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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Positioniervorrichtung, insbesondere
für einen
Bestückkopf
eines Bestückautomaten
zum Bestücken
von Substraten mit elektrischen Bauelementen.
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Eine
aus WO 99/44407 bekannte Positioniervorrichtung umfasst einen Trägerarm,
der entlang einer Linearführung
verschiebbar geführt
ist. Während
der Trägerarm
an einem Ende durch ein Festlager gelagert ist, ist an seinem gegenüberliegenden Ende
der Läufer
eines Linearmotors befestigt, welcher von einem am Chassis der Positioniervorrichtung
befestigten, U-förmig
ausgebildeten Stator des Linearmotors umgriffen wird. Zusätzlich ist
auf Seiten des Linearmotors eine Führungsschiene am Chassis angebracht,
die von am Trägerarm
angebrachten Führungsrollen
oben und unten umgriffen wird. Die Positioniervorrichtung weist
jedoch den Nachteil auf, dass es beim starken Beschleunigen und
Abbremsen im Trägerarm
zu elastischen Verformungen des Trägerarms in Bewegungsrichtung
kommt, so dass eine exakte Positionierung erst nach hinreichendem
Abklingen der Schwingungen des Trägerarm sichergestellt werden
kann. Auch das Spiel im Festlager verursacht Ungenauigkeiten in
der Positionierung.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine Positioniervorrichtung
zu liefern, bei der die gewünschte
Position schnell und exakt angefahren werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Positioniervorrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist der
Trägerarm
der Positioniervorrichtung an einem Ende durch ein Festlager und
am gegenüberliegenden
Ende durch ein loses Stützlager
in einer Bewegungsrichtung des Trägerarms verfahrbar gelagert.
Auf Seiten des Loslagers stützt
sich der Trägerarm
auf einer Führungsfläche ab,
die parallel zur Bewegungsrichtung und schräg zu einer durch die Bewegungsrichtung
und die Erstreckungsachse des Trägerarms
aufgespannte Fläche
ausgebildet ist. Des Weiteren sind Mittel zur Erzeugung einer auf
den Trägerarm
wirkenden Kraft derart vorgesehen, dass der Trägerarm auf Seiten des Stützlagers
mit einer zusätzlichen
Lagerkraft senkrecht zur Führungsfläche des
Stützlagers
belastet ist. Der Begriff „zusätzlichen
Lagerkraft" ist
dabei so zu verstehen, dass diese Lagerkraft zusätzlich zu der durch die Gewichtskraft
des Lagerarms hervorgerufene Lagerkraft auf den Trägerarm wirkt.
Der Trägerarm
erfährt
also eine Kraftwirkung in Richtung auf die Führungsfläche und wird dadurch auf diese gezogen
bzw. gedrückt.
Dadurch ergeben sich zahlreiche Vorteile. Zum einen ist der Trägerarm in
Richtung seiner Erstreckungsachse vorgespannt. Dadurch wird ein
eventuell vorhandenes Spiel aus dem gegenüberliegenden Festlager genommen,
was die Positioniergenauigkeiten erhöht. Zum anderen erlaubt die
schräge
Ausführung
der Führungsfläche des
losen Stützlagers
eine thermische Ausdehnung des Trägerarms. Thermische Materialspannung
im Trägerarm
oder ein Verkanten des Trägerarms
in den Lagern wird dadurch vermieden. Des weiteren ergibt sich für den Trägerarm durch
die Schräge
der Führungsfläche nicht
nur eine vertikale sondern vor allem auch eine gute seitliche Abstützung, wobei
die Stützwirkung
durch die von dem oben genannten Mittel erzeugten Kraft erheblich
verstärkt
wird. Durch diese seitliche Abstützung
werden elastische Verformungen des Trägerarms bzw. ein Verbiegen
des Trägerarms
in der Bewegungsrichtung, was insbesondere beim starken Beschleunigen
oder Abbremsen des Trägerarms
auftritt, erheblich reduziert. Die gewünschte Position kann mit der
erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung
deshalb schnell und präzise angefahren
werden.
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Bei
einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung
nach Anspruch 2 wird der Trägerarm
durch einen Linearmotor angetrieben, dessen Läufer und Stator derart angeord net
sind, dass der Linearmotor gleichzeitig die Funktion des Antriebs
und des Mittels zur Erzeugung der auf den Trägerarm wirkenden Kraft übernimmt.
