DE102004052263A1 - Wellenabdichtung - Google Patents
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Abstract
Bei einer Abdichtung für eine Welle (2), die die Wand eines Gehäuses (1) mit hohem Innendruck durchsetzt, weist die Welle (2) eine Ringschulter (6) auf. Es sind ein sich mit seinem einen, ersten Laufring (11) an der Ringschulter (6) der Welle (1) und sich mit seinem anderen, zweiten Laufring (12) an dem Gehäuse (1) abstützenden Axialwälzlager (7) sowie ein Kunststoffgleitring (13) vorgesehen, welcher sowohl an der Welle (1) wie an der den Wälzkörpern zugewandten Innenseite des zweiten Laufrings (12) anliegt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf die Abdichtung einer Welle, die die Wand eines Gehäuses mit hohem Innendruck durchsetzt.
- Zur Abdichtung von Wellen, die ein Gehäuse durchsetzen, werden Simmerringe verwendet, also eine Wellendichtung, bei der eine Dichtungsmanschette in dem Gehäuse gefasst ist und durch Federdruck an die Welle gepresst wird. Simmerringe stoßen jedoch bei höheren Drücken und/oder höheren Drehzahlen an die Grenzen der Verlässlichkeit, speziell dann, wenn gleichzeitig ein hoher Innendruck im Gehäuse als Axialkraft auf die Welle einwirkt.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, Dichtungsprobleme bei mit hohem Innendrücken beaufschlagten Wellenabdichtungen insbesondere bei höheren Drehzahlen ohne spürbare Reibungsverluste zu beseitigen.
- Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1 gekennzeichneten Wellenabdichtung erreicht. In den Unteransprüchen 2 bis 8 sind bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wellenabdichtung wiedergegeben.
- Nach der Erfindung ist an der Welle eine Ringschulter vorgesehen, ferner ein Axialwälzlager, das sich mit seinem einen ersten Laufring an der Ringschulter der Welle und mit seinem anderen, zweiten Laufring direkt oder über einen Gehäusedeckel an dem Gehäuse abstützt. Das Axialwälzlager nimmt damit die Axialkraft auf, die durch den Innendruck im Gehäuse auf die Welle einwirkt.
- Ferner ist erfindungsgemäß ein Kunststoff-Gleitring vorgesehen, welcher einerseits an der Welle und andererseits an der den Wälzkörpern zugewandten Innenseite des zweiten Laufrings dicht anliegt. Dabei wird er durch den Innendruck im Gehäuse gegen den zweiten Laufring gedrückt. Vorzugsweise sitzt der Kunststoff-Gleitring drehfest auf der Welle. Auch weist er vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt auf, sodass die Dichtfläche durch die Radialfläche gebildet wird, an der der Gleitring mit seiner Radialfläche mit der Innenseite des zweiten Lagerrings in Kontakt steht, gegen die er durch den Innendruck im Gehäuse gepresst wird.
- Als Kunststoff kann irgendein beliebiger Kunststoff verwendet werden, der einen niedrigen Reibungskoeffizienten und die erforderliche Temperaturbeständigkeit besitzt. Vorzugsweise werden fluorhaltige Polymere eingesetzt, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE), z. B. Teflon ®, Polyvinylidenfluorid (PVDF) und dergleichen.
- Zur Montage der erfindungsgemäßen Wellenabdichtung weist das Gehäuse vorzugsweise einen Deckel auf, den die Welle durchsetzt und an dem sich der zweite Laufring des Wälzlagers abstützt. Der Deckel ist beispielsweise mit Schraubbolzen am Gehäuse befestigt.
- Das Axialwälzlager kann ein beliebiges Wälzlager sein, beispielsweise ein Axialkegellager oder dergleichen. Vorzugsweise wird jedoch ein Axialkugellager verwendet.
- Die Ringschulter an der Welle kann in beliebiger Weise ausgebildet sein, beispielsweise durch einen durch Abspanung der Welle erhaltenen Bund oder einen Seeger- Ring, also einen gegen axiales Verschieben gesicherten Federring, der beispielsweise in eine Ringnut oder in eine Bohrung in der Welle einfedern kann.
