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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zum Transportieren von Gegenständen, bei
dem die Gegenstände
in Behältern
transportiert werden, welche mit wenigstens einem elektronischen
Anzeigemittel versehen sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Transportieren von Gegenständen, bei
dem die Gegenstände
in Behältern
transportiert werden, welche mit wenigstens einem elektronischen
Anzeigemittel versehen sind.
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Zur
visuell erfassbaren Kennzeichnung von Gegenständen wie Waren, Behälter, Gebinde
oder Paletten ist es bekannt, diese mit Etiketten zu versehen, welche
beispielsweise Informationen über
den Inhalt, das Transportziel oder den Preis einer Ware enthalten.
Anhand dieser Kennzeichnung können Personen
die für
sie erforderlichen Informationen ablesen und entsprechende Handlungen
wie beispielsweise den Transport eines Gegenstands zu einer angegebenen
Zielposition durchführen.
Handelt es sich um veränderliche
Informationen, muss bei jeder Änderung
eine neue Kennzeichnung auf dem betreffenden Gegenstand angebracht
werden. Typischerweise werden die Informationen manuell von dem
Etikett entfernt und durch neue Informationen ersetzt. Das alte
Etikett kann auch vollständig
durch ein neues ersetzt oder beispielsweise mit einem neuen Etikett überklebt
werden.
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Um
die Nachteile herkömmlicher
Etiketten zu beheben, werden verstärkt elektronische Label auf der
Basis von elektronischer Tinte entwickelt. Ein derartiges Etikett
ist beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 00/16189
A1 beschrieben. Das Etikett ist aus mehreren Schichten wie Anzeige-,
Aktivierungsgitter-, Prozessor- und Antennenschichten und einem
Speicherelement aufgebaut, wobei die Anzeigeschichten eine auf einem
Träger angeordnete
elektronische Tinte aufweisen. Über
die Antennenschicht können
dem Etikett die anzuzeigenden Informationen übermittelt werden.
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Eine
typische Verwendung elektronischer Etiketten ist in der internationalen
Patentanmeldung WO 00/67110 A1 beschrieben, welche elektronische Etiketten
zur veränderlichen
Preiskennzeichnung von Waren offenbart. Dabei wird ein elektronisches Label
an einem Verkaufsregal angebracht, auf welchem sich Waren befinden,
so dass die Anzeige mit veränderlichen
Preisen oder weiteren Produktinformationen angesteuert werden kann.
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Ferner
ist es bekannt, die visuell erfassbare Kennzeichnung von Gegenständen in
Transport- oder Logistiksystemen durch RFID-Technologien mit elektronisch mehrfach
beschreibbaren und auslesbaren Transpondern zu ersetzen. Derartige
Systeme haben den Vorteil, dass in einem Transponder eine Vielzahl
von Informationen elektronisch ein- und ausgelesen werden kann,
wodurch automatische Transport-, Sortier-, Nachverfolgungs- oder
Verteilvorgänge
gesteuert werden können,
ohne dass die visuelle Anzeige von Informationen erforderlich ist.
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Ein
Beispiel für
die Verwendung von RFID-Transpondern im postalischen Bereich ist
in der internationalen Patentanmeldung WO 03/098533 A1 offenbart.
Die RFID-Transponder werden an Postsendungen angebracht und diese
anhand der ein- und auslesbaren Informationen sortiert und zu einem Zustellort
transportiert.
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Eine
weitere Verwendung von RFID-Labeln ist in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 202 07 972 U1 offenbart,
welche Lastträger
wie Paletten mit Transpondern beschreibt. Dabei sind in dem Transponder
Informationen wie der Eigentümer,
der Inhalt oder die Lastträgeridentifikationsnummer
eines gekennzeichneten Lastträgers
gespeichert.