Dadurch können
sowohl die hohe Positionier-Genauigkeit eines Linearmotors und die
starke zwischen dem Stator und dem Läufer wirkende Magnetkraft ausgenützt werden.
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Wird
gemäß der Ausgestaltung
nach Anspruch 3 der Läufer
des Linearmotors an dem Ende des Trägerarms vorgesehen, an dem
sich das lose Stützlager
befindet, so ist die auf den Trägerarm
wirkende, senkrecht zur Führungsfläche gerichtete
Kraft und dadurch die seitliche Abstützung des Trägerarms besonders
stark.
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Die
erfindungsgemäße Positioniervorrichtung
kann gemäß Anspruch
4 auch dahingehend ausgestaltet werden, dass das Festlager parallel
zur Bewegungsrichtung und schräg
zu einer durch die Bewegungsrichtung und die Erstreckungsachse des Trägerarms
aufgespannte Fläche
ausgerichtet ist. Dadurch kann die Steifigkeit und die Stabilität des Trägerarms
weiter gesteigert werden.
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Im
Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung mit
Bezug auf die beigefügten
Figuren näher
beschrieben, wobei
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1 eine
Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung
in der Bewegungsrichtung des Trägerarms,
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2 eine
Draufsicht des in 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung,
und
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3 eine
Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung
darstellen.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung 1 ist
in den 1 und 2 dargestellt. Dabei handelt
es sich um eine Positioniervorrichtung 1 für einen
Bestückkopf 2 eines
Bestückautomaten 3,
wie er zum Bestücken
von Substraten 4 mit elektrischen Bauelementen eingesetzt
wird. Der Bestückautomat 3 verfügt über ein
Chassis 5, auf dessen Oberseite eine Arbeitsebene ausgebildet
ist. In einem zentralen Teil der Arbeitsebene ist eine Transportstrecke 6 vorgesehen,
auf der zu bestückende
Substrate 4 zu einer Bestückposition transportiert und
nach dem Bestücken
von dieser wieder weg transportiert werden können. Die Arbeitsebene wird
von der Positioniervorrichtung 1 quer zur Transportrichtung
der Substrate 4 überspannt.
Die Positioniervorrichtung 1 umfasst einen Trägerarm 7,
welcher an einem seiner Enden durch ein Festlager 8 und
an seinem gegenüberliegenden
Ende durch ein loses Stützlager 9 in
einer zur Transportrichtung der Substrate 4 parallelen
Bewegungsrichtung x gegenüber
dem Chassis 5 des Bestückautomaten 3 verschiebbar
gelagert ist. Der Trägerarm 7 erstreckt
sich also quer zur Bewegungsrichtung x. Als Antrieb für die Positioniervorrichtung 1 dient
ein auf Seiten des losen Stützlagers 9 vorgesehener
Linearmotor 10. Dabei ist der Läufer 11 des Linearmotors 10 am
Trägerarm 7 und
der Stator 12 des Linearmotors 10 in geringem
Abstand dazu am Chassis 5 des Bestückautomaten 3 vorgesehen.
Des Weiteren befindet sich am Trägerarm 7 der
Bestückkopf 2,
der mittels eines eigenen Antriebs (nicht dargestellt) in Richtung
y der Erstreckungsachse des Trägerarms 7,
d. h. quer zur Bewegungsrichtung x des Trägerarms 7, verfahrbar
ist.
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Das
lose Stützlager 9 der
Positioniervorrichtung 1 besteht aus mindestens zwei am
Trägerarm 7 vorgesehenen
Stützrollen 13 (in 2 gestrichelt dargestellt),
die sich entlang einer am Chassis 5 des Bestückautomaten 3 ausgebildeten
Führungsfläche 14 abstützen. Die
Stützrollen 13 sind
dabei in Bewegungsrichtung hintereinander angeordnet und ihre Abrollrichtung
ist in der Bewegungsrichtung des Trägerarms 7 orientiert.
