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Aus
der nachveröffentlichten
DE 10 2004 037 152.3 (Anmeldetag:
30.07.2004) ist ein Common-Rail-Injektor mit direkter Nadelsteuerung
bekannt. Bei diesem Injektor wird, wie bei anderen Injektoren auch,
in Abhängigkeit
von dem Druck in einem Düsennadelsteuerraum,
mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff in einen Brennraum einer
Brennkraftmaschine eingespritzt. Bei der direkten Nadelsteuerung
ist zwischen einem Aktor des Injektors und dem erwähnten Düsennadelsteuerraum
kein hydraulisches Ventil notwendig, um den Druck im Düsennadelsteuerraum
zu steuern.
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Bei
den gattungsgemäßen Injektoren
mit direkter Nadelsteuerung ist ein Aktordruckraum vorgesehen, der
hydraulisch mit dem Düsennadelsteuerraum
in Verbindung steht, so dass Druck- und/oder Volumenänderungen
des Aktordruckraums den Druck und das Volumen des Düsennadelsteuerraums
in der gewünschten
Weise beeinflussen.
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Bei
einem Injektor mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Koppler ein Kolbenelement aufweist, an dem ein Mitnehmer
angeordnet ist, über den
die Düsennadel
mechanisch mit dem Kolbenelement koppelbar ist.
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Vorteile der
Erfindung
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Mit
dem erfindungsgemäßen Injektor
werden die Vorteile einer hydraulischen Kopplung des Aktors mit
der Düsennadel
kombiniert mit den Vorteilen einer mechanischen Kopplung des Aktors
mit der Düsennadel.
Einerseits ist eine mechanische Entkopplung von Aktor und Düsennadel
gegeben, so dass thermisch bedingte Längenänderungen der Bauteile des
Injektors kompensiert werden können.
Andererseits ist die Düsennadel
mechanisch mit dem Kolbenelement des Kopplers koppelbar, so dass
die Düsennadel
in definierter Weise vom Düsensitz
abgehoben werden kann. Somit können
Verschleißerscheinungen,
die beispielsweise am Düsennadelsitz
auftreten können,
kompensiert werden.
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In
vorteilhafter Weise ist an der Düsennadel mindestens
ein zum Mitnehmer des Kolbenelements komplementärer Mitnehmer vorgesehen. Auf
diese Weise lässt
sich besonders gut einstellen, in welchen Relativpositionen zwischen
Düsennadel
und Kolbenelement eine Kopplung der beiden Bauteile erfolgen soll.
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Wenn
der oder die Mitnehmer des Kolbenelements und/oder der Düsennadel
zumindest abschnittsweise konisch ist beziehungsweise sind, kann
eine Kopplung von Kolbenelement und Düsennadel in besonders sanfter
Weise erfolgen, da sich die konischen Mitnehmerflächen aneinander
legen können
und somit ein Prellen vermeiden.
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Wenn
das Kolbenelement einen Schlitz aufweist, dessen Wandung den oder
die Mitnehmer des Kolbenelements bildet, wird eine besonders raumsparende
Anordnung geschaffen, insbesondere dann, wenn in dem Schlitz der
oder die Mitnehmer der Düsennadel
aufgenommen ist beziehungsweise sind.
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Wenn
in der Düsennadel
mindestens eine Bohrung vorgesehen ist, deren mindestens eine Mündung benachbart
zu mindestens einem Mitnehmer der Düsennadel und/oder des Kolbenelements angeordnet
ist, kann ein zusätzlicher
Druckausgleichsraum geschaffen werden, mit dem die Ansteuerung der
Düsennadel
beeinflussbar ist.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein Sekundärkolben
vorgesehen, der in einem Sackloch des Antriebskolbens geführt ist.
Das Kolbenelement bildet dann einen Primärkolben, der in einer Durchgangsbohrung
des Sekundärkolbens geführt ist.