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Insbesondere
in Logistiksystemen wie Postversandsystemen hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, übliche
Papierlabel durch elektronische Etiketten zu ersetzen. Dadurch lässt sich
der Material-, Personal-, Entsorgungs- und Kostenaufwand erheblich
reduzieren, während
die Zuverlässigkeit
der Kennzeichnungen erhöht
werden kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Anordnung zum Transportieren von Gegenständen bereit zu
stellen, in welcher die Gegenstände
in Behältern transportiert
werden, die bei geringem Material-, Personal-, Entsorgungs- und
Kostenaufwand mit veränderlichen
Kennzeichnungsinformationen versehen werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche 1 und 17
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen
2-16 und 18-19.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
zum Transportieren von Gegenständen,
bei der die Gegenstände
in Behältern
transportiert werden, sieht vor, dass die Behälter mit wenigstens einem elektronischen
Anzeigemittel versehen sind. Die Anordnung weist ferner Erzeugungsmittel
zur Erzeugung von auf einem Anzeigemittel anzuzeigenden Informationen und
Bereitstellungsmittel zur Bereitstellung der anzuzeigenden Informationen
in wenigstens einer Vorrichtung auf. Ferner umfasst die Anordnung Übertragungsmittel
zur Übertragung
von Daten von der Vorrich tung auf ein Anzeigemittel eines Behälters. Die Erzeugungsmittel,
die Bereitstellungsmittel und die Übertragungsmittel können in
einem Gerät
zusammengefasst sein, welches die Vorrichtung zur Übertragung
der Informationen auf das Anzeigemittel darstellt. Die einzelnen
Komponenten können
jedoch auch getrennt voneinander angeordnet sein, wobei eine Datenübertragung
zwischen den Mitteln erfolgt. In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind wenigstens die Erzeugungsmittel mit einer zentralen
Datenverarbeitungseinheit verbunden, welche den Informationsfluss
auf die elektronischen Etiketten steuert und abspeichert.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung handelt es sich bei den transportierten Gegenständen um
Postsendungen, welche in einem Postversandsystem transportiert und/oder
sortiert werden. Die Anordnung kann als Vorrichtung, über welche
Daten auf das elektronische Etikett eines Behälters überspielt werden, eine Sortieranlage
umfassen. An den Eingängen
einer Sortieranlage werden durch Personalkräfte Behälter angeliefert, welche dazu
mit dem Eingang der betreffenden Sortieranlage gekennzeichnet sind.
Nach der Sortierung werden an den Ausgängen der Anlage jeweils Ansammlungen
von Briefen erzeugt, welche in Behältern gesammelt werden, die
mit dem nächsten Transportziel
des Behälters
gekennzeichnet werden. An den Ausgängen erfolgt eine automatische Übertragung
der einem Behälter
zugeordneten Zielinformation auf die elektronische Anzeige des positionierten
Behälters.
Die Anzeige kann von Personalkräften abgelesen
und der Behälter
zu einer nächsten
Umschlagstation transportiert werden.
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Bei
dem elektronischen Anzeigemittel an einem Transportbehälter kann
es sich beispielsweise um ein Bauteil auf der Basis eines monostabilen Flüssigkristalldisplays
handeln. Einsetzbar ist ferner ein Bauteil auf der Basis eines bistabilen Flüssigkristalldisplays.
Ein solches bistabiles Flüssigkristalldisplay
kann auf einer FLCD-, EASL-, ZBD-, BiNem- oder ChLCD-Technologie
basieren. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung handelt es sich bei dem elektronischen Anzeigemittel
um ein Bauteil auf der Basis von elektronischer Tinte mit bistabilen
Elementen.
