DE102004047017A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Effektgarn - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Garnen (29), insbesondere zur Herstellung von Effektgarnen mittels Offenend-Spinnmaschinen, bei dem Fasern (15) in einer Auflöseeinrichtung vereinzelt und anschließend mittels eines Rotors (18) versponnen werden, wobei die Fasern (15) mittels eines Luftstroms (17) von der Auflöseeinrichtung zum Rotor (18) transportiert und dort versponnen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (15) zunächst in einem vorbestimmten Bereich angesammelt oder bereitgehalten werden und für die angesammelte Fasermenge ein Abgabezeitpunkt bestimmt wird, wobei beim Erreichen dieses Abgabezeitpunkts die Fasern (15) in kontrollierter Weise abgegeben und in den Rotor (18) gebracht werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Garnen, insbesondere zur Herstellung von Effektgarnen mittels Offenend-Spinnmaschinen, bei dem Fasern in einer Auflöseinrichtung vereinzelt und anschließend mittels eines Rotors versponnen werden, wobei die Faser mittels eines Luftstroms von der Auflöseinrichtung zum Rotor transportiert und dort versponnen werden. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen von Effektgarnen mittels einer Offenendspinnmaschine, die eine Faserbandzuführvorrichtung und eine Auflösvorrichtung, eine Spinnbox mit Rotor, sowie eine Garnabzugsvorrichtung aufweist.
- Bei der Herstellung von Garnen mittels Spinnmaschinen besteht der Wunsch neben glatten Garnen auch Garne mit variierenden Gestaltungen zu produzieren. Variierende Gestaltungen können beispielsweise in Form von kurzen Dickstellen oder auch in Form von längeren Dickstellen, den sogenannten Flammen, gewünscht sein. Garne die derartige variierende Gestaltungen aufweisen, bezeichnet man allgemein als Effektgarne. Neben der Einbringung von kürzeren oder längeren Dickstellen ist es auch möglich das Garn in bestimmten Abschnitten mit Fasern zu durchsetzten, die in ihrer farblichen oder geometrischen Beschaffenheit abweichen, wodurch ebenfalls Effekte im Garn entstehen. Bei bekannten Verfahren und Vorrichtungen hat es sich jedoch als nachteilig erwiesen, daß die gewünschten Effekte nur sehr schwer steuerbar sind. Dies liegt beispielsweise daran, daß eine Dickstelle nur mit einem allmählichen Anstieg des Garndurchmessers produzierbar ist, da eine Vergleichmäßigung der zugeführten Fasermenge in der Auflöseinrichtung stattfindet. Bei anderen Verfahren und Vorrichtungen hat es sich als schwierig erwiesen Effektgarne zu produzieren, weil unkontrolliert freigegebene Fasermengen in den Rotorraum gelangen können und dort zu Fadenbrüchen führen können.
- So ist beispielsweise aus der
EP 0 218 974 B1 ein Verfahren zur Herstellung eines Effektgarnes auf Offenend-Spinnvorrichtungen bekannt, bei dem ein bandartiges Grund-Fasermaterial zu Einzelfasern aufgelöst und mittels eines Luftstroms einem Offenendspinnelement zugeführt wird. Bei dieser Erfindung wird zur Erzeugung des Effektgarnes das Effekt-Fasermaterial mit konstanter Geschwindigkeit in Form eines Faserbandes einem Luftstrom zugeführt. Der Luftstrom löst Faserbüschel aus dem Faserband ab und die so abgelösten Faserbüschel werden zusammen mit dem aufgelösten Grund-Fasermaterial einem Offenendspinnelement zugeführt. Bei einer solchen Anordnung besteht die Gefahr, daß zu große und unkontrolliert abgelöste Faserbüschel zu einer Störung des Spinnprozesses führen. - Ferner ist aus der
DE 41 24 571 A1 ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Herstellen von Effektgarnen durch Offenendspinnen bekannt. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß mit einem unter Druck gesetzten Fluid auf das Fasermaterial eingewirkt wird. Dabei wird das Fluid wahlweise in den Speisekanal gepreßt oder daraus herausgesaugt. Nachteilig bei dieser Erfindung ist, daß der gewünschte Effekt nur in relativ geringem Maße erreicht wird. Das wahlweise abgesaugte oder hineingepreßte Fluid bewirkt im Speisekanal nämlich vorwiegend Turbulenzen und kann die gewünschte und zur Erzeugung von Effektgarnen erforderliche Veränderungen der durchgesetzten Fasermenge nur bedingt bewirken. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe Effektgarne unter weittestgehender Beibehaltung der Prozeßsicherheit des Spinnprozesses in einfacher und besonders gut steuerbarer Weise herstellbar sind.
