-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Steuerventil für einen
Injektor einer Kraftstoffeinspritzanlage einer Brennkraftmaschine,
insbesondere in einem Kraftfahrzeug.
-
Aus
der
DE 102 18 904
A1 ist ein Injektor bekannt, der eine Düsennadel zum Steuern der Einspritzung
von Kraftstoff durch wenigstens ein Spritzloch enthält. Die
Düsennadel
ist in einem Steuerraum mit einem in Schließrichtung wirkenden Druck beaufschlagbar.
Durch den im Steuerraum herrschenden Druck kann die Düsennadel
gesteuert werden. Bei geöffneter
Düsennadel
kommuniziert das wenigstens eine Spritzloch mit einem Ausgangsdruckraum
eines hydraulischen Druckübersetzers.
In einem Ausgangszustand herrscht im Ausgangsdruckraum ein Kraftstoffhochdruck,
der über
eine gemeinsame Versorgungsleitung (sogenanntes „Common-Rail-System") bereitgestellt
wird. Der Ausgangsdruckraum ist von einem Übersetzerkolben mit einer vergleichsweise
kleinen Ausgangsdruckfläche
begrenzt. An einer vom Ausgangsdruckraum abgewandten Seite weist der Übersetzerkolben
außerdem
eine vergleichsweise große
Eingangsdruckfläche
auf, die einen Eingangsdruckraum begrenzt. Der Eingangsdruckraum ist
mit der Versorgungsleitung verbunden, so dass im Eingangsdruckraum
der Kraftstoffhochdruck herrscht. Durch das Flächenverhältnis zwischen Eingangsdruckfläche und
Ausgangsdruckfläche
kommt es im Ausgangsdruckraum zu einer Druckerhöhung, sofern sich der Übersetzerkolben
bewegen kann. Zum Steuern des Übersetzerkolbens
ist dieser außerdem
mit einer Steuerfläche
ausgestattet, die einen Steuerraum begrenzt. Die Steuerfläche ist
dabei so dimensioniert, dass der Übersetzerkolben in seine Ausgangsstellung
vorgespannt ist, wenn im Steuerraum der Kraftstoffhochdruck herrscht.
Der Übersetzerkolben
wird somit durch den im Steuerraum herrschenden Druck gesteuert.
Beim bekannten Injektor sind nun sowohl der Steuerraum der Düsennadel
als auch der Steuerraum des Druckübersetzers über eine Hochdruckleitung an
die Versorgungsleitung angeschlossen. Um diese Hochdruckleitung
steuern zu können,
ist darin ein Steuerventil der eingangs genannten Art angeordnet.
-
Für niedrige
Emissionswerte und hohe Wirkungsgrade ist es erforderlich, einen
Einspritzbeginn und ein Einspritzende möglichst exakt ansteuern zu können, um
längere Übergangszeiten
beim Einschalten bzw. beim Ausschalten des jeweiligen Einspritzvorgangs
zu vermeiden. Ziel sind möglichst
steile Flanken zu Beginn und am Ende des jeweiligen Einspritzvorgangs.
Die Schaltzeiten des jeweils verwendeten Steuerventils haben hierbei
einen signifikanten Einfluss auf die Qualität der erreichbaren Einspritzvorgänge.
-
Vorteile der
Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Steuerventil
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass mit Hilfe
des im Steuerventil vorgesehenen Übersetzers der Hub eines Aktors
zum Antreiben eines Ventilglieds über- bzw. untersetzt werden
kann, was extrem kurze Stellzeiten für das Ventilglied ermöglicht. Durch
ein schnelles Ansprechen des Steuerventils beim Öffnen und Schließen der
Hochdruckleitung kann eine stromab des Steuerventils angeordnete Düsennadel
bzw. ein stromab des Steuerventils angeordneter Druckübersetzer
mit einer hohen Dynamik gesteuert werden. Dies ermöglicht die
Durchführung
präziser
Einspritzvorgänge.
