Aus
der
DE 26 23 294 A1 und
DE 29 50 721 A1 sind
gattungsgemäße, als
Grillgerät
bzw. Kontaktgrillgerät
bezeichnete Bratvorrichtungen mit relativ zueinander beweglichen,
elektrisch beheizten Heizplatten bekannt. Die beiden Heizplatten
können scharnierartig
auf- und zugeklappt werden. Durch eine zusätzliche vertikale Beweglichkeit
der oberen Heizplatte ist eine Anpassung an unterschiedlich dickes
Gargut möglich.
Aus
der Praxis sind weiterhin „offene" Bratvorrichtungen
bekannt, die eine Auflageplatte aufweisen, wobei diese Auflageplatte
als vollflächig
geschlossene Platte, vorzugsweise mit einem umlaufenden Rand als
Wanne ausgestaltet, oder auch als Gitterrost ausgestaltet sein kann.
Die Beheizung erfolgt von unten, beispielsweise durch Gas, durch elektrische
Heizelemente oder mittels Kohlen, insbesondere Holzkohlen.
Die
bekannten Bratvorrichtungen erfordern einen vergleichsweise hohen
Bedienungsaufwand, da die Lebensmittel regelmäßig gewendet werden müssen. Da
die von der Auflageplatte abgegebene Hitze naturgemäß nach oben
aufsteigt, geht ein erheblicher Teil der Heizenergie verloren, ohne
zur Beheizung des Lebensmittels verwendet zu werden. Wenn die Lebensmittel
auf den bekannten Bratvorrichtungen gewendet werden, erfolgt dies üblicherweise
durch eine Wendung von etwa 180°,
so daß zwei
intensiv beheizte Seiten der Lebensmittel resultieren, während ein
ringsum laufender, vergleichsweise wenig beheizter Rand verbleibt.
Bei flachen Lebensmitteln, wie beispielsweise Steaks, ist dies im Vergleich
zu den sehr großen
beheizten Seiten des Lebensmittels vernachlässigbar. Bei Lebensmitteln mit
einem demgegenüber
eher runden Querschnitt, beispielsweise Würstchen, Gurken, Tomaten oder entsprechend
geformte Fleischstücke,
stellt diese Formgebung häufig
das Problem dar, daß diese
Lebensmittel in ihrem mittleren Bereich nur unzureichend beheizt
und dementsprechend ggf. nur unzureichend gegart sind. Umgekehrt
besteht ggf. die Gefahr, die beiden vorzugsbeheizten Oberflächen des Lebensmittels
zu verbrennen, wenn das Lebensmittel entsprechend lange beheizt
wird, um eine zuverlässige
Garung des mittleren Bereiches sicherzustellen.
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Bratvorrichtung
dahingehend zu verbessern, dass sie insbesondere für Würste und Lebensmittel
mit ähnlich
rundem Querschnitt eine zuverlässige,
möglichst
gleichmäßige Garung
des mit möglichst
geringem Bedienungsaufwand und mit einer möglichst effizienten Nutzung
der eingesetzten Heizenergie ermöglicht.
Diese
Aufgabe wird durch eine Bratvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
Die
Erfindung schlägt
mit anderen Worten erstens vor, insbesondere auch Würste von
oben zu beheizen, wie dies von Kontaktgrills bekannt ist. Die Erfindung
geht dabei von der Überlegung
aus, daß sich
die nach unten abgegebene Hitze einerseits auf das Lebensmittel überträgt und so
das Lebensmittel gart. Andererseits wird dadurch, daß die Heizplatte oberhalb
der nach unten abgegebenen Hitze angeordnet ist, der Tendenz entgegengewirkt,
daß die Heizenergie
sich ungehindert nach oben verflüchtigt. Vielmehr
stellt die Heizplatte in Art eines Deckels ein Hindernis für die aufsteigende
Hitze dar und hält
die Hitze möglichst
lange im Bereich des Lebensmittels, so daß die eingesetzte Heizenergie
besser und insbesondere effizienter genutzt wird.
Eine
möglichst
gleichmäßige Garung
des Lebensmittels und gleichzeitig ein möglichst geringer erforderlicher
Bedienungs aufwand wird zweitens dadurch erzielt, daß die Heizplatte
reversierend angetrieben ist, also dem Lebensmittel aufliegend hin- und herbewegt wird,
so daß durch
diese Bewegung das Lebensmittel auf der Auflageplatte hin- und hergerollt wird.
