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Die
Erfindung betrifft eine Einspritzdüse für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere in einem Kraftfahrzeug, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Einspritzdüse
ist aus der
EP 1 174
615 A2 bekannt und umfasst eine Düsennadel, die in einem Düsenkörper hubverstellbar
gelagert ist und mit der eine Einspritzung von Kraftstoff durch
wenigstens ein Spritzloch steuerbar ist. Die Einspritzdüse enthält einen Übersetzerkolben,
der mit einem Aktor antriebsgekoppelt ist, derart, dass eine Hubverstellung
des Aktors zwangsläufig
eine identische Hubverstellung des Übersetzerkolbens bewirkt. Des Weiteren
ist ein Kopplerkolben vorgesehen, der eine erste Kopplerfläche und
eine zweite Kopplerfläche aufweist.
Der Übersetzerkolben
ist mit einer Übersetzerfläche ausgestattet,
die mit der ersten Kopplerfläche
hydraulisch gekoppelt ist. Des Weiteren ist die Düsennadel
mit einer Steuerfläche
ausgestattet, die mit der zweiten Kopplerfläche hydraulisch gekoppelt ist.
Zum Öffnen
der Düsennadel
führt der Übersetzerkolben,
angetrieben durch den Aktor einen Öffnungshub durch, der zu einem
Druckabfall an der Übersetzerfläche und
somit an der ersten Kopplerfläche führt. In
der Folge führt
auch der Kopplerkolben einen Hub durch, der seinerseits zu einem
Druckabfall an der zweiten Kopplerfläche und somit an der Steuerfläche fährt. Durch
den Druckabfall an der Steuerfläche überwiegen
die an der Düsennadel
angreifenden Öffnungskräfte und
treiben die Düsennadel
zum Öffnen
an.
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Um
die Düsennadel
möglichst
direkt zum Öffnen
ansteuern zu können,
ist bei der bekannten Einspritzdüse
eine Mitnehmerkopplung vorgesehen, die zuminidest zu Beginn eines
zum Öffnen
der Düsennadel
dienenden Öffnungshubs
des Übersetzerkolbens
den Kopplerkolben mit der Düsennadel
mechanisch antriebskoppelt. Hierdurch ist die Öffnungsbewegung der Düsennadel
zumindest zu Beginn des Öffnungshubs
des Übersetzerkolbens
unmittelbar und mechanisch mit der Öffnungsbewegung des Kopplerkolbens
zwangsgekoppelt. Die Düsennadel spricht
somit beim Öffnungsvorgang
sehr direkt an und bewegt sich zumindest zu Beginn des Öffnungshubs
synchron zum Kopplerkolben.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse mit den
Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs hat dem gegenüber
dem Vorteil, dass der Zeitpunkt zum Umschalten zwischen einem ersten Übersetzungsverhältnis, bei
dem sich die Düsennadel
synchron zum Kopplerkolben bewegt, und einem zweiten Übersetzungsverhältnis, bei
dem sich die Düsennadel
relativ zum Kopplerkolben bewegt, vergleichsweise genau bestimmt
werden kann. Hierdurch kann der Einspritzvorgang hinsichtlich seiner
Präzision
verbessert werden. Bei der Erfindung wird dies mit Hilfe eines Steuerventils
erreicht, das in einen Steuerpfad eingesetzt ist, der die Steuerfläche mit
der Übersetzerfläche hydraulisch
koppelt. Das Steuerventil steuert nun diesen Steuerpfad in Abhängigkeit
einer Druckdifferenz zwischen Steuerfläche und Übersetzerfläche. Während bei einer herkömmlichen
Nadelsteuerung der Druckabfall an der Steuerfläche und der Druckaufbau an
einer Sitzfläche
der Düsennadel, die
bei verschlossener Düsennadel
von einem das wenigstens eine Spritzloch mit unter Hochdruck stehenden
Kraftstoff versorgenden Zuführpfad
getrennt ist, den Schaftpunkt bestimmen, ist bei der erfindungsgemäßen Einspritzdüse der Schaltpunkt
durch die Druckdifferenz zwischen Übersetzerfläche und Steuerfläche maßgeblich.
