-
Die
Erfindung betrifft eine Verlagerungseinrichtung eines Personensitzes,
insbesondere eines Beifahrersitzes in einem Fahrerhaus eines Nutzfahrzeuges.
-
Bei
einer solchen Verlagerungseinrichtung beschäftigt sich die Erfindung mit
dem Problem, einen Sitz zwischen einer vorderen und einer hinteren Position
zu verlagern, wobei die beiden Positionen möglichst exakt hintereinander
liegen sollen. Weiterhin beschäftigt
sich die Erfindung mit dem Problem, eine solche Verlagerung mit
einer notwendigen Höhenänderung
des Sitzes zu verbinden. Darüber
hinaus soll die Verlagerungseinrichtung in der Hochposition unterhalb
des Sitzes einen von der Verlagerungseinrichtung möglichst
freien Raum belassen, damit dieser Freiraum als gut zugänglicher
Ablageraum genutzt werden kann.
-
Ein
typischer Anwendungsfall für
eine Verlagerungseinrichtung, mit deren Ausgestaltung sich die Erfindung
beschäftigt,
besteht bei einem Beifahrersitz in einem Fahrerhaus eines Nutzfahrzeuges.
In einem solchen Fall kann sich der Beifahrersitz in Fahrtrichtung
gesehen vor einem hinter ihm liegenden Staufach befinden, das eine
gewisse Höhe über den Boden
des Fahrerhauses hinausragt. In der Praxis handelt es sich dabei
um Staufächer,
die von außerhalb
und innerhalb des Fahrerhauses bedient werden können. Soll beispielsweise zur
Ausbildung einer Wohnlandschaft innerhalb des Fahrerhauses bei insbesondere
stehendem Fahrzeug der vordere Beifahrersitz nach hinten in den
Bereich der Fahrerhaus-Rückwand
verlagert werden, so soll der Beifahrersitz einerseits eine Position
oberhalb des Staufaches einnehmen und andererseits den Freiraum
innerhalb des Stauraumes nicht oder zumindest nur äußerst gering
beschränken.
Außerdem
soll bei einer Verlagerung des Beifahrersitzes aus einer Frontposition
in die hintere Position im Bereich der Fahrerhaus-Rückwand die
Verlagerungseinrichtung möglichst
vollständig
aus demjenigen Bereich verschwinden, in dem sich der Beifahrersitz
in dessen Frontposition auf dem Fahrzeugboden befindet. Verschwinden
soll die Verlagerungseinrichtung aus diesem Bereich deshalb, weil
der dortige Bereich einem Benutzer des Fahrerhauses zum freien Begehen
zur Verfügung
stehen soll. Umgekehrt soll die Verlagerungseinrichtung auch aus
dem Bereich, in dem sich der Beifahrersitz in dessen hinteren Position
befindet, verschwinden, wenn sich der Beifahrersitz in dessen Frontposition
befindet. Der Grund hierfür
besteht darin, dass bei Einnahme der Frontposition durch den Beifahrersitz
der hinter diesem Sitz liegende Bereich ungestört nutzbar sein soll. So soll
beispielsweise der obere Deckbereich des hinteren, seitlichen Staufaches
hinter dem Beifahrersitz bei einem sich in Frontposition befindlichen
Beifahrersitz als Auflagebereich für eine Bettmatratze dienen
können.
-
Eine
bereits grundsätzliche
Lösung
dieses vorstehend beschriebenen Problemkomplexes zeigt eine gattungsgemäße Verlagerungseinrichtung
nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 auf.
-
Jeweils
zweckmäßige und
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Verlagerungseinrichtung
in der Form eines Mehrfach-Gelenkes auszubilden und zwar derart,
dass der gesamte Gelenkmechanismus einerseits von einer Tief- in
eine Hochposition beim Verlagern des Sitzes verlegt wird und dass
andererseits der gesamte Gelenkmechanismus jeweils ausschließlich auf
den Bereich unterhalb des Sitzes beschränkt ist, in dem der Sitz sich
gerade in dessen Hoch- oder Tiefposition befindet.
-
Vorteilhafterweise
sind über
die Breite eines Sitzes zwei Viergelenke vorgesehen, die in Querrichtung
versteifend miteinander verbunden sein können. Bei Vorhandensein zweier
parallel zueinander liegender Viergelenke kann jeweils von einem
der beiden Gelenkmechanismen ein hinterer Gelenkstab entfallen.
