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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Spinnmaschinen zum mechanischen
Verdichten eines verstreckten Stapelfaserverbandes, mit einem eine
Verzugszone eines Streckwerks begrenzenden Lieferwalzenpaar, mit
einem dem Lieferwalzenpaar unmittelbar nachfolgenden Verdichter,
der eine Verdichtungsrinne aufweist, die sich in Transportrichtung des
Stapelfaserverbandes verengt und deren Boden eine gekrümmte Auflagefläche für den Stapelfaserverband
bildet, sowie mit einer dem Endbereich der Auflagefläche zugeordneten
Drallstoppeinrichtung.
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Das
Verdichten eines bereits verstreckten, jedoch noch spinndrehungsfreien
Stapelfaserverbandes dient dem Zweck, den Stapelfaserverband durch Bündeln schmaler
zu machen. Dadurch sollen Randfasern, die bei einer Drehungserteilung
nicht ordnungsgemäß in den
entstehenden Faden eingebunden würden,
weitgehend vermieden werden.
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Eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art ist durch die WO 03/095723
A1 Stand der Technik. Bei der bekannten Vorrichtung liegen auf einer
angetriebenen Lieferwalze des Streckwerks zwei Druckwalzen auf.
Die in Transportrichtung des Stapelfaserverbandes erste Druckwalze
beendet die Verzugszone des Streckwerks. Zwischen der ersten und
der zweiten Druckwalze befindet sich ein oben näher beschriebener Verdichter
zum Bündeln
des verstreckten, jedoch noch spinndrehungsfreien Stapelfaserverbandes.
Nach der zweiten Druckwalze wird dem Stapelfaserverband der Spinndrall
erteilt, wobei die von der angetriebenen Lieferwalze ihrerseits
angetriebene zweite Druckwalze als Drallstoppeinrichtung dient,
welche den Spinndrall vom Verdichter fern hält. Der an einer Klemmstelle
der zweiten Druckwalze mit der angetriebenen Lieferwalze austretende
Stapelfaserverband ist durch das Bündeln so schmal geworden, dass
ein qualitativ guter Faden entsteht, der reißfester, gleichmäßiger und
weniger haarig ist, als wenn kein Verdichter vorhanden wäre.
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Bei
der bekannten Vorrichtung ist es nachteilig, dass die angetriebene
Lieferwalze einen Durchmesser aufweisen muss, der deutlich über dem
bei Lieferwalzen von Streckwerken üblichen Durchmesser liegt.
Anderenfalls wäre
es nicht möglich,
den Verdichter und die zweite, einem Drallstopp dienende Druckwalze
zusammen mit der ersten Druckwalze auf der angetriebenen Lieferwalze
anzuordnen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art den konstruktiven Aufwand zu verringern und
insbesondere beim Streckwerk Lieferwalzen einzusetzen, die in der
Größenordnung
der heute üblichen
Durchmesser liegen.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Drallstoppeinrichtung antriebslos ist.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung sind Drallstoppeinrichtungen möglich, die
im Anschluss an den Verdichter keine gesonderte, einem Drallstopp
dienen zweite Druckwalze benötigen,
die den Durchmesser der angetriebenen Lieferwalze des Streckwerks
unnötig
vergrößert. Dadurch
lässt sich
außerdem
eine Druckwalze einsparen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann auf unterschiedliche Weise ausgestaltet werden:
Bei einer
ersten Variante ist vorgesehen, dass die Drallstoppeinrichtung eine
Umlenkführung
enthält. Dadurch
lässt sich
die Stelle des Drallstopps exakt fixieren.
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Bei
einer zweiten Variante ist vorgesehen, dass die Drallstoppeinrichtung
eine Klemmfeder enthält.
Diese drückt
den verdichteten Stapelfaserverband entweder gegen den Verdichter
oder eine der Lieferwalzen und erzeugt neben der Klemmkraft gegebenenfalls
eine relativ starke Umlenkung. Auch dadurch lässt sich die Stelle des Drallstopps
exakt fixieren.