Da der Druck an der Steuerfläche
bei durch das Steuerventil gesperrtem Steuerpfad während des Öffnungshub
des Kopplerkolbens nicht abfällt,
ist für
den Schaltpunkt zum Umschalten zwischen den beiden Übersetzungsverhältnissen
für die
Düsennadel
allein der Druck an der Übersetzerfläche maßgeblich.
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Zu
Beginn der Öffnungsbewegung
der Düsennadel
liegt ein relativ kleines erstes Übersetzungsverhältnis vor,
das auch kleiner als 1 sein kann. Die Hubverstellung des Übersetzerkolbens
führt zu einem
Druckabfall an der Übersetzerfläche, die
ihrerseits zu einem Druckabfall an der ersten Kpplerfläche führt. In
der Folge bewegt sich der Kopplerkolben und nimmt über die
Mitnehmerkopplung die Düsennadel mit.
Entsprechend dem Verhältnis
von Übersetzerfläche zu erster
Kopplerfläche
ergibt sich dadurch eine Übersetzung
zwischen dem Hub des Übersetzerkolbens
und dem Hub der Düsennadel.
Dieses erste Übersetzungsverhältnis kann
zur Realisierung kleiner Einspritzmengen bei kleinen Nadelhüben relativ klein
und insbesondere kleiner als 1 gewählt sein. Während dieser ersten Phase des Öffnungsvorgangs bleibt
das Steuerventil geschlossen. Fällt
der Druck an der Übersetzerfläche weiter
ab, öffnet
das Steuerventil. In der Folge kommt es an der Steuerfläche zu einem
Druckabfall, was die Düsennadel
in Öffnungsrichtung
beschleunigt. In der Folge herrscht in dieser zweiten Phase des Öffnungsvorgangs
ein deutlich größeres, zweites Übersetzungsverhältnis, das
im wesentlichen durch das Verhältnis
von Übersetzerfläche zu Steuerfläche bestimmt
ist.
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Mit
Hilfe eines relativ großen
zweiten Übersetzungsverhältnisses
können
relativ große
Einspritzmengen bei vergleichsweise kurzen Einspritzzeiten eingestellt
werden. Desweiteren lässt
sich der relativ große Öffnungshub
der Düsennadel
mit einem vergleichsweise kurzen Aktor realisieren, wodurch die
Einspritzdüse
kompakt baut.
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Besonders
Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ist,
dass zum Schließen
der Düsennadel
der Druckanstieg an der Übersetzerfläche das
Steuerventil schließt,
wodurch sich durch die Relativbewegung zwischen Kopplerkolben und
Düsennadel
an der zweiten Kopplerfläche
und somit zwangsläufig
auch an der Steuerfläche
relativ rasch ein die Düsennadel
in Schließrichtung
antreibender Druck aufbauen kann. Das Schließverhalten der Düsennadel
wird dadurch verbessert.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung kann das Steuerventil ein Ventilglied,
das mit einem am Kopplerkolben ausgebildeten Ventilsitz zusammenwirkt,
sowie einen Steuerkolben aufweisen, der im Kopplerkolben hubverstellbar
gelagert ist und der eine vom Ventilglied abgewandte erste Steuerkolbenfläche und
eine dem Ventilglied zugewandte zweite Steuerkolbenfläche aufweist.
Dabei ist die erste Steuerkolbenfläche mit der Übersetzerfläche hydraulisch
gekoppelt und federbelastet, während die
zweite Steuerkolbenfläche
mit der Übersetzerfläche hydraulisch
gekoppelt ist und das Ventilglied gegen den Ventilsitz antreibt.