Bei einem Beifahrersitz, der in seiner hinteren Position oberhalb
eines seitlichen Staufaches in dem Fahrerhaus eines Nutzfahrzeuges
liegt, fehlt der Gelenkstab, der auch als Gelenkstrebe bezeichnet
werden kann, in dem außenliegenden
Seitenbereich. Hierdurch wird in dem Bereich, der für eine Beladung von
außerhalb
des Fahrerhauses besonders wichtig ist, nicht bzw. lediglich nur äußerst gering
störend
beeinflusst.
-
Auch
eine bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehene
Abwinkelung der sich jeweils zwischen Sitz und Boden befindlichen, frei
beweglichen Gelenkstäbe
dient dem gleichen Zweck, nämlich
einen störenden
Eingriff in den Freiraum des Stauraumes ganz oder zumindest weitgehend
zu verhindern.
-
Auf
der erfindungsgemäßen Verlagerungseinrichtung
kann der Sitz in üblicher
Weise drehbar gelagert sein. Auch eine Federung und/oder Dämpfung zwischen
Verlagerungseinrichtung und Sitz bzw. in die Verlagerungseinrichtung
integriert kann vorgesehen sein.
-
Innerhalb
eines Viergelenkes kann eine Federung vorgesehen sein, die lediglich
in der Frontposition des Sitzes wirksam ist. Eine Federung lässt sich
realisieren durch das Vorsehen einer Federeinrichtung zwischen sich
in einer gemeinsamen Ebene diagonal gegenüberliegenden Gelenkachsen.
Dabei kann die Feder eine teleskopartige Gasfeder sein. Da bei einem
Schwenken eines erfindungsgemäßen Sitzes
zwischen seinen beiden Sitzpositionen von einer eingespannten Feder,
insbesondere einer Gasfeder, eine erhebliche Längenveränderung durch den Gelenkmechanismus
gefordert wird, kann die Federeinrichtung mit einer von der Feder
unabhängig
arbeitenden, teleskopierbaren Längenausgleichsseinrichtung
kombiniert sein. Die sich beim Verschwenken des Sitzes zwischen
den beiden Sitzpositionen ergebenden Längenveränderungen an der Federeinrichtung
können
durch eine solche Längenausgleichseinrichtung
ausgeglichen werden. Die Funktionen der Längenausgleichseinrichtung besteht
dabei darin, dass diese bei einem Verschwenken des Sitzes zwischen
dessen Sitzpositionen einen Längenausgleich
ermöglicht,
während
sie bei dem Sitz in dessen Frontposition, in dem die Federeinrichtung
ausschließlich
wirken soll, arretiert ist. Arretiert bedeutet, dass die Längenausgleichseinrichtung
die Funktion eines starren Teiles innerhalb der Federeinrichtung und
dessen Anbindung an die Gelenkachsen einnimmt, so dass in diesem
Zustand der Längenausgleichsseinrichtung
ausschließlich
die Federeinrichtung ihre Federfunktion ausüben kann.
-
Vorteilhafte,
nachstehend näher
erläuterte Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
-
In
dieser zeigen:
-
1a,
b eine Seitenansicht eines Beifahrersitzes in einem Fahrerhaus mit
einer eine Federung für
den Beifahrersitz enthaltenden Sitz-Verlagerungseinrichtung bei einer Front-Tiefposition in Teil
b und einer hinteren Hochposition in Teil a,
-
2a,
b eine perspektivische Darstellung ausschließlich der Verlagerungseinrichtung
bei der 1 entsprechenden Positionen
des Sitzes,
-
3a,
b eine Seitenansicht eines Beifahrersitzes eines Fahrerhauses mit
einer keine Federung für
den Beifahrersitz enthaltenden Verlagerungseinrichtung in einer
alternativen Ausführung
bei einer Front-Tiefposition in Teil b und einer hinteren Hochposition
bei Teil a,
-
4a,
b perspektivische Ansichten ausschließlich der Verlagerungseinrichtung
nach der Ausführung
in 3 bei entsprechenden Sitzpositionen
gemäß Teil a
und b der 3.
-
Zwei
alternative Ausführungsformen
der Verlagerungseinrichtung einmal in der Form eines Viergelenkes
mit geraden Gelenkstäben
und zum anderen mit teilweise abgewinkelten Gelenkstäben sind jeweils
in den 1, 2 bzw. 3, 4 dargestellt.
Die einzelnen Figuren sind jeweils in einen Teil a und einen Teil
b aufgeteilt. In Teil b ist jeweils die Front-Tiefposition des Sitzes 5 und
in Teil a jeweils die hintere Hochposition des Sitzes 5 dargestellt.
