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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Öffnen einer Heckklappe bzw.
eines Heckdeckels gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
zum Öffnen
und Schließen
einer Öffnung
am rückwärtigen Ende
oder Heck einer Fahrzeugkarosserie angeordnete Heckklappe bzw. ein dort
angeordneter Heckdeckel wird üblicherweise
im Bereich des oberen Randes der Karosserieöffnung angelenkt, so dass durch
ein Verschwenken der Heckklappe um deren Anlenkung an der Fahrzeugkarosserie
die Karosserieöffnung
freigegeben oder verschlossen werden kann. An dem der Anlenkung der
Heckklappe entgegengesetzten Ende ist eine Schließvorrichtung
vorgesehen, die mit einem am unteren Ende der Karosserieöffnung angeordneten Schloss
bei heruntergeklappter Heckklappe verriegelbar ist.
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Zum Öffnen der
Heckklappe wird die Verriegelung zwischen der Schließvorrichtung
der Heckklappe und dem Schloss aufgehoben, die Heckklappe manuell
angehoben und um die Heckklappenanlenkung an der Fahrzeugkarosserie
verschwenkt. Nachdem die Heckklappe bis zu einem bestimmten Winkel
angehoben worden ist, kann sie mit der unterstützenden Hebewirkung einer Teleskopfedereinrichtung
auf einen größeren Öff nungswinkel
angehoben werden, so dass die Karosserieöffnung vollständig freigegeben
und damit der Lade- oder Transportraum des Fahrzeugs zugänglich wird.
Dabei sichert die Teleskopfedereinrichtung die Heckklappe in der
hochgeklappten Stellung durch eine auf die Heckklappe ausgeübte Kraft,
die größer ist
als die Gewichtskraft der Heckklappe in Bezug auf deren Anlenkung
an der Fahrzeugkarosserie.
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Zum
Verschließen
der Karosserieöffnung wird
die Heckklappe wiederum manuell gegen die Kraft der Teleskopfedereinrichtung
und mit Unterstützung
der Gewichtskraft der Heckklappe um deren Anlenkung an der Fahrzeugkarosserie
in Richtung auf das am unteren Ende der Fahrzeugkarosserie angeordnete
Schloss verschwenkt bis die Schießvorrichtung an der Heckklappe
in das Schloss einrastet und mit diesem verriegelt wird. Bei dieser
Schließbewegung
wird die Teleskopfedereinrichtung gespannt, so dass nach dem Aufheben
der Verriegelung der Heckklappe an dem Heckklappenschloss und der manuellen
Betätigung
der Heckklappe erneut eine unterstützende Hebewirkung beim Verschwenken der
Heckklappe wirksam wird.
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Alternativ
kann entsprechend der
DE
40 40 372 C2 eine automatische Öffnungs- und Schließvorrichtung
für eine
Heckklappe vorgesehen werden, bei der zwischen der Heckklappe und
der Fahrzeugkarosserie eine Antriebseinrichtung mit einer teleskopisch
verstellbaren, an der Heckklappe und an der Fahrzeugkarosserie gelagerten
Rohranordnung vorgesehen ist, die mittels eines durch einen Motor
angetriebenen Verstellmechanismus aus- und einfahrbar ist.
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Anstelle
einer teleskopisch verstellbaren, an der Heckklappe und an der Fahrzeugkarosserie
gelagerten Rohranordnung kann ein elektromotorisch angetriebenes
Spindel- oder Zahnstangengetriebe vorgesehen werden, das über eine
entsprechende Hebeanordnung die Öffnungs-
und Schließbewegung der
Heckklappe bewirkt.