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Auf
dieser Anzeige können
Informationen als Text und/oder graphische Darstellung angezeigt
werden. In einem Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei den anzuzeigenden Informationen um verschlüsselte Informationen
beispielsweise in Form eines Barcodes, wie er typischerweise zur
Kennzeichnung von Behältern
eingesetzt wird. Zur Erfassung der Barcodeinformationen weist die
Anordnung Mittel wie Scanner zur optischen Erfassung von verschlüsselten
Informationen auf.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist ein zu transportierender Behälter neben einer elektronischen
Anzeige zusätzlich
einen RFID-Transponder auf. Die Kennzeichnung des Behälters stellt
somit eine Kombination aus einer Anzeige zur visuellen oder optischen
Erfassung von Informationen und einem Transponder dar, über welchen
zusätzlich
Informationen ein- und auslesbar sind. Bei den in den beiden Komponenten gespeicherten
Daten kann es sich um die gleichen oder unterschiedliche Informationen
handeln. Über die
ausgelesenen Informationen kann beispielsweise eine automatische
Steuerung der Behälter
in Bereichen erfolgen, in denen keine Personalkräfte eingesetzt werden. Zusätzlich kann
der Transport der Behälter
verfolgt und/oder Transportstatistiken erzeugt werden.
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Um
neben anzuzeigenden Informationen auch Transponderdaten zu erzeugen
und zu übermitteln,
weisen die Erzeugungsmittel, die Vorrichtungen und die Übertragungsmittel
zusätzlich
Mittel zur Übertragung
von Daten auf den RFID-Transponder auf. Diese zu sätzlichen
Mittel befinden sich vorzugsweise innerhalb der Mittel zur Verarbeitung
der Anzeigeinformationen.
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Bei
den verwendeten Vorrichtungen zur Übertragung von Informationen
kann es sich neben Sortieranlagen auch um Handhelds oder Gates handeln.
Handhelds werden zur Übertragung
von Informationen manuell durch Personalkräfte in dem Empfangsbereich
einer Behälterkennzeichnung
positioniert, während
Gates einen definierten Bereich aufweisen, in dem Informationen
automatisch übertragen
werden, falls sich ein Behälter
durch diesen Bereich bewegt.
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Die
Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Transportieren von Gegenständen, bei
dem die Gegenstände
in Behältern
transportiert werden, welche mit wenigstens einem elektronischen
Anzeigemittel versehen sind. Das Verfahren sieht die Erzeugung von
auf einem Anzeigemittel anzuzeigenden Informationen in einem Erzeugungsmittel
vor. Anzuzeigende Informationen werden in wenigstens einer Vorrichtung
bereitgestellt und Daten von der Vorrichtung auf ein Anzeigemittel
eines Behälters über ein Übertragungsmittel übertragen.
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Das
Verfahren kann so ausgebildet sein, dass die Übertragung der anzuzeigenden
Informationen automatisch erfolgt, wenn sich ein Behälter im Bereich
einer Vorrichtung befindet. Eine weitere Möglichkeit des Verfahrensablaufes
ist die Übertragung
der anzuzeigenden Informationen durch manuelles Auslösen durch
eine Personalkraft.
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Die
Verwendung eines elektronischen Etiketts zur Kennzeichnung eines
Behälters
hat den Vorteil, dass veränderliche
Informationen angezeigt werden können,
ohne dass das Etikett ausgetauscht werden muss. Dadurch reduziert
sich der Material-, Personal-, Entsorgungs- und Kostenaufwand für die Kennzeichnung
des Behälters.
Ferner müssen
keine Papierlabel erzeugt und manuell an einem Behälter befestigt
werden, was fehlerbehaftet ist, da es zu Verwechslungen kommen kann.
Vielmehr können
die veränderlichen
Informationen in der erfindungsgemäßen Anordnung nach einem steuer-
und überwachbaren
System auf den Behälter übertragen
werden, was die Zuverlässigkeit
der Behälterkennzeichnung erhöht.
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Die
Anordnung ermöglicht
es, in einem System verschiedene Vorrichtungen zur Erzeugung und Übertragung
von Daten auf eine elektronische Anzeige einzusetzen. Dies hat den
Vorteil, dass verschiedene Prozessabläufe eines Transport- und Sortiersystems,
bei dem an unterschiedlichen Stationen Kennzeichnungen vergeben
werden, abgebildet werden können.
