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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verbundelement mit einer Nutzfläche aus
Kunst- bzw. Werkstein insbesondere für eine Boden-, Decken- und Wandverkleidung,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Die
Boden-, Decken- und Wandverkleidung mit endbehandelten Nutzflächen gehört in typischen Bauabläufen im
Allgemeinen zu den zuletzt zu realisierenden Baugewerken. Gerade
diese endbehandelten Nutzflächen
aber müssen
sowohl ästhetischen
wie auch praktischen Aspekten genügen. Konventionelle Techniken
für die
Boden-, Decken- und Wandverkleidung mit dekorativen Natur- oder
Kunststeinelementen benötigen
vielfach einen hohen Zeit- wie auch Arbeitsaufwand. Bisher werden
Natur- oder Kunststeinelemente hauptsächlich in einem Mörtelbett
verlegt bzw. verklebt, was aufgrund des spröden Bruchverhaltens von Natur-
oder Kunststeinelementen erforderlich ist. Ein Verlegen in einem
Mörtelbett hat
aber neben dem hohen Arbeitsaufwand weitere Nachteile. So ist das
Verlegen in einem Mörtelbett
einerseits technisch anspruchsvoll und andererseits müssen die
Elemente (Platten) sehr genau verlegt werden, um Höhenunterschiede
zwischen den einzelnen Elementen zu verhindern und um ein sauberes
Fugenbild zu erhalten. Außerdem
sind derartig verlegte Natur- oder Kunststeinelemente fest mit dem
Untergrund verbunden, was ein leichtes Entfernen der Elemente bzw.
den Austausch schadhafter Elemente erschwert. Diese feste Verbindung
der Elemente mit der Tragkonstruktion ist insbesondere bei einer
Umnutzung bzw. einer Renovierung des Gebäudes nachteilig, da die Lebensdauer
von Verkleidungen oftmals um ein vielfaches geringer ist als die des
Bauwerkes.
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Insgesamt
besteht daher ein hoher Bedarf an Verkleidungen, die einfach montiert,
gleichzeitig aber auch einfach wieder demontiert werden können. Eine Möglichkeit,
die beispielsweise ein einfaches Entfernen von Bodenbelägen ermöglicht,
ist die schwimmende Verlegung. Heutzutage werden daher vielfach Fertigparkett-
und Laminatpaneele schwimmend verlegt. Neuere Produkte aus diesen
Bereichen zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie vollkommen auf
die Verwendung von adhäsiven
Verbindungsmitteln verzichten. Bei diesen Produkten wird die Stabilität im ein gebauten
Zustand vornehmlich durch formschlüssige Verbindungen der Elemente
untereinander gewährleistet.
Dies erlaubt eine einfache und schnelle Demontage, wobei die Elemente
nahezu beliebig wieder verwendet werden können.
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Aus
der
DE 202 04 588
U1 und der
DE
203 12 354 U1 sind Verbundelemente bekannt, die eine Natur-
und Kunststeinplatte sowie eine damit kraftschlüssig verbundene Trägerplatte
aufweisen und für eine
trockene Verlegung auf Gebäudeoberflächen im Innen-
und Außenbereich
geeignet sind. Die bekannten Verbundelemente erlauben die schwimmende Verlegung
auf geglätteten
Böden oder
auf Ausgleichsschichten, ohne Mörtelbett.
Der Einsatz von kraftübertragenden
Nut-/Federverbindungen
zwischen den einzelnen Verbundelementen sorgt dabei für eine ebene
Nutzfläche.
Die bekannten Verbundelemente weisen jedoch gewisse Mindestdicken
auf, um die auftretende Belastung aufnehmen zu können und der Sprödigkeit
der Natur- oder Kunststeinelemente sowie der unterschiedlichen Steifigkeiten
von Naturstein- bzw. Kunststeinelement und der Trägerplatte
Rechnung zu tragen.
