylinderzuschaltung Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit einer Nockenantriebswelle, einer Nockeneinrichtung die mit der Nockenantriebswelle axialverschiebbar gekoppelt ist, einer Nockenfolgeeinrichtung zur Betätigung wenigstens eines zugeordneten Gaswechselventils, und einer Schalteinrichtung zur selektiven Verlagerung der Nockeneinrichtung in eine erste oder eine zweite Operationsposition. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb zur schaffen, der eine Umschaltung zwischen verschiedenen Ventiloperationsmodi ermöglicht, und sich durch eine hohe Robustheit und ein vorteilhaftes mechanisches Betriebsverhalten auszeichnet. Diese Aufgabe wird bei einem Ventiltrieb der vorangehend genannten Art erfindungsgemäß gelöst indem die Schalteinrichtung eine zur Schaltkraftaufbringung vorgesehene Schaltkurveneinrichtung aufweist, deren Verlauf derart abgestimmt ist, dass eine Schaltkraftaufbringung nur dann erfolgt, wenn sich die Nockeneinrichtung in Bezug auf die Nockenfolgeeinrichtung in einer Grundkreisphase befindet.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit einer Nockenantriebswelle, wenigstens einer Nockeneinrichtung die mit der Nockenantriebswelle axialverschiebbar gekoppelt ist, einer Nockenfolgeeinrichtung zur Betätigung wenigstens eines der Nockeneinrichtung zugeordneten Gaswechselventiles, und einer Schalteinrichtung zur selektiven Verlagerung der Nockeneinrichtung in eine erste oder eine zweite Operationsposition.
- Aus
DE 43 36 593 A1 ist eine Steuervorrichtung für Ladungswechselventile mit einem selektiv deaktivierbaren Nocken bekannt. Der Nocken ist auf einer Nockenantriebswelle axial verschiebbar angeordnet. In einer ersten Axialposition ist der Nocken über eine Mitnehmerklaue mit der Nockenantriebswelle gekoppelt. In einer zweiten Axialposition ist der Nocken von der Nockenantriebswelle abgekoppelt und in dieser Stellung deaktiviert. Die Verschiebung des Nockens erfolgt über eine im Zusammenspiel mit dem Nocken gebildete Druckölkammer, die selektiv mit Drucköl beaufschlagbar ist. Der Nocken selbst wirkt mit einem als Schlepphebel ausgebildeten Nockenfolger zusammen. Bei dieser Steuervorrichtung ist der Nockenfolger derart breit bemessen, dass sich dessen Nockenfolgefläche in beiden Nocken-Schaltstellungen, d. h. permanent im Bahnbereich des Nockens befindet, so dass eine Änderung des Schaltzustandes der Steuervorrichtung ohne besondere Rücksicht auf den momentanen Auslenkzustand des Nockenfolgers veranlasst werden kann. - Hinsichtlich dieser herkömmlichen Steuervorrichtung erscheint es als nachteilig, dass im Rahmen der Zuschaltung des Nockens dieser schlagartig mit der Nockenantriebswelle gekoppelt wird.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb zu schaffen, der eine rasche Umschaltung zwischen verschiedenen Ventiloperationsmodi ermöglicht, und sich durch eine hohe Robustheit und ein vorteilhaftes mechanisches Betriebsverhalten auszeichnet.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit einer Nockenantriebswelle, einer Nockeneinrichtung die mit der Nockenantriebswelle axialverschiebbar gekoppelt ist, einer Nockenfolgeeinrichtung zur Betätigung wenigstens eines der Nockenfolgeeinrichtung zugeordneten Gaswechselventiles nach Maßgabe der Nockeneinrichtung, und einer Schalteinrichtung zur selektiven axialen Verlagerung der Nockeneinrichtung in eine erste oder eine zweite Operationsposition unter Aufbringung einer Schaltkraft, wobei die Schalteinrichtung eine zur Schaltkraftaufbringung vorgesehene Schaltkurveneinrichtung aufweist deren Verlauf derart abgestimmt ist, dass eine Schaltkraftaufbringung nur dann erfolgt, wenn sich die Nockeinrichtung in Bezug auf die Nockenfolgeeinrichtung in einer Grundkreisphase befindet.
- Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, die Betätigung der Schalteinrichtung ohne Rücksicht auf die momentane Drehposition des Nockens vorzunehmen. Bei einer Anordnung mehrerer Zylinder in Reihe wird es möglich, die jedem Zylinder zugeordneten Schaltkurveneinrichtungen gleichzeitig zu betätigen. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Schaltkurveneinrichtung erlaubt es ferner in vorteilhafter Weise, die Schaltposition der Schaltkurveneinrichtung ggf. auch bei Stillstand der Nockenantriebswelle zu verändern.
- Die Schaltkurveneinrichtung ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch einen Schaltfinger gebildet, der an einen Bahnbereich der Nockeneinrichtung herangeführt ist und über eine Führungsanordnung in Richtung der Achse der Nockenantriebswelleneinrichtung verlagerbar, insbesondere verschiebbar gelagert ist.
- Vorzugsweise ist ein, von dem ersten Schaltfinger in Schaltrichtung beabstandeter, zweiter Schaltfinger vorgesehen, zur Rückstellung der Nockeneinrichtung. Die beiden Schaltfinger sind vorzugsweise derart angeordnet, dass der sich über den Grundkreis erhebende Hubbereich der Nockeneinrichtung durch einen von dem Schaltfingerpaar begrenzten und sich in Umlaufrichtung trichterartig verjüngenden Schaltfingerzwischenraum hindurchtaucht.
- Die Schaltkurveneinrichtung weist vorzugsweise eine erste, an dem ersten Schaltfinger ausgebildete, in eine erste Nockenschaltrichtung weisende Kurvenfläche auf. An dem zweiten Schaltfinger ist in vorteilhafter Weise eine weitere, der vorgenannten Kurvenfläche zugewandte zweite Kurvenfläche ausgebildet. Die erste Kurvenfläche dient vorzugsweise der Verlagerung der Nockeneinrichtung aus einer Ausgangs- bzw. ersten Operationsposition in die zweite Operationsposition. Die zweite Kurvenfläche dient vorzugsweise der Rückführung der Nockeneinrichtung aus jener zweiten Operationsposition in die erste Operationsposition. Die erste Kurvenfläche und die zweite Kurvenfläche sind in vorteilhafter Weise unter Bezugnahme auf eine zur Nockenantriebswellenachse radiale Symmetrieebene spiegelsymmetrisch ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung ergeben sich für jede Nocken-Schaltrichtung im wesentlichen identische Schaltcharakteristika.
- Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Kurvenflächen derart ausgebildet, dass diese einen Beschleunigungsrampen- und einen Verzögerungsrampenabschnitt (oder auch Ablauframpenabschnitt) aufweisen, so dass die Verlagerung des Nockens unter einem hinsichtlich auftretender Massenkräfte günstigen Geschwindigkeitsprofil erfolgen kann und sich insbesondere möglichst geringe Eintauchstöße ergeben.
- Die erste und vorzugsweise auch die zweite Kurvenfläche ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung derart ausgebildet, dass diese mit einer Kantenzone der Nockeneinrichtung zusammenwirkt. Die Kantenzone der Nockeneinrichtung sowie die räumliche Krümmung der jeweiligen Kurvenfläche sind jeweils im Hinblick auf einen hinreichend verschleißfreien Führungskontakt ausgestaltet.
- Das Schaltfingerpaar bildet gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine gabelartige Schaltkulisse, wobei sich der zwischen den beiden Schaltfingern bzw. zwischen den daran ausgebildeten Kurvenflächen begrenzte Führungszwischenraum in Laufrichtung der Nockeneinrichtung führungstrichterartig verjüngt. Der Verlauf der als Schaltkurven wirksamen Wandungen des Trichterbereiches ist derart abgestimmt, dass eine Schaltkontaktierung der Nockeneinrichtung nur in Winkelstellungen der Nockeneinrichtung erfolgen kann, in welchen sich diese in einer Grundkreisphase befindet.
- Die Schaltkulisse kann als Integralteil ausgebildet sein. In diesem Fall sind die Schaltfinger vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Kulisse aus einer zur Nockenantriebswelle radialen Richtung auf diese aufgesetzt werden kann. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die Schaltkulisse als gebautes, d. h. mehrteiliges Bauteil auszubilden das beispielsweise erst beim Einbau in den Zylinderkopf oder bei der Montage des Nockenantriebswellenstranges komplettiert wird.