-
Besonders
vorteilhaft ist eine Ausführungsform,
bei welcher der Übersetzer
in einem Hochdruckraum angeordnet ist, der mit der Hochdruckleitung
kommuniziert oder durch den die Hochdruckleitung hindurchgeführt ist.
Auf diese Weise „schwimmt" der Übersetzer
im Hochdruck, so dass im Bereich des Übersetzers die Gefahr von Leckagen
reduziert ist.
-
Eine
besonders kompakte Bauweise kann für den Übersetzer und somit für das gesamte
Steuerventil dadurch erreicht werden, dass der Übersetzer einen mit dem Aktor
antriebsverbundenen Aktorkolben und einen mit dem Ventilglied antriebsverbundenen Ventilkolben
aufweist, wobei Aktorkolben und Ventilkolben koaxial ineinander
angeordnet sind. Durch die kompakte Bauweise des Übersetzers
und somit des Steuerventils kann dieses besonders einfach auch in
einen Injektor eingebaut werden, der außerdem mit einem hydraulischen
Druckübersetzer ausgestattet
ist.
-
Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Steuerventils ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
-
Zeichnungen
-
Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Steuerventils
sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert, wobei sich
gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche
Komponenten beziehen.
-
Es
zeigen, jeweils schematisch,
-
1 bis 4 jeweils
einen stark vereinfachten, prinzipiellen Längsschnitt durch ein Steuerventil
nach der Erfindung, jedoch bei unterschiedlichen Ausführungsformen.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
Entsprechend
den 1 bis 4 enthält ein Steuerventil 1 nach
der Erfindung in einem nur teilweise angedeuteten Ventilkörper 2 einen
Aktor 3, der vorzugsweise als Piezoaktuator ausgestaltet
sein kann. Das Steuerventil 1 dient zum Steuern einer Hochdruckleitung 4,
mit deren Hilfe in einem im übrigen
nicht dargestellten Injektor einen Kraftstoffeinspritzanlage einer
Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, wenigstens
eine Düsennadel
und/oder ein hydraulischer Druckübersetzer
gesteuert werden kann.
-
Das
Steuerventil 1 enthält
zum Steuern der Hochdruckleitung 4 ein Ventilglied 5,
das in einer hier gezeigten ersten Schaltstellung mit einem ersten Ventilsitz 6 zusammenwirkt
und dabei einen Hochdruckeingang 7 des Steuerventils 1 von
einem Hochdruckausgang 8 des Steuerventils 1 trennt.
Die erste Schaltstellung bildet dabei eine Endstellung des Ventilglieds 5.
Das Ventilglied 5 kann außerdem in eine zweite Schaltstellung überführt werden,
in welcher der Hochdruckeingang 7 mit dem Hochdruckausgang 8 verbunden
ist. Da die Hochdruckleitung 4 über den Hochdruckeingang 7 und
den Hochdruckausgang 8 durch das Steuerventil 1 hindurchgeführt ist,
kann mit Hilfe des Ventilglieds 5 die Hochdruckleitung 4 gesteuert
werden.
-
Das
Steuerventil 1 enthält
außerdem
einen hydraulisch arbeitenden Übersetzer 9,
der im wesentlichen vollständig
in einem Hochdruckraum 10 angeordnet ist. Dieser Hochdruckraum 10 kommuniziert
mit der Hochdruckleitung 4. Bei den Ausführungsformen
der 1 und 4 ist der Hochdruckraum 10 an
die Hochdruckleitung 4 angeschlossen. Im Unterschied dazu
ist bei den Ausführungsformen der 2 und 3 die
Hochdruckleitung 4 durch den Hochdruckraum 10 hindurchgeführt.