An einigen Stationen der Anordnung kann es beispielsweise vorteilhaft
sein, mobile Handhelds einzusetzen, da die Gegebenheiten eine flexible
Handhabung von Behältern
erfordern, während
an anderen Stationen wie den Ausgängen einer Sortieranlage eine
feststehende Vorrichtung zur automatischen Übertragung vorteilhaft sein
kann. Gates können
beispielsweise eingesetzt werden, wenn es zweckmäßig ist, den Transport von
Behältern
nicht zu unterbrechen, sondern neue Kennzeichnungen während der
Bewegung eines Behälters
zu übertragen.
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Weitere
Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der 1.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Anordnung zum Transportieren von Gegenständen in Behältern 10. Besonders
bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung in einem postalischen
Versandsystem, in dem Postsendungen in Behältern zwischen mehreren Umschlagstationen transportiert
werden. Die Anordnung kann jedoch auch in anderen Systemen eingesetzt
werden, in denen die veränderliche
Kennzeichnung von Gegenständen
mittels einer elektronischen Anzeige an diesem Gegenstand erfolgt.
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Behälter zum
Transport von Postsendungen sind typischerweise so aufgebaut, dass
sie ineinander und/oder aufeinander stapelbar und gegebenenfalls
mit einem Deckel verschließbar
sind. Die Behälter
sind mit einem elektronischen Etikett versehen, das wenigstens eine
elektronische Anzeige 20 aufweist.
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Das
elektronische Etikett weist wenigstens eine optisch oder visuell
erfassbare elektronische Anzeige auf. Da bei monostabilen Anzeigesystemen bei
einem Ausfall der Spannungsquelle die angezeigten Informationen
nicht mehr sichtbar sind, werden auf dem elektronischen Informationsträger vorzugsweise
bistabile Anzeigeeinheiten eingesetzt. Als Display können verschiedene
Technologien beispielsweise auf Basis der Flüssigkeitskristalle verwendet werden.
Bei der Auswahl einer geeigneten Displaytechologie sind je nach
Anwendungsgebiet Kriterien wie Flexibilität, Stoßfestigkeit, Lebensdauer, Wartungsaufwand,
Witterungsbeständigkeit,
Arbeitstemperaturbereich, Anzahl der Schreibzyklen und die Generierungsintervalle
zu berücksichtigen.
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Eine
mögliche
Displaytechnologie stellt die FLCD-Technologie (Ferroelectric Liquid
Crystal Display) dar. Ferroelektrische Flüssigkristallphasen werden von
chiralen oder chiral dotierten smektischen C-Phasen gebildet. Durch
die Kippung der Moleküllängsachsen
innerhalb der smektischen Schichten entsteht eine spontane Polarisation
senkrecht zur Schichtnormalen. Durch Anlegen eines elektrischen Feldes
entgegen dieser Polarisation wird die Kipprichtung der Moleküle und somit
auch die Richtung der Polarisation umgekehrt. Beide Schaltzustände unterscheiden
sich optisch und sind stabil. Ein reflektives FLCD besteht prinzipiell
aus einem Polarisator, der flüssigkristallinen
Phase und einem hinterlegten Spiegel. Je nach Kipprichtung der smektischen
Phase relativ zum Polarisator werden Hell- und Dunkelzustände erzeugt.
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Eine
weitere Technologie stellen die Electrically Adressable Smectic
Liquid Displays (EASL) dar. Dabei handelt es sich um ein Flüssigkristall-Display, welches
auf elekrooptischen Effekten smektischer Flüssigkristalle beruht. Die nicht
gekippten smektischen Schichten sind parallel zur Displayzelle ausgerichtet
und in diesem Zustand unterliegt einfallendes Licht keiner Doppelbrechung.