Diese Anordnung ermöglicht
es, die Stellbewegung des Aktors mit zwei verschiedenen Übersetzungsverhältnissen
in eine Druck- und/oder Volumenänderung
des Düsennadelsteuerraums
umzusetzen. Dadurch ist es einerseits möglich, kleinste Düsennadelhübe mit großer Genauigkeit
zu realisieren und im Bereich von mittleren und großen Düsennadelhüben schnelle Öffnungsbeziehungsweise Schließbewegungen
der Düsennadel
zu erreichen.
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Dadurch
ist es möglich
im Leerlaufbetrieb und im unteren Teillastbereich einen runden,
effizienten und emissionsarmen Betrieb der Brennkraftmaschine zu
realisieren und gleichzeitig im Mittel- und Vollastbereich die gewünschten
Einspritzmengen in der zur Verfügung
stehenden kurzen Zeit in den Brennraum einspritzen zu können.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Sackloch des Antriebskolbens sowie eine erste Stirnseite
des Primärkolbens
und eine erste Stirnseite des Sekundärkolbens den Aktordruckraum
begrenzen.
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Durch
die Integration sowohl des Primärkolbens
als auch des Sekundärkolbens
in den Antriebskolben ergeben sich erhebliche Freiheitsgrade bei der
konstruktiven Ausgestaltung des Injektors, was Vorteile bei der
Herstellung und dem Betriebsverhalten des erfindungsgemäßen Injektor
mit sich bringt.
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Um
die Befüllung
des Aktordruckraums mit Kraftstoff zu gewährleisten, ist zwischen dem
Aktordruckraum und dem Kraftstoffzulauf eine vierte Fülldrossel
vorgesehen.
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Damit
der Primärkolben
stets eine definierte Position einnimmt, ist zwischen einem Grund
des Sacklochs im Antriebskolben und einer ersten Stirnseite des
Primärkolbens
eine erste Druckfeder eingespannt.
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Aus
dem gleichen Grund ist zwischen dem Grund des Sacklochs und der
ersten Stirnseite des Sekundärkolbens
eine zweite Druckfeder eingespannt.
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Zur
Realisierung einer zweistufigen direkten Ansteuerung der Düsennadel
ist weiter vorgesehen, dass eine zweite Stirnseite des Primärkolbens
und das Injektorgehäuse
einen Vorraum begrenzen und dass der Vorraum mit dem Düsennadelsteuerraum hydraulisch
verbunden ist. Dadurch kann die Ansteuerung der Düsennadel
mit einem ersten Übersetzungsverhältnis, das
vor allem für
kleine Düsennadelhübe geeignet
ist, erfolgen.
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In
bestimmten Anwendungsfällen
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zwischen dem Vorraum
und dem Steuerraum eine Kopplerdrossel vorgesehen ist. Dadurch kann
die Öffnungsgeschwindigkeit
der Düsennadel
optimiert werden.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist weiter vorgesehen,
dass eine Düsenfeder
in einem Düsenfederraum
des Injektorgehäuses angeordnet
ist und dass der Düsenfederraum
und ein Druckraum hydraulisch miteinander in Verbindung stehen.
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Des
Weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Kraftstoffzulauf
in einen Aktordruckraum mündet
und der Hochdruckkanal den Aktordruckraum und den Düsenfederraum
verbindet. Dadurch ist es nicht mehr erforderlich, einen Hochdruckkanal
vorzusehen, der sich über
die gesamte Länge
des Injektors erstreckt. Der erfindungsgemäß beanspruchte kurze Hochdruckkanal
ist fertigungstechnisch naturgemäß sehr viel
einfacher zu realisieren als ein sehr langer Hochdruckkanal und
außerdem
kann der Düsenkörper schlanker
ausgeführt werden.
