DE102004039074B4 - Doppelwandiger Trichter für Ohrdiagnostik und -therapie - Google Patents

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Abstract

Trichter, geeignet zur Diagnose, Behandlung und Therapie insbesondere am menschlichen Ohr, dadurch gekennzeichnet, dass der Trichter eine doppelte oder mehrfache Wandung (1) aufweist, die zumindest zwischen zwei benachbarten Wandungen (1) einen Zwischenraum (2) aufweist, wobei die Wandungen (1) in variablen Abständen einstellbar sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Trichter, geeignet zur Diagnose, Behandlung und Therapie insbesondere am menschlichen Ohr.
  • Die Erfindung wird vorzugsweise eingesetzt zum Einbringen von Luft definierter Feuchte und Temperatur in das menschliche Ohr, insbesondere in das Mittelohr, für Absaugungen nach Radikaloperationen und zur Vestibularisprüfung, außerdem bei Defekten des Trommelfells mit rezidivierenden Ohrentzündungen oder Entzündungen des Ohres mit Sekretion bei intaktem Trommelfell und bei Tumoroperationen.
  • Radikaloperationen des Ohres sind bei chronischen Knocheneiterungen indiziert. Früher häufig angewendete konventionelle Verfahren sind die Methoden nach Schwartze, Zaufal und Stacke-Thiess-von Eicken. Diesen Methoden ist gemeinsam, dass eine schrittweise Wegnahme des schützenden Knochens über dem knöchernen Labyrinth, vor allem den temperaturempfindlichen Bogengängen erfolgt. Die Gleichgewichtsorgane liegen dann teilweise frei, was als Radikalhöhle eines Ohres bezeichnet wird. Wegen der schlechten Selbstreinigungstendenz ist eine lebenslange Pflege von Radikalhöhlen erforderlich. Nicht ganz selten kommt es zu Entzündungen mit Sekretansammlungen, die eine Behandlung erfordern. Die Entfernung der Sekrete kann entweder manuell oder per Absaugung erfolgen. Beim Reinigen einer solchen Radikalhöhle durch Absaugen kann es in Abhängigkeit von der Größe der Radikalhöhle und der Knochendicke über den Bogengängen zur Entstehung von zum Teil heftigen, unangenehmen Schwindelempfindungen kommen. Das kann dazu führen, dass der Patient die regelmäßige Reinigung meidet, was wiederum die Entstehung von Entzündungen begünstigt.
  • Freiliegende Gleichgewichtsorgane sind sehr empfindlich gegenüber thermischen Reizen. Selbst Wind kann dazu führen, dass Schwindel ausgelöst wird. Der Schwindel entsteht hierbei durch einen Kaltreiz, der im wesentlichen durch zwei Faktoren zustande kommt: In das Ohr einströmende kalte Umgebungs- oder relativ kalte Raumluft führen auch beim Absaugen zu einem Temperaturgradienten am ungeschützten, freiliegenden lateralen Bogengang. Durch zusätzlich entstehende Verdunstungskälte wird der Kältereiz bei Absaugung verstärkt.
  • Es ist bekannt, dass zur Reduktion von Schwindelempfindungen eine Heizung verwendet wird, die während des Saugens die nachströmende Rauumluft erwärmt. Ein theoretischer Ansatz für eine gerätetechnische Lösung dieses Problems stammt von Barth et al. ( DD 232 823 A1 ). Die Autoren stellen in dieser Schrift eine Anordnung zur Zuführung von vorgewärmter Luft während des Absaugens von Flüssigkeiten aus dem menschlichen Ohr vor. Besondere Erwähnung findet ein spezieller Ring, der auf die äußere Öffnung eines Ohrtrichters aufgesteckt werden kann. Er weist an seinem inneren Umfang Öffnungen auf, die eine Vorzugsrichtung der temperierten Luft in das Innere des Ohres gewährleisten. Weitere Untersuchungen ergaben, dass eine Herabsetzung der Feuchte in der Höhle vor dem Absaugvorgang zu einer Verminderung der Verdunstungskälte und damit zu einer Reduktion der Schwindelempfindungen führt. Sie empfahlen daher eine Trocknung vor dem Absaugvorgang.
