DE102004047171A1 - Schließblech und Treibstangenbeschlag mit einem Schließblech - Google Patents
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Abstract
Ein Schließblech (9) eines Treibstangenbeschlags eines Fensters weist einen vorderen Steg (21) mit einer großen Wandstärke und einen hinteren Steg (22) mit einer geringen Wandstärke auf. Die geringe Wandstärke des hinteren Steges (22) ermöglicht einen besonders großen Kippbereich des Schließzapfens (8) gegenüber dem Schließblech (9). Hierdurch können die Stege (21, 22) zur Abstützung des Schließzapfens (8) in Schließstellung und in Kippstellung identisch aufgebaut sein. Daher eignet sich das Schließblech (9) für den Einsatz in sowohl rechts anschlagenden als auch links anschlagenden Fenstern.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schließblech für einen Treibstangenbeschlag für einen gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel eines Fensters einer Fenstertür oder dergleichen mit einer ersten Führung für einen auf einer Treibstange angeordneten Schließzapfen eines Verschlusses in einer Schließstellung, in der der Flügel in dem Rahmen verriegelt ist, und mit einer zweiten Führung für den Schließzapfen in einer Kippstellung, in der der Flügel von dem Rahmen weg kippbar ist, und mit einer Ausnehmung, in der der Schließzapfen in Drehstellung des Flügels in das Schließblech hinein bewegbar ist, wobei die Führungen jeweils einen vorderen, den Schließzapfen in Schließstellung oder Kippstellung abstützenden Steg und einen hinteren Steg aufweisen und wobei die Stege quer zur vorgesehenen Längsachse des Schließzapfens angeordnet sind. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Treibstangenbeschlag mit einem solchen Schließblech für ein gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel aufweisendes Fenster, bei dem der Schließzapfen an einer längsverschieblichen Treibstange angeordnet ist und die Führungen parallel zu der Treibstange angeordnet sind.
- Treibstangenbeschläge zur Verriegelung eines Flügels eines Fensters in einem Rahmen weisen in der Regel mehrere Verschlüsse auf. Die Verschlüsse haben auf der Treibstange befestigte Schließzapfen, welche an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil angeordneten Schließblechen gegenüberstehen. In Abhängigkeit von der Stellung der Treib stange vermögen die Verschlüsse einen Formschluss der Schließzapfen mit den Schließblechen zu ermöglichen, indem die Schließzapfen mit einem zylindrischen Schaft in Schließstellung oder in einer Kippstellung in nutförmige Taschen der Schließbleche eindringen. Wenn der Schließzapfen und das Schließblech beispielsweise in den unteren horizontalen Holmen des Flügels und des Rahmens angeordnet sind, besteht in der Kippstellung des Treibstangenbeschlages das Problem, dass der Schließzapfen gegenüber dem Schließblech ebenfalls gekippt wird. Das Schließblech benötigt daher für die Kippstellung eine breitere Ausnehmung zur Aufnahme des Schließzapfens als für eine Schließstellung, in der der Schließzapfen fest mit dem Schließblech verbunden sein muss. In der Praxis wird daher ein asymmetrisches Schließblech eingesetzt. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass für rechts anschlagende Flügel ein anderes Schließblech bereitgestellt werden muss als für links anschlagende Flügel, weil sich die Bewegungsrichtung der Treibstange bei der Umrüstung des Treibstangenbeschlages von rechts anschlagenden Fenster auf links anschlagenden Fenster umdreht.
- Aus der
DE 199 23 663 A1 ist ein Dreh-/Kippbeschlag bekannt geworden, bei dem das Schließblech zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete Taschen zur Aufnahme des Schließzapfens aufweist. Bei rechts anschlagenden Flügeln kann damit die eine Tasche und bei links anschlagenden Flügeln die andere Tasche dem Schließzapfen gegenüberstehend montiert werden. Die Ausnehmungen zur Aufnahme des Schließzapfens in Kippstellung sind dabei größer als die Ausnehmungen zur Aufnahme des Schließzapfens in Schließstellung. Dieses Schließblech ist jedoch sehr kostenintensiv zu fertigen und erhöht zudem die Gefahr einer fehlerhaften Montage. Zudem ist das Schließblech sehr lang gestaltet und erfordert hierdurch eine besonders hohe Anzahl an Befestigungsstellen an dem Rahmen. - Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Schließblech der eingangs genannten Art so auszubilden, dass es bei rechts und links anschlagenden Flügeln einsetzbar und besonders kostengünstig zu fertigen ist. Weiterhin liegt der Erfindung das Problem zugrunde, einen Treibstangenbeschlag mit einem solchen Schließblech zu schaffen, welcher für rechts und links anschlagende Flügel eine besonders geringe Anzahl an vorrätig zu haltenden Bauteilen benötigt und einen großen Schwenkbereich in Kippstellung ermöglicht.
- Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Unterseiten des vorderen und des hinteren Steges zueinander versetzt sind und dass die Unterseite des hinteren Steges weiter von einer Anlagefläche an dem Fenster entfernt ist als die Unterseite des vorderen Steges.
- Durch diese Gestaltung wird eine Behinderung des Schwenkbereichs des Schließzapfens durch den hinteren Steg weitgehend vermieden. Da der vordere Steg jedoch besonders stabil gefertigt sein kann, setzt das erfindungsgemäße Schließblech einem Aufbruchsversuch einen besonders hohen Widerstand entgegen. Die Stege vermögen daher den Schließzapfen sowohl in der Kippstellung als auch in der Schließstellung aufzunehmen. Daher lässt sich das Schließblech für die Aufnahme des Schließzapfens in Schließstellung und in Kippstellung gleich aufbauen. Hierdurch kann ein einziges erfindungsgemäßes Schließblech wahlweise für rechts anschlagende Fenster und für links anschlagende Fenster eingesetzt werden. Das erfin dungsgemäße Schließblech erfordert keine überflüssigen Taschen oder dergleichen und lässt sich daher besonders kostengünstig fertigen.
- Der hintere Steg könnte beispielsweise höher sein als der vordere Steg. Dies führt jedoch im montierten Zustand des Schließblechs zu einer Verengung des Spaltes zwischen dem Flügel und dem Rahmen und damit im ungünstigsten Fall zu einem Klemmen des Flügels. Ein Klemmen des Flügels lässt sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn der hintere der beiden Stege an seinem dem gegenüberliegenden vorderen Steg zugewandten Rand eine geringere Wandstärke aufweist als der vordere Steg.
- Zur Erzeugung der geringen Wandstärke der hinteren Führung könnte der hintere Steg im Querschnitt keilförmig gestaltet sein. Häufig weisen Schließzapfen jedoch an ihrem freien Ende radiale Verbreiterungen auf, welche von den Stegen hintergriffen werden können. Ein solcher Treibstangenbeschlag weist hierdurch eine besonders hohe Einbruchssicherheit auf. Ein keilförmiger Querschnitt des hinteren Steges könnte bei einem solchen Treibstangenbeschlag jedoch den möglichen Kippbereich des Schließzapfens beschränken, wenn die radiale Verbreiterung gegen einen Bereich mit hoher Wandstärke des hinteren Steges gelangt. Eine Beeinträchtigung des Kippbereichs des Schließzapfens lässt sich jedoch gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die vorderen, die Führungen aufweisenden Stege jeweils eine konstante Wandstärke aufweisen, wobei die Wandstärke des hinteren Steges geringer ist als die Wandstärke des vorderen Steges.
- Zur weiteren Erhöhung des Kippbereichs des Schließzapfens trägt es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der vordere Steg eine in Kipprichtung des Schließzapfens weisende Fase hat.
- Das erfindungsgemäße Schließblech hat eine besonders hohe Stabilität und lässt sich besonders kostengünstig fertigen, wenn die geringe Wandstärke des hinteren Steges durch eine Querschnittsverjüngung eines das Schließblech erzeugenden Blechs mit einer dem vorderen Steg entsprechenden Wandstärke erzeugt ist.
- Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines Treibstangenbeschlages mit einem genannten Schließblech, welcher für rechts und links anschlagende Flügel eine besonders geringe Anzahl an vorrätig zu haltenden Bauteilen benötigt und einen großen Schwenkbereich in Kippstellung ermöglicht, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die radiale Verbreiterung des Schließzapfens eine von der Treibstange weg geneigte, der Unterseite des hinteren Steges in Kippstellung im Wesentlichen parallel gegenüberstehende Flanke hat.