Zwischen diesen beiden Positionen kann der Sitz verlagert werden.
-
Die
gezeichneten Ausführungsbeispiele
beziehen sich jeweils auf einen Beifahrer-Sitz in einem Fahrerhaus
eines Nutzfahrzeuges.
-
In
allen Fällen
befindet sich der Sitz 5 in der Front-Tiefposition direkt über dem Boden 1 des
Fahrerhauses, während
er sich in der hinteren Position oberhalb eines seitlich in dem
Fahrerhaus angeordneten, von innen und außen zugänglichen Staufaches 2 befindet.
In der hinteren Position des Sitzes 5 grenzt an diesen
die Rückwand 3 des
Fahrerhauses an. Die Verlagerungseinrichtung als solche ist jeweils als
Einheit mit 4 bei der Ausführung mit insgesamt geraden
Gelenkstäben
und mit 4' bei
der Version mit teilweise abgewinkelten Gelenkstäben bezeichnet. Die Einzelteile
der Verlagerungseinrichtung 4, 4' sind bei beiden Ausführungsformen
jeweils mit zahlenmäßig gleichen
Bezugszeichen versehen und unterscheiden sich lediglich durch das
Vorhandensein beziehungsweise Nichtvorhandensein eines Strichindex
an der Bezugszahl. Die Schwenkrichtung für ein Verlagern des Sitzes 5 ist
in der Zeichnung mit einem gebogenen Doppelpfeil in den 1 und 3 angegeben.
-
Verlagerungseinrichtung
mit ausschließlich geraden
Gelenkstäben
nach 1 und 2.
-
Bei
einer Verlagerungseinrichtung 4 mit zwei parallel zueinander
verlaufenden Viergelenken setzt sich jedes dieser Viergelenke aus
folgenden Einzelelementen zusammen. Jeweils ein vorderer und hinterer,
frei schwenkbarer Gelenkstab 8; 9 ist zwischen den
Endbereichen eines unteren und oberen Gelenkstabes 6; 7 angelenkt.
Dabei ist der untere Gelenkstab 6 mit dem Boden des Fahrerhauses
und der obere Gelenkstab 7 mit dem Sitz 5 jeweils
fest verbunden. Die Gelenkstäbe 7, 8, 9 schwenken
jeweils in einer Ebene, die sich senkrecht zum Boden 1 und in
Längsrichtung
des Fahrzeug-Fahrerhauses erstreckt. Durch ein Verschwenken des
Sitzes 5 über den
Viergelenk-Mechanismus kann der Sitz 5 aus einer Front-Tiefposition
gemäß 1b, 2b in
eine hintere Hochposition gemäß den 1a, 2a geschwenkt
werden. Soweit vorstehend die Verlagerungseinrichtung 4 aus
zwei parallel zueinander liegenden Viergelenken bestehend beschrieben
ist, trifft dies bezüglich
eines der beiden Viergelenke lediglich bezüglich dessen Funktion zu, nicht
jedoch bezüglich dessen
konkreter Ausführung.
Denn bei einem der beiden Viergelenke fehlt der hintere Gelenkstab 9. Der
Grund hierfür
besteht darin, dass in der hinteren Hochposition des Sitzes 5 möglichst
viel Freiraum unterhalb des Sitzes 5 gegeben sein soll.
Dieser Freiraum soll innerhalb des Staufaches 2 gegeben
sein, in das zumindest in dem an der Seitenwand des Fahrerhauses
liegenden Bereich kein Gelenkstab eingreifen soll. Die Viergelenke
können
insbesondere im Bereich ihrer vorderen Gelenkstäbe 8 gegeneinander quer
verstrebt sein.
-
Zwischen
dem Sitz 5 und dem Viergelenk-Mechanismus als Verlagerungseinrichtung 4 können sich
ein Verschiebe- und Drehmechanismus für den Sitz 5 befinden.
Diese Mechanismen sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Bei Vorhandensein ermöglichen
sie eine Längsverschiebbarkeit
des Sitzes 5 gegenüber
der Verlagerungseinrichtung 4 einerseits sowie eine Drehbarkeit
des Sitzes 5 um dessen Hochachse.
-
Zwischen
den Gelenken, in denen einerseits die Gelenkstäbe 7 und 9 und
andererseits 6 und 8 eines Viergelenkes miteinander
verbunden sind, ist eine Gasfeder 10 eingespannt. Diese
Gasfeder 10 ist in der Form einer Teleskopfeder ausgebildet.