-
Der Übersetzer 9 ist
eingangsseitig mit dem Aktor 3 und ausgangsseitig mit dem
Ventilglied 5 antriebsverbunden. Auf diese Weise kann der Übersetzer 9 einen
vom Aktor 3 erzeugten eingangsseitigen axialen Aktorhub
in einen ausgangsseitigen Ventilhub übersetzen bzw. untersetzen.
Vorzugsweise wird untersetzt, das heißt, der ausgangsseitige Ventilhub ist
größer als
der eingansseitige Aktorhub. Auf diese Weise kann eine relativ kleine
Stellbewegung des Aktors 3 in eine größere Stellbewegung des Ventilglieds 5 umgewandelt
werden.
-
Das
Steuerventil 1 weist vorzugsweise außerdem einen Niederdruckausgang 11 auf,
der mit einem vergleichsweise drucklosen Rücklauf 12 verbunden
ist. Im Rücklauf 12 herrscht
innerhalb einer Einspritzanlage ein Systemdruck, der im Vergleich
zu dem in der Hochdruckleitung 4 herrschenden Hochdruck
klein ist. In der dargestellten ersten Schaltstellung ist der Niederdruckausgang 11 vom
Hochdruckeingang 7 getrennt und dafür mit dem Hochdruckausgang 8 verbunden.
Somit kommuniziert ein stromab des Hochdruckausgangs 8 angeordneter
Abschnitt 4'' der Hochdruckleitung 4 in
der ersten Schaltstellung des Ventilglieds 5 mit dem Rücklauf 12,
so dass in diesem Abschnitt 4'' der
relativ niedrige Systemdruck des Rücklaufs 12 herrscht.
-
In
der zweiten Schaltstellung des Ventilglieds 5 wirkt dieses
mit einem zweiten Ventilsitz 13 zusammen und sperrt dadurch
den Niederdruckausgang 11, das heißt, der Niederdruckausgang 11 ist
dann sowohl vom Hochdruckeingang 7 als auch vom Hochdruckausgang 8 getrennt.
In der Folge herrscht im stromab des Steuerventils 1 angeordneten
Abschnitts 4'' der Hochdruckleitung 4 derselbe
Druck wie in einem stromauf des Steuerventils 1 angeordneten
Abschnitt 4' der
Hochdruckleitung 4, also der darin bereitgestellte Hochdruck.
Auch die zweite Schaltstellung bildet eine Endstellung des Ventilglieds 5.
-
Der
Obersetzer 9 umfasst einen Aktorkolben 14 und
einen Ventilkolben 15, die koaxial ineinander angeordnet
und axial verstellbar aneinander gelagert sind. Während der
Aktorkolben 14 mit dem Aktor 3 antriebsverbunden
ist, ist der Ventilkolben 15 mit dem Ventilglied 5 antriebsverbunden.
Beispielsweise ist der Aktorkolben 14 mit dem Aktor 3 verschweißt, während der
Ventilkolben 15 mit dem Ventilglied 5 einstückig hergestellt
sein kann.
-
Bei
den Ausführungsformen
der 1 und 3 ist der Aktorkolben 14 außen angeordnet,
während
der Ventilkolben 15 jeweils innen angeordnet ist. Im Unterschied
dazu ist bei den Ausführungsformen der 2 und 4 der
Ventilkolben 15 außen
angeordnet, so dass dort der Aktorkolben 14 innen angeordnet
ist.
-
Entsprechend 1 ist
im Innern des außen angeordneten
Aktorkolbens 14 ein erster Übersetzerraum 16 ausgebildet,
der vom innen angeordneten Ventilkolben 15 in Hubrichtung,
also axial begrenzt ist. An einer dem Aktorkolben 14 gegenüberliegenden
Seite begrenzt eine Wand 17 den Hochdruckraum 10.
Durch diese Wand 17 ist der Ventilkolben 15 hindurchgeführt. Der
innen angeordnete Ventilkolben 15 ist axial zwischen dem
Aktorkolben 14 und der genannten Wand 17 von einem
ringförmigen
zweien Übersetzerraum 18 umfangsmäßig eingeschlossen bzw.
umhüllt.
