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Die
Erfindung betrifft ein NMR-Spektrometer mit einem im Heliumtank
eines Kryostaten angeordneten Magnetspulensystem und mit einem in
einer Raumtemperaturbohrung des Kryostaten angeordneten NMR-Probenkopf,
der einen gekühlten
HF-Resonator zum Empfang von NMR-Signalen aus einer zu untersuchenden
Probe enthält,
wobei der Heliumtank und der NMR-Probenkopf durch einen gemeinsamen
mehrstufigen, Kompressor-betriebenen Refrigerator gekühlt werden.
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Eine
derartige Vorrichtung ist aus WO 03/023433 A1 bekannt.
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Der
NMR-Probenkopf eines NMR-Spektrometers befindet sich zusammen mit
einer Messvorrichtung in der Bohrung eines Magnetkryostaten. In diesem
Magnetkryostaten ist eine supraleitende Spule, die zur Erzeugung
des für
NMR-Messungen notwendigen
Magnetfelds dient, untergebracht. Sowohl der NMR-Probenkopf als auch der Magnetkryostat müssen im
Betrieb auf sehr kleinen Temperaturen gehalten werden. Die durch
Wärmeleitung
und Wärmestrahlung
entstehenden Wärmeverluste
stellen daher ein Problem dar.
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Aus
diesem Grund ist es üblich,
einen Refrigerator zum Kühlen
des NMR-Probenkopfs vorzusehen. Eine solche Anordnung wird beispielsweise
in
US 5 889 456 und
JP 2004 219 361 Abschirmanordnung
sowie in
DE 103 40
352 A1 beschrieben. Zur Übertragung der vom Refrigerator
erzeugten Kühlleistung
dienen Wärmetauscher
und eine Transferleitung vom Refrigerator zum NMR-Probenkopf (
US 5 889 456 ). Die Beschickung
des NMR-Probenkopfes mit Kältemittel
erfolgt durch Pumpen oder Kompressoren über die Transferleitungen.
Die gekühlten
Bauteile des Probenkopfs befinden sich üblicherweise auf Temperaturen
von 10–60
Kelvin. Als Refrigerator kommt beispielsweise ein Gifford-MacMahon-Kühler (GM)
oder ein Pulsrohr-Kühler
(PT) zum Einsatz.
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Der
Magnetkryostaten eines NMR-Spektrometers umfasst einen Heliumtank,
der den supraleitenden Magneten sowie flüssiges Helium (4,2K) enthält, ein
oder mehrere den Heliumtank umschließende Strahlungsschilde, ein äußerer, im
folgenden als Außenmantel
bezeichneter, Vakuumbehälter
sowie ein oder mehrere Halsrohre, die den Heliumtank mit dem Außenmantel
verbinden. Die Strahlungsschilde können ebenfalls Behälter sein,
welche mit flüssigem Stickstoff
(77,3K) gefüllt
sind um den Wärmeeintrag auf
den Heliumtank zu verringern. Der Wärmeeintrag in den Heliumtank
und auf das Strahlungsschild, welcher aus Strahlung und Wärmeleitung
durch die Halsrohre und weitere Verspannungen resultiert, führt zum
Verdampfen von Helium und Stickstoff. Um das Abdampfen von teurem
Helium und Stickstoff zu verhindern werden zur Kühlung von Magnetkryostaten
ebenfalls Refrigeratoren (PT oder GM-Kühler) eingesetzt.
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Es
gibt auch hier die Möglichkeit
den Refrigerator mittels Transferleitung mit dem Magnetkryostaten
zu verbinden. Die Transferleitung zwischen Refrigerator und Kryostat
muss jedoch höchst
effizient sein um die Wärmeströme mit geringen
Verlusten zu übertragen.
Diese Ausführung
kommt aufgrund des weniger kompakten Aufbaus bei modernen Magnetkryostaten
jedoch nicht zum Einsatz.
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Es
hat sich dagegen durchgesetzt, den Kaltfinger direkt in den Magnetkryostaten
einzubauen. Hierbei wird der Kaltfinger im Kryostaten mit einem oder
mehreren Schilden verbunden und/oder kondensiert verdampftes Helium
im Heliumtank. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie durch die
direkte Kühlung
effizienter als die externe Anordnung des Refrigerators und den
Transport des Kältemittels über eine
Transferleitung ist. Eine solche Ausführung ist in
US 6 389 821 beschrieben. Bei dieser
Methode wird jedoch mehr Helium kondensiert als verdampft. Es ist
daher nötig
einen Teil der Kälteleistung
durch eine elektrische Heizung auszugleichen. Es wird auch hier
ein Teil der Kälteleistung
ungenutzt „verschwendet".