  • Bei chronischen Reizzuständen und permanent nässenden Radikalhöhlen kann auch eine Teilobliteration von Radikalhöhlen erfolgen. Obwohl die offenen Techniken durch die Weiterentwicklung der Cholesteatomchirurgie seltener geworden sind, besteht das Problem der Pflege von Radikalhöhlen in der klinischen Praxis nach wie vor.
  • Die Absaugung gilt als wirksamste und schnellste Pflegemethode und insbesondere dahingehend, dass im Gegensatz zum Austupfen oder einer Spülbehandlung auch in Nischen sitzendes Sekret sauber und vollständig entfernt werden kann. Tägliche Praxis ist der Einsatz eines bekannten Ohrtrichters und darin die Einführung der aus einem dünnen Rohr bestehende Absaugvorrichtung. Prämisse ist hierbei die Einbringung von Licht zur Ausleuchtung des Tätigkeitsfeldes und der Einsatz eines Mikroskops.
  • Das Absaugen von Flüssigkeiten aus sezernierenden Radikalhöhlen ist physikalisch betrachtet ein thermodynamisches Problem. Es handelt sich vermutlich um zwei Systeme, das Ohr und die Raumluft. Diese Systeme weisen unterschiedliche klimatische Zustände auf, obwohl sie über den äußeren Anteil des Gehörganges miteinander in Verbindung stehen. Während in diesem Verbindungsbereich beider Systeme, dem Gehörgangseingang, wohl Übergangszustände existieren, muss angenommen werden, dass in der Radikalhöhle selbst sowie in der Raumluft jeweils eine definierte Temperatur, eine konstante relative Luftfeuchte und gleichbleibende Taupunktverhältnisse herrschen. Werden beide Systeme beim Vorgang der Absaugung miteinander in Verbindung gebracht, ist vermutlich eine Störung dieser klimatischen Verhältnisse im Ohr die Folge. Die üblicherweise kalte und trockene Luftströmung der Umgebung, die eine Temperatur von ca. 22°C und eine relative Luftfeuchte von etwa 30% aufweist, führt zu einem Entzug von Wärme durch Verdunstung. Dieser Wärmeentzug verursacht eine rasche Abkühlung in der Radikalhöhle. Das mit einer dünnen Knochendecke überzogene oder teilweise freiliegende Gleichgewichtsorgan reagiert überaus empfindlich auf solche Temperaturschwankungen. Die Folge ist eine ausgeprägte Schwindelempfindung bei den betroffenen Patienten.
  • Je nach Diagnose sowie Grad und Spezifik der Schädigung muss ein Patient für die unumgängliche medizinische Behandlung monatlich oder in kürzeren Abständen wie wöchentlich und zeitlich begrenzt auch täglich eine ärztliche HNO-Praxis aufsuchen. Eine Selbsttherapie ist nicht möglich.
  • Außer den für alle Beteiligten negativen Nebenwirkungen sind je nach Belastbarkeit des Patienten weitere Untersuchungen an diesem Behandlungstag meistens unmöglich. Die negative Erwartungshaltung des Patienten steigt dabei natürlicherweise ebenfalls bis zur nächsten Behandlung. Noch problematischer ist die Situation bei der Behandlung von Kindern, da diese sich bedingt durch die negativen Begleiterscheinungen einer Behandlung unter Umständen gänzlich entziehen. Mit diesen Problemen wird ausnahmslos jeder HNO-Arzt in Deutschland im stationären und ambulanten Bereich konfrontiert.