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Dies
wird insbesondere aus der
DE
203 12 354 U1 deutlich, wo die Nutzfläche aus Werkstein wenigstens
einseitig zusätzlich
mit einer Glasplatte verstärkt
ist. Die Glasplatte hat hier den Lastabtrag zu übernehmen und, neben ästhetischen
Aspekten, zur Aussteifung der Natur- oder Kunststeinschicht beizutragen.
In der Regel ist für
eine Natur- oder Kunststeinschicht – ohne zusätzliche Verwendung einer ausreichend
steifen Trägerschicht – aufgrund
deren Zerbrechlichkeit eine Dicke von größer als 10 mm erforderlich.
Für größere Plattenabmessungen
sind diese Werte noch deutlich zu erhöhen. Auch Verbindungssysteme,
wie bspw. Nut- und Federsysteme, können in geeigneter Art und
Weise aufgrund der Werkstoffsprödigkeit
nicht direkt an einem Natur- oder Kunststeinelement angebracht werden.
Eine zusätzliche
Trägerschicht,
die ein Nut- oder Federsystem aufweist, ist daher erforderlich.
Die Gesamtdicke des aus der
DE 203 12 354 U1 bekannten Verbundelements
beträgt
daher in einem Beispiel 28 mm. Deutlich geringere Dicken bzw. eine
stufenlose Kombination des Verbundelementes mit einem herkömmlichen
Fertigparkett oder Laminatverbundelement sind damit derzeit nicht
machbar.
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Aus
der
DE 198 25 128
A1 ist eine Sandwichplatte aus Beton bekannt, welche eine
bewehrte Grundplatte aus Beton und eine darauf unlösbar angeordnete
Beschichtung aus Natur- oder Kunststein aufweist. Zwischen der Grundplatte
und der Beschichtung ist ein Klebemörtel eingebracht. Zum besseren
Lastabtrag ist/sind in der Grundplatte vorzugsweise ein oder mehrere
Gitternetze aus Nylon als Bewehrung eingelegt. Dies entspricht im
Wesentlichen dem Verlegen von Natur- oder Kunststeinelementen auf
einem steifen Untergrund.
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Schließlich ist
aus der
DE 297 12
668 U1 ein Bodensystem mit Fußbodensandwichelementen mit einer
keramischen Lauffläche
bekannt. Hierbei werden keramische Platten mit Trägerplatten
aus Holz oder Grobspanplatten kraftschlüssig verklebt. Durch ein Nut-
und Federsystem werden die einzelnen Elemente miteinander verbunden
und schwimmend auf einem Rohboden verlegt. Im Unterschied zu keramischen
Plattenelemente, welche zur Aufnahme geringfügiger Deformationen ohne Bruchgefahr
geeignet sind, sind Natursteinplattenelementen mit naturgemäßen Inhomogenitäten oder
auch Kunsteinplatten, die ein relativ sprödes Bruchverhalten aufweisen,
hierfür
nicht einsetzbar.
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Hier
setzt die Erfindung an. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Verbundelement eingangs erwähnter
Art eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, welche insbesondere den Einsatz eines dünnen aus
Kunst- bzw. Werksteinplattenelements ermöglicht.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Verbundelement
mit einer Nutzfläche
aus Kunst- bzw. Werkstein, welches zumindest eine Trägerplat te
und wenigstens ein damit kraftschlüssig verbundenes und darauf
liegendes Kunst- bzw.
Werksteinplattenelement aufweist, dieses bewehrt auszubilden. Die
Bewehrung ist vorzugsweise als innenliegende Bewehrung ausgeführt. Das
Verbundelement kann dabei generell vorgefertigt sein.