Das Display erscheint transparent oder bei Hinterlegung mit einer
gefärbten Reflexionsschicht
in der entsprechenden Farbe. Der zweite Zustand zeichnet sich durch
zufällig
angeordnete fokal-konische Domänen
aus, an denen Streulicht erzeugt wird. Durch die dann vorliegende
Doppelbrechung erscheint dieses Streulicht weiß und bei Zusatz von dichroitischen
Farbstoffen in der entsprechenden Farbe. Beide Zustände können durch
Anlegen einer elektrischen Spannung ineinander überführt werden.
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Zenithal
Bistable Devices (ZBD) sind Displays auf Basis nematischer Flüssigkristalle.
Bei diesem besonderen Typ eines nematischen Displays werden auf
einem Substrat durch eine Grabenstruktur im Mikrometerbereich Störungen der
nematischen Ordnung derart induziert, dass je nach Einfluss eines
elektrischen Gleichfeldes entweder eine planare oder eine homöotrope Orientierung
eingestellt werden kann.
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Die
BiNem-Technologie beruht auf der Bistabilität zweier nematischer Zustände. Der
Flüssigkristall
liegt in planarer Orientierung vor und erfährt auf dem einen Substrat
eine starke Randanbindung, während
es auf dem anderen Substrat eine schwache Randanbindung erfährt. Mit
dezidierten Stromimpulsen kann zwischen einer nicht verdrillten Bulk-Struktur
und einer um 180° verdrillten Bulk-Struktur
geschaltet werden. Wird eine mit parallel angeordneten Polarisatoren
ausgestattete Flüssigkristallzelle
mit einer Absorptionsfolie hinterlegt, erscheint der nicht verdrillte
Zustand weiß,
während der
verdrillte Zustand schwarz erscheint.
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Die
Technologie der Cholesteric Liquid Crystal Displays (CHLCD) beruht
auf verdrillt nematischen flüssigkristallinen
Phasen. Chiral nematische Phasen oder mit chiralen Dotierstoffen
versehene nematische Phasen bilden helikale Strukturen auf molekularer
Ebene aus. Ist die Länge
der Helix gleich der Wellenlänge
sichtbaren Lichts wird dieses selektiv reflektiert (Helix senkrecht
zur Displayfläche)
oder transmittiert (zufällige
Anordnung der Helices). Beide Zustände sind langzeitstabil und
können
durch Anlegen einer Spannung ineinander überführt werden.
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Bei
den Anzeigen kann es sich ferner um ein Polymer-Display wie eine
OLED (Organic Light Emitting Diode) handeln. Derartige Displays
bestehen aus einem Mehrschichtensystem, bei dem ein sehr dünnes Polymer
zwischen zwei Elektroden angeordnet ist. Dadurch lässt sich
eine dünne
Anzeige realisieren, welche als Papierersatz zur Kennzeichnung von
Gegenständen
verwendet werden kann. Dabei genügt
es, schwarz-weiße
Anzeigen einzusetzen, es können
jedoch auch aufwändigere
Anzeigen mit mehreren Farben verwendet werden. Derartige OLED-Anzeigen
weisen den Vorteil auf, dass sie weniger Energie als LED-Anzeigen benötigen, so
dass die Lebensdauer einer Batterie einer Behälterkennzeichnung erhöht werden
kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Displays durch elektronische Tinte gebildet.
Dabei handelt es sich chemisch um Mikrokapseln, die zwei verschiedene Farbkomponenten
unterschiedlicher Ladung enthalten, welche sich im elektrischen
Feld ausrichten. Aufgrund der Partikelgrößen und der Viskosität des Systems
erfolgt nach dem Abschalten des elektrischen Feldes keine sofortige
Rückrelaxion
in einen ungeordneten Ausgangszustand. Es erfolgt somit kein Verlust
der eingeschriebenen Informationen, sondern es tritt gegebenenfalls
lediglich eine Abnahme des Konstrastes ein.