  • Das Patent CH 242456 beschreibt eine Vorrichtung zur Ohr- und Nasenbehandlung mittels Warmluft in Form eines Rohrstutzens. Die Offenlegungsschrift EP 0 860 157 A1 beschreibt eine Apparatur zur Behandlung des inneren Ohres mit Warmluft, bei der die Zufuhr von Luft durch die Wand eines Trichters hindurch erfolgt. Beide Vorrichtungen sind jedoch nicht zur garantierten Luftzufuhr bis in den Mittelohrbereich geeignet.
  • Die DD 232 823 A1 beschreibt dazu eine Anordnung zur Zuführung von temperierter Luft während des Absaugens von Flüssigkeiten aus menschlichen Körperhöhlen, so auch aus dem menschlichen Ohr. Dabei gilt es, das Eindringen von kalter Außenluft in das Ohr zu vermeiden. Zur Lösung wird ein bekannter, zum Offenhalten des äußeren Gehörganges während des Absaugvorganges vorgesehener Ohrtrichter über den Rand seiner äußeren Öffnung mit einer Vorrichtung zur Zufuhr von auf Körpertemperatur erwärmter Luft in das Ohr verbunden.
  • Die Zuführung konstant temperierter Luft, beispielsweise mit 37°C Körpertemperatur, ist aber grundsätzlich nicht in der Lage, die beschriebene Problemstellung trivial zu lösen. Mit der Entwicklung einer klimageregelten Gaskonditionierung zur Steuerung des Mikroklimas im Mittelohrbereich während des Absauprozesses, kurz Mikroklimasteuerung, wurden diese erwähnten störenden Faktoren beseitigt und gleichzeitig der Behandlungsstandard für die Patienten erhöht.
  • Speziell die Bogengänge reagieren in besonderer Weise auf thermische Reize. Diese Eigenschaft wird in der Diagnostik des periphervestibularen Systems genutzt. Wenn vom äußeren Gehörgang aus Temperaturreize von 30°C oder 44°C einwirken, werden am knöchernen Labyrinth, also den Bogengängen, Temperaturunterschiede erzeugt. In der Folge entstehen Nystagmen, also reflektorische, schnelle Augenbewegungen. Diese können registriert und im Seitenverhältnis bewertet werden. Damit sind Rückschlüsse auf die Funktion möglich. In der klinischen Praxis erfolgt diese thermische Stimulation bislang vorwiegend mit Wasser oder mit Luft. Während Wasser nur bei intakten und reizlosen Gehörgängen verwendet werden kann, muss bei großen Trommelfelldefekten oder Entzündungen vor allem aber auch nach Anlage von Radikalhöhlen des Ohres mit Luft gereizt werden. Auf Grund der niedrigen Wärmekapazität wird Luft beispielsweise bei der Funktionsprüfung freiliegender Gleichgewichtsorgane verwendet. Dadurch wird garantiert, dass die mit der Gleichgewichtsprüfung in den allermeisten Fällen einhergehenden Schwindelempfindungen geringer ausfallen, als bei der Anwendung von Wasser mit viel höherer kalorischer Wärmekapazität. Bei allen Patienten mit einer Radikalhöhle des Ohres entsteht Schwindel schneller und ist intensiver, denn bereits geringe Temperaturunterschiede an den Bogengängen genügen, um einen Nystagmus zu generieren. Der Nachteil der Methode der Luftreizung ist die häufige Entstehung von Verdunstungskälte bei Reizung mit auf 44°C erwärmter, trockener Raumluft. Die entstehende Verdunstungskälte führt dazu, dass keine Aussage über die Reaktion des Gleichgewichtsorganes auf Warmreiz getroffen werden kann. Mit nahezu wasserdampfgesättigter, auf 44°C erwärmter Luft kann dieses Problem dauerhaft gelöst werden. Die Dissertation von Katrin Siegert: "Feuchtekalorik: eine neuartige Reizanwendung zur Erforschung des humanen Gleichgewichtssystems", Universität Leipzig (2000), beschreibt die Funktionalität, Wirkung und medizinischen Effekte von feuchtekalorischer Luft für die Vestibularisprüfung.