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In
WO 03/023433 A1 und
EP
1 560 035 A1 wird daher vorgeschlagen, den im Magnetkryostaten eingebauten
Kaltfinger des Refrigerators nicht nur zum Kühlen des Kryostaten, sondern
gleichzeitig auch zum Kühlen
des NMR-Probenkopfes zu verwenden. Durch den Einbau des Refrigerators
in den Magnetkryostaten ergeben sich jedoch erhebliche Nachteile.
So befindet sich das im Allgemeinen magnetische Regeneratormaterial
innerhalb des Streufelds der NMR-Magnetspule und erzeugt dadurch magnetische
Störungen.
Auch die vom Refrigerator direkt verursachten Vibrationen bewirken
eine Verschlechterung der Messbedingungen. Darüber hinaus können durch
das begrenzte Platzangebot innerhalb des Magnetkryostaten die Wärmetauscher
nicht beliebig platziert werden, so dass die Einstellung der Vorkühltemperatur
nur begrenzt möglich
ist und daher das Optimum des Kühlbetriebs
bei derartigen Vorrichtungen oft nicht erreicht werden kann. Bei
den bekannten Vorrichtungen geht daher immer noch ein erheblicher
Teil der Eingangsleistung des Kühlers, die
bei etwa 4–8kW
liegt, verloren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein NMR-Spektrometer vorzuschlagen,
bei dem Probenkopf- und Magnetkryostaten von einem gemeinsamen Refrigerator gekühlt werden,
wobei die Kühlressourcen
des verwendeten Refrigerators optimal ausgenutzt und gleichzeitig
die vom Refrigerator verursachten Störungen im Arbeitsvolumen minimiert
werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der gemeinsame Refrigerator einen Kaltkopf und mehrere Wärmetauscher
auf unterschiedlichen Temperaturniveaus umfasst, wobei der Refrigerator
im räumlichen
Abstand zum Kryostaten in einem separaten, evakuierten und wärmeisolierten Gehäuse angeordnet
ist, und dass mehrere Kühlkreisläufe mit
thermisch isolierten Transferleitungen zwischen dem die Wärmetauscher
enthaltenden Gehäuse
und dem Kryostaten sowie zwischen dem Gehäuse und dem NMR-Probenkopf
vorgesehen sind.
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Die
jeweils benötigten
Kühlleistungen
werden allesamt außerhalb
des Kryostaten durch einen Refrigerator erzeugt und mittels geeigneter
Kältemittel
durch eine isolierte Transferleitung an die zu kühlenden Bauteile übertragen.
Hierdurch werden einerseits mechanische und magnetische Störungen des Magnetfelds
durch den Refrigerator vermieden und andererseits die Überschussenergien,
welche bei den unterschiedlichen Kühlkreisläufen anfallen, zur Kühlung weiterer
Kühlkreisläufe genutzt.
Des Weiteren wird die variablere Anordnung der Wärmetauscher eine effektivere
Einstellung der Vorkühltemperatur
ermöglicht,
was wiederum eine Energieersparnis zu Folge hat.
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Diese
Anordnung ist daher wesentlich effizienter und kostengünstiger
verglichen mit einem in einem Kryostaten integrierten Kaltkopf,
wie beispielsweise in WO 03/023433 A1 beschrieben, als auch verglichen
mit der aus
US 5,889,456 bekannten
Anordnung, bei der für
die Kühlung
des NMR-Probenkopfs und des Kryostaten jeweils separate Refrigeratoren
vorgesehen sind. Einsparungen von bis zu 100% der Eingangsleistung
und der Anschaffungskosten sind möglich.