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In
beiden Fällen
kann auf angetriebene Drallstoppwalzen verzichtet werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene, leicht vergrößerte Seitenansicht auf eine
erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2 eine
Ansicht auf den Verdichter in Richtung des Pfeiles II der 1,
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3 einen
Schnitt durch den Verdichter längs
der Schnittfläche
III-III der 2,
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4 einen
Schnitt durch den Verdichter längs
der Schnittfläche
IV-IV der 2,
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5, 6 und 7 jeweils
Ansichten ähnlich 1 bei
anderen Ausgestaltungen der Verdichter und der Drallstoppeinrichtungen.
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Eine
Vorrichtung nach 1 bis 4 zum mechanischen
Verdichten eines verstreckten Stapelfaserverbandes 1 enthält einen
Verdichter 2, der einem Streckwerk 3 nachgeordnet
ist. Im Streckwerk 3 wird in bekannter Weise ein Faserband
oder ein Vorgarn 4 in Transportrichtung A bis zu einer
gewünschten
Feinheit verzogen. Von dem Streckwerk 3 sind nur ein Lieferwalzenpaar 5, 6 sowie
ein vorgeordnetes Riemchenpaar 7, 8 dargestellt.
Das Lieferwalzenpaar 5, 6 enthält eine angetriebene Lieferwalze 5 und eine
Druckwalze 6. An einer Lieferklemmlinie 34 des Lieferwalzenpaares 5, 6 ist
die Verzugszone 35 des Streckwerks 3 beendet.
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Wenn
dem verstreckten Stapelfaserverband 1 unmittelbar im Anschluss
an die Lieferklemmlinie 34 der Spinndrall erteilt würde, dann
entstünde
an der Lieferklemmlinie 34 ein relativ breites, so genanntes
Spinndreieck, was dadurch zu Stande kommt, dass der Stapelfaserverband 1 mit
einer relativ großen
Breite die Lieferklemmlinie 34 verlässt und dann zu einem relativ
schmalen Faden verdreht wird. Ein solches Spinndreieck enthielte
Randfasern, die wenig oder nichts zur Festigkeit des zu erspinnenden Fadens
beitrügen.
Aus diesem Grunde wird der Lieferklemmlinie 34 des Streckwerks 3 unmittelbar
der mechanische Verdichter 2 nachgeordnet. Erst danach
entsteht ein gedrehter Faden 36, indem er in Lieferrichtung
B einem nicht dargestellten Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel,
zugeführt
wird. Der Verdichter 2 bleibt in noch zu beschreibender
Weise frei von jeglichem Spinndrall. Durch das Verdichten wird das
Spinndreieck so weit verringert, dass keine in den Faden 36 nicht
eingebundenen Randfasern entstehen. Der auf diese Weise jetzt entstehende
Faden 36 wird dadurch qualitativ hochwertiger.
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Der
der Lieferklemmlinie 34 unmittelbar nachgeordnete Verdichter 2 enthält eine
sich in Transportrichtung A des Stapelfaserverbandes 1 verengende
Verdichtungsrinne 9, in welcher der Stapelfaserverband 1 auf
Grund seiner Transportzugspannung an einer stationären, gekrümmten Auflagefläche 10 aufliegt,
die vom Boden der Verdichtungsrinne 9 gebildet wird. Die
Verdichtungsrinne 9 verjüngt sich in zweifacher Richtung.
Zum einen laufen, wie die 2 zeigt, die Seitenwandungen 11 und 12 aufeinander
zu, so dass der Stapelfaserverband 1 während seines Transportes über die
Auflagefläche 10 seitlich gebündelt wird.