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Zur
Erhöhung
der Biegefestigkeit bzw. der Biegesteifigkeit und zur Erreichung
einer ausreichend hohen Duktilität
ist das Kunst- bzw. Werksteinplattenelement fest mit der Trägerplatte
verbunden. Dadurch können
Verbundelemente mit ausreichender Biegetragfähigkeit, wie sie für den nachträglichen oder
temporären
Innenausbau benötigt
werden, hergestellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verbundelement
ermöglicht
es, eine Nutzfläche
mit einer Oberfläche
aus einem Kunst- bzw. Werkstein zu schaffen, welches ähnlich einfach
zu verlegen ist, wie herkömmliche Parkett-
bzw. Laminatelemente, d.h. insbesondere ohne zusätzlichen Kleber zwischen den
einzelnen Verbundelementen. Darüber
hinaus kann für
das wenigstens eine auf der Trägerschicht
angeordnete Kunst bzw. Werksteinplattenelement eine besonders geringe
Bauhöhe
realisiert werden, welche im Vergleich zu herkömmlichen Elementen mit einer
Kunst- bzw. Werksteinoberfläche,
bei welcher die Biegemomente nahezu vollständig vom Werkstoff des Kunst- bzw. Werksteinplattenelements
aufgenommen werden muss, maßgeblich
dazu beiträgt,
dass das Verbundelement leichter und damit besser Handzuhaben ist.
Durch die eingelegte Bewehrung kann ein Verbundelement geschaffen
werden, welches im Wesentlichen gleich hoch ist wie herkömmliche
Verbundelemente zum Herstellen eines Parkett- bzw. Laminatbodens
und daher auch besonders einfach mit diesen zu kombinieren ist.
Generell ist dabei das erfindungsgemäße Verbundelement nicht auf
die Anwendung für
einen Fußboden
beschränkt,
sondern kann auch als verkleidendes Wand- bzw. Deckenelement ausgeführt werden,
bei welchem eine Kunst- bzw. Werksteinoptik gewünscht ist.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das wenigstens eine Kunst- bzw.
Werksteinplattenelement textil- und/oder faserbewehrt. Als Textilbewehrung
kann hierbei beispielsweise ein offenmaschiges Textilgewebe oder
Netz eingesetzt werden, welches sich durch eine hohe Festigkeit
bei gleichzeitig hohem Elastizitäts modul
auszeichnet. Als Materialien kommen beispielsweise hochfeste Fasern
aus Glas, Carbon und/oder Aramid in Frage. Darüber hinaus beeinflusst eine
Textilbewehrung auch das Gewicht des Verbundelementes günstig, so dass
dieses leicht handhabbar bleibt.
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Als
weiterer Vorteil einer Textil- und/oder Faserbewehrung ist die Korrosionsbeständigkeit
derselben zu nennen, welche insbesondere bei herkömmlicher
metallischer Bewehrung verbunden mit einer der Witterung ausgesetzten
Lage oft zu Schäden führt. Eine
Faserbewehrung hat hingegen den Vorteil, dass ein bezüglich mechanischer
Eigenschaften nahezu homogener Kunst-/Werkstein geschaffen wird,
da die Lage der einzelnen Fasern zufällig ist und dadurch eine in
nahezu alle Dimensionen gleichgerichtete Bewehrung des Kunst-/Werksteins
erfolgt. Prinzipiell ist aber auch eine gerichtete Faserbewehrung
vorstellbar.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
die Textilbewehrung des Kunst- bzw. Werksteinplattenelements vorgespannt.
Durch die Vorspannung kann eine erhöhte Lastaufnahme bei gleicher Dicke
erreicht werden oder aber eine gleiche Lastaufnahme bei reduzierter
Dicke des Kunst- bzw. Werksteinplattenelements. Die Vorspannung
der Bewehrung erzeugt überdrückte Bereiche,
in welchen zum Auftreten von Rissen zunächst die Vorspannkräfte abgebaut
werden müssen.