Bei dieser Ausführungsform
wird das Ventilglied somit durch den Steuerkolben betätigt, der
durch die daran angreifenden Kräfte gesteuert
ist. Die Steuerung des Steuerkolbens erfolgt somit maßgeblich
durch die Druckdifferenz zwischen Steuerfläche und Übersetzerfläche.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei welcher eine Steuerfeder
vorgesehen ist, die den Steuerkolben gegen das Ventilglied in Richtung
Ventilsitz antreibt und die einerseits an der ersten Steuerkolbenfläche und
andererseits an der Übersetzerfläche abgestützt ist.
Bei dieser Bauweise ändert
sich die Kraft, mit welcher die Steuerfeder den Steuerkolben gegen
das Ventilglied vorspannt, beim Hub des Übersetzerkolbens in Abhängigkeit
des ersten Übersetzerverhältnisses.
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Vorteilhaft
ist eine Ausführungsform,
bei welcher ein mechanischer Hubanschlag vorgesehen ist, der den Öffnungshub
des Kopplerkolbens auf einen vorbestimmten Schalthub begrenzt. Bei
dieser Bauweise kann durch eine entsprechende Abstimmung des Schalthubs
und insbesondere der Steuerfeder der Öffnungshub der Düsennadel,
bis zu dem das erste Übersetzungsverhältnis wirkt
und ab dem das zweite Übersetzungsverhältnis wirkt,
exakt vorgegeben werden. Denn mit dem Erreichen des Hubanschlags
bleibt der Kopplerkolben stehen. Bei weitergehendem Öffnungshub
des Übersetzerkolbens sinkt
der Druck an der Übersetzerfläche dann
rapid ab, so dass der Steuerkolben dem Übersetzerkolben folgen muss
und dadurch das Ventilglied der Steuerpfad öffnet. Hierdurch kommt es an
der Steuerfläche zu
einem starken Druckabfall, der die Düsennadel in Öffnungsrichtung
beschleunigt. Das zweite Übersetzungsverhältnis ist
dann durch das Verhältnis
von Übersetzerfläche zu Steuerfläche definiert
und kann insbesondere deutlich größer gewählt sein als das erste Übersetzungsverhältnis.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ergeben
sich aus den Unteransprüchen,
aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnung.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ist in
der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt einen stark vereinfachten,
schematisierten Längsschnitt
durch eine Einspritzdüse
nach der Erfindung.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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Entsprechend 1 umfasst
eine Einspritzdüse 1,
die bei einer Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug,
zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Einspritzraum 2 der
Brennkraftmaschine dient, eine Düsennadel 3,
die in einem Düsenkörper 4 hubverstellbar
gelagert ist. Mit Hilfe der Düsennadel 3 kann
die Einspritzung von Kraftstoff durch wenigstens ein Spritzloch 5 gesteuert
werden. Hierzu wirkt die Düsennadel 3 mit
einem Nadelsitz 6 zusammen. Wenn die Düsennadel 3 im Nadelsitz 6 sitzt,
befindet sie sich in einer Ausgangsstellung oder Schließstellung
oder Sperrstellung, in welcher das wenigstens eine Spritzloch 5 von
einem Zuführpfad 7 getrennt
ist, der unter Hochdruck stehenden Kraftstoff dem wenigstens einen
Spritzloch 5 zuführt.
Der Zuführpfad 7 ist
an eine durch einen Pfeil symbolisierte Kraftstoffversorgung 8 angeschlossen,
die den unter Hochdruck stehenden Kraftstoff bereitstellt. Bei einem
sogenannten Common-Rail-System sind mehrere Einspritzdüsen 1 der
Brennkraftmaschine an eine gemeinsame Hochdruckleitung der Kraftstoffversorgung 8 angeschlossen.
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Die
Einspritzdüse 1 enthält einen
Aktor 9, der vorzugsweise als Piezoaktuator ausgestaltet
ist. Der Aktor 9 besitzt zumindest zwei Zustände, die
sich durch unterschiedlichen Energieinhalt bzw. durch eine unterschiedliche
Stromzuführung
voneinander unterscheiden. In einem bestromten Zustand besitzt der
Aktor 9 seine größte axiale
Ausdehnung. Im Unterschied dazu nimmt der Aktor 9 in einem
entstromten Zustand seine axial kleinste Ausdehnung ein. Der Aktor 9 ist
mit einem Übersetzerkolben 10 antriebsgekoppelt.
