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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Einspritzdüse für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Aus
der
EP 1 174 615 A2 ist
eine Einspritzdüse
dieser Art bekannt, die eine Düsennadel
aufweist, die in einem Düsenkörper hubverstellbar
gelagert ist und zum Steuern der Einspritzung von unter Einspritzdruck
stehendem Kraftstoff durch wenigstens ein Spitzloch dient. Die Einspritzdüse weist
außerdem
eine Kopplerkolben auf, der mit einem Aktor antriebsverbunden ist
und der eine Kopplerfläche aufweist,
während
die Düsennadel
mit einer Steuerfläche
ausgestattet ist. Bei der bekannten Einspritzdüse ist die Düsennadel
relativ zum Kopplerkolben hubverstellbar angeordnet und in einer
Schließstellung
der Düsennadel über eine
Mitnehmerkopplung zur Zugkraftübertragung
mit dem Kopplerkolben gekoppelt. Außerdem ist die Steuerfläche mit
der Kopplerfläche
hydraulisch gekoppelt. Die bekannte Einspritzdüse realisiert eine zweiphasige Öffnungskinematik
für die
Düsennadel.
Der Aktor wird invers betrieben und ist für die Schließstellung
der Düsennadel bestromt
bzw. gespannt. Zum Öffnen
der Düsennadel
wird der Aktor entstromt bzw, entspannt, wodurch er den damit antriebsverbundenen
Kopplerkolben vom wenigstens einen Spritzloch wegzieht. Über die Mitnehmerkopplung
wird dabei zwangsläufig
auch die Düsennadel
aus ihrem Sitz herausgezogen. Während
dieser ersten Phase der Öffnungskinematik ist
der Kopplerkolben über
die Mitnehmerkopplung mechanisch mit der Düsennadel antriebsverbunden, wodurch
der Öffnungshub
der Aktors direkt, also ohne Übersetzung
oder Untersetzung auf die Düsennadel übertragen
wird. Gleichzeitig wird durch den Öffnungshub des Kopplerkolbens
der Druck in einem von der Steuerfläche und von der Kopplerfläche begrenzten
Steuerraum abgesenkt, während
sich zusätzlich
an einer Sitzfläche
der Düsennadel,
die sich beim Öffnen
vom Nadelsitz entfernt, ein Einspritzdruck aufbaut. Sobald die an
der Düsennadel
angreifenden hydraulischen Öffnungskräfte überwiegen, wird
die Düsennadel
gegenüber
dem Kopplerkolben in Öffnungsrichtung
beschleunigt. Düsennadel
und Kopplerkolben sind dann hydraulisch miteinander gekoppelt, wobei
gleichzeitig ein durch die Kopplerfläche und die Steuerfläche bestimmtes Übersetzungsverhältnis wirksam
ist. Während
dieser zweiten Phase der Öffnungskinematik
kann die Düsennadel
in kurzer Zeit einen relativ großen Öffnungshub durchführen. Insgesamt
ist eine derartige zweistufige direkte Nadelsteuerung günstig zur
Erzielung hoher Einspritzmengen bei kurzen Einspritzzeiten.
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Durch
die mechanische Mitnehmerkopplung zwischen Kopplerkolben und Düsennadel
während der
ersten Phase der Öffnungskinematik
können auch
Querkräfte
zwischen Aktor und Düsennadel übertragen
werden, was deren Verschleiß erhöht. Darüber hinaus
steht im Bereich der Düsennadel
regelmäßig wenig
Baurraum zur Verfügung,
was die konstruktive Umsetzung dieser Bauweise erschwert.
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Durch
die mechanische Mitnehmerkopplung zwischen Kopplerkolben und Düsennadel
während der
ersten Phase der Öffnungskinematik
ist der Öffnungshub
der Düsennadel
gleich groß wie
der Öffnungshub
des Aktors. Zur Erzielung eines hinreichenden Nadelhubs muss der
Aktor dementsprechend in axialer Richtung vergleichsweise groß bauen.