Mit der erfindungsgemäßen hydraulisch
Anordnung kann nämlich
auf einen Hochdruckkanal an dem dem Brennraum zugewandten Ende des
Injektors vollständig
verzichtet werden, so dass entsprechend mehr Platz für die Düsennadel,
den Düsenfederraum
und den Druckraum zur Verfügung
steht. Alternativ ist es natürlich
auch möglich,
die Außenabmessungen
des Injektors entsprechend zu verringern.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung des
Hochdruckkanals zwischen dem Aktordruckraum und dem Düsenfederraum
ist es auch möglich,
beispielsweise den Aktor und den Aktorraum und mit ihm den gesamten
Koppler oder Teile des Kopplers versetzt zur Längsachse der Düsennadel
anzuordnen, was weitere Vorteile bezüglich der Raumausnutzung mit
sich bringt.
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Es
hat sich in manchen Anwendungsfällen als
vorteilhaft erwiesen, wenn der Hochdruckkanal als Drossel ausgebildet
wird. Dadurch werden eventuell im Düsennadelsteuerraum auftretende
Druckschwingungen gedämpft.
Diese Dämpfung
verbessert das Betriebsverhalten des Injektor und verhindert beispielsweise
ein Prellen der Düsennadel
in bestimmten Betriebszuständen.
Vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Injektor
ist weiter, dass der Aktorraum vergleichsweise groß ausgebildet
werden kann, so dass sich durch dieses große Volumen auch eine verbesserte
Dämpfungswirkung
einstellt.
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Es
hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn der Aktor und der Aktorraum
und/oder der Koppler exzentrisch zu der Düsennadel angeordnet sind. Die
wesentlichen Vorteile sind die größeren Freiheitsgrade bezüglich der
Dimensionierung der einzelnen Bauteile, das verbesserte Betriebsverhalten
und der geringere Bauraumbedarf. Dabei sind verschiedene Varianten
denkbar, von denen jede die genannten Vorteile aufweist.
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Insbesondere
ist es möglich,
dass die Düsennadel
und der Antriebskolben axial versetzt zueinander angeordnet sind.
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Des
Weiteren kann der Primärkolben
konzentrisch zur Düsennadel
und exzentrisch in dem Sekundärkolben
angeordnet sein, wobei gleichzeitig der Sekundärkolben konzentrisch in dem
Antriebskolben angeordnet ist.
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Des
Weiteren ist es möglich,
dass der Primärkolben
exzentrisch zur Düsennadel
und konzentrisch in dem Sekundärkolben
angeordnet ist und dass der Sekundärkolben konzentrisch in dem
Antriebskolben angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist an dieser
Variante, dass viele Bauteile rotationssymmetrisch ausgebildet sind
und demzufolge ihre Herstellung mit hohen Anforderungen an die Rundheit, Rundlauf
und die Abmessungen relativ kostengünstig und mit hoher Prozesssicherheit
durchgeführt werden
können.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann auch vorgesehen
sein, dass der Primärkolben
konzentrisch zur Düsennadel
und konzentrisch in dem Sekundärkolben
angeordnet ist und dass der Sekundärkolben exzentrisch in dem
Antriebskolben angeordnet ist. Dadurch wird die Übersetzung zwischen dem Antriebskolben
und dem Primärkolben
kleiner und somit ist es auch möglich,
die Öffnungsgeschwindigkeit
der Düsennadel
bei kleinen Hüben
derselben zu verringern. Außerdem
wird dadurch der Sekundärkolben
sicherer in seiner Ausgangsposition gehalten.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Primärkolben
im Antriebskolben geführt,
so dass die Aktorbewegung auf den Primärkolben 1 : 1 übersetzt
wird.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen beschriebenen
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Injektors
mit einer Düsennadel
und einem Mitnehmerelement;
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2a und 2b die
Düsennadel
gemäß 1 in
verschiedenen Seiten- und Draufsichten;
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3a und 3b das
Mitnehmerelement gemäß 1 in
einer Seiten und einer Unteransicht; und
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4 zwei
Diagramme, welche den Hub- und den Druckverlauf im erfindungsgemäßen Injektor veranschaulichen.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Injektors
im Längsschnitt. Der
Injektor weist ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Injektorgehäuse auf.