- Die Schaltfinger können insbesondere bei gebauter Ausführung der Schaltkulisse so ausgebildet sein, dass diese die Nockenwelle vollständig umgreifen. Der Verlauf, bzw. der Abstand entsprechender, sich zwischen den Schaltkontaktzonen erstreckender Umgriffsabschnitte ist vorzugsweise derart abgestimmt, dass diese Umgriffsabschnitte nicht in unzulässiger Weise, insbesondere nicht dann, wenn sich der Nocken nicht in der Grundkreisphase befindet, mit der Nockeneinrichtung in Kontakt treten können.
- Die Schaltkulisse ist vorzugsweise über eine Linearführungsstruktur in dem Zylinderkopf in axialer Richtung der Nockenantriebswelle verschiebbar gelagert. Diese Linearführungsstruktur kann im Zusammenspiel mit einer an den Schaltfingern ausgebildeten Führungsfläche realisiert sein, die sich vorzugsweise auf einer Außenfläche eines benachbarten Lagerabschnittes der Nockenantriebswelle oder einem Nullhubring abstützt. Der Durchmesser des Lagerabschnitts entspricht in vorteilhafter Weise dem Grundkreisdurchmesser des benachbarten Nockens oder dem Durchmesser des ggf. vorgesehenen Nullhubringes. Durch diese Maßnahme wird in fertigungstechnisch vorteilhafter Weise eine sichere Abstützung des Schaltfingers in unmittelbarer Nähe der Krafteinleitungsbereiche erreicht. Die auf dem Lagerabschnitt geführte Innenfläche des Schaltfingers ist vorzugsweise als geschliffene Lauffläche ausgebildet. Die Schaltkulisse ist vorzugsweise im Bereich der daran ausgebildeten Laufflächen mit einer verschleißmindernden Beschichtung versehen.
- Alternativ zu der Ausbildung einer Linearführungsstruktur an den Lagerabschnitten der Nockenantriebswelle – oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme – ist es auch möglich, ein Führungsbett vorzusehen, auf welchem die Schaltkulisse geführt ist, Die Ausgestaltung der Führungsflächen ist hierbei vorzugsweise derart getroffen, dass die Schaltkulissen durch die über die Nockeinrichtung aufgebrachten Betriebskräfte gegen die zugeordnete Führungsfläche gedrängt werden.
- Die erste und vorzugsweise auch die zweite Kurvenfläche erstreckt sich über einen Schaltkontaktwinkel, der derart festgelegt ist, dass eine Umschaltung, d. h. eine Axialverschiebung der Nockeneinrichtung nur erfolgen kann, wenn sich die Nockeneinrichtung in einer Grundkreisphase befindet. Der Schaltkontaktwinkel ist vorzugsweise nicht größer als der Grundkreisphasenwinkel und beträgt vorzugsweise wenigstens 30 % desselben.
- Die erste und vorzugsweise auch die zweite Kurvenfläche sind vorzugsweise derart ausgebildet, dass deren entlang des Schaltkontaktwinkels in Nockenschaltrichtung gemessene Steigung dem Nockenschaltweg entspricht.