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Sowohl
beim automatischen als auch beim manuellen Öffnen und Schließen einer
Heckklappe eines Fahrzeugs sind erhebliche Kräfte zum Verschwenken der Heckklappe
in Öffnungsrichtung
entgegen der Gewichtskraft der Heckklappe und zum Verschwenken in
Schließrichtung
entgegen der Federkraft der Teleskopfedereinrichtung erforderlich. Diese
Kräfte
müssen
bei einer automatischen Heckklappenverstellung durch eine entsprechend
leistungsfähige
Antriebseinrichtung und bei einer manuellen Verstellung der Heckklappe
durch die Betätigungskraft
des Benutzers aufgebracht werden. Dabei kommt bei einer manuellen
Heckklappenverstellung erschwerend hinzu, dass in Folge des Ver schwenkens
der Heckklappe um deren Anlenkung am oberen Rand der Fahrzeugkarosserie
das untere Ende der Heckklappe soweit nach oben verschwenkt ist,
dass deren Erreichbarkeit für
Benutzer geringerer Reichweite nicht mehr oder nur mit körperlicher
Anstrengung gegeben ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, die die Kinematik der Öffnungs- und Schließbewegung
der Heckklappe zusätzlich
unterstützt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Lösung unterstützt durch
die ortsveränderliche
Abstützung
der Teleskopfedereinrichtung an der Fahrzeugkarosserie und/oder
an der Heckklappe und damit durch Änderung des Hebelarms der Teleskopfedereinrichtung
in Bezug auf die Anlenkung der Heckklappe die Kinematik der Öffnung-
und Schließbewegung
der Heckklappe, so dass sowohl bei manueller als auch bei automatischer
Betätigung
der Heckklappe ein geringerer Kraft- oder Leistungsaufwand erforderlich
ist. Bei einem automatischen Betrieb ist dadurch der Einsatz von
Antriebseinrichtungen geringerer Leistung und damit geringerer Baugröße möglich.
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Der
erfindungsgemäßen Lösung liegt
unter anderem die Erkenntnis zu Grunde, die einzelnen Bewegungsphasen
beim Öffnen
und Schließen
einer Heckklappe durch die Verlagerung des Kraftangriffspunktes
der Teleskopfedereinrichtung an der Heckklappe und/oder der Fahrzeugkarosserie
zu optimieren. Dadurch kann in weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung die
Verlagerung des Kraftangriffspunktes zur Speicherung zusätzlicher
Energie in der Teleskopfedereinrichtung auch nach Beendigung einer Öffnungs-
oder Schließbewegung
eingesetzt werden, die in der ersten Phase einer Öffnungsbewegung
der Heckklappe durch deren Auswerten aus der Verriegelungseinrichtung
freigesetzt wird, indem die Teleskopfedereinrichtung im geschlossenen
Zustand der Heckklappe durch Verfahren des Kraftangriffspunktes
(erneut) gespannt, so dass für
den nächsten Öffnungsvorgang
der Heckklappe wieder genügend
Energie zur Verfügung
steht bzw. gespeichert ist.
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Mit
der erfindungsgemäßen Lösung kann
abhängig
vom verfügbaren
Bauraum und dem Gewicht der Heckklappe ein geeigneter Antrieb zu
Verschiebung des Kraftangriffspunktes der Teleskopfedereinrichtung
eingesetzt werden. Ebenfalls in Abhängigkeit vom ver fügbaren Bauraum
kann die Verschiebung des Kraftangriffspunktes und damit die Anordnung
des Antriebes in die Heckklappe oder in die Fahrzeugkarosserie verlegt
werden.
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Dementsprechend
besteht eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung darin,
die Teleskopfedereinrichtung einerseits über ein Schwenklager ortsfest
mit der Fahrzeugkarosserie zu verbinden und andererseits die Heckklappe
mit einem entlang einer Verstellstrecke an der Heckklappe verschiebbaren
Kraftangriffspunkt abzustützen.
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Alternativ
kann die Teleskopfedereinrichtung einerseits über ein Schwenklager ortsfest
mit der Heckklappe verbunden und andererseits mit einem entlang
einer Verstellstrecke an der Fahrzeugkarosserie verschiebbaren Kraftangriffspunkt
an der Fahrzeugkarosserie abgestützt
werden.