Der zweite Übersetzerraum 18 ist
radial außen
von einer Hülse 19 begrenzt,
die somit den zweiten Übersetzerraum 18 vom
Hochdruckraum 10 trennt. Die genannte Hülse 19 ist am außen angeordneten
Aktorkolben 14 axial beweglich gelagert und mit Hilfe einer
Feder 20 axial an der Wand 17 anliegend vorgespannt.
Die Feder 20 stützt
sich dabei axial an der Hülse 19 und
am Aktorkolben 14 bzw. am Aktor 3 ab.
-
Die
beiden Übersetzerräume 16 und 18 sind miteinander
kommunzierend verbunden. Dies kann beispielsweise über ein
entsprechendes Radialspiel zwischen Aktorkolben 14 und
Ventilkolben 15 realisiert werden oder durch zumindest
eine Längsnut
außen
am Ventilkolben 15 und/oder innen am Aktorkolben 14.
Bei der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform wird die kommunizierende
Verbindung zwischen den Übersetzerräumen 16 und 18 dadurch realisiert,
dass der innen angeordnete Ventilkolben 15 zumindest eine
Bohrung 21 enthält,
welche die beiden Übersetzerräume 16, 18 miteinander
verbindet.
-
Das
Steuerventil 1 gemäß 1 arbeitet
wie folgt:
In einer Ausgangsstellung befindet sich das Ventilglied 5 in
seiner zweiten Schaltstellung, in der der Niederdruckausgang 11 gesperrt
und der Hochdruckeingang 7 mit dem Hochdruckausgang 8 verbunden ist.
Folglich herrscht in dem stromab des Steuerventils 1 angeordneten
Abschnitt 4'' der Hochdruckleitung 4 der
Hochdruck. Da das Steuerventil 1 zum Steuern zumindest
einer Düsennadel
und/oder zum Steuern eines hydraulischen Druckübersetzers dient, ist die Hochdruckleitung 4 stromab
des Steuerventils 1. an einen Steuerraum der Düsennadel
und/oder an einen Steuerraum des Druckübersetzers angeschlossen. In
der zweiten Schaltstellung herrscht somit in dem jeweiligen Steuerraum
ebenfalls der Hochdruck. Um die Düsennadel zu öffnen und
um ggf. den Druckübersetzer
zu aktivieren, muss im jeweiligen Steuerraum der Druck abgesenkt
werden.
-
Durch
eine entsprechende Betätigung
kann der Aktor 3 den Aktorkolben 14 zur Durchführung eines
Aktorhubs antreiben, bei dem sich der Aktorkolben 14 von
der Wand 17 entfernt. Hierbei kommt es zu einer Druckabsenkung
im zweiten Übersetzerraum 18,
die sich über
die wenigstens eine Bohrung 21 in den ersten Übersetzerraum 16 fortpflanzt.
Die Druckabsenkung im ersten Übersetzerraum 16 führt schließlich zu
einem Ventilhub des Ventilkolbens 15, bei dem der Ventilkolben 15 dem
Aktorkolben 14 folgt. Durch das über den Übersetzer 9 eingestellte Übersetzungsverhältnis kann
sich der Ventilkolben 15 und somit das damit gekoppelte
Ventilglied 5 sehr schnell von seiner zweiten Schaltstellung
in seine erste Schaltstellung bewegen.
-
In
der ersten Schaltstellung des Ventilglieds 5 ist dann der
Hochdruckeingang 7 gesperrt, während der Hochdruckausgang 8 mit
dem Niederdruckausgang 11 verbunden ist. In der Folge kommt
es in dem stromab des Steuerventils 1 verlaufenden Abschnitt 4'' der Hochdruckleitung 4 und
somit in den damit verbundenen Steuerräumen zu einem Druckabfall durch
den Rücklauf 12.