Für den
Einbau von Einspritzdüsen
steht an der Brennkraftmaschine regelmäßig nur wenig Bauraum zur Verfügung, was
die Realisierung der bekannten Bauweise erschwert.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 hat dem gegenüber den Vorteil, dass keine
Querkraftübertragung
zwischen dem Aktor und der Düsennadel
möglich
ist. Erreicht wird dies dadurch, dass anstelle eines einzigen Kopplerkolbens
zwei Kopplerkolben vorgesehen werden, wobei der erste Kopplerkolben
mit dem Aktor antriebsverbunden ist, während der zweite Kopplerkolben über eine
Mitnehmerkopplung mit dem ersten Kopplerkolben gekoppelt ist. Dabei
trägt der
zweite Kopplerkolben eine zweite Kopplerfläche, die mit der Steuerfläche hydraulisch
gekoppelt ist. Während einer
ersten Phase der Öffnungskinematik
sind die beiden Kopplerkolben über
die Mitnehmerkopplung mechanisch antriebsverbunden, so dass der Öffnungshub
des Aktors direkt auf den zweiten Kopplerkolben übertragen wird. Hierdurch kann
an der Steuerfläche
ein Druckabfall erzeugt werden, der die Düsennadel zum Öffnen ansteuert.
Durch eine geeignete Auswahl der zweiten Kopplerfläche und
der Steuerfläche
lässt sich
hier eine Übersetzung
einstellen, welche die Einleitung einer großen Öffnungskraft in die Düsennadel
gewährleistet.
Hierdurch kann die axiale Länge
des Aktors entsprechend reduziert werden, wodurch die Einspritzdüse insgesamt
kompakter baut. Während
der Druckabfall an der zweite Kopplerfläche durch die Öffnungsbewegung
der Düsennadel
reduziert wird, fällt
der Druck an einer ersten Kopplerfläche des ersten Kopplerkolbens
weiter ab. Sobald der Druck an der ersten Kopplerfläche kleiner
ist als an der zweiten Kopplerfläche,
beginnt die zweite Phase der Öffnungskinematik,
bei der zum einen der zweite Kopplerkolben in Öffnungsrichtung beschleunigt
wird, so dass dieser sich relativ zum ersten Kopplerkolben in Richtung
Aktor bewegt. Zum anderen wird dadurch für die hydraulische Kopplung zwischen
der Düsennadel
und der Kopplerkolbenanordnung ein anderes Übersetzungsverhältnis wirksam,
das durch die Steuerfläche
und die erste Kopplerfläche
bestimmt ist. Da die erste Kopplerfläche größer ist als die zweite Kopplerfläche ist
das in der ersten Phase wirksame Übersetzungsverhältnis kleiner
als das in der zweiten Phase wirksame Übersetzungsverhältnis. Dementsprechend
bewegt sich die Düsennadel
jedenfalls in der zweiten Phase schneller als der Aktor. Somit lässt sich
mit der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ebenfalls
eine zweiphasige Öffnungskinematik
realisieren, bei welcher die Düsennadel
während
der ersten Phase vergleichsweise langsam, dafür mit großer Kraft und während der zweiten
Phase mit reduzierter Kraft, dafür
mit erhöhter
Geschwindigkeit öffnet.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist eine Führungshülse vorgesehen,
in welcher der erste Kopplerkolben hubverstellbar gelagert ist.
Zweckmäßig ist
auch der zweite Kopplerkolben in der Führungshülse hubverstellbar gelagert. Zur
Realisierung der beiden unterschiedlichen Kopplerflächen ist
die Führungshülse hierzu
gestuft. Mit Hilfe dieser Führungshülse lassen
auch sich auf konstruktiv einfache Weise ein durch die erste Kopplerfläche axial
begrenzter erster Kopplerraum sowie ein durch die zweite Kopplerfläche begrenzter
zweiter Kopplerraum innerhalb der Führungshülse ausbilden.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ergeben
sich aus den Unteransprüchen,
aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnung.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ist in
der Zeichnung dargestellt und wir im folgenden näher erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt einen stark vereinfachten,
prinzipiellen Längsschnitt
durch eine Einspritzdüse.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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Entsprechend 1 umfasst
eine Einspritzdüse 1 einen
Düsenkörper 2,
in dem eine Düsennadel 3 hubverstellbar
gelagert ist. Die Einspritzdüse 1 dient
zum Einbau in eine nicht gezeigte Brennkraftmaschine, die insbesondere
in einem Fahrzeug angeordnet ist. Die Einspritzdüse ist im montierten Zustand
an eine Kraftstoffhochdruckleitung 4 angeschlossen. Sofern
mehrere Einspritzdüsen 1 an
dieselbe Kraftstoffhochdruckleitung 4 angeschlossen sind,
handelt es sich um ein sogenanntes „Common-Rail-System".