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Elektrophoretische
Anzeigen weisen günstige
Eigenschaften insbesondere bezüglich
der mechanischen Anforderungen an Flexibilität, Stoßempfindlichkeit und Druckstabilität auf. Ferner
bieten sie ein ausreichend bistabiles Verhalten und arbeiten innerhalb
eines Temperaturbereiches, der den typischen Witterungsbedingungen
für ein
Transportbehältersystem
entspricht. Ferner ist durch die vergleichsweise niedrige Ansteuerungsspannung
der schaltungstechnische Aufwand für die Energieversorgung begrenzt.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst ein elektronisches Label wenigstens eine drahtlose
Schnittstelle für
die vorzugsweise bidirektionale Übertragung
von Daten und ein Display zur Visualisierung von optisch erfassbaren
Informationen. Bei der Schnittstelle handelt es sich vorzugsweise um
ein RFID-Bauteil wie einen Chip. Darüber hinaus ist eine logische
Schaltung für
das Datenmanagement integriert, welche den Transfer von Daten von der
drahtlosen Schnittstelle zum Display durchführt. Ferner umfasst ein Label
zweckmäßigerweise
ein Schaltungsteil für
die Bereitstellung der von den einzelnen Systemkomponenten benötigten Energie.
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Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen,
die für den
Betrieb des elektronischen Labels erforderliche Energie über die
drahtlose Schnittstelle zu übertragen.
Die Übertragung
von über
die drahtlose Schnittstelle empfangenen Daten an die Anzeige wird
beispielsweise von einem Mikrocontroller in Verbindung mit einem
geeigneten Displaytreiber übernommen. Je
nach Art der Verknüpfung
und der zusätzlichen Beschaltung
dieser Grundelemente lassen sich verschiedene Konzeptvarianten des
Gesamtsystems realisieren.
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Kommen
aktive (monostabile) LCDs zur Anwendung, ist eine permanente Energieversorgung des
Displays erforderlich, was die Intergration eines Energiespeichers
wie einer Batterie, eines Akkus oder eines Kondensators mit ausreichender
Kapazität
erfordert. Die zu übertragenden
Daten werden über
eine RF-Schnittstelle
entgegengenommen und dort direkt gespeichert. Für die Anzeige relevante Daten
werden an einen Mikrocontroller mit Displaytreiber übergeben,
der die Ansteuerung des Displays übernimmt. Während der Datenübertragung
wird aus dem RF-Signal durch einen separaten Schaltungsteil Energie
gewonnen, die zum Auffüllen
eines Energiespeichers dient, durch den die Versorgung von Controller
und Display sichergestellt wird.
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Die
für das
RF-Bauteil benötigte
Energie wird von diesem direkt aus dem RF-Signal entnommen. Alle
hierfür
benötigten
Komponenten sind vorzugsweise bereits in dem RFID-Chip enthalten.
Der nötige Aufwand
für die
Schaltung zur zusätzlichen
Energiegewinnung ist hingegen stark von der Versorgungsspannung
der weiteren angeschlossenen Komponenten abhängig.
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Beim
Einsatz von passiven (bistabilen) Displays kann eine vereinfachte
Variante des zuvor aufgeführten
Konzepts zur Anwendung kommen. Dabei bleiben die Grundelemente des
RF-Bauteils und
des Mikrocontrollers mit Displayansteuerung erhalten. Durch den
Einsatz eines passiven Displays kann jedoch auf den Energiespeicher
verzichtet werden. Da bistabile Displays üblicherweise mit einer höheren Betriebsspannung
als herkömmliche
LCDs arbeiten, ändert
sich die Ansteuerung des Displays. Zur Gewinnung der Ansteuerspannung
können
zusätzliche (passive)
Komponenten eingesetzt werden, was jedoch die Anzahl der Bauteile
erhöht.
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Für passive
(bistabile) Displays können
beispielsweise zwei separate RF-Bauteile zum Einsatz kommen. Bei
einem Bauteil kann es sich um ein RFID-IC-Bauteil handeln, welches
die zur Energiegewinnung aus dem RF-Signal notwendige Beschaltung
enthält.