Mit Hilfe dieses Druckabfalls können
dann die Düsennadel
und/oder der Druckübersetzer
betätigt
werden. In der Folge kommt es zur erwünschten Einspritzung von Kraftstoff.
-
Die
Verstellbewegung des Ventilglieds 5 von der zweiten Schaltstellung
in die erste Schaltstellung sowie das Halten des Ventilglieds 5 in
der ersten Schaltstellung wird dabei durch den Systemdruck des Rücklaufs 12 unterstützt, der
das Ventilglied 5 in Richtung Aktorkolben 14 antreibt.
-
Zur
Beendigung des Einspritzvorgangs muss im jeweiligen Steuerraum der
Druck wieder angehoben werden. Hierzu wird das Steuerventil 1 erneut betätigt.
-
Das
Umschalten des Steuerventils 1 in die zweite Schaltstellung
erfolgt durch eine entsprechende Betätigung des Aktors 3,
der den Aktorkolben 14 in Richtung auf die Wand 17 verstellt.
Hierdurch werden der Ventilkolben 15 und somit das Ventilglied 5 in die
zweite Schaltstellung hydraulisch übersetzt bzw. untersetzt angetrieben.
-
Im
vorstehend genannten Ausführungsbeispiel
wird die dem Steuerventil 1 nachgeordnete Düsennadel
bzw. der nachgeordnete Druckübersetzer mit
Hilfe einer Druckabsenkung im jeweiligen Steuerraum zum Initiieren
eines Einspritzvorgangs angesteuert. Grundsätzlich sind auch andere Einspritzsysteme
bzw. andere Injektoren bekannt, bei denen die Initiierung des Einspritzvorgangs
durch eine Druckerhöhung
im jeweiligen Steuerraum der Düsennadel
bzw. des Druckübersetzers
gesteuert werden kann. Es ist klar, dass bei einer derartigen Ausführungsform
das hier gezeigte Steuerventil 1 ebenfalls verwendet werden
kann. Bei geschlossener Düsennadel
ist dann das Ventilglied 5 in seiner ersten Schaltstellung.
-
Die
Ausführungsform
gemäß 2 unterscheidet
sich von derjenigen gemäß 1 unter
anderem dadurch, dass hier der Ventilkolben 15 außen angeordnet
ist, während
der Aktorkolben 14 innen angeordnet ist. Durch diese umgekehrte
Anordnung verändert
sich auch die Position des zweiten Übersetzerraums 18,
der gemäß 2 an
einer dem Ventilkolben 15 gegenüberliegenden und vom Aktorkolben 14 durchsetzten
Wand 17' angeordnet
ist. Folglich ist hier die Hülse 19 am
Ventilkolben 15 gelagert. Des Weiteren ist bei der Ausführungsform
gemäß 2 die
Hochdruckleitung 4 durch den Hochdruckraum 10 hindurchgeleitet.
Eine Besonderheit stellt hier auch die Ausgestaltung des Ventilglieds 5 dar, das
aus mehreren Komponenten zusammengebaut ist. Beispielsweise umfasst
das Ventilglied 5 einen zentralen Bolzen 22, der
auf geeignete Weise mit dem Ventilkolben 15 fest verbunden
oder einstückig mit
diesem hergestellt ist und auf den eine Ventilhülse 23 aufgesteckt
und mittels einer Mutter 24 festgelegt ist.
-
Die
Ausführungsformen
der 3 und 4 unterscheiden sich von denjenigen
der 1. und 2 dadurch, dass keine zwei verschiedenen Übersetzerräume 16 und 18 vorhanden
sind. Stattdessen ist ein gemeinsamer Übersetzerraum 25 vorgesehen.