Die Tragfähigkeit
des Kunst- bzw. Werksteinplattenelements ist somit deutlich erhöht. Generell
bewirkt die Vorspannung, dass das erfindungsgemäße Verbundelement, insbesondere
auch gegenüber
punkt-/linienförmig
wirkenden Lasten, widerstandsfähiger
und damit insgesamt belastbarer ist als vergleichbare nicht vorgespannte Verbundelemente.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist
die Trägerplatte
aus einem Holzwerkstoff und/oder einem Mineralfaserwerkstoff und/oder
einem Kunststoff. Beispielsweise kann die Trägerplatte aus imprägnierten
und druckverleimten Holzwerkstoffen und/oder aus verstärkten oder
unverstärkten
duroplastischen Kunststoffen hergestellt sein. Darüber hinaus
ist auch eine Kombination eben genannter Werkstoffe, beispielsweise
für einen
Sandwichaufbau der Trägerplatte,
denkbar. Ein Einsatz solcher Werkstoffe bietet insbesondere Vorteile
hinsichtlich einer Schall- und Wärmeisolierung.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung sind
die Abmessungen des Kunst- bzw. Werksteinplattenelementes so gewählt sind,
dass mehrere Verbundelemente entweder fugenlos, d.h. mit im Wesentlichen durchgehender
Nutzfläche,
oder mit zwischen den Verbundelementen angeordneten Fugen, d.h.
mit unterbrochener Nutzfläche,
verlegbar sind. Hierdurch ist es möglich eine individuelle Oberflächengestalt
zu erzeugen. Fugenlos verlegte Verbundelemente vermitteln beispielsweise
eine durchgehende, ununterbrochene Nutzfläche, wogegen mit Fugen verlegte Elemente
eine Strukturierung der Nutzfläche
erlauben, insbesondere auch im Hinblick auf farblich zur Nutzfläche abgesetzte
Fugenmörtel.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführung
sind randseitig an zumindest zwei sich gegenüberliegenden Seiten der Trägerplatte
Verbindungskonturen zur Anlage an gleichartige Verbundelemente vorgesehen, welche
in der Art einer lösbaren
Nut- und Federverbindung ausgebildet sind. Die Verbindungskonturen sind
dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass sie eine form- und/oder
kraftschlüssige
Verbindung mit einem im verlegten Zustand benachbarten Verbundelement
erlauben und einen Kraft- und/oder
Formschluss parallel und/oder orthogonal zur Ebene des Verbundelementes
gewährleisten.
Dies ermöglicht das
Verlegen der erfindungsgemäßen Verbundelemente ähnlich einfach
wie herkömmliche
Verbundelemente für
Fertigparkett. Da das Kunst- bzw. Werksteinplattenelement aufgrund
seiner Bewehrung sehr dünn
ausgeführt
werden kann, ist es vergleichsweise leicht und dadurch ein Handling
problemlos möglich. Die
Verbindungskonturen erlauben darüber
hinaus das Verlegen der erfindungsgemäßen Verbundelemente durch einen
Laien, da ein falsches Verlegen durch die Anordnung der Verbindungskonturen
konstruktiv ausgeschlossen ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Dicke des Verbundelements orthogonal zur
Nutzfläche
an eine Dicke üblicher
Verbundelemente, insbesondere mit einer Nutzfläche aus Holz und/oder Laminat,
angepasst. Dies erlaubt eine Kombination verschiedener Verbundelemente
und damit eine besonders hohe gestalterische Freiheit. So können beispielsweise
Parkettverbundelemente mit den erfindungsgemäßen Verbundelementen mit einer
Nutzfläche
aus Kunst- bzw. Werkstein kombiniert werden und dadurch eine besonders
interessante Boden-, Wand- und/oder Deckengestaltung erzielt werden.
Durch die im Wesentlichen gleiche Dicke der Verbundelemente (Parkett und
Werkstein) können
störende
und unfallträchtige Absätze und
Stufen vermieden werden und somit auch fluchtende Übergänge innerhalb
von Räumen problemlos
realisiert werden. Darüber
hinaus können auch
unterschiedliche Bereiche mit unterschiedlichen Anforderungen visuell
voneinander abgesetzt werden. So muss z.B. ein Bodenbelag in der
unmittelbaren Umgebung eines offenen Kamins unbrennbar sein und
einen gewissen Funkenflug schadlos verkraften, weshalb hier das
erfindungsgemäße Kunst-
bzw. Werksteinverbundelement besonders geeignet ist, wogegen bei
einer weiter entfernten Fläche,
welche beispielsweise einen Essbereich abgrenzt, Parkettverbundelemente
eingesetzt werden können.