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Vorzugsweise
ist der Kraftangriffspunkt so verschiebbar, dass das von der Teleskopfedereinrichtung
in Bezug auf die Anlenkung der Heckklappe an der Fahrzeugkarosserie
ausgeübte
Drehmoment bzw. Federkraftmoment beim Schließen der Heckklappe um einen
vorgebbaren Betrag kleiner und zum Öffnen der Heckklappe um einen
vorgebbaren Betrag größer ist
als das von der Heckklappe in Bezug auf deren Anlenkung an der Fahrzeugkarosserie ausgeübte Gewichtskraftmoment,
wobei insbesondere die Differenz zwischen dem Federkraftmoment und
dem Gewichtskraftmoment derart bemessen ist, dass Kollisions- oder
Einklemmkräfte
einen vorgebbaren Betrag nicht überschreiten.
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Weiterhin
können
aus der Bewegungsenergie der Heckklappe resultierende Kollisions- bzw. Einklemmkräfte durch
Drosselung der Bewegungsgeschwindigkeiten der Heckklappe, insbesondere durch
eine mit der Teleskopfedereinrichtung verbundene oder als Teil der
Teleskopfedereinrichtung ausgebildete Einrichtung zur Herabsetzung
und/oder Begrenzung der Öffnung-
und Schließgeschwindigkeit der
Heckklappe begrenzt werden.
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Neben
einer durch die Verschiebung des Kraftangriffspunktes bewirkten
Veränderung
des Hebelarms der auf die Heckklappe wirkenden Kraft der Teleskopfedereinrichtung
in Bezug auf die Gewichtskraft der Heckklappe kann durch Verlagerung
des Kraftangriffspunktes der Teleskopfedereinrichtung nach dem Schließen der
Heckklappe die Teleskopfedereinrichtung zusätzlich für ein erneutes Auswerfen der
entriegelten Heckklappe um einen vorgebbaren Betrag gespannt werden.
Durch das Spannen der Teleskopfedereinrichtung im geschlossenen
Zustand der Heckklappe wird nicht nur der Bedienungskomfort durch
zusätzliche
Unterstützung
der Öffnungsbewegung
der Heckklappe nach dem Entriegeln erhöht, sondern die von einer Antriebseinrichtung
zur Verschiebung des Kraftangriffspunktes aufzubringende Leistung
auf unterschiedliche Zeiträume
verteilt, so dass der Einsatz einer Antriebseinrichtung geringerer Leistung
und damit geringerer Baugröße möglich und ausreichend
ist.
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Die
Verschiebung des Kraftangriffspunktes erfolgt vorzugsweise mittels
einer über
einen Kraftübertragungselement
mit der Teleskopfedereinrichtung verbundenen Antriebseinrichtung.
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Das
Kraftübertragungselement
kann wahlweise aus einem Steigungskabel in Form eines Bowden- oder
Seilzuges, bei dem der Kraftangriffspunkt der Teleskopfedereinrichtung
entgegen der Zugkraft des Bowden- oder Seilzuges mit einer Rückholfeder beaufschlagt
ist, oder aus einer flexiblen Welle, einem Zahnstangen- oder Spindelgetriebe
bestehen.
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Die
Antriebseinrichtung kann einen in der Heckklappe oder in der Fahrzeugkarosserie
angeordneten Elektromotor enthalten oder zur Vermeidung eines zusätzlichen
Antriebs mit dem Elektromotor eines Fensterhebers, eines Rolloantriebs,
eines Schließ-
oder Schlossmoduls oder eines Heckscheibenwischers gekoppelt werden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht weiterhin
einen wirksamen Kollisions- oder Einklemmschutz durch eine die Öffnungs-
oder Schließbewegung
der Heckklappe erfassende und mit einer Kollisions- und/oder Einklemmschutzvorrichtung
verbundene Sensoreinrichtung, wobei die Kollisions- und/oder Einklemmschutzvorrichtung
bei einer von der Sensoreinrichtung erfassten Unstetigkeit der Öffnungs-
oder Schließbewegung
der Heckklappe die Antriebseinrichtung zur Verschiebung des Kraftangriffspunktes
der Teleskopfedereinrichtung anhält oder
reversiert.