Die Gasfeder 10 soll lediglich bei der Frontposition des Sitzes 5 wirken.
Bei einem Verschwenken des Sitzes 5 aus dessen Front position
in die hintere Position und zurück
verändert
sich der Abstand der Anlenkenden der Gasfeder 10 erheblich.
Diese Längenveränderung
soll nicht bzw. zumindest nicht ausschließlich von der Gasfeder 10 ausgeglichen
werden. Daher ist die Gasfeder 10 mit einer in der Zeichnung
nicht näher
dargestellten Längenausgleichseinrichtung
kombiniert. In einer einfachsten Form kann die Längenausgleichseinrichtung beispielsweise
eine in den Kolben der Gasfeder 10 integrierte Teleskopeinrichtung sein.
Eine solche Teleskopeinrichtung ist selbstverständlich in der Frontposition
des Sitzes 5, in der die Gasfeder 10 ausschließlich wirksam
sein soll, arretiert, während
sie bei Verschwenken des Sitzes 5 zwischen dessen Hoch-
und Tiefposition aufgehoben ist. Dadurch ist während des Schwenkes ein Längenausgleich
durch die Teleskopeinrichtung möglich.
-
Sowohl
in der Hoch- als auch in der Tiefposition sind Arretiermittel für ein Fixieren
des Sitzes 5 in der jeweils gewollten Sitzposition vorhanden.
Bei der Frontposition des Sitzes 5 muss diese Arretier-
bzw. Fixiereinrichtung selbstverständlich derart ausgebildet sein,
dass ein Federn durch die Gasfeder 10 innerhalb der Verlagerungseinrichtung
funktionsgerecht möglich
ist, d.h. ein solches Federn darf nicht durch direkte Auflage des
vorderen, frei schwenkbaren Gelenkstabes 8 oder beispielsweise
durch die Gasfeder selbst verhindert werden.
-
Verlagerungseinrichtung
mit teilweise abgewinkelten Gelenkstäben nach 3 und 4.
-
Bei
dieser Ausführung
sind zwei parallel nebeneinander liegenden Viergelenke beispielsweise durch
Querverstrebungen 11 gegeneinander versteift. Im Unterschied
zu der Ausführung
nach den 1 und 2 sind
hier der vordere und hintere Ge lenkstab 8'; 9' gewinkelt ausgebildet. Durch eine
solche Form dieser beiden Gelenkstäbe 8', 9' lässt sich der Sitz 5 in
der hinteren Hochposition derart anordnen, dass die Verlagerungseinrichtung 4' praktisch vollständig außerhalb,
das heißt
oberhalb des Staufaches 2 über dem Sitz 5 positioniert
verbleiben kann. Zudem wirken die abgewinkelten Gelenkstäbe 8' und 9' in der vorderen
Tiefposition und der hinteren Hochposition automatisch als formschlüssige Endanschläge für die Verlagerungsbewegung,
indem sie in den Gelenkstäben 6 bzw. 7 anliegen.
Hierdurch wird trotz kompakter Bauweise der Anordnung (4') eine Kollision
der gewinkelten Gelenkstäbe 8' und 9' in der vorderen
Tiefposition vermieden. Der vordere Gelenkstab 8' nimmt hier
ausführungsgemäß die Form eines
rechten Winkels ein, während
der hintere Gelenkstab 9' in
einem stumpfen Winkel gewinkelt ist.
-
Wie
bei der Ausführung
mit den geraden Gelenkstäben
nach den 1 und 2 fehlt
bei einem der Viergelenke der hintere Gelenkstab 9'. Sinn und Zweck
ist auch hier wieder, insbesondere in dem Bereich der Seitenwand
des Fahrerhauses keinen Freiraum innerhalb des Staufaches 2 durch
Teile eines dort zu liegen kommenden Viergelenkes störend zu belegen.
Bei der Ausführung
der Verlagerungseinrichtung nach den 3 und 4 liegt ein Schenkel des vorderen Gelenkstabes 8' bei einer Frontposition
des Sitzes 5 auf dem Boden 1 des Fahrerhauses
auf. Damit ist bei dieser Ausführung
keine Federung des Sitzes 5 durch ein Einfedern innerhalb
des Viergelenkes bei einer dort vorgesehenen Federeinrichtung möglich.
-
Alle
in der Beschreibung und in den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten
Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Form miteinander erfindungswesentlich
sein.