DE102004051971A1 - Vorrichtung zum Herstellen oder Verarbeiten von Lebensmitteln - Google Patents
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Herstellen oder Verarbeiten von Lebensmitteln, insbesondere Fleisch, mit zumindest einer Lochplatte (P), durch deren Löcher (4, 5) das Lebensmittel hindurchpressbar ist, wobei die Lochplatte (P) aus zwei Teilen, z. B. einem Träger (1) und einem Einsatz (2), besteht und dem Einsatz (2) ein Presselement, z. B. ein an dem Einsatz entlang fahrendes Messer, zugeordnet ist, soll der Einsatz (2) eine zwischen ihm und dem Presselement entstehende Wärme geringstmöglich ableiten.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen oder Verarbeiten von Lebensmitteln, insbesondere von Fleisch, mit zumindest einer Lochplatte, durch deren Löcher das Lebensmittel hindurchpressbar ist, wobei die Lochplatte aus zwei Teilen, z.B. einem Träger und einem Einsatz, besteht und dem Einsatz ein Presselement, z.B. ein an dem Einsatz entlang fahrendes Messer, zugeordnet ist.
- Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise unter dem Namen Wolf bekannt. Die Lochplatte befindet sich in einem Gehäuse, wobei beispielsweise mehrere Lochplatten hintereinander geschaltet sein können, wie dies z.B. in der
DE 39 15 409 A1 gezeigt ist. Vor jeder Lochplatte ist ein rotierendes Messer angeordnet, wobei die Messer mit ihren Klingen über die Lochplatte bzw. einen Einsatz in der Lochplatte streifen und das Fleisch zerkleinern und durch die Löcher in der Lochplatte hindurchpressen. - Lochplatten, die aus zwei Teilen bestehen, gibt es schon seit langer Zeit. Beispielsweise wird in der
US 1,695,898 eine Lochplatte aus einer Trägerplatte und einer darin eingesetzten, gehärteten Stahlplatte beschrieben. Bei derJP 3,217,255 A - Aus der
DE 28 21 930 C1 ist bekannt, dass Lochscheibe und/oder das Messer vollständig aus Keramik hergestellt sind oder aber das Messer und die Lochscheibe aus Metall hergestellt und die Oberflächen der Lochscheibe und/oder des Messers mit Keramik beschichtet sind. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der o.g. Art zu entwickeln, mit welcher die Qualität des hergestellten Produktes verbessert und deren Transport durch die Lochplatten hindurch vereinfacht wird.
- LÖSUNG DER AUFGABE
- Zur Lösung der Aufgabe führt zum einen, dass der Einsatz eine zwischen ihm und dem Presselement entstehende Wärme geringstmöglich ableitet.
- Wenn beispielsweise eine oben erwähnte Messerklinge bei einem bekannten Wolf über die Lochplatte streift und das Produkt schneidet, entsteht Wärme, die in der Regel sowohl über das Messer als auch über die Lochplatte abgeführt wird. Gemäss der vorliegenden Erfindung soll dieses Abführen der Wärme weitestgehend vermieden werden, so dass die Wärme in das Produkt eingetragen wird. Beispielsweise bei einem Fleischwolf wird dann durch die höhere Temperatur die Eiweisbindung wesentlich verbessert, was wiederum zu einer Verbesserung des gesamten Produktes führt. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass auf diese Weise ein Wärmeeintrag in das Produkt um 2°C und mehr erfolgen kann.
- Im Rahmen der Erfindung ist zum einen daran gedacht, dass der Einsatz und/oder das Presselement eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Hier bietet sich ein entsprechender Werkstoff an. Beispielsweise könnte der Einsatz aus einem Keramikwerkstoff bestehen, dessen Wärmeleitfähigkeit äusserst gering ist. Es gibt aber auch heute schon Messerklingen aus Keramikwerkstoffen, die insbesondere in der Chirurgie verwendet werden und ebenfalls eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen.
- Ferner kann getrennt oder zusammen mit der Wahl des Werkstoffes daran gedacht sein, den Einsatz gegenüber dem Träger und/oder auch das Messer gegenüber seinem Träger abzuisolieren. Hier bietet sich jede Form der Isolierschicht an. Beispielsweise kann als Isolierschicht zwischen Einsatz und Träger auch der Klebstoff verwendet werden, der den Einsatz mit dem Träger verbindet.