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Anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen soll der der
Erfindung zu Grunde liegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Fahrzeughecks mit geschlossener
Heckklappe;
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2 eine
schematische Seitenansicht eines Fahrzeughecks mit teilweise geöffneter
Heckklappe;
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3 eine
schematische Seitenansicht eines Fahrzeughecks mit durch Verlagern
des Kraftangriffspunktes einer Teleskopfederanordnung weiter geöffneter
Heckklappe;
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4 bis 6 schematische
Darstellungen der Veränderung
des Federkrafthebelarms durch eine Verschiebung der Abstützung der
Teleskopfedereinrichtung an der Heckklappe;
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7 eine
schematische Seitenansicht eines Fahrzeughecks mit Verlagerung des
Kraftangriffspunkts zum Schließen
der Heckklappe;
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8 eine
schematische Seitenansicht eines Fahrzeughecks mit wieder geschlossener
Heckklappe;
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9 eine
schematische Seitenansicht wie in 8 mit Verlagerung
des Kraftangriffspunktes der Teleskopfedereinrichtung bei geschlossener Heckklappe;
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10 eine
schematische Seitenansicht eines Fahrzeughecks mit einer Antriebseinrichtung
zur Verlagerung des Kraftangriffspunktes in der Heckklappe und
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11 eine
schematische Seitenansicht eines Fahrzeughecks mit Verlagerung des
Kraftangriffspunkts der Teleskopfedereinrichtung an der Fahrzeugkarosserie.
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In
den Zeichnungsfiguren dargestellten Bauteile mit übereinstimmender
Funktion sind mit denselben Bezugsziffern versehen worden, so dass
bei nicht zitierten Bezugsziffern zu den einzelnen Figurenbeschreibungen
auf die entsprechende Benennung und Funktionsbeschreibung dieser
Bauteile in den anderen Figuren verwiesen wird.
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer Fahrzeugkarosserie 1 im Heckbereich
eines Fahrzeugs mit einer um eine Schwenkachse 10, die
senkrecht zur Zeichenebene verläuft,
schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie 1 angelenkten Heckklappe 2,
deren der Schwenkachse 10 entgegengesetztes Ende mittels
einer Schließvorrichtung
bzw. mittels eines Schlossmoduls 6 in der in 1 dargestellten Schließstellung
verriegelbar ist.
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Zum Öffnen der
durch die Heckklappe 2 verschlossenen Karosserieöffnung der
Fahrzeugkarosserie 1 wird die Schließvorrichtung bzw. das Schlossmodul 6 entriegelt
und die Heckklappe 2 in Richtung des Pfeiles A manuell
oder mittels eines Auswurfmechanismus um die Schwenkachse 10 nach
oben geschwenkt. Wie nachstehend an Hand der 8 und 9 näher erläutert wird,
wird nach dem Entriegeln der Heckklappe 2 ein Teil der
in der Teleskopfedereinrichtung 3 gespeicherten Federenergie
wirksam und unterstützt
dabei den Auswurf der Heckklappe 2 aus der Verriegelung,
so dass eine erste Öffnungsbewegung
der Heckklappe 2 ohne zusätzliche manuelle Unterstützung bewirkt
wird.
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Beim
Erreichen einer bestimmten Öffnungshöhe wird
eine zwischen der Fahrzeugkarosserie 1 und der Heckklappe 2 angeordnete
Teleskopfedereinrichtung 3 wirksam und übt eine Federkraft in Richtung
des Pfeiles B gemäß 2 aus,
die die weitere Öffnung
der Heckklappe 2 unterstützt und dabei die entgegen
der Öffnungsbewegung
wirkende Gewichtskraft der Heckklappe 2 zumindest kompensiert,
vorzugsweise aber in Richtung auf eine weitere Öffnungsbewegung unterstützt.