-
Bei
der Variante gemäß 3 ist
dieser Übersetzerraum 25 axial
zwischen dem außen
angeordneten Aktorkolben 14 und der dem Aktorkolben 14 gegenüberliegenden
Wand 17 angeordnet, wobei der Übersetzerraum 25 außerdem den
innen angeordneten Ventilkolben 15 radial außen umfangsmäßig umschließt. Auch
der gemeinsame Übersetzerraum 25 ist
von der Hülse 19,
die am Aktorkolben 14 hubverstellbar gelagert ist, radial
begrenzt. Von besonderer Bedeutung ist jedoch, dass der innen angeordnete Ventilkolben 1.5 mit
einer Druckstufe 26 ausgestattet ist, welche den Übersetzerraum 25 gegenüber der Wand 17 begrenzt.
Diese Druckstufe 26 ist dabei neben einer der Wand 17 zugewandten
axialen Stirnseite 27 des außen angeordneten Aktorkolbens 14 angeordnet.
-
Eine
Hubverstellung des Aktorkolbens 14 in Richtung Ventilkolben 15 führt somit
zu einem Druckanstieg im Übersetzerraum 25,
der über
die Druckstufe 26 den Ventilkolben 15 in Richtung
auf den Aktorkolben 14 antreibt. In entsprechender Weise
führt ein
Aktorhub, der den Aktorkolben 14 vom Ventilkolben 15 entfernt,
zu einer Druckabsenkung im Übersetzerraum 25,
wodurch über
die Druckstufe 26 der Ventilkolben 15 zusätzlich so
angetrieben wird, dass er sich vom Aktorkolben 14 entfernt.
Somit kann auch bei einer solchen Ausführungsform besonders einfach
und schnell das Ventilglied 5 zwischen seinen Schaltstellungen,
die jeweils Endstellungen des Ventilglieds 5 repräsentieren,
umgeschaltet werden.
-
Im
Unterschied zu den Ausführungsformen der 1 und 2 erzeugt
der Übersetzer 9 bei den
Ausführungsformen
der 3 und 4 eine Bewegungsrichtungsumkehr,
während
bei den Ausführungsformen
der 1 und 2 die Bewegungsrichtung gleich
bleibt. Das heißt,
ein Aktorhub nach rechts führt
bei den Ausführungsformen
der 1 und 2 zu einem entsprechend über- bzw. untersetzten
Ventilhub ebenfalls nach rechts, während er bei den Ausführungsformen
der 3 und 4 zu einem entsprechend über- bzw.
untersetzten Ventilhub nach links führt. Je nach Beschaltungsphilosophie
kann somit der exemplarisch als Piezoaktuator ausgebildete Aktor 4 zum
Einstellen der ersten Schaltstellung oder zum Einstellen der zweiten Schaltstellung
bestromt werden.
-
Bei
den Ausführungsformen
der 3 und 4 ist im Innern des außen angeordneten
Kolbens, also in 3 des Aktorkolbens 14 und
in 4 des Ventilkolbens 15 ein Zylinderraum 28 ausgebildet,
in dem der jeweils innen liegende Kolben 15 (1)
bzw. 14 (4) gelagert ist. In diesem Zylinderraum 28 ist
außerdem
eine Rückstellfeder 29 untergebracht,
die sich an beiden ineinander angeordneten Kolben 14, 15 axial
abstützt
und diese voneinander wegdrückt.
-
Zweckmäßig ist
der Zylinderraum 28 auf eine geeignete Weise an den Rücklauf 12 angeschlossen, z.
B. mittels einer Leckageleitung 30, die in 4 exemplarisch
angedeutet ist und beispielsweise durch den Ventilkolben 15 und
durch das Ventilglied 5 hindurch bis zum Niederdruckausgang 11 geführt ist. Auf
diese Weise können
unvermeidbare Leckagen, die vom Übersetzerraum 25 zwischen
Innenkolben und Außenkolben
in den Zylinderraum 28 gelangen, abgeführt werden.