Das Injektorgehäuse 1 umfasst einen
Düsenkörper 3,
der mit seinem unteren freien Ende in den Brennraum einer nicht
dargestellten Brennkraftmaschine ragt. Mit seiner oberen, brennraumfernen
Stirnfläche
ist der Düsenkörper 3 mittels einer
nicht dargestellten Spannmutter axial gegen einen Zwischenkörper 5 und
einen Injektorkörper 7 verspannt.
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In
dem Düsenkörper 3 ist
eine axiale Führungsbohrung 9 ausgespart.
In der Führungsbohrung 9 ist
eine Düsennadel 11 axial
verschiebbar geführt. An
der Spitze der Düsennadel 11 ist
eine Dichtkante 13 ausgebildet, die mit einem Dichtsitz
beziehungsweise mit einer Dichtfläche 15 des Düsenkörpers 3 zusammenwirkt.
Wenn sich die Düsennadel 11 mit
ihrer Dichtkante 13 in Anlage an dem Dichtsitz 15 befindet,
sind die Spritzlöcher
(ohne Bezugszeichen) in dem Düsenkörper 3 verschlossen.
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Wenn
die Düsennadel
von dem Dichtsitz 15 abhebt, dann wird mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff
durch die Spritzlöcher
in den nicht dargestellten Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt.
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An
die Führungsbohrung 9 schließt ein Druckraum 17 an.
In diesem Druckraum 17 ist eine kegelstumpfförmige Druckschulter 19 an
der Düsennadel 11 ausgebildet.
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An
den Druckraum 17 schließt ein Düsenfederraum 21 an.
In dem Düsenfederraum 21 ist
eine Düsenfeder 23 vorgesehen.
Diese Düsenfeder 23 stützt sich
einenends über
eine Einstellscheibe 25 gegen einen von der Druckschulter 19 gebildeten
Absatz der Düsennadel 11 ab.
Anderenends stützt
sich die Düsenfeder 23 gegen
eine Hülse 27 ab.
Durch die Vorspannkraft der Düsenfeder 23 wird
die Hülse 27 dichtend
gegen den Zwischenkörper 5 gepresst.
Um die Dichtwirkung zu verbessern, kann an der Hülse 27 eine umlaufende
Beißkante
(ohne Bezugszeichen) vorgesehen sein.
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Der
Zwischenkörper 5,
die Düsennadel 11 und
die Hülse 27 begrenzen
einen Düsennadelsteuerraum 29.
Der Düsenfederraum 21 und
mit ihm der Druckraum 17 werden über einen Hochdruckkanal 31 mit
unter hohem Druck stehenden Kraftstoff aus einem Aktorraum 33 versorgt.
In dem Aktorraum 33 ist ein Piezoaktor 35 angeordnet.
Der Aktorraum 33 steht über
einen nicht dargestellten Kraftstoffzulauf mit einem Common-Rail
eines Kraftstoff-Einspritzsystems
hydraulisch in Verbindung. An dem in 1 unteren
Ende des Piezoaktors 35 ist ein Antriebskolben 37 angeordnet,
der dichtend in dem Injektorkörper 7 geführt ist.
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In
dem Antriebskolben 37 ist ein Sackloch 39 ausgespart.
In dem Sackloch 39 ist ein Sekundärkolben 41 aufgenommen.
In einer Durchgangsbohrung des Sekundärkolbens 41 ist ein
Primärkolben 43 dichtend
geführt.
Das Sackloch 39 sowie eine erste Stirnseite 45 des
Primärkolbens 43 und
eine Stirnseite 47 des Sekundärkolbens 41 begrenzen
einen Aktordruckraum 49. Zwischen dem Grund der Sacklochbohrung 39 im
Antriebskolben 37 ist eine erste Druckfeder 51 eingespannt.
Zwischen der ersten Stirnseite 47 des Sekundärkolbens 41 und
dem Grund der Sacklochbohrung 39 ist eine zweite Druckfeder 53 eingespannt.
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Die
erste Druckfeder 51 drückt
den Primärkolben 43 gegen
den Zwischenkörper 5.
Die zweite Druckfeder 53, die hier als Tellerfeder ausgebildet
ist, drückt
den Sekundärkolben 41 ebenfalls
gegen den Zwischenkörper 5.