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Die
Teleskopfedereinrichtung 3 weist ein Teleskoprohr 31 und
eine in dem Teleskoprohr 31 gleitend gelagerte Teleskopstange 32 auf,
zwischen denen ein nicht näher
dargestelltes Federelement wirksam ist. Als Federelement kann eine
sich am Teleskoprohr 31 und an der Teleskopstange 32 abstützende Druckfeder,
insbesondere eine Gasdruckfeder, eingesetzt werden.
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Das
Teleskoprohr 31 ist über
ein Schwenklager 5 ortsfest an der Fahrzeugkarosserie 1 abgestützt, während die
Teleskopstange 32 über
einen ortsveränderlichen
Kraftangriffspunkt 4 die Heckklappe 2 abstützt.
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Entsprechend
der schematischen Darstellung in 3 kann der
ortsveränderliche
Kraftangriffspunkt 4 der Teleskopfedereinrichtung 3 auf
einer vorgegebenen Bewegungsbahn an der Innenseite oder einer Seitenkante
bzw. beiden Seitenkanten der Heckklappe 2 in Richtung des
Pfeiles C zur weiteren Öffnung
der Heckklappe 2 verschoben werden, wodurch in Folge der
Hebelarmverlagerung die Öffnungsbewegung
der Heckklappe 2 wirksam unterstützt wird.
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In
den 4 bis 6 sind schematisch die verschiedenen
Hebelarme X1, X2 und
X3 bei geschlossener Heckklappe 2 und
beim Öffnen
der Heckklappe 2 mit einer Verlagerung des Kraftangriffspunktes 4 entlag
der vorgegebenen Bewegungsbahn an der Heckklappe 2 in Bezug
auf die Schwenkachse 10 der Heckklappe 2 dargestellt.
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4 zeigt
den bei geschlossener Heckklappe 2 wirksamen Hebelarm X1, der durch den Abstand der Achse der Teleskopfedereinrichtung 3 von der
Schwenkachse 10 der Heckklappe 2 bestimmt wird.
Nach dem Entriegeln wird die Heckklappe 2 durch die in
der Teleskopfedereinrichtung 3 gespeicherte Federenergie
in Richtung des Pfeiles B gemäß 5 geöffnet. Dabei
wird der Kraftangriffspunkt 4 der Teleskopfedereinrichtung 3 mittels
einer mit dem Kraftangriffspunkt 4 verbundenen Antriebseinrichtung
und eines Kraftübertragungselementes um
das ortsfest an der Fahrzeugkarosserie 1 angelenkte Schwenklager 5 verschwenkt,
wobei in Folge dieser Schwenkbewegung der Hebelarm X2 größer wird
als der Hebelarm X1 bei geschlossener Heckklappe 2.
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Zur
weiteren Öffnung
der Heckklappe 2 wird der Kraftangriffspunkt 4 der
Teleskopfedereinrichtung 3 entsprechend 6 entlang
der vorgegebenen Bewegungsbahn an der Heckklappe 2 in Richtung
des Pfeiles C verschoben und damit der Hebelarm X3 gegenüber dem
Hebelarm X2 gemäß 5 weiter
vergrößert. Der
vergrößerte Hebelarm
X3 bewirkt eine Vergrößerung des von der Teleskopfedereinrichtung 3 auf
die Heckklappe 2 ausgeübten
Drehmoments, das gegen das von der Gewichtskraft der Heckklappe 2 in
Bezug auf die Schwenkachse 10 ausgeübte Drehmoment wirksam ist.
Dadurch kann die in der Teleskopfedereinrichtung 3 noch
gespeicherte und in einen adäquaten
Federdruck umgesetzte Federenergie in Richtung auf eine weitere Öffnung der
Heckklappe 2 freigesetzt werden.