- Gelöst wird die Aufgabe mittels des eingangs genannten erfindungsgemäßen Verfahrens, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fasern zunächst in einem vorbestimmten Bereich angesammelt oder bereitgehalten werden und anschließend wieder freigegeben und in den Rotor gefördert wird.
- Vorteilhafterweise wird für die angesammelte Fasermenge ein Abgabezeitpunkt bestimmt wird, wobei beim Erreichen dieses Abgabezeitpunkts die Fasern in kontrollierter Weise abgegeben und in den Rotor gebracht werden. Die Bestimmungen eines Abgabezeitpunkts erlaubt es die zu produzierenden Effekte im Garn sehr exakt an den gewünschten Stellen bzw. in den gewünschten Abständen anzuordnen. Neben der besonders genauen zeitlichen Steuerung der Faserabgabe, kann diese aber auch in der Menge besonders gut gesteuert werden.
- Dies kann beispielsweise geschehen indem sämtliche angesammelten Fasern gleichzeitig freigesetzt werden und in den Rotor gelangen. Eine andere kontrollierte Abgabe kann vorsehen, daß die Faserabgabe zu dem vorbestimmten Abgabezeitpunkt einsetzt und die angesammelte Fasermenge anschließend in konstanter Weise bis zum Aufbrauchen der angesammelten Fasermenge abgegeben wird.
- Die Gewinnung der angesammelten Fasermengen geschieht vorzugsweise indem die Fasern zum Ansammeln der Fasermenge wahlweise aus der fortlaufend durchgesetzten Fasermenge entnommen oder mittels einer zusätzlichen Faserzuführung zugeführt werden. So sieht eine mögliche Ausführungsform der Erfindung vor, daß Fasern aus einem fortlaufend zum Spinnelement transportierten Faserstrom entnommen und abgezweigt werden. Dies stellt eine besonders einfache Ausführungsform dar, weil sie mit lediglich einer Zuführeinrichtung realisierbar ist. Eine alternative Ausführungsform kann vorsehen, daß die anzusammelnden Fasern zusätzlich und separat zu dem ersten Faserstrom eingespeist wird. Hierzu ist zwar eine zusätzliche Zuführeinrichtung erforderlich, diese erlaubt es jedoch bei Bedarf auch unterschiedliche Faserarten getrennt zuzuspeisen. Die Zuführeinrichtungen können dabei wahlweise zusammen mit einer oder mehreren Auflöseinrichtungen verwendet werden.
- Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn die Fasern im Bereich einer Schmutzabscheidung, einer Bypaßöffnung, einer Spülluftöffnung eines Rotorschafts
32a oder einer Leitungseinrichtung (32 ) des Rotors (18 ) angesammelt oder bereit gehalten werden. In all diesen Abschnitten der Offenend-Spinnmaschine herrscht ein Unterdruck, so daß die angesammelten Fasern nach deren Freigabe durch den dort herrschenden Unterdruck in besonders einfacher Weise in Richtung des Spinnmittels bzw. des Rotors transportiert werden. Darüber hinaus werden die genannten Bereiche von den Fasern passiert, so daß sie an diesen Stellen relativ leicht angesammelt werden können. - Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Fasern in einer Speichervorrichtung angesammelt bzw. bereitgehalten werden. Dazu werden speziell ausgebildete Speichervorrichtungen verwendet, die die anzusammelnden bzw. bereitzuhaltenden Fasern in besonders effektiver Weise aufnehmen und wieder abgeben können.