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Bei
einer bevorzugte Ausführungsform
des vorliegenden NMR-Spektrometers weisen die thermisch isolierten
Transferleitungen der Kühlkreisläufe einen
gemeinsamen thermisch isolierten Leitungsabschnitt auf, der mindestens
50%, ins besondere mindestens 70%, vorzugsweise etwa 90%, der Gesamtlänge der
Transferleitungen umfasst. Hierdurch können Temperaturverluste beim
Transfer der Kältemittel zu
den zu kühlenden
Objekten verringert werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass innerhalb des gemeinsamen Leitungsabschnitts
die Transferleitung, die sich auf dem niedrigsten Energieniveau
befindet, von mindestens einem Strahlungsschild, das sich auf einem
höheren
Energieniveau befindet, thermisch abgeschirmt wird. Die Transferleitung
auf dem niedrigsten Energieniveau ist so einer verringerten Temperaturdifferenz
ausgesetzt, was die Energieverluste und die Anforderung an die Isolierung
des Leitungsabschnitts verringert.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Transferleitungen koaxial angeordnet
sind, wobei sich die Transferleitung auf dem niedrigsten Energieniveau im
Zentrum der Anordnung befindet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Transferleitungen schwingungsdämpfende Bauteile zur Entkopplung
von Refrigerator und NMR-Probenkopf beziehungsweise von Refrigerator und
Kryostat auf. Die Güte
der NMR-Messungen
wird hierdurch verbessert.
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Vorteilhafterweise
sind zwischen dem Gehäuse
und dem Kryostaten zwei Kühlkreisläufe vorgesehen,
von denen sich ein Kühlkreislauf
auf einem Temperaturniveau von etwa 77K befindet. Dieser kann zur
Kühlung
eines Strahlungsschildes oder eines Stickstofftankes dienen.
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Darüber hinaus
erweist es sich als vorteilhaft, wenn auch zwischen dem Gehäuse und
dem NMR-Probenkopf zwei Kühlkreisläufe vorgesehen sind,
von denen sich ein Kühlkreislauf
auf einem Temperaturniveau von etwa 77K befindet. Ein Vorverstärkers des
NMR-Probenkopfs kann beispielsweise durch einen derartigen Kühlkreislauf
gekühlt werden.
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Dabei
werden die Kühlkreisläufe, die
sich auf einem Temperaturniveau von etwa 77K befinden, vorzugsweise
mit flüssigem
Stickstoff (=LN2) als Kältemittel
betrie ben. Der Stickstoff wird am Kaltkopf kondensiert und flüssig durch
die Transferleitung geleitet. Hierdurch wird die durchschnittliche Übertagungstemperatur
der Kälteleistung
erhöht
und somit ein besserer Wirkungsgrad erreicht.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn sich einer der Kühlkreisläufe zwischen dem Gehäuse und
dem Kryostaten auf einem Temperaturniveau von etwa 4K befindet und
mit flüssigem
Helium (=LHe) als Kältemittel
betrieben wird. Dieser kann beispielsweise einen im Kryostaten befindlichen
Heliumtank kühlen.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen NMR-Spektrometers sieht
vor, dass der gemeinsame Refrigerator einen Regenerator aufweist,
an dem mindestens ein Kältemittel
entlang geführt
wird, so dass dieses Kältemittel auf
eine definierte Temperatur vorgekühlt wird. Auf diese Weise kann
auf einen der Wärmetauscher
verzichtet werden. Zusätzlich
ergibt sich die Möglichkeit die
Temperatur des Kältemittels
durch Wahl der Länge
der Kontaktfläche
der Transferleitung mit dem Regenerator individuell anzupassen.
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Dies
lässt sich
besonders gut realisieren, wenn der gemeinsame Refrigerator ein
Pulsrohrkühler
ist. Das Anbringen der Transferleitungen an das fest stehende Regeneratorrohr
eines Pulsrohrkühlers und
somit auch der Temperaturaustausch wird hierdurch erheblich vereinfacht,
verglichen mit einem sich bewegenden Regenerator bei einem Gifford-McMahon-Kühlers, bei
dem eine derartige Anordnung nur schwer realisierbar wäre.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen NMR-Spektrometers
enthält
der Kryostat einen Heliumtank und ein im Heliumtank angeordnetes
und in einen der Kühlkreisläufe integriertes
Joule-Thomson-Ventil. In diesem Joule-Thomson-Ventil kühlt der
Heliumstrom zu Kühlung
des Heliumtanks durch adiabatische Entspannung weiter ab und verflüssigt sich
teilweise. Die Temperatur nach der Entspannung ist niedriger als
die Temperatur der zweiten Stufe des Refrigerators, beispielsweise
6 Kelvin am Refrigerator und 4.2K nach dem Joule-Thomson-Ventil. Die zweite Stufe des
Refrigerators kann durch diese Temperaturerhöhung wesentlich mehr Leistung
aufnehmen als bei einer Abkühlung
des Kühlmittels
auf 4.2K ohne Joule-Thomson-Ventil (100–300%). Der NMR-Probenkopf benötigt im
unteren Temperaturbereich üblicherweise mehr
Leistung als der Heliumtank des Kryostaten. Zudem ist es nicht nötig den
NMR-Probenkopf bis auf 4.2K abzukühlen. Durch das Joule-Thomson-Ventil kann
die Leistung der zweiten Stufe auf zwei Temperaturniveaus aufgespaltet
werden, die Effektivität
des Gesamtsystems verbessert sich hierdurch erheblich. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das den Kaltkopf und die Wärmetauscher
enthaltende Gehäuse
oberhalb des Kryostaten angeordnet ist. Durch die Schwerkraft und
die Eigenkonvektion des Kältemittels
kann mit dieser Anordnung auf eine Pumpe zum Umwälzen des Kältemittels und die zugehörigen Ventile
verzichtet werden. Dadurch wird ein zusätzlicher Wärmeeintrag durch den Betrieb
einer Pumpe vermieden und die Effizienz der Gesamtapparatur erhöht.