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Zum
Schließen
der Heckklappe 2 wird der Schließvorgang gemäß 7 durch
eine Verschiebung des Kraftangriffspunktes 4 der Teleskopfedereinrichtung 3 an
der Heckklappe 2 in Richtung des Pfeiles D entlang der
vorgegebenen Bewegungsbahn eingeleitet. Der in Bezug auf die Schwenkachse 10 der
Heckklappe 2 wirksame Hebelarm der Teleskopfedereinrichtung 3 und
damit das von der Teleskopfedereinrichtung 3 auf die Heckklappe 2 ausgeübte Federmoment
wird dabei so verringert, dass das aus der Gewichtskraft der Heckklappe 2 in
Bezug auf die Schwenkachse 10 resultierende Drehmoment größer ist
als das von der Teleskopfedereinrichtung 3 ausgeübte Federmoment.
Die Heckklappe 2 wird dadurch in Richtung des Pfeiles E
gemäß 8 in Schließrichtung
bewegt.
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Nach
dem Erreichen der Schließstellung
der Heckklappe 2, in der die Teleskopstange 32 der
Teleskopfedereinrichtung 3 noch nicht vollständig in
das Teleskoprohr 31 eingefah ren ist, wird der Kraftangriffspunkt 4 in
Richtung des Pfeiles F gemäß 9 verschoben
und dadurch die Teleskopstange 32 vollständig in
das Teleskoprohr 31 hineingedrückt, so dass die Teleskopfedereinrichtung 3 nach
dem Schließen
der Heckklappe 2 für
ein erneutes Auswerfen der Heckklappe 2 zum Öffnen gespannt
ist.
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Sowohl
beim Öffnen
als auch beim Schließen
der Heckklappe 2 wird die Verschiebung des Kraftangriffspunktes 4 der
Teleskopfederanordnung 3 so gesteuert, dass das Federkraftmoment
zum Schließen
geringfügig
kleiner und zum Öffnen
geringfügig
größer ist
als das aus der Gewichtskraft der Heckklappe 2 in Bezug
auf die Schwenkachse 10 resultierende Gewichtskraftmoment.
Die Differenz zwischen dem Federkraftmoment und dem Gewichtskraftmoment
wird dabei so ausgelegt, das Kollisions- und/oder Einklemmkräfte einen
vorgegebenen Grenzwert nicht überschreiten
können.
Aus der Bewegungsenergie der Heckklappe 2 resultierende
Kollisions- bzw. Einklemmkräfte
können
zusätzlich
durch eine Drosselung der Bewegungsgeschwindigkeiten der Heckklappe 2 und
insbesondere durch eine entsprechende, mit der Teleskopfedereinrichtung 3 verbundene
Einrichtung nach Art eines Stossdämpfers begrenzt werden.
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Zur
weiteren Kollisions- bzw. Einklemmkraftsicherung beim Öffnen und
Schließen
der Heckklappe 2 können
entsprechende Kollisions- und Einklemmschutzvorrichtungen zusätzlich vorgesehen und
mit der Antriebseinrichtung zum Verschieben des Kraftangriffspunktes 4 der
Teleskopfedereinrichtung 3 verbunden werden. Insbesondere
können Sensoren
vorgesehen werden, die eine Unstetigkeit der Öffnungs- oder Schließbewegung
der Heckklappe 2 und somit einen Kollisions- oder Einklemmfall registrieren
und über
eine Verbindung mit einer Kollisions- oder Einklemmschutzvorrichtung
geeignete Gegenmaßnahmen
initiieren.