Die Antriebskopplung zwischen Aktor 9 und Übersetzerkolben 10 bewirkt,
dass der Übersetzerkolben 10 identisch
denselben Hub durchführt
wie der Aktor 9. Dementsprechend ist der Übersetzerkolben 10 am
Aktor 9 befestigt. Der Übersetzerkolben 10 ist
im Düsenkörper 4 bzw.
in einem entsprechenden Lagerkörper 11 des
Düsenkörpers 4 hubverstellbar
gelagert. Der Übersetzerkolben 10 weist
eine dem wenigstens einen Spritzloch 5 zugewandte Übersetzerfläche 12 auf,
die einen Übersetzerraum 13 axial
begrenzt.
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Desweiteren
weist die Einspritzdüse 1 einen Kopplerkolben 14 auf,
der eine vom wenigstens einen Spritzloch 5 abgewandte erste
Kopplerfläche 15 sowie
eine dem wenigstens einen Spritzloch 5 zugewandte zweite
Kopplerfläche 16 besitzt.
Die erste Kopplerfläche 15 ist
mit der Übersetzerfläche 12 hydraulisch
gekoppelt. Erreicht wird dies hier dadurch, dass auch die erste
Kopplerfläche 15 den Übersetzerraum 13 axial
begrenzt und zwar gegenüber
der Übersetzerfläche 12.
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Am
Kopplerkolben 14 ist eine Dichthülse 17 hubverstellbar
gelagert. Die Dichthülse 17 ist
dabei außen
am Kopplerkolben 14 angeordnet und stützt sich am Düsenkörper 4 bzw.
an dessen Lagerkörper 11 axial
ab. Eine Rückstellfeder 18 ist
einerseits an der Dichthülse 17 und
andererseits am Kopplerkolben 14 axial abgestützt. Die
Dichthülse 17 stützt sich somit
am Kopplerkolben 14 ab und spannt diesen in Schließrichtung,
also in Richtung auf das wenigstens eine Spritzloch 5 vor.
Die Dichthülse 17 umschließt dabei
den Übersetzerraum 13 und
begrenzt diesen radial.
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Die
Düsennadel 3 ist
zweckmäßig Bestandteil
eines Nadelverbands 19, der neben der Düsennadel 3 noch wenigstens
eine weitere Komponente aufweisen kann. Der Nadelverband 19 bildet
dabei eine gemeinsam hubverstellbare Einheit. Die einzelnen Komponenten
des Nadelverbands 19 können
separat hergestellte Bauteile sein, die aneinander befestigt sein
können.
Ebenso können
zumindest zwei oder sämtliche
Komponenten des Nadelverbands 19 aus einem Stück hergestellt
sein.
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Die
Düsennadel 3 oder
der Nadelverband 19 weist eine Steuerfläche 20 auf, die vom
wenigstens einen Spritzloch 5 abgewandt ist. Diese Steuerfläche 20 ist
mit der zweiten Kopplerfläche 16 hydraulisch gekoppelt.
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Der
Kopplerkolben 14 ist außerdem an der Düsennadel 3 bzw.
am Nadelverband 19 hubverstellbar gelagert. Zu diesem Zweck
umfasst die Düsennadel 3 bzw.
der Nadelverband 19 einen vom wenigstens einen Spritzloch 5 entfernten
Mitnehmerabschnitt 21 und ist koaxial in den als Hohlkolben
ausgebildeten Kopplerkolben 14 eingeführt.
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Die
Einspritzdüse 1 weist
eine Mitnehmerkopplung 22 auf, die eine mechanische Antriebskopplung
zwischen dem Kopplerkolben 14 und der Düsennadel 3 bzw. dem
Nadelverband 19 erzeugt, zumindest zu Beginn eines Öffnungshubs
des Übersetzerkolbens 10,
der zum Öffnen
der Düsennadel 3 dient.
