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Die
Erfindung betrifft eine Armlehne, insbesondere für die Durchladeöffnung einer
Kraftfahrzeugrücksitzbank,
mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits verschiedenartig ausgebildete
Armlehnen bekannt. Armlehnen können
grundsätzlich
feststehend oder in die Gebrauchslage schwenkbar ausgebildet und
sowohl an einem Vordersitz als auch an einem Rücksitz angeordnet sein. Vorzugsweise
werden die Armlehnen in Kraftfahrzeugen klappbar ausgestaltet, da
die Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten
von ein- und aussteigenden Personen nicht behindert werden sollen. Insbesondere
im Bereich von Rücksitzbänken sind
je nach Teilung der Rücksitzbank
zumindest Mittelarmlehnen oder bei dreisitzigen Rücksitzbänken mehrere,
zumeist zwei Armlehnen klappbar angeordnet.
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Aus
der
DE 197 37 643
C2 ist beispielsweise eine Armlehnenanordnung für einen
Sitz, insbesondere einem Kraftfahrzeugsitz, bei der die Armlehne eine
zumindest bereichsweise mit Polsterung verkleidete Tragstruktur
aufweist, bekannt. Die Armlehne ist in der Rückenlehne eines Rücksitzes
angeordnet und in Gebrauchslage horizontal angeordnet. Die horizontale
Gebrauchslage wird durch Schwenken um eine Schwenkachse aus der
vertikalen Nichtgebrauchslage erreicht, wonach eine Durchladeöffnung in
der Rückenlehne
des Rücksitzes
entsteht. Oberhalb der Armlehnen befindet sich zusätzlich eine
im Bereich der Durchladeöffnung
angeordnete Klappe, nach deren Umlegen der Zugang zum Laderaum ermöglicht wird.
In ebenfalls horizontaler Lage bildet diese Klappe eine Schutzfunktion
für die
horizontale Armlehne beim Durchladen von Gütern aus dem Laderaum auf die
Rücksitzbank
aus.
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Eine ähnliche
Lösung
zum Schutz der Oberfläche
der zumeist gepolsterten Armlehne ist aus der
DE 100 54 548 A1 bekannt.
Die Druckschrift betrifft eine Rücksitzbank,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem in einer Rückenlehne
angeordneten klappbaren Rückenlehnenteil,
das mittels eines Gelenkes in einer Ausnehmung der Rückenlehne gelagert
ist. Ein als Klappteil ausgebildetes Rückenlehnenteil ist schwenkbar über einer
im unteren Bereich der Rückenlehne
angeordneten Schwenkachse gelagert. Nach Schwenken des Klappteiles
in Richtung eines Sitzteiles entsteht ebenfalls eine Durchladeöffnung in
der Rückenlehne zu
einem dahinter liegenden Laderaum zur Durchführung von langen Transportgütern. Zum
Schutz der Rücksitzbank,
insbesondere der Armlehne, ist aus der Druckschrift bekannt, dass
innerhalb der Durchladeöffnung
der Rückenlehne
eine Aufnahme zur lösbaren
Befestigung einer Schutzhülle
angeordnet ist. Die Befestigung der Schutzhülle erfolgt beispielsweise
mittels eines Reißverschlusses.
Die Schutzhülle hat
hierbei die Aufgabe, die Fahrzeuginsassen vor Einwirkungen wie beispielsweise
Verschmutzungen beim Transport der langen Güter, wie zum Beispiel einer
Skiausrüstung,
zu schützen.
Ferner wird die Armlehne und alle im Bereich der zu verstauenden
Güter liegenden
Polsterflächen,
beispielsweise Rückseiten des
Vordersitzes, durch die Schutzhülle
vor Verschmutzungen geschützt.
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Aus
der
DE 39 17 961 C1 ist
zur Komforterhöhung
für die
Insassen eine Armlehne bekannt, deren Armlehnenoberteil so ausgebildet
ist, dass ein Polsterkörper
in einer verbleibenden Rinne in die Armlehne einlegbar ist. Dieser
Polsterkörper
wiederum weist beispielsweise Mulden für die Aufnahme von Trinkbechern
oder Flaschen auf. Durch diese vorgesehene Maßnahme sind zusätzliche
Nutzungsmöglichkeiten
von durch die den Bedienern zugewandten Seite der Armlehne möglich.
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Nachteilig
dabei ist, dass durch die bisherigen Lösungen zumeist eine Serviceoberfläche mit gegebenenfalls
austauschbaren Elementen angeboten wird, auf deren vorhandener Oberfläche verschiedene
vom Fahrzeugnutzer gewünschte
Anwendungsmöglichkeiten
begrenzt sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Armlehne zu schaffen,
die ohne großen
Aufwand an die Ansprüche
des Fahrzeugnutzers anpassbar ist, so dass eine Verbesserung des
Komforts erzielt wird und ein breites Anwendungsspektrum in die
Armlehne integrierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Armlehne mit den im Anspruch 1 genannten
Merkmalen gelöst.