  • Die Veröffentlichung RO 104088 beschreibt eine Apparatur zur feuchtekalorischen Vestibularisprüfung, garantiert jedoch nicht die Zuführung feuchtkalorischer Luft bis in den Mittelohrbereich.
  • Seit der Beschreibung der thermischen Labyrinthreizung mit Wasser sind weitere Reizmedien für die thermische Reizung des Gleichgewichtsorganes beschrieben worden, insbesondere die Verwendung von Luft. Nachteilig ist die geringe Wärmekapazität von trockener, 44°C warmer Luft, die bei intakten Gehörgängen zu niedrigen oder unzureichenden Temperaturgradienten am horizontalen Bogengang führen kann. Die Nystagmusreaktion ist dann schwach, oder kann ausbleiben. Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von trockener, warmer Luft von 44°C ist die Entstehung von Verdunstungskälte bei der Reizung feuchter Gehörgänge, feuchter Trommelfelldefekte und feuchter Radikalhöhlen. Vor allem bei Patienten mit Trommelfelldefekten und Radikalhöhlen bietet sich die Reizung durch mit Wasserdampf angereichter warmer Luft an. Paradoxe Reizantworten, wie bei der Spülung mit trockener Luft, kommen dabei nicht vor. Die Wärmekapazität von feuchter Luft ist höher, als die von trockener Luft. Die Geschwindigkeit der langsamen Nystagmusphase bei der Reizung mit feuchter Luft ist höher, als bei trockener Luft. Die Streubreite der Ergebnisse ist jedoch ausgeprägter. Bei kleinen Trommelfelldefekten stellt die Abdeckung mit Folie eine Möglichkeit dar, anstatt der Luftreizung eine thermische Prüfung mit Wasser durchzuführen. Bei großen und randständigen Trommelfelldefekten kann die sogenannte Ballonmethode eingesetzt werden
  • Die genannten Veröffentlichungen besitzen den Nachteil, dass die Trichterkonstruktionen zwar eine Zuführung von konditionierter Luft oder Gasgemischen während des Behandlungsprozesses erlauben, jedoch kommt es zu einem Verlust von Wärme und relativer Luftfeuchte, wenn beispielsweise 37 oder 44°C warme und nahezu wasserdampfgesättigte Luft in den Gehörgang appliziert werden soll. Aufgrund der vorhandenen Temperaturverhältnisse und der durch die jeweiligen Wärmegradienten bevorzugten Strömungsrichtungen wird zugeführte Luft, so auch konditionierte Luft, nicht bevorzugt in das Ohr geleitet, sondern strömt in den Raum ab. Damit ist die Verbesserung des Behandlungsstandards für die Absaugung von Sekreten im Mittelohrbereich über eine gezielte Steuerung des Mikroklimas nicht möglich.
  • Nach DE 695 18 328 T2 ist ein Aufsatz zum Zerstäuben einer Flüssigkeit innerhalb des äußeren Gehörganges bekannt, der einen Trichter mit einer doppelten Wandung enthält, wobei zwischen den Wandungen ein paralleler Zwischenraum vorhanden ist. Nachteilig ist hierbei, dass eine Anpassung des Trichters an individuelle Gegebenheiten des Patienten nicht möglich ist. Außerdem dient die vorliegende/beanspruchte Erfindung im Gegensatz zu dem bekannten Stand dazu, Gas einzuleiten und Kondensationen zu vermeiden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trichter anzugeben, mit dem die Zuführung eines konditionierten Luftstromes während der Behandlung und Therapie am Ohr möglich ist, wobei das Erreichen des Mittelohrbereiches gewährleistet ist und das Entstehen von Temperaturgradienten an den Bogengängen in der Radikalhöhle weitgehend vermieden wird und wobei der Trichter an individuelle Gegebenheiten angepasst werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Anordnung, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale enthält, gelöst.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Nachteile des Standes der Technik werden beseitigt, indem durch eine doppel- oder mehrwandige Gestaltung des Trichtersystems gewährleistet wird, dass die konditionierte Luft, die hinsichtlich Temperatur- und relativen Feuchteverhältnissen den Parametern in der Radikalhöhle annähernd gleicht, direkt in das Ohr geleitet wird, wobei der Trichter an individuelle Gegebenheiten angepasst werden kann.