- Bei der erfindungsgemäßen Wellenabdichtung ist die Gleitringdichtung an dem Axialwälzlager dort integriert, wo nur ein kleiner Luftspalt zwischen der sich drehenden Welle und dem feststehenden zweiten Laufring des Axialwälzlagers vorhanden ist.
- Da die den Wälzkörpern zugewandte Innenseite des zweiten Laufrings die Dichtfläche bildet, weist der zweite Laufring zumindest in diesem Bereich eine den Verschleiß des Kunststoff-Gleitrings reduzierende glatte und gehärtete Oberfläche auf. Der zweite, feststehende Laufring kann darüber hinaus mit einer ringförmigen Ausnehmung an seiner den Wälzkörpern zugewandten Innenseite ausgebildet sein, die den Gleitring aufnimmt.
- Der zweite, feststehende Laufring kann ferner an seiner von den Wälzkörpers abgewandten Seite mit einer Dichtung, beispielsweise einem O-Ring gegenüber dem Gehäuse bzw. Deckel abgedichtet sein.
- Die erfindungsgemäße Wellenabdichtung wird vorzugsweise zur Abdichtung der Abtriebswelle einer Expansionsturbine verwendet, die das Drosselorgan einer Kältemaschine oder Wärmepumpe bildet, mit der das Arbeitsmittel in einem Verdampfer expandiert. Eine solche Kältemaschine bzw. Wärmepumpe ist in WO 03/098128 A1 beschrieben. Die Expansionsturbine wird dabei durch eine Zahnradturbine gebildet. In einer solchen Turbine treten neben hohen Drehzahlen der Abtriebswelle erhebliche Drücke auf, insbesondere, wenn als Arbeitsmittel Kohlendioxid verwendet wird, das als umweltfreundlich angesehen und damit zunehmend verwendet wird. Mit der Erfindung wird selbst bei einem hohen Innendrucks von z. B. 100 bar bei Verwendung von CO2 als Arbeitsmittel eine sichere und verlustarme Wellenabdichtung erreicht, sodass die geforderten störungsfreien Standzeiten erreicht werden können.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher beschrieben. Darin zeigen:
-
1 den Schnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wellenabdichtung; -
2 einen Schnitt entlang der Linie A-A von1 ; -
3 eine Kältemaschine; und -
4 einen Längsschnitt durch die Expansionsturbine der Kältemaschine nach3 . - Gemäß
1 und2 weist ein Gehäuse1 zur Durchführung einer Welle2 eine Öffnung3 auf, die durch einen Deckel4 verschlossen ist, den die Welle2 durchsetzt. Der Deckel4 ist mit Schraubbolzen5 an der Außenseite des Gehäuses1 befestigt. - Die Welle
2 weist eine durch einen Bund gebildete Ringschulter6 auf. Zwischen der Ringschulter6 und dem Deckel4 ist ein als Kugellager ausgebildetes Axialwälzlager7 vorgesehen, das neben den Kugeln8 und dem Käfig9 aus den beiden Laufringen11 und12 besteht. Der eine, erste Laufring11 stützt sich an der Ringschulter6 der Welle1 ab und der zweite Laufring12 an dem Gehäusedeckel4 . Der Laufring11 ist dabei drehfest mit der Welle2 verbunden, während der Laufring12 , der an dem Deckel4 anliegt, feststehend ist. Auf der Welle2 sitzt drehfest ein Gleitring13 , der vorzugsweise aus einem fluorhaltigem Kunststoff besteht, beispielsweise Teflon ®. Der Gleitring13 weist einen rechteckigen Querschnitt auf. Der Laufring12 ist an der der Welle2 und dem anderen Laufring11 zugewandten Kante mit einer im Querschnitt rechteckigen ringförmigen Ausnehmung14 versehen, die den Gleitring13 aufnimmt. Die Radialfläche15 zwischen dem Laufring12 und dem Gleitring13 bildet damit die Dichtfläche der erfindungsgemäßen Abdichtung. Durch den Innendruck in dem Gehäuse1 wird der Gleitring13 an der Kontaktfläche15 axial gegen den Laufring12 gedrückt. - Zur Abdichtung des zweiten Laufrings
12 gegenüber dem Deckel4 sowie zur Abdichtung des Deckels4 an dem Gehäuse1 kann jeweils ein O-Ring16 ,17 vorgesehen sein. Auch können die beiden Ringe16 ,17 durch eine durchgehende einzige Dichtscheibe ersetzt sein. - Das Schmiermittel kann beispielsweise über den Spalt