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Die
Düsennadel 3 dient
zum Steuern der Einspritzung von unter Einspritzdruck stehendem
Kraftstoff durch wenigstens ein Spritzloch 5 in einen Einspritzraum 6.
Hierzu wirkt die Düsennadel 3 mit
einem Nadelsitz 7 zusammen. Wenn die Düsennadel 3 in ihrem
Nadelsitz 7 sitzt, befindet sich die Düsennadel 3 in ihrer
Schließstellung
und trennt das wenigstens eine Spritzloch 5 von einer Kraftstoffzuführung 8 ab.
Diese Kraftstoffzuführung 8 ist über eine
entsprechende Verbindungsleitung 9 an die Kraftstoffhochdruckleitung 4 angeschlossen.
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Die
Düsennadel 3 ist üblicherweise
ein Bestandteil eines Nadelverbands 10, der als Einheit hubverstellbar
ist. Beispielsweise besteht der Nadelverband 10 aus der
Düsennadel 3,
einem Steuerkolben 11 und einer Abstützplatte 12. Zumindest
zwei der einzelnen Bestandteile des Nadelverbands 10 können lose
aufeinander liegen oder aneinander befestigt sein oder aus einem
Stück hergestellt
sein.
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Die
Düsennadel 3 bzw.
der Nadelverband 10 weist eine Steuerfläche 13 auf, die einen
Steuerraum 14 axial begrenzt. Zur radialen Begrenzung des
Steuerraums 14 ist eine Steuerraumhülse 15 vorgesehen, die
axial verstellbar an der Düsennadel 3 bzw.
am Nadelverband 10 gelagert ist. Im vorliegenden Fall sind
die Steuerfläche 13 und
die Steuerraumhülse 15 am
Steuerkolben 11 ausgebildet bzw. angeordnet. Desweiteren
ist eine Schließdruckfeder 16 vorgesehen,
welche die Düsennadel 3 in
ihre Schließstellung antreibt.
Hierzu stützt
sich die Schließdruckfeder 16 in
axialer Richtung einerseits an der Steuerraumhülse 15 und andererseits
an der Abstützplatte 12 ab. Die
Steuerraumhülse 15 wird
hierdurch gegen eine Zwischenplatte 17 fest angedrückt, wodurch
als Reaktion die Düsennadel 3 in
Richtung ihres Sitzes 7 angetrieben ist.
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Die
zuvor genannte Zwischenplatte 17 ist ein Bestandteil des
Düsenkörpers 2 und
trennt in diesem einen Nadelbereich 18, in dem die Düsennadel 3 bzw.
der Nadelverband 10 angeordnet ist, von einem Aktorbereich 19,
in dem ein Aktor 20 angeordnet ist. Dieser Aktor 20,
insbesondere ein Piezzoaktuator, ist mit einem ersten Kopplerkolben 21 antriebsverbunden,
so dass eine Hubverstellung des Aktors 20 zwangsläufig eine
entsprechende Hubverstellung des ersten Kopplerkolbens 21 zur
Folge hat. Der erste Kopplerkolben 21 weist eine erste
Kopplerfläche 22 auf,
die einen ersten Kopplerraum 23 axial begrenzt. Der erste
Kopplerkolben 21 ist in einer Führungshülse 24 hubverstellbar
angeordnet. Diese weist hierzu einen ersten Zylinderabschnitt 25 auf,
in dem der erste Kopplerkolben 21 hubverstellbar geführt ist.
Im ersten Zylinderabschnitt 25 ist auch der erste Kopplerraum 23 angeordnet,
so dass dieser von der Führungshülse 24 radial
begrenzt ist.
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Desweiteren
ist ein zweiter Kopplerkolben 26 vorgesehen. Dieser besitzt
eine zweite Kopplerfläche 27,
die einen zweiten Kopplerraum 28 axial begrenzt. Die erste
Kopplerfläche 22 ist
größer als
die zweite Kopplerfläche 27,
wodurch sich unterschiedliche hydraulische Übersetzungsverhältnisse
im Bezug auf die Steuerfläche 13 realisieren
lassen, was weiter unten näher
erläutert
ist. Die zweite Kopplerfläche 27 kommuniziert
hydraulisch mit der Steuerfläche 13. Hierzu
enthält
die Zwischenplatte 17 einen Steuerkanal 29, der
den Steuerraum 14 mit dem zweiten Kopplerraum 28 kommunizierend
verbindet. Im Übrigen
sind Steuerraum 14 und zweiter Kopplerraum 28 durch
die Zwischenplatte 17 voneinander getrennt, die einerseits
den Steuerraum 14 und andererseits den zweiten Kopplerraum 28 axial
begrenzt.