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10 zeigt
in einer schematischen Seitenansicht der Heckpartie eines Fahrzeugs
bei geöffneter
Heckklappe 2 die Anordnung einer Einrichtung zur Verlagerung
des Kraftangriffspunktes 4 der Teleskopfedereinrichtung 3 entlang
einer in der Heckklappe 2 vorgesehenen Bewegungsbahn. Hierzu
ist ein Antriebsmotor 7 in einem der Anlenkung der Heckklappe 2 an
der Schwenkachse 10 entgegengesetzten Bereich vorgesehen,
der über
ein Kraftübertragungselement 8 mit
dem Kraftangriffspunkt 4 der Teleskopfedereinrichtung 3 verbunden
ist. Das Kraftübertragungselement 8 ist
entweder zugfest und drucksteif ausgebildet, so dass eine Verschiebung
des Kraftangriffspunktes 4 in beide Bewegungsrichtung gewährleistet
ist, oder es handelt sich ausschließlich um ein Zugkräfte übertragendes
Bauteil wie ein Zugseil oder einen Bowdenzug, dem eine Zug- oder Druckfeder zugeordnet
ist, die entgegen der Zugkraft des Zugseils bzw. Bowdenzuges wirksam
ist. Als auf Zug und Druck beanspruchbares Kraftübertragungselement kommt ein
Spindel-, Zahnstangen- oder Hebelgetriebe, ein Steigungskabel oder
dergleichen in Frage.
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11 zeigt
eine kinematische Umkehr des Kraftangriffspunktes 4 der
Teleskopfedereinrichtung 3 an der Fahrzeugkarosserie 1,
bei der das ortsfeste Schwenklager 5 der Teleskopfedereinrichtung 3 an der
Heckklappe 2 angeordnet ist. Analog zu dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel
einer Anordnung des Kraftangriffspunktes 4 der Teleskopfedereinrichtung 3 an
der Heckklappe 2 wird durch ein Verschieben des Kraftangriffspunktes 4 die
Hebelwirkung der Teleskopfedereinrichtung 3 beim Öffnen und
Schließen
der Heckklappe 2 wirksam unterstützt, indem das von der Teleskopfedereinrichtung 3 ausgeübte Federkraftmoment
in Bezug auf das Gewichtskraftmoment durch Veränderung des Hebelarms optimiert
wird.
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Bei
der in 11 dargestellten Ausführungsform
kann die Antriebseinrichtung 7 im Bereich des Schlossmoduls
bzw. einer Verriegelungseinrichtung an der Fahrzeugkarosserie 1 vorgesehen
werden und eine Kraftübertragung
mittels eines Kraftübertragungselements 9 wie
im Zusammenhang mit der 10 beschrieben
zum Kraftangriffspunkt 4 der Teleskopfedereinrichtung 3 erfolgen.
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Die
Antriebseinrichtung 7 kann sowohl bei einer Anordnung in
der Heckklappe 2 gemäß 10 als
auch bei einer Anordnung in der Fahrzeugkarosserie 1 gemäß 11 durch
eine bereits vorhandene Antriebseinrichtung ersetzt werden, die
in geeigneter Weise zur Ausführung
einer Doppel- oder Mehrfachfunktion angesteuert wird. So kann beispielsweise
in der Anordnung gemäß 10 die
Antriebseinrichtung 7 durch den Antriebsmotor einer in
der Heckklappe 2 vorgesehenen Schließvorrichtung für eine Zentralverriegelung
oder durch einen Scheibenwischermotor für einen Heckscheibenwischer
ersetzt werden.
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Bei
einer Anordnung der Antriebseinrichtung 7 im Karosseriebereich
kann eine Schließvorrichtung zur
Verriegelung der Heckklappe 2, eine Zuziehhilfe oder dergleichen
in Doppel- oder Mehrfachfunktion die Aufgabe der Antriebseinrichtung 7 erfüllen.
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- 1
- Fahrzeugkarosserie
- 2
- Heckklappe
- 3
- Teleskopfedereinrichtung
- 31
- Teleskoprohr
- 32
- Teleskopstange
- 4
- Kraftangriffspunkt
der Teleskopfedereinrichtung
- 5
- ortsfestes
Schwenklager der Teleskopfedereinrichtung
- 6
- Schließvorrichtung
oder Schlossmodul
- 7
- Antriebsmotor
- 8
- Kraftübertragungselement
- 10
- Schwenkachse
- X1, X2, X3
- Hebelarme