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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Belüftung mobiler Räume, wie
Wohnwagen, Wohnmobile und/oder Schiffskajüten, über eine von einer im Wesentlichen
in vertikaler Richtung verstellbaren Dachhaube öffen- und verschließbaren Dachöffnung.
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Mobile
Räume,
wie Wohnwagen, Wohnmobile, Schiffskajüten oder dgl. neigen aufgrund
ihrer baulichen Grundkonzeption dazu, sich bei Sonneneinstrahlung
sehr schnell aufzuheizen. Dabei wirkt sich das sogenannte Kirchenprinzip
nachteilig auf mobile Räume
aus, da diese im Vergleich zu einem Kirchengebäude über wenig Masse verfügen. Die Sonnenbestrahlung
bewirkt deshalb eine überproportionale
Innenraumerwärmung.
In umgekehrter Richtung, d.h. von innen nach außen, verhindert die üblicherweise
verwendete Wand-Dachkonstruktion mit Leichtbaumaterialien und dazwischen
eingebrachter Wärmeisolierung
den Abfluss der entstandenen Wärme
nach außen.
Dies ist zwar in der Winterzeit von großem Nutzen, für alle anderen
Jahreszeiten jedoch nicht. Es ist deshalb keine Seltenheit, dass
im Innenraum von beispielsweise Wohnwagen häufig Temperaturen von 30° und mehr
bei Tag und Nacht entstehen, was den Wohnkomfort erheblich beeinträchtigt.
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Die
Effektivität
bekannter Lüftungsarten
für derartige
mobile Räume
ist entweder nicht verträglich (Querluft über Fenster lüftung mit
ungewünschter Zugluft)
oder über
herkömmliche
Dachhauben nicht effektiv genug oder zu teuer und zu schwer, wenn man
an Klimatisierungsgeräte
denkt.
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Öffnet man
eine in vertikaler Richtung verstellbare herkömmliche Dachhaube, welche beim Öffnungsvorgang
ein- oder zweistufig in ihrer horizontalen Lage verbleibend nach
oben angehoben wird, streicht der Wind aus allen Richtungen zwischen
der Haube und der Dachöffnung,
wird aber nicht wirkungsvoll an den Innenraum abgeleitet. Eine solche
Lösung,
bei der die Haube auch schräg
gestellt werden kann, ist aus
DE 27 16 093 A1 bekannt. Ferner ist aus
DE 29 52 153 A1 eine ähnliche
Lösung bekannt.
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Werden
Dachhaubensysteme verwandt, die einseitig auf Kipp zu öffnen sind,
wird der Wind nur aus einer Richtung kommend in den Innenraum gelenkt.
Die aus der Kippseite kommende Luft strömt wirkungslos gegen die Dachhaube,
ansonsten streicht die Luft, wie bei horizontalen Dachhauben, im Wesentlichen über die Öffnung hinweg.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Lösung
zu schaffen, mit der mobile Räume,
welche mit einer von einer Dachhaube öffen- und verschließbaren Dachöffnung versehen
sind, mit möglichst
geringem Aufwand effektiv belüftet
werden können.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs bezeich neten Art
erfindungsgemäß gelöst durch
ein an der Unterseite der Dachhaube angeordnetes Strömungsleitelement,
welches mehrere, im Wesentlichen sich vertikal erstreckende Leitwände aufweist,
die in Draufsicht gesehen sternförmig
angeordnet sind.
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Im
Vergleich zu bislang bekannten Dachhauben und Belüftungssystemen
wird der Wind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, egal aus welcher Richtung
kommend, sozusagen eingefangen und wirkungsvoll in den Innenraum
abgeleitet. Darüber hinaus
ist je nach Öffnungsstellung
der Dachhaube die Luftzufuhr regulierbar. Hierzu wird kein Motor
und keine externe Energiequelle benötigt. Die Vorrichtung wird
in eine Dachluke herkömmlicher
Bauart eingebaut, deren Dachhaube über einen handelsüblichen Öffnungsmechanismus
(z.B. einen Teleskopaussteller mit Handkurbel) stufenlos nach oben geöffnet wird.
In der Praxis hat sich herausgestellt, dass schon eine Öffnungshöhe der Dachhaube
von nur 20 cm ausreicht, um mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine nachhaltige Belüftungswirkung
zu erzielen. Die Vorrichtung wird vorzugsweise baulich mit der Dachhaube
verbunden, so dass sie beim nach Obenfahren der Dachhaube mitausfährt, sich
also in Wirkposition oberhalb des Niveaus des Daches befindet. Durch
diese Tatsache und die Sternform wird der Wind aus jeder Richtung
eingefangen, egal in welcher Richtung der zu belüftende Raum orientiert ist.
Der eingefangene Wind ist durch die Dachhaube selbst nach oben hin "abgedeckelt", dadurch wird die
Zuluft automatisch in den In nenraum nach unten abgeleitet. Das Ergebnis
ist eine merkliche Belüftung
und Abkühlung
des darunter liegenden mobilen Innenraumes.
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In
besonders bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Leitwände eine
variable Höhenerstreckung
aufweisen, so dass die Vorrichtung dann, wenn die Dachhaube geschlossen
oder nur bereichsweise ausgefahren ist, im Innenraum nicht stört.
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Die
Variabilität
der Höhenerstreckung
der Leitwände
der Vorrichtung kann vorzugsweise dadurch erreicht werden, dass
die Leitwände
rollo-, zieharmonika- oder teleskopartig ausgebildet sind. So können die
Leitwände
beispielsweise aus Segeltuch, Kunststoff oder dgl. bestehen und
zieharmonikaartig aufgebaut sein, es kann aber auch eine andere
Art einer Entfaltungsmöglichkeit
oder z.B. auch ein Schiebemechanismus (teleskopartig) eingesetzt
werden.