Die Führungsfläche 14 des Stützlagers 9 ist
parallel zur Bewegungsrichtung des Trägerarms 7 und schräg zu einer
durch die Bewegungsrichtung und die Erstreckungsachse des Trägerarms 7 aufgespannte
Fläche
ausgebildet. Die Lauffläche
des Linearmotors 10 verläuft in diesem Ausführungsbeispiel
ebenfalls schräg
zu der durch die Bewegungsrichtung und die Erstreckungsachse des
Trägerarms 7 aufgespannten
Fläche.
Die zwischen dem Läufer 11 und
dem Stator 12 herrschende magnetische Anziehungskraft FM bewirkt, dass der Trägerarm 7 mit einer
Kraft FL senkrecht in Richtung zur Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 gezogen wird.
Mit anderen Worten, der Linearmotor 10 ist so angeordnet,
dass durch die magnetische Anziehungskraft FM auf
den Trägerarm 7 die
Kraft FL senkrecht in Richtung zur Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 wirkt.
Diese durch den Permanentmagneten erzeugte Kraft bewegt sich im
Allgemeinen im Bereich mehrerer Kilo-Newton (kN). Durch diese zusätzliche
Stützkraft
auf die schräge
Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 wird
eine seitlich zur Bewegungsrichtung x, d. h. in Richtung der Erstreckungsachse
des Trägerarms 7,
gerichtete Abstützung
der Positioniervorrichtung 1 erreicht. Diese Stabilisierung der
Positioniervorrichtung 1 bewirkt, dass gerade beim schnellen
Beschleunigen oder abrupten Abbremsen des Linearmotors 10 elastische
Verbiegungen bzw. Schwingungen des Trägerarms 7 in Richtung
der Bewegungsrichtung x in erheblichem Maße reduziert werden. Somit
können
während
des Bestückvorganges
die entsprechenden Bestückungspositionen
schneller und äußerst präzise eingestellt werden.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung 1 ist,
dass die schräge
Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 thermische
Verformungen des Trägerarms 7 in
Richtung der Erstreckungsachse zulässt. So kann sich der Trägerarm 7, z.B.
bei einer Erwärmung,
in Richtung seiner Erstreckungsachse ausdehnen, da sich die Stützrollen 13 entlang
der Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 nach
oben bewegen können.
Thermische Materialspannungen oder eine Verkantung der Lager treten somit
nicht auf. Weiterhin ist der Trägerarm 7 durch die
Magnetkraft in Richtung seiner Erstreckungsachse vorgespannt, so
dass das Spiel aus dem gegenüber
liegenden Festla ger 8 genommen wird. Dadurch ergibt sich
eine weitere Steigerung der Positioniergenauigkeit. Wie aus der
Seitenansicht der 1 hervorgeht, ist auch das Festlager 8 in ähnlicher
Weise wie das Loslager parallel zur Bewegungsrichtung und schräg zu einer
durch die Bewegungsrichtung und die Erstreckungsachse des Trägerarms 7 aufgespannte
Fläche
ausgebildet. Dies bringt zusätzliche Steifigkeit
in das System. Wie anhand von 2 zu erkennen
ist, ist der Trägerarm 7 im
Bereich der Lager verbreitert ausgebildet. Dadurch erhöht sich
die Steifigkeit, und die Torsionsneigung beim Abbremsen und Beschleunigen
wird erheblich reduziert.
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Wie
aus dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
hervorgeht, liegt der vorliegenden Erfindung das Prinzip zugrunde,
dass die Positioniervorrichtung 1 über Mittel (im Ausführungsbeispiel
der Linearmotor 10) zur Erzeugung einer auf den Trägerarm 7 wirkenden
Kraft (im Ausführungsbeispiel die
Magnetkraft FM) verfügt, so dass auf den Trägerarm 7 eine
Kraft (in diesem Fall die Kraft FL) in Richtung
auf die Führungsfläche 14 des
losen Stützlagers 9 wirkt
und der Trägerarm
auf die Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 gezogen
oder gedrückt wird.
Im Falle des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels bedeutet dies
auch, dass die Lauffläche
des Linearmotors 10 nicht unbedingt schräg gestellt
werden muss, sondern dass es nur darauf ankommt, dass zumindest
eine Komponente der zwischen dem Stator 12 und dem Läufer 11 wirkenden
Magnetkraft FM den Trägerarm 7 auf die Führungsfläche 14 des Stützlagers 9 zieht.