- Bei der Verwendung einer Keramik für den Einsatz ist insbesondere auch die extreme Verschleissfestigkeit zu erwähnen, ähnliches gilt auch bei einer Verwendung eines keramischen Werkstoffes für die Messerklinge.
- Ein weiteres Augenmerk ist auf die Ausgestaltung der Löcher in der Lochplatte zu richten. Es wurde festgestellt, dass durch Löcher, die sich von der Eintrittsöffnung weg erweitern, ein wesentlich besserer Produkttransport stattfindet, da es nicht mehr zu einem Verstopfen der Löcher kommt.
- Wie die Erweiterung stattfindet, soll von untergeordneter Bedeutung sein. Beispielsweise können in die Löcher ein oder mehrere Stufen durch Laserschneiden eingebracht werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, die Löcher sich konisch erweiternd auszugestalten. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die von der vorliegenden Erfindung umfasst sein sollen.
- Ein weiterer Teil der Erfindung bezieht sich auf die Ausgestaltung des Messers. Dieses Messer soll aus einem Klemmeinsatz und einer Klinge aus Keramik bestehen. D.h., das Messer ist zweigeteilt ausgebildet, beispielsweise kann der Klemmeinsatz aus Metall bestehen. Dies hat den Vorteil, dass das Messer wesentlich kostengünstiger hergestellt werden kann, ohne dass auf die Vorteile der Keramik verzichtet werden muss.
- Ein Messer, das gänzlich aus Keramik besteht, ist beispielsweise aus der
JP 3217255 A - Bevorzugt besteht die Klinke aus Zirkonoxid.
- Ein besonderes Merkmal ist darauf gerichtet, dass die Klinge mit zumindest einer seitlichen Stützfläche versehen ist, die in etwa in der Ebene der Schneide bzw. in Gebrauchslage in der Ebene der Lochplatte verläuft. Diese Stützfläche liegt ausserhalb der Lochung der Lochplatte und gleitet auf diesen lochfreien Bereichen. Hierdurch gelangt die Schneide der Klinge nicht in eine zu feste Anlage an der Lochplatte, so dass geringfügige Unebenheiten der Lochplatte auch keine Schäden an der Schneide hervorrufen können.
- In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Klemmeinsatz von einer Zugschraube durchsetzt, welche den Klemmeinsatz in einem Schlitz im Messerträger gegen die Klinge und diese gegen eine Schlitzwand drückt. Das bedeutet, dass die Klinge aus Keramik nicht mit einem Befestigungselement zusammenwirkt, so dass hier auch keine Schwächung der Klinge, beispielsweise durch eine Bohrung oder insbesondere durch eine Gewindebohrung, stattfindet.
- Das Einsetzen des Messers, bestehend aus Klemmeinsatz und Klinge, wird dadurch erleichtert, dass Klemmeinsatz und Klinge in gewissem Umfang eine Einheit bilden, welche von einer Flügelspitze des Messerträgers her in einen entsprechenden Schlitz eingeschoben werden kann. Zu diesem Zweck bildet der Klemmeinsatz eine Ecksicke aus, in welche die Klinge eingesetzt wird. Damit ein seitliches Verschieben der Klinge vermieden wird, ragen in dieser Ecksicke von dem Klemmeinsatz her Zentrierzapfen ab, die in entsprechende Zentrieröffnungen in der Klinge eingreifen können.
- Das Klemmen hat im übrigen auch den grossen Vorteil, dass die Keramikklinge und Keramikschneide nicht so masshaltig sein muss. D.h., es braucht keine teure Bearbeitung der Klinge stattzufinden, damit sie exakt im Schlitz sitzt. Dies verbilligt die Klinge wesentlich.