- Zur Vermeidung von unerwünschten periodischen Störungen ist es vorteilhaft, wenn die Abgabezeitpunkte innerhalb vorgegebener Grenzwerte zufällig bestimmt werden. Hierdurch wird der Ausbildung von zyklischen Störungen, wie beispielsweise Bildstörungen, in effektiver Weise vorgebeugt.
- Eine deutliche Erweiterung der Möglichkeiten zur Erzeugung von Effektgarnen wird mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht, bei der die Fasern in Form bereits vereinzelter Fasern, von Lunten oder Garn bzw. Garnstücken hinzugegeben werden. So können vereinzelte Fasern durch Zuführen von Faserband zu einer Auflöseinrichtung zugegeben werden. Dies kann mittels einer oder mehrerer Auflöseinrichtungen geschehen. Gibt man nun Abschnitte von Lunten oder Faserbändern hinzu, die mechanisch oder pneumatisch abgelöst wurden, können besondere Effekte am produzierten Garn erzielt werden. Gleiches gilt auch für die Zugabe von Garnen oder Garnstücken. Hierbei kann beispielsweise durch Zugabe von Garnstücken in den Rotorraum die Entstehung von Bauchbinden bewirkt werden, wobei sich die Garnenden um das bereits gesponnene Garn herumwickeln und so für die Entstehung von Dickstellen sorgen.
- Sofern dies gewünscht ist besteht die Möglichkeit, daß die Lunten, Garne bzw. Garnstücken in der bereits vorhandenen oder einer zusätzlichen Auflöseinrichtung aufgelöst werden. Wie bereits zuvor beschrieben kann je nach gewünschtem zu erzeugendem Effekt ein entsprechendes Verfahren angewendet werden. Als besonders günstig, weil einfach zu realisieren, hat es sich erwiesen, die Fasern zur Befüllung der Speichervorrichtung mittels Unterdruck abzusaugen und mittels einer Fangvorrichtung, insbesondere einem Gitter, zurückzuhalten. Diese besonders einfache Ausführungsform einer Speichervorrichtung hat den Vorteil, daß sie ohne mechanisch bewegte Bauteile im Bereich des Faserkanals auskommt. Sie ist darüber hinaus mit besonders einfachen Mitteln zu realisieren, da Unterdruckanschlüsse bereits an den Spinnmaschinen vorhanden sind. Über die Stärke und Dauer der Absaugung ist die Menge der angesammelten Fasern zudem besonders gut steuerbar.
- Besonders deutlich werden die gewünschten Effekte am produzierten Garn ausgebildet, wenn die Fasern nach dem Durchlaufen der Auflöseinrichtung in der Speichervorrichtung angesammelt oder bereitgehalten werden. Die Anordnung der Speichervorrichtung in Richtung der Faserbewegung hinter der Auflöseinrichtung vermeidet nämlich eine nachträgliche Vergleichmäßigung der Fasermenge, wie sie beispielsweise bei einer Zugabe im Bereich der Auflöseinrichtung geschieht.
- Eine andere besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht dazu vor, daß die Intensität der Manipulation der angegebenen Fasermenge durch Verändern des Abstandes zwischen Speichervorrichtung und Einbindepunkt und/oder der Anzahl der abgebenden Speichervorrichtungen eingestellt wird. Dieser Ausführungsform liegt die Erkenntnis zugrunde, daß je näher die abgebende Speichervorrichtung am Einbindepunkt liegt, desto geringer ist eine Vergleichmäßigung der transportierten Fasermenge. Je geringer wiederum die Vergleichmäßigung ist, desto deutlicher ist die Ausprägung der gewünschten zu produzierenden Effekte.