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Des
Weiteren kann es vorteilhaft sein, wenn der Kompressor des Refrigerators
zusätzlich
mindestens einen der Kühlkreisläufe antreibt.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den
Zeichnungen. Ebenso können
die vorstehend genannten und die weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder
zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind
nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung;
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2 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung
gemäß 1 mit
einem gemeinsamen Leitungsabschnitt der Transferleitungen;
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3 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung
mit einem mit Stickstoff betrieben Kühlkreislauf, und ei nem in einen
der Kühlkreisläufe integriertem Joule-Thomson-Ventil;
und einer Vorkühlung
des Kühlmittels
entlang des Regenerators der zweiten Stufe des Refrigerators; und
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4 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung
mit zwei Kühlkreisläufe zur
Kühlung
des NMR-Probenkopfs.
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In
den nachfolgend erläuterten
Figuren sind verschiedene Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen NMR-Spektrometers
mit den zugehörigen Kühlkreisläufen 1a, 1b, 1c, 1d, 2a, 2b, 3a, 3b gezeigt.
Das NMR-Spektrometer umfasst des Weitern einen Kryostaten, einen
NMR-Probenkopf 4 und ein separates, evakuiertes und wärmeisolierten
Gehäuse 5,
in dem sich ein Kaltkopf 6 eines Refrigerators, der vorzugsweise
als Pulsrohrkühler
ausgebildet ist, befindet, um einen Wärmeintrag durch Konvektion und
Gaswärmeleitung
zu verhindern. Die Isolation gegen Wärmestrahlung ist in den Zeichnungen
nicht dargestellt.
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Die
wesentlichen Bestandeile des Kryostaten sind ein Außenmantel 7 und
ein Heliumtank 8, der einen supraleitenden Magneten sowie
flüssiges
Helium (4,2K) enthält,
ein Stickstofftank 9, in dem sich flüssiger Stickstoff befindet,
sowie ein oder mehrere Halsrohre 10, die den Heliumtank 8 mit
dem Außenmantel 7 verbinden.
Auch der Stickstofftank 9 weist ein oder mehrere solcher
Halsrohre 11 auf.
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Im
NMR-Probenkopf
4 befinden sich der Resonator
12 und
der Vorverstärker
13.
Der Transport der Kältemittel
erfolgt jeweils durch vakuumisolierte Transferleitungen
14,
15.
Diese Leitungen
14,
15 können mehrere Meter lang sein
und sind hier stark verkürzt
dargestellt. Es gibt sehr viele verschiedene Beschaltungen des NMR-Probenkopfs
4.
Diese sind in
US 5 889 456 dargestellt.
In den hier dargestellten Varianten wird immer die einfachste Beschaltung
verwendet.
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Um
den NMR-Probenkopf 4 zu kühlen beziehungsweise um im
Stickstofftank 9 beziehungsweise Heliumtank 8 verdampfende
Gase zu rekondensieren, sind bei der in 1 dargestellten
Ausführungsform
des erfindungsgemäß NMR-Spektrometers
drei Kühlkreisläufe 1a, 2a, 3a dargestellt.