Dadurch, dass eine Rückseite
der klappbaren Armlehne eine Vertiefung aufweist, in der ein Wendekissen
angeordnet ist, welches in Gebrauchsstellung um eine in Fahrtrichtung verlaufende
x-Achse wendbar ist, kann die Armlehne bereits durch einfaches Wenden des
Wendekissens mindestens zwei Funktionen, beispielsweise schon durch
Ausbildung von verschiedenen Oberflächenmaterialien, aufweisen.
Innerhalb dieser verschieden ausbildbaren Oberflächen sind ferner in vorteilhafter
Weise weitere Funktionen, wie Trinkgefäßhalter, Ablagen, Vertiefungen
einseitig oder beidseitig integrierbar.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Wendekissen in der
Vertiefung der Armlehne mindestens einseitig verrastbar.
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Ferner
sind die Oberflächen
des Wendekissens in den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten
unterschiedlich gestaltbar. Zum Beispiel ist das Wendekissen für eine Armlehne
im Bereich der Rücksitzbank,
insbesondere für
eine Durchladeöffnung
einerseits als Polsteroberfläche
andererseits als rutschfeste Oberfläche ausbildbar, wodurch beim Durchladen
von langen Transportgütern
vorzugsweise die rutschfeste Oberfläche zum Einsatz kommt. Dadurch
ist vorzugsweise eine Sicherung der Transportgüter gegen Verrutschen möglich.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist das Wendekissen in einer
Art Sandwichbauweise ausbildbar. Das Wendekissen weist einen als
erste Schicht ausgebildeten Grundkörper auf, der vorzugsweise
die Elemente, die zur Verrastung des Wendekissens in die Armlehne
benötigt
werden, aufnimmt. Auf den gegenüberliegenden
Seiten des flächigen Grundkörpers ist
eine erste und zweite Schicht aufbringbar, die mit der gewünschten
Oberflächengestaltung
beziehungsweise der gewünschten
Oberflächenstruktur
und/oder anderen Gestaltungselementen versehen werden kann.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugsitzes mit heruntergeklappter
Armlehne;
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2A ein
Wendekissen in einer Ansicht auf eine Polsteroberfläche und
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2B ein
Wendekissen in einer Ansicht auf eine rutschfeste Oberfläche.
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1 zeigt
einen Kraftfahrzeugsitz 10, wobei es sich hier um eine
Rücksitzbank
handelt, die eine Rückenlehne 12 und
ein Sitzteil 14 aufweist. In der Rückenlehne 12 ist eine
um eine y-Klappachse y auf das Sitzteil 14 klappbare Armlehne 16 angeordnet. 1 zeigt
die Armlehne 16 in Gebrauchsstellung, wobei eine Rückseite 20 in
Gebrauchsstellung die Oberseite der Armlehne ausbildet. Entsprechend liegt
in der Gebrauchsstellung eine Vorderseite 18 der Armlehne 16 auf
dem Sitzteil 14 auf. In der Rückenlehne 12 bildet
sich durch das Klappen der Armlehne 16 aus der vertikalen
Nichtgebrauchsstellung in die horizontale Gebrauchsstellung eine
Durchladeöffnung 58 aus,
die zuvor in Nichtgebrauchsstellung der Aufnahmeraum der Armlehne 16 war.
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1 zeigt
ferner, dass auf der Rückseite 20 der
Armlehne 16 eine Vertiefung 22 ausgebildet ist.
In dieser Vertiefung 22 ist ein Wendekissen 24 anordbar,
welches in 1 bereits in herausgelöster Position
dargestellt ist.
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Die 1 zeigt
in der Vertiefung 22 auf den kurzen Seiten der rechteckig
ausgebildeten Vertiefung 22 eine erste und zweite Nut 36, 38 und
eine gegenüberliegende
dritte Nut 40. Die dritte Nut 40 ist vorzugsweise über nahezu
die gesamte Länge
der Vertiefung angeordnet. Zwischen der ersten und zweiten Nut 36, 38 ist
eine Ausnehmung 42 ausgebildet. Die angeordneten Nuten 36, 38, 40 dienen
der Aufnahme von Raststegen 46, 48, 50.