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In
dem Primärkolben 43 ist
auf der der Düsennadel 11 zugewandten
Seite ein Mitnehmerraum 55 ausgespart. In diesen Raum greift
ein insgesamt mit 57 bezeichneter Mitnehmerbereich der
Düsennadel 11.
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Der
Mitnehmerbereich 57 weist einen konzentrisch zur Längsachse
der Düsennadel 11 verlaufenden
Ausgleichskanal 59 auf, der in einer Querbohrung 61 mündet.
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Der
Mitnehmerbereich 57 durchgreift den Zwischenkörper 5 in
einem dort ausgebildeten Kanal 63, der auch als Drosselkanal
ausgebildet sein kann, um die Geschwindigkeit der Stellbewegungen
der Düsennadel 11 zu
beeinflussen.
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Der
Primärkolben 43 weist
auf der dem Antriebskolben 37 gegenüberliegenden Seiten einen Bund 64 auf,
der vollständig
in einer im Sekundärkolben 41 ausgebildeten
gestuften Bohrung 65 aufgenommen ist. Die gestufte Bohrung 65 begrenzt
zwischen dem Sekundärkolben 41 und
dem Bund 64 des Primärkolbens 43 einen
ersten Ringraum 66.
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Der
Sekundärkolben 41 begrenzt
auch einen zweiten Ringraum 67, der zwischen dem Sekundärkolben 41,
dem Zwischenkörper 5 sowie
dem Injektorkörper 7 und
der ringförmigen
Stirnfläche
(ohne Bezugszeichen) des Antriebskolbens 37 begrenzt ist.
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Zwischen
dem zweiten Ringraum 67 und dem Hochdruckkanal 31 ist
in dem Zwischenkörper 5 eine
erste Fülldrossel 69 vorgesehen.
Alternativ oder zusätzlich
zur ersten Fülldrossel 69 kann
zur fluidischen Verbindung zwischen dem zweiten Ringraum 67 und
dem Hochdruckkanal 31 eine zweite Fülldrossel 71 im Injektorkörper 7 angeordnet
sein.
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In
der Hülse 27,
welche den Düsennadelsteuerraum 29 begrenzt,
ist eine dritte Fülldrossel 73 vorgesehen,
während
zwischen dem Aktorraum 33 und dem Aktordruckraum 49 eine
vierte Fülldrossel 75 vorgesehen
ist.
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Die
Fülldrosseln 69, 71, 73 und 75 dienen
einerseits dazu, die Versorgung der nach den Fülldrosseln angeordneten Räume 67, 33, 29 und 49 mit
unter hohem Druck stehenden Kraftstoff zu gewährleisten und den Ausgleich
temperaturbedingter Längenänderungen
zu ermöglichen.
Andererseits begrenzen die Fülldrosseln
die Menge des vom Kraftstoffzulaufs nachströmenden Kraftstoffs, so dass
sich durch die Stellbewegungen des Aktors 35 die gewünschten Druckänderungen
einstellen, die letztendlich zum Öffnen der Düsennadel 11 und damit
zum Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine
führen.
Alle beschriebenen Fülldrosseln
sind im Ausführungsbeispiel
als Bohrungen realisiert, wodurch die Drosselwirkung besonders gut
einstellbar ist. Es ist aber auch möglich, zwei Bauteile fluidisch miteinander
zu verbinden und eine entsprechende Drosselwirkung zu erzielen,
indem zwischen den Bauteilen ein Spalt vorgesehen ist, dessen Maß die Drosselwirkung
bestimmt.
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Der
erfindungsgemäße Injektor
arbeitet mit einer sogenannten inversen Ansteuerung. Dies bedeutet,
dass bei einer geschlossenen Düsennadel 11 der
Piezoaktor 35 bestromt ist und somit seine Länge maximal
ist. In 1 ist der Aktor in bestromtem
Zustand und die Düsennadel 11 in
ihrer Schließstellung dargestellt.