Zur Realisierung dieser Mitnehmerkopplung 22 weist der
Kopplerkolben 14 bei der hier gezeigten Ausführungsform
einen Hinterschnitt 23 auf welchen der Mitnehmerabschnitt 21 hintergreift.
Der Mitnehmerabschnitt 21 weist hierzu eine entsprechende Stufe 24 auf,
die mit dem Hinterschnitt 23 zusammenwirkt.
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Die
Steuerfläche 20 und
die zweite Kopplerfläche 16 begrenzen
einen Steuerraum 25 axial, und zwar an gegenüberliegenden
Seiten. Dieser Steuerraum 25 ist im Inneren Kopplerkolbens 14 angeordnet
und von diesem radial eingefasst. In diesem Steuerraum 25 ist
außerdem
eine Schließdruckfeder 26 angeordnet,
die sich einerseits am Kopplerkolben 14 bzw. an der zweiten
Kopplerfläche 16 und
andererseits an der Düsennadel 3 bzw.
am Nadelverband 19 bzw. an der Steuerfläche 20 abstützt. Die
Schließdruckfeder 26 treibt
somit die Düsennadel 3 in
deren Schließrichtung
an. Als Reaktion treibt die Schließdruckfeder 26 gleichzeitig
den Kopplerkolben 14 in Öffnungsrichtung an.
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Der
Steuerraum 25 kommuniziert über einen gedrosselten Zulauf 27 mit
dem Zuführpfad 7.
Dieser gedrosselte Zulauf 27 ist hier mittels einer Bohrung realisiert,
die den Kopplerkolben 14 durchdringt. Alternativ kann der
gedrosselte Zulauf 27 auch durch ein entsprechendes Radialspiel
zwischen Mitnehmerabschnitt 21 und Kopplerkolben 14 realisiert
sein.
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Erfindungsgemäß ist zur
hydraulischen Kopplung zwischen Steuerfläche 20 und Übersetzerfläche 12 ein
Steuerpfad 28 vorgesehen. Dieser Steuerpfad 28 durchdringt
den Kopplerkolben 14 und führt einerseits durch den Übersetzerraum 13 und andererseits
durch den Steuerraum 25. In diesem Steuerpfad 28 ist
ein Steuerventil 29 angeordnet, das den Steuerpfad 28 in
Abhängigkeit
einer Druckdifferenz zwischen Übersetzerfläche 12 und
Steuerfläche 20 steuert.
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Bei
der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform weist das Steuerventil 29 einen
Steuerkolben 30, ein Ventilglied 31 und eine Steuerfeder 32 auf.
Der Ventilkolben 30 ist im Kopplerkolben 14 hubverstellbar
gelagert und weist eine erste Steuerkolbenfläche 33 sowie eine
zweite Steuerkolbenfläche 34 auf.
Das Ventilglied 31 wirkt mit einem Ventilsitz 35 zusammen,
der ebenfalls am Kopplerkolben 14 ausgebildet ist. Die
Steuerfeder 32 stützt
sich einenends am Übersetzerkolben 10 bzw.
an dessen Übersetzerfläche 12 ab
und anderenends an der ersten Steuerkolbenfläche 33. Die Steuerfeder 32 treibt somit
den Steuerkolben 29 vom Übersetzerkolben 10 weg
gegen das Ventilglied 31 an. Auf diese Weise wird das Ventilglied 31 durch
den Steuerkolben 30 in den Ventilsitz 35 vorgespannt.
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Beachtenswert
ist, dass sowohl die erste Steuerkolbenfläche 33 als auch die
zweite Steuerkolbenfläche 34 mit
der Übersetzerfläche 12 hydraulisch gekoppelt
ist, wodurch der Steuerkolben 29 hydraulisch im Gleichgewicht
ist. Während
die Steuerfeder 32 den Steuerkolben 29 und somit
das Ventilglied 31 in seinen Ventilsitz 35 einpresst,
wirkt der im Steuerraum 25 herrschende Druck in Öffnungsrichtung
des Ventilglieds 31 und treibt dieses zum Abheben aus seinem
Ventilsitz 35 gegen den Steuerkolben 29 an.