- Sollen nun unterschiedlich stark ausgeprägt Effekte produziert werden, ist es vorteilhaft, daß mehrere zusammenwirkende Speichervorrichtungen verwendet werden. Die zusammenwirkenden Speichervorrichtungen können aufeinander abgestimmt betätigt werden und in unterschiedlicher Entfernung vom Einbindepunkt Fasermengen abgeben, die dann unterschiedlich stark ausgeprägte Effekte bewirken.
- Eine andere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß die zurückgehaltenen Fasern durch Aufheben eines Unterdrucks oder durch Einblasen eines Mediums, insbesondere von Luft, in die Speichervorrichtung abgegeben werden. Werden die Fasern, wie beispielsweise zuvor beschrieben mittels Unterdrucks an einem Gitter zurückgehalten, kann die Freigabe zwecks Abgabe der Fasern durch Aufheben des Ansaugenden Unterdrucks erfolgen. Eine besonders schnelle und vollständige Abgabe der Fasermenge ist beispielsweise durch Einblasen von Luft entgegengesetzt zur Ansaugrichtung zu erreichen.
- Schließlich besteht auch die Möglichkeit das erfindungsgemäße Verfahren in der Form anzuwenden, daß unterschiedliche Faser, Garn und/oder Werkstoffarten verwendet werden. Wodurch sich eine sehr große Anzahl von Effekten erzeugen läßt.
- Die von der Erfindung ebenfalls vorgeschlagene Vorrichtung der eingangs genannten Art ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Speichervorrichtung wahlweise im Verlauf eines Faserkanals zwischen der Auflöseinrichtung und dem Rotor, im Bereich eines Rotorschafts oder einer Leitungseinrichtung des Rotors oder im Bereich einer Spülluftöffnung der Spinnbox angeordnet ist, sowie daß an der Speichervorrichtung eine gesteuerte Betätigungseinrichtung mit Leitungsmitteln zur Einleitung oder Absaugung eines Fluids angeordnet ist, welches das Ansammeln, das Bereithalten und die Abgabe von Fasern steuert. Mit einer derart ausgebildeten erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Ausführung eines der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren möglich. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen.
- Diese und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen oder sind im Zusammenhang mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt darin:
-
1 Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung; -
2 eine vergrößerte Darstellung einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung; -
3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung; -
4 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung; -
5 eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung und; -
6 eine fünfte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung. - In
1 ist anhand einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung1 dargestellt. Die Speichervorrichtung1 ist im Bereich einer Auflöseinrichtung2 angeordnet. Die Auflöseinrichtung2 besteht aus einer Auflöswalze3 und einer Speisewalze4 die Faserband5 in Richtung der Auslösewalze3 zuführt. Durch Drehen der Auflöswalze3 im Uhrzeigersinn wird das Faserband5 an den nicht dargestellten Vorsprüngen der Auflöswalze3 vereinzelt und in Richtung des Uhrzeigersinnes beschleunigt. An der Unterseite der Auflöseinrichtung2 befindet sich eine Schmutzabscheidung6 . An dieser werden vom Faserband5 mitgeführte Verschmutzungen8 unter Ausnutzung der in diesem Bereich auftretenden Fliehkräften abgeschieden. Aufgrund