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In
den 2a, 2b, 3a und 3b sind
die Düsennadel 11 und
der Primärkolben 43 in verschiedenen
Ansichten dargestellt. Gemäß 2a und 2b weist
der Mitnehmerbereich 57 der Düsennadel 11 eine von
der Stirnseite des Mitnehmerbereichs 57 beabstandete, zylindrische
Schaftfläche 77 auf,
die in eine konische Mitnehmerfläche 79 übergeht.
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Aus
den 2a und 2b ist
die Lage und der Verlauf des Ausgleichskanals 59 und der
Querbohrung 61 gut ersichtlich.
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Der
in den 3a und 3b dargestellte Primärkolben 43 weist
einen den Mitnehmerraum 55 bildenden Schlitz 83 auf.
Der Schlitz 83 ist durch ebene Durchtrittsflächen 81 begrenzt,
die von der Schaftfläche 77 des
Mitnehmerbereichs 57 der Düsennadel 11 beabstandet
ist (vgl. 1). Die Durchtrittsflächen 81 gehen
in konische Mitnehmerflächen 85 über, die die
komplementären
Mitnehmer zu den Mitnehmerflächen 79 des
Mitnehmerbereichs 57 der Düsennadel 11 bilden.
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Zur
Montage der Düsennadel 11 in
dem Primärkolben 43 muss
lediglich der Mitnehmerbereich 57 seitlich in den Schlitz 83 des
Primärkolbens 43 eingeführt werden.
Die so gebildete Montageeinheit kann dann in den Sekundärkolben 41 eingeführt werden.
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Der
erfindungsgemäße Injektor
arbeitet wie folgt:
Bei geschlossener Düsennadel 11, das heißt bei bestromtem
Aktor 35, herrscht in dem Druckraum 17, dem Düsennadelsteuerraum 29,
dem Mitnehmerraum 55, dem zweiten Ringraum 67 und
dem Aktordruckraum 49 ebenso wie im Aktorraum 33 der
gleiche Druck. Dieser Druck entspricht den im nicht dargestellten
Common-Rail herrschenden Druck und ist in 1 mit pRail bezeichnet.
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Aufgrund
des Kräftegleichgewichts
und wegen der Vorspannkraft der Düsenfeder 23 wird die Düsennadel 11 auf
die Dichtfläche 15 des
Düsenkörpers 3 gepresst,
so dass die Spritzlöcher
(ohne Bezugszeichen) verschlossen sind.
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Die
erste Druckfeder 51 presst den Primärkolben 43 gegen den
Zwischenkörper 5,
während
der Sekundärkolben 41 mit
Hilfe der zweiten Druckfeder 52 gegen den Zwischenkörper 5 gepresst
wird.
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Wenn
nun die Düsennadel 11 geöffnet werden
soll, beispielsweise um eine Voreinspritzung zu realisieren, wird
der Aktor 35 so angesteuert, dass sich seine Baulänge verringert
und infolgedessen der Antriebskolben 37 geringfügig in 1 nach
oben wandert. Wegen der Bewegung des Antriebskolbens 37 in 1 nach
oben und weil durch die vierte Fülldrossel 75 ein
Druckausgleich zwischen dem Aktorraum 33 und dem Aktordruckraum 49 nur
mit zeitlicher Verzögerung
möglich
ist, sinkt der Druck im Aktordruckraum 49 kurzzeitig ab.
Infolgedessen verringert sich die auf die erste Stirnseite 45 des
Primärkolbens 43 wirkende
hydraulische Kraft, während
die auf den Grund des Mitnehmerraums 55 gerichtete Kraft
konstant bleibt. Diese Kraft bleibt deshalb konstant, weil im Mitnehmerraum 55 nach
wie vor der Druck pRail herrscht. Sobald
der Druck im Aktordruckraum 49 so weit abgesunken ist,
dass die auf den Grund des Mitnehmerraums 55 wirkende hydraulische
Kraft größer ist
als die auf die erste Stirnseite 45 des Primärkolbens 43 wirkende
hydraulische Kraft und die Kraft der ersten Druckfeder 51,
hebt der Primärkolben 43 mit
seinem Bund 64 vom Zwischenkörper 5 ab.