Generell sind auch die erfindungsgemäßen Kunst- bzw. Werksteinverbundelemente
für eine
Fußbodenheizung
geeignet, so dass auch bei der Verwendung unterschiedlicher Verbundelemente
innerhalb eines Raumes keine konstruktiven Besonderheiten insbesondere
im Hinblick auf eine Fußbodenheizung
zu beachten sind.
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Zweckmäßig ist
die Biegesteifigkeit des Verbundelementes so bemessen, dass es zur
schwimmenden Verlegung auf einer weichen Ausgleichsschicht geeignet
ist. Hierdurch sind im Hinblick auf die Bauakustik Vorteile zu erwarten,
da eine schalltechnische Entkopplung des erfindungsgemäßen Verbundelements
vom Untergrund erfolgt. Dies ermöglicht
auch den Einsatz in der Altbausanierung, bei welchem nachträglich ein
bestimmtes Maß an Trittschallschutz
durch bautechnische Maßnahmen erreicht
werden muss.
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Entsprechend
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Kunst- bzw.
Werksteinplattenelement werksteinmäßig bearbeitet, insbesondere
geschliffen und/oder poliert und/oder gestrahlt und/oder feingewaschen
und/oder gestockt und/oder geflammt. Darüber hinaus ist denkbar, dass
die Nutzfläche
des Kunst- bzw. Werksteinplattenelements imprägniert und/oder versiegelt
und/oder beschichtet ist. Durch die genannten Veredelungsmaßnahmen lassen
sich die Robustheit und damit die Widerstandsfähigkeit der Verbundelemente
deutlich steigern und ermöglichen
dadurch den Einsatz derselben in bisher nicht für Kunststein zugänglichen
Berei chen. Hierbei sind insbesondere Bereiche zu nennen, in welchen
mit den Werkstein angreifenden und/oder verfärbenden Substanzen gearbeitet
wird.
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Zusätzlich oder
alternativ kann das Kunst- bzw. Werksteinplattenelement auf seiner
sichtbaren Nutzfläche
eine Oberflächenstruktur
aufweisen, welche beispielsweise in Form einer reliefartigen Vertiefung
ausgebildet ist. Dabei sind unterschiedlichste Reliefs und Muster
denkbar, welche als Positiv eines Schalungsnegativs abgebildet werden.
Selbstverständlich
ist auch eine nachträgliche
Bearbeitung der Oberfläche,
beispielsweise durch Gravieren, Fräsen und/oder Schneiden, denkbar.
Die hier genannten Methoden und Verfahren zur Oberflächengestaltung sind
dabei rein exemplarisch zu verstehen, so dass auch andere, nicht
genannte Methoden und Verfahren zur Oberflächengestaltung von der Erfindung
mit umschlossen sein sollen.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche
oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen,
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1 eine
schematische Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Verbundelement,
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2 eine
Darstellung wie in 1, jedoch für eine schwimmende Verlegeart,
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3 eine
Darstellung wie in 1, jedoch mit Aussparungen bzw.
Sägeeinschnitten
und fugenloser Verlegeart,
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4 eine
Darstellung wie in 3, jedoch bei einer Verlegeart
mit Fugen,
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5a–e eine
Darstellung verschiedener Verlegemuster mit und ohne Fugen.
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Entsprechend 1 weist
ein erfindungsgemäßes Verbundelement 1 einen
mehrschichtigen, hier dreischichtigen, Aufbau auf. Das Verbundelement 1 besitzt
eine Nutzfläche 2 aus
Kunst- bzw. Werkstein, insbesondere für eine Boden-, Decken- oder Wandverkleidung,
wobei die Nutzfläche 2 einen bei
verlegten Verbundelementen 1 sichtbaren Teil eines Kunst-
bzw. Werksteinplattenelements 3 darstellt. Das Kunst- bzw.