- Ferner ist eine weitere Verbesserung der Arbeit des Messers und auch der Festlegung des Messers im Schlitz dadurch möglich, dass die Oberfläche des Flügels, in welchem das Messer sitzt, besonders ausgestaltet wird. Der Erfindungsgedanke bezieht sich darauf, dass ein Oberflächenbereich des Flügels in Drehrichtung vor dem Messer bzw. der Schneide von dieser einen grösseren Abstand einhält als nach dem Messer. Diesen Sprung überbrückt im übrigen eine freie Stirnkante des Klemmeinsatzes, die im Verhältnis zur Oberfläche des Messerträgers schräg angestellt ist. Auf diese Weise wird auch das Fleisch vor der Schneide aus einem breiteren Bereich in einen engeren Bereich eingepresst, so dass die Tätigkeit der Schneide verbessert ist.
- FIGURENBESCHREIBUNG
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
-
1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Lochplatte zur Verwendung in einer Vorrichtung zum Herstellen oder Verarbeiten von insbesondere Fleisch; -
2 einen Querschnitt durch die Lochplatte gemäss1 entlang Linie II-II; -
3 einen vergrössert dargestellten Ausschnitt aus dem Querschnitt gemäss2 im eingekreisten Bereich; -
4 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Messerträger; -
5 einen vergrössert dargestellten Querschnitt durch einen Bereich des Messerträgers gemäss4 entlang Linie V-V; -
6 einen vergrössert dargestellten Querschnitt durch den Messerträger gemäss4 entlange Linie VI-VI. - Eine erfindungsgemässe Lochplatte P besteht gemäss den
1 und2 aus einem Träger1 und einem Einsatz2 . Dabei ist der Einsatz2 in den Träger1 eingesetzt und dort gegenüber dem Träger1 durch eine Isolierschicht3 isoliert. Diese Isolierschicht3 kann beispielsweise eine Klebstoffschicht sein. - Der Träger
1 weist Löcher4 auf, welche mit Löcher5 in dem Einsatz2 kongruieren. Dabei besitzen die Löcher5 in dem Einsatz2 eine Eintrittsöffnung6 mit einem Durchmesser d. Stromabwärts der Eintrittsöffnung6 ist in dem Loch5 eine erweiternde Stufe7 ausgebildet, durch die der Durchmesser d zu einem Durchmesser d1 erweitert wird, wobei auch die Löcher4 in dem Träger1 diesen Durchmesser d1 besitzen. - Bei einer Zerkleinerungsmaschine oder auch einem Fleischwolf ist in der Regel der Lochplatte P ein Messerträger
10 zugeordnet, wie er zu den4 bis6 näher beschrieben wird. Dieser Messerträger10 weist eine Scheibe11 auf, von der eine Mehrzahl von Flügel12 abragen. In jeden Flügel12 ist ein Schlitz13 eingeformt, welcher ein Messer14 aufnimmt. Schlitz13 und Messer14 verlaufen radial bis tangential zur Scheibe11 . - Gemäss der vorliegenden Erfindung soll der Schlitz
13 einen etwa linear verlaufenden Schlitzboden15 aufweisen, wobei auch das Messer14 einen geraden Boden16 besitzt. Das Messer14 wird von einer Flügelspitze17 her in den Schlitz13 eingeschoben und durch eine Zugschraube18 gehalten. Diese Zugschraube18 durchsetzt einen Teil des Flügels12 und eine Gewindebohrung19 in dem Messer14 . Da ein Kopf20 der Zugschraube18 an einer Schulter21 in dem Flügel12 anschlägt, wird bei einem weiteren Drehen der Zugschraube18 das Messer14 gegen ein Schlitzwand22 hin gezogen. Da das Messer14 aus zwei Teilen, nämliche einem Klemmeinsatz23 aus Metall und einer Klinge24 aus Keramik besteht, wird durch das Anziehen der Zugschraube18 die Klinge24 zwischen dem Klemmeinsatz23 und der Schlitzwand22 klemmend gehalten. - Zur Erleichterung des Einsatzes des Messers
14 in den Schlitz13 sollen Klemmeinsatz23 und Klinge24 eine handhabbare Einheit bilden. Hierzu ist in dem Klemmeinsatz23 eine Ecksicke25 ausgebildet, in welcher die Klinge24 sitzt. Sie wird in der Ecksicke25 durch zwei Zapfen26.1 und26.2 zentriert. - In