- Die Nockeneinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass diese eine Nullhub-Umlauffläche und eine Primärhub-Umlauffläche aufweist. Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, durch den erfindungsgemäßen Ventiltrieb selektiv eine Ventil- oder Zylinderabschaltung durchzuführen. Der Schaltweg entspricht vorzugsweise wenigstens der Breite des Hubbereiches der Primärhub-Umlauffläche. Es ist auch möglich, die Nockeneinrichtung derart auszubilden, dass diese neben der Primärhub-Umlauffläche eine Sekundärhub-Umlauffläche bereitstellt, die sich insbesondere hinsichtlich des Nockenprofils von der Primärhub-Umlauffläche unterscheidet. Dadurch wird es möglich, mittels der erfindungsgemäß ausgestalteten Schalteinrichtung den Betrieb nach Maßgabe verschiedener Nockenprofile zu veranlassen. Es ist möglich, die Nockeneinrichtung derart auszugestalten, dass diese eine Nullhub-Umlauffläche, eine Primärhub-Umlauffläche und eine Sekundärhub-Umlauffläche aufweist. Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, neben einer Abschaltung des Gaswechselventils auch dessen Betrieb nach zwei unterschiedlichen Nockenprofilen zu veranlassen. Die Nockeneinrichtung umfasst vorzugsweise einen Eingriffsbuchsenabschnitt, und ist über diesen auf der Nockenwelleneinrichtung axial verschiebbar geführt. Der Eingriffsbuchsenabschnitt steht vorzugsweise über eine Linearführungsstruktur mit der Nockenantriebswelle in Eingriff. Diese Linearführungsstruktur kann beispielsweise durch eine Axialverzahnung gebildet sein. Eine ggf. nur in bestimmten Motor-Betriebszuständen mit der Nockenfolgeeinrichtung in Kontakt tretende Nullhub-Umlauffläche kann an der verschiebbar gelagerten Nockeneinrichtung oder auch an der Nockenantriebswelle ausgebildet sein.
- Der Nockenfolger ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als verdrehgesicherter Tassenstößel ausgebildet. Die Oszillationsachse des Tassenstößels kann parallel zu einer Radialebene der Nockenantriebswelle ausgebildet sein oder vorzugsweise auch zu dieser Radialebene geneigt ausgerichtet sein. In letzterem Falle ist die Nockenkontaktfläche des Nockenfolgers vorzugsweise ballig ausgebildet.
- Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs mit zwei simultan gegenläufig betätigbaren Schaltfingerpaaren, -
2 einen Radialschnitt durch den Ventiltrieb nach1 auf Höhe der Ebene E, -
3a eine Draufsicht auf den Ventiltrieb nach1 in einem ersten Operationszustand, -
3b ebenfalls eine Draufsicht auf den Ventiltrieb nach1 unmittelbar nach Umschaltung der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung, jedoch noch vor Verlagerung der Nockeneinrichtung, -
3c eine Draufsicht auf den Ventiltrieb nach1 in einem zweiten Operationszustand; -
4 eine perspektivische Ansicht einer Variante des Ventiltriebes bei welcher ein Nullhubumlaufflächenabschnitt als Verlängerung eines Nockenwellenlagerabschnittes ausgebildet ist. - Der in
1 dargestellte Ventiltrieb umfasst eine Nockenantriebswelle1 sowie zwei darauf geführte Nockeneinrichtungen2 zur Betätigung jeweils als Tassenstößel ausgebildeter Nockenfolgeeinrichtungen3 . - Die Nockeneinrichtungen
2 sind über eine Axialverzahnung4 mit der Nockenantriebswelle1 axial verschiebbar und gemeinsam mit der Nockenantriebswelle1 umlaufend gekoppelt. - Zur Axial-Verschiebung der jeweiligen Nockeneinrichtung
2 auf der Nockenantriebswelle1 sind jeweils eine gabelartige Schaltkulisse5 sowie eine Antriebsspindel6 vorgesehen. Die Koppelung der Schaltkulissen5 mit der Antriebsspindel6 ist derart bewerkstelligt, dass durch Drehung der Antriebsspindel6 die Schaltkulissen5 , wie durch die Pfeilsymbole P1 und P2 angedeutet, in Richtung der Rotationsachse X der Nockenantriebswelle1 verlagerbar sind. - Jede der Schaltkulissen