Kühlkreislauf 1a versorgt
den NMR-Probenkopf 4, Kühlkreislauf 2a, den
Stickstofftank 9 und Kühlkreislauf 3a den
Heliumtank 8 des Kryostaten mit Kältemittel. Ein Kompressor 16 verdichtet
das als Kühlmittel
verwendete Helium für
den Kaltkopf 6 und die Kühlkreisläufe 1a, 2a des
NMR-Probenkopfs 4 und des Stickstofftanks 9 des
Magnetkryostaten. Ein zweiter Kompressor beziehungsweise eine Pumpe 17 treibt
den Kühlkreislauf 3a für den Heliumtank 8 des
Magnetkryostaten an. Dies ist notwendig, da der Druck auf der Niederdruckseite
des ersten Kompressors 16 (üblicherweise ca. 5 bar) über dem
kritischen Druck von Helium liegt und somit die Aufrechterhaltung
eines Vorrats mit flüssigem
Helium im Heliumtank 8 nicht möglich wäre. Die Durchflussrate der
Kühlkreisläufe 1a, 2a, 3a wird
durch Ventile 18, 19, 20 reguliert.
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Kühlkreislauf 1a des
NMR-Probenkopfs 4:
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Zur
Kühlung
des NMR-Probenkopfs 4 tritt ein Kältemittel (hier He-Gasstrom)
nach dem Kompressor 16 mit Raumtemperatur in das Gehäuse 5 ein
und wird in einem Wärmetauscher 21 im
Gegenstrom mit den abströmenden
Gasen aus dem NMR-Probenkopf 4 und
der Stickstoffkühlung
vorgekühlt.
In den an die erste Stufe 22 und die zweite Stufe 23 des Kaltkopfs 6 angeschlossenen
Wärmetauschern 24, 25 wird
das Kältemittel
weiter abgekühlt
und verflüssigt.
Das als Kältemittel
verwendete Helium hat dann eine Temperatur von etwa 4,2K. Nach Durchströmen der
Transferleitung 14a wird das Helium im Resonator 12 und
anschließend
im Vorverstärker 13 auf
ca. 70–90K
erwärmt
und kühlt
den NMR-Resonator 12 auf ca. 6–20K, sowie den Vorverstärker 13 auf
ca. 70K ab. Durch die Transferleitung 14b wird das Kältemittel
zurück
in das Gehäuse 5 geleitet.
Dort vereint es sich mit dem Kühlgas
der Stickstoffkühlung
aus dem Kühlkreislauf 2a und
wird anschließend
im Wärmetauscher 21 auf
knapp unter Umgebungstemperatur (ca. 290K) erwärmt und in den Kompressor 16 zurückgeleitet.
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Kühlkreislauf 2a des
Stickstofftanks 9:
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Im
Kühlkreislauf 2a tritt
ein Kühlmittelstrom (hier:
He-Gasstrom) nach dem Kompressor 16 mit Raumtemperatur
(ca. 300K) in das Gehäuse 5 ein und
wird im Wärmetauscher 21 im
Gegenstrom mit den abströmenden
Gasen aus NMR-Proben kopf 4 und Stickstoffkühlung vorgekühlt und
in den an die erste Stufe 22 des Kaltkopfs 6 angeschlossenen Wärmetauscher 24 weiter
abgekühlt
auf eine Temperatur unterhalb von 77K (vorzugsweise ca. 55K). Nach
Durchströmen
der Transferleitung 15 durchläuft das Helium einen Wärmetauscher 26.
Der Wärmetauscher 26 befindet
sich im Stickstoffgas und soll gasförmigen Stickstoff wieder verflüssigen.
Das Kältemittel
des Kühlkreislaufs 2a nimmt
Wärme vom Stickstofftank 9 auf
und strömt
wieder durch die Transferleitung 15 zurück in den Gehäuse 5.
Dort vereint es sich mit dem Kühlgas
der NMR-Probenkopf-Kühlung
aus dem Kühlkreislauf 1a und
wird anschließend
im Wärmetauscher 21 auf
knapp unter Umgebungstemperatur erwärmt und in den Kompressor 16 zurückgeleitet.
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Kühlkreislauf 3a des
Heliumtanks 8:
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Für den Kühlkreislauf 3a wird
abdampfendes Helium aus dem Heliumtank 8 umgepumpt. Der He-Gasstrom
tritt nach der Pumpe 17 mit Raumtemperatur in das Gehäuse 5 ein,
wird im Wärmetauscher 24 vorgekühlt und
im Wärmetauscher 25 weiter abgekühlt und
verflüssigt
(ca. 4,2K). Nach Durchströmen
der Transferleitung 15 strömt das Helium flüssig in
den Heliumtank 8. Das aus dem Heliumtank verdampfend Heliumgas
entweicht durch das Halsrohr 10, erwärmt sich auf Raumtemperatur
und wird zur Pumpe 17 zurückgeleitet. Das aus dem Heliumtank 8 abdampfende
Helium kann zusätzlich
auch zur Kühlung
eines Strahlungsschildes oder der Halsrohre 10 dienen.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen NMR-Spektrometers,
bei der die in 1 getrennten Transferleitungen 14a, 14b, 15 einen
gemeinsamen Leitungsabschnitt 27 aufweisen. Hierdurch wird
es ermöglicht,
die Transferleitungen derart anzuordnen, dass auf einem Großteil der
Gesamtlänge
der Transferleitungen 14a, 14b, 15 die wärmeren Abschnitt
der Kühlkreisläufe die
kälteren gegenüber der
Raumtemperatur abschirmen können.