Der Teil der Schaltung, welcher für die Ansteuerung des Displays
vorgesehen ist, ist vorzugsweise entkoppelt von dem RFID-IC-Bauteil
aufgebaut. Dies vereinfacht die Anpassung des zweiten RF-Bauteils
sowie zusätzlich
benötigter
Komponenten an die höhere
Versorgungsspannung des passiven Displays. Die an das Display zu übertragenden Daten
werden vom zweiten RF-Bauteil
somit nur durchgeleitet und über
den nachfolgenden Mikrocontroller mit Displayansteuerung zur Anzeige
gebracht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des elektronischen Labels wird die Anzahl der Systemkomponenten
möglichst
gering gehalten, indem alle Komponenten mit Ausnahme des Displays
innerhalb eines anwendungsspezifischen ICs integriert werden. Das Ziel
einer derartigen ASIC (Application Specific IC) beziehungsweise
CSIC (Customer Specific IC) ist es es, möglichst alle benötigten Funktionalitäten für ein elektronisches
Endprodukt in einen einzigen Halbleiter zu integrieren.
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Zur Übertragung
von Informationen auf eine elektronische Anzeige werden diese Informationen
in einem Erzeugungsmittel 30 generiert. Die Generierung
kann durch das Erzeugungsmittel 30 selbst oder durch Übermittlung
von Daten durch eine zentrale Datenverarbeitungseinheit 70 erfolgen.
Zur Generierung können
ferner Daten von einer Personalkraft eingegeben werden. Die Erzeugungsmittel 30 stehen in
Verbindung mit Bereitstellungs mitteln in einer Vorrichtung 50,
welche Übertragungsmittel 40 zur Übertragung
der Informationen aufweist.
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Bei
der Vorrichtung 50 kann es sich beispielsweise um ein Handheld
handeln, welches von Personalkräften
manuell in dem Empfangsbereich der Anzeige positioniert wird und
welches die Informationen auf das Etikett überträgt. In einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei den Vorrichtungen zur Übertragung um ein oder mehrere
Gates, durch deren Wirkungsbereich der jeweilige Behälter bewegt
wird. Bei Bewegung durch das Gate wird automatisch eine vorprogrammierte
Information auf den Behälter übertragen.
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Wird
der Behälter
in einem postalischen Sortier- und Transportsystem eingesetzt, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, die Übertragung von Informationen
wenigstens teilweise an festen Positionen vorzunehmen, an denen
ein Behälter
platziert wird. Beispielsweise werden Behälter in Postfilialen herkömmlicherweise
mit Infoträgern
versehen, welche die von einem Bearbeiter in diesem Behälter zu
sammelnde Briefart und das Transportziel des Behälters beinhalten. Diese weitestgehend
gleich bleibende Information kann fest in einer Vorrichtung gespeichert werden,
in deren Nähe
der Behälter
positioniert wird, so dass die Vorrichtung die Information auf die
elektronische Anzeige übertragen
kann. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann ein Bearbeiter die zu übertragenden Informationen
frei programmieren oder um weitere Angaben ergänzen.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
kann ferner vorteilhaft in postalischen Sortiersystemen eingesetzt
werden, in denen Behälter
mit Sendungen an verschiedenen Sortierstationen mit neuen Infoträgern versehen
werden. Herkömmlicherweise
sortiert eine Sortieranlage eingebrachte Sendungen nach einem bestimmten
Sortierplan und erzeugt an mehreren Ausgängen der Vorrichtung Ansammlungen
von Sendungen mit dem gleichen Ziel. Bei diesem Ziel kann es sich
bereits um eine Zustellregion oder den Eingang einer weiteren Sortieranlage
handeln.
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Bei
bekannten Sortieranlagen versieht ein Bearbeiter einen Behälter mit
einem Papierlabel, auf welchen durch eine Steuerung der Sortieranlage
automatisch die entsprechende Zielinformation gedruckt wird und
positioniert diesen Behälter
an dem richtigen Ausgangspunkt der Anlage. Bei der Verwendung der
erfindungsgemäßen Anordnung
könnte diese
Zielinformation direkt zu dem betreffenden Ausgangsgangspunkt der
sortierten Sendungen übermittelt
werden. Der Bearbeiter muss somit nur noch einen Behälter platzieren
und die Zielinformationen werden automatisch auf das elektronische
Display gespielt. Dadurch können
Verwechslungen und Fehler bei der Kennzeichnung von Behältern vollständig reduziert
werden.
