DE102004049513A1 - Gassack mit Abströmöffnung - Google Patents
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Abstract
Ein Gassack 10 für eine Fahrzeuginsassen-Rückhalteeinrichtung umfaßt wenigstens eine Abströmöffnung. Die Abströmöffnung ist ein einzelner länglicher Schlitz 22. Die Längsrichtung L des Schlitzes 22 schließt im aufgeblasenen Zustand des Gassacks 10 mit der Hauptentfaltungsrichtung A des Gassackbereichs, in dem der Schlitz 22 angeordnet ist, einen spitzen Winkel alpha ein.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Gassack für eine Fahrzeuginsassen-Rückhalteeinrichtung mit wenigstens einer Abströmöffnung.
- Bei Gassäcken mit Abströmöffnungen ist es wünschenswert, daß die Abströmöffnungen während des Aufblasvorgangs möglichst geschlossen bleiben, damit die zum vollständigen Befüllen des Gassacks notwendige Gasmenge gering gehalten werden kann. Außerdem ist eine von der Aufprallintensität des Insassen abhängige selektive Freigabe der Abströmöffnungen von Vorteil, um die Gassackhärte an die jeweiligen Umstände anzupassen, um so die Belastung für den Fahrzeuginsassen möglichst gering zu halten.
- Aus der
GB 2 302 845 A - Aus der
EP 1 393 989 A1 ist es ebenfalls bekannt, eine Abströmöffnung durch einen an der Gassackwand befestigten Lappen zu sichern, der erst bei einem bestimmten Innendruck abgelöst wird. Die durch mehrere Schnitte in der Gassackwand gebildete Abströmöffnung ist kleiner als der nach der Ablösung des Lappens resultierende Abströmquerschnitt. - Die Erfindung schafft einen Gassack, bei dem die zuvor genannten Ziele auf einfache und kostengünstige Weise realisierbar sind.
- Gemäß der Erfindung ist bei einem Gassack der eingangs genannten Art vorgesehen, daß die Abströmöffnung ein einzelner länglicher Schlitz ist, dessen Längsrichtung im aufgeblasenen Zustand des Gassacks mit der Hauptentfaltungsrichtung des Gassackbereichs, in dem der Schlitz angeordnet ist, einen spitzen Winkel einschließt. Diese Orientierung des Schlitzes gewährleistet, daß die Abströmöffnung während des Aufblasvorgangs weitgehend geschlossen bleibt, sich aber bei einem Aufprall des Fahrzeuginsassen aufgrund der Richtungsänderung der in der Gassackwand wirkenden Kräfte automatisch öffnet.
- Die beste Schließwirkung für die Abströmöffnung während des Aufblasvorgangs wird dadurch erzielt, daß die Längsrichtung des Schlitzes im wesentlichen parallel zur Hauptentfaltungsrichtung ist.
- Der Schlitz ist vorzugsweise in einem seitlichen Wandabschnitt des Gassacks angeordnet, um einen auf den Fahrzeuginsassen gerichteten Gasstrom zu vermeiden.
- Die Abströmöffnung kann in der einfachsten Form als durchgehender Schlitz ausgebildet sein.