5 umfasst einen ersten Schaltfinger5a und einen zweiten Schaltfinger5b . Jeder der Schaltfinger5a ,5b ist im Bereich einer, der Nockeneinrichtung2 zugewandten Flanke als Schaltkurveneinrichtung7 ausgebildet. Der Verlauf der Schaltkurveneinrichtung7 ist derart abgestimmt, dass ein, eine Axialver lagerung der Nockeneinrichtung veranlassender Berührungskontakt auf Winkelbereiche beschränkt ist, in welchen sich die Nockeneinrichtung2 in Bezug auf die Nockenfolgeeinrichtungen3 in einer Grundkreisphase befindet. - In
2 ist die Gestaltung der Schaltkulisse aus Richtung der Rotationsachse X der Nockenantriebswelle1 gesehen, näher dargestellt. Die Schaltfinger5a ,5b der Schaltkulisse5 umgreifen die Nockenantriebswelle1 um einen Schaltkontaktwinkel α, der kleiner ist als der Grundkreisphasenwinkel γ der Nockeneinrichtung2 . Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt der Schaltkontaktwinkel α exakt 180°. Die Schaltfinger5a ,5b sind ferner derart ausgebildet, dass deren, der Nockenfolgeeinrichtung3 (dem Tassenstößel) zugewandte Kurvenbahnendabschnitte nicht in den Oszillationsbereich der Nockenfolgeeinrichtung3 eintauchen können. Die, die Axialverlagerung der Nockeneinrichtung veranlassende Schaltkontaktierung der jeweiligen Nockeneinrichtung2 erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel im Bereich der Umfangskanten2a ,2b der Nockeneinrichtung2 . Diese Umfangskanten2a ,2b sind vorzugsweise nicht scharfkantig sondern hinreichend abgefast ausgebildet. - Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Ventiltriebs sowie insbesondere Einzelheiten zur Funktionsweise desselben ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den
3a ,3b und3c . -
3a zeigt den Ventiltrieb in einem ersten Betriebszustand, in welchem beide Nockeneinrichtungen2 in den Oszillationsbereich der ihnen jeweils zugeordneten Nockenfolgeeinrichtung3 (nicht sichtbar) eintauchen können und diese entsprechend betätigen. Die Nockeneinrichtungen2 rotieren aufgrund des permanenten Eingriffs über die Axialverzahnungen4 gemeinsam mit der Nockenantriebswelle1 . Spätestens nach einem vollständigen Umlauf der jeweiligen Nockeneinrichtung2 befindet sich diese mittig zwischen den zugeordneten Schaltfingern5a ,5b in der hier gezeigten ersten Operationsposition I. Zur Änderung der Operationsposition der Nockeneinrichtungen2 auf der Nockenantriebswelle1 werden die Schaltkulissen5 , wie durch die Pfeilsymbole P3 und P4 angedeutet, in Richtung der Rotationsachse X der Nockenantriebswelle1 verschoben. Die hierzu erforderliche Stellkraft kann über die Schaltspindel6 aufgebracht werden, die jeweils über einen Stellgewindeabschnitt6a ,6b mit der zugeordneten Schaltkulisse5 in Eingriff steht. - Die Stellgewindeabschnitte
6a ,6b sind bei diesem Ausführungsbeispiel gegenläufig ausgebildet, sodass die benachbarten Schaltkulissen5 gegenläufig verlagerbar sind. - In unmittelbarer Nachbarschaft zu der Nockeneinrichtung
2 ist ein Nullhubring2n vorgesehen. Der Nullhubring2n ist bei diesem Ausführungsbeispiel integral mit der Nockeneinrichtung2 ausgebildet und weist eine zylindrische Nullhubumlauffläche auf. Der Durchmesser des Nullhubringes2n entspricht dem Grundkreisdurchmesser der Nockeneinrichtung2 . Die Axialbreite des Nullhubringes2n ist kleiner als die Axialbreite der Nockeneinrichtung2 , da der Nullhubring2n in Operationsposition (3c ) keine erheblichen Betriebskräfte auf den Nockenfolger aufbringt und daher auf diesem unter einer allenfalls geringen Flächenpressung abläuft. Die Schaltfinger5a ,5b weisen an ihrer dem Nullhubring bzw. der Nockenantriebswelle1 zugewandten Innenseite jeweils eine Führungsfläche10 auf, über welche sich der Schaltfinger5a ,5b auf dem Nockenwellenlagerabschnitt12 oder dem Nullhubring2n abstützen kann. - In