18 zwischen dem Laufring11 und der Wand der Öffnung3 aus dem Inneren des Gehäuses1 dem Axiallager7 und der radialen Dichtfläche15 zugeführt werden. Diese Möglichkeit besteht insbesondere dann, wenn in dem Gehäuse ein Arbeitsmittel verwendet wird, dem ein Schmiermittel zugesetzt ist. Es können jedoch auch in dem Gehäuse1 spezielle Kanäle oder Bohrungen vorgesehen sein, um dem Axiallager7 und der Dichtfläche15 Schmiermittel zuzuführen. - In
3 ist eine Kältemaschine dargestellt, bei der ein Arbeitsmittel mit einem Verdichter21 , der als von einem Elektromotor25 angetriebener Kolbenkompressor24 ausgebildet ist, verflüssigt und einem Verflüssiger27 zugeführt, in dem das auf eine hohe Temperatur erwärmte flüssige Arbeitsmittel seine Wärme an die Umgebung abgibt. Der Verflüssiger27 ist an ein Drosselorgan30 angeschlossen, über das das abgekühlte flüssige Arbeitsmittel in den Verdampfer31 expandiert, wobei die hierzu notwendige Verdampfungswärme der Umgebungsluft entzogen wird. - Gemäß
4 ist das Drosselorgan30 als nicht näher dargestellte Zahnradturbine39 ausgebildet. An der Welle33 des Zahnrades der Zahnradturbine39 ist ein Ritzel34 befestigt, das zur Untersetzung mit einem Zahnrad35 kämmt, das auf die Abtriebswelle2 aufgekeilt ist, welche gemäß1 und2 gegenüber der Gehäusewand1 des Drosselorgans10 abgedichtet sein kann, was in4 jedoch nicht näher dargestellt ist. Die Abtriebswelle2 ist, wie in4 schematisch dargestellt, durch weitere Lager36 radial und axial gelagert.
Claims (10)
- Abdichtung für eine Welle, die die Wand eines Gehäuses mit hohem Innendruck durchsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (
2 ) eine Ringschulter (6 ) aufweist und ein sich mit seinem einen, ersten Laufring (11 ) an der Ringschulter (6 ) der Welle (1 ) und sich mit seinem anderen, zweiten Laufring (12 ) an dem Gehäuse (1 ) abstützendes Axialwälzlager (7 ) sowie ein Kunststoffgleitring (13 ) vorgesehen sind, welcher sowohl an der Welle (2 ) wie an der den Wälzkörpern zugewandten Innenseite des zweiten Laufrings (12 ) anliegt. - Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitring (
13 ) aus einem fluorhaltigen Kunststoff besteht. - Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitring (
13 ) drehfest auf der Welle (2 ) angeordnet ist. - Abdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitring (
13 ) einen rechteckigen Querschnitt aufweist. - Abdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des zweiten Laufrings (
12 ) eine ringförmige Ausnehmung (14 ) vorgesehen ist, in die der Gleitring (13 ) eingreift. - Abdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Laufring (
12 ) sich über einen Gehäusedeckel (4 ), den die Welle (2 ) durchsetzt, an dem Gehäuse (1 ) abstützt. - Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Axialwälzlager (
7 ) durch ein Axialkugellager gebildet wird. - Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringschulter (
6 ) der Welle (2 ) durch einen Wellenbund oder einen Seeger-Ring gebildet wird. - Verwendung der Abdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche für die Abtriebswelle (
2 ) einer Expansionsturbine (30 ), die das Drosselorgan einer Kältemaschine oder einer Wärmepumpe bildet, die einen Verdichter (21 ) für ein Arbeitsmittel aufweist, das über die Expansionsturbine (30 ) in einen Verdampfer (31 ) expandiert. - Verwendung nach Anspruch 9, wobei die Expansionsturbine (
30 ) eine Zahnradturbine ist.
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