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Die
Düsennadel 3 bzw.
der Düsenverband 19 ist
relativ zum Kopplerkolben 14 hubverstellbar, wobei diese
Hubverstellung gegen die Druckkraft der Schließdruckfeder 26 erfolgt.
Bei einer solchen Hubverstellung der Düsennadel 3 oder des
Nadelverbands 19 relativ zum Kopplerkolben 14 wird
ein in der Schließstellung
der Düsennadel 3 vorliegender
Abstand zwischen Steuerfläche 20 und
zweiter Kopplerfläche 16 reduziert.
Desweiteren ist der Kopplerkolben 14 relativ zum Düsenkörper 4 bzw.
relativ zu dessen Lagerkörper 11 hubverstellbar,
wobei diese Hubverstellung gegen die Rückstellkraft der Rückstellfeder 18 erfolgt.
Bei der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform ist außerdem ein
mechanischer Hubanschlag 36 vorgesehen, der die Verstellung
des Kopplerkolbens 14 relativ zum Düsenkörper 4 bzw. relativ
zum Lagerkörper 11 begrenzt.
Der Hubanschlag 36 ist hier mittels eines Rings 37 realisiert,
der axial an der ersten Kopplerfläche 15 vom Kopplerkolben 14 absteht.
Mit diesem Ring 37 kommt der Kopplerkolben 14 am
Lagerkörper 11 zur
Anlage, sobald der Kopplerkolben 14 einen vorbestimmten Öffnungshub
oder Schalthub 38 erreicht.
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse 1 arbeitet
wie folgt:
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In
dem in 1 gezeigten Ausgangszustand ist die Düsennadel 3 in
ihrer Sperrstellung und trennt das wenigstens eine Spritzloch 5 vom
Zuführpfad 7. Im Übersetzerraum 13 und
im Steuerraum 25 herrscht derselbe Druck wie im Zuführpfad 7,
was für den
Steuerraum 25 durch den Zulauf 27 und für den Übersetzerraum 13 beispielsweise
durch gezieltes Spiel oder durch gezielte Leckage erreicht wird.
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Die
Schließdruckfeder 26 presst
den Kopplerkolben 14 gegen den Mitnehmerabschnitt 21,
wodurch die Mitnehmerkopplung 22 in Eingriff steht. Die Rückstellfeder 18 presst den
Dichtring 17 gegen den Lagerkörper 11. Die Steuerfeder 32 treibt
den Steuerkolben 30 und über diesen das Ventilglied 31 in
den Ventilsitz 35 an. Der Aktor 9 wird invers
betrieben, d.h., der Aktor 9 ist im Ausgangszustand bestromt und
besitzt seine größte axiale
Ausdehnung. In der Folge ist der Übersetzerkolben 10 maximal
in Richtung des wenigstens einen Spritzlochs 5 verstellt.
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Zum
Einleiten eines Einspritzvorgangs wird der Aktor 9 entstromt,
wodurch er sich zusammenzieht und einen entsprechenden Aktorhub
durchführt. Zwangsläufig führt auch
der Übersetzerkolben 10 einen
entsprechenden Öffnungshub
durch. Durch den Öffnungshub
des Übersetzerkolbens 10 wird
das Volumen des Übersetzerraums 13 vergrößert, was
zu einem Druckabfall im Übersetzerraum 13 führt. Der Druckabfall
im Übersetzerraum 13 führt dazu,
dass die am Kopplerkolben 14 angreifenden, in Öffnungsrichtung
orientierten Kräfte überwiegen
und den Kopplerkolben 14 in Öffnungsrichtung, also weg von dem
wenigstens einen Spritzloch 5 antreiben. Über die
Mitnehmerkopplung 22 nimmt der Kopplerkolben 14 bei
seinem Öffnungshub
den Nadelverband 19 und somit die Düsennadel 3 zwangsläufig mit.