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Bei
genügend
hohem Hub des Primärkolbens 43 gelangen
die am Primärkolben 43 ausgebildeten
Mitnehmerflächen 85 (vgl. 3a)
in Anlage mit den am Mitnehmer 57 der Düsennadel 11 ausgebildeten
Mitnehmerflächen 85 (vgl. 2a).
Bei weiterem Hub des Primärkolbens 43 wird
die Düsennadel 11 dann
von der Dichtfläche 15 wegbewegt,
so dass Kraftstoff in einen angrenzenden Brennraum eingespritzt
werden kann.
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Zur
Beendigung dieser Voreinspritzung wird der Aktor 35 wieder
voll bestromt, so dass der Antriebskolben 37 in 1 wieder
in die in 1 dargestellte unterste Position
wandert und infolgedessen auch der Primärkolben 43 wieder
in Richtung auf den Zwischenkörper 5 wandert.
Dadurch und wegen des auf die dritte Fülldrossel 73 nachgeströmten Kraftstoffs
erhöht
sich infolgedessen auch der Druck im Düsennadelsteuerraum 29 wieder
auf den Druck PRail, so dass die Düsennadel 11 in
an sich bekannter Weise wieder schließt.
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Wenn
nun beispielsweise eine Haupteinspritzung vorgenommen werden soll
und ein großer Hub
der Düsennadel 11 erreicht werden
soll, wird die Bestromung des Aktors 35 deutlich stärker reduziert, so
dass der Antriebskolben 37 einen größeren Hub ausführt. Infolgedessen
findet auch eine stärkere
Absenkung des Drucks im Aktordruckraum 49 statt. Diese
stärkere
Druckabsenkung führt
zunächst
dazu, dass in der bereits beschriebenen Weise der Primärkolben 43 vom
Zwischenkörper 5 abhebt.
Sobald der Bund 64 des Primärkolbens 43 in Anlage
mit der Stufe der Bohrung 65 gelangt, sind die Bewegungen
von Primärkolben 43 und
von Sekundärkolben 41 miteinander
gekoppelt. Dies bedeutet, dass sich nunmehr sowohl der Primärkolben 43 als
auch der Sekundärkolben 41 gegen
die Vorspannkräfte
der ersten Druckfeder 51 und der zweiten Druckfeder 53 in Richtung
des Aktors 35 bewegen. Diese Bewegung wird, wie bereits
erwähnt,
durch die Druckabsenkung im Aktordruckraum 49 verursacht.
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Sobald
die Bewegungen des Primärkolbens 43 und
des Sekundärkolbens 41 über den
Bund 64 miteinander gekoppelt sind, ändert sich das Übersetzungsverhältnis des
erfindungsgemäßen Kopplers. Nunmehr
ist es nämlich
so, dass der Hub des Antriebskolbens 37 in einen Hub sowohl
des Primärkolbens 43 als
auch Sekundärkolbens 41 umgesetzt wird.
Dies bedeutet, dass die Volumenänderung
des Mitnehmerraums 55, die aus dem Hub des Primärkolbens 43 und
des Sekundärkolbens 41 resultiert,
sehr viel größer ist,
als wenn sich nur der Primärkolben 43 bewegt.
Infolgedessen sinkt auch der Druck im Mitnehmerraum 55 und
im Düsennadelsteuerraum 29 stärker ab,
so dass sich erstens eine schnellere Öffnungsbewegung der Düsennadel 11 einstellt
und zweitens größere Hübe der Düsennadel 11 realisiert werden
können.
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Es
versteht sich, dass die Dynamik des Öffnungsvorgangs der Düsennadel 11 und
des Schließvorgangs
der Düsennadel 11 durch
die geeignete Abstimmung beispielsweise der Fülldrosseln 73, 69, 71 und 75 beeinflusst
werden kann.