-
Die
in 4 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich
von derjenigen gemäß 3 unter anderem
dadurch, dass bei der Ausführungsform
gemäß 3 die
Hochdruckleitung 4 durch den Hochdruckraum 10 hindurchgeführt ist,
während
bei der Ausführungsform
gemäß 4 der
Hochdruckraum 10 an die Hochdruckleitung 4 angeschlossen
ist. Während
bei der Variante gemäß 3 der
Aktorkolben 14 außen
und der Ventilkolben 15 innen angeordnet ist, ist bei der
Ausführung
gemäß 4 der Aktorkolben 14 innen
und der Ventilkolben 15 außen angeordnet.
-
Bei
den hier gezeigten Ausführungsformen ist
die Hülse 19 an
derjenigen axialen Stirnseite, mit welcher sie mit der zugehörigen Wand 17 bzw. 17' zusammenwirkt,
mit einer ringförmigen
Dichtkante 31 ausgestattet. Eine derartige Dichtkante 31 verbessert die
erzielbare Dichtwirkung. Bemerkenswert ist hier außerdem,
dass die Dichtkante 31 jeweils an einem radial innen liegenden
Rand der Stirnseite der Hülse 19 angeordnet
ist. Auf diese Weise ist die Hülse 19 in Axialrichtung
hydraulisch gesehen, quasi im Gleichgewicht, da sich die daran axial
angreifenden Druckkräfte
im wesentlichen aufheben können.
Die Vorspannung der Hülse 19 erfolgt
somit nahezu ausschließlich durch
die Federkraft der Feder 20. Durch diese Maßnahme ist
insbesondere auch gewährleistet,
dass sich ein Druckanstieg im jeweils mit Hilfe der Hülse 19 eingeschlossenen Übersetzerraum,
also Übersetzerraum 18 gemäß den 1 und 2 bzw. Übersetzerraum 25 gemäß den 3 und 4,
im wesentlichen nicht auf die Kraft auswirkt, mit welcher die Hülse 19 axial
an der Wand 17 bzw. 17' anliegt. Insbesondere kann dadurch
ein Abheben der Hülse 19 durch
einen Druckanstieg im jeweiligen Übersetzerraum 18 bzw. 25 vermieden
werden.
-
Leckagen
zwischen den Übersetzerräumen 16, 18 bzw. 25 und
dem Hochdruckraum 10 treten bei stillstehenden Kolben 14, 15 nicht
auf, da der Übersetzer 9 im
Hochdruckraum 10 angeordnet ist und somit quasi im Hochdruck „schwimmt", so dass stets ein
ausgeglichener Druck zwischen Hochdruckraum 10 und den Übersetzerräumen 16, 18 bzw. 25 vorliegt.
-
- 1
- Steuerventil
- 2
- Ventilkörper
- 3
- Aktor
- 4
- Hochdruckleitung
- 4'
- stromauf
von 1 liegender Abschnitt von 4
- 4''
- stromab
von 1 liegender Abschnitt von 4
- 5
- Ventilglied
- 6
- erster
Ventilsitz
- 7
- Hochdruckeingang
- 8
- Hochdruckausgang
- 9
- Übersetzer
- 10
- Hochdruckraum
- 11
- Niederdruckausgang
- 12
- Rücklauf
- 13
- zweiter
Ventilsitz
- 14
- Aktorkolben
- 15
- Ventilkolben
- 16
- erster Übersetzerraum
- 17
- Wand
- 17'
- Wand
- 18
- zweiter Übersetzerraum
- 19
- Hülse
- 20
- Feder
- 21
- Bohrung
- 22
- Bolzen
- 23
- Ventilhülse
- 24
- Mutter
- 25
- Übersetzerraum
- 26
- Druckstufe
- 27
- Stirnfläche
- 28
- Zylinderraum
- 29
- Rückstellfeder
- 30
- Leckageleitung
- 31
- Dichtkante