3b ist der Ventiltrieb in einem Betriebszustand unmittelbar nach einer Betätigung der Schalteinrichtung dargestellt. Die Schaltkulissen5 befinden sich in diesem Schaltzustand in einer Stellung, die nach Durchlauf (hier noch nicht erfolgt) der Nockeneinrichtung2 dazu führt, dass sich die Nockeneinrichtung2 außerhalb des Oszillationsbereichs der jeweils zugeordneten Nockenfolgeeinrichtung3 (nicht dargestellt) befindet. Beide Nockeneinrichtungen2 befinden sich in dieser Stellung noch außerhalb des durch die Schaltfinger5a ,5b definierten Schaltkontaktwinkels α. Die Verlagerung der Schaltkulissen5 kann in dieser Nocken-Stellung ohne unmittelbare Mitnahme, d. h. Verlagerung der Nockeneinrichtungen2 auf der Nockenantriebswelle1 erfolgen. - Sobald nunmehr infolge fortgesetzter Drehung der Nockenantriebswelle
1 die jeweilige Nockeneinrichtung2 in den Schaltkontaktwinkelbereich α (2 ) eintritt, gelangt ein Umfangskantenabschnitt2a bzw.2b der Nockeneinrichtung mit der jeweiligen, durch die Schaltfinger5a ,5b bereitgestellten Kurvenfläche8a ,8b in Kontakt. - Im Rahmen fortgesetzter Drehung der Nockenantriebswelle
1 drängt die Kurvenfläche8a ,8b die an ihr anlaufende Nockeneinrichtung2 aus den in den3a und3b dargestellten Primärbetriebspositionen in die in3c dargestellte Sekundärbetriebsposition II. Nach einem vollständigen Durchlauf der jeweiligen Schaltkulisse5 befindet sich jede Nockeneinrichtung2 wieder mittig ausgerichtet in dem zwischen den Kurvenflächen8a ,8b definierten, sich über den Schaltkontaktwinkel α (2 ) erstreckenden, sich in Umlaufrichtung trichterartig verjüngenden Schaltfingerführungsspaltbereich. In dieser Betriebsposition befinden sich die Nockeneinrichtungen2 auch außerhalb des Oszillationsbereichs der zugeordneten Nockenfolgeeinrichtungen3 , sodass diese in dieser Schaltstellung von der zugeordneten Nockeneinrichtung2 nicht betätigt werden. - Die Kurvenflächen
8a ,8b sind derart ausgebildet, dass diese in ihrem Verlauf entlang des Schaltkontaktwinkels α eine Steigung aufweisen, die im wesentlichen dem zum Wechsel zwischen den Betriebspositionen I und II erforderlichen Axialversatz der jeweiligen Nockeneinrichtung2 entspricht. - Die Schaltkulissen
5 sind bei diesem Ausführungsbeispiel aus einem hochfesten Stahlwerkstoff gefertigt. Die Schaltkulissen sind derart ausgebildet, dass deren Schaltfinger5a ,5b im wesentlichen zueinander spiegelsymmetrisch sind. Die Schaltfinger5a ,5b sind ferner integral mit einem diese verbindenden Basisabschnitt5c ausgebildet. Die durch die beiden Schaltfinger5a ,5b bereitgestellten Kurvenflächen8a ,8b sind gehärtet und formgeschliffen. Der Minimal-Abstand zwischen den beiden Kurvenflächen8a ,8b entspricht der maximalen Breite der zwischen den Kurvenflächen8a ,8b hindurch laufenden Zone der jeweiligen Nockeneinrichtung2 . Der Abstand der Kurvenflächen8a ,8b im Bereich der Fingerspitzen der Schaltfinger5a ,5b entspricht in etwa der Summe aus dem zweifachen Schaltversatz und der in Axialrichtung der Nockenantriebswelle1 gemessenen Breite der Nockeneinrichtung2 . - Die Schaltkulissen
5 sind über eine Linearführungsstruktur in dem Zylinderkopf in axialer Richtung der Nockenantriebswelle1 verschiebbar gelagert. Diese Linearführungsstruktur ist bei der gezeigten Ausführungsform im Zusammenspiel mit einer an den Schaltfingern ausgebildeten Führungsfläche10 realisiert, die sich auf einer Außenfläche11 eines benachbarten Lagerabschnittes12 der Nockenantriebswelle1 abstützt. Diese Außenfläche11 des Lagerabschnitts12 ist als Zylindermantelfläche ausgebildet. Der Krümmungsradius dieser Zylindermantelfläche entspricht dem Grundkreisradius der benachbarten Nockeneinrichtung2 . Durch diese Maßnahme