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Die
beiden Kopplerkolben 21, 26 sind über eine
Mitnehmerkopplung 30 miteinander gekoppelt, und zwar so,
dass zwischen den beiden Kopplerkolben 21, 26 Zugkräfte übertragbar
sind, wenn eine Ausgangsstellung vorliegt, in welcher der zweite Kopplerkolben 26 maximal
vom Aktor 20 beabstandet ist. Diese Ausgangsstellung liegt
in der Regel bei geschlossener Düsennadel 3 vor.
Desweiteren ist die Mitnehmerkopplung 30 so ausgestaltet,
dass sie axiale Relativbewegungen zwischen den beiden Kopplerkolben 21, 26 zulässt. Hierdurch
ist der zweite Kopplerkolben 26 relativ zum ersten Kopplerkolben 21 hubverstellbar
angeordnet.
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Bei
der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform ist auch der zweite
Kopplerkolben 26 in der Führungshülse 24 hubverstellbar
gelagert. Hierzu enthält
die Führungshülse 24 einen
zweiten Zylinderabschnitt 31, in dem der zweite Kopplerkolben 26 hubverstellbar
geführt
ist. Desweiteren bildet die Führungshülse 24 eine
radiale Begrenzung für
den zweiten Kopplerraum 28, so dass dieser im zweiten Zylinderabschnitt 31 angeordnet
ist.
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Zur
axialen Vorspannung der Führungshülse 24 gegen
die Zwischenplatte 17 ist eine Öffnungsdruckfeder 32 vorgesehen,
die sich axial einerseits an der Führungshülse 24 und andererseits
am ersten Kopplerkolben 21 bzw. am Aktor 20, z.B. über eine Stützplatte 33,
abstützt.
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Die
Führungshülse 24 und
die beiden Kopplerkolben 21, 26 sind ebenfalls
im Aktorraum 19 angeordnet, der in die Kraftstoffzuführung 8 eingebunden
ist, wodurch die Komponenten im Kraftstoff „schwimmen". Ebenso schwimmen die im Nadelbereich 18 angeordneten
Komponenten im Kraftstoff.
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Im
Inneren des ersten Kopplerkolbens 21 ist ein Speicherraum 34 ausgebildet.
Dieser Speicherraum 34 ist mit dem ersten Kopplerraum 23 hydraulisch
gekoppelt. Beispielsweise erfolgt die hydraulische Kopplung durch
den zweiten Kopplerkolben 26 hindurch. 1 zeigt
exemplarisch eine zentrale Axialbohrung 35, die in den
Speicherraum 34 einmündet,
sowie eine damit verbundene Radialbohrung 36, die in den
ersten Kopplerraum 23 einmündet. Im Speicherraum 34 ist
eine Rückstellfeder 37 angeordnet,
die den zweiten Kopplerkolben 26 in die vom Aktor 20 entfernte
Ausgangsstellung antreibt. Hierzu stützt sich die Rückstellfeder 37 axial
einerseits am ersten Kopplerkolben 21 und andererseits
am zweiten Kopplerkolben 26 ab.
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Die
Mitnehmerkopplung 30 ist hier so ausgestaltet, dass sie
in der dargestellten Ausgangsstellung einen in Zugrichtung wirksamen
formschlüssigen
Eingriff zwischen den beiden Kopplerkolben 21, 26 herstellt.
Exemplarisch kann dieser Formschluss dadurch realisiert werden,
dass die Mitnehmerkopplung 30 eine T-Nut 38 und
einen dazu komplementären
T-Kopf 39 aufweist, der in die T-Nut 38 formschlüssig eingreift.
T-Nut 38 und T-Kopf 39 erstrecken sich dabei quer
zur Hubrichtung der Kopplerkolben 21, 26. Die
T-Nut 38 kann
in ihrer Längsrichtung an
wenigstens einem Ende offen sein, wodurch der T-Kopf 39 einfach
seitlich in die T-Nut 38 einführbar ist. Die T-Nut 38 ist
am ersten Kopplerkolben 21 ausgebildet, während der
T-Kopf 39 am zweiten Kopplerkolben 26 ausgeformt
ist. T-Nut 38 und T-Kopf 39 sind bei der erfindungsgemäßen Mitnehmerkopplung 30 außerdem so aufeinander
abgestimmt, dass die beiden Kopplerkolben 21, 26 ausgehend
von der Ausgangsstellung in Hubrichtung relativ zueinander verstellbar
sind. Erreicht wird dies durch Axialspiel 40 der T-Nut 38 für den T-Kopf 39.