5 ist ferner zu erkennen, dass ein Oberflächenbereich27 des Flügels12 von einer Schneide28 der Klinke24 einen grösseren Abstand a1 einhält als ein weiterer Oberflächenbereich29 in Drehrichtung des Messerträgers10 nach dem Messer14 . Dieser Unterschied b wird von einer Stirnkante30 des Klemmeinsatzes23 überbrückt. - Des weiteren sind bevorzugt beidseits der Schneide
28 an der Klinge24 Schutzflächen31.1 und31.2 vorgesehen, welche verhindern, dass die Schneide28 direkt auf der Lochplatte P aufsitzt. Diese Stützflächen31.1 und31.2 verlaufen mit einer freien Kante32 in der Ebene der Lochplattenoberfläche und in Bereichen ausserhalb der Löcher der Lochplatte P. Bezugszeichenliste
Claims (14)
- Vorrichtung zum Herstellen oder Verarbeiten von Lebensmittel, insbesondere von Fleisch, mit zumindest einer Lochplatte (P), durch deren Löcher (
4 ,5 ) das Lebensmittel hindurchpressbar ist, wobei die Lochplatte (P) aus zwei Teilen, z. B. einem Träger (1 ) und einem Einsatz (2 ), besteht und dem Einsatz (2 ) ein Presselement, z. B. ein an dem Einsatz entlang fahrendes Messer, zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (2 ) eine zwischen ihm und dem Presselement entstehende Wärme geringstmöglich ableitet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
2 ) und/oder das Presselement eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist/en. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
2 ) und/oder das Presselement gegenüber seinem/ihrem jeweiligen Träger (1 ) durch eine Isolierschicht (3 ) isoliert ist/sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
2 ) aus Keramik, insbesondere aus Siliziumnitrid besteht. - Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (
4 ) in dem Träger (1 ) zumindest teilweise einen geringfügig grösseren Durchmesser (d1) aufweisen, als die Eintrittsöffnung (6 ) der ihnen zugeordneten Löcher (5 ) in dem Einsatz (2 ). - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Löchern (
5 ) des Einsatzes (2 ) eine den Durchmesser (d) erweiternde Stufe (7 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (
5 ) im Einsatz (2 ) und/oder die Löcher (4 ) im Träger (1 ) sich zumindest teilweise von der jeweiligen Eintrittsöffnung (6 ) weg konisch erweitern. - Vorrichtung zum Herstellen oder Verarbeiten von Lebensmittel, insbesondere von Fleisch, mit zumindest einer Lochplatte (P), durch deren Löcher (
4 ,5 ) das Lebensmittel hindurchpressbar ist, wobei der Lochplatte (P) ein mit einer Schneide (28 ) an ihr entlangfahrendes Messer (14 ) in einem Messerträger (10 ) zugeordnet ist dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (14 ) aus einem Klemmeinsatz (23 ) und einer Klinge (24 ) aus Keramik besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (
24 ) aus Zirkonoxid besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (
24 ) zumindest eine seitliche Stützfläche (31.1 ,31.2 ) aufweist, die etwa in der Ebene der Schneide verläuft. - Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmeinsatz (
23 ) von einer Zugschraube (18 ) durchsetzt ist, welche den Klemmeinsatz (23 ) in einem Schlitz (13 ) im Messerträger (10 ) gegen die Klinge (24 ) und diese gegen eine Schlitzwand (22 ) drückt. - Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmeinsatz (
23 ) eine Ecksicke (25 ) für die Klinge (24 ) ausbildet, in deren Bereich Zentrierzapfen (26.1 ,26.2 ) für die Klinge (24 ) vorgesehen sind. - Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (a1) der Schneide (
28 ) von einem Oberflächenbereich (27 ) des Messerträgers (10 ) in Drehrichtung vor dem Messer (14 ) grösser ist als ein Abstand (a2) nach dem Messer (14 ). - Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine freie Stirnkante (
30 ) des Klemmeinsatzes (23 ) im Verhältnis zur Oberfläche des Messerträgers (10 ) schräg angestellt ist, so dass sie von dem Oberflächenbereich (27 ) vor dem Messer (14 ) zum Oberflachenbereich (29 ) nach dem Messer (14 ) ansteigt.
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