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Wenn
die Düsennadel 11 wieder
geschlossen werden soll, wird der Aktor 35 wieder bestromt, so
dass sich der Antriebskolben 37 in Richtung der Düsennadel 11 bewegt
und dabei den Primärkolben 43 und
den Sekundärkolben 41 ebenfalls
in Richtung der Düsennadel 11 bewegt,
bis diese am Zwischenkörper 5 in
Anlage gekommen sind. Dabei steigt der Druck im Düsennadelsteuerraum 29 an
und die Düsennadel 11 schließt.
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In 4 sind
zwei Diagramme untereinander dargestellt, anhand derer sich das
Betriebsverhalten des erfindungsgemäßen Injektors ebenfalls erläutern lässt. In
dem oberen Diagramm ist auf der Y-Achse der Hub aufgetragen, während in
dem darunter liegenden Diagramm auf der Y-Achse der Druck aufgetragen
ist. Die X-Achse ist in beiden Fällen
als Zeitachse ausgebildet. Alle Hub- und Druckverläufe sind
schematisch dargestellt.
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Beide
Diagramme von 4 sind jeweils in einen ersten
Abschnitt A1 und in einen zweiten Abschnitt
A2 unterteilt. Im ersten Abschnitt A1 ist lediglich der Primärkolben 43 aktiv,
während
im zweiten Abschnitt A2 sowohl der Primärkolben 43 als
auch der Sekundärkolben 41 aktiv
sind.
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Im
oberen Diagramm von 4 ist der Hub des Antriebskolbens 37 als
Ursprungsgerade H37 eingetragen.
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Eine
zweite, dem Primärkolben 43 zugeordnete
Ursprungsgerade H43 verdeutlicht, dass eine Kopplung zwischen dem
Hub des Antriebskolbens 37 und dem Hub des Primärkolbens 43 besteht.
Wie sich aus der Betrachtung der beiden Ursprungsgeraden H37 und
H43 ergibt, ist das Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Antriebskolben 37 und dem Primärkolben 43 über den
gesamten Hub konstant.
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Der
daraus resultierende Hub der Düsennadel 11 ist
durch eine dritte Linie H11 dargestellt. Im ersten Abschnitt A1 folgt der Hub der Düsennadel 11 mit einer
gewissen Verzögerung
dem Hub des Antriebskolbens 37 beziehungsweise des Primärkolbens 43.
Im ersten Abschnitt A1 ist der Hub H41 des Sekundärkolbens 41 gleich
null.
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Am Übergang
zwischen dem ersten Abschnitt A1 und dem
zweiten Abschnitt A2 beginnt der Sekundärkolben 41 sich
zu bewegen, so dass der Hub H41 den in 4 dargestellten
Verlauf hat. Aus dem Verlauf des Hubs H11 ist das zweistufige Übersetzungsverhältnis des
Kopplers gut erkennbar.
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In
dem unteren Teil von 4 sind die Druckverläufe schematisch
dargestellt.
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Der
Druck im Aktordruckraum 49 ist in 4 als p49
gestellt. Der Verlauf des Drucks im Mitnehmerraum 55 weist
einen Knick am Übergang
zwischen dem ersten Abschnitt A1 und dem
zweiten Abschnitt A2 auf. Dieser Druckverlauf
ist in 4 mit der Bezeichnung p55 bezeichnet. Der Druck
p29 im Düsennadelsteuerraum 29 weist
einen qualitativ ähnlichen
Verlauf wie der Druck p55 auf. Die Druckdifferenz wird durch die
Drosselwirkung des Kanals 63 verursacht. Der Druckverlauf
im zweiten Ringraum 67 Druckverlauf ist im unteren Teil
von 4 dargestellt und mit p67 bezeichnet. Dabei fällt auf,
dass der Druck p67 im ersten Abschnitt A1 vergleichsweise stark
abfällt,
am Übergang
vom ersten Abschnitt A1 zum zweiten Abschnitt
A2 einen Anstieg erfährt und danach mit einer flacheren
Steigung als im ersten Abschnitt weiter sinkt.