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse 1 arbeitet
wie folgt:
In dem in 1 gezeigten
Ausgangszustand befindet sich die Düsennadel 3 in ihrer
Schließstellung. Der
zweite Kopplerkolben 26 ist angetrieben durch die Ruckstellfeder 37 in
seine maximal vom Aktor 20 entfernte Ausgangsstellung verstellt.
Der invers betriebene Aktor 20 ist in diesem Ausgangszustand
bestromt bzw. geladen und ist dadurch in Richtung Düsennadel 3 ausgedehnt.
In der Kraftstoffzuführung 8 herrscht
der Einspritzdruck. Dieser Einspritzdruck stellt sich durch tolerierte
und gewünschte
Leckagen automatisch auch im Steuerraum 14, im ersten Kopplerraum 23,
im zweiten Kopplerraum 28 und im Speicherraum 34 ein.
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Zur
Realisierung eines Einspritzvorgangs wird der Aktor 20 entstromt
bzw. entspannt, wodurch er einen von der Düsennadel 3 weggerichteten Öffnungshub
durchführt.
Hierbei nimmt er den damit fest verbunden ersten Kopplerkolben 21 mit. Über die
Mitnehmerkopplung 30, die in dieser ersten Phase der Öffnungskinematik
Zugkräfte
auf den zweiten Kopplerkolben 26 überträgt, nimmt der erste Kopplerkolben 21 zwangsläufig auch
den zweiten Kopplerkolben 26 mit. Während dieser ersten Phase stehen
die beiden Kopplerkolben 21, 26 mechanisch miteinander
in Eingriff, so dass der Hub des Aktors 20 direkt auch
vom zweiten Kopplerkolben 26 durchgeführt wird.
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Durch
den Öffnungshub
des zweiten Kopplerkolbens 26 wird das Volumen des zweiten
Kopplerraums 28 vergrößert, was
zu einem Druckabfall im zweiten Kopplerraum 28 bzw. an
der zweiten Kopplerfläche 27 führt. Dieser
Druckabfall pflanzt sich über den
Steuerkanal 29 in den Steuerraum 14 fort und reduziert
die an der Steuerfläche 13 in
Schließrichtung wirksame
Druckkraft. In der Folge überwiegen
an der Düsennadel 3 die
in Öffnungsrichtung
wirksamen Kräfte.
Die Düsennadel 3 hebt
aus dem Nadelsitz 7 ab; der Einspritzvorgang beginnt.
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Während dieser
ersten Phase herrscht ein erstes hydraulisches Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Aktorhub und dem Nadelhub. Dieses erste Übersetzungsverhältnis ist
durch das Verhältnis der
zweiten Kopplerfläche 27 zur
Steuerfläche 13 definiert.
Zweckmäßig ist
dieses erste Übersetzungsverhältnis so
gewählt,
dass die Düsennadel 3 mit
relativ großer
Kraft aus ihrem Sitz 7 herausgezogen werden kann. Die Öffnungsbewegung
des Aktors 20 ist dabei von der Öffnungsdruckfeder 32 unterstützt.
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Mit
dem Abheben der Düsennadel 3 aus
ihrem Sitz 7 kann sich an einer Sitzfläche 41 ein Druck aufbauen,
der zusätzlich
in Öffnungsrichtung
der Düsennadel 3 wirkt.
Diese Sitzfläche 41 ist
bei geschlossener Düsennadel 3 mit
dem wenigstens einen Spritzloch 5 von der Kraftstoffzuführung 8 getrennt. Durch
die sich aufbauende zusätzliche Öffnungskraft wird
die Düsennadel 3 zusätzlich in Öffnungsrichtung beschleunigt.
Hierdurch kann sich das Volumen des Steuerraums 14 schneller
verkleinern als das Volumen des zweiten Kopplerraums 28 zunimmt.
In der Folge kommt es zu einem Druckanstieg zunächst im Steuerraum 14 und über den
Steuerkanal 29 auch im zweiten Kopplerraum 28.
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Während der
ersten Phase wird gleichzeitig auch das Volumen des ersten Kopplerraums 23 vergrößert, wodurch
auch darin der Druck abfällt.