Werksteinplattenelement 3 ist gemäß 1 kraftschlüssig über eine
Klebeschicht 4 mit einer Trägerplatte 5, welche
beispielsweise aus einem Holzwerkstoff und/oder einem Mineralfaserwerkstoff
und/oder einem Kunststoff ausgebildet sein kann, verbunden. Die
Klebeschicht 4 kann dabei beispielsweise eine dünne Schicht
Polyesterharz bzw. Epoxydharz sein, welche insbesondere die zuverlässige Übertragung
von Scherkräften
zwischen dem Kunst- und Werksteinplattenelement 3 und der
Trägerplatte 5 erlaubt.
Generell ist auch die Anordnung mehrerer, beispielsweise verschiedenfarbiger,
Kunst- bzw. Werksteinplattenelemente 3 auf einem einzigen Verbundelement 1 denkbar.
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Erfindungsgemäß ist das
Kunst- bzw. Werksteinplattenelement 3 mit einer Bewehrung 6 bewehrt,
insbesondere textil- und/oder faserbewehrt, wodurch es möglich ist,
die Biegetragfähigkeit
und die Duktilität
des Kunst- bzw. Werksteinplattenelements 3 zu steigern
und dieses gleichzeitig sehr dünn,
beispielsweise mit einer Dicke dkw von kleiner 10
mm, auszubilden. Die geringe Dicke dkw des Kunst-
bzw. Werksteinplattenelements 3 ermöglicht eine geringe Gesamtdicke
d des Verbundelementes 1 und damit die Kombination desselben
mit anderen, herkömmlichen
vorgefertigten Verbundelementen, wie beispielsweise Laminat- und/oder
Parkettelementen (vgl. 3 bis 4). Um die
Tragfähigkeit des
Kunst- bzw. Werksteinplattenelementes 3 weiter zu steigern
ist denkbar, die Bewehrung 6, insbesondere die Textilbewehrung,
vorzuspannen. Die Bewehrung 6 kann dabei eine ein, zwei-
oder mehraxiale Versteifung des Kunst- bzw. Werksteinplattenelements 3 bewirken.
Eine einaxiale Bewehrung 6 wird beispielsweise durch Einlegen
von im Wesentlichen parallelen Bewehrungsgliedern erreicht, wogegen eine
zweiaxiale Bewehrung 6 durch Einlegen eines Bewehrungsgewebes
oder -netzes erreicht werden kann. Eine mehraxiale Bewehrung 6 wird
auch durch den Einsatz von Fasern erzielt.
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Generell
wird im Weiteren von einer Textil- und/oder Faserbewehrung 6 gesprochen,
wobei jedoch auch andere Bewehrungsarten von der Erfindung umschlossen
sein sollen. Als Bewehrungsmaterialien kommen insbesondere hochfeste
Fasern, wie beispielsweise Glas-, Carbon- und/oder Aramidfasern
in Frage. Allen Bewehrungsmaterialen ist dabei gemein, dass sie
eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig hohem Elastizitätsmodul
besitzen. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass die genannten Bewehrungsmaterialien
korrosionsbeständig
sind und dadurch eine Beeinträchtigung
der Tragwirkung durch Korrosion ausgeschlossen werden kann.
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Das
Kunst- bzw. Werksteinplattenelement 3 ist vorzugsweise
aus zumindest einem der folgenden Werkstoffe hergestellt: Leicht
verdichtbarem Beton/Mörtel
(LVB), Selbstverdichtendem Beton/Mörtel (SVB), Fließbeton/-mörtel und
kann ein mineralisches Bindemittel und/oder ein Bindemittel mit
Polymeren aufweisen. Denkbar sind jedoch aber auch andere Werkstoffe,
welche zunächst
im Wesentlichen tixotrope Eigenschaften aufweisen und in welche eine
Bewehrung 6 eingelegt werden kann, die nach dem Erhärten des
zunächst
weichen Kunst- bzw. Werksteinmörtels
eine tragende Wirkung übernimmt.