Zum anderen ist der Boden der Verdichtungsrinne 9, wie
die 4 zeigt, zumindest zum Ende des Verdichters 2 hin
V-förmig
ausgebildet. Die Verdichtungsrinne 9 weist am Boden, wie
die 3 zeigt, anfänglich
einen relativ großen
Radius auf, der zum Endbereich 13 der Auflagefläche 10 immer schärfer V-förmig verläuft.
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Damit
der dem Faden 36 erteilte Spinndrall nicht in den Verdichter 2 zurückläuft, ist
dem Endbereich 13 der Auflagefläche 10 eine Drallstoppeinrichtung 14 zugeordnet.
Zwar ist schon der V-förmige Ausgang
des Verdichters 2 eine Art Drallstopp, der jedoch noch
dadurch deutlich verstärkt
wird, dass nach dem Verdichter 2 mittels einer Umlenkführung 15 eine
zusätzliche
Umlenkung geschaffen wird. Diese Umlenkführung 15 enthält nicht,
wie beim Stand der Technik, eine antreibbare Drallstoppwalze, sondern
ist vollkommen antriebslos. Sie kann, wie in 1 gezeigt,
durch eine Rolle 16 gebildet sein, die entweder frei drehbar
oder aber nicht drehbar angeordnet ist. Die Rolle 16 kann
zum Aufrechterhalten der bereits erreichten Verdichtung ebenfalls
eine V-Nut aufweisen.
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Gemäß den nachfolgend
zu beschreibenden Ausführungsbeispielen
nach 5, 6 und 7 wird ein
verstärkter
Drallstopp durch eine ausgeprägte
Klemmung des verdichteten Stapelfaserverbandes 1 erzeugt.
Bei diesen Ausführungen
nach 5 bis 7 wurden diejenigen Bezugsziffern
der 1 beibehalten, deren Bauteile unverändert geblieben sind.
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Gemäß der Ausführung nach 5 ist
ein etwas anders gestalteter Verdichter 18 vorgesehen, der
eine Verdichtungsrinne 20 mit einer Auflagefläche 19 enthält. Die
Verdichtungsrinne 20 kann im Prinzip so ausgebildet sein,
wie dies bereits anhand der 2, 3 und 4 beschrieben
wurde. Am Endbereich des Verdichters 18 drückt eine
Klemmfeder 17 den an dieser Stelle bereits verdichteten
Stapelfaserverband 1 gegen die Auflagefläche 19,
wodurch eine Drallstoppeinrichtung 21 gebildet wird.
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Bei
der Ausführung
nach 6 ist ein Verdichter 22 vorgesehen, der
eine Verdichtungsrinne 23 mit einer Auflagefläche 24 aufweist,
die ebenfalls ähnlich
derjenigen nach 2 bis 4 gestaltet
ist. Auch hier drückt
eine Klemmfeder 25 gegen den bereits verdichteten Stapelfaserverband 1, allerdings erst
nach der Verdichtungsrinne 23 und gegen eine Frontfläche des
Verdichters 22. Dadurch wird mittels der Klemmfeder 25 zum
einen eine Klemmung und zum anderen eine Umlenkführung 32 erreicht,
was gemeinsam eine Drallstoppeinrichtung 26 bildet.
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Bei
der Ausführung
nach 7 ist ein Verdichter 27 vorgesehen, der
eine Verdichtungsrinne 28 und eine Auflagefläche 29 aufweist,
deren Verlauf um etwa 90° umgelenkt
ist. Der verdichtete Stapelfaserverband 1 wird so in Richtung
auf die angetriebene Lieferwalze 5 umgelenkt und mittels
einer Klemmfeder 30 gegen die Lieferwalze 5 gedrückt. Neben der
Klemmung entsteht auch hier eine Umlenkführung 33, wodurch
eine Drallstoppeinrichtung 31 gebildet wird.
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Bei
sämtlichen
Varianten kann vorgesehen sein, dass der jeweilige Verdichter auf
der angetriebenen Lieferwalze 5 reitet. Er kann jedoch
alternativ so angeordnet sein, dass er die Lieferwalze 5 nicht berührt.