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Grundsätzlich kann
die Vorrichtung zur Realisierung der Sternform beliebig viele Leitwände aufweisen,
die vorzugsweise symmetrisch angeordnet sind. Es hat sich aber in
der Praxis herausgestellt, dass ein gutes Belüftungsergebnis bereits erreicht wird,
wenn die Leitwände
kreuzförmig
angeordnet sind, d.h. lediglich vier Leitwände vorgesehen sind.
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Die
Strömungsleitwirkung
der Vorrichtung kann zusätzlich
noch dadurch verbessert werden, dass wenigstens die oberen, an die
Dachhaube angrenzenden Randbereiche der Leitwände nach außen abgeschrägt ausgebildet
sind.
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Vor
allem bei starkem Wind kann der Komfort im Innenraum dadurch verbessert
werden, dass das Strömungsleitelement
unterseitig in einen sich horizontal erstreckenden plattenförmigen Strömungsverteiler übergeht,
der selbstverständlich
in gewissem Abstand zum Innendach angeordnet ist, so dass sich die
einströmende
Luft oberseitig im Innenraum relativ gleichmäßig verteilt und nicht direkt
nach unten strömt.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese
zeigt jeweils in schematischer Darstellung in
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1 teilweise
im Schnitt den Dachbereich eines mobilen Raumes mit Dachöffnung und
geöffneter
Dachhaube sowie in Funktion befindlicher Vorrichtung,
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2 eine
der 1 entsprechende Darstellung in Verschlussposition
der Dachhaube und in
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3 eine
vereinfachte perspektivische Darstellung des Wirkprinzips der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Von
einem mobilen Raum, beispielsweise einem Wohnwagen, ist in den 1 und 2 nur
bereichsweise eine Dachwand 1 mit Wärmeisolierung 2 dargestellt.
Diese Dachwand 1 weist an geeigneter Stelle eine Dachöffnung 3 auf,
welche von einer Dachhaube 4 geöffnet oder verschlossen werden kann.
Diese Dachhaube 4 läßt sich
auf bekannte Weise in ihrer horizontalen Lage verbleibend in vertikaler
Richtung verstellen, beispielsweise mittels eines handelsüblichen,
hier jedoch nicht dargestellten Teleskopausstellers mit Handkurbel.
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Zur
Belüftung
eines derart ausgebildeten Innenraumes eines Wohnwagens oder dgl.
ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
vorgesehen, welche ein allgemein mit 6 bezeichnetes Strömungsleitelement
aufweist. Dieses Strömungsleitelement 6 selbst weist
bei diesem Ausführungsbeispiel
vier im Wesentlichen sich vertikal erstreckende Leitwände 7 auf,
die in Draufsicht gesehen kreuzförmig
angeordnet sind, wie am besten aus 3 hervorgeht.
Anstelle von vier Leitwänden 7 kann
das Strömungsleitelement 6 aber
auch eine andere Anzahl von Leitwänden 7 aufweisen,
die Anordnung ist dann in Draufsicht gesehen sternförmig, wobei
vorzugsweise eine symmetrische Anordnung der Leitwände 7 gewählt wird.
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Das
Strömungsleitelement 6 mit
den Leitwänden 7 ist
an der Unterseite der Dachhaube 4 angeordnet und in geeigneter
Weise an dieser befestigt.
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Dabei
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Leitwände 7 eine variable
Höhenerstreckung
aufweisen, was beispielsweise dadurch realisierbar ist, dass die
Leitwände
rollo-, ziehharmonika- oder teleskopartig ausgebildet sind. Beim
in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist schematisch eine ziehharmonikaartige Ausbildung der Leitwände 7 angedeutet.
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Wenn,
wie in 2 dargestellt, die Dachhaube 4 geschlossen
ist, ist das Strömungsleitelement 6 nicht
in Funktion. Es ist dann bei ziehharmonikaartiger Ausbildung der
Leitwände 7 entsprechend
zusammengefaltet. Wird zur Belüftung
des Innenraumes die Dachhaube 4 vertikal nach oben ausgefahren,
d.h. die Dachöffnung 3 geöffnet (1),
wird aufgrund der kreuz- bzw. sternförmigen Anordnung der Leitwände 7 Wind
aus jeder Richtung eingefangen, verschiedene Windströmungen sind
durch Pfeile 5 angedeutet. Der eingefangene Wind ist durch
die Dachhaube 4 nach oben hin "abgedeckelt", dadurch wird die Zuluft automatisch
durch die Dachöffnung 3 in
den Innenraum nach unten abgeleitet.
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Um
bei starkem Wind eine starke Luftströmung nach unten in den Innenraum
zu vermeiden, kann in Ausgestaltung vorgesehen sein, was zeichnerisch
nicht dargestellt ist, dass das Strömungsleitelement 6 unterseitig
in einen sich horizontal erstreckenden plattenförmigen Strömungsverteiler übergeht,
der sich selbstverständlich
in einem Höhenniveau
unterhalb des Höhenniveaus
der inneren Dachwand befindet. Die Luft strömt dann nicht senkrecht nach
unten in den Innenraum, sondern wird an diesem plattenförmigen Strömungsverteiler
abgelenkt und tritt entlang der Dachwand verteilt in den Innenraum
ein.
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Die
Leitwände 7 des
Strömungsleitelementes 6 können, wenn
sie ziehharmonikaartig ausgebildet sind, beispielsweise aus Segeltuch,
Kunststoff oder dgl. bestehen. Wird ein teleskopartiger Schiebemechanismus
verwandt, bestehen sie bevorzugt aus Kunststoff. Selbstverständlich sind
auch andere Materialien oder höhenveränderbare
Ausgestaltungen möglich.