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Hergestellt
werden kann das erfindungsgemäße Verbundelement 1 prinzipiell
auf zwei unterschiedliche Weisen: Zum einen kann ein bereits vorgefertigtes
Kunst- und/oder
Werksteinplattenelement 3 mit einer ebenfalls vorgefertigten
Trägerplatte 5 verklebt
werden und zum anderen ist denkbar, dass die Trägerplatte 5 als Schalung
zur Herstellung des darauf aufgebrachten und zunächst noch weichen Kunst- und/oder Werksteinmörtels dient.
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Um
eine optische Wirkung bzw. einen designerischen Effekt zu erhöhen, kann
das Kunst- bzw. Werksteinplattenelement 3 auf seiner sichtbaren Nutzfläche 2 eine
Oberflächenstruktur,
beispielsweise ein Relief, aufweisen. Darüber hinaus kann es werksteinmäßig bearbeitet,
insbesondere geschliffen und/oder poliert und/oder gestrahlt und/oder
feingewaschen und/oder gestockt und/oder geflammt, sein. Zur Steigerung
einer Abriebfestigkeit und/oder einer Widerstandsfähigkeit
kann die Nutzfläche 2 des Kunst-
bzw. Werksteinplattenelements 3 zusätzlich oder alternativ imprägniert und/oder
versiegelt und/oder beschichtet sein.
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Randseitig
sind an zumindest zwei sich gegenüberliegenden Seiten der Trägerplatte 5 Verbindungskonturen 7 zur
Anlage an gleichartige Verbundelemente 1 vorgesehen, welche
vorzugsweise in der Art einer lösbaren
Nut und Federverbindungen ausgebildet sind. Dabei sind die Verbindungskonturen 7 so
ausgebildet, dass sie eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung
mit einem im verlegten Zustand benachbarten Verbundelement 1 erlauben und
einen Kraft- und/oder Formschluss parallel und/oder orthogonal zur
Ebene des Verbundelementes 1 gewährleisten. Die randseitig angeordnete
Verbindungskontur 7 ermöglicht
eine trockene Verlegung der Verbundelemente 1, ohne dass
eine zusätzliche
Verklebung im Bereich der Verbindungskonturen 7 erforderlich
ist. Dies ermöglicht
auch eine leichte Lösbarkeit
der Verbundelemente 1, so dass diese bei einer anderen
Nutzung des Raumes bzw. beim Austausch schadhafter Verbundelemente 1 leicht voneinander
gelöst
werden können.
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Gemäß 1 sind
einfache Verbindungskonturen 7 in Form von Nut 8 und
Feder 9 dargestellt, welche jeweils an den Längsseiten
der Trägerplatten 5 mit
einer vorbestimmten Einschnitttiefe eingearbeitet sind. Die Einschnitttiefe
der Nut 8 beträgt
beispielsweise 8 mm und weist eine Einschnittbreite von 3,5 mm.
Durch die frei wählbare
Einschnitttiefe der Nut 8 bzw. durch die ebenfalls frei
wählbare
Breite der Federn 9 kann je nach gewünschtem Erscheinungsbild eine
Nutzfläche 2 mit
oder ohne zwischen den einzelnen Verbundelementen 1 angeordneten Fugen 11 hergestellt
werden (vgl. 5a bis 5e).
Denkbar ist aber auch, dass die Abmessungen des Kunst- bzw. Werksteinplattenelementes 3 so gewählt sind,
dass mehrere Verbundelemente 1 entweder fugenlos, d.h.
mit im Wesentlichen durchgehender Nutzfläche 2, oder mit zwischen
den Verbundelementen 1 angeordneten Fugen 11,
d.h. mit unterbrochener Nutzfläche 2,
verlegbar sind.