Dies kann beispielsweise durch eine koaxiale Anordnung der Transferleitungen 14a, 14b, 15 erfolgen,
oder durch eine geeignet Anordnung von Strahlungsschilden, welche
die Transferleitung auf dem niedrigsten Energieniveau umschließt. Auf
diese Weise kann der Transfer der Kältemittel über die Strecke zwischen dem
Gehäuse 5 und
dem Kry ostaten beziehungsweise zwischen dem Gehäuse 5 und dem NMR-Probenkopf 4 mit
minimalen Temperaturverlusten realisiert werden.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäß NMR-Spektrometers
mit gegenüber
in 1 modifizierten Kühlkreisläufen 1b, 2b, 3b
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Kühlkreislauf 1b des
NMR-Probenkopfs 2:
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Wie
bereits bei der in 1 gezeigten Ausführungsform
tritt hier der He-Gasstrom nach dem Kompressor 16 mit Raumtemperatur
in das Gehäuse 5 ein
und wird im Wärmetauscher 21 im
Gegenstrom mit den abströmenden
Gasen aus der NMR-Probenkopf 4 vorgekühlt und
anschließend
in dem, an der ersten Stufe 22 des Kaltkopfs 6 angeschlossenen Wärmetauscher 24 abgekühlt. Das
Kältemittel
wird dann durch einen an der zweiten Stufe 23 des Kaltkopfs 6 angeschlossenen
Wärmetauscher 28 weiter abgekühlt. Der
Wärmetauscher 28 ist
dabei mit dem Regeneratorrohr der zweiten Stufe 23 des
Kaltkopfs 6 verbunden und führt das Helium nicht bis zum
kalten Ende der zweiten Stufe 23 des Kaltkopfs 6 sondern
lediglich bis zu einer Stelle, an der das Kältemittel die Temperatur aufweist,
welche für
die Kühlung des
NMR-Probenkopfs 4 geeignet ist. Nach Durchströmen der
Transferleitung 14a wird das Helium im Resonator 12 und
anschließend
im Vorverstärker 13 auf
ca. 70–100K
erwärmt
und wieder durch die Transferleitung 14b zurück in das
Gehäuse 5 geleitet.
Dort wird es im Wärmetauscher 21 auf
knapp unter Umgebungstemperatur erwärmt und in den Kompressor 16 zurückgeleitet.
Durch die frei wählbare
Länge der Kontaktfläche des
Kältemittels
mit dem Regeneratorrohr ist es möglich
die Vorkühltemperatur
des Kältemittels
auf die gewünschte
Anwendung zu optimieren. Eine derartige Temperatureinstellung ist
jedoch nur bei einer externen Anordnung des Refrigerators möglich, wie
in der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen. Mit einem im Kryostaten
integrierten Refrigerator wäre
dies wegen des begrenzten Platzangebots nicht realisierbar.
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Kühlkreislauf 2b des
Stickstofftanks 9:
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Bei
dem in 2 gezeigten Kühlkreislauf 2b wird
zur Kühlung
des Stickstofftanks 9 ein Stickstoff-Gasstrom verwendet.
Der Stickstoff-Gasstrom tritt nach einer Pumpe 29 auf Raumtemperatur
in das Gehäuse 5 ein
und wird im Wärmetauscher 24 abgekühlt und
verflüssigt.
Nach Durchströmen
der Transferleitung 15 strömt der flüssige Stickstoff in den Stickstofftank 9 und
verdampft dort durch die in den Stickstofftank eingebrachte Wärmeenergie,
verlässt den
Magnetkryostaten durch das Halsrohr 11 und strömt zur Pumpe 29 zurück. Der
Massenstrom wir durch Ventil 30 eingestellt. Durch die
Verwendung von Stickstoff als Kältemittel
erfolgt der Transfer des Kältemittels
durch die Transferleitung 15 im flüssigen Zustand. Hierdurch wird
die durchschnittliche Übertagungstemperatur
der Kälteleistung
erhöht
und somit ein besserer Wirkungsgrad erreicht. kann der Verbrauch
von teurem Helium reduziert werden. Allerdings wird zum Umpumpe
des Stickstoff eine zusätzliche
Pumpe 29 und ein Ventil 30 benötigt.