Hierdurch ergeben sich stets wechselnde Bereiche des Lebensmittels,
die der Beheizung ausgesetzt werden, so daß eine möglichst gleichmäßige Garung
des Lebensmittels resultiert. Gleichzeitig entfällt die Notwendigkeit, das
Lebensmittel regelmäßig zu wenden,
so daß hierdurch
der Bedienungsaufwand verringert wird. Vorteilhaft wird je nach
den Erfordernissen und dem vorgesehenen Einsatzzweck der Reversierhub
der Heizplatte in An passung an den vorgesehenen Durchmesser des
Lebensmittels so gewählt,
daß das
Lebensmittel vollständig
einmal um seinen gesamten Umfang abgerollt wird, so daß eine tatsächlich vollständige Beheizung
des Lebensmittels über
seinen gesamten Umfang sichergestellt wird.
Vorschlagsgemäß kann die
Heizplatte nicht nur hin- und herbewegt werden, sonder aus ihrer Bratstellung
in eine Servicestellung bewegt werden. In dieser Servicestellung
ist einerseits die Zugänglichkeit
zur Heizplatte möglich,
so daß diese
gereinigt und anderweitig gepflegt werden kann. Zudem ist in dieser
Servicestellung der Zugang zu dem Lebensmittel selbst möglich, so
daß frische
Lebensmittel in die Bratvorrichtung eingegeben werden können und fertig
gegarte Lebensmittel aus der Bratvorrichtung entnommen werden können.
Vorteilhaft
ist diese Beweglichkeit der Heizplatte zwischen ihrer Bratstellung
und ihrer Servicestellung dadurch verwirklicht, daß die Heizplatte klappbar
ist, beispielsweise um eine etwa horizontale Scharnierachse. Dies
stellt einerseits eine einfache und preisgünstig zu verwirklichende sowie
besonders betriebssichere Konstruktion dar. Sie ermöglicht weiterhin,
beispielsweise im Gegensatz zu einer vertikal höhenverfahrbaren Heizplatte,
eine besonders einfache und gute Zugänglichkeit zur Heizplatte sowie
zu den Lebensmitteln, und schließlich wird im Vergleich zu
einer beispielsweise horizontal neben die Auflageplatte verfahrbaren
Beweglichkeit der Heizplatte seitlicher Bauraum eingespart, der
ansonsten vorgesehen werden müßte, damit
die Heizplatte ihre Servicestellung einnehmen kann.
Vorteilhaft
kann die Heizplatte an ihrer Unterseite profiliert sein, so daß sie mit
Vorsprüngen
dem Lebensmittel anliegt. Hierdurch wird eine besonders intensive
Beheizung des Lebensmittels sichergestellt und andererseits ein
besonders zuverlässiger
Antrieb der Lebensmittel, so daß diese
zuverlässig durch
die Be weglichkeit der Heizplatte abgerollt werden und dementsprechend
gleichzeitig gegart werden können.
Die
Vorsprünge
können
vorteilhaft als längliche
Rippen ausgestaltet sein, welche in der Bewegungsrichtung der Heizplatte
verlaufen. Auf diese Weise erhalten die Lebensmittel ein Streifenmuster ähnlich wie
wenn sie auf einem Gitterrost eines Grills gegart würden, und
weiterhin ist ein derartige Profilierung preisgünstig herstellbar. Alternativ
können
aufwendigere, dekorativ ausgestaltete Vorsprünge vorgesehen sein, die in
Form von geometrischen Mustern wie Rauten, Kreise od. dergl. oder
in Form von Buchstaben bzw. Schriftzügen wie beispielsweise Herstellernamen
oder „Guten
Appetit" ausgestaltet ein
können.
Vorteilhaft
kann der Hub der Reversierbewegung einstellbar sein. Auf diese Weise
kann eine optimale Ausnutzung der Bratvorrichtung mit Lebensmitteln
ermöglicht
werden: Wenn ausgehend vom Durchmesser der Lebensmittel der Rollweg
berechnet wird, der für
ein vollständiges
Abrollen der Lebensmittel erforderlich ist, so kann der Hub der
Reversierbewegung daran angepaßt
eingestellt werden, so daß nicht
durch einen zu großen
Hub die Lebensmittel über
einen unnötig
weiten Verstellbereich der Heizvorrichtung abgerollt werden, sondern
möglichst
nur um ein Maß,
welches etwa 360° des
Lebensmittel-Umfanges entspricht. Hierdurch kann einerseits die
Bratvorrichtung mit einer optimalen Anzahl von Lebensmitteln bestückt werden,
also beispielsweise mit einer möglichst
großen
Anzahl von Würstchen,
und andererseits wird dadurch vermieden, daß ein bestimmter Bereich des
Lebensmittels stärker
beheizt wird als andere Bereiche, wie dies ansonsten bei einem Abrollweg
von beispielsweise 400 oder 420° des
Lebensmittelumfanges der Fall wäre.
Vorteilhaft
kann die Heizplatte mittels eines elektrischen Antriebsmotors und
eines damit verbundenen Reversiergetriebes angetrieben sein. Hierdurch
wird einerseits ein leiser und funktionssicherer Antrieb für die Heizplatte
ermöglicht,
und insbe sondere wenn die Heizplatte ohnehin elektrisch beheizt ist,
wird mit einer einzigen elektrischen Zuleitung sowohl die Beheizung
als auch der Antrieb der Heizplatte möglich.