So kann der oben beschriebene seitliche Stützeffekt erzielt werden. Dabei
ist jedoch zu beachten, dass in diesem Fall die größte Stützkraft
dann erreicht wird, wenn die Lauffläche und die Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 parallel
angeordnet sind. Je größer die
Abweichung von der Parallelität
ist, umso kleiner ist die Komponente der Magnetkraft FM,
die den Trägerarm 7 auf
die Führungsfläche 14 zieht.
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Auch
wenn in dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel der Antrieb
der Positioniervorrichtung 1 als Linearmotor 10 aus gebildet
ist, welcher durch die wirkende Magnetkraft FM gleichzeitig
die Funktion des Mittels zur Erzeugung der auf den Trägerarm 7 wirkenden
Stützkraft
FL übernimmt,
sind auch andere Ausführungsformen
der Erfindung vorstellbar. So kann der Antrieb der Positioniervorrichtung 1 auch
durch einen Riemenantrieb oder einen Spindelantrieb realisiert werden,
wobei in diesen Fällen
das Mittel zur Erzeugung der auf dem Trägerarm 7 wirkenden
Stützkraft
separat vorgesehen werden müssen.
Bei diesem Mittel kann es sich dann beispielsweise um eine am Trägerarm 7 entsprechend vorgesehenen
Permanentmagneten 15 (wie in 3 dargestellt)
handeln, welcher in geringem Abstand mit am Chassis 5 vorgesehenen
ferromagnetischen Platten in Wechselwirkung steht. Eine weitere
Möglichkeit
zur Erzeugung der auf den Trägerarm 7 wirkenden
Kraft wäre
auch das Anbringen einer pneumatischen Saugvorrichtung (umgekehrtes
Luftlager) am Trägerarm 7,
welche den Trägerarm 7 entsprechend
dem erfindungsgemäßen Wirkprinzip
in Richtung auf die Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 zieht
bzw. drückt.
Zu erwähnen
wäre auch
noch, dass das lose Stützlager 9 anstatt
eines Rollenlagers auch als Luftlager realisiert werden kann. Durch
die Reibungsfreiheit des Luftlagers ergeben sich für die Positioniervorrichtung 1 weitere
Vorteile.
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Bei
dem in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Positioniervorrichtung 1 ist der Linearmotor 10 auf
der Seite des Trägerarms 7 vorgesehen,
an dem sich auch das lose Stützlager 9 befindet.
Diese Ausführungsform
bringt den Vorteil einer günstigen
Kraftübertragung
auf den Trägerarm 7 in
Richtung der Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 mit
sich. Wie jedoch anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels in 3 zu
sehen ist, kann der Linearmotor 10, bzw. das Mittel zur
Erzeugung der auf den Trägerarm
wirkenden Kraft, prinzipiell auch auf Seiten des Festlagers 8 vorgesehen
sein. In diesem Fall befindet sich der Linearmotor 10 in
Richtung der Erstreckungsachse des Trägerarms 7 zwischen
dem Festlager 8 und dem gegenüberliegenden losen Stützlager 9.
So wird gewährleistet,
dass die durch den Linearmotor 10 vorhandene Magnetkraft
FM derart auf den Trägerarm 7 wirkt, dass
auf den Trägerarm 7 eine
zusätzliche
Lagerkraft FL senkrecht in Richtung der
Führungsfläche 14 des
Stützlagers 9 erfährt, d.h.,
dass der Trägerarm
mit einer zusätzliche Lagerkraft
FL auf Seiten des Stützlagers belastet wird. Zur
Verstärkung
der dadurch erwirkten seitlichen Stützkraft, können auf Seiten des Stützlagers 9 zusätzlich Permanentmagnete 15 oder
entsprechende pneumatische Vorrichtungen vorgesehen werden.
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- 1
- Positioniervorrichtung
- 2
- Bestückkopf
- 3
- Bestückautomat
- 4
- Substrat
- 5
- Chassis
- 6
- Transportstrecke
- 7
- Trägerarm
- 8
- Festlager
- 9
- Stützlager
- 10
- Linearmotor
- 11
- Läufer
- 12
- Stator
- 13
- Stützrollen
- 14
- Führungsfläche
- 15
- Permanentmagnet