- Es ist aber auch möglich, die Abströmöffnung als Schlitz auszubilden, der durch mehrere Stege unterbrochen ist. Auf diese Weise kann die Freigabe der Abströmöffnung vom Innendruck des Gassacks abhängig gemacht werden.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 einen erfindungsgemäßen Gassack im aufgeblasenen Zustand; -
2 den erfindungsgemäßen Gassack bei Belastung durch einen Fahrzeuginsassen; -
3 bis6 verschiedene Ausführungsvarianten der Abströmöffnung des erfindungsgemäßen Gassacks; -
7a eine transparente perspektivische Ansicht eines weiteren Gassacks im aufgeblasenen Zustand; -
7b den Gassack aus7a im Belastungsfall; -
7c eine vergrößerte Darstellung eines Bereichs des Gassacks aus7b um eine Abströmöffnung; -
8 eine perspektivische Ansicht eines Bereichs eines weiteren Gassacks um eine Abströmöffnung; -
9a eine seitliche Schnittansicht eines Bereichs eines weiteren Gassacks um eine Abströmöffnung; und -
9b eine transparente Draufsicht auf den Bereich der9a . - In
1 ist ein erfindungsgemäßer Gassack10 gezeigt, der von einem Gasgenerator eines (stilisiert dargestellten) Gassackmoduls12 mit Gas befüllt wurde und sich dabei aus dem Modul12 heraus entfaltet hat. Die Wand des Gassacks10 kann unabhängig von den Zuschnitten, aus denen der Gassack10 gebildet ist, in einen vorderen Wandabschnitt14 , der eine primäre Aufprallfläche für einen Fahrzeuginsassen16 (siehe2 ) darstellt, einen gegenüberliegenden rückseitigen Wandabschnitt18 und einen dazwischenliegenden seitlichen Wandabschnitt20 unterteilt werden. - In einem oberen Bereich des Gassacks
10 ist in dem seitlichen Wandabschnitt20 eine Abströmöffnung in Form eines Schlitzes22 angeordnet. Die Längsrichtung L des Schlitzes22 ist entweder im wesentlichen parallel zu einer Hauptentfaltungsrichtung A des oberen Gassackbereichs oder schließt mit dieser einen spitzen Winkel α ein. Der Winkel α ergibt sich dabei, bezogen auf den Schnittpunkt S der Geraden L und A, aus den beiden vom Gassackmodul12 weg gerichteten Halbgeraden. - Bei einer Befüllung des Gassacks
10 entfaltet sich bei dem in den1 und2 dargestellten Ausführungsbeispiel der obere Gassackbereich im wesentlichen horizontal auf den Fahrzeuginsassen16 zu, während der untere Abschnitt eher eine schräg nach unten gerichtete Hauptentfaltungsrichtung aufweist. In der Gassackwand wirken während der Entfaltung Zugkräfte, die in der jeweiligen Hauptentfaltungsrichtung am stärksten ausgeprägt sind. Dies führt dazu, daß der Schlitz22 während der Entfaltung weitgehend „geschlossen" bleibt, da die in den angrenzenden Wandbereichen wirkenden Zugkräfte F1 im wesentlichen parallel zur Längsrichtung L des Schlitzes22 verlaufen. - In
2 ist der Gassack10 im Falle der Belastung durch den Fahrzeuginsassen16 gezeigt. Durch den Aufprall des Fahrzeuginsassen16 wirken nun in den an den Schlitz22 angrenzenden Wandbereichen des Gassacks10 Kräfte F2, die senkrecht zur Längsrichtung L des Schlitzes22 gerichtet sind. Dadurch wird der Schlitz22 „geöffnet" und ein ellipsenförmiger Abströmquerschnitt freigegeben. Die Größe des Abströmquerschnitts hängt bei gegebener Schlitzgeometrie und Aufprallstelle des Fahrzeuginsassen16 im wesentlichen von der Intensität des Aufpralls ab, die sich wiederum aus der Fahrzeugverzögerung und dem Gewicht des Insassen16 ergibt. - Grundsätzlich ist auch eine Anordnung des Schlitzes
22 in einem anderen Gassackbereich möglich. Entscheidend für die Funktion des Schlitzes22 als Abströmöffnung ist dessen Orientierung relativ zur Hauptentfaltungsrichtung des Gassackbereichs, in dem der Schlitz22 angeordnet ist. - In den
3 bis6 sind verschiedene Ausführungsvarianten des Schlitzes22 im nicht-aufgeblasenen Zustand des Gassacks10 gezeigt, die eine gezielte Anpassung des Abströmverhaltens erlauben. - Bei der in