Vorteilhaft
kann die Auflageplatte ebenfalls beheizt sein. Auf diese Weise wird
eine besonders intensive, gleichmäßige und schnelle Beheizung
des Lebensmittels ermöglicht.
Vorteilhaft
kann die Heizleistung einstellbar sein, beispielsweise die Heizleistung
der alleinig vorgesehenen oberen Heizplatte, oder die Heizleistung der
unteren beheizbaren Auflageplatte, oder es können die Heizleistungen beider
Platten einstellbar sein, um optimale Garergebnisse in Abhängigkeit
der verwendeten Lebensmittel zu ermöglichen.
Vorteilhaft
kann die Heizplatte bei bestehenden Brateinrichtungen nachgerüstet werden.
Hierzu ist die Heizplatte einschließlich ihrer Antriebseinheit als
eigenständige
Einheit ausgestaltet, die an die bereits vorhandene Lebensmittel-Brateinrichtung
angeschlossen werden kann. Vorhandene und aus der Praxis übliche Lebensmittel-Brateinrichtungen
weisen häufig
ein rechtwinkliges, also quadratisches oder rechteckiges Gehäuse auf,
so daß beispielsweise
mittels zweier Spannbacken die Heizeinrichtung samt Antriebseinheit
an derartige Lebensmittel-Brateinrichtungen angeschlossen werden
kann, wobei zusätzliche
Schrauben zur sicheren Fixierung dieser nachträglich angeschlossenen Einheit
dienen können.
Gegebenenfalls
kann vorgesehen sein, in Anpassung an bestimmte Modelle bekannter
Lebensmittel-Brateinrichtungen, die vorschlagsgemäß vorgesehene
obere Heizplatte im Rahmen eines Nachrüst-Kits anzuschließen, wobei
dieser Nachrüst-Kit
bzw. diese Nachrüsteinheit
auch einen Ersatz für
die am ursprünglichen
Gerät vorhandene
Auflageplatte umfaßt.
Auf diese Weise kann beispielsweise die ursprünglich vorhandene Auflageplatte
ersetzt werden und die neu installierte, nachgerüstete Auflageplatte kann beispielsweise
das Scharnier tragen, um welches die Heizplatte zwischen ihrer Bratstellung
und ihrer Servicestellung klappbar ist.
Vorteilhaft
kann die Heizplatte so ausgestaltet sein, dass sie eine optische
Kontrolle des darunter befindlichen Lebensmittels ermöglicht.
Dies ermöglicht
einerseits in Art eines vorteilhaften Nebeneffektes, dass Kunden
in verkaufsfördender
Weise das Lebensmittel während
des Garvorganges erblicken können, ähnlich wie
dies von auf offenen Brätern, Grills
oder dergleichen zubereiteten Lebensmitteln bekannt ist. Insbesondere
ermöglicht
diese optische Kontrolle jedoch dem Bediener der Bratvorrichtung die Überwachung
des Garvorganges. Die Überwachung
des Garvorganges kann ggfs. mit technischen Hilfsmitteln erfolgen
wie mit Sensoren, die bei Erreichen eines vorgegebenen Garpunktes – beispielsweise
eines vorgegebenen Bräunungsgrades – die Bratvorrichtung
abschalten oder deren Heizleistung reduzieren, oder welche die Aussendung
eines für den
Bediener wahrnehmbaren Signals auslösen.
Diese
optische Kontrolle des Lebensmittels kann beispielsweise auf eine
der drei folgenden Arten ermöglicht
werden: Die Heizplatte kann insgesamt aus einem transparenten Werkstoff
bestehen, beispielsweise aus hitzebeständigem Borosilikatglas, so dass
die optische Kontrolle möglichst
ungehindert erfolgen kann und lediglich durch z. B. vorhandene elektrische
Heizelemente behindert wird. Alternativ kann vorgesehen sein, daß die Heizplatte
wenigstens ein transparentes Fenster aufweist, so dass die Heizplatte
aus einem aus anderen Gründen
vorteilhaften, nicht transparenten Werkstoff bestehen kann und die
optische Kontrolle zumindest anhand des durch das Fenster ersichtlichen
ausschnittsweisen Blick auf das Lebensmittel erfolgen kann. Schließlich kann
alternativ vorgesehen sein, daß die
Heizplatte an Stelle eines Fensters wenigstens eine Aussparung aufweist.
So ist ein stets freier Blick auf das Lebensmittel sichergestellt,
ohne die Gefahr, dass trotz Verwendung eines transparenten Werkstoffs
der Blick durch die Heizplatte aufgrund von Dünsten oder Ablagerungen behindert
wird.