ihrer Massenträgheit folgen die massebehafteten Verschmutzungen8 im Bereich der Schmutzabscheidung6 einer tangential verlaufenden Flugbahn7 . Die so beschleunigten Verschmutzungen8 treffen im weiteren gegen eine an der gegenüberliegenden Seite der Schmutzabscheidung6 angeordnete Prallwand9 . Dort trennen sie sich vom übrigen Faserstrom und werden nach unten abgeführt. Leichtere Fasern, welche sich anfänglich parallel zu den Verschmutzungen8 bewegen, folgen zunächst ebenfalls der tangentialen Flugbahn7 , werden dann aber durch einen Zuluftstrom10 , der aufgrund des in der Auflöseinrichtung2 herrschenden Unterdruckes entsteht, wieder zurück in Richtung der Auflöswalze3 bewegt. Sie folgen dabei einer Bewegungsbahn, die in etwa der Pfeillinie11 entspricht. Das Zurücksaugen der Fasern15 ist deshalb möglich, da sie im Vergleich zu den abzuscheidenden Verschmutzungen8 eine relativ geringe Masse besitzen. Bei der vorliegenden Ausführungsform findet die Auflösung des Faserbands5 zu einzelnen Fasern15 im wesentlichen zwischen der Speisewalze4 und dem Schmutzaustritt6 statt. Im Anschluß an diesen sogenannten Auflösbereich ist unmittelbar am Ende der Schmutzabscheidung6 die Speichervorrichtung1 angeordnet. Diese ist an eine nicht dargestellte Unterdruckversorgung angeschlossen, welche Luft in Richtung des Pfeils12 absaugt. Zur Steuerung der Absaugung verfügt die Speichervorrichtung1 über ein Ventil13 , welches den Unterdruck absperrt oder durchleitet. An der rechten Seite der Speichervorrichtung1 ist ein Gitter14 angeordnet, welches lose umherfliegende Fasern15 zurückhält. Solange das Ventil13 geöffnet ist und der Unterdruck Luft auf diesem Weg aus der Auflöseinrichtung2 abzieht, sammeln sich die losen Fasern15 an der Vorderseite des Gitters14 an und werden dort bereitgehalten. Wird nun das Ventil13 ganz oder teilweise geschlossen, überwiegt die in Umfangsrichtung der Auflöswalze3 verlaufende Luftströmung, welche die Fasern15 fortträgt. Damit entsteht unmittelbar nach dem Schließen des Ventils13 ein erhöhtes Faseraufkommen, welches über einen Faserleitkanal16 der Luftströmung17 folgend zum Spinnmittel der Spinnmaschine gelangt. Im vorliegenden Fall ist das Spinnmittel beispielsweise ein nicht dargestellter Rotor18 . Gelangt nun das erhöhte Faseraufkommen in den Rotor18 , verspinnt dieser die ankommenden Fasern und es entsteht eine Dickstelle im Garn und somit das gewünschte Effektgarn. - In
2 ist das Gitter14 aus1 in einer vergrößerten seitlichen Ansicht dargestellt. Deutlich zu erkennen ist, daß die vertikal und horizontal verlaufenden Gitterstäbe19 ,20 so nahe beieinander angeordnet sind, daß sie auch relativ kurze und vereinzelte Fasern effektiv zurückhalten können. Wahlweise kann das Gitter14 eine konkave, eine konvexe oder eine plane Oberfläche haben. Dies hängt wiederum von der Art der zu produzierenden Effektgarne ab. Wählt man beispielsweise eine plane Oberfläche, so lösen sich die angesammelten Fasern15 nach dem Aufheben des Unterdrucks besonders leicht ab. Ist die Oberfläche dagegen konkav ausgebildet, so können besonders viele Fasern in der vorhandenen Vertiefung angesammelt und ggf. unter Zuhilfenahme von eingeblasener Druckluft besonders spontan auch wieder abgegeben werden. - In