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Kühlkreislauf 3b des
Heliumtanks 8:
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Wie
bereits mit dem Kühlkreislauf 1b beschrieben,
kann auch das für
den Kühlkreislauf 3b benötigte Helium-Gas
nach einer Vorkühlung
durch den Wärmetauscher 24 durch
einen mit der zweiten Stufe 23 des Kaltkopfs 6 verbundenen
Wärmtauscher 31 auf
eine definierte Temperatur abgekühlt und
verflüssigt
werden. Nach Durchströmen
der Transferleitung 15 wird das flüssige Helium durch ein Joule-Thomson-Ventil 32 in
den Heliumtank 8 expandiert und verdampft dort. Anschließend strömt das Heliumgas
durch das Halsrohr 10, erwärmt sich auf Raumtemperatur
und wird in zur Pumpe 17 zurückgeleitet. Die Expansion des
Helium-Gases durch das Joule-Thomson-Ventil 32 bewirkt,
dass dem im Heliumtank befindlichem Helium zusätzlich Wärme entzogen wird und somit
die Kühlleistung
des Kühlkreislaufs 3b erhöht wird.
Für den
Kühlkreislauf 3b könnte somit
theoretisch ein leistungsschwächerer
Refrigerator verwendet werden. In der Praxis nutzt man die derart
gewonnene Kühlleistung
dazu, dem Kühlkreislauf 1b des
NMR-Probenkopfs
mehr Leistung zuzuführen.
Darüber
hinaus nimmt auch der Kom pressor für das Joule-Thomson-Ventil 32 wesentlich
weniger Leistung (kleiner 10%) als der Kompressor des Refrigerators
auf.
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4 zeigt
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen NMR-Spektrometers,
bei welcher der Resonator 12 und der Vorverstärker 13 des NMR-Probenkopfs 4 mittels
zweier separater Kühlkreisläufe 1c, 1d gekühlt werden.
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Kühlkreislauf 1c des
Vorverstärkers 13:
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Analog
zum Kühlkreislauf 2a des
Stickstofftanks 9 tritt das Kühlmittel nach dem Kompressor 16 mit
Raumtemperatur in das Gehäuse 5 ein
und wird im Wärmetauscher 21 im
Gegenstrom mit den abströmenden
Gasen aus NMR-Probenkopf 4 und Stickstoffkühlung vorgekühlt und
in den an die erste Stufe 22 des Kaltkopfs 6 angeschlossenen
Wärmetauscher 24 auf
eine Temperatur unterhalb von 77K (vorzugsweise ca. 55K) abgekühlt. Eine
weitere Abkühlung
des Kältemittels
findet innerhalb des Kühlkreislaufs 1c jedoch
nicht statt. Für
diesen Kühlkreislauf 1c würde sich
daher Stickstoff als Kältemittel
eignen, das sich Stickstoff bei dieser Temperatur bereits im flüssigen Zustand
befindet. Nach Durchströmen der
Transferleitung 4b wird das Kältemittel im Vorverstärker 13 auf
ca. 70–100K
erwärmt
und wieder durch die Transferleitung 14b zurück in das
Gehäuse 5 geleitet.
Dort wird es im Wärmetauscher 21 auf
knapp unter Umbebungstemperatur erwärmt und in den Kompressor 16 zurückgeleitet.
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Kühlkreislauf 1d des
Resonators 12:
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Da
für die
Kühlung
des Resonators 12 tiefere Temperaturen benötigt werden
als für
die Kühlung des
Vorverstärkers 13,
wird das Kältemittel
nach Durchlaufen des mit der ersten Stufe 22 des Kaltkopfs 6 verbundenen
Wärmetauschers 24 in
einem weiteren Wärmetauscher 33 durch
den Rückstrom des
Kältemittels
auf ca. 18K, und in einem mit dem Regeneratorrohr verbundene Wärmetauscher 34 auf die
gewünschte
Temperatur von ca. 6K abgekühlt, bevor
es durch die Transferleitung 14a zum Resonator 12 gelangt.