wird in fertigungstechnisch vorteilhafter Weise eine sichere Abstützung der Schaltfinger5a ,5b in unmittelbarer Nähe der Krafteinleitungsbereiche erreicht. Die auf dem Lagerabschnitt12 geführte Innenfläche10 des jeweiligen Schaltfingers5a ,5b ist vorzugsweise als geschliffene Lauffläche ausgebildet. Die Detailgeometrie ist derart abgestimmt, dass der jeweilige Schaltfinger5a ,5b hinreichend leichtgängig auf dem Lagerabschnitt12 bewegbar ist. Die Schaltkulisse5 ist im Bereich der daran ausgebildeten Laufflächen8a ,8b sowie auch der Führungsfläche10 mit einer verschleißmindernden Beschichtung versehen. - Die Kurvenflächen
8a ,8b sind derart ausgebildet, dass diese einen Beschleunigungsrampen- und einen Verzögerungsrampenabschnitt (oder auch Ablauframpenabschnitt) aufweisen, so dass die Verlagerung der Nockeneinrichtung2 unter einem hinsichtlich auftretender Massenkräfte günstigen Geschwindigkeitsprofil erfolgen kann und sich insbesondere beim Eintauchen der Nockeneinrichtung2 in die Schaltkulisse5 möglichst geringe Eintauchstöße ergeben. - Die Verlagerung der Schaltkulissen
5 kann alternativ zu dem hier dargestellten Spindeltrieb auch insbesondere über Druckölkammern erfolgen. Es ist nicht zwingend notwendig, die Schaltkulissen einer Zylinderbank zu synchronisieren oder gleichzeitig zu verschieben. Die erfindungsgemäß ausgestaltete Schaltkulisse kann unabhängig von der momentanen Drehposition der zugeordneten Nockeneinrichtung verlagert werden. Damit ist es möglich, durch selektive Ansteuerung bestimmter Schaltkulissen eine Abschaltung ausgewählter Zylinder einer Zylinderbank zu veranlassen. - In
4 ist eine perspektivische Ansicht einer Variante des Ventiltriebes gezeigt, bei welcher in Nachbarschaft zu jeder Nockeneinrichtung2 jeweils ein Nullhubumlaufflächenabschnitt2n' als Verlängerung eines Nockenwellenlagerabschnittes12 vorgesehen ist. - Der Nullhubumlaufflächenabschnitt
2n' ist als Zylindermantelfläche ausgebildet. Der Durchmesser des Nullhubumlaufflächenabschnitts2n' entspricht dem Durchmesser des Grundkreises der Nockeneinrichtung2 . - Während der Grundkreisphase sitzt eine Nockenfolgefläche
14 der hier als seitlich abgeflachter, verdrehgesicherter Tassenstößel ausgebildeten Nockenfolgeinrichtung3 sowohl auf dem Nullhubumlaufflächenabschnitt2n' als auch auf dem Grundkreisbereich der Nockeneinrichtung2 auf. - In der dargestellten Schaltstellung befinden sich beide Nockeneinrichtungen
2 in einem Operationszustand in welchem die Nockenfolgeeinrichtungen3 nach Maßgabe der Nockeneinrichtungen2 betätigt werden. - Zur Änderung dieses Operationszustandes wird die in dieser Darstellung linke Schaltkulisse
5 durch die Antriebsspindel6 in Richtung des Pfeiles P1 verlagert. Die in dieser Darstellung rechte Schaltkulisse5 wird zur Änderung des Schaltzustandes in Richtung des Pfeiles P2 verlagert. Der zur Änderung des Operationszustandes erforderliche Axialversatz entspricht wenigstens der zum vollständigen Abschieben der Nockeneinrichtung2 von der Nockenfolgefläche14 notwendigen Wegstrecke m. Nach einem derartigen Versatz befinden sich die Schaltfinger5a ,5b noch auf dem jeweiligen Nullhubumlaufflächenabschnitt2n' und sind durch diesen abgestützt. Durch den jeweiligen Nullhubumlaufflächenabschnitt2n' werden auch die Tassenstößel abgestützt ohne hierbei jedoch betätigt zu werden. Die den Tassenstößeln zugeordneten Ventile werden in diesem (hier nicht gezeigten Zustand) nicht betätigt. - Es ist möglich, den Ventiltrieb so zu gestalten, dass ausgewählte Ventile eines Zylinders, selektiv abschaltbar sind. Der erfindungsgemäße Ventiltrieb kann insbesondere so ausgestaltet sein, dass dieser selektiv einen Mehr- oder Einzelventilbetrieb, oder eine Zylinderabschaltung ermöglicht.