Der dritten Nut 40 ist stets der starr im Wendekissen 24 angeordnete dritte
Raststeg 50 zugeordnet. Der ersten Nut 36 ist gemäß 1 der
erste Raststeg 46 zugeordnet und der zweiten Nut 38 ist
gemäß 1 der
zweite Raststeg 48 zugeordnet. Die Raststege 46, 48 sind
dabei beweglich im Wendekissen 24 angeordnet und werden
vorzugsweise jeweils gegen ein Federelement, welches sich im Wendekissen 24 befindet,
beweglich ausgeführt.
Selbstverständlich
kann auch nur ein Federelement für
beide Raststege 46, 49 angeordnet sein. Die Raststege 46, 48 sind
durch einen Taster 52, der zwischen den Raststegen 46, 48 ausgebildet ist,
aus den Nuten 36, 38, 40 auslösbar. Der
Taster 52 ist somit gegebenenfalls auch gegen ein Federelement
wirkend angeordnet und mit den Raststegen 46, 48 im
Wendekissen 24 seitlich verbunden. Um das Wendekissen 24 aus
der Vertiefung 22 zu lösen, muss
somit der Taster 52 betätigt
werden, wodurch die Rastverbindungen 36, 46 und 38, 48 gelöst werden
und das Wendekissen aus der Rastverbindung 40, 50 in
Richtung einer x-Wendeachse x entnehmbar ist. Das Wendekissen 24 ist
anschließend
um die x-Wendeachse
x um etwa 180° wendbar,
so dass die Rastverbindungen 40, 50 und 36, 48 beziehungsweise 38, 46 eingenommen
werden und das Wendekissen 24 wieder in der Vertiefung 22 verrastbar
ist.
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1 zeigt
das Wendekissen mit einer Polsteroberfläche 56 in einem herausgelösten Zustand vor
einer Wendung um die x-Wendeachse auf die vorher in der Vertiefung 22 liegende,
nicht sichtbare Seite.
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Die 2A und 2B zeigen
weitere Details zu dem Wendekissen 24, wobei die 2B beispielhaft
eine mögliche
Oberfläche,
nämlich
eine rutschfeste Oberfläche 54 mit
angeordneten Noppen oder dergleichen, und die 2A eine
Polsteroberfläche 56 darstellt.
Die 2A und 2B zeigen zudem den dritten,
starr im Wendekissen 24 angeordneten Raststeg 50 (2B)
und die dreiteilig ausgeführten
Raststege 46, 48 und den Taster 52 (2A).
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Aus
den 2A und 2B wird ferner deutlich, dass
das Wendekissen 24 in einer Art Sandwichbauweise ausführbar ist.
Das Wendekissen 24 weist einen Grundkörper 26 auf, in dem
die Raststege 46, 48, 50 beziehungsweise
der Taster 52 anordbar sind. Auf den Grundkörper 26 werden
nach Wunsch die erste beziehungsweise die zweite Schicht 28, 30,
die jeweils die Oberfläche 54, 56 des Wendekissens 24 ausbildet,
ausgeführt.
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Für verschiedene
angeordnete Armlehnen 16 sind somit auch verschiedene Oberflächen 54, 56 am
Wendekissen anwendbar oder ausbildbar. Für Armlehnen im Bereich von
Durchladeöffnungen
sind gemäß der 1 und 2A, 2B die
rutschfeste Oberfläche 54 und
bei Nichtdurchladung von Gütern
Polsterflächen 56 am
Wendekissen ausbildbar. Für
Armlehnen 16 im Bereich von Vordersitzen sind beispielsweise
auch nur unterschiedlich gepolsterte oder strukturierte Oberflächen denkbar.
Ferner können
bei herunter klappbaren Armlehnen beispielsweise einerseits reine
verschiedene Oberflächen
angeordnet sein und auf der gegenüber liegenden Seite beispielsweise
Vertiefungen für
Trinkbecher oder Flaschen oder dergleichen ausgebildet werden. Denkbar
ist auch einseitig oder zweiseitig die Ausbildung von Spieloberflächen für Kinder
auf Kunststoffoberflächen,
die nach etwaiger Verschmutzung leicht zu reinigen sind.
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- 10
- Kraftfahrzeugsitz
- 12
- Rückenlehne
- 14
- Sitzteil
- 16
- Armlehne
- 18
- Vorderseite
- 20
- Rückseite
- 22
- Vertiefung
- 24
- Wendekissen
- 26
- Grundkörper
- 28
- erste
Schicht
- 30
- zweite
Schicht
- 36
- erste
Nut
- 38
- zweite
Nut
- 40
- dritte
Nut
- 42
- Ausnehmung
- 46
- erster
Raststeg
- 48
- zweiter
Raststeg
- 50
- dritter
Raststeg
- 52
- Taster
- 54
- rutschfeste
Oberfläche
- 56
- Polsteroberfläche
- 58
- Durchladeöffnung/Aufnahmeraum
- y
- y-Klappachse
- x
- x-Wendeachse