3 ist eine andere mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, bei der die Auflöseinrichtung2 wiederum aus einer Auflöswalze3 besteht, welcher ein Faserband5 über eine Speisewelle4 zugeführt wird. Bei dieser Ausführungsform ist der Bereich der Schmutzabscheidung6 gegenüber der zuvor beschriebenen Ausführungsformen unverändert beibehalten worden. Dieser Bereich der Auflöseinrichtung2 dient nun aber lediglich zur Abscheidung von Verschmutzungen8 . Bei dieser Ausführungsform ist die Speichervorrichtung1 im Bereich des Faserleitkanals16 angeordnet. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei der in1 dargestellten Ausführungsform. Zur Ansammlung von Fasern15 wird das Ventil13 geöffnet und der in Richtung des Pfeils abgesaugte Luftstrom sammelt Fasern15 am Gitter14 an. Anders als bei der in1 gezeigten Ausführungsform liegt hierbei die Speichervorrichtung1 deutlich näher am eingesetzten Spinnmittel und damit an einem Einbindepunkt der Fasern15 beim Spinnprozeß. Dies hat den Vorteil, daß die von der Speichervorrichtung zeitweise abgegebenen Fasern15 zusammen mit den Fasern15 der fortlaufenden Faserlieferung in nahezu der gleichen Menge am Spinnmittel ankommen, wie sie im Faserleitkanal16 abgegeben werden. Es findet auf dem Weg zum Spinnmittel so gut wie keine Vergleichmäßigung der Fasermenge statt. Damit ist die Erzeugung besonders schnell einsetzender Dickstellen im Garn möglich. Gleichzeitig kann auch das Ende der Dickstelle besonders deutlich ausgeprägt werden, in dem die zugeführte Fasermenge innerhalb sehr kurzer Zeit wieder auf die normale, das heißt die fortlaufend geförderte Fasermenge zurückgeführt wird. - In
4 ist eine Auflöseinrichtung2 dargestellt die zwei Speichervorrichtungen1 aufweist. Die untere Speichervorrichtung1 entspricht dabei der in1 dargestellten Speichervorrichtung1 und die obere Speichervorrichtung1 entspricht dabei der in3 bereits beschriebenen Speichervorrichtung1 . Beide Speichervorrichtungen1 sind jeweils über eine Steuerleitung21 an eine Steuerungseinrichtung22 angeschlossen. Die Steuerungseinrichtung22 dient dazu die Ventile13 in der gewünschten Weise anzusteuern. Die Verwendung von zwei Speichervorrichtungen1 erlaubt es zusätzliche besondere Effekte im Garn zu erzeugen, welche mit einer einzelnen Spei chervorrichtung1 nicht erzeugbar sind. So kann die obere Speichervorrichtung1 aufgrund ihrer Nähe zum Einbindepunkt der Fasern15 stark ausgeprägte Effekte bewirken, wohingegen die untere Speichervorrichtung1 aufgrund ihrer größeren Entfernung zum Einbindepunkt weicher einsetzende Effekte im Garn hervorrufen. Zudem können beide Speichervorrichtungen1 auch in kurzen zeitlichen Abständen nacheinander Fasern15 abgeben, so daß zwei Effektstellen mit sehr geringen Abständen im Garn erzeugbar sind. Eine entsprechende Steuerung ist mittels der Steuerungseinrichtung22 realisierbar. Insbesondere die Vermeidung von Effektstellen in periodisch wiederkehrenden Abständen kann beispielsweise durch den Einsatz eines Zufallsgenerators zur Bestimmung der Faserabgabezeitpunkte vermieden werden. - Die