  • Auf diese Weise ist die Erhaltung bzw. Beeinflussung und Steuerung des Mikroklimas im Ohr, besonders im Mittelohrbereich, mit großer Genauigkeit möglich. Der erfindungsgemäße Trichter erlaubt die permanente Zuführung eines konditionierten Luftstromes, von Gasgemischen und -emulsionen in den Ohrbereich und prinzipiell auch in andere Körperhöhlen. Er ist auch für Diagnosezwecke, Heil- und kosmetische Behandlungen anwendbar.
  • Die Konditionierung kann die Temperierung und Befeuchtung von Luft, spezifischen Gasen, Gasgemischen und -emulsionen betreffen sowie deren Anreicherung und Sättigung durch zerstäubte Öle, Heil- und Schmerzmittel.
  • Ein weiterer Vorzug der Erfindung ist die gleichzeitige, mehrfunktionale Anwendung des doppelwandigen Trichters einerseits zur Therapie im Rahmen des Absaugvorganges von Radikalhöhlen des Ohres zur Beeinflussung des Mikroklimas im Ohr und Verwendung von Schwindel und andererseits zur Gleichgewichtsprüfung mit 44°C warmer, nahezu wasserdampfgesättigter Luft sowie Luft einer Temperatur von 30°C. Die Verdunstungskälte wird in beiden Fällen eliminiert, so dass keine paradoxe Nystagmuseffekte das Untersuchungsergebnis verfälschen.
  • Während des Absaugens von Sekreten oder anderer Körperflüssigkeiten aus beliebigen Körperhöhlen zu deren Diagnose, Behandlung oder auch Therapie können gleichzeitig konditionierte Luft- oder Gasgemische bzw. Gasemulsionen in zu diagnostizierenden und behandelnden Körperhöhlen eingebracht werden.
  • Damit sind während Diagnose- und Behandlungsprozessen von Körperhöhlen ungewollte Entfeuchtungen des Gewebes, Körperhöhlen- und Gewerbeunterkühlungen verhinderbar sowie zerstäubbare Schmerz- und Heilmittel gleichzeitig verabreichbar.
  • Die doppel- oder mehrwandige Trichterkonstruktion erlaubt die gleichzeitige Beobachtung, Messung und Kontrolle von deren Wirkungen durch optische Instrumentarien sowie die Zuführung von feuchtekalorischer Luft bis in den Mittelohrbereich.
  • Durch eine zumindest bereichsweise parallele Form der doppelten oder mehrfachen Wandungen wird der zur Verfügung stehende Raum optimal ausgenutzt.
  • Befinden sich die schmalen Enden der Wandungen auf gleicher Höhe, werden Verwirbelungen der Luftströmung verhindert.
  • Das starre, luftdichte Verbinden der weiten Enden der Wandungen durch ein ringförmiges Element, wobei an den Wandungszwischenraum ein Rohrstutzen angeschlossen ist, stellt eine einfache, kostengünstige Möglichkeit der Fertigung zur Verfügung. Ein Entweichen der konditionierten Luft in den umgebenden Raum ist ausgeschlossen.
  • Dadurch, dass mittels eines variablen ringförmigen Elements variable Abstände der Wandungen einstellbar sind, kann er für verschiedene Fluidvolumina und Übertragungsdruckverhältnisse eingestellt werden.
  • Durch den Aufbau des Trichters aus mindestens zwei einwandigen Trichtern, die als Wandungen ineinandergesetzt werden, ist die Fertigung sehr einfach und kostengünstig, da übliche, kostengünstige Trichter verwendet werden können.