3 gezeigten einfachsten Variante ist die Abströmöffnung als durchgehender Schlitz22 ausgebildet. - Im Gegensatz dazu ist bei den Ausführungsvarianten der
4 und5 der Schlitz22 durch mehrere Stege24 unterbrochen, so daß eine Art Perforationslinie gebildet ist. Der Schlitz22 wird aufgrund dieser Maßnahme erst bei einem bestimmten Innendruck des Gassacks10 (Öffnungsdruck) freigegeben. Die Breite der Stege24 liegt in einem Bereich von 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm (4 ) und 4 mm (5 ). - Die Breite und/oder der Abstand der Stege können auch variieren, wie z.B. bei der in
6 dargestellten Variante. - In den
7a bis7c ist eine weitere Möglichkeit zur selektiven Freigabe von Gassack-Abströmöffnungen gezeigt. Zwei gegenüberliegende Abströmöffnungen30 ,32 eines Gassacks34 sind jeweils durch einen Lappen36 abgedeckt, der mit einer einfachen Kettnaht38 an der Gassackwand fixiert ist. Die Enden der Fäden40 der Kettnaht38 sind an entgegengesetzten Enden eines Fangbands42 befestigt, das entlang der Gassackwand verläuft. Wird bei einem Eindringen eines Fahrzeuginsassen in den aufgeblasenen Gassack34 durch die Verformung der Gassackwand oder auf sonstige Weise ein Zug auf das Zugmittel42 ausgeübt, lösen die auf die Fäden40 übertragenen Zugkräfte die Kettnähte38 auf, und die Abströmöffnungen30 ,32 werden freigegeben. Anstelle einer Kettnaht38 kann auch eine Reißnaht vorgesehen sein. In diesem Fall kann das Zugmittel42 direkt mit dem Lappen36 verbunden werden. -
8 zeigt eine Abströmöffnung50 eines Gassacks, über der eine gefaltete Tasche52 angenäht ist, wobei die Naht54 auf der Öffnungsseite der Tasche52 als Kettnaht ausgeführt ist. Ein Ende der Kettnahtfäden ist an einem Fangband56 befestigt. Bei einer vorbestimmten Zugkraft des Fangbands56 wird die Kettnaht54 aufgelöst, und die Tasche52 öffnet sich. - Die in den
9a und9b gezeigte Abströmöffnung60 ist durch einen umgeschlagenen Endabschnitt62 eines breiten Fangbands64 abgedeckt. Das Fangband64 ist um die Abströmöffnung60 herum durch eine Klebeverbindung an der Gassackwand66 fixiert. Durch Ziehen am Fangband64 kann die Klebefläche aufgeschält und die Abströmöffnung60 freigegeben werden.
Claims (10)
- Gassack für eine Fahrzeuginsassen-Rückhalteeinrichtung, mit wenigstens einer Abströmöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Abströmöffnung ein einzelner länglicher Schlitz (
22 ) ist, dessen Längsrichtung (L) im aufgeblasenen Zustand des Gassacks mit der Hauptentfaltungsrichtung (A) des Gassackbereichs, in dem der Schlitz (22 ) angeordnet ist, einen spitzen Winkel (α) einschließt. - Gassack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsrichtung (L) des Schlitzes (
22 ) im wesentlichen parallel zur Hauptentfaltungsrichtung (A) ist. - Gassack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (
22 ) in einem seitlichen Wandabschnitt (20 ) des Gassacks angeordnet ist. - Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abströmöffnung als durchgehender Schlitz (
22 ) ausgebildet ist. - Gassack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abströmöffnung als Schlitz (
22 ) ausgebildet ist, der durch mehrere Stege (24 ) unterbrochen ist. - Gassack nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (
24 ) die gleiche Breite aufweisen. - Gassack nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (
24 ) eine unterschiedliche Breite aufweisen. - Gassack nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (
24 ) eine Breite im Bereich von 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise 2 mm bis 4 mm aufweisen. - Gassack nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (
24 ) den gleichen Abstand voneinander haben. - Gassack nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (
24 ) einen unterschiedlichen Abstand voneinander haben.
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