5 zeigt eine andere besonders vorteilhafte Ausführungsform, bei der die Speichervorrichtung1 in der Nähe des Rotors18 angeordnet ist. Der Rotor18 befindet sich innerhalb einer Spinnkammer23 , die aus einem ersten Abschnitt24 und einem zweiten Abschnitt25 besteht. Innerhalb der Spinnkammer25 herrscht während des Spinnbetriebes ein Unterdruck, der durch Absaugung von Luft über einen Absaugkanal26 entsteht. Die von der Auflöseinrichtung2 kommenden Fasern15 gelangen über den Faserleitkanal16 in den Innenraum des Rotors18 . Dort gelangen sie an eine Rutschwand27 , die sich in der Innenseite des Rotors befindet, von wo sie sich weiter in Richtung einer Fasersammelrille28 bewegen. In der Fasersammelrille befindet sich der Einbindepunkt, an dem die Fasern an ein Garnende29 angesponnen werden. Im Weiteren wird das Garnende29 , angetrieben von einem Fadenabzugsantrieb31 , durch eine Fadenabzugsdüse30 abgezogen. - Im vorliegenden Fall weist der Rotor
18 einen hohlen Rotorschaft32a auf, der mit einem Schaftkanal32 ausgestattet ist. Bedingt durch den innerhalb des Spinnkammer herrschenden Unterdruck wird Luft durch den Schaftkanal32 in den Rotorinnerraum hineingesaugt. Um nun zusätzliche Fasern15 in den Rotorinnenraum einzubringen werden die Fasern15 von der Speicher vorrichtung1 mittels eines Speiseantriebs33 entnommen und in Richtung des Eingangs des Schaftkanals30 befördert. Unmittelbar vor dem Eintritt des Schaftkanals32 ist eine Schneidvorrichtung34 angeordnet, welche die Fasern15 in kleinere Faserabschnitte35 unterteilt. Im Weiteren werden diese Faserabschnitte35 zusammen mit denen über den Faserleitkanal16 zugeführten Fasern15 versponnen und bilden das gewünschte Effektgarn. Die mittels der Speichervorrichtung1 zugeführten Fasern15 können wahlweise auch in Form von Lunten, Faserbändern, Garnen oder ähnlichem zugeführt werden. Alternativ ist es aber auch denkbar anstelle der Schneidvorrichtung34 eine zusätzliche Auflöseinrichtung2 anzuordnen, welche die zugeführten Fasern15 , Faserbänder5 etc. auflöst, bevor sie in den Schaftkanal32 eingespeist werden. - In
6 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, bei der wiederum ein Rotor18 innerhalb einer Spinnkammer23 angeordnet ist. Neben dem bereits vorbeschriebenen Faserleitkanal16 und dem Absaugkanal26 weist diese Ausführungsform einen zweiten Faserleitkanal36 auf. Dieser ist an einer zweiten Auflöseinrichtung37 , die ein zusätzliches Faserband5 oder alternativ auch eine Lunte oder ein Garn auflöst, angeschlossen. Die von der zweiten Auflöseinrichtung37 vereinzelten Fasern15 gelangen durch eine am zweiten Abschnitt25 befindliche Spülluftöffnung38 in den Rotorinnerraum. Dort werden sie in bekannter Weise in der Fasersammelrille28 am Garnende29 eingesponnen. Mit dieser Vorrichtung können problemlos Effektgarne mit unterschiedlichen Fasern15 oder Garnen erzeugt werden. Die Länge und Stärke der Ausprägung der Effektstellen ist durch die Zuförderung von Fasern mittels der zweiten Auflöseinrichtung37 einfach steuerbar. - Im übrigen ist die vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen der Erfindungen im Rahmen der Patentansprüche möglich. So können die dargestellten Auflöseinrichtungen beispielsweise bei anderen Ausführungsformen durch die in
5 dargestellten Schneidvorrichtungen34 samt Spei seantrieb33 ausgetauscht werden. Darüber hinaus kann jeweils festgelegt werden, ob vereinzelte Fasern, Faserbüschel, Lunten oder Garnenden in den Spinnprozeß einzuspeisen sind. Diese Variationsmöglichkeiten schaffen zusammen mit der Möglichkeit verschiedene Werkstoffe in der beschriebenen Weise zu verarbeiten, die Möglichkeiten zahlreiche Garneffekte mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung herzustellen.