Claims (22)
- Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit: – einer Nockenantriebswelle, – einer Nockeneinrichtung die mit der Nockenantriebswelle axialverschiebbar gekoppelt ist, – einer Nockenfolgeeinrichtung zur Betätigung wenigstens eines der Nockenfolgeeinrichtung zugeordneten Gaswechselventiles nach Maßgabe der Nockeneinrichtung, und – einer Schalteinrichtung zur selektiven axialen Verlagerung der Nockeneinrichtung in eine erste oder eine zweite Operationsposition unter Aufbringung einer in Schaltrichtung gerichteten Schaltkraft, – wobei die Schalteinrichtung wenigstens eine zur Schaltkraftaufbringung auf die Nockeneinrichtung vorgesehene Schaltkurveneinrichtung aufweist, deren Verlauf derart abgestimmt ist, dass eine, eine Axialverlagerung der Nockeneinrichtung veranlassende Schaltkontaktierung der Schaltkurveneinrichtung auf Winkelbereiche beschränkt ist, in welchen sich die Nockeneinrichtung in bezug auf die Nockenfolgeeinrichtung in einer Grundkreisphase befindet.
- Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkurveneinrichtung durch einen Schaltfinger gebildet ist.
- Ventiltrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Schaltfinger vorgesehen ist, zur Bildung eines Schaltfingerpaares.
- Ventiltrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkurveneinrichtung eine erste, in eine erste Nockenschaltrichtung weisende Kurvenfläche aufweist.
- Ventiltrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkurveneinrichtung eine zweite, in eine der ersten Nockenschaltrichtung entgegengerichtete zweite Nockenschaltrichtung weisende Kurvenfläche aufweist.
- Ventiltrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kurvenfläche und die zweite Kurvenfläche unter Bezugnahme auf eine zur Nockenantriebswellenachse radiale Symmetrieebene spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Kurvenfläche mit einer Kantenzone der Nockeneinrichtung zusammenwirkt.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltfingerpaar eine gabelartige Schaltkulisse bildet.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Kurvenfläche sich über einen Schaltkontaktwinkel erstrecken, der derart festgelegt ist, dass eine Umschaltung nur erfolgen kann, wenn sich die Nockeneinrichtung in einer Grundkreisphase befindet.
- Ventiltrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkontaktwinkel wenigstens 30% des Grundkreisphasenwinkels beträgt.
- Ventiltrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkontaktwinkel wenigstens 180° beträgt.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltflanke sich in Bezug auf die Mittelachse der Antriebsnockenwelle über einen Führungswinkel erstreckt, der im wesentlichen dem Grundkreisphasenwinkel entspricht.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Kurvenfläche derart ausgebildet ist, dass diese entlang des Schaltkontaktwinkels eine in Nockenschaltrichtung gemessene Steigung aufweist, die dem Nockenschaltweg entspricht.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13. dadurch gekennzeichnet, dass die Nockeneinrichtung eine Nullhub-Umlauffläche aufweist.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockeneinrichtung eine Primärhub-Umlauffläche aufweist.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockeneinrichtung eine Sekundärhub-Umlauffläche aufweist.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockeneinrichtung einen auf der Nockenwelleneinrichtung verschiebbaren Eingriffsbuchsenabschnitt aufweist.
- Ventiltrieb nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriffsbuchsenabschnitt über eine Linearführungsstruktur mit der Nockenantriebswelle in Eingriff steht.
- Ventiltrieb nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführungsstruktur eine Axialverzahnungsstruktur aufweist.
- Ventiltrieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Nockenfolger als Tassenstößel ausgebildet ist.
- Ventiltrieb nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Tassenstößel verdrehgesichert ist.
- Ventiltrieb nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Tassenstößel eine ballige Nockenkontaktfläche aufweist.
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