- Durch diese Gestaltung wird eine Behinderung des Schwenkbereichs in Kipprichtung durch die radiale Verbreiterung des Schließzapfens besonders gering gehalten, da der Schließzapfen mit seiner geneigten Flanke der radialen Verbreiterung der Unterseite des hinteren Steges gegenübersteht. In Schließstellung setzt der Treibstangenbeschlag einem Aufbruchsversuch jedoch einen besonders hohen Widerstand entgegen, da die radiale Verbreiterung von den Stegen hintergriffen wird. Daher können die den Schließzapfen abstützenden Stege in Kippstellung und in Schließstellung gleich aufgebaut sein. Der Treibstangen beschlag erfordert hierdurch besonders wenige, vorrätig zu haltende Bauteile.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 ein Fenster mit einem ein erfindungsgemäßes Schließblech aufweisenden Treibstangenbeschlag, -
2a eine Schnittdarstellung durch das Fenster aus1 entlang der Linie II-II in Schließstellung, -
2b eine Schnittdarstellung durch das Fenster aus1 in Kippstellung, -
3 eine Schnittdarstellung durch das Fenster aus1 entlang der Linie III-III. -
1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen1 schwenkbaren Flügel2 und mit einem Treibstangenbeschlag3 zum wahlweisen Bewegen des Flügels2 in eine Schließstellung, in der der Flügel2 in dem Rahmen1 verriegelt ist oder in eine Drehstellung, in der der Flügel2 um eine vertikale Achse4 von dem Rahmen1 weg schwenkbar ist oder in eine Kippstellung, in der der Flügel2 um eine horizontale Achse5 gegenüber dem Rahmen1 verschwenkbar ist. Der Treibstangenbeschlag3 weist eine von einer Handhabe6 längsverschiebliche Treibstange7 auf. Auf der Treibstange7 sind mehrere Schließzapfen8 befestigt, welche auf dem Rahmen1 befestigten Schließblechen9 gegenüberstehen. Die Schließzapfen8 bilden mit den Schließblechen9 jeweils einen Verschluss10 , mit denen der Treibstangenbeschlag3 für die beschriebenen Stellungen verstellbar ist. -
2a zeigt eine Schnittdarstellung durch einen an den horizontal unteren Holmen des Rahmens1 und des Flügels2 angeordneten Verschluss10 in der Schließstellung, in der der Flügel2 in dem Rahmen1 verriegelt ist. Der Schließzapfen8 ist als allgemein bekannter Pilzkopf mit einer an einem freien Ende eines Schaftes11 angeordneten radialen Verbreiterung12 ausgebildet. Das Schließblech9 weist zwei quer zur Längsachse des Schließzapfens8 angeordnete Stege13 ,14 auf. Der vordere, in Öffnungsrichtung des in1 dargestellten Flügels2 weisende Steg13 hat eine Führung15 zur Abstützung des Schaftes11 des Schließzapfens8 in der dargestellten Kippstellung. Der hintere Steg14 hat eine geringere Wandstärke als der die Führung15 aufweisende Steg13 . Die geringe Wandstärke des einen Steges14 ist durch eine Verformung, beispielsweise im Fließpressverfahren erzeugt. Die Oberkanten der Stege13 ,14 sind auf einer Höhe angeordnet. Durch die geringe Wandstärke hat die Unterseite des hinteren Steges14 einen größeren Abstand zu einer Anlagefläche des Schließblechs9 an dem Rahmen1 als der vordere Steg13 . Die beiden Stege13 ,14 übergreifen die radiale Verbreiterung12 des Schaftes11 des Schließzapfens8 . Der Schließzapfen8 ist mit einem Fuß16 auf der Treibstange7 des Treibstangenbeschlages3 befestigt und durchdringt eine im Flügel2 befestigte Stulpschiene17 im Bereich eines Langlochs18 . Weiterhin hat der die Führung15 aufweisende Steg13 an seiner dem Rahmen1 abgewandten Seite eine Fase19 . -