Claims (22)
- Verfahren zur Herstellung von Garnen (
29 ), insbesondere zur Herstellung von Effektgarnen mittels Offenend-Spinnmaschinen, bei dem Fasern (15 ) in einer Auflöseeinrichtung (2 ) vereinzelt und anschließend mittels eines Rotors (18 ) versponnen werden, wobei die Fasern (15 ) mittels eines Luftstroms (17 ) von der Auflöseeinrichtung (2 ) zum Rotor (18 ) transportiert und dort versponnen werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Fasern (15 ) zunächst in einem vorbestimmten Bereich angesammelt oder bereitgehalten werden und anschließend wieder freigegeben und in den Rotor (18 ) gefördert wird. - Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß für die angesammelte Fasermenge ein Abgabezeitpunkt bestimmt wird, wobei beim Erreichen dieses Abgabezeitpunkts die Fasern (
15 ) in kontrollierter Weise abgegeben und in den Rotor (18 ) gebracht werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ansammeln der Fasermenge diese wahlweise aus der fortlaufend durchgesetzten Fasermenge entnommen oder mittels einer zusätzlichen Faserzuführung (
36 ,37 ) zugeführt werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (
15 ) im Bereich einer Schmutzabscheidung (6 ), einer Bypaßöffnung, einer Spülluftöffnung (38 ), eines Rotorschafts (32a ) oder einer Leitungseinrichtung (32 ) des Rotors (18 ) angesammelt oder bereitgehalten werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in einer Speichervorrichtung (
1 ) angesammelt bzw. bereitgehalten werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabezeitpunkte innerhalb vorgegebener Grenzwerte zufällig bestimmt werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in Form bereits vereinzelter Fasern (
15 ), von Lunten oder Garnen bzw. Garnstücken (35 ) hinzugegeben werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lunten, Garne bzw. Garnstücke in der bereits vorhandenen oder einer zusätzlichen Auflöseeinrichtung (
2 ,37 ) aufgelöst werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (
15 ) zur Befüllung der Speichervorrichtung (1 ) mittels Unterdruck abgesaugt und an einer Fangvorrichtung, insbesondere einem Gitter (14 ), zurückgehalten werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern nach dem Durchlaufen der Auflöseeinrichtung in der Speichervorrichtung (
1 ) angesammelt oder bereitgehalten werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der Manipulation der abgegebenen Fasermenge, durch Verändern des Abstands zwischen Speichervorrichtung (
1 ) und Einbindepunkt und/oder der Anzahl der abgebenden Speichervorrichtungen (1 ) eingestellt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere zusammenwirkende Speichervorrichtungen (
1 ) verwendet werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zurückgehaltenen Fasern durch Aufheben eines Unterdruckes oder durch Einblasen eines Mediums, insbesondere von Luft, in die Speichervorrichtung (
1 ) abgegeben werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unterschiedliche Faser-, Garn- und/oder Werkstoffarten verwendet werden.
- Vorrichtung zum Herstellen von Effektgarn (
29 ) mittels einer Offenend-Spinnmaschine, die eine Faserbandzuführvorrichtung (4 ) und eine Auflöseeinrichtung (2 ), eine Spinnbox mit Rotor (18 ), sowie eine Garnabzugsvorrichtung (31 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Speichervorrichtung (1 ) wahlweise im Verlauf eines Faserkanals (16 ) zwischen der Auflöseeinrichtung (2 ) und dem Rotor (18 ), im Bereich eines Rotorschafts (32a ) oder einer Leitungseinrichtung (32 ) des Rotors (18 ) oder im Bereich einer Spülluftöffnung (38 ) der Spinnbox angeordnet ist, sowie daß an der Speichervorrichtung (1 ) eine gesteuerte Betätigungseinrichtung (13 ) mit Leitungsmitteln (1 ) zur Einleitung oder Absaugung eines Fluids angeordnet ist, welche das Ansammeln, das Bereithalten und die Abgabe von Fasern (15 ) steuert. - Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichervorrichtung (
1 ) in Richtung des Fasertransportverlaufs hinter der Auflöseeinrichtung (2 ) und nahe einer Bypaßöffnung oder einer Schmutzabscheidung (6 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere zusammenwirkende Speichervorrichtungen (
1 ) an einer Spinnstelle angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auflösung von Garnen, Faserbändern (
5 ) oder Lunten an der Speichervorrichtung (1 ) wenigstens eine zusätzliche Auflöseeinrichtung (37 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Speichervorrichtung (
1 ) eine Schneidvorrichtung (34 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichervorrichtung (
1 ) eine Faserfangvorrichtung, insbesondere in Form eines Gitters (14 ), aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichervorrichtung (
1 ) eine Luftleiteinrichtung für die Einleitung von Luft aufweist, die zur Abgabe von angesammelten oder bereitgehaltenen Fasern (15 ), Garn- (35 ), Faserband- oder Luntenabschnitten dient. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichervorrichtung (
1 ) steuerungstechnisch an eine Steuerungseinrichtung (22 ) der Offenend-Spinnmaschine angeschlossen ist.
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