Dieser Druckabfall pflanzt sich über
die Bohrungen 35, 36 in den Speicherraum 34 fort.
Durch gezielte Auslegung der Kopplerflächen 22, 27 und
insbesondere in Verbindung mit dem oben beschriebenen Druckanstieg an
der Sitzfläche 41 erreicht
die Öffnungskinematik am
Ende der ersten Phase einen Zustand, bei dem der Druck im ersten
Kopplerraum 23 und im Speicherraum 34 kleiner
ist als im zweiten Kopplerraum 28 und im Steuerraum 14.
In der Folge wird bei entsprechender Druckdifferenz der zweite Kopplerkolben 26 in
der Öffnungsrichtung
beschleunigt, wodurch dieser sich relativ zum ersten Kopplerkolben 21 in
der Öffnungsrichtung
bewegt. Der Abstand des zweiten Kopplerkolbens 26 zum Aktor 20 nimmt
dabei ab. Die Bewegung des zweiten Kopplerkolbens 26 ist
dann von der Bewegung des ersten Kopplerkolbens 21 entkoppelt.
In der Folge wirkt während
dieser zweiten Phase der Öffnungskinematik
ein zweites hydraulisches Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Aktorhub und dem Nadelhub. Das zweite Übersetzungsverhältnis ist
dabei durch das Verhältnis
der ersten Kopplerfläche 22 zur
Steuerfläche 13 definiert. Da
die zweite Kopplerfläche 27 kleiner
ist als die erste Kopplerfläche 22 erfolgt
eine weitere Beschleunigung der Düsennadel 3. In der
Folge bewegt sich die Düsennadel 3 in
der zweiten Phase schneller, jedoch mit reduzierter Kraft.
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Zum
Beenden des Einspritzvorgangs wird der Aktor 20 bestromt
bzw. gespannt, wodurch er sich in Richtung Düsennadel 3 ausdehnt.
In der Folge kommt es in den Kopplerräumen 23, 28 zu
einem Druckanstieg, der sich in den Steuerraum 14 fortpflanzt
und die Düsennadel 3 in
Schließrichtung
antreibt. Die Schließbewegung
der Düsennadel 3 ist
dabei von der Schließdruckfeder 16 unterstützt. Gleichzeitig
treibt die Rückstellfeder 37 dabei
den zweiten Kopplerkolben 26 zusätzlich in dessen Ausgangsstellung
an.
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Da
zwischen dem Aktor 20 und der Düsennadel 3 ausschließlich hydraulische
Kopplungen wirksam sind und insbesondere keine direkte mechanische
Kopplung vorgesehen ist, greifen and er Düsennadel 3 kaum Querkräfte an,
wodurch diese vergleichsweise verschleißarm arbeitet.
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Zur
Dämpfung
von ungewünschten
Schwingungen kann der Steuerkanal 29 grundsätzlich in
gewissen Grenzen gedrosselt sein.
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- 1
- Einspritzdüse
- 2
- Düsenkörper
- 3
- Düsennadel
- 4
- Kraftstoffhochdruckleitung
- 5
- Spritzloch
- 6
- Einspritzraum
- 7
- Nadelsitz
- 8
- Kraftstoffzuführung
- 9
- Verbindungsleitung
- 10
- Nadelverband
- 11
- Steuerkolben
- 12
- Abstützplatte
- 13
- Steuerfläche
- 14
- Steuerraum
- 15
- Steuerraumhülse
- 16
- Schließdruckfeder
- 17
- Zwischenplatte
- 18
- Nadelbereich
- 19
- Aktorbereich
- 20
- Aktor
- 21
- erster
Kopplerkolben
- 22
- erste
Kopplerfläche
- 23
- erster
Kopplerraum
- 24
- Führungshülse
- 25
- erster
Zylinderabschnitt
- 26
- zweiter
Kopplerkolben
- 27
- zweite
Kopplerfläche
- 28
- zweiter
Kopplerraum
- 29
- Steuerkanal
- 30
- Mitnehmerkopplung
- 31
- zweiter
Zylinderabschnitt
- 32
- Öffnungsdruckfeder
- 33
- Stützplatte
- 34
- Speicherraum
- 35
- Axialbohrung
- 36
- Radialbohrung
- 37
- Rückstellfeder
- 38
- T-Nut
- 39
- T-Kopf
- 40
- Axialspiel
- 41
- Sitzfläche