2b zeigt den Verschluss10 aus2a in einer Kippstellung, in der der Flügel2 um die in1 dargestellte horizontale Achse5 gekippt ist. Das Kippen erfolgt durch einen Antrieb des Schließzapfens8 mit der Treibstange7 in eine zweite Führung20 . Diese Führung20 hat wie die in2a beschriebene Führung einen den Schließzapfen8 abstützenden Steg21 und einen hinteren Steg22 . Der vordere, den Schließzapfen8 abstützende Steg21 weist die Fase19 auf, während der hintere Steg22 eine geringe Wandstärke hat. Beim Kippen des Flügels2 wird der Schließzapfen8 auf die Fase19 des einen Steges21 hin verschwenkt. Gleichzeitig wird die radiale Verbreiterung12 des Schließzapfens8 in Richtung der Unterseite des die geringe Wandstärke aufweisenden Steges22 verschwenkt. Die geringe Wandstärke und die Fase19 ermöglichen eine Verschwenkung des Schließzapfens8 und damit auch des Flügels2 um einen besonders großen Winkelbereich. Weiterhin weist die radiale Verbreiterung12 des Schließzapfens8 eine von der Treibstange7 weg geneigte Flanke24 auf, welche der Unterseite des hinteren Steges22 gegenübersteht. Diese Flanke24 führt zu einer weiteren Vergrößerung des möglichen Kippbereichs des Schließzapfens8 gegenüber dem Schließblech9 . -
3 zeigt in einer Schnittdarstellung durch das Fenster aus1 die Stellung des Schließzapfens8 im Schließblech9 in Schließstellung. In der Drehstellung ist der Schließzapfen8 im Bereich einer mittigen Ausnehmung23 im Schließblech9 angeordnet, während er in Kippstellung an der anderen Führung20 anliegt. Das Schließblech9 ist symmetrisch aufgebaut und lässt sich daher sowohl für das in1 dargestellte, links anschlagende Fenster als auch für rechts anschlagende Fenster einsetzen.
Claims (6)
- Schließblech für einen Treibstangenbeschlag für einen gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel eines Fensters einer Fenstertür oder dergleichen mit einer ersten Führung für einen auf einer Treibstange angeordneten Schließzapfen eines Verschlusses in einer Schließstellung, in der der Flügel in dem Rahmen verriegelt ist, und mit einer zweiten Führung für den Schließzapfen in einer Kippstellung, in der der Flügel von dem Rahmen weg kippbar ist, und mit einer Ausnehmung, in der der Schließzapfen in Drehstellung des Flügels in das Schließblech hinein bewegbar ist, wobei die Führungen jeweils einen vorderen, den Schließzapfen in Schließstellung oder Kippstellung abstützenden Steg und einen hinteren Steg aufweisen, und wobei die Stege quer zur vorgesehenen Längsachse des Schließzapfens angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseiten des vorderen und des hinteren Steges (
13 ,14 ,21 ,22 ) zueinander versetzt sind und dass die Unterseite des hinteren Steges (14 ,22 ) weiter von einer Anlagefläche an dem Fenster entfernt ist als die Unterseite des vorderen Steges (13 ,21 ). - Schließblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere der beiden Stege (
14 ,22 ) an seinem dem gegenüberliegenden vorderen Steg (13 ,21 ) zugewandten Rand eine geringere Wandstärke aufweist als der vordere Steg (13 ,21 ). - Schließblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen, die Führungen (
15 ,20 ) aufweisenden Stege (13 ,21 ) jeweils eine konstante Wandstärke aufweisen, wobei die Wandstärke des hinteren Steges (14 ,22 ) geringer ist als die Wandstärke des vorderen Steges (13 ,21 ). - Schließblech nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Steg (
13 ,21 ) eine in Kipprichtung des Schließzapfens (8 ) weisende Fase (19 ) hat. - Schließblech nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die geringe Wandstärke des hinteren Steges (
14 ,22 ) durch eine Querschnittsverjüngung eines das Schließblech (9 ) erzeugenden Blechs mit einer dem vorderen Steg (13 ,21 ) entsprechenden Wandstärke erzeugt ist. - Treibstangenbeschlag mit einem Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche für ein gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel aufweisendes Fenster, bei dem der Schließzapfen an einer längsverschieblichen Treibstange angeordnet ist und die Führungen parallel zu der Treibstange angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Verbreiterung (
12 ) des Schließzapfens (8 ) eine von der Treibstange (7 ) weg geneigte, der Unterseite des hinteren Steges (14 ,22 ) in Kippstellung im Wesentlichen parallel gegenüberstehende Flanke (24 ) hat.
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