Der Rückstrom
des Kältemittels
erfolgt durch die Transferleitung 14a und die auf höheren Temperaturniveaus
befindlichen Wär metauscher 24, 21,
so dass das Kältemittel
beim Rückfluss
zum Kompressor 16 Wärme
von den zufließenden
Kältemitteln
aufnehmen kann.
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Die
Kühlung
des Stickstofftanks erfolgt in dem in 4 dargestellten
NMR-Spektrometer analog zum Kühlkreislauf 2a aus 2,
der Kühlkreislauf 3b des
Heliumtanks dagegen entspricht dem aus 3.
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Die
Merkmale der einzelnen Kühlkreisläufe 1a, 1b, 1c, 1d, 2a, 2b, 3a, 3b können selbstverständlich auf
verschiedene Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere kommen
die Vorteile aller Ausführungsformen
der Erfindung besonders gut zur Geltung, wenn die Transferleitungen 14a, 14b, 15 einen
gemeinsamen Leitungsabschnitt 27 aufweisen, wie in 2 beispielhaft
dargestellt, da auf diese Weise eine besonders effektive Kühlmittelübertragung
realisiert wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
stellt aufgrund der externen Unterbringung des Refrigerators ein äußerst störungsfreies
System dar. Da sich der Refrigerator in relativ großer Entfernung
vom Arbeitsvolumen des NMR-Spektrometers befindet, werden sowohl
mechanische als auch magnetische Störungen, die beispielsweise
vom Regeneratormaterial ausgehen können, nicht auf das Magnetspulensystem übertragen.
Die Wahl des Regeneratormaterials ist dadurch erheblich weniger
eingeschränkt
und kann nach Gesichtspunkten der Kühleroptimierung gewählt werden.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann daher neben einer effektiven Kühlung eine gute Homogenität des Magnetfelds
innerhalb des Arbeitsvolumens des NMR-Spektrometers erreicht werden.
Ebenso ist es bei der erfindungsgemäßen externen Anordnung aufgrund
der entspannten geometrischen Randbedingungen möglich, die Form und das Ausmaß des Regeneratorrohrs
im Prinzip frei zu wählen,
wohingegen bei einem in einem Kryostaten integrierten Refrigerator
immer ein Kompromiss zwischen Kühlleistung
und räumlicher
Ausdehnung des Refrigerators gefunden werden muss. Das erfindungsgemäße NMR-Spektrometer
realisiert die Kühlung
des NMR-Probenkopfs und der Flüssigkeitstanks
im Kryostaten mit einem einzigen vom, Kryostaten entfernt angeordneten
Refrigerator. Die Einsparung von Gerätekomponenten auf der einen Seite
und die Flexibilität
der Anordnung der zur Verfügung
stehenden Wärmetauscher,
deren Temperatur niveaus auf die benötigten Kühltemperaturen optimiert werden
können,
auf der anderen Seite, erlauben eine höchst effektiven Ausnutzung
der Kühlleistung
des Refrigerators.
-
- 1a,
b
- Kühlkreislauf
NMR-Probenkopf
- 1c
- Kühlkreislauf
Vorverstärker
- 1d
- Kühlkreislauf
Resonator
- 2a,
b
- Kühlkreislauf
Stickstofftank
- 3a,
b
- Kühlkreislauf
Heliumtank
- 4
- NMR-Probenkopf
- 5
- Gehäuse
- 6
- Kaltkopf
- 7
- Außenmantel
- 8
- Heliumtank
- 9
- Stickstofftank
- 10
- Halsrohr
im Heliumtank
- 11
- Halsrohr
im Stickstofftank
- 12
- Resonator
- 13
- Vorverstärker
- 14a,
b
- Transferleitungen
NMR-
-
- Probenkopf
- 15
- Transferleitung
Kryostat
- 16
- Kompressor
- 17
- Pumpe
- 18
- Ventil
- 19
- Ventil
- 20
- Ventil
- 21
- Wärmetauscher
- 22
- erste
Stufe vom Kaltkopf
- 23
- zweite
Stufe vom Kaltkopf
- 24
- Wärmetauscher
-
- (erste
Stufe 55K)
- 25
- Wärmetauscher
-
- (zweite
Stufe 4,2K)
- 26
- Wärmetauscher
(Stickstofftank)
- 27
- Leitungsabschnitt
- 28
- Wärmetauscher
(12K)
- 29
- Pumpe
- 30
- Ventil
- 31
- Wärmetauscher
(4,2K)
- 32
- Joule-Thomson-Ventil
- 33
- Wärmetauscher
(18K)
- 34
- Wärmetauscher
(6K)