Die Düsennadel 3 wird
dadurch direkt zum Abheben aus ihrem Nadelsitz 6 angesteuert.
Mit dem Abheben der Düsennadel 3 aus
dem Nadelsitz 6 ist das wenigstens eine Spritzloch 5 mit
dem Zuführpfad 7 verbunden
und der Einspritzvorgang beginnt. Das Öffnen der Düsennadel 3 und somit
der Beginn des Einspritzvorgangs lassen sich somit sehr direkt ansteuern.
Dies ist zur Erzielung extrem kurzer Einspritzzeiten und zur Einhaltung
eines exakten Einspritzbeginns besonders vorteilhaft.
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Die
Düsennadel 3 folgt
der Bewegung des Übersetzerkolbens 10 entsprechend
einem ersten Übersetzungsverhältnis, das
sich aus dem Verhältnis aus
der Übersetzerfläche 12 zur
ersten Kopplerkolbenfläche 15 ergibt.
Bei dem hier gezeigten Ausführungsführungsbeispiel
handelt es sich dabei um ein Übersetzungsverhältnis, das
kleiner als 1 ist, so dass sich die Düsennadel 3 hier langsamer
bewegt als der Übersetzerkolben 10.
Dieses Beispiel ist rein exemplarisch und somit ohne Beschränkung der
Allgemeinheit, insbesondere kann das erste Übersetzungsverhältnis auch
gleich 1 oder größer als
1 sein.
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Während der
ersten Phase des Öffnungsvorgangs,
also bei diesem Öffnungshub
des Kopplerkolbens 14 überwiegen
am Steuerkolben 30 noch die Schließkräfte, welche den Steuerkolben 30 gegen das
Ventilglied 31 antreiben. Insoweit bleibt das Steuerventil 29 verschlossen
und der Steuerpfad 28 gesperrt. Das Hydraulikvolumen des
Steuerraums 25 ist dadurch eingesperrt.
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Zur
Realisierung extrem kurzer Einspritzzeiten ist es möglich, den
Einspritzvorgang bereits in dieser ersten Phase, also noch während das
erste Übersetzungsverhältnis wirkt,
abzubrechen bzw. zu beenden, in dem der Aktor 9 wieder
bestromt wird. Die Ausdehnung des Aktors 9 und somit der
Schließhub
des Übersetzerkolbens 10 lassen
den Druck im Übersetzerraum 13 wieder
entsprechend ansteigen, wodurch der Kopplerkolben 14 wieder
in Schließrichtung
angetrieben wird. Durch das im Steuerraum 25 quasi eingesperrte
Hydraulikvolumen wird auch die Schließbewegung des Kopplerkolbens 14 unmittelbar
auf den Nadelverband 19 und somit auf die Düsennadel 3 übertragen.
Dementsprechend schließt auch
die Düsennadel 3 sehr
direkt.
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Zur
Realisierung einer größeren Einspritzmenge
bei einer vergleichsweise kleinen Einspritzzeit wird der Aktor 9 weiter
in Öffnungsrichtung
verstellt. Sobald der Kopplerkolben 14 den Schalthub 38 erreicht,
wird der Hubanschlag 36 aktiv, so dass der Kopplerkolben 14 dem Öffnungshub
des Übersetzerkolbens 10 nicht
weiter folgen kann. In der Folge sinkt der Druck im Übersetzerraum 13 nochmals
stark ab, und zwar soweit, bis die das Ventilglied 31 gegen
den Steuerkolben 30 antreibenden Öffnungskräfte, die aus dem im Steuerraum 25 herrschenden
Druck resultieren, größer sind
als die durch die Steuerfeder 32 in den Steuerkolben 30 eingeleitenden
Schließkräfte. Dabei
ist beachtenswert, dass die von der Steuerfeder 32 erzeugten
Schließkräfte bei
der Hubverstellung des Übersetzerkolbens 10 bereits
dadurch abnehmen, dass sich der Abstand zwischen Übersetzerkolben
und Kopplerkolben 14 zumindest ab dem Schalthub 38 vergrößert.