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An
Stelle der einfachen Verbindungskonturen 7 gemäß 1 können auch
Federn 9 und Nuten 8 zum Einsatz kommen, welche
wie o.g. neben der formschlüssigen
Verbindung in vertikaler Richtung, also orthogonal zur Nutzfläche 2,
auch eine formschlüssige
und insbesondere leimlose Verbindung ermöglichen, wodurch eine einfache
Montage und Demontage der Verbundelemente 1 ermöglicht wird. Darüber hinaus
bietet diese Verlegeart die Möglichkeit,
die bezüglich
ihrer Steifigkeit ausreichend bemessenen Verbundelemente 1 schwimmend
auf einer weichen Ausgleichsschicht zu verlegen, was insbesondere
Vorteile hinsichtlich eines Trittschallschutzes bringt.
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Gemäß 2 ist
eine fugenlose Verbindung zwischen den Verbundelementen 1 dargestellt,
wodurch sich eine durchgehende Nutzfläche 2 ergibt. Demgegenüber zeigt 3,
dass die Verbundelemente 1 aufgrund ihrer geringen Dicke,
beispielsweise ca. 13 mm, in einfacher Weise mit anderen herkömmlichen
Verkleidungen, wie beispielsweise Fertigparkettverbundelementen 10,
fugenlos kombiniert werden können.
Sind sichtbare Fugen 11 erwünscht oder sind diese als Dehnfugen
auf Grund bauphysikalischer Rahmenbedingungen sinnvoll, so können gemäß 4 die
Nuten 8 und die dazu komplementär ausgebildeten Federn 9 auch
derart ausgeführt werden,
dass im Erscheinungsbild der Nutzfläche 2 eine Fuge 11 sichtbar
ist, wobei diese mit einem Fugenmaterial 12 ausgefüllt werden
kann. Das Fugenmaterial 12 kann dabei aus einem relativ
steifen, beispielsweise aus einem metallischen oder organischen
(Mörtel
oder Holz), oder aber elastischen (Silicon, Acryl, o.ä.) Werkstoff
sein.
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Gemäß den 5a, 5d und 5e ist eine
fugenlose Verlegung der Verbundelemente 1 gezeigt, wogegen
bei den Verlegemustern gemäß 5b und 5c Fugen 11 zwischen
den Verbundelementen 1 angeordnet sind. Die in den 5a bis 5e gezeigten
Verlegemuster sind dabei rein exemplarisch zu sehen, so dass auch
andere Verlegemuster und/oder Kombinationen mit herkömmlichen Verbundelementen
denkbar sind.
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Gemäß 3 und 4 weist
die Trägerplatte 5 zum
Abbau innerer Spannungen und/oder zum Ausgleich von Quell-/Schwindverformungen Aussparungen 13,
beispielsweise in Form von Sägeeinschnitten,
auf. Derartige Aussparungen 13 reduzieren die auf die Verbundelemente 1 wirkenden
inneren Spannungen und erhöhen
dadurch die Lebensdauer und die Robustheit derselben.
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Generell
ist dabei das erfindungsgemäße Verbundelement 1 nicht
auf die Anwendung für
einen Fußboden
beschränkt,
sondern kann auch als verkleidendes Wand- bzw. Deckenelement eingesetzt werden,
bei welchem eine Kunst- bzw. Werksteinoptik gewünscht ist.
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- 1
- Verbundelement
- 2
- Nutzfläche
- 3
- Kunst-
bzw. Werksteinplattenelement
- 4
- Klebeschicht
- 5
- Trägerplatte
- 6
- Bewehrung
Textil- und/oder Faserbewehrung
- 7
- Verbindungskontur
- 8
- Nut
- 9
- Feder
- 10
- Fertigparkettverbundelement
- 11
- Fuge
- 12
- Fugenmaterial
- 13
- Aussparung