  • Mittels eines Feuchte- und/oder Temperatursensors am schmalen Ende des Trichters kann die Kontrolle des Mikroklimas und somit die Steuerung der Konditionierung im Sinne einer Rückkopplung und Einstellung der erforderlichen Parameter erfolgen.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Dazu zeigt
  • 1 eine schematische Darstellung des Trichters.
  • 1 zeigt einen doppelwandigen Konditionierungstrichter aus zwei in der Hals-, Nasen- Ohren-Praxis üblichen und gebräuchlichen Ohrtrichtern 1, zwischen denen ein Zwischenraum 2 angeordnet ist. Der äußere Trichter 1.1 und der innere Trichter 1.2 werden durch einen Kunststoffring 3 an den Trichtereingängen zu einem doppelwandigen Trichter so zusammenfügt und fixiert, dass ein gleichmäßiger Wandabstand bis zum Trichterausgang garantiert ist.
  • Die Zuführung von konditionierter Luft, Gasen, Gasgemischen und -emulsionen erfolgt über einen in den Kunststoffring eingebrachten Rohrstutzen 4.
  • So gelangen die konditionierte Luft beziehungsweise spezifische oder konditionierte Gase über den Rohrstutzen in den Kunststoffring und werden dort durch den Raum 2 zwischen zwei Trichternden 1 gedrückt oder bei Unterdruck in der Körperhöhle, in diese gezogen.
  • Entsprechend den zu übertragenen Gasvolumina und den gewünschten Druckverhältnissen kann der Wandabstand durch Änderung der Kunststoffringhalterung 3 variiert werden.
  • Am ohrseitigen Ende des doppelwandigen Konditionierungstrichters befindet sich ein Feuchte-Temperatursensor 5 zur sensorischen Kontrolle des Mikroklimas.
  • Der doppelwandige Konditionierungstrichter dient also einerseits zur Therapie des menschlichen Ohres mittels Absaugung von Sekreten unter Sicht, insbesondere aus offenen Mastoidhöhlen beziehungsweise Radikalhöhlen des Ohres, andererseits kann mit derselben Gerätekonstruktion auf 44°C erwärmte, nahezu wasserdampfgesättigte bzw. Luft einer Temperatur von 30°C dosiert in das Ohr appliziert werden. Es entsteht, wenn die auf 44°C erwärmte Luft appliziert wird, keine Verdunstungskälte. So ist eine Aussage über die Reaktion des Gleichgewichtsorganes auf Warmreiz in allen Fällen möglich.
  • Der Trichter kann auch in Nase, Mund und anderen Körperöffnungen eingesetzt werden.
  • 1
    Wandung
    1.1
    äußerer Trichter
    1.2
    innerer Trichter
    2
    Zwischenraum
    3
    Kunststoffring
    4
    Rohrstutzen
    5
    Feuchte-/Temperatur-Sensor

Claims (7)

  1. Trichter, geeignet zur Diagnose, Behandlung und Therapie insbesondere am menschlichen Ohr, dadurch gekennzeichnet, dass der Trichter eine doppelte oder mehrfache Wandung (1) aufweist, die zumindest zwischen zwei benachbarten Wandungen (1) einen Zwischenraum (2) aufweist, wobei die Wandungen (1) in variablen Abständen einstellbar sind.
  2. Trichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die doppelten oder mehrfachen Wandungen (1) zumindest bereichsweise eine parallele Form aufweisen.
  3. Trichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schmalen Enden der Wandungen (1) in derselben Ebene abschließen.
  4. Trichter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weiten Enden der Wandungen (1) durch ein ringförmiges Element starr und luftdicht verbunden sind, wobei an den Wandungszwischenraum (2) ein Rohrstutzen (4) angeschlossen ist.
  5. Trichter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die variablen Abstände (1) mittels eines ringförmigen Elements einstellbar sind.
  6. Trichter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trichter aus mindestens zwei einwandigen Trichtern zusammengesetzt ist.
  7. Trichter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am schmalen Ende des Trichters ein Feuchte- und/oder Temperatursensor (5) angeordnet ist.
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