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Sobald
das Ventilglied 31 vom Ventilsitz 35 abhebt, kommt
es im Steuerraum 25 zu einem starken Druckabfall, der die
an der Steuerfläche 20 angreifenden,
in Schließrichtung
wirksamen Kräfte stark
reduziert. In der Folge wird die Düsennadel 3 bzw. der
Nadelverband 19 in Öffnungsrichtung
beschleunigt. In dieser zweiten Phase des Öffnungsvorgangs wirkt zwischen
dem Übersetzerkolben 10 und der
Düsennadel 3 ein
größeres, zweites Übersetzungsverhältnis, das
durch das Verhältnis
von Übersetzerfläche 12 zu
Steuerfläche 20 bestimmt
ist. Die Düsennadel 3 kann
sich bei einem entsprechenden zweiten Übersetzungsverhältnis dann
schneller bewegen als der Übersetzerkolben 10 und
erreicht dadurch rasch einen vorbestimmten Öffnungshub. Auf diese Weise
kann relativ schnell eine vergleichsweise große Einspritzmenge realisiert
werden.
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Zum
Beenden des Einspritzvorgangs wird der Aktor 9 wieder bestromt,
wodurch sich der Aktor 9 und somit auch der Übersetzerkolben 10 in Schließrichtung
bewegen. In der Folge steigt im Übersetzerraum 13 der
Druck an, was zum einen dazu führt,
dass der Steuerkolben 30 das Ventilglied 31 in
den Ventilsitz 35 einpresst, und zum andern dazu, dass
sich der Kopplerkolben 14 nunmehr in Schließrichtung,
also in Richtung des wenigstens einen Spritzlochs 5 bewegt.
Durch das Schließen
des Steuerventils 29 und durch die Bewegungsrichtungsumkehr
des Kopplerkolbens 14 steigt im Steuerraum 25 der
Druck relativ rasch an, wodurch auch die Düsennadel 3 bzw. der
Nadelverband 19 direkt in Schließrichtung angetrieben wird.
Gleichzeitig sorgt der Zulauf 27 dafür, dass der Druck im Steuerraum 25 zumindest
das Niveau des Kraftstoffhochdrucks erreicht, was die Schließbewegung
der Düsennadel 3 unterstützt.
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Die
Schließbewegung
der Düsennadel 3 wird
dabei durch die Schließdruckfeder 26 unterstützt. Die
Schließbewegung
des Steuerkolbens 30 wird dabei durch die Steuerfeder 32 unterstützt. Die Schließbewegung
des Kopplerkolbens 14 wird dabei durch die Rückstellfeder 18 unterstützt.
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- 1
- Einspritzdüse
- 2
- Einspritzraum
- 3
- Düsennadel
- 4
- Düsenkörper
- 5
- Spritzloch
- 6
- Nadelsitz
- 7
- Zuführpfad
- 8
- Kraftstoffversorgung
- 9
- Aktor
- 10
- Übersetzerkolben
- 11
- Lagerkörper
- 12
- Übersetzerfläche
- 13
- Übersetzerraum
- 14
- Kopplerkolben
- 15
- erste
Kopplerfläche
- 16
- zweite
Kopplerfläche
- 17
- Dichthülse
- 18
- Rückstellfeder
- 19
- Nadelverband
- 20
- Steuerfläche
- 21
- Mitnehmerabschnitt
- 22
- Mitnehmerkopplung
- 23
- Hinterschnitt
- 24
- Stufe
- 25
- Steuerraum
- 26
- Schließdruckfeder
- 27
- Zulauf
- 28
- Steuerpfad
- 29
- Steuerventil
- 30
- Steuerkolben
- 31
- Ventilglied
- 32
- Steuerfeder
- 33
- erste
Steuerkolbenfläche
- 34
- zweite
Steuerkolbenfläche
- 35
- Ventilsitz
- 36
- Hubanschlag
- 37
- Ring
- 38
- Schalthub