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Die
Anordnung kann somit mehrere verschiedene Vorrichtungen vorsehen, über welche
Informationen auf Behälteretiketten übertragen
werden. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird ein Behälter 10 aufgrund
einer entsprechenden Anzeige auf seinem Etikett zu einer Umschlagstation
A bewegt. Dieses Transportziel wurde dazu von einer Personalkraft
abgelesen und der Transport von ihr durchgeführt oder zumindest eingeleitet.
An der Umschlagstation A werden die transportierten Gegenstände beispielsweise
unverändert
zwischengelagert, entleert, sortiert und/oder in neue Behälter gefüllt.
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Im
Bereich der Station A befindet sich eine Vorrichtung 50 zur Übertragung
einer neuen Kennzeichnung auf den Behälter. Die in den Erzeugungsmitteln 30 generierten
und in der Vorrichtung 50 bereitgestellten Informationen
werden auf die elektronische Anzeige des Etiketts übertragen,
auf welcher in diesem Beispiel nun eine neue Umschlagstation B erscheint.
Die neue Umschlagstation wird von einer Personalkraft abgelesen,
welche anhand der Informationen den Transport zur Station B durchführt oder veranlasst.
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Zur
Datenübertragung
ist die Vorrichtung 50 mit einem Übertragungsmittel 40 ausgerüstet, welches
Daten auf ein Empfangsmittel der Anzeige überträgt. Bei dem Übertragungsmittel
kann es sich beispielsweise um einen Sender handeln, welcher in Verbindung
mit einer Antenne der elektronischen Anzeige 20 Daten überträgt. Die Übertragung
von Daten auf die elektronische Anzeige 20 erfolgt vorzugsweise
berührungslos.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung erfolgt die Übertragung über direkten
Kontakt der Behälteranzeige
mit einem Kontaktmittel der Übertragungsvorrichtung.
Beispielsweise kann eine Vorrichtung zur Aufnahme des Behälters vorgesehen
sein, welche den Behälter
in einer Position ausrichtet, in der das Kontaktmittel der Übertragungsvorrichtung 40 in
ein Gegenstück
der Anzeige 20 einrastet und so ein fester Kontakt hergestellt wird, über welchen
Daten übertragen
werden können.
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In
einem weiteren besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird die visuell erfassbare elektronische Anzeige eines Etiketts
durch einen RFID-Transponder 60 ergänzt, welcher ebenfalls in das
Etikett integriert ist. Dadurch lassen sich die gleichen oder unterschiedliche
Informationen in dem RFID-Transponder
speichern, wie sie auf der elektronischen Anzeige angezeigt werden.
Typischerweise werden RFID-Transponder für die Nachverfolgung von Behältern und
zur Erzeugung von Transportstatistiken verwendet, so dass auch Informationen
gespeichert sein können,
welche über
die angezeigten Kennzeichnungen hinausgehen.
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Das
Ein- und Auslesen von Daten über
den Transponder 60 kann ebenfalls über Handhelds, Gates oder an
einzelnen Positionen installierte Übertragungsvorrichtungen erfolgen.
Die dazu erforderlichen Mittel sind vorzugsweise in die Mittel zur Übertragung
von anzuzeigenden Informationen integriert.
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- 10
- Behälter
- 20
- Anzeigemittel
- 30
- Erzeugungsmittel
- 40
- Übertragungsmittel
- 50
- Vorrichtung
zur Bereitstellung von anzuzeigenden
-
- Informationen
- 60
- RFID-Transponder
- 70
- Zentrale
Datenverarbeitungseinheit